KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN halten Lebensmittel länger frisch. Ohne sie würden viele der Produkte in den Supermarktregalen den Weg ins Geschäft nicht überleben. Aber es gibt auch ein Problem damit, denn der größte Teil davon landet derzeit auf der Mülldeponie, wird verbrannt oder zu schlechteren Produkten recycelt.
Graham MacLennan, Polymer Business Manager bei INEOS O&P UK, sagt, dies bedeute, dass alle hochwertigen Einwegverpackungen aus Polypropylen für Lebensmittel derzeit aus fossilen Kunststoffen hergestellt würden.
„Dieses Problem gibt es nicht nur in Großbritannien”, erläutert er. „Es ist ein großes, globales Problem. Aber Polypropylen muss sich in die Liga der recycelten Kunststoffe einreihen.”
Allein im Vereinigten Königreich werden jedes Jahr mehr als 700.000 Tonnen Polypropylen verbraucht.
Konsumgüter werden buchstäblich in Polypropylen eingewickelt, sei es ein Topf, eine Wanne oder ein Tablett.
„Es ist einer der vielseitigsten Kunststoffe der Welt, aber er fehlt leider in unseren Recyclingströmen bei Gütern, welche Kontakt zu Lebensmitteln haben”, so Graham.
Um hier Abhilfe zu schaffen hat sich INEOS jetzt dem NEXTLOOPP-Projekt angeschlossen, einer spannenden britischen Kooperation zur Herstellung von zirkulärem, für Lebensmittel geeignetem recyceltem Polypropylen (PP) aus gebrauchtem Verpackungsmaterial.
INEOS steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Zweijahresprojekts, das den Bau einer Pilotanlage im Vereinigten Königreich zur Herstellung von 10.000 Tonnen recyceltem Polypropylen in Lebensmittelqualität pro Jahr umfasst.
Vom schottischen Standort Grangemouth, Vereinigtes Königreich, und basierend auf dem umfassenden Produkt- und Technik-Know-how von Standorten aus ganz Europa, trägt INEOS dazu dabei, neue Qualitäten zu entwickeln, die nicht nur Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und Markeninhabende zufrieden stellen, sondern auch die strengen Standards der britischen Food Standard Agency und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit erfüllen.
Dabei soll es mit neuem Polypropylen gemischt werden, um dessen mechanische und Verarbeitungseigenschaften zu modifizieren.
Außerdem werden Prozessmittel neu eingeführt, die den weiterverarbeitenden Unternehmen helfen, die hohen Anforderungen der Markeneigentümer/innen zu erfüllen.
Professor Edward Kosior, Gründer und CEO von Nextek Ltd. und NEXTLOOPP, sagt, er sei über die INEOS-Partnerschaft erfreut. „Die Fähigkeiten von INEOS bei der Mischung und Zusammensetzung werden für das NEXTLOOPP-Projekt von großem Nutzen sein”, erläutert er.
Professor Kosior meint, dass das Engagement von INEOS, den Kreislauf eines so produktiven lebensmitteltauglichen Polymers wie PP zu schließen, dazu beitragen würde, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, CO2-Emissionen zu reduzieren und neue Materialien für Markeninhaber/innen zu schaffen.
NEXTLOOPP wurde im Oktober 2020 von Nextek Ltd. mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Kreislauf von lebensmittelechtem Polypropylen zu schließen. 39 Organisationen und Unternehmen sind jetzt daran beteiligt.
Darunter auch Unilever, das sich verpflichtet hat, bis 2025 25 Prozent recycelte Inhalte in seine Verpackungen aufzunehmen.