Offshore läuft das Bohren und Fracking nach Gas ruhig und unauffällig ab. Onshore ist es nicht ganz so einfach. Aber das Team von INEOS Breagh – INEOS neues Öl- und Gasunternehmen – ist in einem Punkt zuversichtlich. Wenn jemand über Erfahrung, Know-how und Ehrgeiz verfügt, um in Europa die Führung in dieser neuen und spannenden Schiefergasindustrie zu übernehmen, dann ist es INEOS
INEOS Upstream könnte INEOS neuestes Unternehmen sein.
Aber die Menschen hinter dem neuen Energieunternehmen sind keineswegs neu im Fracking.
Onshore oder offshore. Onshore arbeitet INEOS mit den drei Amerikanern zusammen, die schon in den Anfängen der Schiefergasförderung in den USA mit dabei waren – zu Zeiten der Renaissance der dortigen verarbeitenden Industrie.
Offshore hat man ein Team engagiert, das seit Jahren ganz ohne Probleme im Bereich Fracking tätig ist.
Alle sind zuversichtlich, dass INEOS – mit seinem Know-how über Tage und im Umgang mit brennbaren Gasen an seinen 65 Produktionsstandorten – das erste Unternehmen in Großbritannien sein kann, das die tief unter der Erde im Gestein eingeschlossenen großen Schiefergasvorkommen fördern und dabei auch die öffentliche Wahrnehmung ändern kann.
„Wir glauben, dass wir etwas Einzigartiges in die aufstrebende Schiefergasindustrie einbringen können”, sagt Tom Pickering, Chief Operating Officer von INEOS Shale, der jahrelang auf einer Bohrinsel in der Nordsee gearbeitet hatte.
Doug Scott ist Leiter der Bohrungen bei INEOS Breagh, einer Tochtergesellschaft von INEOS Upstream.
„Wir haben das Fracking in Tight-Gas-Sandsteinfeldern der südlichen Nordsee in den letzten vier Jahren besonders aktiv betrieben”, sagt er. „Wir haben die Technik eingesetzt, um das Gas schneller herauszuholen und um an Gas zu gelangen, dessen Förderung bisher unwirtschaftlich war.”
Schiefergas unterscheidet sich nicht von Nordseegas. Beide sind Erdgas. Der einzige Unterschied ist, dass Nordseegas aus Sandstein geholt wird, der sich etwa drei Kilometer unter dem Meeresboden befindet. Onshore würde INEOS das Gas aus Schiefer in etwa fünf Kilometern Tiefe holen.
Doug und sein Team hatten – bis Oktober – für DEA gearbeitet. Das änderte sich, als INEOS die deutsche Firma für mehrere hundert Millionen Dollar kaufte, und damit auch die Verantwortung für die Gasversorgung von einem Zehntel der Haushalte im Vereinigten Königreich übernahm.
INEOS Breagh betreibt vier Plattformen in der südlichen Nordsee und ist an 16 Explorationsgenehmigungen beteiligt.
INEOS‘ Entscheidung für den Kauf – als alle rundum zu verkaufen schienen – wurde als gewaltiger Schritt auf dem Energiesektor wahrgenommen.
Wo andere Untiefen sahen – durch steigende Kosten und sinkende Gewinne – sah INEOS eine enorme Chance.
Die Gelegenheit, ein immenses Maß an Know-how zu erwerben – und gleichzeitig die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit dieser Plattformen ohne Abstriche bei der Sicherheit zu verbessern – war einfach zu gut, um darauf zu verzichten.
Für die Erweiterung seiner Geschäfte stützt sich INEOS auf sein neues Team von Geologen, Geophysikern und Experten für Bohrlochbau, die nun für INEOS Breagh arbeiten.
Das neue Team arbeitet gut mit der INEOS-Gruppe zusammen, weil das Ethos das gleiche ist.
„Sicherheit und Effizienz sind für uns oberstes Gebot”, sagt Doug. „Die Design- und Planungsarbeiten vor Beginn des allerersten Bohrlochs waren ausschlaggebend für den Erfolg, man kann sie gar nicht hoch genug einschätzen. Die Zeit, die man aufwendet, bis alles passt, zahlt sich während der Betriebsphase dann aus.”
Er sagt, die Pläne – und Notfallpläne für den Ernstfall – sorgen dafür, dass das Team mit den Ungewissheiten beim Fracking umgehen konnte.
„Wie immer während der Betriebsphase gilt, dass Sicherheit Vorrang hat, sollte es zu einem Konflikt zwischen operativem Fortschritt und Sicherheit kommen”, so Doug weiter.
Für Doug beruht der sichere und effiziente Betrieb auf Team-Kompetenz und effektiver Kommunikation zwischen jenen, die die Bohranlage, das Frackschiff und die Plattform betreiben.
„Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass jeder zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tut.”
Das INEOS Breagh-Team sucht auch routinemäßig nach effizienteren oder neuen Arbeitsweisen.
Bei INEOS Breagh versah man das Bohrloch mit einem Filter, damit das Stützmittel (in erster Linie Sand) während der Gasförderung nicht an die Oberfläche kommt. Das bedeutete, dass das Bohrloch gute zwölf Monate früher in Betrieb gehen konnte, bevor eine alternative technische Lösung gefunden wurde.
„Diese Bohrlochfilter waren die ersten bei Fracking-Bohrungen im britischen Kontinentalsockel in der südlichen Nordsee”, sagte Doug. „Diese einfache Technik könnte jede Menge Chancen für unsere zukünftigen Schiefergasfelder eröffnen.”
Bei Clipper South wurde das Reinigungsgas aus dem Bohrloch verkauft, nicht abgefackelt.
„Auch das war für uns eine Premiere”, sagt Doug. „Es erforderte viel Aufwand und Zusammenarbeit innerhalb der Organisation, die Sicherheits- und Fördersysteme zu integrieren, aber wir konnten dadurch nicht nur die CO2-Emissionen um rund 300 Tonnen reduzieren, sondern erzielten auch 4,3 Millionen Pfund an Einnahmen aus dem Gasverkauf.”
Die Plattformen, die INEOS mit übernommen hat, sind relativ neu, gut geführt und ferngesteuert.
„Das war mit ein Punkt bei der Entscheidung”, sagt Geir Tuft, CEO von INEOS Breagh.
Während INEOS weiter in die Energiewirtschaft vordringt, hofft INEOS Shale Wertvolles vom INEOS Breagh-Team zu lernen.
„Wir werden gerne die neuen Familienbeziehungen in allen Bereichen nutzen und sowohl Ressourcen als auch Erfahrungen austauschen”, sage Geir.
Seit der Übernahme arbeitet er an einem stabilen Plan zur Verbesserung der Effizienz des Unternehmens, insbesondere vor dem Hintergrund sinkender Gas- und Ölpreise.
Vor drei Jahren wurde Öl zum Preis von 110 US-Dollar pro Barrel verkauft; heute sind es weniger als 40 US-Dollar.
„Wir müssen mit reduzierten Cashflows fertig werden können, um sicherzustellen, dass das Unternehmen für alles gewappnet ist”, sagte er.