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    Kampf der Titanen

    DER Tag der Entscheidung steht für INEOS Britannia kurz bevor. Ende Oktober wird der „Challenger of Record“ beim 37. America‘s Cup wissen, ob er die begehrteste Segeltrophäe der Welt zum ersten Mal in ihrer 173-jährigen Geschichte gewonnen hat.
    Aber wir wollen nicht vorgreifen. Um überhaupt dorthin zu kommen, ist noch eine Menge zu tun. 
    „Den America‘s Cup zu gewinnen, ist eine der schwersten Aufgaben im Sport überhaupt. Das ist es, was uns als Team motiviert“, so Sir Ben Ainslie, der sein Team diesen Sommer zum Sieg führen möchte. „Wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist, aber wir sind dafür gerüstet.“
    Letztes Mal wurde der Wettbewerb im Inner Hauraki Gulf vor der neuseeländischen Küste bei Auckland ausgetragen. Dieses Mal ist es das Mittelmeer bei Barcelona.
    „Wir haben ein ganz anderes Boot als letztes Mal“, so Sir Ben. 
    Der viermalige olympische Goldmedaillengewinner äußerte sich nach der offiziellen Taufe und Jungfernfahrt des markanten neuen 23 Meter langen Rennboots von INEOS Britannia. „Nach der jahrelangen Design- und Entwicklungsphase war es ein fantastisches Gefühl, auf dem Wasser zu sein und all das Erlernte in die Praxis umzusetzen“, sagte er.
    Britannia ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von INEOS mit dem Formel-1-Team Mercedes-AMG Petronas, das bei der Gestaltung und Konstruktion der 6,2-Tonnen-Rennyacht in einem Flugzeughangar auf dem Turweston Airfield in Brackley in der englischen Grafschaft Northamptonshire mitgewirkt hat.
    „Es ist schwer zu erklären, wie komplex diese Boote eigentlich sind“, so Sir Ben. „Wir haben mehr als 100.000 Bauteile individuell entwickelt und hergestellt. Von der technischen Herausforderung her ist es wie Formel 1 auf Speed.”
    Das Boot wurde zunächst bei Carrington Boats in Hythe in der englischen Grafschaft Hampshire gebaut und anschließend zu Struktur- und Belastungstests nach Turweston gebracht.
    Martin Fischer ist Chefdesigner bei INEOS Britannia. „Ich bin überzeugt, dass es zu neuen und möglicherweise besseren Lösungen führt, ein Problem von verschiedenen Seiten zu betrachten“, sagt er. 

    „Die Arbeit mit dem Formel-1-Team von Mercedes in Brackley hat extrem fruchtbare Gespräche zwischen Rennauto- und Rennyachtdesignenden mit sich gebracht. Daraus ist eine Yacht entstanden, die Beobachtende mit ihrem Aussehen verblüfft hat und hoffentlich auch auf der Regattastrecke für positive Überraschungen sorgen wird.“
    INEOS Britannia hat auch andere Elite-Teams bei INEOS Sport um Rat gefragt, zum Beispiel das Fahrradfahrerteam von INEOS Grenadiers, das die acht fahrradfahrenden Segler („Cyclors“ genannt) in den letzten beiden Jahren auf den Cup vorbereitet hat.
    Vier von ihnen sind ehemalige Olympiaruderer und drei sind vor der offiziellen Jungfernfahrt noch nie auf einem foilenden Rennboot gewesen.
    Matt Gotrel und Freddie Carr sind zwei dieser Fahrradfahrer. Matt hat 2016 mit dem britischen Achter in Rio de Janeiro Gold gewonnen, und Freddie ist seit zwanzig Jahren beim America‘s Cup dabei. Damals waren Geschwindigkeiten von 16 Kilometern pro Stunde die Regel.
    „Heute fliegen sie mit mehr als 95 km/h über das Wasser“, sagt er. 
    Bis zum Start des Wettbewerbs am 22. August geht es nun darum, die Fähigkeiten von Britannia auf die Probe zu stellen, bevor bei der Vorregatta in Barcelona alle sechs AC75s zum ersten Mal ins Rennen gehen. Anschließend kämpfen die fünf Herausforderer um den Louis Vuitton Cup und das Recht, den Titelverteidiger Emirates Team aus Neuseeland herauszufordern.
    „Vor uns liegt eine gewaltige Herausforderung, und ich weiß, dass das Team sie mit Mut und Entschlossenheit angehen wird“, sagt Sir Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von INEOS.
    Der America’s Cup geht auf das Jahr 1851 zurück, als Großbritannien die USA zu einem 51-Meilen-Rennen rund um die Isle of Wight herausforderte. Die Briten verloren das Rennen und haben es trotz vieler Versuche noch nie gewonnen.
    Für die mittlerweile mehr als 200 Mitglieder des britischen Teams ist diese Chance, Geschichte zu schreiben, eine besondere Motivation.
    „Das ist das beste britische Segelboot, das jemals gebaut wurde“, sagt Freddie. 
    „Die Mondraketen sind dagegen Kinderkram. Außerdem ist es auch ein Kunstwerk.“ 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Die Kraft der Pedale

    Das Segelteam von INEOS Britannia hat sich auf den diesjährigen Kampf zu Wasser gut vorbereitet – auf dem Land. Es hat mit den INEOS Grenadiers trainiert, einem der erfolgreichsten Radsportteams der Welt. Denn die fliegenden Boote, die beim diesjährigen Rennen den 37. America‘s Cup gewinnen sollen, werden mit Bein- statt mit Armkraft angetrieben.
    „Die hydraulische Kraft für ein Boot zu erzeugen, das mit hoher Geschwindigkeit fährt, ist alles andere als einfach“, sagt Kapitän Sir Ben Ainslie.
    Insgesamt wurden acht Radfahrer (auch „Cyclors“ genannt) als Antrieb für das Boot ausgewählt. Doch bei jedem Rennen sind nur vier von ihnen an Bord. Beim britischen Team sind vier ehemalige Weltklasseruderer dabei – Matt Gotrel (Olympiasieger in Rio 2016), Matt Rossiter, Ryan Todhunter und Harry Leask (Olympische Silbermedaille in Tokio 2020). 
    Die Radfahrer werden auf fest im 23 Meter langen Schiffsrumpf aus Carbonfasern montierten Standfahrrädern die hydraulische Kraft zum Trimmen der Segel erzeugen.
    Ihr Ziel? Mehr Watt als die anderen Teams zu generieren. Und das bedeutet, dass sie (damit Britannia die höchste Geschwindigkeit erzielt) auf den Fahrrädern 20 Minuten lang bis zu 500 Watt erzeugen und bei Bedarf Sprints mit bis zu 1.800 Watt hinlegen müssen.
    Beim 36. America‘s Cup haben Grinder an Bord diese wichtige Rolle übernommen. Je mehr Energie sie (durch Bedienung von Handkurbeln) erzeugten, desto präziser ließen sich das Groß- und das Focksegel trimmen.
    „Wir haben mit den Armen einen ziemlich hohen Standard erreicht und für die letzten beiden Cups den größten Teil der letzten sechs, sieben Jahre hart trainiert“, so Matt. „Deswegen war es ein kleiner Schock für das System, dass wir unsere Körper jetzt darauf trainieren mussten, den Sauerstoff in die Beine zu pumpen.“
    Doch sechsstündige Fahrradtouren über Land mit den Radprofis von INEOS Grenadiers waren ein wahres Wundermittel für ihre Fitness. Sie sind bereit. „Dieses Mal werden im Boot weniger auf und ab wippende Köpfe zu sehen sein“, sagt Matt. „Der neue Anblick sind zum Schutz vor dem Wind gebeugte Rücken.“
    Prologo hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Radfahrer auch bei hohem Wellengang fest im Sattel sitzen. Alle Sättel sind darauf ausgelegt, Muskelermüdung vorzubeugen, die Griffigkeit zu maximieren und Erschütterungen abzufangen. Die Handgriffe wurden mit dem Tape Onetouch 3D von Prologo ausgestattet, das den Fahrern auch hilft, Erschütterungen zu absorbieren.
    „Nach vielen Rennen und Siegen mit sieben Straßenteams auf der World Tour und im Gelände mit mehr als 10 Mountainbike-Teams haben wir nun ein neues anspruchsvolles Terrain in Angriff genommen: das Meer“, sagt Salvatore Truglio, der Brand Manager von Prologo.
    Bei jedem Rennen bekommen es die Radfahrer mit dem rauen Wellengang vor der spanischen Küste zu tun.

    „Es kann ziemlich unsanft zugehen“, sagt Matt. „Es ist anders als Fahrradfahren auf der Straße. Es ist wie mit einem Straßenfahrrad auf einer felsigen Mountainbike-Strecke. Es ist, als würde man gleichzeitig Fahrrad fahren und Rugby spielen.“
    Auch der Mann, der hinter dem britischen Versuch steht, Geschichte zu schreiben, wollte die Geräte an Bord testen: Sir Jim Ratcliffe, der Vorstandsvorsitzende von INEOS. Er kam kurz nach der Taufe der AC75 zu drei anderen Radfahrern an Bord der Britannia und beeindruckte Sir Ben mit seiner Entschlossenheit, seiner Gründlichkeit und seinem Humor.
    „Entschlossenheit, Gründlichkeit und Humor sind bei INEOS das Maß aller Dinge und auch die Grundlage für die Arbeit bei INEOS Britannia. Sir Jim hat diese drei Eigenschaften definitiv unter Beweis gestellt, als er an Bord kam und Energie für Britannia erzeugt hat“, sagt er. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Wind des Wandels für nicht mehr benötigte Carbonsegel der Britannia

    BEIM 36. America‘s Cup strandeten die britischen Hoffnungen, den Titelverteidiger Neuseeland herauszufordern, aufgrund anhaltender Windflauten. Im direkten Duell mit Italien war die Britannia der Luna Rossa deutlich unterlegen. Diese gewann den Prada Cup mit 7:1 – und einen Finalplatz beim America‘s Cup. Es lag alles am besseren Manövriervermögen der Italiener bei schwachem Wind.
      „Sie hatten bei den verschiedenen Windbedingungen insgesamt das bessere Gesamtpaket und sind verdient ins Finale eingezogen“, sagte Sir Ben Ainslie damals.
    Doch nicht nur das britische Team ist wieder neu aufgelebt (und nun bereit für die diesjährige Herausforderung) – auch die Carbonsegel der Britannia wurden einem nützlichen Zweck zugeführt und sind dank Ocean Republic jetzt als Laptop-, Reise-, Hand- und Kulturtaschen erhältlich.
    „Das Gewebe war nicht leicht zu verarbeiten, weil es extrem robust ist und nichts anderes sein möchte als das effizienteste Segel, das es je gab“, so Rory McKellar, der Gründer von Ocean Republic.
    Doch das hat Rory und sein Team nicht davon abgehalten, die Segel als Partner von INEOS Britannia in widerstandsfähige coole Produkte mit limitierter Auflage zu verwandeln.
    „Mit dem Team zu arbeiten, war eine Ehre für mich“, so Rory. „Sie waren so professionell und angenehm im Umgang, dass es eine Freude war.“
    Er und sein Team bei Ocean Republic haben die nicht mehr benötigten Segel des britischen Teams aufbereitet, nachdem sich Neuseeland letztes Jahr zum vierten Mal die älteste Sporttrophäe der Welt gesichert hatte. „Sie hatten nur einen Satz Segel, und den haben wir uns gesichert“, sagt er.
    Jedes Produkt wurde von Segelmachern an der englischen Südküste handgefertigt, und 10 Prozent der Einnahmen gehen an die gemeinnützige Jugendbildungseinrichtung von Sir Ben Ainslie, den 1851 Trust.
    Pablo, der seit 15 Jahren Segel herstellt, hat dabei mitgeholfen. „Er hatte ein paar tolle Designideen, obwohl das Material für seine Widerspenstigkeit verschrien ist“, sagt Rory. „Das Segel hatte zwar ausgedient, aber wir konnten es verwandeln und ihm ein zweites Leben geben.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    America‘s Cup der Damen in Barcelona

    IN Barcelona wird auch der allererste America’s Cup der Damen ausgetragen. Unter den britischen Seglerinnen, die Geschichte schreiben wollen, sind unter anderem Hannah Mills und Saskia Clark, die bei der Olympiade in Rio 2016 Gold in der 470er-Klasse gewannen. „Nichts ist damit vergleichbar, auf Weltebene für das eigene Land anzutreten. Und junge Menschen beim Ausschöpfen ihres Potenzials zu unterstützen, ist eine unglaublich coole Herausforderung“, so Hannah. „Wir sind zu 100 Prozent dabei, um zu gewinnen.“
    Hannah ist Chefin von Athena Pathway, dem Damen- und dem Jugendteam der Briten, und Kapitänin des britischen Damenteams beim America‘s Cup.
    Athena Pathway ist ein Programm, das im August 2022 von Hannah und Sir Ben Ainslie, dem Kapitän von INEOS Britannia gegründet wurde. Es soll vielversprechenden Seglerinnen den Weg zum Erfolg ebnen und die Vielfalt im Sport erhöhen.

    „Wir sind unglaublich stolz auf das, wofür Athena Pathway steht“, sagt Ben. „Wir haben eine hochkarätige Truppe zusammengestellt. Dass jemand wie Hannah sie zu Wasser und zu Land leitet, ist unglaublich inspirierend. Unsere Erwartungen sind auf jeden Fall sehr hoch.“
    Mehr als 300 Seglerinnen hatten sich für das Team beworben, das auf der AC40 ins Rennen geht – einem neuen 12 Meter langen Foiling-Einrumpfboot der Einheitsklasse, das konzeptuell auf der AC75 des neuseeländischen Emirates Team beruht.
    Alle sechs Nationen beim 37. America‘s Cup treten sowohl mit Herren- als auch mit Damenteam an und stellen sich zusätzlicher Konkurrenz aus Spanien, den Niederlanden, Kanada, Deutschland, Schweden und Australien.
    Jede AC-40 hat eine vierköpfige Besatzung (zwei Steuerfrauen und zwei Trimmerinnen) und ist vollständig batteriebetrieben. 
    „In der 173-jährigen Geschichte des Wettbewerbs zum ersten Mal einen Damenwettbewerb auszutragen, ist ein großer Fortschritt in Richtung Geschlechtergleichheit im Hochleistungssegeln“, so Ben.
    Während die britischen Damen (Hannah, Saskia, Freya Black und Ellie Aldridge) Geschichte schreiben wollen, wird das britische Jugendteam nach dem Sieg beim Youth America‘s Cup während des 35. America‘s Cup in Bermuda 2017 nun versuche seinen Titel zu verteidigen. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Nachhaltigkeit

    Sie ist tief im geschäftlichen Denken verwurzelt, steht bei allen Entscheidungen im Vordergrund und schafft neue Innovationen, selbst in Zeiten der Unsicherheit. 
    Marc de Jong ist Seniorpartner bei McKinsey & Company und unterstützt Unternehmen bei nachhaltigen Innovationen.
    „In unsicheren Zeiten erhöhen Investitionen in Innovationen (im Gegensatz zu dem möglichen Impuls, die Schotten dicht zu machen) die Wahrscheinlichkeit, im Konkurrenzkampf zu bestehen“, sagt er.
    Durch die weltweiten Ereignisse in letzter Zeit ist ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld für energieintensive Hersteller wie INEOS entstanden.
    Die Energiekrise, der Ukrainekrieg und der Druck auf die Industrie haben Lieferketten unterbrochen, die Nachfrage gedrückt und die Material-, Arbeits- und Energiekosten in die Höhe geschraubt.

    Doch auch vor diesem Hintergrund ist INEOS unbeirrbar an der Spitze des Übergangs zu umweltfreundlichen Wirtschaftsweisen geblieben, denn echte Nachhaltigkeit bedeutet, Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ganzheitlich zu betrachten.
    INEOS weiß, was zu tun ist, und denkt langfristig.
    Das Unternehmen hat kürzlich den Nachhaltigkeitsbericht 2023 veröffentlicht und darin eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 22 Prozent im Vergleich zu 2019 bekanntgegeben. Die Hauptursache ist eine Verringerung des Energieverbrauchs um 10 Prozent.
    Außerdem weist der Bericht auf die führende Rolle von INEOS bei Project Greensand hin. Dabei wird CO2 auf sichere Weise abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden eingelagert, um weltweit die fossilfreie Energiegewinnung zu unterstützen und den Klimawandel zu bekämpfen.
    Die Fortschritte von INEOS bei der Erarbeitung einer biologischen Kreislaufwirtschaft werden in dem 158-seitigen Bericht aus dem Jahr 2023 ebenfalls beschrieben. Er entspricht den Standards der Global Reporting Initiative (GRI).
    „Die chemische Industrie ist von entscheidender Bedeutung für das moderne Leben, steht aber vor nie dagewesenen Herausforderungen“, sagt Francesco Lasagna, Sustainability Officer bei INEOS Inovyn.
    Er betont auch die Faszination der Aufgabe, die Nachhaltigkeitsstrategie für ein Unternehmen zu gestalten, das eine wichtige Rolle beim Aufbau einer umweltfreundlichen Chemieindustrie spielen kann.
    Die Nachhaltigkeit der Geschäfts- und Betriebsabläufe zu verbessern, ist für INEOS von zentraler Bedeutung, denn sowohl die Mitarbeitenden als auch die Kunden, das soziale Umfeld des Unternehmens und die Investoren legen darauf großen Wert. 
    „Bei INEOS erfassen wir die Daten nicht nur“, sagt Erwin Alcasid, Data Specialist für Nachhaltigkeits- und Umweltfragen bei INEOS Styrolution. „Wir bringen sie zum Sprechen und steigern dadurch die Leistung.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Innovationen weisen den weg

    INEOS testet Weltpremiere in Partnerschaft

    INEOS Nitriles hat zugestimmt, die nächste Stufe der externen Entwicklung einer bahnbrechenden Acrylnitril-Technologie in einer eigenen Anlage im US-Bundesstaat Texas durchzuführen. Im Erfolgsfall kann sie ab dem nächsten Jahr nachhaltiges Acrylnitril aus pflanzlichen Rohstoffen herstellen – und dabei die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Für INEOS ist dies eine Chance, wieder einmal bei einer Weltpremiere mitzuwirken.
    Trillium Renewable Chemicals, ein Unternehmen, das vor 10 Jahren in einer Garage gegründet wurde, kann dabei seine patentierte, erfolgreich erprobte Technologie auf einem globalen Markt präsentieren, der dringend nach umweltfreundlichen, biologischen Rohstoffen verlangt.
    „Durch den Einsatz der Technologie von Trillium in großem Maßstab können unsere Kunden umfassend die Produktqualität prüfen“, sagt Erik Scheer, Vorstand von Trillium. „Das wird ein wichtiger Meilenstein für uns, wenn wir eine führende Rolle bei der Herstellung erneuerbarer Chemikalien spielen wollen.“
    Die Versuchsanlage für die Herstellung von Acrylnitril aus pflanzlichem Glyzerin wird am Standort Green Lake von INEOS Nitriles errichtet. Dort befindet sich bereits eine der weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für Acrylnitril.
    „Unsere Unterstützung für dieses Projekt im Rahmen unserer breit angelegten Nachhaltigkeitsstrategie zeigt unseren Einsatz für die branchenweite Verbesserung der CO2-Bilanz“, so Hans Casier, CEO von INEOS Nitriles.
    Acrylnitril und die bei der Herstellung entstehenden Nebenprodukte kommen in vielen interessanten Produkten zum Einsatz: von Bauteilen für Flugzeuge und Autos über Acrylfasern für Pullover bis hin zu Spielzeugen.
    Trillium weiß, dass die Technologie funktioniert. In der Pilotanlage wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Diese bleibt weiterhin in Betrieb und stellt Produktproben für Kunden her. 

    Erstmalige Kohlenstoffabscheidung und -speicherung an Land

    NUR wenige Monate nach dem Nachweis einer Möglichkeit der Abscheidung, des grenzüberschreitenden Transports, der Injektion und der sicheren Einlagerung von CO2 1,8 Kilometer unter dem Meeresboden hat INEOS jetzt grünes Licht erhalten, Pläne für eine sichere Speicherung in großer Tiefe an Land zu entwickeln. Als führender Partner bei dem bahnbrechenden Project Greensand prüft INEOS jetzt in enger Zusammenarbeit mit zwei Partnern, ob sich die Gassum-Formation auf der dänischen Halbinsel Jütland ebenfalls für die CO2-Speicherung eignet.
    „Gassum hat großes Potenzial für eine sichere Einlagerung“, sagt Mads Weng Gade, Leiter von INEOS Energy Denmark. „Wir müssen jetzt aber auf Grundlage der wichtigen Erkenntnisse aus Greensand die nötigen Studien durchführen und nachweisen, dass auch in Gassum eine sichere und effiziente Einlagerung möglich ist.“
    Dänemark möchte beim Aufbau einer neuen kommerziell attraktiven Abscheidungs- und Speicherungsbranche in Europa mit gutem Beispiel vorangehen.
    Dass der Staat seine erste Lizenz für die Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung an Land an INEOS Energy Denmark, Wintershall Dea und Nordsøfonden vergeben hat, gilt als Schritt in diese Richtung.
    „Sowohl an Land als auch unter dem Meer dauerhaft CO2 speichern zu können, ist sehr wichtig für die EU, um die Klimaziele zu erreichen und den Markt für die Kohlenstoffabscheidung und -einlagerung zu stärken“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy.
    Die dänische Geologie hat großes Potenzial für die CO2-Einlagerung. Analysen des Geologischen Forschungsinstituts für Dänemark und Grönland (Geological Survey of Denmark and Greenland, GEUS) zufolge können auf dänischem Gebiet zwischen 12 und 22 Milliarden Tonnen CO2 eingelagert werden. Das entspricht dem 700-fachen der jährlichen CO2-Emissionen in Dänemark.
    Wenn alles gut geht, wollen die drei Partner ab 2029 CO2 in zwei separate geologische Formationen auf Jütland pumpen.  

    INEOS öffnet Innovationen die Tür

    INEOS hat als weltweit erster Kunststoffproduzent in Technologien investiert, die den Mülldeponien eine jährliche Entlastung von einer Million Tonnen Abfall einbringen. INEOS O&P hat jetzt Hersteller, die wiederverwertbare Kunststoffverpackungen entwerfen möchten, zum Testen der Technologie in das konzerneigene Forschungs- und Entwicklungszentrum in Brüssel eingeladen.
    „Flexfolien für Verpackungen spielen eine wichtige Rolle für die Gesellschaft, aber wir kennen und teilen die Bedenken vieler Menschen in Bezug auf Plastikmüll“, sagt CEO Rob Ingram. „Deshalb sind vollständig wiederverwertbare Folien eine große Errungenschaft.“ 
    Die Kunden von INEOS können die neue Mehrschichtblasfolienanlage am Standort von INEOS testen, ohne den Betrieb in ihren eigenen Produktionsstätten einzuschränken.
    Und sie stehen bereits Schlange.
    Plastikverpackungen halten Lebensmittel länger frisch. Ohne sie würden viele Produkte den Weg zum Supermarkt nicht überstehen. Frisch gehaltene Lebensmittel werden seltener weggeworfen, und diese Art der Verschwendung ist ein entscheidender Faktor beim Klimawandel.

    Doch bei Plastikverpackungen gibt es auch ein Problem mit dem Recycling. Sie bestehen aus vielen verschiedenen Polymeren, die alle unterschiedliche Schmelzpunkte haben.
    „Wenn wir einfachere Folien mit denselben Eigenschaften herstellen, lässt sich die neue Verpackung leichter wiederverwerten“, sagt Rob.
    Die hochmoderne Technologie von Hosokawa Alpine erhitzt und dehnt Polymerfolien, um ihre Qualität zu verbessern.
    INEOS entwickelt mit der Pilotanlage und dem internen Polymer-Know-how neue Verpackungsfolien aus Polyethylen und Polypropylen. 

    NEOS erhört Rufe nach grünem Ammoniak

    DIE Weltbevölkerung wächst, und daher auch die Nachfrage nach Ammoniak, das weithin als Düngemittel für den Getreideanbau und wichtiges Rohmaterial für Acryl- und Carbonfasern dient. Und grünes Ammoniak braucht die Welt jetzt mehr als alles andere. Um diesen wachsenden Bedarf zu decken, prüfen INEOS Nitriles und die Hanwha Corporation den Bau eines Ammoniakwerks in den USA mit niedrigen CO2-Emissionen. Es hätte eine Jahresproduktion von mehr als einer Million Tonnen Ammoniak und würde beiden Unternehmen helfen, ihre Position auf dem Weltmarkt für Ammoniak zu festigen.
    Der Wasserstoff für das Ammoniak würde aus Erdgas hergestellt und die unerwünschten CO2-Emissionen abgeschieden und dauerhaft eingelagert.
    Als weltweit größter Hersteller von Acrylnitril möchte INEOS dieses klimafreundliche Ammoniak für die Produktion einsetzen, um auf dem Acrylnitril-Markt für Wasseraufbereitung, grüne Energie, Arzneimittel, Spielzeuge und Bauvorhaben die Emissionen zu verringern.
    Zwar wird die endgültige Investitionsentscheidung erst 2026 getroffen, doch beide Unternehmen sind begeistert von den potenziellen Vorteilen für die Umwelt.
    „Dieses Projekt kann potenziell einen großen Beitrag zum Erreichen der CO2-Ziele von INEOS Nitriles für 2030 und der Klimaneutralität 2050 leisten“, so Hans Casier, CEO von INEOS Nitriles.
    Kiwon Yang, CEO der südkoreanischen Hanwha Corporation, sieht hier einen möglichen Wendepunkt für die Vision des Unternehmens von einer nachhaltigen Zukunft.
    Etwa 80 Prozent des branchenweit produzierten Ammoniaks dienen in der Landwirtschaft als Düngemittel, wobei China als weltweit führender Hersteller gilt. Der Standort der beabsichtigten US-Anlage steht noch nicht fest.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Wasserstoff kommt auf die Straße

    SCHON bald werden im Rahmen eines einjährigen Testlaufs in Deutschland Güter von Lkws transportiert, die ausschließlich mit Flüssigwasserstoff fahren. Vervaeke transportiert bis zu 25 Tonnen PVC für INEOS Inovyn und ist eines von fünf Unternehmen, die den Lkw-Prototyp Mercedes-Benz GenH2 testen werden. Dieses Modell hat 2023 mit einer einzigen Tankfüllung Flüssigwasserstoff 1.047 km zurückgelegt. 
    Wenn diese neuen Testläufe erfolgreich verlaufen, ermutigen sie die Transportbranche zu einem Wechsel von Diesel zu emissionsfreien Lkws mit Wasserstoffantrieb.
    „Der Markt zögert noch, deshalb möchten wir zeigen, dass es möglich ist. Wasserstoff ist eine  revolutionäre Energiequelle, mit der wir in Europa Klimaneutralität erreichen und den CO2-Ausstoß reduzieren können“, so Wouter Bleukx, Business  Director bei INEOS Hydrogen.

    Letztes Jahr hat INEOS Inovyn als erstes Unternehmen in Europa PVC mit einem wasserstoffbetriebenen Lkw von der Produktionsanlage in Tavaux zum PVC-Verbindungswerk in Dijon transportiert. 
    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, beschreibt dies als historischen Moment für INEOS. 
    „Produkte mit Wasserstoff-Lkw zu befördern, ist ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie, mit der wir unseren CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren drastisch reduzieren wollen“, sagt er.
    INEOS Inovyn ist einer der größten Anwender industrieller Elektrolysetechnologien für die Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff und produziert jährlich 60.000 Tonnen klimafreundlichen Wasserstoff in mehreren Anlagen. 
    Als Nutzer und Produzent von Wasserstoff ist das Unternehmen in einer hervorragenden Position, den Wechsel zur Wasserstoffwirtschaft anzuführen. INEOS Inovyn arbeitet schon seit vielen Jahren mit Vervaeke zusammen. 
    „Unsere beiden Unternehmen haben dieselbe Vision“, sagt Frédéric Derumeaux, CEO von Vervaeke. „Deshalb freuen wir uns über das Vertrauen, gemeinsam an einem bahnbrechenden Projekt für mehr Nachhaltigkeit zu arbeiten.“
    Während des 12-monatigen Testlaufs mit der Daimler Truck AG werden die Lkws an bestimmten öffentlichen Wasserstofftankstellen in der Nähe von Wörth am Rhein und Duisburg betankt.
    Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass Wasserstoff nur dann zur ersten Wahl für Busse und Lkws wird, wenn mehr Länder in die Infrastruktur investieren. 

    Derzeit ist Japan mit 170 Wasserstofftankstellen führend gegenüber Deutschland mit 96, Frankreich mit 21 und 9 in Großbritannien.  

    2 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Grenadier - Zukunftsvisionen

    INEOS Automotive ist mit einer abwechslungsreichen Zusammenstellung möglicher zukünftiger Grenadiers unterwegs, unter anderem erstmals einem motorsporttauglichen Rallyewagen mit Veränderungen bei Aufhängung und Bremsen, Schalensitzen und vollständigem Überrollkäfig. Die fünf Prototypen wurden beim Goodwood Festival of Speed 2024 (der ultimativen Outdoor-Sommerparty im Motorsport) präsentiert und haben die Anpassungsfähigkeit des Grenadier unter Beweis gestellt (falls ein Beweis nötig war).
    „Der Leiterrahmen des Grenadier hat sich als unglaublich vielseitig erwiesen, das möchten wir für Innovationen nutzen“, sagt Lynn Calder, CEO bei INEOS Automotive. 
    „Die neue Werbekampagne für den Grenadier lautet: Built for More. In den nächsten Jahren wollen wir zeigen, was das bedeutet.“
    Außer dem Rallyefahrzeug, das an der Rally-Raid-Weltmeisterschaft 2025 teilnehmen wird, waren ein Grenadier Quartermaster und ein Station Wagon mit höher gelegter Karosserie und größeren, geländegängigen Reifen, eine kürzere Version des Quartermaster Pick-up und ein umgebauter Quartermaster mit acht Sitzen dabei, der sich ideal für Safari-Abenteuer eignet.
    Die Zuschauenden beim fünftägigen Goodwood Festival of Speed bei Chichester in der englischen Grafschaft West Sussex konnten alle fünf begutachten.
    Das war aber nicht alles.
    INEOS hat bei dem Festival, das für sich als größte Automobilmesse der Welt wirbt, auch auf die Partnerschaft mit dem Royal National Lifeboat Institution (RNLI, Königlich-Britisches Rettungsboot-Institut) hingewiesen und offiziell unter dem Namen Detour einen Grenadier mit limitierter Auflage veröffentlicht.

    Es werden nur 200 Stück hergestellt.
    Die Fans können den Detour an seinen einzigartigen 18-Zoll-Alufelgen und dem Kühlergrill mit Spezialdesign und Scheinwerferverkleidung erkennen.
    Außerdem wird das Allradfahrzeug in vier exklusiven Farbvarianten angeboten.
    „Dieses Maß an Individualität ist auf dem Allradmarkt nicht üblich“, sagt George Ratcliffe, Commercial Director bei INEOS Automotive.

    Der Detour ist das erste Fahrzeug mit limitierter Auflage von Arcane Works, dem neuen Geschäftsbereich von INEOS Automotive, der handlackierte, personalisierte Grenadiers herstellt.
    Außerdem stellt INEOS im Rahmen der fünfjährigen Zusammenarbeit mit dem RNLI 20 Grenadier Station Wagons an verschiedenen Standorten im Vereinigten Königreich und Irland bereit.
    Die Grenadiers werden vor allem dabei helfen, aufblasbare Rettungsboote der D-Klasse ins Wasser zu lassen, das wichtigste Arbeitsgerät der gemeinnützigen Organisation in den vergangenen 60 Jahren.
    „Es unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Grenadier, dass er die hohen Anforderungen an solche lebenswichtigen Einsätze erfüllt“, sagt Lynn.
    Seit seiner Gründung im Jahr 1824 hat das RNLI mehr als 140.000 Menschenleben gerettet.
    „Durch solche Unterstützung wie die von INEOS Automotive können wir auch weiterhin Menschen in Seenot helfen und unsere freiwilligen Einsatzkräfte bestmöglich ausstatten“, sagt Jamie Chestnutt, Director for Engineering and Supply beim RNLI.
    „Nur durch echte Zusammenarbeit mit der Industrie können wir auch im 200. Jahr unseres Bestehens weiter Menschenleben retten.“ 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 27
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    Ein Grundpfeiler der modernen Medizin ist bedroht

    „Es ist eine weltweite Bedrohung für alle von uns und erfordert eine weltweite Antwort von allen von uns“, sagt David Sweetnam, Vorstand des IOI-Beratungsausschusses. „Routineoperationen, Geburten, gewöhnliche Infektionen und sexuell übertragbare Krankheiten wie Gonorrhoe könnten eines Tages tödlich sein.“ Aufgrund von mangelnden Investitionen in die Forschung wurde weltweit seit fast 40 Jahren keine neue Klasse von Antibiotika entdeckt. Das Geschenk von 100 Millionen GBP von INEOS an die Oxford University hat Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer Antibiotika und ein besseres Verständnis der weltweiten Verbreitung von Antibiotikaresistenzen ermöglicht. 
    Oberste Priorität hat für das Institut der Schutz von Reserveantibiotika wie Meropenem, mit denen in Krankenhäusern schwere Infektionen wie zum Beispiel eine Sepsis behandelt werden.
    „Eine Welt ohne wirksame Antibiotika ist beängstigend. Das würde uns alle betreffen“, sagt Dr. Alistair Farley, wissenschaftlicher Leiter am Institut. „Wir müssen neue Medikamente für den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen entwickeln, aber auch effektiver und verantwortungsvoller mit neu entwickelten und bereits vorhandenen Medikamenten umgehen.“
    Die Arbeit des IOI orientiert sich an seinen weltweiten Überwachungsprogrammen in den am schlimmsten von solchen Resistenzen betroffenen Ländern. Das Institut unterstützt und verstärkt jetzt an mehr als 28 Standorten in 13 Ländern Überwachungsprogramme und -labore, vor allem in ärmeren Ländern.
    „Je schneller wir die weltweite Situation erfassen, desto schneller können wir handeln“, sagt Dr. Kirsty Sands, eine wissenschaftliche Leiterin am Institut.
    „Ohne geeignete Daten ist eine Problemlösung unmöglich“, meint Professor Tim Walsh, Director of Biology beim IOI. „Wir können das Ausmaß nur dann ganz verstehen, wenn wir wissen, wie Antibiotika rund um die Welt verwendet werden.“
    Im Inland dienen diese sehr detaillierten genomischen Daten zur Verbesserung der Gesundheitsrichtlinien und der Maßnahmen bei medizinischen Notfällen. Weltweit können dadurch neue Bedrohungen schneller erkannt und langfristige Trends ermittelt werden.
    Mithilfe der Daten können die Wissenschaftler/innen am Institut neue Antibiotika entwickeln und neu kombinieren, um die multiresistenten Keime auszutricksen.
    „Die Forschung hat im 20. Jahrhundert leicht anwendbare Antibiotika von enormem Wert entwickelt, aber das bedeutet nicht, dass es keine anderen zu entdecken gibt“, erklärt Professor Chris Schofield, Director of Chemistry beim IOI.
    Forscher/innen haben festgestellt, dass die Wirksamkeit von Meropenem durch die Kombination mit einem anderen Antibiotikum und einem Hemmstoff wiederhergestellt werden kann. Letzterer hindert das Bakterium, das Antibiotikum zu zerlegen, bevor es seine Wirkung entfaltet.

    Professor Schofield hat auch ein Team geleitet, das mit bahnbrechenden organischen Syntheseverfahren neue Wirkstoffe herstellt und in ersten klinischen Studien erprobt. Die Ergebnisse im lebenden Organismus sind zunächst sehr ermutigend.
    „Diese Art von präklinischer Forschung ist sehr wichtig, wenn wir den schwindenden Bestand an wirksamen Antibiotika aufstocken wollen“, sagt Sweetnam.
    Neue Antibiotika zu entdecken, ist ein langer, mühsamer und kostspieliger Vorgang. Bis zur Markteinführung sind unter Umständen bis zu 1 Milliarde USD an Investitionen und 10-jährige Sicherheitsstudien erforderlich. 
    Ohne garantierte Einnahmen am Ende des Prozesses ist es vielleicht nicht überraschend, dass fast alle großen Pharmakonzerne dieses wichtige Forschungsgebiet zugunsten einträglicherer Bereiche wie der Entwicklung von Lifestyle-Medikamenten (zum Beispiel gegen Fettleibigkeit) vernachlässigt haben.
    Und darin liegt das Problem. Es gibt einfach keinen finanziellen Anreiz für Antibiotikaforschung.
    „Selbst wenn es ein sehr wirksames Antibiotikum gibt, sollte es nicht zu flächendeckend zum Einsatz kommen, denn sonst entstehen unweigerlich Resistenzen“, erklärt Dr. Farley. 
    Antibiotikaresistenzen sind ein komplexes Problem, ähnlich wie der Klimawandel, sagt er. 2019 haben sie 1,27 Millionen Menschenleben gefordert, mehr als HIV oder Malaria.

    „Wir können das nur gemeinsam mit der Industrie, den Behörden und den politischen Entscheidungstragenden angehen“, meint er. 

    INEOS arbeitet mit dem IOI-Team zusammen und bringt geschäftlichen Sachverstand und viel Erfahrung in die Arbeit an dieser großen Herausforderung ein. 
    „Das enorm großzügige Geschenk war wundervoll, aber meiner Meinung nach ist die Hilfe und Anleitung durch INEOS in dieser Beraterrolle erst recht etwas ganz Besonderes“, erklärt Sweetnam.

    Im September treffen sich Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Finanzwelt und Wissenschaft in New York und sprechen über die drohende Gefahr, 
    die Antibiotikaresistenzen für die Weltgesundheit und Nahrungssicherheit darstellen.
    „Das ist eine Chance für die Menschen in verantwortlichen Positionen, rechtzeitig eines der größten Gesundheitsprobleme zu überwinden, vor dem unsere Gesellschaft heute steht“, so Sweetnam. 

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    Six Rivers

    Neu gebaute Landebahn hilft Scouts, eines der wichtigsten Feuchtbiotope der Welt zu überwachen und zu schützen.

    AUS der Luft ist sie in der weiten Landschaft kaum zu sehen. Doch auf dem Boden ist der Bau einer Landebahn in einer der abgelegensten Regionen Afrikas nicht nur eine große Leistung, sondern auch äußerst bedeutsam. Denn dadurch können Kleinflugzeuge regelmäßig das Feuchtbiotop von Usangu überwachen – den Ort, an dem der Ruaha-Fluss entspringt und viele Tierarten beheimatet sind.
    „Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten beim Schutz des Biotops“, sagt Brandon Kemp, CEO von Six Rivers Africa. „Usangu ist ein empfindliches Gebiet und benötigt alle erdenkliche Hilfe.“
    Im Zentrum von Usangu befindet sich der Ihefu-Sumpf, eine gewaltige unberührte Wildnis in Südtansania. Dort leben Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden, Wildhunde und Tigerbarsche – und früher war die Region nur zu Fuß erreichbar.
    2019 wurde eine Straße durch den dichten Wald von Miombo gebaut; und jetzt gibt es das Rollfeld in Ikoga.
    Bei der Eröffnung der neuen, 1,4 km langen Landebahn, dankte Glenn Turner, der Vorstand von Six Rivers Africa, der Regierung und dem Volk von Tansania für das Vertrauen in die von INEOS unterstützte wohltätige Organisation und ihre Investitionen in Schutzprojekte für einige der bedeutendsten Wildgebiete in Afrika.
    „Gemeinsam können wir etwas bewegen“, sagte er.
    Es hat sechs Monate gedauert, die neue Landebahn und die dazugehörige Schutzstation zu bauen, in der Menschen aus der Region für Forschungsarbeiten und Patrouillengänge gegen Wilderer geschult werden. Auch die 16 Scouts werden dort leben.
    Auch wenn sie derzeit von der Verwaltung der tansanischen Nationalparks und dem Team von Six Rivers genutzt wird, soll die Landebahn eines Tages möglicherweise auch Touristen den Weg in dieses abgelegene afrikanische Gebiet erleichtern.
    Die Mittel für ihren Bau hat Sir Jim Ratcliffe, der Vorstandsvorsitzende von INEOS, bereitgestellt. Er gründete Six Rivers Africa aus Sorge um den Erhalt der afrikanischen Savanne.
    Er hat viel Zeit in Afrika verbracht und glaubt, dass nachhaltiger Tourismus in Südtansania nicht nur das Bewusstsein für die Schönheit und Bedeutung der Region schärfen, sondern auch dauerhafte Arbeitsplätze für die Einwohnerinnen und Einwohner schaffen wird.

    „Wenn die Menschen vor Ort von lukrativer Beschäftigung durch Tourismus profitieren, tritt Naturschutz an die Stelle der Wilderei, um diese Stellen zu erhalten“, sagt er.
    In den letzten neun Jahren hat Six Rivers Africa eng mit Asilia Africa zusammengearbeitet, einem der führenden Safari-Anbieter des Landes.
    Zuletzt entstand die Station in Usangu, wo Touristen bei der Durchführung von Forschungsarbeiten und der Nachverfolgung von Wildtieren geholfen haben.
    Der andere Zweck der Station war die Bekämpfung der Wilderei. Und den scheint sie zu erfüllen.
    „Seit der Eröffnung gibt es viel weniger Fälle 
    von Wilderei“, sagt Glenn. „Jetzt kehren Büffel- und Antilopenherden und viele Elefanten mit Kälbern in diese eindrucksvollen Feuchtgebiete zurück.“
    Doch das ist nicht alles.
    Auch Löwenrudel, Leoparden und Hyänen haben das Biotop besiedelt.

    Chris Fallows, ein professioneller Tierfotograf, hat letztes Jahr etwas Zeit im Expeditionscamp von Usangu verbracht und war begeistert, was das Team erreicht hat.
    „Alle Projektteilnehmenden waren erstaunt, dass die Veränderung so schnell vor sich gegangen ist. 
    Das vorherrschende Gefühl ist, dass es ein enormes Regenerationspotenzial gibt“, sagt er. 

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    In ihrem Element

    EIN ehemaliger Lehrer hat sich das Ziel gesetzt, dass jedes Schulkind in den USA bei The Daily Mile mitläuft. Bill Russell managt das von INEOS unterstützte Programm The Daily Mile USA. Seiner Meinung nach ist dies die beste Methode, die Fitness zu verbessern und die Kinder gesünder und glücklicher zu machen. „Wenn die Lehrkräfte und Kinder sich körperlich wohler fühlen, werden auch ihre geistigen Leistungen besser“, sagt er. „Wir haben dann bessere Lehrkräfte und bessere Lerner.“
    Er meint aber, dass es noch einen wichtigeren Grund gibt, warum eine 15-minütige Unterrichtspause jedem gut tut.
    „Im Grunde genommen geht es um die Menschen“, sagt er. „Es geht um magische Momente, durch die sie sich besser kennen lernen und Vertrauen gewinnen.“
    The Daily Mile wurde 2019 ins Leben gerufen.
    Seitdem hat das Team durch die Teilnahme an Konferenzen oder Online-Foren für Lehrkräfte Verbindungen zu Schulen (und Vertrauen) aufgebaut.
    Auf diese Weise sind US-weit mehr als 4.000 Schulen dieser einfachen Initiative beigetreten.
    Doch nun hat zum ersten Mal ein INEOS-Unternehmen in den USA selbst ein Laufprojekt ins Leben gerufen und The Daily Mile in Schulen am eigenen Standort eingeführt.
    „Sie haben das einfach großartig gemacht: Nicht nur das Verhältnis zwischen den Kindern und Lehrkräften hat sich verbessert, sondern auch das zwischen INEOS und den Menschen vor Ort“, sagt Kathryn Shuler, Director der INEOS ICAN Foundation.
    Sie meint, gegenüber Chemieunternehmen würde in den USA generelles Misstrauen herrschen, doch INEOS Nitriles habe nicht nur die Öffentlichkeit für sich gewonnen, sondern auch den eigenen Beschäftigten echtes soziales Engagement demonstriert.
    „Das hat wirklich geholfen, uns hier vor Ort einen guten Ruf zu verschaffen. Es erleichtert auch die Personalbeschaffung und verbessert die Beschäftigtenbindung, wenn die Menschen wissen, wer wir sind und was wir tun“, sagt Sara Bassett, HR Manager.
    Mittlerweile nehmen alle vier Schulen im Shawnee-Bezirk in Lima im US-Bundesstaat Ohio an The Daily Mile teil – und jedes Jahr nutzen sie diese Gelegenheit, die Menschen mit einer Jahresabschlussfeier für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Mitglieder des Schulausschusses, Eltern, INEOS-Freiwillige, Polizei, Feuerwehr und Nationalgarde zusammenzubringen.
    Dieses Jahr hat INEOS Nitriles mit einer Spende den Bau einer neuen Laufbahn für The Daily Mile ermöglicht, die außerhalb der Schulzeiten allen offen steht.

    Elmwood Primary hat als erste der vier Schulen im Shawnee-Bezirk The Daily Mile eingeführt.
    Der Vater der Lehrerin Heather Davis-Kohli, der bei INEOS Nitriles tätig war und kürzlich pensioniert wurde, erzählte ihr davon, als er von ihren Morgenläufen für „hyperaktive“ Schülerinnen und Schüler erfuhr.
    „Manche meiner Schülerinnen und Schüler konnten einfach nicht lange stillsitzen. Das war ein Zeichen für Bewegungsmangel, deshalb wollte ich etwas Neues ausprobieren“, sagte sie. „Und diese Morgenläufe haben gewirkt. Wenn sie danach zurückkamen, waren sie wie ausgewechselt.“
    Sie konnte aber nur eine begrenzte Anzahl an Kindern aufnehmen und glaubte, auch die Lehrkräfte würden von etwas Bewegung profitieren.
    Nachdem sie von The Daily Mile erfahren hatte, sprach sie mit Bill und Sara, die ihr halfen, den Rektor zu überzeugen.
    „Sobald wir die Verbindung zu Heather hatten, wuchs ihre kleine Laufgruppe wie ein Schneeball. Innerhalb weniger Monate war die ganze Schule bei The Daily Mile dabei“, sagt Sara.
    Andere INEOS-Standorte in den USA wollen den Erfolg von INEOS Nitriles jetzt gerne wiederholen.
    Saras Rat? Einfach in der Schule nach jemandem mit einer Leidenschaft für Gesundheit, Wellness, Fitness oder Joggen suchen.

    „Diese Person wird das Programm voranbringen“, sagt sie. 

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    Deals mit China

    IM LAUFE der letzten 40 Jahre hat sich China schneller verändert als jedes andere Land der Welt. Die einst arme und isolierte Nation, die Heimat
    von über 1,3 Milliarden Menschen ist, ist heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Im Jahr 1980 produzierte China gerade einmal 2 % der weltweiten Wirtschaftsgüter – heute beträgt die Zahl fast 30 %. Zwar verlangsamt sich Chinas Wirtschaftswachstum, aber es setzt sich dennoch fort.

    „Man muss das im Verhältnis betrachten“, erklärt Tom Crotty, Kommunikationsdirektor von INEOS. „Das Wachstum liegt vielleicht gerade bei drei oder vier Prozent, aber wir, der Westen, würden dafür alles tun.“

    Viele im Westen betrachten China dennoch weiterhin mit Argwohn und nehmen es aufgrund seiner Ambitionen, eine technologische und wirtschaftliche globale Supermacht zu werden, als Bedrohung wahr.

    Diese Sichtweise frustriert David Thompson, der nach seiner Ernennung zum CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia nach China gezogen ist.

    „Das Leben hier ist ganz anders, als es in den westlichen Medien dargestellt wird“, sagt er. „Es ist zwar ein kommunistisches Regime, in dem die meisten Dinge gelenkt werden, aber das geschieht mit der Unterstützung der Bevölkerung, welche die damit verbundenen Vorteile sieht.“

    Und es gibt für jeden eine Chance.

    „Wenn man als junger Ingenieur schnell die bestmöglichen Erfahrungen sammeln möchte, dann gibt es keinen besseren Ort dafür als INEOS in China“, so Thompson. „Jeder, der in unser Unternehmen eintritt, hat die Chance, eine der technologisch fortschrittlichsten Engineering-Anlagen der Welt mit aufzubauen.“

    Rund 40 % der globalen Chemieindustrie sind heute in China angesiedelt.

    INEOS ist dort, ebenso wie Dow und BASF.

    „Wenn man ein Big Player auf dem Weltmarkt sein will, muss man in China investieren, oder man hat keine Zukunft“, sagt Tom Crotty. „Manche Unternehmen halten sich zurück, und bestimmt halten uns einige für naiv, aber wir verfolgen einen anderen Ansatz.“

    Und dieser Ansatz basiert auf Vertrauen.

    „Vertrauen aufzubauen braucht Zeit“, erklärt er. „Aber wie in jeder Beziehung gilt auch hier, dass man entweder vertraut, oder es besser ganz sein lässt.“

    Im Jahr 2014 wurde dieses Vertrauen auf die Probe gestellt, als INEOS das staatseigene Erdöl und Petrochemieunternehmen SINOPEC und einige
    seiner verbundenen Unternehmen wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen verklagte.

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, sagte damals in einer Erklärung: „Wir möchten unsere besten Technologien nach China bringen, aber wir müssen sicher sein, dass sie geschützt sind.“

    INEOS, das ansonsten hervorragende Beziehungen zu SINOPEC und China pflegte, gewann den Rechtsstreit und – so Tom Crotty – auch den Respekt von SINOPEC.

    Seither haben die beiden Unternehmen ihre Beziehungen vertieft.

    Im Jahr 2021 kaufte sich INEOS in Joint Ventures mit Chinas größtem Petrochemieunternehmen ein, nachdem es das globale Acetyl- und Aromatengeschäft von BP für 5 Milliarden USD übernommen hatte.

    Im darauf folgenden Jahr unterzeichnete INEOS drei „Back-to-Back“-Verträge mit SINOPEC im Gesamtwert von 7 Milliarden USD.

    INEOS besitzt heute einen Anteil von 50 % an zwei riesigen Petrochemiekomplexen, von denen sich einer in Shanghai und der andere in Tianjin befindet, und ist maßgeblich an zwei F&E-Instituten beteiligt.

    Dank der jüngsten Joint Ventures mit SINOPEC wird die Produktion von hochdichtem Polyethylen (High-Densitiy-Polyethylen, HDPE) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) erhöht werden, um dem Bedarf des rasant wachsenden chinesischen Binnenmarktes gerecht zu werden.

    „Wir sind nicht nur in den Markt eingetreten“, erklärt David Thompson, „wir sind regelrecht darin eingetaucht. Und das bedeutet für beide Seiten eine große Investition.“

    Insgesamt werden die beiden Unternehmen drei ABS-Einheiten gemeinsam betreiben, die über eine Million Kilotonnen Acrylnitril-Butadien-Styrol pro Jahr produzieren werden.

    Eine der ABS-Anlagen wurde von INEOS Styrolution bereits in Ningbo errichtet. Sie ist jetzt ebenfalls Teil der Joint Ventures mit SINOPEC.

    Eine zweite Anlage, in der modernste Technologien zum Einsatz kommen, wird gerade in Tianjin gebaut. Sie wird eine der effizientesten Anlagen der Welt sein.

    Der Standort für die dritte ABS-Anlage, die ebenfalls die weltweit führende Technologie von INEOS einsetzen wird, ist noch nicht festgelegt.

    INEOS und SINOPEC wollen außerdem eine neue Anlage zur Herstellung von hochdichtem Polyethylen in Tianjin bauen. Zwei weitere Anlagen befinden sich in der Pipeline.

    „China ist wirklich ein Land, das immer weiter wächst“, so Andrea Vittone, Vice President HDPE bei INEOS SINOPEC Tianjin Petrochemicals Ltd.
    „Es werden neue Städte und Infrastrukturen gebaut, und alte Rohrleitungen werden durch neue aus HDPE ersetzt.“

    INEOS ist in China schon seit mehreren Jahren in irgendeiner Form aktiv.

    Im Jahr 2011 begann das Unternehmen, engere Bande zu knüpfen, als es zustimmte, 50 % seines Raffineriegeschäfts im schottischen Grangemouth und im französischen Lavéra an PetroChina zu verkaufen.

    „INEOS war tatsächlich schon von Anfang an an China interessiert“, sagt David Thompson.

    Im Jahr 2005, als INEOS für 9 Milliarden USD die Chemieanlagen von BP erwarb – eine Transaktion, die das Geschäft von INEOS über Nacht transformierte – hoffte das Unternehmen, dass BP auch seine 50%-ige Beteiligung an SECCO verkaufen würde.

    Aber obwohl INEOS als Teil dieses Deals eine Verkaufsniederlassung in Shanghai übernahm, behielt BP seinen 50-%-Anteil.

    „Wir waren enttäuscht, dass wir die Beteiligung nicht bekommen haben, aber BP wollte nicht an uns verkaufen“, erinnert sich Tom Crotty.

    Zwölf Jahre später verkaufte BP die Beteiligung doch noch, und zwar für 1,7 Milliarden USD an SINOPEC.

    INEOS will seine Chancen in China weiter ausloten.

    „Das Unternehmen als Ganzes sucht unentwegt nach neuen Gelegenheiten“, sagt David Thompson.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Verlockendes Asien

    SHANGHAI ist die größte Stadt Chinas. Mehr als 26 Millionen Menschen leben in der Metropole, die das höchste Gebäude des Landes, den schnellsten Zug der Welt, das längste U-Bahn-System und die größte Skihalle vorzuweisen hat. Shanghai wird auch immer mehr zum neuen Zuhause der Mitarbeitenden von INEOS, die nach der Investition des Unternehmens und den Joint-Venture-Vereinbarungen mit dem staatseigenen Unternehmen SINOPEC nach China umgezogen sind. David Thompson ist einer von ihnen. Er ist jetzt CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia.

    Im Sommer 2023 zog er mit seiner Frau nach Shanghai und hofft, dass andere Kolleginnen und Kollegen es ihm gleichtun werden.

    Mel Smythe, John Archer, Dirk Heilman und Ghislain Decadt zählen ebenfalls zu denen, die in China neue Stellen angetreten sind.

    „Hier zu leben, fühlt sich sehr schnell ganz normal an“, so John Archer, Supply Chain General Manager bei Shanghai SECCO Petrochemical Company Ltd. „Das Leben hier ist nicht schwierig, es ist nur anders.“

    Mel Smythe, die seit mehr als 20 Jahren bei INEOS beschäftigt ist, zog nach ihrer Ernennung zum Business Director HDPE bei INEOS SINOPEC Tianjin Petrochemicals Ltd. vor Kurzem nach Tianjin.

    Sie wurde damit beauftragt, das Geschäft aufzubauen.„Die Möglichkeit, am Aufbau eines ganzen Unternehmens und eines Geschäftsbereichs von Grund auf mitzuwirken, ist in dieser Branche sehr selten. Ich war also hellauf begeistert“, erzählt sie. „Eine solche Chance bekommt man nur einmal in seinem Berufsleben.“

    Reisebegeistert und fasziniert von fremden Kulturen wie sie ist, konnte sie nicht widerstehen, das Leben in China kennenzulernen.

    „Ich hatte natürlich eine gewisse Vorstellung davon, wie es wohl sein würde, aber ich wurde positiv überrascht“, berichtet sie weiter. „Vieles ist anders, aber das muss nicht immer etwas Negatives sein. Man muss nur offen dafür sein.“

    Ghislain Decadt, 67, war bereits im Ruhestand, als er gebeten wurde, nach China zu ziehen und seine umfangreichen Erfahrungen als Operations Director bei INEOS einzubringen, um die Sicherheit, Leistung und Zuverlässigkeit der betrieblichen Abläufe bei SECCO
    zu verbessern.

    Aber David Thompson hofft, dass Graduates oder junge Manager ebenfalls die Gelegenheit nutzen und nach China kommen, um den Aufbau des Geschäfts zu unterstützen.

    „Wenn Sie nach Shanghai kommen möchten, dann freuen wir uns sehr, von Ihnen zu hören, denn wir haben hier jede Menge Möglichkeiten“, erklärt er.

    „Es ist ein wunderbarer Ort zum Leben. Es ist eine florierende, lebendige und sehr sichere Stadt, denn es gibt keine Kriminalität. Die Leute arbeiten hart, aber sie genießen auch das Leben.“

    John Archer, der regelmäßig nach China gereist war, als er für INEOS Trading & Shipping tätig war, zog mit seiner Frau Alexandra und dem Familienhund Wilma nach Shanghai, nachdem er eine neue Stelle im Unternehmen angenommen hatte.

    „Die Unterstützung seitens INEOS war wirklich hervorragend, denn es war eine große Veränderung“, berichtet er.
    Manchmal sei die Sprache eine Hürde gewesen, aber dafür wären Dolmetscher vor Ort gewesen.

    „Es ist anders“, erklärt er. „Kommunikation und Management laufen hier anders, und da müssen wir uns anpassen. Aber die Arbeitsmoral meiner chinesischen Kolleginnen und Kollegen ist tadellos. Sie sind wirklich sehr engagiert.“

    Auch er ermutige andere dazu, die Gelegenheit in China zu nutzen.

    „Unterhalten Sie sich mit Leuten, die hier gearbeitet haben“, sagt er. „Ich habe das getan, und niemand hat mir negative Erfahrungen geschildert. Alle Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich geredet habe, sagten, sie hätten einen Riesenspaß gehabt, einmal an einem völlig anderen Ort zu arbeiten.“ 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Europa schlafwandelt direkt in einen Albtraum

    ES BESTEHT dringender Handlungsbedarf, um Europa daran zu hindern, weiter schlafwandlerisch seine Chemieindustrie, Arbeitsplätze und Investitionen ins nichteuropäische Ausland zu verlagern. Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, warnte davor, dass bald wenig von einer für die Sicherheit Europas strategisch wichtigen Industrie übrig bleibt, wenn die Europäische Kommission nichts gegen die rasant steigenden Energiekosten und die belastende Kohlenstoffbesteuerung unternimmt oder Investitionen in neue Chemieanlagen fördert.

    „Die Petrochemie Europas wurde schon lange von den USA, China und dem Nahen Osten abgehängt, weil sie sich kaum noch im Wettbewerb halten kann“, erklärte er den Branchenführern, die sich anlässlich des Europäischen Industriegipfels in Antwerpen versammelt hatten.

    Die europäische Chemieindustrie war einst die größte der Welt.

    Obwohl sie im Laufe der Jahre gegenüber China, den USA und dem Nahen Osten an Boden verloren hat, stellt sie mit Umsätzen in Höhe von einer Billion Euro und 20 Millionen Arbeitsplätzen nach wie vor einen der wichtigsten Sektoren Europas dar.

    Sir Jim befürchtet allerdings, dass sich dies im Handumdrehen ändern könnte, wenn die Europäische Kommission nicht begreift, was auf dem Spiel steht.

    „Die chemische Industrie produziert viele Grundstoffe für alle Fertigungsunternehmen in ganz Europa, die für diese extrem wichtig sind“, erklärt er. „Sie bietet eine Versorgungssicherheit, die weit über den reinen Chemiesektor hinausreicht und für Europa von strategischer Bedeutung ist.“

    Im Rahmen des kürzlich stattgefundenen Gipfeltreffens wies er auf die Probleme hin, mit denen die Branche konfrontiert ist, und sprach über seine eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Schwierigkeiten, grünes Licht für eine Investition von 4 Milliarden EUR in eine überlegene Chemieanlage zu erhalten, in der modernste Spitzentechnologien zum Einsatz kommen.

    Das unter dem Namen „Project One“ bekannte Projekt stellt die größte Investition im europäischen Chemiesektor seit einer Generation dar.

    Aber ein Jahr nach Beginn der Arbeit, mit 10.000 beschäftigten Projektmitarbeitenden weltweit, wurde die Genehmigung aufgrund der Stickstoffwerte der Anlage zurückgezogen. „Diese Werte entsprachen einem Familiengrillfest im Naturschutzgebiet, das einmal im Jahr stattfindet“, sagt er.
    Laut Sir Jim werden hohe Energiekosten und Kohlenstoffsteuern der Industrie das Genick brechen und Investitionen aus Europa fernhalten.

    Nichts davon ist seiner Meinung nach sinnvoll.

    „Die Kohlenstoffsteuer gilt für 95 % aller Importe nicht“, erläutert er. „Also tun wir der Welt keinen Gefallen, wenn wir in Bezug auf die Emissionen die vergleichsweise hochwertige Produktion hier in Europa durch eine minderwertigere, weniger stark regulierte Produktion in anderen Teilen der Welt ersetzen.“

    INEOS zahlt aktuell rund 150 Millionen EUR Kohlenstoffsteuer. Allerdings wird diese Summe bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf 2 Milliarden EUR ansteigen.

    „Das ist einfach nicht tragbar“, erklärt er. Das größte Problem, mit dem die Chemieindustrie konfrontiert ist, stellen zweifelsohne die Energiekosten dar, da sich Europa gegen Onshore-Öl- und Gas und gegen Kernenergie entschieden hat.

    „Die Erdgaskosten sind in Europa fünfmal so hoch wie in Amerika“, sagt Sir Jim. „Amerika hat billige Energie, wir haben teure Energie. Die USA sind heute Energieselbstversorger. Wir sind es nicht.“

    Es ist nicht das erste Mal, dass Sir Jim seine Besorgnis über die Zukunft der Chemieindustrie in Europa zum Ausdruck bringt.

    Im Mai 2014 schrieb er einen offenen Brief an José Manuel Barroso, dem damaligen Präsidenten der Europäischen Union.

    „Leider haben sich viele meiner Befürchtungen später als wahr erwiesen, wenn man die aktuelle Situation, in der sich die Branche jetzt wiederfindet, betrachtet“, sagte er.

    Der Gipfel, der in der von INEOS und BASF gemeinsam genutzten Chemieanlage in Antwerpen abgehalten wurde, endete mit einem Hilferuf der Branche nach niedrigeren Energiekosten und weniger Bürokratie, um die Industrielandschaft Europas wiederzubeleben.

    Alle Teilnehmer unterzeichneten im Anschluss den „Industrial Deal“ der EU, den die ebenfalls anwesende Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ihrem Wunsch gemäß in die Strategische Agenda der EU für 2024-2029 aufnehmen soll. 

    7 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Investitionen von INEOS in Europa

    INEOS hat trotz des Rückgangs der Nachfrage nach Chemikalien in Europa eine 50%-ige Beteiligung am Petrochemiekomplex von TotalEnergies im französischen Lavéra erworben. Das heißt, dass INEOS jetzt 50 % der Anteile des französischen Energieunternehmens an Naphtachimie (Steamcracker mit einer Jahreskapazität von 720 Kilotonnen), Appryl (Polypropylengeschäft mit einer Jahreskapazität von 300 Kilotonnen), Gexaro (Aromatengeschäft mit einer Jahreskapazität von 270 Kilotonnen) sowie 3TC (Naphtaspeicher) übernommen hat.

    „All diese Geschäftsbereiche waren Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen, seitdem INEOS im Jahr 2005 den Standort Lavéra übernahm“, sagt Tobias Hannemanns, CEO von INEOS O&P South.

    Der Deal umfasste außerdem eine Reihe von anderen Infrastrukturanlagen, darunter ein Teil des Ethylen-Pipelinenetzes von TotalEnergies in Frankreich, das sich von Lavéra bis zum INEOS-Standort Sarralbe am Ufer der Saar nahe der deutschen Grenze erstreckt.

    Für den Betrieb des Naphtha-Steamcrackers am Standort in Lavéra ist jetzt INEOS O&P South allein zuständig. Das Unternehmen hat jetzt die Chance, seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und seine Zukunft zu sichern, indem es sicherstellt, dass es umwelttechnisch für das 21. Jahrhundert gerüstet ist.

    „Wir glauben, dass dies im besten Interesse unserer Kunden, unserer Mitarbeitenden und von INEOS selbst ist, denn wir können dadurch die Verbesserungen vornehmen, die notwendig sind“, so Xavi Cros.

    „Außerdem werden wir dank dieser Investition trotz der aktuellen Schwierigkeiten im gesamten europäischen Chemiesektor stärker positioniert sein, wenn wir diese jüngste Krise überwunden haben.“

    Er beschreibt die Übernahme des Polypropylen- und Aromatengeschäfts von TotalEnergies als wertvolle strategische Assets.

    „Diese Geschäftsbereiche werden unser Portfolio zusätzlich aufwerten“, erklärt er weiter. „Eine Million Tonnen zusätzliche Kapazität bedeutet eine zusätzliche Million Tonnen Kundennachfrage.“

    Laut Cros stellt die Entscheidung von INEOS, die Anteile seines Joint-Venture-Partners mittels Buyout zu erwerben, für die in Frankreich und Südeuropa ansässigen Unternehmen von INEOS einen großen Schritt nach vorn dar.

    „Es macht Sinn“, erklärt er, „denn jetzt kann INEOS das volle Potenzial dieser Geschäftsbereiche optimal ausschöpfen und verfügt über deutlich mehr Anlagen im Süden, wohingegen TotalEnergies sehr stark auf Nordfrankreich ausgerichtet ist.“

    Der Cracker ist einer der größten in Europa und in der Lage, 720.000 Tonnen Ethylen pro Jahr zu produzieren. Außerdem produziert er Propylen, Butadien und andere Olefinprodukte.

    „Dank der Übernahme können wir diese Anlagen nun vollständig integrieren“, erklärt er. „Aber wir planen auch, weiter in die Anlagen sowie in die CO2-Reduktion zu investieren, um die Verpflichtung von INEOS einzuhalten, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.“ 

    6 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Nachhaltigkeitsinitiativen von INEOS Inovyn

    EIN UNTERNEHMEN von INEOS, das Geschichte geschrieben hat, als es begann, aus Holzzellstoff hergestelltes PVC anstelle von aus rein fossilen Brennstoffen hergestelltem PVC zu verkaufen, hat weitere Fortschritte gemacht. Inovyn hat nach dem Erfolg von BIOVYNTM jetzt zwei weitere, gleichermaßen nachhaltige PVC-Produkte vorgestellt.

    „Tatsächlich stehen uns Produkte der Zukunft schon heute zur Verfügung“, erklärt Audrey Debande, Sustainability Business Development Manager in Belgien.

    Die Produkte BIOVYNTM, NEOVYNTM und RECOVYNTM werden inzwischen erfolgreich an Kunden vermarktet, die entweder Treibhausgasemissionen oder Kunststoffabfälle reduzieren möchten.

    „Wir wissen, dass unsere Kunden das wollen und auch erwarten“, so Debande.

    Als Inovyn im Jahr 2019 BIOVYNTM auf den Markt brachte, war man sich im Unternehmen nicht sicher, wie der Markt auf ein Produkt reagieren würde, das zwar die CO2-Emissionen um über 90 % reduziert, aber auch deutlich teurer als auf herkömmliche Weise hergestelltes PVC ist.

    Aber die Nachfrage bestand, weshalb Inovyn weiter das tun konnte, was es am besten kann: Innovationen schaffen.

    „Dadurch wurden wirklich die Weichen für die Entwicklung unserer zukünftigen nachhaltigen Produkte gestellt“, so Audrey Debande weiter.

    Seit seiner Markteinführung wird BIOVYNTM in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet, u. a. in Fahrzeugen, Bekleidung, Teppichen und Bodenbelägen, im Gebäude- und Bausektor sowie in Prothesen – und auf lange Sicht wird es Inovyns Netto-Null-Option sein.

    Um den sich ändernden Kundenbedürfnissen weiterhin gerecht zu werden, brachte Inovyn NEOVYNTM auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein innovatives, kostengünstigeres Produkt für Kunden, die kurzfristig ihre Kohlenstoffbilanz verbessern möchten und selbst Produkte mit niedrigem CO2-Fußabdruck auf ihrem Markt anbieten.

    Mit einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 37 % unterhalb des europäischen Industriedurchschnitts für Suspensions-PVC sorgt NEOVYNTM in Sachen Kohlenstoffbilanz für einen wahren Quantensprung.

    „NEOVYNTM stellte eine größere Herausforderung dar, weil wir den wirtschaftlichsten Weg finden mussten, um unseren CO2-Fußabdruck zu senken, ohne unsere Glaubwürdigkeit zu gefährden“, so Debande.

    Demzufolge musste das Unternehmen in die Verwendung von erneuerbarem Wasserstoff und andere Formen von grüner Energie während des Produktionsprozesses investieren – beides entscheidende Schlüsselfaktoren, die Inovyn bei der Dekarbonisierung unterstützen.

    Das dritte Produkt des Unternehmens ist RECOVYNTM, welches ausschließlich aus Kunststoffabfällen hergestellt wird, die derzeit nirgendwo anders recycelt werden können.

    „Es wurde für Kunden entwickelt, die ihren Recyclinganteil erhöhen und hohe technische, qualitative und regulatorische Anforderungen erfüllen möchten“, erklärt Arnaud Valenduc, Business Director von INEOS Inovyn.

    Solange das Unternehmen weiterhin recycelte Kunststoffabfälle beziehen kann, die gewissermaßen der neue Grundstoff sind, ist man bei Inovyn zuversichtlich, dass die Verbraucher weiterhin mit allem Notwendigen versorgt werden können.

    Außerdem sind alle drei Produkte gemäß den weltweit strengsten Anforderungen in diesem Bereich zertifiziert, u. a. nach den Empfehlungen des Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) sowie gemäß dem ISCC-PLUS-Standard (International Sustainability & Carbon Certification).

    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, hält die Nachhaltigkeit für eine der wichtigsten und dringendsten Herausforderungen für die moderne Gesellschaft, und Inovyn als einflussreicher Branchenführer und PVC-Produzent von Weltklasse spiele eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von neuen Lösungen zur Unterstützung des ökologischen Wandels.

    „Unsere Welt entwickelt sich stetig weiter, genau wie wir auch“, sagt er. „Und das Ziel ist klar: Die UNO hat unsere Generation vor die größte Herausforderung gestellt: bis zum Jahr 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.“

    9 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    INEOS Fusilier

    INEOS hat in seinem Bestreben, den besten Geländewagen zu produzieren, einen weiteren Meilenstein gesetzt. Der Beweis dafür parkte, so hoffte das Unternehmen, vor dem Pub „The Grenadier“ in London. Dort drängten sich Journalisten in die beengten Räume der ehemaligen Offiziersmesse,
    um den INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe und den Designchef der Gruppe, Toby Ecuyer, zum batterieelektrischen Fahrzeug des Unternehmens, dem INEOS Fusilier, zu befragen.

    Um dieses Ereignis gebührend zu würdigen, das übrigens per Livestream übertragen wurde, wurde der Pub kurzerhand von „The Grenadier“ in „The Fusilier“ umbenannt.

    Als sich Sir Jim und Toby Ecuyer den Fragen des früheren Moderators der britischen Fernsehsendung „Top Gear“, Richard Hammond, stellten, zeigte sich, dass INEOS wieder einmal die weniger befahrene Straße gewählt hatte, als es sich für einen Range-Extender zum vollelektrischen Geländewagen entschieden hatte.

    Auf die Frage nach dem Warum, wo doch so viele andere in Großbritannien und in Europa diese Technologie meiden, antwortete Sir Jim: „Was wir in unserem Geschäft unter anderem tun, ist Dinge in Frage zu stellen, anstatt einfach nur der Herde nachzulaufen.“

    Er erklärte, die Fahrzeugindustrie befände sich im Wandel. Sie sei sich der Notwendigkeit bewusst, CO2-Emissionen zu reduzieren, aber unsicher, wie dies am besten zu erreichen ist.

    „Als Fahrzeughersteller in Europa braucht man ein grünes Produktangebot. Ohne das kann man wegen der Vorschriften nicht bestehen“, erklärte er. „Wir brauchen dieses Angebot, ob es uns gefällt, oder nicht. Aber uns gefällt es, denn es ist eine gute Sache für die Welt. Allerdings haben wir lange an der Entwicklung gearbeitet, bis wir vor einigen Monaten eine Pause eingelegt haben.“

    Während dieser Pause entschloss sich INEOS, zwei Versionen seines neuen elektrischen Geländewagens zu bauen: Eine Version mit Range-Extender für all diejenigen, die von A nach B gelangen wollen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wo sich die nächstgelegene Ladestation befindet – und eine andere Version ohne.

    Der Fusilier wird mit einem kleinen Benzinmotor ausgestattet – der sogenannte Range-Extender. Dieser Motor lädt bei Bedarf die elektrische Batterie auf.

    „Der Motor funktioniert als Generator“, erklärt Sir Jim.

    Der INEOS Fusilier wurde mithilfe von Magna Steyr entwickelt, einem Unternehmen, das über viel Erfahrung mit Offroadern verfügt und die Mercedes G-Klasse und den Toyota GR Supra in seiner Anlage im österreichischen Graz herstellt – wo auch der Fusilier gebaut werden wird.

    Der INEOS Grenadier ist kleiner als der erste schnörkellose Geländewagen von INEOS, der kürzlich von „Nith Inshore Rescue“ als neues Such- und Rettungsfahrzeug auserkoren wurde.

    Peter Bryden, Sekretär des in Schottland ansässigen Rettungsteams, sagte, dass der Grenadier einfach alle Kriterien erfülle, die ein Fahrzeug erfüllen muss, das in Situationen gebraucht wird, in denen es um Leben und Tod geht, bei sehr rauen Witterungsbedingungen und in schwierigem Gelände.

    „Wir gehen davon aus, dass er unserem Team die nächsten 40 Jahre gute Dienste erweisen wird“, fügt er hinzu.

    Und zuletzt wurde er auch von der Feuerwehr Grenoble als Einsatzleitwagen ausgewählt.

    INEOS hatte im Mai 2022 angekündigt, einen vollelektrischen Geländewagen bauen zu wollen.

    Noch im gleichen Jahr begann die Entwicklung des wasserstoffbetriebenen Grenadier, der beim Goodwood Festival of Speed im Juli 2023 feierlich präsentiert wurde, um zu beweisen, dass auch Wasserstoff ein wichtiger zukunftsweisender Brennstoff ist.

    Lynn Calder, CEO von INEOS Automotive, beschreibt ihn als ganz außergewöhnliches Fahrzeug.

    „Er kann alles, was auch ein Grenadier mit herkömmlichem Antrieb kann – aber mit null Emissionen“, sagt sie.

    INEOS Automotive ist fest davon überzeugt, dass es einer Kombination verschiedener Antriebssysteme bedarf – d. h. elektrische, wasserstoffbasierte, hybride und durch Range-Extender unterstützte Antriebssysteme – in denen jeweils unterschiedliche Technologien für verschiedene Zwecke zum Einsatz kommen.

    Elektrische Batterien sind ideal für die Innenstadt und für kurze Fahrten geeignet, aber aufgrund ihres Gewichts, der Ladedauer und ihrer Reichweite nicht für den Transport und für öffentliche Verkehrsmittel.

    Ein Auto oder Lkw kann jedoch schnell und einfach mit Wasserstoff betankt werden.

    Was ist also das Problem? Es gibt einfach nicht genug Wasserstofftankstellen, insbesondere in Großbritannien.

    „Unser Vorführmodell beweist, dass die Technologie für wasserstoffbetriebene Geländewagen geeignet ist“, so Calder weiter. „Aber die Infrastruktur zum Betanken muss vorhanden sein, bevor sie kommerziell tragfähig ist.“

    Sie erklärt, dass die Einführung des INEOS Fusilier, der am österreichischen Schöcklberg strengen Tests unterzogen wird, bevor er im Jahr 2027 in den Handel kommt, ein Zeichen für das langfristige Engagement von INEOS im Fahrzeugbau sei.

    „Es zeigt, dass wir uns hier langfristige Ziele gesetzt haben“, erklärt sie weiter.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Theater der Träume

    SIR JIM RATCLIFFE ist jetzt Miteigentümer von Manchester United, des weltweit beliebtesten Fußballvereins. Für Sir Jim, der im Schatten des Stadions von Old Trafford aufgewachsen ist und sein Leben lang ein begeisterter Fan des Vereins war, erfüllt sich damit ein Kindheitstraum. „Miteigentümer von Manchester United zu werden, ist eine große Ehre, die mit einer großen Verantwortung einhergeht“, sagt er.

    „Die Transaktion ist damit abgeschlossen, aber das ist erst der Anfang unserer Mission, Manchester United wieder an die Spitze des Fußballs in England, Europa und der Welt zu befördern. Ich möchte Manchester United wieder erfolgreich und in Topform erleben.“

    Nach Abschluss des Deals über 1,25 Milliarden GBP mit der amerikanischen Familie Glazer sprach der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS mit Helen Evans von Manchester United TV über seine Pläne auf und neben dem Spielfeld.

    Er erklärt, dass INEOS immer schon einen Fußballverein der Premier League in sein erfolgreiches Sportportfolio habe aufnehmen wollen, zu dem auch einige der besten Teams im Radsport, der Formel 1, im Segelsport, Rugby und im Laufsport zählen.

    Auf dem Spielfeld sei aktuell sein einziges Ziel zu sehen, wie die „Roten Teufel“ wieder zu ihrem alten Ruhm zurückfinden.

    „Das macht Manchester United aus“, sagt er. Es muss sich alles um den Kampf um den Meistertitel und den Champions-League-Titel drehen, immer.“

    Neben dem Spielfeld wird der Fokus auf den Werten liegen, die diesen einst so großartigen Fußballverein näher zusammenbringen sollen.

    „Wir müssen die richtige organisatorische Struktur entwickeln, sie mit den richtigen Leuten auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit besetzen und dann die richtige Atmosphäre schaffen“, so Ratcliffe.

    Laut Sir Jim, der jetzt für den Fußballbetrieb verantwortlich ist, gibt es zwei dringende zentrale Themen: die Leistung auf dem Spielfeld und den Zustand des Stadions, das im Jahr 1910 sein Eröffnungsspiel veranstaltete.

    „Es entspricht nicht wirklich dem Standard, den man von Manchester United erwarten würde. Deshalb müssen wir eine bauliche Neugestaltung des Stadions ins Auge fassen“, so Ratcliffe weiter. „Eine Möglichkeit wäre, das jetzige Stadion zu sanieren, eine andere wäre, ein neues Stadion zu bauen.“

    Der Sportdirektor von INEOS und führende Kopf hinter sieben Tour-de-France-Siegen, Sir Dave Brailsford, beschäftigt sich im Moment intensiv mit dem Verein, um die Herausforderungen in Bezug auf die Leistung zu analysieren.

    Eine Person, mit der Sir Jim gesprochen hat, ist Sir Alex Ferguson. Der Schotte zog sich im Jahr 2013 nach 27 Jahren als Manager des Vereins in den Ruhestand zurück. Während seiner Amtszeit als Trainer gewann Manchester United 13 Premier-League-Titel und 25 weitere Heim- und internationale Trophäen.

    „Er gilt weltweit als Trainerlegende schlechthin und spielt in der Geschichte von Manchester United eine wesentliche Rolle“, sagt Sir Jim.

    Die beiden Männer haben sich seit der Bekanntgabe des INEOS-Deals an Heiligabend einige Male getroffen.

    Sir Jim plant außerdem ein Mittagessen mit Eric Cantona, der auf dem Rasen zu Berühmtheit gelangt ist, auf dem auch George Best – ein weiterer Lieblingsspieler von Sir Ratcliffe – 20 Jahre zuvor schon so virtuos gezaubert hat.

    „Es gibt bestimmte Spieler, bei denen man immer ganz aufgeregt wird, sobald sie an den Ball kommen, weil man nie weiß, was sie tun werden“, schwärmt er.

    An Sir Daves Seite wird der Franzose Jean-Claude Blanc arbeiten, der in den Vorstand berufen wurde und dabei helfen wird, die Entwicklung des Vereins zu überwachen.

    „United ist der beste Verein der Welt, also sollte er auch den besten Fußball der Welt spielen“, findet Sir Jim.

    „Aber die Fans müssen verstehen, dass das Zeit braucht. Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen. Die Spieler können nicht auf dem Niveau von Real Madrid spielen, weil sie das in den letzten 11 Jahren nicht geschafft haben.“

    Sir Jim sagt, dass die Kernwerte von INEOS – Fleiß, Sorgfalt und Humor –, welche die Gruppe zu einem der größten Chemieunternehmen der Welt gemacht haben, grundsätzlich auch für den Fußball gelten.

    „Auch gute Umgangsformen und Loyalität sind wichtig“, fügt er hinzu.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Wie sich Norwegen zum Umdenken entschloss

    DIE INDUSTRIE in Norwegen profitiert von einer Gesellschaft, die seit Langem an die Bedeutung von Frauen in traditionell von Männern dominierten Berufen glaubt. Während andere Länder Mädchen und junge Frauen möglicherweise von technischen Berufen ferngehalten haben, wurden an norwegischen Schulen Mädchen aktiv dazu ermutigt, Ingenieur- und Naturwissenschaften zu studieren, da vielfältige Denkweisen und Ideen am Arbeitsplatz erwünscht sind.

    Die Anlage von INEOS in Rafnes, in der heute 36 % der sogenannten Shift Operators (der im Schichtbetrieb tätigen Anlagenbedienende) Frauen sind, ist Beweis für die Vorteile, die die Zusammenarbeit von Männern und Frauen in der gleichen beruflichen Position bringt.

    „Das Unternehmen profitiert davon, auch wenn es schwer zu erklären ist, auf welche Weise es das tut“, so Eirik Gusfre, Operations Manager am Standort Rafnes in Norwegen.

    „Auf technischer Seite kann man keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen feststellen, aber sehr wohl im Arbeitsumfeld. Man sieht, wie gut unsere Teams zusammenarbeiten.“

    Heidi Faukald, die seit 33 Jahren für das INEOS-Unternehmen Bamble AS am Standort Rafnes arbeitet, und ihre Kollegin Kristi Falck stimmen da absolut zu.

    Beide glauben, dass Frauen das Arbeitsumfeld bei INEOS zum Positiven verändert haben.

    „Es fällt mir schwer zu sagen, dass Frauen nicht die Ellenbogenmentalität der Männer haben“, so Faukald, Logistics Manager. „Ich fürchte mich fast davor, das zu behaupten. Aber vielleicht ist es manchmal einfacher, auf Frauen zuzugehen. Vielleicht sind sie ein bisschen weicher und persönlicher.“

    Das Arbeitsumfeld ist irgendwie nicht nur diverser, sondern auch dynamischer geworden.

    „Frauen sehen die Dinge aus einer anderen Perspektive“, so Falck, Plant Manager. „Wir denken anders und haben eine andere Sichtweise auf ein Problem. Und das kann zur bestmöglichen Lösung führen.“

    Was Frauen in Norwegen auch geholfen hat, war die geschlechtsunabhängige Elternzeit für beide Elternteile.

    „Eltern haben Anspruch auf 49 Wochen Elternzeit, von denen mindestens 15 Wochen für jeden Elternteil reserviert sind“, so Wenche Jansen, die vor 30 Jahren am Standort Rafnes als Operator begonnen hat und heute als HR Consultant tätig ist. „Der Rest kann ganz nach Wunsch der Eltern aufgeteilt werden.“

    Infolgedessen werden Frauen in Unternehmen weniger diskriminiert, weil es zwischen der Einstellung eines Mannes oder einer Frau kaum Unterschiede gibt, wenn Familienplanung ein Thema ist.

    „Wenn wir neues Bedienpersonal rekrutieren, ist uns das Geschlecht egal“, so Eirik Gusfre. „Wir möchten einfach nur die Besten, und Frauen sind genauso gut wie Männer.“

    Norwegens Ansatz ebnet den Weg nicht nur für die Standorte von INEOS, sondern für die gesamte Petrochemiebranche.

    „In Norwegen gibt es starke Bestrebungen in Richtung Gleichstellung, sodass wir dieselben Möglichkeiten erhalten“, erklärt Falck.

    Und die Frauen bei INEOS ergreifen diese Möglichkeiten.

    Maren Jakobsen, 31-jährige Mutter von zwei Kindern, arbeitet als Prozessbedienerin am Standort Rafnes.

    Als sie schwanger wurde, durfte sie wegen der möglichen Gefahren wie Lärm und Vibration nicht mehr nachts oder draußen in der Anlage arbeiten, also steuerte sie die Anlage einfach vom Kontrollraum aus.

    „Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen“, so Falck weiter. „Heidi und ich sind die besten Beispiele dafür.“

    Die beiden Frauen, die an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim Ingenieurwissenschaften studiert haben, sind Teil des Managementteams.

    „Mit einem Baby im Schichtbetrieb zu arbeiten ist eine Herausforderung“, räumt Falck ein. „Aber wir versuchen, den Frauen die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern, indem wir beispielsweise ihre Schichtpläne anpassen.“

    Es kann allerdings auch eine Herausforderung für das Team sein, die Schichten zu bewältigen, wenn ein Mann seinen vorgeschriebenen 15-wöchigen Vaterschaftsurlaub nimmt.

    „Es kann schwierig sein, aber es sorgt für mehr Gleichheit“, meint Faukald. „Diesen Preis müssen wir bezahlen, wenn wir möchten, dass die Leute Kinder bekommen – und das Land braucht Kinder.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    UNSERE ERSTEN 100 JAHRE

    BELSTAFF – eine der größten britischen Traditionsmarken – wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Belstaff hat anlässlich der Hundertjahrfeier erstmals ein Buch über die Geschichte und die Anziehungskraft der Marke publiziert, in dem Dokumente, Werbeanzeigen und persönliche Zitate zu finden sind. „Es gab in der 100-jährigen Geschichte von Belstaff viele überraschende Wendungen, deshalb ist das 100-jährige Bestehen eine ziemlich beeindruckende Leistung“, kommentiert Doug Gunn, Miteigentümer von The Vintage Showroom in der Nähe der Portobello Road in London. „Es ist ein echter Meilenstein.“

    INEOS, welches das ungewollte und angeschlagene Unternehmen im Jahr 2017 erwarb, hatte Belstaff stets als coole, ikonische Verbrauchermarke betrachtet, weil sie für Herausforderung und Abenteuer stand. Wie geschaffen für alle, die an die Grenzen des menschlich Möglichen gehen wollen.

    Das Unternehmen kaufte die Marke von der italienischen JAB Luxury GmbH zu einem Zeitpunkt, als es 25 Millionen GBP Verlust pro Jahr verbuchte.

    Im Laufe der Zeit wurde zunehmend deutlich, dass INEOS, wenn es das Unternehmen, wie schon in vielen anderen Fällen zuvor, wieder auf Vordermann bringen wollte, jemanden brauchte, der auch in Krisenzeiten einen kühlen Kopf bewahrt.

    Und das war niemand anderes als Fran Millar – eine Frau, die zwar nicht aus der Modebranche kommt, dafür jedoch Gründungsmitglied eines der erfolgreichsten Radsportteams der Geschichte war.

    „Außer dass ich Kleidung kaufte, hatte ich keine Ahnung von der Modebranche“, gibt sie zu. „Aber ich glaubte an Belstaff als Marke, und das tue ich heute noch. Eine unglaubliche Marke mit einer unglaublichen Geschichte und einem fantastischen Produkt.“

    Seit sie im Jahr 2020 mitten in der COVID-Pandemie zur CEO von INEOS Belstaff ernannt wurde, hat sie das Geschäft neu ausgerichtet und dem britischen Unternehmen, das stolz auf seine prestigeträchtige Vergangenheit ist, eine leuchtende Zukunft eröffnet.

    „Wir haben die Infrastruktur komplett verändert: das Betriebsmodell, die Mitarbeitenden, die Kostenbasis, die strategische Ausrichtung und die Markenposition“, erklärt sie.

    Heute arbeitet das Unternehmen dank ihrer neuen Strategie und Unternehmenskultur fast kostendeckend. Es geht um Unabhängigkeit, Mut und darum, sich von der Masse abzuheben.

    „Inzwischen wissen wir, wer unsere Wettbewerber und unsere Kunden sind, und wir betrachten das Ganze nicht anders als ein Radrennen, das wir gewinnen wollen“, so Millar.

    Auch sie hat sich verändert – was ihre Art sich zu kleiden angeht.

    „Früher habe ich mich in Leggings, Sweatshirt und Turnschuhen wohlgefühlt“, räumt sie ein. „Aber heute versuche ich, die typische Belstaff-Frau zu verkörpern: klassisch, schick, aber mit dem gewissen Etwas.“

    Belstaff wurde 1924 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, von dem jüdischen Immigranten Eli Belovitch und seinem Schwiegersohn Harry Grosberg gegründet.

    Während der ersten vier Jahre verkauften sie wasserfeste Capes, Rucksäcke und Armeehemden. Ihr Ziel war einfach nur, ihre Kunden trocken zu halten.
    Großbritannien musste auf den Trialmaster – das kultigste Produkt von Belstaff – warten. Dabei handelt es sich um eine gewachste Baumwolljacke mit vier Taschen im Militärstil, die ihrem modischen Anspruch nach wie vor gerecht wird.

    „Das war nicht einfach nur eine Jacke“, erklärt Peter Howarth von Boat International, „sondern ein klassisches Stück Ingenieurskunst.“

    Einer, der dies bezeugen kann, ist der „King of Trial“ – Motorradrennfahrerlegende Sammy Miller – der in der Entwicklungsgeschichte der Jacke in den 50er Jahren eine entscheidende Rolle spielte.

    Er trug bei seinem ersten Scottish Six Days Trial im Jahr 1954 eine Belstaff-Jacke.

    „Ich bin besser gefahren, weil ich trocken war“, bezeugt er. „Die übrigen Teilnehmer waren völlig durchnässt. Ich habe mir immer Regen herbeigewünscht, weil die anderen dann nass und

    durchgeweicht waren und ich sie einfacher besiegen konnte.“

    Sir Chris Bonington trug Schutzkleidung von Belstaff, als er und Doug Scott im Juli 1977 als erste Kletterer den 7285 Meter hohen Gipfel des Baintha Brakk (Ogre) in Pakistan bezwangen.

    Obwohl die Geschichte von Belstaff lange Jahre mit dem Motorradsport verknüpft war, wurde die Kleidung der Marke auch von einigen der tollkühnsten Helden der Welt getragen.

    Aber vielleicht ist es dem verstorbenen Hollywood-Schauspieler Steve McQueen zuzuschreiben, dass er die Marke für ein breiteres Publikum attraktiv machte. Im Jahr 1963 versuchte er, bekleidet mit einer Belstaff-Jacke, in der berühmtesten Szene des Films „Gesprengte Ketten“, mit dem Motorrad über einen Stacheldrahtzaun zu springen.

    McQueen war sowohl im Film als auch privat ein Belstaff-Fan, und es gibt Gerüchte, denen zufolge er eine Verabredung mit seiner damaligen Freundin Ali MacGraw platzen ließ, um stattdessen zu Hause seine Belstaff-Jacke zu wachsen.

    Im Laufe der Jahre wechselte Belstaff zwar wiederholt den Eigentümer, aber die Kunden sind der Marke treu geblieben.

    „Ich möchte nicht, dass sie sich verändert“, sagt Fran. „Ich möchte nicht, dass Belstaff seine klassische und wunderschöne, qualitativ hochwertige Jacke aus gewachster Baumwolle aus dem Sortiment nimmt, denn die macht die Marke doch aus.

    Aber als ich den Job annahm, glaubte ich eigentlich nicht, dass Belstaffs Erfolgsgeheimnis der Vergangenheit die Marke auch in die Zukunft bringen könnte.“

    Seit sie das Ruder übernommen hat – mit klaren Anweisungen von INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe – hat das Unternehmen nicht nur überlebt, sondern ist förmlich neu erblüht.

    „Die Marke ist echt rebellisch, mit einem rebellischen Geist“, stellt sie fest. „Wenn Kunden sich für Belstaff anstatt für Barbour entscheiden, dann sagt das etwas über sie aus.“

    Das Unternehmen wurde komplett umgekrempelt. Die Läden wurden aufgefrischt und die Marke neu positioniert, ohne dabei ihre passionierten und loyalen Bestandskunden zu vergraulen.

    „Wir haben sie neu erfunden, indem wir alles Überflüssige entfernt haben und zum Kern der Marke vorgedrungen sind, wofür sie steht“, so Millar.

    Gore-Tex wurde wieder ins Sortiment aufgenommen, und die Kleidungsstücke von Belstaff sind jetzt in den verschiedensten Farben erhältlich und nicht mehr nur in Marineblau, Braun oder Schwarz.

    Das Unternehmen hat außerdem anlässlich seines 100. Geburtstags eine Kollektion herausgebracht.

    „Das sind alles klassische Produkte der Marke, neu interpretiert“, fügt Millar hinzu, die ein Team von 180 Mitarbeitenden leitet.

    Mit Blick in die Zukunft erwartet sie noch so Einiges.

    „Wir können Erlebnisse kreieren, eine Story und ein Narrativ entwickeln, das andere Marken nicht unbedingt bieten können“, findet sie. „Ich bin davon überzeugt, dass sich Belstaff in ein paar Jahren zu einer globalen Supermarke entwickeln kann, mit dreistelligen Umsätzen und einem EBITDA im zweistelligen Bereich.“ 

    7 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Chase Zero

    Auf dem Wasser hofft INEOS Britannia, das Team, das Großbritannien vertritt, dieses Jahr mit dem ersten Sieg beim America's Cup Geschichte zu schreiben. An Land möchte eine wohltätige Bildungsinitiative, die vom Skipper des Teams, Sir Ben Ainslie, ins Leben gerufen wurde, Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe in Großbritannien zeigen, was hinter den Kulissen einer solchen Teilnahme und bei dem Versuch geschieht, die Regatta zu gewinnen.

    Die Wohltätigkeitsorganisation 1851 Trust plant, einen Zuschuss des INEOS Community Fund in Höhe von 25.000 GBP zur Erstellung von weiteren Lernmitteln für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu verwenden. Diese können Lehrkräfte im Klassenzimmer nutzen, um die Schülerinnen und Schüler für Wissenschaft und Technik zu begeistern und sie über die Bedeutung von Wasserstoff zum Erreichen des Netto-Null-Ziels zu informieren.

    „Eine der größten Gefahren bei der Erfüllung unserer globalen Klimaziele besteht darin, dass es nicht genügend in den MINT-Fächern ausgebildete zukünftige Erfinderinnen und Erfinder gibt, auf die wir zurückgreifen können“, so Jo Grindley, amtierende CEO des 1851 Trust.

    STEM Crew ist eines der Vorzeige-Ausbildungsprogramme der Stiftung, bei dem MINT-Themen mittels Sport greifbar gemacht werden. Im Rahmen des Programms soll eine Generation ausgebildet werden, die

    Lösungen für die sehr realen Herausforderungen unseres Planeten finden soll.

    „Die britische Regierung hat einen strukturellen Wandel in der Wirtschaft festgestellt, in dessen Zuge bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 440.000 „grüne Jobs“ entstehen werden“, so Grindley. „Der 1851 Trust ist überzeugt, dass wir durch das Zusammenführen von Sport, Bildung und Wirtschaft daran arbeiten können, die Lücke bei MINT-Fächern zu schließen und die Erneuernden der Zukunft zu inspirieren.“

    Die neuesten Lehrmaterialien, die ab April allen Schulen zur Verfügung stehen, beschäftigen sich mit der Arbeit des Teams von INEOS Britannia beim Design und Bau ihres wasserstoffbetriebenen Foiling-Chase-Boots.

    Alle Teams, die am diesjährigen Rennen teilnehmen, wurden darüber informiert, dass sie als Teil ihrer Cup-Kampagne zwei wasserstoffbetriebene Foiling-Chase-Boote bauen müssen, um eine Chance auf den Sieg beim America's Cup zu haben.

    „Da weltweit so viel in Wasserstoff investiert wird, könnte sich eine Umstellung auf wasserstoffbetriebene Foiling-Chase-Boote als nachhaltige und praktische Lösung für die Zukunft der maritimen Industrie erweisen“, so Sir Ben.

    Jedes Boot muss mindestens zehn Meter lang sein, eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Knoten erreichen, um mit den AC75s mithalten zu können, und eine Reichweite von 180 Meilen haben.

    Die Titelverteidiger, das Emirates Team New Zealand, haben ihr Boot im März 2022 vorgestellt und somit bewiesen, dass es möglich ist. Eine Woche später konnte man ihren zehn Meter langen Prototypen Chase Zero im Waitematā Harbour in Auckland beim Foilen beobachten.

    INEOS Britannia beabsichtigt, sein Chase-Boot, das aktuell noch in China gebaut wird, in diesem Frühjahr zu präsentieren.

    Das Lehrmaterial, das jetzt dank des INEOS Community Fund vom Team entwickelt wird, fügt sich hervorragend in den Physiklehrplan britischer Schulen ein.

    INEOS ist davon überzeugt, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle in der Dekarbonisierung der maritimen Industrie spielen kann, die für rund 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.

    Um die Bedeutung von Wasserstoff hervorzuheben, dessen Kohlenstoffemissionen gleich Null sind, plant INEOS außerdem das Event „Fuels of the Future “, wenn das Boot in Barcelona vorgestellt wird.

    In der spanischen Stadt, in der rund 1,6 Millionen Menschen leben, werden anlässlich des später im Jahr stattfindenden 37. America's Cup tausende Besuchende erwartet.

    Das erste Rennen findet am 29. August 2024 statt.

    Fünf Teams treten gegeneinander an, um die begehrteste Trophäe des Yachtsports zu gewinnen, darunter The Defenders, Emirates Team New Zealand und The Challenger of Record – Herausforderer INEOS Britannia. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    5 Millionen Meilen täglich

    LEHRKRÄFTE können gar nicht beschreiben, wie sehr The Daily Mile dabei geholfen hat, die Lebensfreude und die Fitness der Kinder zu steigern sowie ihr Verhalten und ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht zu verbessern. Viele sagen, die 15-minütige Pause zwischen den Stunden sei inzwischen ein wichtiger Teil des Schulalltags.

    „Ich glaube daran, dass das Etablieren von Gewohnheiten sinnvoll ist“, erklärt Marianne Wheeler, Mental Health Lead an der Crabtree Junior School in Hertfordshire. „The Daily Mile ist eine ganz einfache Routine für Schulkinder, aber sie könnte die Grundlage dafür bilden, ein Leben lang aktiv zu bleiben.“

    Zum Zeitpunkt des Drucks dieser INCH-Ausgabe wurde bekannt, dass fast 5 Millionen Kinder aus 96 Ländern inzwischen regelmäßig „The Daily Mile“ (dt. „die tägliche Meile“) laufen, rollen oder gehen.

    England ist mit 8.357 registrierten Schulen an der Tabellenspitze, was 47 % aller Grundschulen ausmacht. In Schottland, wo alles begann, sind 1.348 Schulen mit an Bord – das sind 53 % aller Grundschulen.

    Gordon Banks, Global Director der Daily Mile Foundation, besuchte kürzlich während der „Children’s Mental Health Week“ (dt. „Woche für das geistige Wohlbefinden von Kindern“) zwei britische Schulen.

    „Wir wissen, dass Kinder, die regelmäßig körperlich aktiv sind, eine bessere geistige Gesundheit aufweisen“, so Banks.

    „Aber wenn eines von fünf Kindern und Jugendlichen womöglich an einer psychischen Erkrankung leidet, die viele auch mit ins Erwachsenenalter nehmen werden, dann ist es unerlässlich, dass wir jetzt handeln, damit jedes Kind von den Vorteilen regelmäßiger körperlicher Bewegung profitieren kann.“ 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 26
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    Entwicklung über 25 Jahre

    Es war ein langer Weg, aber die Eigentümer von INEOS haben nicht die Absicht, in nächster Zeit eine Pause einzulegen. Sir Jim Ratcliffe, John Reece und Andy Currie haben noch zu viele Ziele, um an den Ruhestand auch nur zu denken.

    „Fünfundzwanzig Jahre sind in einem Wimpernschlag vergangen“, so Jim, der das Unternehmen im Jahr 1998 gegründet hat. „Unser Durst nach Herausforderungen wird jedoch nicht nachlassen und ich denke, wir werden in den nächsten fünf Jahren um weitere 50 bis 100 Prozent wachsen.“

    Die bemerkenswerte Reise von INEOS begann 1998 in Belgien, als Jim das Eigentum an einem ehemaligen BPGelände in Antwerpen erwarb.

    Seitdem hat sich das Unternehmen unter der Führung von Jim, John und Andy von diesem einen Standort in Antwerpen zu einem der weltweit größten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 68 Mrd. USD und mehr als 26.000 Mitarbeitenden in 31 Ländern entwickelt.

    Alle drei teilten eine Vision und haben eine ähnliche Denkweise. Sie sahen Chancen, die andere nicht sahen.

    So führen sie das Unternehmen seit seiner Gründung.

    Ich glaube nicht, dass wir jemals einen strategischen Fünfjahresplan hatten“, so John.

    Stattdessen haben sie einen Ort geschaffen, an dem Ideen frei fließen können, der Kreativität Raum zur Entfaltung gegeben wird, an dem man sich Herausforderungen stellt, anstatt sie zu fürchten, und an dem das Wort „unmöglich“ einfach nicht vorkommt.

    Steph McGovern, die heute ihre eigene Talkshow im Vereinigten Königreich hat, ist eine ehemalige Wirtschaftsreporterin der BBC.

    „In der Geschäftswelt kann mich nicht mehr viel überraschen, doch INEOS hat es geschafft“, so Steph.

    „INEOS definiert die Grenzen dessen, was ein globales Unternehmen mit dem Fokus auf Petrochemie erreichen kann, immer wieder neu.

    Sie ist eine der sieben Autorinnen und Autoren, die ausgewählt wurden, um den Erfolg von INEOS in einem neuen Buch mit dem Titel Grit, Rigour & Humour: The INEOS story, das im Juli anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Unternehmens veröffentlicht wurde, zu kommentieren.

    Diese drei Kernwerte – Grit (Fleiß), Rigor (Sorgfalt) und Humor (Humor) – sind in allen 36 Geschäftsbereichen von INEOS fest verankert und haben in den letzten 25 Jahren zu 177 Gesch.ftsabschlüssen beigetragen.

    „Fleiß ist eine wesentliche Eigenschaft in einem herausfordernden Geschäftsumfeld“, so Jim. „Und Sorgfalt ist das Gegenteil von Improvisation.“

    Humor bedarf keiner Erläuterung.

    Zu Beginn konzentrierten sich Jim, John und Andy auf das Wachstum des Unternehmens, indem sie unpopuläre und ungewollte Vermögenswerte von Unternehmen wie BP und ICI erwarben.

    „Sie waren nicht besonders teuer, weil es nicht viele Unternehmen gab, die sie nachfragten“, so Jim.

    Die größte Übernahme fand 2005 statt, als INEOS innerhalb von 30 Tagen 9 Mrd. USD aufbrachte, um Innovene von BP zu kaufen.

    „Das war ein gewaltiger Umbruch für das Unternehmen“, so Andy.

    Über Nacht wurde INEOS zum viertgrößten Chemieunternehmen der Welt.

    Obwohl die Petrochemie nach wie vor das Kerngeschäft von INEOS ist und seine Produkte weiterhin Stützpfeiler unserer modernen Welt sind, hat sich das Unternehmen in die Welt des Sports, der Mode, der Konsumgüter, des Umweltschutzes und der Fahrzeuge vorgewagt.

    INEOS widmet darüber hinaus immer mehr Zeit – und Ressourcen – der Bekämpfung von Fettleibigkeit bei Kindern, Kinderarmut und antimikrobiellen Resistenzen, die Antibiotika unwirksam machen.

    Und nicht nur das: 2008 überstand das Unternehmen die größte Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise und fünf Jahre später einen erbitterten Arbeiterkonflikt, der das Aus für Schottlands größten Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe zu bedeuten drohte.

    „Es ist schwer, ein anderes britisches Unternehmen zu nennen, das in einem Vierteljahrhundert so viel erreicht hat“, so Mark Killick, ehemaliger BBC-Produzent, der seit vielen Jahren eng mit INEOS zusammenarbeitet.

    Obwohl INEOS allen Grund hat, stolz auf das zu sein, was es in den letzten 25 Jahren erreicht hat, hält es sich nicht mit der Vergangenheit auf.

    Das Unternehmen ist sich bewusst, dass die Welt heute vollkommen anders ist als 1998.

    Es ist eine Welt, die von energieintensiven Unternehmen Veränderungen verlangt, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden.

    INEOS hat dafür einen Plan. Einen Plan zur drastischen Reduzierung der CO2-Emissionen. Einen Plan, um zu verhindern, dass große Mengen an Kunststoffen auf Mülldeponien landen. Und einen Plan, um durch sein Energiegeschäft die Stromversorgung für heute zu sichern und gleichzeitig den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie für morgen zu schaffen.

    Viele Bestandteile dieser Pläne befinden sich bereits in der Umsetzung.

    „INEOS zwingt uns dazu, anders zu denken, flexibel und geradlinig zu sein und jenseits von Konventionen zu arbeiten“, so Dr. Anne-Gret Iturriaga-Abarzua, Head of Corporate Communications bei INEOS Olefins & Polymers Europe North in Köln, Deutschland.

    Die Zukunft ist nichts für Unentschlossene oder für Menschen, denen es an Visionen mangelt. Diese Art von Personen wird man bei INEOS jedoch nicht antreffen.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die Alchemie von INEOS

    Wer hätte gedacht, dass drei Schuljungen aus einigen der ärmsten Städte des Vereinigten Königreichs eines Tages einen Industriegiganten mit 182 Standorten in 31 Ländern leiten würden.

    Doch Sir Jim Ratcliffe, der in einer Sozialwohnung in Failsworth aufwuchs, John Reece und Andy Currie waren keine gewöhnlichen Schuljungen. Schon als Kinder wurden sie von ihren Eltern und Lehrern ermutigt, jede Chance zu ergreifen und das Beste aus ihren gottgegebenen Talenten zu machen.

    Und das haben sie in den letzten 25 Jahren getan, indem sie anders dachten, ihrem Instinkt vertrauten und ihre Hausaufgaben machten. Diese drei mögen an der Spitze stehen, doch unter ihnen gibt es ein Meer von Mitarbeitenden, die vor Talent, Leidenschaft und Zielstrebigkeit nur so strotzen.

    In der Tat sind außergewöhnliche Mitarbeitende bei INEOS etwas ganz Normales. „Das Unternehmen ist bis oben hin voll mit wirklich brillanten Köpfen“, so Sean Keach, ein führender Technologiejournalist. „Bei INEOS gibt es so viel Fachwissen und Kompetenz, dass fast jede Aufgabe lösbar scheint.“

    So sieht es auch INEOS: Außergewöhnliche Mitarbeitende und große Herausforderungen führen zu herausragenden Ergebnissen.


    Das ist es, was uns antreibt, ein Allradfahrzeug zu bauen, das auf der ganzen Welt funktioniert


    Das ist es, was es uns ermöglicht, eine Pipeline ohne Rohre zu bauen


    Das ist es, was es uns ermöglicht, unerwünschte Vermögenswerte in weltweit führende Unternehmen zu verwandeln


    Das ist es, was uns antreibt, das Konzept der Grenzen zu hinterfragen

    2 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die großen Deals

    In den vergangenen 25 Jahren hat INEOS Grenzen erreicht und verschoben. Das Unternehmen hat der Welt gezeigt, dass es nicht nur um Ideen geht. Es geht darum, Ideen zu verwirklichen. Die Mitarbeitenden von INEOS lieben Herausforderungen.

    Der Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece wussten, dass sich ihr Leben grundlegend verändern würde, als sie 2005 die Chemie-Vermögenswerte von BP kauften.

    Denn dieser monumentale Deal, bei dem sie innerhalb von 30 Tagen 9 Mrd. USD aufbrachten, war wahrscheinlich der Katalysator für jede Herausforderung, die INEOS seitdem angenommen hat. INEOS fragt nicht „Warum?“

    Es fragt „Warum nicht?“ Und immer wieder beweist das Unternehmen, dass nichts unmöglich ist.

    Das Innovene-Geschäft

    2005 - INEOS in Köln, Teil der INEOS-Übernahme des BP Petrochemicals-Geschäfts 2005. Es ist der drittgrößte industrielle Arbeitgeber in der Region. Mit fast 2500 Mitarbeitenden in vier Geschäftsbereichen. Der Standort ist einer der größten der INEOS Group.

    Über Nacht wurde INEOS zum viertgrößten Chemieunternehmen der Welt.

    Der Innovene-Deal katapultierte INEOS in die Superliga der globalen Petrochemieunternehmen. Es war ein außergewöhnlicher Schritt, der viele überraschte.

    ES ist schwer, größere – oder bessere – Deals zu finden als die Entscheidung von INEOS, 2005 das globale Chemiegeschäft von BP zu übernehmen. Die großen Konzerne, wie BP, hatten die Nase voll von der Petrochemie und wollten aussteigen, um sich auf die Bereiche Öl und Gas zu konzentrieren, die als ertragreicher galten. BP hatte geplant, Innovene an die New Yorker Börse zu bringen, die Eigentümer von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece, überzeugten BP jedoch, das Unternehmen stattdessen an sie zu verkaufen. In nur 30 Tagen erklärten sich drei Banken bereit, einen Kredit in Höhe von 9 Mrd. USD zu gewähren, obwohl INEOS noch keinen der Standorte besucht hatte.

    „Ich erinnere mich, dass wir mit der Bank of England sprechen mussten, bevor wir die 9 Mrd. USD an BP weiterleiteten, denn 9 Mrd. USD sind eine große Summe“, so John. Brian Gilvary, heute Vorstandsvorsitzender von INEOS Energy, arbeitete zum Zeitpunkt des Deals für BP.

    „Es war ein außergewöhnlicher Schritt“, erinnert er sich. „Er hat viele überrascht.“ John McNally war ebenfalls für BP tätig und ist mit der Übernahme seines alten Unternehmens durch INEOS mehr als zufrieden.

    „Bei BP war es nicht wirklich ersichtlich, wer eigentlich die Entscheidungen traf“, so John.

    „Bei INEOS gibt es kein Hin und Her. Man spricht mit den Eigentümern und bekommt eine Entscheidung mitgeteilt. Das gefällt mir. Es hat mir immer imponiert.“

    Jim sagt rückblickend, dass es angesichts der Tatsache, dass Innovene dreimal so groß war wie INEOS, ein Deal war, der INEOS niemals hätte gewährt werden sollen.

    „Das wäre in einer Million Jahren nicht mehr möglich, denn drei Banken würden nicht jeweils 3 Mrd. USD aus ihrer eigenen Bilanz bereitstellen“, so Jim weiter.

    Der Deal führte zu einer Transformation, die INEOS in die Superliga der globalen Petrochemieunternehmen katapultierte. „Es war, als hätte Jona den Wal verschluckt“, so Tom Crotty, Communications Director von INEOS. „Das war in der Branche wirklich einmalig.“

    Öl und Gas

    2017 - Der 1-Milliarde-Dollar-Deal mit DONG machte INEOS zu einem der größten Öl- und Gasproduzenten der Region.

    Es war die bedeutendste Investition in die Produktion seit einem Jahrzehnt.

    2015 fand INEOS eine neue Plattform für seine Geschäfte – mitten in der Nordsee. Als die Unternehmen der Öl- und Gasbranche angesichts steigender Kosten und sinkender Gewinne begannen, Vermögenswerte zu veräußern, versuchte INEOS, diese unerwünschten Vermögenswerte zu erwerben.

    „Vor einigen Jahren haben wir mehrere wirklich lohnende Vermögenswerte erworben, weil die Petrochemie unpopulär und unmodern geworden war“, so Sir Jim Ratcliffe, Gründer von INEOS. „Das Gleiche gilt heute für Öl und Gas, weil es einen CO2-Fußabdruck hat.

    Die Welt funktioniert jedoch nicht ohne Öl und Gas, zumindest nicht für weitere 30 oder 40 Jahre. Weltweit werden derzeit 100 Mio. Barrel Öl pro Tag benötigt.“

    Zunächst kaufte INEOS alle Gasfelder der DEA Group in der Nordsee rund um das Vereinigte Königreich.

    Wenige Tage später verkaufte Fairfield Holdings Ltd seine 25-prozentige Beteiligung an der Plattform Clipper South an INEOS.

    2017 kaufte INEOS alle Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee im Besitz von dem dänischen Unternehmen für Erdöl und Erdgas DONG Energy. In einem separaten Deal mit BP erwarb INEOS auch das 235 Meilen lange Forties Pipeline System (FPS), das 40 Prozent des Öls und Gases des Vereinigten Königreichs auf das Festland liefert.

    Diese Deals waren bahnbrechende Akquisitionen, die das Unternehmen in neue, aufregende Gefilde geführt haben.

    Das Geschäft mit DONG Energy, das sich auf erneuerbare Energien konzentrieren möchte, festigte auch die Position von INEOS als einer der zehn größten Öl- und Gasproduzenten in der Region – und führte zur Gründung von INEOS Energy.

    „INEOS Energy umfasst alle bestehenden Vermögenswerte von INEOS Oil & Gas und wird uns außerdem in die Lage versetzen, bei der kommenden Energiewende eine entscheidende Rolle zu spielen“, so Brian Gilvary, eine pensionierte Führungskraft von BP, der Vorstandsvorsitzender von INEOS Energy wurde.

    Die Dragon-Schiffe

    2016 - Die ersten INEOS-Dragon-Schiffe treffen in Grangemouth ein.

    So manches Unternehmen hielt den Transport von verflüssigtem Ethan über den Atlantik für nicht rentabel.

    DIE Ankunft von Schiffen mit US-amerikanischem Ethangas signalisierte den Beginn einer Renaissance für die angeschlagenen Gascracker von INEOS in Europa. Andere Unternehmen waren der Ansicht, dass der Transport großer Mengen verflüssigten Ethans über den Atlantik einfach nicht rentabel sei. Doch INEOS sah eine Chance und wagte das Undenkbare.

    Andere Unternehmen haben seitdem nachgezogen, aber INEOS war das erste. „Wir waren Pioniere“, so David Thompson, der Mann, der mit der Überwachung des Projekts beauftragt war.

    „Wir waren an den Pipelines, der Fraktionierung, den Terminals, der Infrastruktur und den Schiffen beteiligt.

    Wir mussten jeden Bereich abdecken.“ Der Chemical Industries Association des Vereinigten Königreichs bezeichnete das Projekt als die bedeutendste Investition in die Produktion seit einem Jahrzehnt.

    Es dauerte fünf Jahre, bis es zustande kam, erstreckte sich über drei Kontinente, involvierte Tausende Menschen, kostete 2 Mrd. USD und rettete 10.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze in Schottland.

    „Es war eine wirklich globale Zusammenarbeit und eines der größten technischen Projekte der Welt“, so David.

    Heute transportiert die wachsende Flotte der Multigas-Schiffe von INEOS, die die Welt noch nie zuvor gesehen hatte, regelmäßig Amerikas Ethan zu wettbewerbsfähigen Preisen nach Europa.

    „Ich bin überzeugt, dass INEOS eines der wenigen Unternehmen weltweit ist, das dies erfolgreich durchführen konnte“, so INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe.

    Der Grenadier

    2017 - Brancheninsider sagten, es sei nicht machbar. Chemieunternehmen bauen keine Autos.

    Einige der besten Ideen von INEOS sind in einer Kneipe entstanden. So auch der Allrad-Geländewagen von INEOS, der bei einem Gin Tonic im Pub The Grenadier in der Nähe des Londoner Hauptsitzes des Unternehmens entstand. Brancheninsider sagten, es sei nicht machbar. Chemieunternehmen entwickeln keine Autos. INEOS kümmert sich jedoch nicht darum, was andere denken, und der Beweis – der Grenadier – ist heute im Handel erhältlich.

    „Mein Respekt für das, was INEOS geleistet hat, ist grenzenlos“, so Quentin Wilson, ein preisgekrönter Motorjournalist, der ein Jahrzehnt lang Top Gear moderierte.

    „Ich glaube, jeder in der Branche würde, wenn er ehrlich ist, zugeben, dass es beeindruckend ist.

    Die Geschichte des INEOS Grenadier ist vielleicht beispiellos.

    Es war eine Chance, die Messlatte höher zu legen, der INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe einfach nicht widerstehen konnte.

    Warum sollte INEOS nicht einen geistigen Nachfolger des Land Rover Defender bauen, einem der ikonischsten Geländewagen der Welt?

    Als er an diesem Abend aus dem Pub kam, waren die Räder bereits in Bewegung.

    Wir haben einen wettbewerbsfähigen Geländewagen von Grund auf neu entwickelt. Ein robustes Allradfahrzeug, der Sie zuverlässig ans Ziel bringt. Damit Sie Ihre Arbeit erledigen können.

    INEOSGRENADIER.COM

    INEOS Sport

    2023 - INEOS erwirbt 25 Prozent des Manchester United Football Club. Das Unternehmen besitzt bereits 100 Prozent des OGC Nice aus der französischen Ligue 1 sowie 100 Prozent des FC Lausanne- Sport aus der Schweizer Super League und hat eine Partnerschaft mit Racing Club Abidjan aus der Ligue One der Elfenbeinküste geschlossen.

    INEOS ist nicht nur in der Wirtschaft hervorragend. Auch in der Welt des Sports ist das Unternehmen führend – und stellt den Status quo in Frage. Und das nicht nur in einer Sportart. Heute tritt INEOS auf der Straße, dem Spielfeld, der Rennbahn und im Wasser an und unterstützt sein Team von Weltklasse-Athleten beim Laufen, Radfahren, Rugby, Fußball, in der Formel 1 oder beim Segeln dabei, Außergewöhnliches zu leisten.

    Für INEOS, das bei Redaktionsschluss von INCH einen Deal mit Manchester United ankündigte, macht das alles durchaus Sinn. „Es hilft wirklich, wenn man mit hochrangigen Leuten in China oder im Nahen Osten spricht, weil sie INEOS auf die eine oder andere Weise bereits kennen“, so der INEOSVorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Andere geben das Geld vielleicht für Fernsehwerbung aus, wir haben jedoch einen etwas anderen Ansatz gewählt.“

    INEOS hat zunächst klein angefangen und in den kommunalen Breitensport investiert.

    „Das war einer der spaßigsten Jobs, die ich je hatte, nachdem INEOS seinen Hauptsitz in die Schweiz verlegt hatte“, so David Thompson, CEO von INEOS Olefins & Polymers Asia, der von 2016 bis 2021 Direktor des Lausanne Hockey Club und von 2017 bis 2019 Präsident von Lausanne Sport war.

    „Ich wurde gebeten, Beziehungen mit der lokalen Gemeinschaft aufzubauen.“

    Seit der Investition in den Lausanne Hockey Club 2010 hat INEOS Partnerschaften mit einigen der besten Teams der Welt geschlossen.

    Aber wie bei allem, was INEOS tut, hat es die Dinge anders gemacht – und wird dies auch in Zukunft tun.

    Alle Teams arbeiten unter der Leitung von Sir Dave Brailsford an gemeinsamen Leistungsthemen, indem sie Wissen und Best Practices austauschen.

    Deshalb nutzt das F1-Team die Technologie, die das Auto auf dem Boden hält, um das Boot des INEOS Team UK über das Meer fliegen zu lassen, und das Radteam INEOS Grenadiers berät das Segelteam in Sachen Ernährung.

    Clark Laidlaw, der Cheftrainer der All Blacks Sevens, bezeichnete die Leistungspartnerschaft mit INEOS kürzlich als einzigartig.

    „Sie gibt uns die Möglichkeit, von einigen der leistungsstärksten Teams der Welt in einer Reihe von Sportarten zu lernen“, so Laidlaw.

    1. INEOS ist stolz darauf, Principal Partner des achtfachen Konstrukteurs- Weltmeisters Mercedes-AMG Petronas F1 Team zu sein.
    2. Als führendes Unternehmen im globalen Sport ist das Mercedes-AMG Petronas F1 Team bestrebt, in der Werkstatt und auf der Rennstrecke die besten Ergebnisse zu erzielen.
    3. INEOS Grenadiers ist eines der erfolgreichsten Radsportteams mit sieben Siegen bei der Tour de France, źwei Siegen beim Giro d'Italia und zwei Siegen bei der Vuelta a Espa.a.
    4. Alle NZR Teams in Black, All Blacks, Black Ferns, All Blacks Sevens, Māori All Blacks, All Blacks XV und All Blacks Under-20 werden Teil der INEOS Sport Performance Group, um sich weiterzuentwickeln und Innovationen voranzutreiben.
    5. Eliud Kipchoge schrieb 2019 Geschichte, indem er als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden absolvierte und im Rahmen der INEOS 1:59 Challenge eine bemerkenswerte Zeit von 1:59:40,2 erreichte.
    6. INEOS Cycling: Egan Bernal gewinnt die Tour de France 2019, Geraint Thomas wird Gesamtzweiter.
    7. INEOS Britannia ist der Challenger of Record beim 37. America's Cup.
    8. INEOS ist Official Performance Partner der erfolgreichsten internationalen Rugby-M.nnermannschaft der Welt, den All Blacks und Neuseelands „Teams in Black“.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die großen Herausforderungen

    Herausforderungen sind unvermeidlich und INEOS musste in den vergangenen 25 Jahren viele davon bewältigen. Zwei große Ereignisse haben INEOS jedoch bis ins Mark erschüttert: die Finanzkrise 2008 und ein erbitterter Arbeiterkonflikt in Schottland 2013.

    Die Finanzkrise war die schlimmste seit der Weltwirtschaftskrise und bleibt für INEOS der schwärzeste Moment in der Geschichte des Unternehmens, als es seine Anleger zur Ruhe aufrufen musste. Und der Arbeiterkonflikt in Grangemouth endete beinahe mit der Schließung der verlustbringenden Gascrackeranlage.

    INEOS hat beides nicht nur überlebt, sondern ist aus diesen Situationen gestärkt hervorgegangen. INEOS beschloss, sich regelmäßig mit seinen Investoren zu treffen, und die Investitionen in den Standort Grangemouth lösten eine Renaissance aus, indem es das Schiefergas nach Schottland brachte.

    Die weltweite Finanzkrise 2008

    2008 - „Es war definitiv der dunkelste Moment in unserer Geschichte.“ – John Reece, Finance Director

    Die Banken waren kurz davor, INEOS den Geldhahn zuzudrehen. Es war ein unangenehmes und schwieriges Meeting mit den Kreditgebern.

    2008 stand die Welt vor der schlimmsten Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise. Auch INEOS wurde von dem Sturm erfasst, der sich wie ein Lauffeuer über den Atlantik ausbreitete. Drei Jahre zuvor hatten John Reece, Andy Currie und Sir Jim Ratcliffe den Deal des Jahrhunderts abgeschlossen, als sie einen Kredit in Höhe von 9 Mrd. USD aufnahmen, um das riesige Chemiegeschäft von BP zu übernehmen. Doch nun waren die Banken kurz davor, INEOS den Geldhahn zuzudrehen. „Es war definitiv der dunkelste Moment in unserer Geschichte“, so John.

    INEOS traf sich mit seinen Kreditgebern und vereinbarte mit den Banken erfolgreich einen vorübergehenden Verzicht auf den Covenant im Gegenzug für das Angebot, höhere Zinssätze für seine Kredite zu zahlen.

    Es war ein unangenehmes und schwieriges Meeting. Es öffnete INEOS jedoch die Augen für die Notwendigkeit von Veränderungen.

    Jahrelang hatten sich Jim, John und Andy ausschließlich auf das Wachstum des Unternehmens konzentriert und keine Zeit in die Beziehungen zu Investoren gesteckt.

    „Wir stellten fest, dass wir keine Freunde hatten, wenn wir vor Problemen standen“, so Jim.

    Sie verließen dieses Meeting mit dem Entschluss, einmal im Jahr einen Investorentag zu veranstalten.

    Und das haben sie seither auch getan. „Damals haben uns die Investoren nicht wirklich verstanden, aber jetzt tun wir unser Bestes, um die verschiedenen Geschäfte zu erklären“, so John.

    „Das bedeutet, dass sie, wenn wir um eine Finanzierung bitten, auf dem Laufenden sind, worum es bei INEOS geht, und wir uns ganz auf die Transaktion konzentrieren können.“

    Arbeiterkonflikt in Grangemouth

    2013 - Es waren Veränderungen notwendig, um die £300 Mio. schwere Investition in Grangemouth zu sichern.

    Eine hohe Fixkostenbasis hatte Grangemouth ausgebremst. INEOS war bereit, £300 Mio. zu investieren, wenn es die Kosten an diesem Standort senken könnte. „Wir wussten, dass die Schließung eine politisch heikle Entscheidung war, doch wir waren fest entschlossen, es zu tun. Es war kein Bluff.“ – John Reece

    2013 kam es am Standort Grangemouth in Schottland zu einem erbitterten Arbeiterkonflikt.

    INEOS erklärte, es sei bereit, £300 Mio. als Teil eines Fortbestehungsplans zu investieren, um das dringend benötigte Schiefergas aus den USA zu fördern – wenn es die Kosten an dem verlustbringenden Standort senken könne.

    Grangemouth hatte seit der Krise von 2008 keine guten Ergebnisse erzielt und wurde von anderen Unternehmen der INEOS Group gestützt.

    „Wir konnten diese Verluste nicht ewig weiter finanzieren“, so John Reece.

    Als die Belegschaft das Angebot des Unternehmens ablehnte, kündigte INEOS an, den Gascracker, der seit mehr als 50 Jahren Öl und Gas aus der Nordsee verarbeitet, schließen zu wollen.

    „Wir wussten, dass es eine politisch heikle Entscheidung war, doch wir waren fest entschlossen, es zu tun“, so John. „Es war kein Bluff.“

    Der Schritt verblüffte die Gewerkschaft, die daraufhin alle notwendigen Änderungen akzeptierte, um die Investition von £300 Mio. zu sichern.

    „Ich war ziemlich überrascht über die Geschwindigkeit der Kehrtwende“, so Declan Sealy, Business Director INEOS Acetyls. „Es war außergewöhnlich.“

    Heute erlebt der Standort, der einst am Rande der Stilllegung stand, eine Renaissance.

    Und der riesige Gastank, der zur Lagerung von US-Schiefergas gebaut wurde, ist heute ein Symbol der Hoffnung.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Die große Frage

    Eine lautstarke Minderheit würde das bejahen. Wir sagen jedoch nein, denn unsere Lebensqualität hängt davon ab. Ohne Öl und Gas würde alles, worauf sich die Gesellschaft verlassen hat, einfach verschwinden.

    iPads, iPhones, Kleidung, Autos, Medikamente, Shampoo, Farben, Düngemittel und Spielzeug, um nur einige zu nennen. Das Leben, wie wir es kennen, würde einfach aufhören, zu existieren.

    Viele Menschen wissen, dass Öl und Gas es uns ermöglichen, unsere Häuser und Büros zu heizen, Essen zu kochen und von A nach B zu kommen.

    Aber wie viele wissen auch, dass Öl und Gas wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie sind? Und dass die chemische Industrie die im Gas enthaltenen Moleküle nutzt, um das umfassende Produktsortiment herzustellen, das die Grundlage der modernen Gesellschaft bildet?

    Wir können ohne Gas und Öl nicht leben. Es ist ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens und wird es wahrscheinlich auch noch in den nächsten Jahrzehnten bleiben, selbst wenn wir bis 2050 auf einen Netto-Null-Verbrauch umstellen.


    Können wir ohne Öl und Gas leben?

    2017 - INEOS erwirbt das gesamte Öl- und Gasgeschäft von DONG Energy A/S.

    Die chemische Industrie verwandelt Ethangas in Ethylen – den Baustein für Produkte von Kleidung und Medikamenten bis hin zu Elektronik und Fahrzeugen.

    Die vierte Energiewende wird die bisher spannendste sein.

    Viele der Produkte von INEOS, die aus Gas und Öl hergestellt werden, werden auch für den Bau von Windkraftanlagen, Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Technologien verwendet.

    Die vor kurzem gegründeten Gruppe Young Climate and Energy Network von INEOS wurde damit beauftragt, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Das Thema fossile Brennstoffe ist brisanter als je zuvor. Die Proteste auf der ganzen Welt werden immer lauter. Organisationen wie Just Stop Oil warnen, dass neues Gas und Öl „den Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation beschleunigen“ werden.

    Sie malen ein beängstigendes Szenario. Doch INEOS – eines der vielen Unternehmen, die aufgrund ihrer Abhängigkeit von Gas und Öl ins Visier genommen werden – glaubt, dass Bildung der Schlüssel zum Umdenken ist.

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS Energy, Brian Gilvary, sagte, es müsse eine offene und ehrliche Debatte mit der Öffentlichkeit über Energie geben, insbesondere über Gas und Öl.

    „Öl und Gas dienen heute einem konkreten Zweck“, so Brian. „Und die Welt kann, offen gesagt, auch morgen nicht ohne sie leben.

    Wenn wir die Förderung von Öl und Gas einfach stoppen würden, würden wir große Teile der Welt in Energiearmut zurücklassen. Das muss die Welt wissen.

    Es geht nicht darum, Öl und Gas zu stoppen. Es geht darum, sie zu dekarbonisieren, denn sonst besteht keine Hoffnung, dass wir die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad halten können.“

    Die Chemie-, Öl- und Gasindustrie sind untrennbar miteinander verbunden.

    INEOS, das sein eigenes Öl- und Gasgeschäft betreibt, verwendet für den Betrieb seiner chemischen Produktionsanlagen auch große Mengen an Öl und Gas.

    Das kann sich ändern, und das tut es auch. INEOS investiert Millionen, um seine Energie aus Wind- und Solarparks zu beziehen.

    Auch die chemische Industrie nutzt jedoch Gas und Öl als Rohstoff, indem sie Ethangas in Ethylen umwandelt – den Baustein für Produkte von Kleidung und Medikamenten bis hin zu Elektronik und Fahrzeugen.

    „Es ist nicht möglich, alles durch biobasierte Produkte zu ersetzen“, so Greet Van Eetvelde, Global Head of Climate, Energy and Innovation bei INEOS. „Es ist nicht möglich, alles durch erneuerbare Energien zu ersetzen.“

    Viele der Produkte von INEOS, die aus Gas und Öl hergestellt werden, werden auch für den Bau von Windkraftanlagen, Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Technologien verwendet.

    „Wir sind ein Unternehmen, das so viele Dinge herstellt“, so Greet. „Wir sind überall. Der Name INEOS steht nicht auf Ihrer Zahnpasta, aber unsere Produkte stecken darin. Wenn Sie Kopfschmerzen haben, auch in Aspirin.

    „Diese Demonstranten, die sich an die Wände kleben, brauchen die Chemikalien im Kleber. Wenn Sie diesen Kleber auflösen möchten, ist auch das ein Lösungsmittel aus der chemischen Industrie. Das ist das Absurde an der Sache.“

    Während der COVID-19-Pandemie galt INEOS als unverzichtbares Industrieunternehmen und wurde zu einer Stütze, die unsere Gesellschaft über Wasser hielt. INEOS stellte nicht nur Gesichtsmasken her, sondern war sogar für die Produktion des Impfstoffs unerlässlich.

    Laut Tom Crotty, Communications Director der INEOS Group, war die Nachfrage nach den Gesundheits- und Hygieneprodukten von INEOS beispiellos.

    „So etwas hatten wir noch nie erlebt“, so Tom. Die Produktion an den INEOS-Standorten wurde hochgefahren, um die weltweite Nachfrage nach Chemikalien zur Verlangsamung der Ausbreitung der Krankheit und zur Behandlung der Infizierten zu decken.

    An Standorten in Amerika, auf dem europäischen Festland und im Vereinigten Königreich wurden Ressourcen von nicht lebenswichtigen Tätigkeiten abgezogen, um die Versorgung mit wichtigen Chemikalien für die Herstellung lebenswichtiger medizinischer Materialien, Desinfektionsmittel und Geräte aufrechtzuerhalten.

    Das Unternehmen baute innerhalb von zehn Tagen drei neue Anlagen für Handdesinfektionsmittel, die jeden Monat Millionen von Flaschen Handdesinfektionsmittel direkt herstellten, abfüllten und kostenlos an Krankenhäuser verteilten.

    INEOS hat die gewaltigen Herausforderungen, vor denen unsere Welt steht, erkannt.

    Dennoch herrscht in der Branche großer Optimismus.

    „Ich glaube, diese vierte Energiewende wird die bisher spannendste“, so Brian, der von INEOS aus dem Ruhestand gelockt wurde.

    „Die Technologie schreitet heute so schnell voran, dass ich glaube, dass wir eines Tages sehen werden, wie die einzelnen Energiequellen miteinander verbunden sind.

    Laut dem ehemaligen Finance Director von BP besteht eines der größten Probleme darin, dass weltweit nur wenige Regierungen eine integrierte Energiepolitik verfolgen.

    „China tut dies, weil es ein großer Abnehmer von Energie ist und nicht über die gleichen Energieressourcen verfügt wie andere“, führt er weiter aus. „Deshalb entwickeln sie Windparks und befeuern gleichzeitig alte Kohlekraftwerke.

    Sie haben erkannt, dass sie einen Energiemix benötigen und dass dafür Lösungen erforderlich sind, die alle Energiequellen einbeziehen.“

    Das sei auch der Grund dafür, dass Chinas Netto-Null-Ziel 2060 und nicht 2050 ist.

    Laut Brian müsse sich die Welt auf den Kampf gegen das CO2, also das Gas, das weithin für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird, konzentrieren.

    „Man kann sein Ölgeschäft ausbauen, wenn man gleichzeitig tragfähige Maßnahmen zur Kohlenstoffabscheidung verfolgt“, so Brian weiter.

    Bei INEOS ist dies heute bereits der Fall.

    Anfang dieses Jahres hat das Unternehmen in Dänemark das weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-Projekt zur Kohlenstoffabscheidung gestartet.

    Das Projekt Greensand ist weltweit einzigartig und könnte, sobald es voll einsatzfähig ist, jedes Jahr bis zu acht Millionen Tonnen CO2 dauerhaft unter dem Meeresboden speichern.

    Die Ambitionen von INEOS enden hier jedoch nicht.

    Das Unternehmen investiert stark in die Kreislaufwirtschaft, um sicherzustellen, dass seine Produkte wiederverwertbar sind und Kunststoff aus Kunststoff statt aus Kohlenwasserstoffen hergestellt werden kann.

    Dazu hat INEOS ein neues Unternehmen gegründet, das zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beitragen soll, da Wasserstoff bei der Verwendung als Kraftstoff keine Emissionen verursacht.

    „Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen und alles ist über Nacht erledigt“, so der INEOSVorstandsorsitzende Sir Jim Ratcliffe. „Das alles erfordert Investitionen und braucht seine Zeit.“

    Elfie Méchaussie, die Chemieingenieurwesen studiert hat, ist Expertin für Kohlenstoff und Umwelt bei INEOS O&P Europe in der Schweiz.

    „INEOS muss eine Rolle spielen, und wenn ich mich in dem Unternehmen einbringe, kann ich etwas bewirken“, so Elfie.

    Sie gehört der vor kurzem gegründeten Gruppe Young Climate and Energy Network von INEOS an, die damit beauftragt wurde, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Es ist eine gewaltige Aufgabe, aber die yCEN-Mitglieder von INEOS sind begeistert, dass sie einen Unterschied machen können.

    „Das ist der Grund, warum ich für ein Petrochemieunternehmen arbeite“, so Elfie weiter.

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    Eine nachhaltige Zukunft

    Es mag widersinnig erscheinen, dass die chemische Industrie bei der Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle spielt. Und dennoch ist Nachhaltigkeit, und damit das Streben nach Netto-Null, das Herzstück der Strategie von INEOS.

    „Die Bekämpfung des Klimawandels ist ohne die chemische Industrie nicht möglich, denn wir liefern Bausteine, die dazu beitragen werden, Lösungen für die Zukunft zu finden“, so Hans Casier, CEO von INEOS Phenol.

    INEOS weiß, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 für eine Gesellschaft, die in hohem Maße auf die wertvollen Ressourcen der Erde angewiesen ist, kein leichter Weg sein wird.

    Doch das Unternehmen hat in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen und wird dies auch weiterhin tun, um die moderne Gesellschaft mit dem zu versorgen, was sie braucht, während sie weiter wächst.

    So reduzieren wir unsere Auswirkungen auf den Planeten

    INEOS hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 (2045 in Schottland und Deutschland) keine Emissionen mehr zu produzieren, und Roadmaps erstellt, die helfen sollen, den Weg dorthin zu verstehen und zu planen.

    Die Wege mögen unterschiedlich sein, aber das Ziel ist dasselbe: die CO2-Emissionen senken und unsere Geschäftstätigkeit fortsetzen, indem wir der Gesellschaft wichtige Produkte liefern.

    „Die Ziele basieren auf den Beiträgen der einzelnen Geschäftsbereiche, denn wir wissen, dass eine Einheitslösung nicht funktionieren wird“, so Greet Van Eetvelde, Global Head of Energy and Innovation von INEOS.

    „Die Spitzenleistungen, die wir in den einzelnen Bereichen erzielen, werden geteilt, um Best Practices weitergeben zu können.“

    Um diese ehrgeizigen, aber erreichbaren Ziele zu verwirklichen, hat INEOS eine Reihe von Schlüsselbereichen identifiziert, in denen die Emissionen reduziert werden können, während das Unternehmen weiterhin profitabel bleibt und die sich entwickelnden Vorschriften vorgreift.

    Ein wichtiger Bereich ist die Umstellung des Brennstoffs, den das Unternehmen für seinen Betrieb verwendet.

    INEOS hat damit bereits begonnen, indem es in erneuerbare Energien aus Wind- und Solarparks investiert.

    Und das ist nur der Anfang.

    INEOS trägt dazu bei, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, in der nichts verschwendet wird, indem es neue Produkte einführt, die statt aus Gas und Öl aus Abfällen und biobasierten Materialien hergestellt werden.

    Das Unternehmen konzentriert sich darauf, sicherzustellen, dass alles, was es tut, sicher und effizient ist, und ersetzt alte Anlagen durch effizientere, neue Modelle.

    Und es investiert stark in Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, mit denen CO2-Emissionen aus der Industrie sicher und dauerhaft gespeichert werden können.

    „Ich bin zuversichtlich, dass INEOS ein großer Teil der Lösung für den grünen Wandel sein wird“, so Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn.

    „Dies wird jedoch Veränderungen erfordern, die auch wir als Verbraucherinnen und Verbraucher in unserem täglichen Leben vornehmen müssen. Es ist ein Weg, den nicht nur Unternehmen wie INEOS Inovyn gehen müssen. Auch die Gesellschaft ist gefragt.“

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, erklärte, INEOS sei „vollkommen entschlossen“, eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf Netto-Null zu spielen.

    „Wir planen, mehr als 6 Mrd. EUR für unsere Pläne auszugeben, und werden alle unsere Geschäftsbereiche in die Pflicht nehmen, diese Pläne umzusetzen“, so Jim weiter.

    Er sagte jedoch auch, dass Netto-Null nur dann erreicht werden kann, wenn Regierungen, Industrie und Öffentlichkeit zusammenarbeiten.

    Bei INEOS treibt das Motto „Erfolgreich sein und Gutes tun“ nicht nur Innovationen voran.

    Es ist auch ein wichtiger Leitsatz für seine Mitarbeitenden, Kunden und Investoren auf der ganzen Welt.

    „Nachhaltigkeit ist für unsere Geschäftstätigkeit von grundlegender Bedeutung“, so Tobias Hannemann, CEO von INEOS Oxide.

    Der Schlüssel zum anhaltenden Erfolg von INEOS ist sein unternehmerisches Fundament.

    „INEOS hat es geschafft, eine Kultur zu fördern, in der alles möglich ist, in der jeder Verantwortung übernehmen kann und in der Veränderungen willkommen sind“, so Alison Mills, HR Director INEOS Acetyls and Nitriles.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Project ONE

    INEOS plant den Bau des umweltfreundlichsten Crackers in Europa und möglicherweise sogar der Welt. Das Projekt läuft unter dem Namen Project ONE und stellt die größte Investition dieser Generation im europäischen Chemiesektor dar. CEO John McNally schätzt, dass sich die endgültigen Kosten wahrscheinlich auf ca. 4 Mrd. USD belaufen werden.

    Der neue Ethancracker wird nicht nur mit der besten heute verfügbaren Technologie gebaut und den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa haben, sondern auch andere Unternehmen dazu zwingen, ihre alternden europäischen Anlagen zu ersetzen oder sie zu schließen.

    „Wir hoffen, dass dies zur Wiederbelebung der gesamten europäischen Chemieindustrie beitragen wird“, so Jason Meers, CFO von INEOS Project ONE.

    In der Vergangenheit ist INEOS durch die Übernahme ungeliebter Vermögenswerte anderer Unternehmen gewachsen.

    „Dies ist ein neues Kapitel für INEOS, denn es ist das erste Mal, dass wir eine Anlage bauen, die auf unsere Nachfrage und unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist“, so John.

    Die Bauarbeiten im Hafen von Antwerpen haben bereits begonnen. INEOS hofft, dass die Anlage Ende 2026 in Betrieb genommen werden kann.

    Die Bedeutung dieser Investition ist auch den jüngsten Mitarbeitenden von INEOS nicht entgangen.

    Robin Stichelbaut, 25, gehört zum Beschaffungsteam von Project ONE und kam vor etwa zwei Jahren zu INEOS.

    „Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, wollte ich unbedingt einen Job finden, bei dem ich in der chemischen Industrie etwas bewirken kann“, erklärt er. „INEOS ist das einzige Unternehmen, das mir diese Möglichkeiten bot.“

    Er beschreibt Project ONE als Wendepunkt in der chemischen Industrie.

    „Ich habe die einmalige Gelegenheit erhalten, an einem Projekt mitzuwirken, das die chemische Industrie in meiner Heimatstadt Antwerpen dabei unterstützen wird, nachhaltig zu werden und sich schließlich in Richtung Klimaneutralität zu bewegen, indem wir in die innovativsten Techniken investieren“, so Robin weiter.

    Dries De Keyser, 23, ist einer von fünf belgischen Process Operators, die derzeit in Köln, Deutschland, zu Experten für das Cracking-Verfahren ausgebildet werden.

    „Dass ich in der Lage sein werde, etwas zu bewirken und die gesamte chemische Industrie in Europa zu beeinflussen, ist für mich eine große Chance“, so Dries.

    Die Anlage wird mit der besten heute verfügbaren Technologie gebaut ist für die Zukunft ausgelegt.

    „Sie ist so konzipiert, dass wir andere Technologien integrieren können, sobald sie verfügbar sind“, so John.

    Dazu gehören die Abscheidung und Speicherung von CO2 und die Verwendung von 100 Prozent Wasserstoff als Kraftstoff.

    Letztes Jahr unterzeichnete INEOS Olefins Belgium als erstes Industrieunternehmen eine Vereinbarung mit Fluxys, um an einer Machbarkeitsstudie für die Entwicklung eines Wasserstoffnetzes mit offenem Zugriff im Hafen von Antwerpen teilzunehmen.

    Project ONE könnte einer der größten Kunden von Fluxys werden.

    „Wir werden vom ersten Tag an in der Lage sein, 60 Prozent des Wärmebedarfs mit den großen Mengen an Wasserstoff aus unserem Cracking-Verfahren zu decken“, so Ralf Gesthuisen, Technology Manager.

    „Wenn wir in Zukunft Zugriff auf mehr kohlenstoffarmen Wasserstoff erhalten, können wir diesen Anteil auf 100 Prozent erhöhen und die Emissionen von Project ONE auf Netto-Null bringen.“

    Die Gesch.ftsführerin von Fluxys, Raphaël De Winter, erklärt, das in Belgien ansässige Unternehmen wolle schnell einen „gut funktionierenden“ Markt für Wasserstoff entwickeln.

    „Wir brauchen ein Netz mit offenem Zugriff, an das sich jeder gleichberechtigt anschließen kann, damit Angebot und Nachfrage reibungslos zueinander finden können“, so Raphaël.

    „Das Interesse von INEOS Olefins Belgium ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der von der Industrie benötigten Infrastruktur.

    Als Mitbegründer Sir Jim Ratcliffe die Nachricht auf einer Pressekonferenz im Jahr 2019 bekannt gab, wurde die Entscheidung von INEOS, einen neuen Cracker in Europa zu bauen, als bahnbrechend gefeiert.

    Seit Jahrzehnten hat niemand mehr so viel in die europäische Chemieindustrie investiert. Die Entscheidungen fallen normalerweise auf die USA, China oder andere Teile Asiens.

    Man hofft, dass Project ONE dazu beitragen wird, diesen Trend und den Niedergang der Branche umzukehren.

    Der Ethancracker, der zu einem großen Teil in Einzelteilen designt, gebaut und per Schiff zum Standort transportiert wird, wird das geruchs- und farblose Ethangas in Ethylen umwandeln – eine der weltweit am häufigsten verwendeten Chemikalien, die für ein umfassendes Produktsortiment, darunter Kleidung und Medikamente, unerlässlich ist.

    „Ethylen berührt jeden Teil unseres Lebens“, so John. „Ob Produkte, die wir tagtäglich in unserem Haus verwenden, wie die Isolierung in unseren Wänden, oder Leitungswasser, das durch Rohre aus Polyethylen fließt.“

    Während der Bauphase werden etwa 3000 Mitarbeitende für INEOS tätig sein. Sobald die Anlage in Betrieb ist, wird sie 450 Vollzeitmitarbeitende beschäftigen.

    Die Anlage wird weniger als die Hälfte der CO2-Emissionen der bisher saubersten Cracker in Europa ausstoßen.

    „Project ONE ist einzigartig“, so Michel Machielsen, Cracker Operations Representative – Project ONE.

    „Viele dieser Projekte werden auf anderen Kontinenten realisiert, doch INEOS möchte auf Europa setzen, was bedeutet, dass das Projekt viel strengere Anforderungen erfüllen muss.“

    Er ergänzt: „Es ist ein kühner Schritt, aber er entspricht voll und ganz dem, was wir im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaziele erreichen möchten.“

    Joy Donne, CEO von Flanders Investment & Trade, bezeichnete Project ONE als ein außergewöhnliches Projekt. Das Projekt gewann die Auszeichnung Exceptional Investment of the Year Trophy. „Es ist richtungsweisend“, so Joy.

    Der Klimawandel: Abwarten ist keine Option mehr

    PROJECT-ONE.INEOS.COM

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    Project Greensand

    Eine Weltneuheit: CO2 pro Jahr speichern. Greensand Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung von INEOS wird uns helfen, bis 2050 zu einer Netto-Null-Wirtschaft überzugehen.

    Bis 2030 könnte das Project Greensand bis zu 8 Mio. Tonnen Eine Weltneuheit: CO2 pro Jahr speichern.

    An dem Konsortium, das dieses bahnbrechende Projekt unterstützt, sind 23 gleichgesinnte Unternehmen beteiligt.

    Das Projekt könnte die Arbeitsplätze von Tausenden hochqualifizierten Arbeitskräften sichern.

    INEOS hat dazu beigetragen, der Welt zu beweisen, dass CO2 sicher abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden gespeichert werden kann. Der erfolgreiche Versuch, bei dem CO2 aus der Anlage INEOS Oxide in Antwerpen, Belgien, abgeschieden, komprimiert und 500 km über die Grenze zur Offshore-Ölplattform Nini des Unternehmens in der dänischen Nordsee transportiert wurde, wurde als großer Moment für den Übergang Europas zu einer grüneren Wirtschaft gefeiert.

    „Sie haben gezeigt, dass es möglich ist“, so Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.

    „Sie haben gezeigt, dass wir unsere Industrie durch Innovation und Wettbewerb wachsen lassen und gleichzeitig die Atmosphäre durch Einfallsreichtum und Zusammenarbeit von Kohlenstoffemissionen befreien können.“

    Zeugen dieses historischen Moments waren Dänemarks Kronprinz Frederik, INEOSMitbegründer Sir Jim Ratcliffe und Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer bei Wintershall Dea, dem Unternehmen, das zusammen mit INEOS das Konsortium von 23 Gesellschaften anführte, die an Project Greensand beteiligt sind.

    „Dieses Projekt beweist, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ein gangbarer Weg ist, um CO2-Emissionen unter der Nordsee dauerhaft zu speichern“, so Hugo.

    Nach der Verschiffung zur Plattform Nini wurde das verflüssigte Gas über ein bestehendes Bohrloch in ein nicht mehr genutztes Reservoir mehr als eine Meile unter dem Meeresboden injiziert.

    „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier versagt haben, ist gleich Null“, so Anne Steffensen, CEO von Danish Shipping, die das CO2 zur INEOS Plattform in der Nordsee transportierte.

    Und der Grund dafür ist einfach.

    Denn die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid wird als große Chance betrachtet, um die Energieversorgung der Welt zu dekarbonisieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

    Das Konsortium aus 23 Partnern wird unter anderem von INEOS, das in den letzten zehn Jahren in seiner Oxide-Anlage CO2 gesammelt und gespeichert hat, geleitet.

    Project Greensand, wie es aufgrund der Art des Sandsteins unter dem Meeresboden genannt wird, ist das erste Projekt mit einer vollständigen Wertschöpfungskette, bei dem das CO2-Gas aus den Anlagen aufgefangen, verflüssigt, auf das Meer hinaus transportiert und anschließend in leere Ölquellen injiziert wird.

    Und das alles geschieht mit dem alleinigen Ziel des Umweltschutzes.

    „Alle Teile des Prozesses wurden isoliert entwickelt und haben gut funktioniert“, so David Bucknall, CEO von INEOS Energy.

    „Die Herausforderung bestand darin, die einzelnen Teile miteinander zu verbinden und die Infrastruktur aufzubauen.“

    Der Plan sieht nach dem erfolgreichen Versuch nun vor, 2025 den kommerziellen Betrieb aufzunehmen.

    Sobald es voll funktionsfähig ist, wird das Projekt in der Lage sein, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern.

    Obwohl es für INEOS keine wirtschaftlichen Anreize bietet, ist das Unternehmen sehr stolz darauf, an einem solch bahnbrechenden Projekt beteiligt zu sein.

    Mads Weng Gade, CCO, Leiter von INEOS Energy Denmark, bezeichnete es als einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel.

    „Ich habe mich schon sehr lange auf diesen Tag gefreut“, so Mads. „Wir alle haben wahren Pioniergeist bewiesen und hart daran gearbeitet, dieses Ziel zu erreichen.“

    Viele Kritiker haben argumentiert, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung nicht skalierbar, teuer und energieintensiv ist.

    Doch David, eine ehemalige Führungskraft von BP, erklärt, dass das Projekt auf bewährten Technologien basiert.

    „In der Pilot- und der Entwicklungsphase geht es darum, dass diese Technologien effektiv zusammenarbeiten“, so David weiter.

    Im Dezember erhielt das von INEOS geleitete Projekt £22 Mio. von der dänischen Regierung die größte Einzelbeihilfe, die jemals in Dänemark vergeben wurde.

    „Dänemark hat eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt und sieht die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als einen der notwendigen Schritte zur Erreichung seiner Ziele“, so David. „Dieses Projekt wird einen wichtigen Beitrag zu Dänemarks Zielen der Kohlenstoffreduktion leisten.“

    Darüber hinaus wird das Projekt hochqualifizierte Arbeitsplätze sichern.

    „Es ergibt Sinn, dass die Öl- und Gasindustrie diese neue Industrie vorantreibt, da sie über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt“, so Mads.

    „Wir setzen auf die Infrastruktur, die Geologie und die Mitarbeitenden, die diese Lagerstätten genau kennen.“

    Anstatt dass Ölplattformen demontiert werden, können sie wiederverwendet werden.

    Anstatt dass Gas ausströmt, wird der Prozess einfach umgekehrt, damit Kohlendioxid in die Bohrlöcher fließen kann.

    Das langfristige Ziel von INEOS ist es, eine Flotte von Schiffen und CO2-Lagereinrichtungen an Land zu bauen sowie ein Terminal zu errichten, damit die Schiffe andocken, das CO2 in Container laden und anschließend zur Bohrinsel hinausfahren können.

    „Wir gehen davon aus, dass Greensand kommerziell wettbewerbsfähig sein wird, sobald ein kommerzieller Markt für CO2 entstanden ist“, so David.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Wasserstoff als Brennstoff

    Eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 wird ohne Wasserstoff unmöglich sein.

    INEOS investiert in die Entwicklung einer mit Wasserstoff betriebenen Welt.

    Wasserstoff erzeugt bei der Verbrennung als Kraftstoff keine Emissionen.

    Europa sehnt sich nach mehr Investitionen in grünen Wasserstoff.

    Eine NETTO-Null-Wirtschaft bis 2050 wird ohne Wasserstoff unmöglich sein. Aus diesem Grund plant INEOS erhebliche Investitionen, um die Entwicklung einer Welt zu unterstützen, die mit Wasserstoff betrieben wird, einem Gas, das bei der Verbrennung als Kraftstoff keine Emissionen erzeugt. Der Geschäftsbereich Wasserstoff hat nur ein Ziel: die Reduzierung der CO2-Emissionen.

    Dieser Geschäftsbereich baut gerade die erste Großanlage für grünen Wasserstoff in Rafnes, Norwegen.

    „Grüner Wasserstoff ist eine unserer besten Chancen für eine nachhaltigere und kohlenstoffärmere Welt“, so der INEOS-Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Europa schreit nach mehr Investitionen in grünen Wasserstoff und wir sind entschlossen, eine führende Rolle bei diesem wichtigen neuen Kraftstoff zu spielen.“

    Die norwegische Anlage wird dazu beitragen, das Bestreben des Landes zu unterstützen, bis 2040 mehr Treibhausgase einzusparen als es erzeugt.

    Anlagen dieser Art könnten auch in Deutschland und Belgien gebaut werden, weitere Investitionen sind im Vereinigten Königreich und in Frankreich geplant.

    Sean Keach ist ein britischer Journalist, der sich auf Technologie und Wissenschaft spezialisiert hat.

    „INEOS hat einen festen Termin und kühne Pläne, um wirtschaftlich rentabel zu bleiben und gleichzeitig den Schaden für den Planeten zu minimieren“, erklärt Sean.

    „Das ist für ein Unternehmen, das sich auf Energie und Petrochemie spezialisiert hat, keine Selbstverständlichkeit. Die gute Nachricht dabei ist, dass es so aussieht, als ob INEOS diese Aufgabe bewältigen kann.“

    1 minute lesezeit Ausgabe 25
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    Erneuerbare Energie

    Stromabnahmevereinbarungen zur Versorgung seiner Standorte in Belgien mit 100 Prozent grüner Energie

    Große Windenergieabkommen sollen CO2-Emissionen reduzieren.

    Ein Solarpark, der jedes Jahr 730.000 MWh saubere Energie produzieren kann.

    Bei INEOS weht ein frischer WIND, und zwar durch die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von Öl und Gas als Brennstoff für die Anlagen zu verringern und die CO2-Emissionen zu senken. INEOS O&P Europe, Styrolution und INEOS Inovyn nutzen dank langfristiger Verträge mit Eneco, ENGIE und RWE nun alle Strom aus Windkraft.

    Anfang dieses Jahres unterzeichnete INEOS O&P Europe einen weiteren Vertrag – dieses Mal mit Skagerak Energitjenester – zur Nutzung von 100 Prozent Ökostrom in den Werken Rafnes und Bamble in Norwegen.

    Auf der anderen Seite des Atlantiks wird in Houston, Texas, ein Solarpark mit einer Fläche von 2400 Acres gebaut, der ausschließlich für INEOS O&P USA bestimmt ist.

    Die 800.000 Paneele der INEOS Hickerson Solar Farm sollen jedes Jahr 730.000 Megawattstunden saubere Energie produzieren.

    Die Farm wird von einer Tochtergesellschaft von NextEra Energy Resources betrieben, dem weltweit größten Erzeuger von erneuerbarer Energie aus Wind und Solar.

    „Wir finden es toll, dass INEOS eine führende Rolle bei der Dekarbonisierung der petrochemischen Industrie übernimmt“, so Matt Handel, Senior Vice President of Development bei NextEra Energy Resources.

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    Einen Unterschied machen ist wichtig … für INEOS

    Für INEOS ist es wichtig, einen Unterschied zu machen. Und dieses Ziel geht weit über den Arbeitsplatz hinaus. „Wenn ein Unternehmen eine gewisse Größe erreicht, hat es die Möglichkeit, etwas Gutes in der Welt zu tun“, so INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe. „Und genau das möchten wir zu tun. Wir möchten etwas Sinnvolles schaffen, das dem Wesen unseres Unternehmens entspricht.“

    Im Laufe der Jahre hat INEOS versucht, das Leben junger Menschen durch The Daily Mile und jüngst durch das Ineos Oxford Institute und The Forgotten 40 zu verbessern. Es hat in Projekte investiert, um den Atlantischen Lachs vor dem Aussterben zu bewahren und nachhaltige Arbeitsplätze in Tansania zu schaffen – einer Region von immenser natürlicher Schönheit, das von Wilderern geplagt wird. Außerdem liegt es INEOS am Herzen, gleichgesinnten Menschen mit Abenteuergeist zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

    INEOS ist der Meinung, dass Unternehmen einen Beitrag zur Gesellschaft leisten sollten, sei es durch finanzielle Unterstützung oder durch Fachwissen.  INEOS bietet seit seinem Bestehen beides an und wird dies auch weiterhin tun.

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    Unterschied machen für … Gemeinschaften

    Der 13-jährige Anderson Mgesi kannte nur das Wildern. Die Jagd auf Vögel und kleine Antilopen war eine einfache und schnelle Möglichkeit, an Geld zu kommen, um seine Mutter, seinen Vater und seine acht Geschwister zu unterstützen. Heute jedoch hilft er, der Wilderei in Usangu, einer riesigen unberührten Wildnis, in der Elefanten, Büffel, Löwen und Leoparden leben, ein Ende zu setzen.

    Heute arbeitet er als Führer und bringt Touristen zu den unglaublichen Wildtieren in diesem Teil des Ruaha- Nationalparks – und die Vögel gehören zu seinen Favoriten.

    „Anderson ist mittlerweile einer der besten Führer in unserem Unternehmen im Süden Tansanias“, so Brandon Kemp, Country Director Tanzania bei Asilia Africa. „Ich bin so stolz auf ihn.“

    Zu denjenigen, die von seiner Weisheit und seinen Kenntnissen der Region profitiert haben, gehört auch der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Sir Jim Ratcliffe.

    In den letzten sechs Jahren hat Jim maßgeblich dazu beigetragen, dass Asilia Africa das Gesicht des Tourismus im Süden Tansanias verändert hat, um die von Wilderern bedrohte Tierwelt zu retten.

    Und gemeinsam machen sie einen Unterschied.

    „Heute verfügen wir über eines der größten neuen Wildnisgebiete für den Tourismus in Afrika“, so Brandon.

    Seit der Eröffnung eines neuen Expeditions- und Forschungscamps – ebenfalls von Jim finanziert – ist die Zahl der Wilderer in den unerforschten Usangu-Feuchtgebieten zurückgegangen.

    „Wir müssen einfach weitermachen“, so Anderson. Die Arbeit im Usangu-Camp 180 Meilen von der Heimat seiner Familie in Tungamalenga entfernt bedeutet Anderson sehr viel.

    Denn das Feuchtgebiet ist der Ort, an dem sein Großvater lebte und sein Vater geboren wurde.

    „Ich erinnere mich, wie mein Großvater mir erzählte, dass er oft weite Strecken auf der Suche nach Salz und Nahrung zurücklegte“, so Anderson. „Heute gehe ich dieselben Wege und führe Touristen.“

    Früher konnte man den Ruaha-Nationalpark nur zu Fuß betreten, was es schwierig machte, die Tiere vor Wilderern zu schützen.

    Jetzt führt eine 30 Meilen lange Straße, die Anderson und elf andere in zwei Monaten von Hand gebaut haben, zu Jims Forschungscamp in Usangu.

    Während des Baus der Straße trafen sie auf einen Leoparden, der auf der Suche nach Nahrung die Umgrenzung ihres provisorischen Lagers durchbrochen hatte.

    „Es gelang uns, ihn aus unserem Lager zu verjagen, bevor es gefährlich wurde“, so Anderson.

    Während des Baus der Straße begann Anderson, Englisch zu lernen und sich inspirierende Reden des ehemaligen USPräsidenten Barack Obama herunterzuladen.

    „Ich habe viel Zeit damit verbracht, ihn zu coachen, weil er so engagiert war“, erklärt Brandon.

    Anderson hatte zunächst als Gelegenheitsarbeiter in Jabali Ridge, dem Ort, an dem Sir Jims Joint Venture mit Asilia begann, gearbeitet.

    „Gemeinsam haben wir uns im Süden Tansanias so stark engagiert wie kein anderes Safari-Unternehmen“, so Brandon.

    „Und dieses Engagement ist von entscheidender Bedeutung, da die riesigen Wildnisgebiete nur einen Bruchteil der Besucher (und Einnahmen) der berühmteren nördlichen Parks wie der Serengeti und Tarangire verzeichnen.“

    Bislang hat Sir Jim allein in Usangu mehr als 1,5 Mio.

    USD beigesteuert und darüber hinaus einen Hubschrauber mitgebracht, der im Kampf gegen die Wilderei eine entscheidende Rolle spielt.

    „Der Süden Tansanias ist ein atemberaubender Ort, aber er ist bedroht“, so Sir Jim. „Die Schaffung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Safaritourismus wird sowohl die Wildtiere schützen als auch den Menschen in dieser erstaunlichen Region helfen, indem sie dauerhafte Arbeitsplätze schafft.“

    Und für Brandon und Sir Jim sind das Menschen wie Anderson.

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    Einen Unterschied machen für … das Leben junger Menschen

    INEOS wählt einen radikalen Ansatz für ein bekanntes Problem

    Obwohl INEOS die Initiative finanziert, vertraut das Unternehmen auf fünf pensionierte Lehrer, die sich regelmäßig mit den Schulleitern austauschen.

    KINDER, die unter Armut und Chancenlosigkeit leiden, beginnen eine tolle Entwicklung – und Schulleiter im Vereinigten Königreich glauben, dass der radikale Ansatz von INEOS zur Bekämpfung der Kinderarmut der Schlüssel dazu ist. INEOS hat seine Initiative „Forgotten 40“ in der Überzeugung ins Leben gerufen, dass sie für die Bedürftigsten etwas bewirken würde. Das war jedoch nur eine Vermutung.

    Heute beginnt die jährliche Spende des Unternehmens in Höhe von £20.000 an jede der 100 Schulen in den am stärksten benachteiligten Gebieten des Vereinigten Königreichs, Früchte zu tragen.

    „Die Wirkung der Spende von INEOS auf unsere Kinder und ihre Familien ist unbeschreiblich“, so Claire Higgins, Schulleiterin der Holy Cross Catholic Primary School in Birkenhead on The Wirral.

    „Dank dieser Spende können wir unseren Kindern die erstaunlichsten Möglichkeiten und Erfahrungen bieten, was mit unserem Schulbudget einfach nicht machbar wäre.“

    Die Hoffnung ist, dass ein Geist, der durch neue Erfahrungen erweitert wird, nie wieder in seine alten Denkmuster zurückf.llt. Dieser Überzeugung war jedenfalls der verstorbene US-amerikanische Arzt Oliver Wendell Holmes – und INEOS ist es ebenfalls.

    In den letzten 18 Monaten haben die Schulen das Geld von INEOS genutzt, um mit den Kindern Ausflüge in den Zoo, an den Strand, in den Park, in den Lake District und ins Theater zu unternehmen – alles Orte, an denen sie noch nie waren. Außerdem investierten sie in Lebensmittelbanken, Kochkurse für Eltern und Therapiehunde.

    Obwohl INEOS die Initiative finanziert, vertraut das Unternehmen auf fünf pensionierte Lehrer, die sich regelmäßig mit den Schulleitern austauschen.

    Brian Padgett, ein ehemaliger stellvertretender Schulleiter, der zudem 15 Jahre lang als Ofsted-Inspektor tätig war, gehört zum Team der Forgotten 40.

    „Seit den späten 1970er Jahren haben die verschiedenen Regierungen des Vereinigten Königreichs Lehrer und Schulen für die schlechten Leistungen von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen verantwortlich gemacht“, erläutert er.

    „Aber sie haben vorsätzlich all die Herausforderungen ignoriert, mit denen die Kinder, ihre Eltern und ihre lokalen Gemeinschaften konfrontiert sind.

    Wenn die Intervention von INEOS funktioniert, könnten die Beweise für ihren Erfolg die politischen Entscheidungsträger auf nationaler Ebene dazu bewegen, wieder in das „Lokale“ zu investieren, wobei die Schulleiter die Befugnis erhalten, die Ressourcen entsprechend den lokalen Bedürfnissen zu verteilen.“

    Alle Schulleiter von INEOS stehen vor ähnlichen Problemen.

    Eine Schule in der am stärksten benachteiligten Gemeinde im gesamten Rhondda Valley in Wales hat kürzlich ein Bett und Bettzeug für ein Kind gekauft, das so dankbar war, dass es in das Büro des Schulleiters Andrew Williams kam, um sich zu bedanken.

    „Wenn so etwas passiert, weiß man, dass das Geschenk von INEOS auf die bestmögliche Weise eingesetzt wird“, so Brian weiter.

    Man vertraut den Lehrern, dass sie das Geld für Dinge ausgeben, die wirklich gebraucht werden.

    „Was die Unterstützer verstehen müssen, ist die Macht, die den Schulleitern gegeben wurde, um dort etwas zu bewirken, wo es wirklich wichtig ist", so Louise Hill, Schulleiterin der Grimes Dyke Primary in Leeds.

    „Wir verfügen zwar über staatliche Mittel, diese sind jedoch bürokratisch gebunden, jeder Penny muss nachgewiesen werden und sie sind an akademische Leistungen geknüpft.

    Das Geld, das wir von dem Projekt Forgotten 40 erhalten haben, war wie ein frischer Wind. Es ist toll, dass man mir als Schulleiterin zutraut, zu wissen, was für meine Kinder und ihre Familien das Beste ist.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Einen Unterschied machen für … Menschen

    Extremes Abenteuer lehrte Abi eine wertvolle Lektion

    Die Tiefs machten die Hochs für Abi Longhurst umso schöner.

    Der INEOSVorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe sagt, die IN-NAM-Challenge sei eine echte Charakterprüfung.

    Das Leben ist voller Höhen und Tiefen. Seit Abi Longhurst aus der rauen namibischen Wildnis zurückgekehrt ist, betrachtet sie dies jedoch nicht mehr als etwas Schlechtes. Und sie verschwendet keine wertvolle Zeit damit, sich darüber Gedanken zu machen, was alles schiefgehen könnte. Stattdessen hat sie dank der einzigartigen IN-NAM-Wüsten-Challenge von INEOS gelernt, beides anzunehmen.

    Die 320 km lange Rad-, Lauf- und Wandertour durch die namibische Wüste wird von INEOS als ein lebensveränderndes Abenteuer angepriesen – und der Unterschied, den es in Abis Leben bewirkt hat, ist dafür die Bestätigung.

    „Die Tiefen machten die Höhen umso schöner“, so Abi.

    „Für mich war IN-NAM nur der Anfang. Jetzt freue ich mich auf weitere Herausforderungen und die damit verbundenen Höhen – und Tiefen. Die Extreme machen das Leben interessanter und aufregender.“

    Abi ist 31 Jahre alt und arbeitet als Prozessingenieurin im Anlagenteam, das den Kinneil Terminal in Grangemouth, Schottland, betreut.

    Das Team sorgt dafür, dass die Anlage weiterhin effizient und sicher arbeitet.

    Die IN-NAM-Challenge wurde 2017 ins Leben gerufen.

    Jedes Frühjahr erhalten die Absolventen des dritten Studienjahres von INEOS die Chance, ihre Grenzen auszuloten und zu überwinden.

    Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass sie dadurch ihr wahres Potenzial erkennen. Die Einstellung ist alles.

    „Es ist ein echter Charaktertest und ein echtes Abenteuer“, so der Vorstandsvorsitzende Sir Jim Ratcliffe.

    „Es ist etwas völlig Anderes und damit passt es irgendwie zu INEOS. Wir brauchen in unserem Unternehmen Mitarbeitende, die ein Mumm, Entschlossenheit und einen starken Charakter mitbringen.“

    Abi wird die sechs Tage, die sie mit Laufen, Wandern und Radfahren in der ältesten Wüste der Welt verbracht hat, nie vergessen, ebenso wenig wie das Gefühl, den Sonnenaufgang zu beobachten, als sie auf dem 8442 Fuß hohen Gipfel des Brandbergs, des höchsten Bergs Namibias, stand.

    „Allein für diesen Moment haben sich all die Tiefs, die das Training in den kalten schottischen Wintern mit sich brachte, gelohnt“, so Abi.

    Die Challenge hat ihr Leben verändert.

    „Dank der Challenge hat sich meine Einstellung grundlegend verändert. Heute frage ich ‚Warum nicht?‘“, so Abi, die nun Botschafterin für andere Absolventen ist, die in ihre Fußstapfen treten möchten.

    „Mir ist klar geworden, dass man nicht der Fitteste oder Schnellste sein muss, um sich einer körperlichen Herausforderung zu stellen, und dass Marathons nicht nur Elitesportlern vorbehalten sind.

    „Ich habe gerade meinen sechsten Marathon absolviert, vor der IN-NAM-Challenge hätte ich noch nicht einmal daran gedacht. Ich habe bewiesen, dass mein Körper strapazierfähig ist und ich freue mich darauf, meine Grenzen weiter neu zu definieren.“

    8 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Einen Unterschied machen für … die Gesellschaft als Ganzes

    Wie INEOS erkannte, was die Welt braucht

    Die Pandemie lehrte die Welt, wie wichtig gute Hygiene ist.

    INEOS ist stolz darauf, schnell Entscheidungen zu treffen. Aber eine Entscheidung, nämlich den verzweifelten Mangel an Handdesinfektionsmitteln in Krankenhäusern im Vereinigten Königreich und in Europa während der weltweiten COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, führte zur Geburt eines neuen Geschäftsbereichs. Das neue Unternehmen INEOS Hygienics ist heute auf einem ehemals umkämpften Markt erfolgreich.

    Die schnörkellosen, hochreinen Handdesinfektionsmittel, Wischtücher, Gele, Handwaschmittel und Sprays in Krankenhausqualität werden heute von den Verbrauchern sehr geschätzt. Kunden auf der ganzen Welt loben das Unternehmen für seine qualitativ hochwertigen und preiswerten Produkte.

    „Das Handdesinfektionsmittel hält, was es verspricht“, schrieb ein Kunde auf Amazon. „Es ist von sehr guter Qualität und hat eine perfekte Konsistenz.“

    Doch nicht nur Privatverbraucher verwenden diese Produkte. Auch Spitzensportler wie der Olympionike Sir Ben Ainslie und der Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton sind überzeugt.

    „Die Pandemie hat uns alle gelehrt, wie wichtig gute Hygiene ist“, so Lewis. „Wir alle haben uns gründlich die Hände gewaschen und ständig Oberflächen desinfiziert.

    Durch Krankheit oder Müdigkeit ausgebremst zu werden, kommt für mich nicht in Frage. Deshalb war Hygiene schon immer etwas, worauf ich sehr viel Wert gelegt habe. Das gilt heute umso mehr.“

    Während der Pandemie begann INEOS mit der industriellen Herstellung von Handdesinfektionsmitteln, um den Kampf gegen die Krankheit, die sich weltweit rasant ausbreitete, zu unterstützen.

    Innerhalb von zehn Tagen errichtete INEOS drei Anlagen, um drei Millionen Flaschen Handdesinfektionsmittel pro Monat herzustellen, abzufüllen und kostenlos an Krankenhäuser zu verteilen.

    „Wir haben versucht, unseren Beitrag zu leisten, während wir wie alle anderen auch versuchten, uns in diesen außergewöhnlichen Umständen zurechtzufinden“, so ein Sprecher von INEOS Hygienics.


    Bei INEOS optimieren wir unermüdlich jeden Aspekt unserer Produkte mithilfe der Wissenschaft, um eine nie dagewesene Leistung zu erzielen.

    INEOSHYGIENICS.COM

    5 minuten lesezeit Ausgabe 25
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    Nachhaltigkeit

    DIE Umstellung auf Netto-Null bis 2050 wird für Industrien, die stark von wertvollen Ressourcen der Erde abhängig sind, nicht einfach sein.

    INEOS hat jedoch große Fortschritte gemacht – und bleibt dabei –, um die moderne Gesellschaft weiterhin mit dem zu versorgen, was sie braucht, ohne den Planeten zu schädigen.

    Die Errungenschaften und ehrgeizigen Ziele des Unternehmens werden im Sustainability Report 2022 beleuchtet, der nach den Standards der Global
    Reporting Initiative erstellt und von KPMG geprüft wurde.

    „Nachhaltigkeit ist von grundlegender Bedeutung für unsere Geschäftstätigkeit“, sagt Tobias Hannemann, CEO von INEOS Oxide.

    Trotz der schwierigen Marktbedingungen lässt sich INEOS in seinem ehrgeizigen Vorhaben nicht unterkriegen.

    Trotz widriger Umstände hält die Dynamik an – mit kühnen neuen Projekten, kontinuierlichen Investitionen und stetigen Fortschritten in Richtung Netto-Null.

    Alle Geschäftsbereiche von INEOS haben bereits bzw. finalisieren gerade praktikable Roadmaps, um sicherzustellen, dass alle Standorte bis 2050 Netto Null erreichen, während sie weiterhin rentabel bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften voraus sind.

    Basierend auf den bisher entwickelten Roadmaps hat das Unternehmen ein Reduktionsziel von 33 Prozent bis 2030 festgelegt. INEOS wird mehr als sechs Milliarden Euro für die Umsetzung ausgeben.

    Das Unternehmen investiert nicht nur mehr als drei Milliarden Euro in eine Vielzahl von Projekten, die den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens verringern, sondern hat auch ehrgeizige Pläne angekündigt, um sein Know-how und seine Technologie für die Entwicklung einer neuen Wasserstoffwirtschaft zu nutzen.

    Neben einer Investition in Höhe von 1,2 Milliarden Euro in blauen Wasserstoff mit Kohlenstoffabscheidungstechnologie in Grangemouth, Schottland, hat das Unternehmen weitere zwei Milliarden Euro für eine Reihe von grünen Wasserstoffanlagen in ganz Europa angekündigt.

    INEOS beabsichtigt, eine umfassende und aktive Rolle bei der Umstellung auf Netto-Null zu spielen und wird dabei nicht nur die Auswirkungen der eigenen Tätigkeiten reduzieren, sondern auch in der Lage ein, die Produkte zu liefern, die andere Industrien und Einzelpersonen dabei unterstützen, ihre eigenen Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren.

    INEOS hat schon immer Chancen gesehen, wo andere Probleme ausmachen.

    „Das unternehmerische Fundament von INEOS hat eine Kultur gefördert, in der alles möglich ist, in der alle Verantwortung tragen und in der Veränderungen begrüßt werden“, sagt Alison Mills, HR Director INEOS Acetyls and Nitriles. „Das ist der Schlüssel zu unserem anhaltenden Erfolg.“

    Gutes zu tun, indem man Gutes tut, treibt jedoch nicht nur die Innovation voran. Es ist auch für die Beschäftigen, Kundinnen und Kunden sowie Investorinnen und Investoren von INEOS auf der ganzen Welt wichtig. Allein im vergangenen Jahr hat INEOS drei große Vereinbarungen mit belgischen Offshore-Windparks unterzeichnet, welche die Emissionen über einen Zeitraum von zehn Jahren um mehr als drei Millionen Tonnen CO2 reduzieren werden, und INEOS steht im Mittelpunkt mehrerer großer Projekte zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von CO2.

    INEOS trägt zudem dazu bei, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, wo nichts mehr verschwendet wird, indem neue Produkte aus Abfallmaterialien eingeführt und ins chemisches Recycling investiert wird. Die meisten Staaten haben sich darauf geeinigt, bis 2050 Netto-Null zu erreichen. INEOS ist jedoch der Ansicht, dass dies nur durch die gemeinsamen Anstrengungen von Regierungen, Industrie und Öffentlichkeit erreicht werden kann.

    „INEOS ist fest entschlossen, bei diesem Übergang eine Schlüsselrolle zu spielen“, sagt ein Sprecher. Der 130-seitige Sustainability Report 2022, der auf der INEOS-Website eingesehen werden kann, beschreibt die Fortschritte von INEOS. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Women at work

    DIE chemische Industrie ist traditionell von Männern dominiert. Aber sie verändert sich. Und Frauen, die seit Jahrzehnten in der Industrie tätig sind, sind der Beweis dafür. „Als ich vor 30 Jahren in dieser Branche anfing, geschahen Dinge, die ich für normal hielt, weil ich nichts anderes gesehen habe“, sagt Kathryn Shuler, Executive Dircetor der INEOS ICAN Foundation.

    „Blicke ich jetzt zurück, war es ziemlich abnormal und es war nicht richtig, wie Frauen behandelt wurden. Heute ist die Zahl der Chemieingenieurinnen bei INEOS so hoch wie nie zuvor, da der Schwerpunkt auf der Einstellung von mehr Frauen liegt.

    Die chemische Industrie ist immer noch überwiegend männlich, aber sie verändert sich wirklich positiv“, sagt Sharon Todd, CEO von SCI (Society of Chemical Industry), eines globalen Innovationshubs, der dazu beiträgt, die Wissenschaft zum Nutzen der Gesellschaft schneller aus dem Labor in die Industrie zu bringen.

    „Die Branche muss sich einfach rascher verändern.

    INEOS trägt dazu bei, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen, ist sich aber bewusst, dass noch viel zu tun ist.

    Vor Jahren war der Eintritt in eine Welt, in der nur wenige Frauen gearbeitet hatten, mit Herausforderungen verbunden.

    Anja Hilden, die bei INEOS in Köln, Deutschland, arbeitet, sagt, dass sie oft die einzige Frau in ihrer Abteilung war, als sie vor etwa 30 Jahren Chemieingenieurin wurde.

    „Es war eine Herausforderung, weil ich keine Vorbilder hatte“, sagt sie.

    Frauen, die sich für die Gründung einer Familie entschieden, sahen sich weiteren Hindernissen gegenüber, weil man davon ausging, dass sie die Hauptperson sei, die sich um das Baby kümmert.

    „Es ist kein Thema, das nur INEOS angehen muss“, sagt Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS Köln. „Auch die Gesellschaft muss sich ändern.“

    Quantaze Watts, Global Talent Director bei INEOS Styrolution, glaubt, dass die Stereotypen in der Gesellschaft verankert sind.

    „Das geht zurück auf die Zeit, als man als Kind in einen Laden ging und nach dem Tonka-Lastwagen fragte, der hauptsächlich ein Spielzeug für Jungen und nicht für Mädchen war“, sagt er.

    „Wir müssen zu den kleinen Mädchen gehen und sie wissen lassen, dass sie das tun können, damit Engineeringberufe nicht als reine Männerjobs angesehen werden.“

    Prof. Dr. Petra Skiebe-Corrette, Direktorin des NatLab, ein außerschulisches Wissenschaftslabor an der Freien Universität Berlin, glaubt, dass das Problem in dem Moment beginnt, in dem sich ein Kind seines Geschlechts bewusst wird.

    „Es ist wichtig, dass Mädchen MINT-Erfahrungen sammeln, bevor diese Geschlechterstereotypen zum Tragen kommen, und dass sie wissen, dass sie es können und es ihnen Spaß macht“, sagt sie.

    Seit mehr als 14 Jahren beteiligt sich INEOS an einem Programm in Deutschland, das unter dem Namen TuWaS! bekannt ist. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass die Förderung der Naturwissenschaften in Schulen der Schlüssel dazu ist, Kinder – Jungen wie Mädchen – für MINT-Berufe zu begeistern.

    „Von allen Unternehmen, die TuWaS! – und ich glaube, es sind mehr als 120 – ist INEOS das Unternehmen, das die meisten Schulen unterstützt“, sagt Petra.

    Sharon, die 1988 ihr Chemiestudium an der Universität Southampton abgeschlossen hat, setzt sich ebenfalls für eine größere Vielfalt in der Belegschaft ein.

    „Unsere Gründer waren kreativ, erfinderisch und schätzten Vielfalt“, sagt sie. „Sie erkannten die Bedeutung der Vielfalt für Innovationen.“

    Sie ist der Meinung, dass die Branche ein Imageproblem hat und sich bei jungen Menschen, egal, ob Männern oder Frauen, nicht gut „verkauft“.

    „Die Industrie muss sich als ein Ort präsentieren, wo Veränderungen geschaffen werden, welche die Gesellschaft durch Innovation verbessern, und als ein Ort, an dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieurinnen und Ingenieure ihre besonderen Fähigkeiten einsetzen und eine wirklich wertvolle und lohnende Karriere machen können“, sagt sie.

    „Wir brauchen Vielfalt bei unseren jungen Leuten und in unserem mittleren und oberen Management.“

    Sie sagt, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund könnten zu einer neuen Welle wissenschaftlicher Innovation beitragen, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Gesundheit zu bewältigen.

    „Die Industrie spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, einen echten gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen, nicht nur Profit“, sagt sie und fügte hinzu:

    „Wenn wir die Vielfalt der Beschäftigungsmöglichkeiten, die Breite der Erfahrungen, die die Industrie bieten kann, und die direkte Möglichkeit, echte Veränderungen zu bewirken, fördern würden, glaube ich, dass wir einen größeren Zustrom an Frauen bekommen würden.“ 

    BEI der Grammy-Verleihung 1971 dominierten zwar die Frauen, aber ansonsten waren die Chancen für amerikanische Frauen eher gering – vor allem für diejenigen, die eine Karriere in traditionell von Männern dominierten Berufen anstrebten. Kathryn Shuler war mit diesem Wissen – und diesem Gefühl – aufgewachsen. Selbst ihre Eltern versuchten sie von einer wissenschaftlichen Karriere abzuhalten. Technische Berufe waren etwas für Jungs. Nicht für Mädchen.

    Um ihre Eltern zu beruhigen, entschied sie sich für ein Wirtschaftsstudium.

    Aber die Verlockung der Wissenschaft war zu groß, und sie wechselte schließlich zur Chemie.

    Sie hoffte auch, dass sich die amerikanische Gesellschaft dank Title IX, eines bahnbrechenden Bürgerrechtsgesetzes von 1972, das die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Schulen und Colleges verbietet, ändern würde.

    „Vor der Einführung von Title IX konnten die Universitäten Mädchen die Teilnahme an bestimmten Kursen verweigern“, sagt sie.

    „Frauen konnten kurzerhand von Engineering-Studiengängen abgelehnt oder vom Studium der Naturwissenschaften ausgeschlossen werden.

    Die vorherrschende Meinung war, dass sie nur an die Universität gingen, um einen Ehemann zu bekommen.

    „Es gab nicht viel Ermutigung für Frauen, die einen Beruf in Technik und Naturwissenschaften anstrebten“, sagt sie.

    „Wenn wir in Gruppen arbeiteten, wollten einige meiner männlichen Kollegen nicht auf meine Ideen hören und gingen so weit, sich ohne mich zu treffen.“

    Kathryn war jedoch fest entschlossen, ihr Studium abzuschließen, und machte schließlich 1984 ihren Abschluss in Biochemie an der University of Pittsburgh.

    Sie arbeitete zunächst in einem kleinen japanischen Analyselabor, wo sie später feststellte, dass Männer einen halben Dollar mehr pro Stunde erhielten als Frauen.

    „Damals entsprach das der Bezahlung eines Autos“, sagt sie.

    Ein Jahr später arbeitete sie als Labortechnikerin in der Forschungseinrichtung eines landesweit tätigen Metallunternehmens, wo sie für ein spezielles Analysegerät zuständig war.

    „Ich war sehr stolz auf die Arbeit, die ich leistet“, sagt sie.

    Für die Arbeit waren spezielle Werkzeuge erforderlich, die immer wieder verschwanden.

    „Ein Kollege erzählte mir, dass er sie jemandem geliehen hätte, er könne sich jedoch nicht erinnern, wem“, sagt sie. „Ich kam an den Punkt, an dem ich meine Arbeit nicht mehr machen konnte, weil ich kein Werkzeug hatte.“

    Zum Glück ersetzte ihr verständnisvoller Chef die Werkzeuge – und bot ihr einen sicheren Aufbewahrungsort dafür an.

    Damals, so erinnert sich Kathryn, war sie frustriert, doch heute weiß sie, was ihr Kollege damit erreichen wollte.  

    „Es war einfach eine sehr passiv aggressive Art zu sagen, dass du nicht hier sein solltest“, sagt sie.

    Trotz der Negativität, die sie umgab, war Aufgeben jedoch nie eine Option.

    „Ich habe gesehen, wie andere Frauen aufgegeben haben, weil sie auf manche Widerstände nicht vorbereitet waren“, sagt Kathryn. „Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich es aufgeben wollte, weil es etwas war, das ich liebte.

    Danach war sie Mitautorin mehrerer Patente und begann mit der Arbeit an einem vom Unternehmen subventionierten Master-Abschluss, obwohl ihr gesagt wurde, dass sie niemals zur Wissenschaftlerin befördert werden könnte, selbst wenn sie ihren Abschluss machen würde.

    Schließlich beschloss sie, den Job zu verlassen und fand eine Stelle als Chemikerin bei einem kleinen Hersteller von Analysegeräten.

    „Es war 1989, und es war der erste Arbeitsplatz, an dem ich als gleichberechtigt mit meinen männlichen Kollegen angesehen wurde“, sagt sie.

    Zwei Jahre später zog sie nach Houston und wurde Chemikerin bei Solvay.

    Damals kam es ihr nie in den Sinn, dass ihre Ansichten und Fähigkeiten mehr in Frage gestellt wurden als die ihrer männlichen Kollegen.

    Sie wusste nur, dass sie dort nur dann als gleichberechtigt behandelt werden würde, wenn sie beweisen konnte, dass sie die Aufgabe erfüllen konnte.

    Die Gleichstellung erstreckte sich jedoch nicht immer auf die Einrichtungen.

    „Wenn man auf die Toilette musste, musste man den Ort, an dem man sich befand, verlassen und zum Verwaltungsgebäude gehen, um die Damentoilette zu benutzen“, sagt Kathryn.

    „Das war ein Fußweg von etwa zehn Minuten.“

    Glücklicherweise erkannte die Unternehmensleitung die Notwendigkeit von Veränderungen, als immer mehr Frauen ins Unternehmen eintraten, und einige der Herrentoiletten wurden zu Frauentoiletten umfunktioniert.

    „Nicht alle waren darüber glücklich“, sagt sie.

    Später wechselte Kathryn in die Gruppe Tech Service & Product Development.

    „Außer mir gab es nur eine Frau in der Gruppe“, sagt sie.

    Innerhalb weniger Jahre leitete sie jedoch die Polypropylen-TS&D-Gruppe.

    Nachdem BP 2001 die in Houston ansässigen Polypropylen-Anlagen von Solvay übernommen hatte, wurde Kathryn in das BP-Forschungszentrum in der Nähe von Chicago versetzt und kehrte erst nach Houston zurück, als INEOS 2005 den Großteil der chemischen Anlagen von BP übernahm.

    Heute ist sie glücklich und erfüllt in ihrer Rolle bei INEOS, die ihr im Laufe der Jahre enorme Freiheiten gegeben hat, um etwas zu bewirken.

    „Im Laufe der Zeit habe ich wirklich eine große Veränderung und einen großen Wandel festgestellt“, sagt sie. „Ich höre nicht mehr von einigen der Probleme, von denen wir früher gehört haben. Ich glaube nicht, dass alles gelöst ist, aber ich denke, dass wir wirklich einen langen Weg zurückgelegt haben.“

    Für Kathryn ist es besonders erfreulich, wenn Männer und Frauen im Engineering und Operator-Bereich zusammenarbeiten.

    „Ich sehe mehr Gleichberechtigung als je zuvor“, sagt sie.

    Kathryn ist jedoch der Meinung, dass das Engagement von INEOS für die Vielfalt wirklich einen Unterschied ausmacht.

    „Manchmal denke ich, dass das falsch verstanden wird“, sagt sie. „Manche sehen es als Abhaken an, aber es geht tiefer als das.

    Wenn man Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen einstellt, die das Leben aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, erhält man eine größere Vielfalt an Problemlösungen.

    Und genau darin liege die wahre Macht“, sagt sie.

    „Man will diese Vielfalt der Gedanken“, sagt sie. „Man braucht Menschen, die anders aussehen und anders denken. Wir sollten Vielfalt am Arbeitsplatz wollen, weil wir dadurch besser sind.“

    Ihr eigenes Team spiegelt diesen Ansatz wider.

    Sie arbeitet mit einem ehemaligen Lehrer, einer Sportwissenschaftlerin, einer Grafikdesignerin und einer PR-Expertin zusammen.

    „Niemand von ihnen hatte einen unternehmerischen Hintergrund, aber es sind wirklich phänomenale Leute mit sehr speziellen Fähigkeiten“, sagt sie.

    Trotz aller positiven Veränderungen ist Kathryn der Meinung, dass sich manche Dinge nur ändern werden, wenn die Menschen ihre eigenen Vorurteile erkennen.

    „Wir alle haben unsere eigene Art, die Welt zu sehen“, sagt sie. „Aber wir müssen darauf achten, dass wir Menschen nicht aufgrund unserer eigenen Vorurteile ungerecht beurteilen oder einschränken. Wir müssen die Menschen als Individuen betrachten.

    Es gibt noch viel zu tun, aber ich freue mich, dass wir einen weiten Weg zurückgelegt haben, und ich freue mich darauf, dass künftige Generationen die Dinge noch besser machen werden.“ 

    HEUTE ist Stacy Putman dafür verantwortlich, viele der Führungskräfte von morgen für die Geschäftsbereiche von INEOS in den USA auszubilden. Die Karrieren von mehr als 300 Menschen liegen derzeit in ihren Händen. „Es ist der tollste Job, den ich je hatte“, sagt sie. „Ich helfe ihnen dabei, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie zu großen Führungskräften der Zukunft machen.“ Sie weiß, wie wichtig es ist, Beschäftigen zu helfen, sie anzuleiten und zu unterstützen, denn das war es, was ihr fehlte, als sie vor 40 Jahren ihren eigenen Weg antrat.

    Damals war die Welt, die sie betrat, eigentlich nur für Männer.

    „Ich hatte in der Schule Chemie studiert und mochte es sehr“, sagt sie. „Es war wie Magie und Kochen zur gleichen Zeit.“

    Doch nachdem sie sich einen Studienplatz an der Texas Tech University für Chemieingenieurwesen gesichert hatte, wurde sie von einem Berater beiseite genommen.

    Finde schnell einen Ehemann, dann kannst du zu einem leichteren Studiengang wechseln, oder du kannst einfach kündigen, sagt er ihr.

    „Es war ziemlich entmutigend, denn das waren die frühen 80er-Jahre, nicht die 1940er-Jahre“, sagt sie.

    Sie fand zwar einen Ehemann während des Kurses, entschied sich aber auch zu bleiben, machte ihren Abschluss und trat in die Arbeitswelt ein.

    Aber ihr Weg war nicht einfach.

    „Die Einstellung war, wenn es dir nicht gefällt, kannst du gehen“, sagt sie. „Es ging darum, sich über Wasser zu halten oder unterzugehen. Wenn du schwimmen konntest, bekamst du vielleicht ein paar nette Gelegenheiten, vielleicht aber auch nicht. Niemand verstand etwas von Gemeinschaft oder Netzwerken, außer dem good old boy network.“

    Stacy sagt, dass ihr immer das Gefühl vermittelt wurde, dass sie den Platz eines Mannes einnimmt, indem sie nur arbeitete.

    „Wir haben damals viele Dinge und Haltungen akzeptiert, die wir heute sicher nicht mehr akzeptieren würden“, sagt sie.

    Vor ein paar Jahren erlebte sie eine große – und willkommene – Veränderung. 

    Sie wurde vom Vorstand von INEOS O&P gebeten, eine Polypropylenanlage in Kalifornien zu leiten. Die Stelle würde einen Umzug von 1.800 Meilen bedeuten.

    „Ich wurde gebeten, die Weichen für die Zukunft des Werks zu stellen und es so zu machen, wie ich es für notwendig hielt. Ich sollte nicht dem folgen, was die anderen gemacht hatten.“

    „Ich war begeistert und fühlte mich herausgefordert, eine solche Chance zu bekommen“, sagt sie. „Ich sagt meinem Vorgesetzten, dass ich viele unserer anderen Standortleiter beobachtet und von ihnen gelernt habe.“

    Aber das war nicht das, was er hören wollte. Er wollte nicht, dass sie kopiert, was Männer getan hatten. Er wollte, dass sie sich ihren eigenen Weg bahnt. Dass sie sie selbst ist.

    „Ich wurde gebeten, die Weichen für die Zukunft des Werks zu stellen und es so zu machen, wie ich es für notwendig hielt“, sagt sie. „Ich sollte nicht dem folgen, was die anderen gemacht hatten.“

    Sie ging nach Kalifornien.

    „Das hatte ich noch nie in meinem Leben erlebt“, sagt sie. „Ich traf meine eigenen Entscheidungen und leitete ein Team, das Empfehlungen aussprach. Das war der beste Job und die beste Erfahrung, die ich je in meiner gesamten Laufbahn gemacht habe.“

    Stacy lobt das Führungsteam von INEOS. „Seit einiger Zeit haben sie verstanden, wie wichtig eine vielfältige Belegschaft und eine vielfältige Führung sind“, sagt sie. „Und ich denke, dass wir begonnen haben, die Vorteile davon an verschiedenen Standorten und in verschiedenen Funktionen zu sehen.

    Sie ist jedoch der Meinung, dass sich Frauen manchmal selbst von diesen Möglichkeiten abhalten.

    „Nur weil du noch nie eine Frau in einer Position bei INEOS gesehen hast, heißt das nicht, dass du dich nicht trotzdem bewerben solltest“, sagt sie.

    „Ich habe immer einen Mann in jeder Rolle ersetzt, die ich in meiner Karriere hatte. Frauen, und wirklich alle, sollten sich nicht zurückhalten, weil sie nicht so aussehen wie die Person, die den Job ausübt.

    Könnte eine Frau Maintenance-Managerin sein? Könnte eine Frau Geschäftsführerin werden? Könnte eine Frau Chefin der Feuerwehr werden? Das geschieht heute überall in unserer Branche. Solange sich das nicht wiederholt, wird die Gesellschaft weiterhin in Frage stellen, ob einige dieser Rollen wirklich die richtigen für Frauen sind oder nicht. Lasst uns weitermachen, damit wir es wiederholen, wiederholen, wiederholen.“

    FRAUEN waren noch in der Minderheit, als sich Cassie Bradley 2012 für ein Studium des Chemieingenieurwesens an der University of Illinois in Urbana-Champaign einschrieb. Familie, Freundinnen und Freunde unterstützten ihre Entscheidung, andere schienen oft überrascht zu sein. „Diese Reaktion war nicht ungewöhnlich“, sagt Cassie. „Und rückblickend hatte das auf mich einen negativen Effekt, weil es das Gefühl verstärkte, dass ich fehl am Platz war bzw. nicht dorthin gehörte.“ Seit 2015 arbeitet sie für INEOS und hat sehr positive Erfahrungen gemacht.

    „INEOS ist ein guter Arbeitsplatz für Frauen“, sagt sie.

    Sie ist jedoch der Meinung, dass das Unternehmen es noch besser machen könnte, indem es mit den Frauengruppen zusammenarbeitet, die es jetzt im Unternehmen gibt.

    „INEOS könnte aus den Erfahrungen dieser Frauen lernen, die Gründe ermitteln, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, und, was noch wichtiger ist, herausfinden, wie man die Lücke schließen kann“, sagt sie.

    Cassie, die zunächst als Produktionsingenieurin in der Polystyrolanlage in Channahon arbeitete, rief bei INEOS Styrolution das Frauenkarrierenetzwerk Lean In ins Leben.

    Das ist eines von mehreren Netzwerken, die es nun innerhalb von INEOS gibt.

    „Es ist wichtig, dass Frauen an Netzwerken wie diesem teilnehmen, damit sie voneinander lernen und Mentor/innen finden“, sagt sie.

    „Auch wenn wir eine Minderheit sind, können wir innerhalb des Unternehmens ein Netzwerk aufbauen.“

    Ein Grund, warum Cassie glaubt, dass nur sehr wenige Frauen in leitende Positionen kommen, ist deren Sichtbarkeit. Oder der Mangel daran.

    „Frauen sehen keine anderen Frauen in diesen Rollen, also sehen sie sich da auch nicht und streben diese deshalb auch nicht an“, sagt sie.

    Sie war der Meinung, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen können, indem sie lernen, sich einzubringen und über ihre Grenzen hinauszugehen, um zu zeigen, dass sie die Fähigkeiten haben, eine Führungsrolle zu übernehmen.

    „Frauen werden oft nicht aktiv gefördert und müssen oft höhere Leistungen erbringen, um als zukünftige Führungskraft in Betracht gezogen zu werden“, sagt sie.

    Aber Cassie, die Sustainability Commercial Manager bei INEOS Styrolution ist, bleibt optimistisch, was die Zukunft von INEOS angeht. Und auch für Frauen bei INEOS.

    „Traditionell gibt es einen Unterschied an die Erwartungen von Männern und Frauen, sowohl zu Hause als am Arbeitsplatz“, sagt sie. „Oft haben Frauen neben ihrer beruflichen Tätigkeit noch eine zweite Vollzeitbeschäftigung zu Hause, was ihre körperlichen und geistigen Kräfte stark beansprucht.

    „Doch das ändert sich. Auch Männer wollen eine gute Work-Life-Balance. Wir alle wollen sowohl im Beruf als auch zu Hause erfolgreich sein.“

    FRAN Millar gibt freimütig zu, dass sie früher bei der Arbeit laut, aufdringlich und aggressiv war.

    Sie hielt dies für den besten Weg, um in einem von Männern dominierten Umfeld zu arbeiten. „Ich hab einfach losgelegt“, sagt sie. „Aber ich war wie ein Elefant im Porzellanladen und hinterließ eine Spur der Verwüstung.“ Heute ist sie CEO von INEOS Belstaff und dankt allen, die ihr zu Beginn ihrer Karriere geholfen haben, ihre Führungsqualitäten zu verfeinern.

    „Sie haben mich gewissermaßen korrigiert“, sagt sie. „Ich hatte Glück. Sie haben mir gezeigt, wie ich meine Arbeitsweise und meinen Umgang mit Menschen verfeinern kann, ohne meine Person und meine eigenen Prinzipien zu verraten.“

    Fran hatte die Schule mit 18 Jahren verlassen, weil sie nicht auf die Universität gehen wollte.

    Ursprünglich arbeitete sie als Assistentin von Anthony Boucher und Peter Worth, Geschäftsleute mit Erfahrung im Veranstaltungsmanagement und der Vertretung von Sportlern wie Björn Borg.

    Als Frans Bruder David auf der ersten Etappe seiner ersten Tour de France das Gelbe Trikot eroberte, schlug Anthony ihr vor, ihn zu managen.

    „Er hielt mich für eine ziemlich schlechte Assistentin, aber er war der Meinung, dass ich die nötige Einstellung hatte, um Talente zu managen“, sagt sie.

    Danach gründete sie ihre eigene Agentur für Talent- und Eventmanagement, FACE Partnership.

    Innerhalb von zwei Jahren vertrat sie die meisten großen Radsporttalente in Großbritannien, darunter ihren Bruder David, Mark Cavendish und Geraint Thomas.

    Mitte 2003 entwickelte sie ein Konzept für eine große Bahnradsportveranstaltung, bei der die besten internationalen 

    Bahnradsporttalente im einzigen Velodrom des Vereinigten Königreichs mit internationalem Standard in einem Samstagabendformat mit Live-Musik und Unterhaltung auf der Bahn präsentiert werden sollten.

    „Alle sagten uns, dass es nicht funktionieren würde. Am Ende mussten sie den Start verschieben, weil die Warteschlangen so groß waren und man nicht alle in den Veranstaltungsort bringen konnte“, sagt sie.

    Das Event „Revolution“ wurde zur erfolgreichsten Bahnradsportveranstaltung im Vereinigten Königreich in einer Zeit, in der der britische Radsport beispiellose Erfolge erzielte – das Bahnteam dominierte durchweg die internationale Konkurrenz.

    Das äußerst erfolgreiche nationale Programm brachte unter der Leitung von Dave Brailsford Talente in allen Disziplinen
    des Sports hervor.

    2007 startete die Tour de France in London mit fünf britischen Fahrern in fünf verschiedenen Teams. Die Saat war aufgegangen und es war an der Zeit ein britisches Team aufzubauen.

    Dave bat Fran um Hilfe bei dem Projekt, und im Laufe der nächsten 18 Monate nahm das Team Sky Gestalt an.

    Fran, die Dave bei der Projektleitung unterstützte, während er sich auf die Olympischen Spiele in Peking konzentrierte, war maßgeblich am Aufbau und der Projektleitung des Teams beteiligt.

    „Wir arbeiteten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und taten alles, um es erfolgreich zu machen“, sagt sie.

    In den zehn Jahren, in denen das Team Sky bestand, gewann es sechs Touren mit vier verschiedenen Fahrern.

    Als Sky sein Engagement im Radsport beendete, übernahmen INEOS und Sir Jim Ratcliffe das Team, das im Mai 2019 zum Team INEOS wurde.

    „Wir wurden gebeten, etwas zu tun, was noch nie jemand zuvor geschafft hatte“, sagt sie. „Es war ein so gewaltiges Unterfangen. Aber ohne INEOS und Jim wäre es nicht möglich gewesen.“

    Es ist dieser INEOS-Spirit – und der Glaube, dass alles möglich ist – den Fran sehr bewundert. „Ich glaube an das, wofür das Unternehmen steht, an die Werte, an die Art und Weise, wie INEOS arbeitet und wie INEOS die Menschen behandelt“, sagt sie.

    Nicht lange nach Eliud Kipchoges historischem Marathon in Wien, Österreich, wurde Fran eine weitere Herausforderung angeboten – als CEO von INEOS Belstaff.

    Ihr ganzes Leben änderte sich innerhalb von fünf Tagen, als sie Manchester verließ, um ihre neue Rolle in London anzutreten.

    Blickt sie zurück, weiß sie, dass trotz ihrer eigenen Erfolgsgeschichte viele Frauen, Women of Colour und Menschen mit Behinderungen mit ungleichen Bedingungen zu kämpfen hatten.

    „Seit ich bei INEOS bin, habe ich nur Unterstützung bekommen“, sagt sie. „INEOS ist es egal, ob ich männlich oder weiblich bin.“

    Sie ist sich bewusst, dass sie helfen muss, wo sie kann.

    “I have had nothing but backing since I joined INEOS,” she said. “INEOS doesn’t care whether I am male or female.”

    „Wir haben bei Belstaff ein Gremium für Vielfalt.

    „Wir haben bei Belstaff ein Gremium für Vielfalt. Hat man eine Führungsposition inne, ist es wichtig, Voraussetzungen für Vielfalt zu schaffen“, sagt sie.

    „Geht es darum, genügend Frauen ins Unternehmen zu bringen, genügend People of Colour ins Unternehmen zu bringen, genügend Vielfalt ins Unternehmen zu bringen, dann fängt das viel weiter unten an, als die Menschen gemeinhin denken.

    „Es ist wie im Sport. Im Sport gibt es keine Talente, wenn man nicht ganz früh beginnt und sich um den Nachwuchs kümmert.“ 

    ANUPRIYA Gupta stammt aus einer Familie von Chemieingenieuren.

    Ihr Vater war einer, ebenso ihr Großvater. Beide unterstützten sie, als sie beschloss, Chemieingenieurin zu werden. In den vergangenen drei Jahren hat sie bei INEOS O&P in Chocolate Bayou in Texas gearbeitet. Es ist ein Umfeld, das von Männern dominiert ist.

    „Da ich oft die einzige Frau im Raum war, habe ich mich immer gefragt, was ich tun soll“, sagt sie. „Ich habe mich bei Meetings immer zurückgehalten, weil ich befürchtet hatte, dass meine Ideen aufgrund meiner einzigartigen Perspektive unbeachtet blieben.“

    „Ich dachte aber auch, dass die einzige Möglichkeit, die Antwort darauf herauszufinden, darin bestünde, direkt loszulegen.“

    Genau das hat sie getan, indem sie ihre Kolleginnen und Kollegen schon sehr früh bat, zu lernen, wie man ihren Namen ausspricht, anstatt ihr einen Spitznamen zu geben.

    „Mein Name ist meine Identität“, sagt sie.

    „Er ist das, was ich bin. Wenn man meinen Namen ändert, ändert man auch meine Identität.“

    Als Verfahrensingenieurin ist sie für die tägliche Anlagenleistung verantwortlich, um deren reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten.

    „Gelegentlich habe ich seltsame Blicke geerntet, sagt sie. „Aber die Ablehnung einiger meiner Ideen hat mich als Ingenieurin noch stärker gemacht.

    In den vergangenen Jahren hat sie den Wandel und die veränderten Einstellungen bei INEOS miterlebt und begrüßt. „Ich nehme die Veränderungen wahr“, sagt sie. „INEOS bewegt sich definitiv in die richtige Richtung, was die Vielfalt am Arbeitsplatz angeht.“

    Anupriya sagt, eine vielfältige Belegschaft sei wichtig.

    „Wir brauchen Leute, die das gleiche Problem aus einer anderen Perspektive betrachten“, sagt sie. „Wenn wir das nicht tun, wenn wir es alle vom selben Blickwinkel aus betrachten, wie sollen wir dann in unserer Branche Vorreiter sein?“

    Sie sagt, sie sei ermutigt worden, als sie kürzlich eine Karrieremesse mit einem Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren von INEOS besuchte.
    „Wir haben gute Arbeit geleistet, weil wir ein Team von hauptsächlich Frauen waren“, sagt sie. 

    ES ist erwiesen, dass für den Erfolg einer Frau in einer von Männern dominierten Branche Selbstvertrauen ebenso wichtig ist wie Kompetenz.

    Gabriela  de Gouveia, die im Mai 2022 bei INEOS Styrolution in der Schweiz angefangen hat, glaubt, dass dies wahr ist. „In meiner Karriere gab es Zeiten, in denen ich mit Vorurteilen außerhalb des Unternehmens konfrontiert wurde“, sagt sie. „Ich habe herausgefunden, dass es wichtig ist, mit solchen Situationen selbstbewusst umzugehen.“ Das Problem ist, dass Frauen manchmal etwas weniger selbstsicher sind als Männer.

    Gabriela ist Commerial Product Manager. Ihre Aufgabe es ist, das Angebot und die Nachfrage einer Reihe von Kunststoffprodukten zu managen.

    Sie entscheidet nicht nur über den Preis und analysiert den Markt, sondern ist auch das Bindeglied zwischen dem Verkaufs- und dem Supply Chain-Team.

    Sie sagt, dass es manchmal eine Herausforderung sei, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten.

    „Frauen sind im Allgemeinen gut angesehen und werden ermutigt, sich zu verbessern und zu wachsen“, sagt sie.

    Sie hofft jedoch, dass sich mehr Frauen um einen Arbeitsplatz in der chemischen Industrie bemühen.

    „Wenn mehr Frauen in die Branche einsteigen und Stereotypen durchbrechen, wird die Akzeptanz von Frauen in der Branche größer sein“, sagt sie. 

    „Es ist manchmal eine Herausforderung, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten. Sie ist aber voll des Lobs über die Einstellung von INEOS gegenüber Frauen am Arbeitsplatz.“

    LUCY Ineson hatte in der Schule immer Naturwissenschaften geliebt, doch sie landete im Friseursalon. Zwei Jahre lang lernte sie das Handwerk, doch ihr Kopf war nicht bei der Sache – und sie brauchte eine größere Herausforderung.

    Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, nahm sie erneut die Ausbildung in Vollzeit auf, und machte am Wyke College in East Yorkshire im Vereinigten Königreich in Mathematik, Chemie und Biologie das A-Level. Innerhalb eines Jahres war sie Auszubildende für Verfahrensmechanik bei INEOS Acetyls im Saltend Chemicals Park.

    „Die Ausbildung hat mir einen sehr guten Einblick in die Arbeit in der chemischen Industrie gegeben“, sagt sie. „Ich habe viel über Kommunikation, Teamarbeit und sicheres Arbeiten gelernt.“

    Die 22-Jährige arbeitet jetzt in Vollzeit als Shift Technician.

    Ihre Aufgabe besteht darin, zusammen mit ihren Kollegen die Anlage zu überwachen, um sicherzustellen, dass diese innerhalb strenger Parameter und Richtlinien ordnungsgemäß funktioniert.

    INEOS Acetyls in Saltend ist der größte Hersteller von Essigsäure, Essigsäureanhydrid und Ethylacetat in Europa. Die Chemikalien werden in alltäglichen Produkten und Gegenständen verwendet, die von Waschmitteln und Paracetamol bis hin zu Farben und Nagellackentfernern reichen.

    Sie ist eine von nur einer Handvoll weiblicher Operator im Werk in der Nähe von Hull.

    „Ich war ein bisschen nervös, als ich an einem von Männern dominierten Arbeitsplatz anfing. Doch alle sind super hilfsbereit, wenn ich Fragen habe“, sagt sie. „Es ist ein großartiger Job und ich liebe ihn.“

    LISA Wiedenhaus hat keine Skrupel, in einer von Männern dominierten Branche zu arbeiten, denn bei INEOS in Köln, Deutschland, ist die Tatsache, dass sie eine Frau ist, irrelevant. Alle, sagt sie, werden gleich behandelt. „Manchmal stelle ich fest, dass ich die einzige Frau in einem Meeting bin, aber niemand gibt mir das Gefühl, dass es so sei“, sagt sie. „Für sie macht es keinen Unterschied. Wir haben alle die gleichen Chancen, werden geschätzt und ernst genommen.“

    Als sie ihr Studium an der Europäischen Fachhochschule in Brühl, Deutschland, abgeschlossen hatte, wurde Lisa im Oktober 2016 bei INEOS in Köln übernommen.

    Drei Jahre zuvor hatte sie das duale Studium bei INEOS in Köln Unternehmen gestartet, nachdem sie mit 19 Jahren die Schule beendet hatte.

    “„Das duale Studium ermöglichte es mir, zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten“, sagt sie.

    Heute ist sie als Energy Product and Market Manager für die Überprüfung der monatlichen Ergebnisse des Energiegeschäfts in Köln zuständig und erstellt für den Energy Commercial Manager Geschäftsanalysen, damit er die KPIs erreichen kann.

    Außerdem erstellt sie Managementberichte, die für wirtschaftliche Entscheidungen herangezogen werden.

    Sie liebt ihren Beruf. „Ich kann mir keinen Aspekt und keine Situation vorstellen, in der es von Nachteil ist, eine Frau zu sein“, sagt sie.

    „Selbst nach dem Mutterschutz kehren die meisten Frauen entweder an denselben oder an einen sehr ähnlichen Arbeitsplatz zurück. Dies erleichtert die Rückkehr ins Berufsleben.“

    Obwohl sie sich bei der Arbeit sicher und unterstützt fühlt, schätzt sie die Möglichkeit, andere Frauen zu treffen, die bei INEOS arbeiten.

    „Es ist immer gut, Erfahrungen auszutauschen und sich die Anliegen der anderen anzuhören. Es ist jedoch ebenso wichtig, von den Erfolgen der anderen zu hören“, sagt sie.

    20 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Östliche Verheißungen

    IINEOS hat vier Verträge unterzeichnet, die unser Geschäft in China erheblich umgestalten – und stärken – werden.

    Der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, sagt, dass die Joint-Ventures mit der staatlichen SINOPEC für INEOS in China „a very large footprint“ schaffen würden.

    „Beide Parteien erkennen das Potenzial für eine engere Zusammenarbeit in einer Reihe von anderen Bereichen, die wir in der Zukunft sehen“, sagt er.

    SINOPEC hat vereinbart, eine 50Prozentige Beteiligung an der Shanghai SECCO Petrochemical Company Limited an INEOS zu verkaufen.

    Das chinesische Unternehmen ist derzeit in der Lage, 4,2 Millionen Tonnen wichtiger Rohstoffe wie Ethylen, Polystyrol und Acrylnitril zu produzieren.

    Darüber hinaus haben INEOS und SINOPEC vereinbart, zwei Joint-Ventures zu gründen, um die Produktion von Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) zu erhöhen, um den schnell wachsenden chinesischen Inlandsmarkt zu bedienen.

    Im Rahmen des ABS-Joint-Ventures wird SINOPEC eine 50-prozentige Beteiligung an der Anlage von INEOS Styrolution in Ningbo erwerben, die sich derzeit im Bau befindet und voraussichtlich im nächsten Jahr in Betrieb genommen wird.

    „INEOS Styrolution hat einen langen Weg zurückgelegt, seit es in den ersten Jahren selbst ein Joint-Venture war“, sagt CEO Steve Harrington.

    „Nach Akquisitionen und Investitionen in neue Produktionsanlagen auf der grünen Wiese ist die Gründung dieses Joint-Ventures mit einem starken Partner in China der natürliche nächste Schritt für unser Wachstum.

    Diese Zusammenarbeit mit SINOPEC ermöglicht es uns, unser Wachstum in China im Schnellverfahren fortzusetzen.“

    INEOS Styrolution und SINOPEC planen außerdem den Bau von zwei weiteren ABS-Anlagen, die auf der weltweit führenden Technologie von INEOS basieren.

    Eines davon wird in Tianjin sein, wo die beiden Unternehmen auch eine neue HDPE-Anlage zur Herstellung von Polyethylen hoher Dichte errichten wollen.

    Langfristig hoffen sie, mindestens zwei weitere HDPE-Anlagen zu bauen.

    INEOS und SINOPEC haben außerdem eine Joint-Venture-Vereinbarung bekannt gegeben, die vorsieht, dass INEOS einen 50-prozentigen Anteil am bestehenden

    Tianjin Nangang Ethylene Project von SINOPEC übernimmt.

    Im Rahmen des Projekts werden derzeit eine Ethan-Krackanlage mit einer Kapazität von 1,2 Millionen Tonnen gebaut, die Ende 2023 in Betrieb gehen soll, sowie nachgelagerte Derivatanlagen in Tianjin.

    INEOS und SINOPEC arbeiten schon seit Jahren zusammen.

    „Durch diese enge Beziehung erhält SINOPEC Zugang zu einigen der besten Downstream-Technologien der Welt von INEOS und INEOS erreicht eine erhebliche Präsenz in China, dem am schnellsten wachsenden Markt der Welt“, sagt Jim.

    2013 begann INEOS mit dem Bau der bisher größten Aceton- und Phenolproduktionsanlage in China, nachdem ein Joint-Venture mit SINOPEC Yangzi Petrochemical Company unterzeichnet wurde.

    Und letztes Jahr übernahm INEOS ein Joint-Venture mit SINOPEC, nachdem es das weltweite Acetyl- und Aromatengeschäft von BP für fünf Milliarden Dollar gekauft hatte.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Verflüssigtes Erdgas

    INEOS will Europa dabei helfen, seine Treibhausgasemissionen zu senken – um die Lücke zu schließen, die russisches Gas hinterlässt, und um die strukturellen Energieprobleme in Europa zu lindern. INEOS hat einen Vertrag mit Sempra, einem amerikanischen Energieinfrastrukturunternehmen, unterzeichnet, um ab 2026 für 20 Jahre jährlich 1,4 Millionen Tonnen bezahlbare, saubere und zuverlässige Energie zu exportieren.

    Die Entscheidung, mit dem Export von verflüssigtem Erdgas von der US-Golfküste aus zu beginnen – und in den globalen LNG-Markt einzusteigen – ist eine Premiere für INEOS und fällt in eine Zeit bedeutender Veränderungen in der Energiebranche.

    „Wir freuen uns darauf, eine langfristige Beziehung mit einem Unternehmen aufzubauen, das unsere Vision von der Erhöhung der weltweiten Energiesicherheit bei gleichzeitiger Förderung kohlenstoffärmerer Energiequellen teilt“, sagt Justin Bird, CEO von Sempra Infrastructure, das die Exportterminals entwickeln wird.

    Brian Gilvary, Chairman von INEOS Energy, sagt, INEOS beabsichtige auch, Partnerschaften mit anderen industriellen Energieverbrauchern in Europa aufzubauen, um ihnen den Zugang zu denselben wettbewerbsfähigen Energiequellen zu ermöglichen.

    „Wir werden der erste Marktteilnehmer seit vielen Jahren sein, der auf diese Weise arbeitet“, sagt er.

    Obwohl INEOS noch nie LNG verschifft hat, transportiert das Unternehmen seit 2015 sicher Amerikas preisgünstiges verflüssigtes Ethangas nach Europa.

    David Bucknall, CEO von INEOS Energy, beschrieb Sempra als Experten für den Bau und Betrieb von LNG-Anlagen und sagt, das amerikanische Unternehmen teile die Vision.

    „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Teil unserer Strategie“, sagt er.

    Das LNG wird entweder aus der geplanten LNG-Verarbeitungs- und Exportanlage in Jefferson County, Texas, oder aus dem Cameron LNG Phase 2 Project in Hackberry, Louisiana, USA, frei an Bord geliefert werden.

    INEOS ist jedoch weiterhin bestrebt, bis 2050 in allen seinen Anlagen Netto-Null zu erreichen.

    „Das Unternehmen arbeitet daran, die Versorgungskette durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung zu dekarbonisieren und alternative Energiequellen zu erschließen, wie z. B. die führende Rolle bei der Herstellung von Wasserstoff, wenn wir sie im Laufe der Zeit entwickeln“, sagt David.

    Bei der Vereinbarung zwischen Sempra und INEOS handelt es sich um eine vorläufige unverbindliche Vereinbarung, und die Erschließung der Standorte Port Arthur und Cameron steht unter dem Vorbehalt, dass alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden, Engineeriung- und Bauverträge unterzeichnet werden, die Finanzierung gesichert ist und eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen wird.

    „Wir freuen uns darauf, eine langfristige Beziehung mit einem Unternehmen aufzubauen, das unsere Vision teilt, die Energiesicherheit der Welt zu erhöhen und gleichzeitig kohlenstoffärmere Energiequellen zu fördern“

    - Justin Bird, Geschäftsführer von Sempra Infrastructure

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Wasserstoffbetriebener Grenadier

    INEOS hat einen wasserstoffbetriebenen Geländewagen gebaut, um das Engagement für Netto-Null zu beweisen. Er kann alles tun, was ein diesel- oder benzinbetriebener Grenadier auch kann, aber er stößt nichts als Wasserdampf aus. Was hält ihn davon ab, auf die Straße zu kommen? Die fehlende Infrastruktur in Großbritannien.

    WASSERSTOFF wird seit langem als der Kraftstoff der Zukunft gepriesen, da er als Energieträger keine Emissionen verursacht. Aber er wurde auch jahrelang auf die lange Bank geschoben, sehr zum Leidwesen von INEOS. Jetzt hat INEOS eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Variante seines Grenadier-Geländewagens gebaut, die nichts als Wasserdampf ausstößt, um das eigenes Engagement für Netto-Null zu demonstrieren.

    „Es ist ein außergewöhnliches Fahrzeug“, sagt Lynn Calder, CEO von INEOS Automotive. „Es ist in der Lage, alles zu tun, was ein konventionell angetriebener Grenadier auch tun kann, aber mit null Emissionen.“

    Er ist mit dem neuesten emissionsfreien Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb der BMW Group ausgestattet, der als der fortschrittlichste und leistungsstärkste in der Automobilbranche gilt.

    Das Projekt zur Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Grenadiers begann im Juni 2022 mit einem klaren Ziel: Die On- und Offroad-Eigenschaften sowie die Anhängelast dürfen nicht beeinträchtigt werden.

    Um das zu gewährleisten, wurde der Geländewagen auf den berüchtigten Trails der österreichischen Berge und den verschiedenen Offroad-Strecken rund um Graz auf Herz und Nieren geprüft.

    Im Laufe der Jahre hat es eine breite Debatte über die Vor- und Nachteile von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen gegeben.

    INEOS Automotive wird 2026 einen batterieelektrischen Geländewagen auf den Markt bringen, ist aber der Meinung, dass es einen Mix aus verschiedenen Antrieben geben muss, mit unterschiedlichen Technologien, die sich für verschiedene Anwendungen eignen.

    Elektrobatterien gelten als ideal für Stadtzentren und Kurzstrecken, sind aber aufgrund ihres Gewichts, ihrer Ladezeiten und ihrer Reichweite für den Güterverkehr und den öffentlichen Verkehr ungeeignet.

    Ein Auto oder einen Lkw mit Wasserstoff zu betanken, ist dagegen schnell und einfach. Aber es gibt einfach nicht genug Wasserstofftankstellen.

    „Unser Vorführwagen beweist, dass die Technologie tauglich ist“, sagt Lynn. „Was wir jetzt brauchen, ist die Unterstützung der Politik, um die Infrastruktur für die nächste Generation von Wasserstofffahrzeugen zu schaffen.“

    INEOS produziert und verwendet bereits 450.000 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoff pro Jahr, was dem Ersatz von bis zu zwei Milliarden Litern Diesel entspricht.

    Das Unternehmen ist Europas größter Betreiber von Elektrolyseanlagen, der entscheidenden Technologie, die erneuerbare Energien zur Herstellung von Wasserstoff für die Stromerzeugung, den Transport und die industrielle Nutzung verwendet.

    „Zusammen mit unserem vollelektrischen Modell, das 2026 fertiggestellt sein soll, zeigt unser wasserstoffbetriebener Grenadier-Vorführwagen das Engagement von INEOS für Netto-Null und für Wasserstoff als Schlüsselkraftstoff der Zukunft“, sagt Lynn. 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Test: Wasserstoff-pipeline

    IM RAHMEN einer bahnbrechenden Forschungsarbeit soll herausgefunden werden, ob die bestehenden Erdgasleitungen im Vereinigten Königreich für die Nutzung von Wasserstoff umgewidmet werden können. Die Forschung ist von entscheidender Bedeutung, um zu verstehen, ob Wasserstoff Erdgas im britischen Gasnetz ersetzen und zur Dekarbonisierung des Heizens beitragen kann.

    INEOS wird Wasserstoff an SGN liefern, der durch eine 30 Kilometer lange stillgelegte Pipeline zwischen der INEOS-Raffinerie Grangemouth und Granton am Stadtrand von Edinburgh fließen wird.

    Andrew Gardner, Chairman von INEOS Grangemouth, sagt, wenn der Versuch – der erste seiner Art – erfolgreich sei, könne der schottische Petrochemiestandort zu einem Hub für die Herstellung, Verwendung und den Export von Wasserstoff werden.

    „Wasserstoffgas verhält sich etwas anders als Erdgas, daher ist es wichtig zu verstehen, was erforderlich ist, um die Pipeline und die weiteren 11.000 Kilometer lokalen Fernleitungsnetze (LTS) im Vereinigten Königreich für den Transport von Wasserstoff umzurüsten“, sagt Gemma Simpson, SGN Director für LTS Futures.

    „Das LTS Futures Project von SGN kombiniert eine Reihe von Labor- und Offsite-Tests zur Vorbereitung eines Live-Tests der Pipeline von Grangemouth nach Granton.“

    Im August genehmigte die Energieregulierungsbehörde Ofgem die Forschungsarbeiten, um herauszufinden, ob die Pipeline von Grangemouth nach Granton für den Praxistest wiederverwendet werden kann.

    „Die Arbeit der Offsite-Tests wird es uns ermöglichen, Verfahren zu entwickeln und zu testen, mit denen wir neue Verbindungen zur Live-Testpipeline herstellen können“, so Gemma.

    Im Rahmen des Projekts werden derzeit Nachweise für die nächste Phase erarbeitet.

    Im Erfolgsfall wird SGN im nächsten Jahr einen Live-Test durchführen können, der eine Blaupause für die Umnutzung des britischen LTS-Netzes liefern, die Dekarbonisierung vorantreiben und die Netto-Null-Ziele von SGN unterstützen wird.

    Frazer Smith, Business Manager bei INEOS FPS, sagt, die Tests seien wichtig.

    „Mit dem Abschluss des Projektprogramms 2025 werden wichtige Erkenntnisse und die Validierung der Wasserstoff-Evidenzbasis zur Verfügung stehen, um sowohl die Dekarbonisierungspolitik der schottischen als auch der britischen Regierung zu unterstützen, einschließlich der für 2026 anstehenden Entscheidungen der britischen Regierung zur Wärmepolitik“, sagt er.

    Das lokale Übertragungsnetz von SGN ist Teil der nationalen kritischen Infrastruktur, die Millionen von Haushalten und Unternehmen im gesamten Vereinigten Königreich erreicht.

    „Wir glauben, dass Wasserstoff das Potenzial hat, den Kundinnen und Kunden die Wahl zu lassen, wie sie ihr Haus beheizen wollen, und zwar als Teil eines Gesamtsystemansatzes zur Dekarbonisierung von Wärme“, so Gemma.

    Der Test ist die jüngste gute Nachricht für den Standort Grangemouth.

    Anfang dieses Jahres hat INEOS große Engineering-Partnerfirmen aufgefordert, Angebote für die nächste Phase der Wasserstoffproduktionsanlage
    im Weltmaßstab abzugeben.

    Nach dem Bau der Anlage wird sauberer kohlenstoffarmer Wasserstoff für die Energieversorgung und die Herstellung wichtiger Materialien für eine Vielzahl von Sektoren verwendet werden, wodurch die Emissionen um mehr als eine Million Tonnen CO2 pro Jahr gesenkt werden.

    „Wir sind entschlossen, unsere eigenen Emissionen bis 2045 auf Null zu bringen, Produkte zu entwickeln, die anderen helfen, ihre Emissionen zu reduzieren, und eine führende Rolle bei einer sauberen Wasserstoffrevolution zu spielen“, sagt Andrew.

    Die 1,2-Milliarden-Euro-Investition von INEOS in blauen Wasserstoff ist mit der Kohlenstoffabscheidungstechnologie verbunden.

    Der während des Prozesses aufgefangene Kohlenstoff wird über Pipelines ins Meer geleitet und in Gesteinsformationen tief unter der Nordsee dauerhaft gespeichert. 

    „Wir glauben, dass Wasserstoff das Potenzial hat,
    den Kundinnen und Kunden die Wahl zu lassen, wie
    sie ihr Haus beheizen wollen, und zwar als Teil eines
    Gesamtsystemansatzes zur Dekarbonisierung von Wärme“

    - Gemma Simpson, SGN Director für LTS Futures

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Wasserstoff – Europäische Regierungen Unterstützen INEOS

    REGIERUNGEN auf der ganzen Welt investieren jetzt ihre Zeit, Energie und Geld in Wasserstoffprojekte. Für INEOS ist das eine gute und willkommene Nachricht. „Der Lead bei all dem muss von der Industrie kommen, wir können nichts ohne staatliche Unterstützung tun“, sagt Wouter Bleukx, Hydrogen Business Manager bei INEOS, der die Situation mit den Anfängen der Windenergie vergleicht, die erhebliche staatliche Investitionen anlockte. „Das ist es, was wir hier brauchen“, sagt er.

    Regierungen in Norwegen, Belgien und Deutschland investieren alle in Wasserstoffprojekte, die von INEOS vorgeschlagen wurden.

    „Wasserstoffprojekte sind nicht ohne Risiko, weil sie extrem teuer sind, aber wenn wir nicht an die Sache glauben würden, würden wir sie nicht durchführen“, sagt er.

    INEOS erhielt kürzlich 770.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie, um zu prüfen, ob grüner Wasserstoff am O&P-Standort von INEOS in Köln, Deutschland, integriert und von INEOS Nitriles in grünes Ammoniak umgewandelt werden kann.

    Die Herstellung von grünem Ammoniak könnte die weltweiten Treibhausgasemissionen jährlich um fast ein Prozent senken.

    Im April dieses Jahres stellte die norwegische Regierung INEOS Inovyn eine Million Euro zur Verfügung, um die Pläne für das Projekt Aquarius, eine der ersten Wasserstoffanlagen Norwegens am Chemiestandort Rafnes zu bauen, gründlich zu analysieren.

    „Wir unterstützen diejenigen, die bei der Technologieentwicklung die Führung übernehmen“, sagt Nils Kristian Nakstad von Enova, einem staatlichen Unternehmen im Besitz des norwegischen Ministeriums für Klima und Umwelt.

    Geir Tuft, CEO von INEOS Inovyn, sagt, das Aquarius-Projekt sei ein wichtiger Teil der INEOS-Strategie, eine führende Rolle bei der Entwicklung der industriellen Wasserstoffherstellung zu übernehmen.

    Der kohlenstofffreie Strom wird zur Herstellung von sauberem Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser verwendet.

    Diese staatlichen Investitionen folgen auf eine ähnliche Finanzierung für ein ehrgeiziges Projekt in Belgien, bei dem die Möglichkeit untersucht wird, abgeschiedene Kohlendioxidabfälle mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zu mischen, um Methanol herzustellen, eine Chemikalie, die in vielen Bereichen verwendet wird, von Medikamenten, Kleidung und Farben bis hin zu Autoteilen und Kraftstoff.

    Stimmt das Konsortium zu, wird im Chemiekomplex von INEOS Inovyn in Lillo eine Anlage gebaut, die jährlich 8.000 Tonnen nachhaltiges Methanol produzieren kann.

    Die britische Regierung hat bisher langsamer reagiert, aber Wouter sagt, dass INEOS Inovyn, das im Vereinigten Königreich seit über 100 Jahren kohlenstoffarmen Wasserstoff herstellt und verwendet, seine Pläne für den Standort Runcorn trotzdem weiterverfolgt.

    Derzeit baut das Unternehmen eine Kompressionsanlage, um die Wasserstoffversorgung für das britische Verkehrsnetz zu erhöhen und wasserstoffbetriebene stationäre Brennstoffzellen herzustellen, mit denen umweltschädliche Dieselgeneratoren der Vergangenheit angehören könnten.

    Für den geplanten Elektrolyseur wird jedoch eine Finanzierung angestrebt.

    „Wir planen, eine staatliche Finanzierung zu beantragen, kommt diese jedoch nicht, müssen wir uns anderweitig umsehen“, so Wouter.

    INEOS hofft, durch die zahlreichen eigenen wasserstoffbasierten Projekte in der ganzen Welt Glaubwürdigkeit zu schaffen.

    „Wir gewinnen viel Erfahrung, viel Wissen, viele Netzwerke und viele Partner“, sagt er. „Bevor wir uns in ein weiteres großes Abenteuer stürzen, müssen wir erst einmal etwas in die Praxis umsetzen.“

    INEOS glaubt an eine Zukunft, die von Wasserstoff angetrieben wird. Die Herausforderung fürs Wasserstoffteam, dessen Größe sich kürzlich verdoppelt hat, besteht darin, die Regierungen davon zu überzeugen, dass eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 ohne Wasserstoff unmöglich sein wird.

    Denn die Ambitionen von INEOS enden hier nicht.

    Das Unternehmen prüft bereits die Möglichkeit, einen groß angelegten Elektrolyseur „an einem windigen und sonnigen Ort“ zu bauen, um genügend billigen grünen Wasserstoff – und seine Derivate – zu produzieren, der auf den europäischen Markt gebracht werden kann.

    INEOS will an der Spitze der Energiewende stehen und ist bereit, dafür zu investieren.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff

    INEOS hat dazu beigetragen, der Welt zu beweisen, dass CO2 sicher aufgefangen, transportiert und in stillgelegte Öl- und Gasbohrungen unter dem Meeresboden eingeleitet werden kann.

    Am 8. März 2023 wurde die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Speicherinitiative zur Abschwächung des Klimawandels durchgeführt.

    Im Rahmen des erfolgreichen Versuchs wurde CO2 in der Anlage von INEOS Oxide in Belgien aufgefangen und mit Danish Shipping 500 Meilen weit zur Offshore-Ölplattform Nini von INEOS in der dänischen Nordsee transportiert.

    Dort wurde das verflüssigte Gas in das zwei Kilometer unter dem Meeresboden liegende stillgelegte Erdölreservoir eingeleitet.

    Das von INEOS geleitete Project Greensand wurde als großer Moment für den Übergang Europas zu einer grüneren Wirtschaft und für das weltweite Verständnis von Kohlenstoffabscheidung und -speicherung gefeiert.

    „Sie haben gezeigt, dass es möglich ist“, sagt Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, in Anerkennung des Project Greensands und der ersten Einleitungsveranstaltung in Dänemark am 8. März 2023.

    „Sie haben gezeigt, dass wir unsere Industrie durch Innovation und Wettbewerb ausbauen und gleichzeitig die Atmosphäre durch Einfallsreichtum und Zusammenarbeit von Kohlenstoffemissionen befreien können.“

    Zeugen des historischen Moments waren der dänische Kronprinz Frederik, Brian Gilvary, Chairman von INEOS Energy, und Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer bei Wintershall Dea, die zusammen mit INEOS das Konsortium von 23 am Project Greensand beteiligten Organisationen anführten.

    „Dieses Projekt beweist, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ein tragfähiger Weg ist, um CO2-Emissionen unter der Nordsee dauerhaft zu speichern“, sagt Hugo.
    Anne H. Steffensen, CEO von Danish Shipping, sagt, ein Scheitern sei keine Option.

    „Es ist keine Option, hierbei zu versagen“, sagt sie. Der Grund dafür ist einfach.

    Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung wird als äußerst wichtig für die Dekarbonisierung der weltweiten Energieversorgung und die Bekämpfung des Klimawandels verstanden.

    Das Konsortium aus 23 Partnern wird gemeinsam von INEOS geleitet.

    Das Projekt Greensand, wie es aufgrund der Art des Sandsteins unter dem Meeresboden genannt wird, ist das erste Mal, dass die gesamte Wertschöpfungskette erprobt wurde – und zwar ausschließlich zum Schutz der Umwelt.

    „Alle Teile des Prozesses wurden entwickelt und funktionierten auch separat gut“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy. „Die Herausforderung bestand darin, die Teile miteinander zu verbinden und die Infrastruktur aufzubauen.“

    Nach der erfolgreichen Erprobung ist nun geplant, 2025 den kommerziellen Betrieb aufzunehmen.

    Sobald alles läuft, sollen bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gespeichert werden können.

    Im Unternehmen ist man sehr stolz darauf, an einem so bahnbrechenden Projekt beteiligt zu sein.

    Mads Weng Gade, CCO, Head of INEOS Energy Denmark, bezeichnete dies als einen fantastischen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel.

    „Ich habe mich schon sehr lange auf diesen Tag gefreut“, sagt er. „Wir alle haben echten Pioniergeist bewiesen und hart gearbeitet, um dies zu erreichen.“

    Viele kritische Stimmen haben argumentiert, dass die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung nicht skalierbar, teuer und energieintensiv sei.

    David, ein ehemaliger BP-Manager, sagt jedoch, dass das Projekt auf bewährten Technologien basiere.

    „In der Pilot- und Entwicklungsphase geht es darum, dass sie effektiv ineinandergreifen“, sagt er.

    Im Dezember 2022 erhielt das von INEOS geleitete Projekt 22 Millionen Pfund von der dänischen Regierung – der größte Einzelförderung, die jemals in Dänemark gewährt wurde.

    „Dänemark hat eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt und betrachtet die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als einen der notwendigen Schritte zur Erreichung seiner Ziele“, sagt David.

    „Dieses Projekt wird wesentlich zur Erreichung der dänischen Kohlenstoffreduktionsziele beitragen.“

    „Es ist sinnvoll, dass die Öl- und Gasindustrie diese neue Industrie vorantreibt, da sie über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt“, so Mads.

    „Wir werden die gleiche Infrastruktur, die gleiche Geologie und die gleichen Leute nutzen, die diese Lagerstätten genau kennen.“

    Anstatt Ölplattformen abzubauen, können sie wiederverwendet werden.

    Anstatt Gas ausströmen zu lassen, wird der Prozess einfach umgekehrt, damit Kohlendioxid in die Bohrlöcher eingeleitet werden kann.

    Das langfristige Ziel von INEOS ist der Bau einer Schiffsflotte und von CO2-Lagereinrichtungen an Land sowie eines Terminals, an dem die Schiffe anlegen, das CO2 in Container verladen und dann zur Plattform fahren.

    „Wir gehen davon aus, dass Greensand auf dem Markt wettbewerbsfähig sein wird, sobald ein kommerzieller Markt für CO2 entstanden ist“, so David.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    INEOS Energy

    INEOS kann ohne Energie nicht überleben.

    Und die Welt auch nicht. Beide sind auf Öl und Gas angewiesen, um zu funktionieren. Und das werden sie auch in den kommenden Jahren tun, bis Regierungen und Verbrauchende in der Lage sind, eine Energiequelle zu erschließen, die zuverlässig, bezahlbar und nachhaltig ist.„Öl- und Gasunternehmen können diesen Übergang unterstützen, indem sie Alternativen anbieten, aber sie können die Menschen nicht dazu bringen, Elektroautos zu kaufen oder weniger Energie zu verbrauchen“, sagt David Bucknall, CEO von INEOS Energy und ehemaliger Leiter des globalen Öl- und kohlenstoffarmen Handelsgeschäfts von BP.

    INEOS, das wichtige Chemikalien für die Konservierung von Lebensmitteln und Wasser, für Kleidung, Medikamente, Elektronik, Autos, Flugzeuge, Gebäude, Windturbinen und Solarzellen herstellt, verwendet seit Jahrzehnten Gas und Öl als Brenn- und Rohstoff.

    INEOS nutzt Windkraft und Wasserstoff zum Betreiben einiger Anlagen. Für die Herstellung einiger Produkte werden statt Gas und Öl Zellstoff und recycelter Kunststoff verwendet.

    „Wenn wir es können, tun wir‘s“, sagt er.

    Dieser Übergang ist auch einer der Gründe, warum INEOS Energy gegründet wurde. Der neue Geschäftsbereich spiegelt das sich verändernde Klima wider.

    „Das ist kein Greenwashing“, so Brian Gilvary, der nach seinem Ausscheiden bei BP INEOS Energy-Chairman wurde.

    „INEOS Energy ist ein aufregender neuer Geschäftsbereich, der alle bestehenden Vermögenswerte von INEOS Oil & Gas umfasst und INEOS in die Lage versetzt, eine starke Kraft in der kommenden Energiewende zu werden.“

    Sowohl Wasserstoff als auch erneuerbare Energien werden bei diesem Übergang eine große Rolle spielen.

    INEOS hat Pläne für die Entwicklung von Projekten für „grünen Wasserstoff“ – unter Verwendung von Elektrolyse und erneuerbaren Energien – in Norwegen, Deutschland und Belgien sowie im Vereinigten Königreich, wo sich auch der Hauptsitz des neuen, auf Wasserstoff spezialisierten Geschäftsbereichs befinden wird, vorgelegt.

    Was die Industrie jedoch braucht, so INEOS, sind verbindliche Rahmenbedingungen seitens der Regierung.

    „Wenn der Investitionsrahmen vorhanden ist, folgen Investitionen normalerweise auch“, sagt er. „Deutschland ist sehr fortschrittlich. Es hat steuerliche Anreize, die man braucht, um diese Investitionen zu tätigen.“

    Die deutsche Regierung hat INEOS vor kurzem 770.000 Euro für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau und den Betrieb einer neuen grünen Wasserstoffanlage am Verbundstandort Köln zugesprochen – ein Schritt, der die C02-Emissionen um mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr senken könnte.

    „Die Förderentscheidung zeigt die Bedeutung, die das Land unserem Projekt beimisst“, sagt Dr. Stephan Müller, Commercial Energy Manager bei INEOS in Köln. „Die Wasserelektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist ein unglaublich wichtiger Bestandteil unserer ehrgeizigen Nachhaltigkeitsagenda mit dem Ziel, bis 2045 Netto-Null zu erreichen.“

    Diese Pläne sind nur ein Teil des zwei-Milliarden-Euro-Pakets von INEOS für grüne Wasserstoffprojekte in ganz Europa, das im Oktober 2022 angekündigt wurde.

    Prof. Dr. Andreas Pinkwart, ehemaliger Minister für Wirtschaft und Innovation, bezeichnete das deutsche Projekt als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen.

    Das Projekt kann in Zukunft nicht nur den Kölner Chempark, sondern auch die Logistik mit grünem Wasserstoff versorgen“, sagt er. „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.“

    Bis 2015 hatte sich INEOS ausschließlich auf die Herstellung von Chemikalien konzentriert.

    Doch im Oktober desselben Jahres wagte man sich zum ersten Mal „upstream“.

    INEOS erwarb sämtliche Gasfelder in der britischen Nordsee, die sich im Besitz der DEA-Gruppe befanden, gefolgt von einer 25-prozentigen Beteiligung der Fairfield Energy Holdings Ltd an der Plattform Clipper South.

    Ein paar Monate später kaufte INEOS die gesamten Öl- und Gasanlagen von DONG Energy in der Nordsee für mehr als eine Milliarde Euro und erwarb das 235 Meilen lange Forties-Pipelinesystem, das etwa 40 Prozent des britischen Öls und Gases auf das Festland liefert.

    Es waren bahnbrechende Akquisitionen, die das Unternehmen in neue, aufregende Bereiche geführt haben Die Übernahme der Vermögenswerte von DONG Energy bedeutete auch, dass INEOS Energy nun an der Spitze eines der spannendsten Projekte der Welt steht.

    Das Project Greensand zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Dänemark hat das Potenzial, die Menge des in die Atmosphäre ausgestoßenen CO2 effizient und schnell zu reduzieren. Im März 2023 schrieb das von INEOS geleitete Project Greensand Geschichte: Mit dieser Weltpremiere bewies INEOS, dass Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) funktionieren kann, nachdem Kohlendioxid (CO2) aus Belgien erfolgreich abgeschieden, über die Grenze transportiert und unter der dänischen Nordsee in einem stillgelegten INEOS-Ölreservoir gespeichert wurde.

    „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten“

    - Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Bundesminister für Wirtschaft und Innovation a.D., über die Pläne von INEOS zum Bau und Betrieb einer neuen Anlage für grünen Wasserstoff am Verbundstandort in Köln

    „Das Projekt kann in Zukunft nicht nur den Kölner Chempark, sondern auch die Logistik mit grünem Wasserstoff versorgen“, sagt er. „Wir brauchen genau solche ganzheitlichen Projekte, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.“

    „Es kann nicht allein stehen, aber es ist ein wichtiges Instrument, wenn wir die Klimakrise lösen wollen“, sagt David. Er weiß, dass die Entschlossenheit, nach alternativen saubereren Energiequellen zu suchen, ganz oben auf der Agenda von INEOS stehe.

    Jeder Geschäftsbereich hat eine Roadmap – quasi einen Investitionsplan – entwickelt, um bis 2050 Netto-Null zu erreichen und gleichzeitig profitabel zu bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus zu sein.

    „Auf der Grundlage der bisher entwickelten Roadmaps werden wir bis 2030 eine Reduktion von mehr als 33 Prozent erreichen. Das ist der dritte Meilenstein auf dem Weg zu Netto-Null.“

    Die Pläne werden zudem durch Investitionen gestützt.

    Derzeit werden mehr als sechs Milliarden Euro in eine Vielzahl von Projekten investiert, die den CO2-Fußabdruck von INEOS verringern werden, indem die Energie von Erdgas genutzt wird, das INEOS seit 100 Jahren als Nebenprodukt produziert.

    Als Europas größter Elektrolysebetreiber – der Technologie zur Herstellung von Wasserstoff – befindet sich INEOS in einer einzigartigen Position, um die Wasserstoffwirtschaft zu bedienen.

    Im Vereinigten Königreich liegt der Schwerpunkt auf grünem und blauem Wasserstoff.

    Kürzlich stellte INEOS auch die Grundsteinfinanzierung für HydrogenOne Capital zur Verfügung, das gegründet wurde, um Investitionsmöglichkeiten im Bereich sauberer Wasserstoff und Energiespeicherung für die Energiewende zu bieten.

    Trotz der großen Fortschritte, die INEOS macht, glaubt das Unternehmen, dass Erdgas auch nach 2050 noch eine große Rolle spielen werde.

    Und mit dieser Meinung steht es nicht allein da.

    Das Forum erdgasexportierender Länder, eine internationale Regierungsorganisation, der 19 Mitgliedsländer angehören, geht davon aus, dass der Anteil an Erdgas am globalen Energiemix mit 23 Prozent heute auf 27 Prozent 2050 steigen wird – nicht zuletzt, weil die Weltbevölkerung bis 2050 um fast zwei Milliarden auf 9,7 Milliarden Menschen zunehmen wird, was die Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und Materialien zusätzlich unter Druck setzen wird.

    „Erdgas wird im globalen Energiemix die Nase vorn haben“, so ein Sprecher.

    Trotz „aggressiver“ Dekarbonisierungsmaßnahmen im Rahmen des von der EU vorgeschlagenen Fit-for-55-Pakets habe Erdgas nach wie vor eine Zukunft, so der Bericht Anfang dieses Jahres erklärte die Europäische Kommission, dass Erdgas und Kernenergie beim Übergang zu einer auf erneuerbarer Energien basierenden Zukunft eine Rolle spielen müssen.

    „Es ist an der Zeit“, sagt Robert Bryce, Autor von „A Question of Power“. „Die politischen Entscheidungstragenden in Europa machen sich endlich den Energierealismus zu eigen.“ 

    5 minuten lesezeit Ausgabe 24
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    Unmöglich ist ein Wort, das man bei INEOS nicht oft hört.

    Eliud Kipchoge, der erste Mensch der Welt, der einen Marathon unter zwei Stunden gelaufen ist, ist nicht der Einzige, der glaubt, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind.

    In dieser Ausgabe von INCH zeigt INEOS einmal mehr, dass es erfolgreich ist, weil es bereit ist zu investieren: in Menschen, in Ideen und in Projekte, die andere nicht für möglich halten.

    Dies ist nur eines von vielen Beispielen für die Denkweise, die das Herz dieses außergewöhnlichen Unternehmens ausmacht.

    2015 schrieb INEOS Geschichte, indem es Ethan – aus US-Schiefergas – nach Europa transportierte.

    Ein Kunststück, das viele für unmöglich hielten.

    Aber nicht nur in der Welt der Chemikalien ist INEOS weiterhin an der Spitze.

    Der robuste Geländewagen Grenadier von INEOS ist jetzt für die Öffentlichkeit erhältlich. Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf einer Reise, die von einem Gespräch in einem Londoner Pub bis zur vollen Produktion in unserem Werk in Hambach reicht. Eine Reise, die in der gesamten Automobilindustrie als ein großes Vorhaben angesehen wird.

    INEOS Sports hat einige der besten Talente des weltweiten Sports aus den Bereichen Formel 1, Radsport, Segeln, Fußball, Laufen und Rugby zusammengebracht.

    Allein in den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen fast 225 Millionen Pfund für wohltätige Zwecke gespendet.

    Dank INEOS erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit neue, lebensrettende Antibiotika, um sicherzustellen, dass wir nicht in das finstere Mittelalter zurückfallen. Expertinnen und Experten arbeiten daran, den isländischen Lachs vor dem Aussterben zu bewahren.

    Schulleitungen sind an einem grundlegenden und von INEOS finanzierten Programm beteiligt, mit dem versucht wird, die Ursachen für die schlechten Leistungen von Grundschulkindern aus sozial schwachen Familien zu bekämpfen.

    Und obendrein feiert die von INEOS unterstützte Kinderlaufinitiative The Daily Mile™ ihren 10. Geburtstag.

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    BESTELLUNGEN JETZT MÖGLICH

    Der robuste Geländewagen Grenadier von INEOS ist ab sofort für die Öffentlichkeit erhältlich.

    Kundinnen und Kunden können jetzt ihr Fahrzeug genau nach ihren Wünschen konfigurieren, den Preis anpassen und eine Bestellung aufgeben – alles unter ineosgrenadier.com Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg von einem Gespräch in einem Londoner Pub bis zur vollen Produktion in unserem Werk in Hambach.

    Eine Reise, die in der gesamten Automobilindustrie als ein großes Vorhaben angesehen wird.

    Die Auftragsbücher für Europa und andere wichtige Einführungsmärkte sind jetzt geöffnet. Die USA, Kanada und Mexiko werden bis Ende dieses Jahres folgen, die ersten Auslieferungen sind für 2023 geplant.

    Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: WWW.INEOSGRENADIER.COM

    1 minute lesezeit Ausgabe 23
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    The final mile...

    Nach 1,1 Millionen Testkilometern an einigen der unwirtlichsten Orte der Welt ist der Grenadier fast bereit, mit der Welt geteilt zu werden. Während INEOS Automotive sich darauf vorbereitet, das Fahrzeug in die Hände der Kundinnen und Kunden zu geben, haben wir sechs bekannte Gesichter aus der Welt des INEOS-Sports gebeten, unseren robusten 4X4 bei fünf abschließenden Testfahrten auf die Probe zu stellen.

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    TOTO WOLFF
    Alpes-Maritime, Frankreich

    Als Teamchef und Miteigentümer des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams hat Toto acht Mal in Folge die Konstrukteurs- und sieben Mal in Folge die Fahrermeisterschaft gewonnen. Er weiß also ganz genau, was ein erfolgreiches Fahrzeug ausmacht. Er hat den Grenadier durch die Berge oberhalb von Nizza navigiert. Er kämpfte sich durch Felsen, Schnee, Schotterwege und schlammige Pisten an der Seite seines Co-Piloten, Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive.

    Sie sprachen darüber, gleichgesinnte technische Partner, Zulieferer und Spezialist/innen zusammenzubringen, das Maximum aus einem Fahrzeug herauszuholen, Herausforderungen zu überwinden und das Ziel zu erreichen.

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    ELIUD KIPCHOGE
    Westkap, Südafrika

    Wer könnte die Fähigkeiten des Grenadiers besser testen als der erste Mensch, der einen Marathon unter zwei Stunden gelaufen ist? Der zweifache Olympiasieger und Weltrekordhalter im Marathonlauf fuhr durch das harte Gelände von Grabouw und dann entlang des Chapman's Peak, einer der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt. Tim Abbott, Leiter der Region Subsahara-Afrika bei INEOS Automotive, sprach mit ihm über das Fahren in Kenia, wie sein Training auf alle Arten von Gelände ausgerichtet ist und wie beeindruckt er von den Reifen, der Bodenfreiheit und der Stabilität des Grenadiers war.

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    GEORGE RUSSELL
    Camel Rock, Vereinigte Arabische Emirate

    Seit diesem Jahr ist George Russell Mitglied des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. Nun nahm auch er The Final Mile in Angriff, schaltete einen Gang zurück und fuhr durch die spektakulären Sanddünen der arabischen Wüste – sicherlich mit einem etwas langsameren Tempo, als er es sonst gewohnt ist. Er hatte dennoch einen guten Einblick in die Leistung unseres Fahrzeugs. Gary Pearson, Verkaufs- und Marketingleiter Vereinigtes Königreich, Mittlerer Osten und Nordafrika, war mit an Bord, um mit ihm darüber zu sprechen, wie das Testen von Fahrzeugen und die Analyse von Daten das Endprodukt noch besser macht, wie man mit dem Erwartungsdruck umgeht und wie der Grenadier mit der sandigen Oberfläche zurechtkommt. 

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    SIR DAVE BRAILSFORD + SIR BEN AINSLIE
    Snowdonia, Vereinigtes Königreich

    Sir Dave Brailsford ist Teamchef des INEOS Grenadiers-Radteams und Sportdirektor von INEOS. Sir Ben Ainslie
    ist Teamchef und Skipper von INEOS Britannia. Beide haben ein tiefes Verständnis dafür, was es braucht, um die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Beide suchen nach kleinen, schrittweisen Verbesserungen, die sich zum Erfolg summieren. Und beide setzten sich ans Steuer, um die Leistung des Grenadier im bergigen Snowdonia-Nationalpark in Wales, Vereinigtes Königreich, zu analysieren. Sie unterhielten sich über die Liebe zum Detail, wie wichtig Tests in ihren beiden Sportarten sind, den Glauben daran, dass man das Unmögliche erreichen kann und darüber wie man Fahrräder, Boote und Geländewagen bis an die Grenzen bringt. 

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    ANDREW MEHRTENS
    Fraser Island, Australien


    Andrew ist eine internationale Rugby-Legende aus Neuseeland. Er gilt als einer der besten Spieler, die das Land je hervorgebracht hat und erzielte in 70 Länderspielen fast 1.000 Punkte. Für The Final Mile wechselt Andrew von der 5/8-Position in den Grenadier und nimmt die tiefen Sandpisten von Fraser Island vor der Küste von Queensland, Australien, in Angriff. Justin Hocevar, Leiter der Region Asien-Pazifik bei INEOS Automotive, sprach mit ihm über die Leidenschaft, die jeden Sport oder jede Branche antreibt, über die Hartnäckigkeit, die man braucht, um besser zu werden und über den Komfort und die Leichtigkeit, mit der der Grenadier gefahren werden kann, egal, was man ihm zumutet.

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    Grenadier x Belstaff

    Benannt sind sie nach zwei der legendärsten Jacken von Belstaff,
    deren zeitloses Design unsere eigenen zweckorientierten Grundsätze perfekt widerspiegelt. Belstaff wurde 1924 gegründet und blickt auf eine lange Geschichte der Entwicklung von Produkten zurück, die sowohl der Funktion als auch dem Fortschritt dienen. Schutzanzüge für Rennfahrer, damit sie das Selbstvertrauen hatten, schneller zu fahren. Winddichte Kittel für Marinesoldaten, damit sie jedem Sturm trotzen können. Isolierende Kleidung für Bergsteigende, damit sie sich weiter vorwagen konnten. Belstaff ist seit langem der bevorzugte Ausstatter für unabhängige Persönlichkeiten: von Amelia Earhart und T.E. Lawrence bis zu Marlon Brando. Gemeinsam teilen wir die Wertschätzung für die Reise dorthin – wo auch immer sie stattfinden mag.

    DER TRIALMASTER
    Der Trialmaster ist eine klassische britische Ikone. Der Klassiker aus dem Jahr 1948 wurde ursprünglich für
    die rauen Bedingungen des Scottish Six Days Trial entworfen. Das Modell besteht aus unserer einzigartigen gewachsten 6-Unzen-Baumwolle
    in Schwarz und bietet robuste Funktionalität in zeitlosem Stil.

    DER FIELDMASTER
    Der Fieldmaster ist ein strapazierfähiger Klassiker von Belstaff. Dank des Tunnelzugs an der Taille und der Halslasche mit Schnalle kann die praktische Jacke unterwegs individuell angepasst werden.

    GRENADIER TRIALMASTER

    Die Grenadier Trialmaster Edition ist auf extremste Geländebedingungen ausgelegt, sodass Offroad-Abenteuern keine Grenzen gesetzt sind.

    Die Trialmaster Edition wurde speziell für extreme Geländefahrten ausgelegt. Egal, wie unwegsam
    das Gelände ist, die vorderen und hinteren Differenzialsperren, die All-Terrain-Reifen von BFGoodrich und der erhöhte Lufteinlass bringen dich voran. Befestige und sichere deine Ausrüstung an den äußeren oder inneren Befestigungsschienen. Und die vorkonfektionierten Hochlast-Zusatzschalter inkl. zusätzlicher Batterie sorgen für die nötige Plug-and-Play-Fähigkeit für dein elektrisches Zubehör. Inklusive Belstaff Trialmaster Jacke.

    TRIALMASTER EDITION:
    KAROSSERIE-FEATURES*
    - 17-Zoll-Stahlräder
    - Erhöhter Lufteinlass
    - Äußerer Utility Gürtel
    - Heckleiter
    - „Rough“ Paket:
    - Differenzialsperren vorn und hinten
    - BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 Tyre

    INNENRAUM-FEATURES*
    - Befestigungsschienen innen
    - Zusatzbatterie
    - Hochlast-Zusatzschalter und elektrische Vorrüstung
    - Kompass mit Höhenmeter
    - „Smooth” Paket:
    - Rückfahrkamera
    - Parkassistent vorn (PDC)
    - Elektrisch verstellbare, beheizbare Außenspiegel
    - Beheizbare Scheibenwaschanlage
    - Zentrales Staufach, abschließbar
    - Einstiegsleuchten und Ambiente-Beleuchtung an den Türen
    - Zusätzliche elektrische Ladepunkte

    * Zusätzlich zur Grenadier-Standardausstattung

    GRENADIER FIELDMASTER
    Für Entdeckungen und Entfliehen ohne ein festes Ziel. Mit der Grenadier Fieldmaster Edition haben Fahrer/innen die Möglichkeit überall hinzugelangen.

    Die Fieldmaster Edition wurde für all deine Abenteuer auf und neben der Straße ausgelegt. Lederausstattung, Teppichfußmatten und 17-Zoll-Leichtmetallrädern sorgen für Komfort, Stil und Raffinesse. Die beheizbaren Vordersitze halten dich an kalten Tagen warm. Und wenn die Sonne scheint, öffnest oder entfernst du die Safari-Fenster für ein Open-Air-Erlebnis. Inklusive Belstaff Fieldmaster Jacke.

    FIELDMASTER EDITION:
    KAROSSERIE-FEATURES*
    - 17-Zoll-Leichtmetallräder
    - Felgenschlösser
    - Safari-Fenster
    - Heckleiter

    INNENRAUM-FEATURES*
    - Lederbezug (Schwarz oder Schwarz/Grau)
    - Beheizbare Vordersitze - Teppich-Fußmatten
    - Kompass mit Höhenmeter
    - „Smooth“ Paket:
    - Rückfahrkamera
    - Parkassistent vorn (PDC)
    - Elektrisch verstellbare, beheizbare Außenspiegel
    - Beheizbare Scheibenwaschanlage
    - Zentrales Staufach, abschließbar
    - Einstiegsleuchten und Ambiente-Beleuchtung an den Türen
    - Zusätzliche elektrische Ladepunkte
    * Zusätzlich zur Grenadier-Standardausstattung

    GRENADIER-LACKFARBEN

    • SOLID
    • SCOTTISH WHITE
    • MAGIC MUSHROOM
    • ELDORET BLUE
    • BRITANNIA BLUE
    • SELA GREEN
    • INKY BLACK
    • METALLIC
    • STERLING SILVER
    • SHALE BLUE
    • QUEEN’S RED
    • DONNY GREY

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS-Investitionen

    INEOS hat sich noch nie gescheut, in Projekte zu investieren, die einen Unterschied für die Umwelt, seine Belegschaft oder die Gemeinde in der Nähe der Standorte, zu machen.

    Das Hauptaugenmerk liegt jetzt auf dem Erreichen von Netto-Null bis 2050 und INEOS lässt seinen Worten auch Taten folgen.

    Dank der Genehmigung der Provinz Antwerpen kann das Unternehmen bald mit dem Bau der umweltfreundlichsten Krackanlage Europas beginnen – ein Schritt, der den Standard für alle Dampfkracker setzen wird.

    Außerdem hat das Unternehmen langfristige Verträge mit drei nachhaltigen Energieerzeugern abgeschlossen, um die CO2-Emissionen drastisch zu senken.

    INEOS arbeitet weiterhin mit innovativen Unternehmen zusammen, die seine Vision von einer Welt teilen, in der alle Kunststoffe Teil der Kreislaufwirtschaft werden und niemals verschwendet werden.

    Und obwohl das Acorn- Kohlenstoffabscheidung- und speicherung-Projekt nicht den Zuschlag für die Finanzierung durch die britische Regierung erhalten hat, treibt INEOS seine Pläne zum Bau einer kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktionsanlage in Grangemouth in Schottland voran.

    Nach ihrem Bau wird sie nicht nur INEOS helfen, dessen Emissionen zu verringern, sondern auch Produkte herstellen, die anderen helfen werden, ihre Emissionen zu verringern und es INEOS ermöglichen, eine führende Rolle in einer sauberen Wasserstoffrevolution zu spielen.

    Es sind aufregende Zeiten – und INEOS ist mittendrin.

    Ethan-Transporter
    USA, Europa, China
    Die größten Ethantanker der Welt ergänzen die INEOS-Flotte von Gasschiffen für den Transport lebenswichtiger Rohstoffe nach China und in den Rest der Welt.
    Seite 20

    INEOS Energy
    USA
    INEOS steigt in den Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG) mit einem Vertrag über 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr mit Sempra Infrastructure ein.
    Wir berichten in unserer nächsten Ausgabe

    Wasserstoffproduktionsanlage
    Grangemouth, Schottland
    Weltklasse-Ingenieurinnen und -Ingenieure bewerben sich um den Auftrag zur Entwicklung einer kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktionsanlage in Grangemouth.
    Seite 18

    Recycelte Lebensmittelverpackungen
    Grangemouth, Schottland
    INEOS beteiligt sich an einer britischen Kooperation zur Herstellung von recyceltem Polypropylen, welches aus lebensmitteltauglichen recycelten Verpackungen besteht.
    Seite 16

    Grüner Wasserstoff
    Köln, Deutschland
    INEOS in Köln erhält staatliche Förderung für eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die neue Anlage könnte die CO2-Emissionen um mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr senken.
    Wir berichten in unserer nächsten Ausgabe

    Project One
    Antwerpen, Belgien
    INEOS baut eine neue Ethankrackanlage, die den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa hat.
    Seite 12

    Erneuerbare Elektrizität
    Nordsee, Belgien
    INEOS unterzeichnet drei Stromlieferverträge (Power Purchase Agreement, PPA) mit Erzeugern erneuerbarer Energien, um die CO2-Emissionen in Belgien drastisch zu senken.
    Seite 14

    Verbesserte Effizienz
    Merak, Indonesien
    70-Millionen-US-Dollar-Investition führt zu Produktionssteigerung und Reduzierung der CO2-Emissionen.
    Seite 22

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS PACKT AN

    DER Bau des umweltfreundlichsten Krackers in Europa wurde genehmigt – und INEOS kann nun mit den Arbeiten beginnen. Die Erteilung einer Umweltgenehmigung durch die Provinz Antwerpen machte den Weg für INEOS frei, seine hochmoderne Ethankracker am Ufer der Schelde in Lillo, Belgien, zu bauen.

    IM RAHMEN VON PROJECT ONE BAUT INEOS EINEN DAMPFETHANKRACKER, DER DEN GERINGSTEN CO2- FUSSABDRUCK IN EUROPA HAT.

    „Die Dringlichkeit, das Klimaproblem anzugehen, ist nun jedem klar”, sagt John McNally, CEO von Project ONE. „Wir wollen als industrieller Akteur nicht am Rande stehen. Wir wollen von heute an einen grundlegenden Unterschied machen.”

    Der Kracker wird mit der besten Technologie von heute gebaut. Er wird aber auch so konzipiert sein, dass er die Vorteile von Technologien nutzen kann, die es noch gar nicht gibt.

    Der Bau soll im Jahr 2023 beginnen und könnte bis zu vier Jahre dauern.

    Sobald die Arbeiten beginnen, wird INEOS einige der strengsten Umweltvorschriften der Welt einhalten müssen.

    Aber die Auswirkungen des Project ONE-Krackers, der den geringsten CO2-Fußabdruck in Europa haben wird, werden in der gesamten Region zu spüren sein.

    „Er wird den Standard für alle Dampfkracker setzen”, so Jonas Byns, leitender Prozessingenieur im Kracker-Team von Project ONE.

    Der Kracker wird etwa anderthalb Millionen Tonnen Ethylen erzeugen – eine wichtige Chemikalie, die in allen Bereichen von Kosmetikprodukten, Textilien, Computern, Smartphones, Haushaltsgeräten bis hin zu Lebensmittelverpackungen und medizinischen Anwendungen eingesetzt wird.

    Die Produktion wird jedoch mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen erfolgen, verglichen mit den derzeitigen zehn Prozent der besten europäischen Kracker.

    „Wenn wir den Ethankracker von Project ONE mit allen anderen europäischen Krackern im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystems (ETS) vergleichen, sehen wir buchstäblich, wie sich der Standard verschiebt”, so Jonas. „Der Maßstab wird von den zehn Prozent der leistungsfähigsten Produktionsstätten bestimmt. Sobald unsere Ethankrackanlage in Betrieb ist, wird sich das auf den Maßstab auswirken.”

    Er sagt, dass dies entweder andere dazu ermutigen würde, zusätzliche und nachhaltige Investitionen zu tätigen, oder dass sie mit hohen Geldbußen für Emissionen rechnen müssten.

    In seiner jetzigen Form ist das Projekt ONE die größte Investition im europäischen Chemiesektor seit mehr als 20 Jahren.

    INEOS hofft jedoch, dass seine Investition von drei Milliarden Euro dazu beitragen wird, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Chemiesektors in einer globalen Wirtschaft zu stärken.

    „In den letzten 20 Jahren sind Investitionen in dieser Größenordnung vor allem in Regionen wie China, den Vereinigten Staaten und den Nahen Osten geflossen”, sagt John.

    „INEOS will diesen Trend brechen.”

    Die Investition in das neue Werk in Antwerpen – dem Geburtsort von INEOS vor mehr als 20 Jahren – wird voraussichtlich 450 direkte Arbeitsplätze und Tausende indirekte Arbeitsplätze schaffen.

    „Project ONE wird
    den Standard für alle
    Dampfkracker setzen.”

    - Jonas Byns, leitender Prozessingenieur im Kracker-Team von Project ONE

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    WINDKRAFT

    Nachhaltig
    INEOS investiert in drei nachhaltige Energieerzeuger, die CO2-Emissionen drastisch reduzieren werden

    200 MW
    200 MW saubere Energie über die nächsten zehn Jahre gesichert

    Drei Millionen
    Drei Millionen Tonnen CO2-Reduktion – dies entspricht dem CO2-Ausstoß von mehr als 230.000 Autos pro Jahr.

    DIE durch Windkraft erzeugte Elektrizität wird nun für den Betrieb dreier Geschäftsbereiche von INEOS genutzt. INEOS Olefins & Polymers, Styrolution und das INEOS-eigene Unternehmen INOVYN nutzen nun alle den erneuerbaren Strom, wo sie können, anstelle von fossilen Brennstoffen. All dies wurde durch die Entscheidung von INEOS, in drei nachhaltige Energieerzeuger zu investieren, möglich gemacht.

    „Der jüngste Vertrag mit Eneco erhöht die gesamte belgische Offshore-Windenergieerzeugung von INEOS auf über 200 MW und reduziert die CO2-Emissionen um fast drei Millionen Tonnen”, sagt David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping.

    „Diese Menge entspricht dem CO2-Ausstoß von mehr als 230.000 Autos pro Jahr.”

    Der Zehnjahres-Vertrag mit Eneco folgt auf ähnliche Stromlieferverträge mit Engie und RWE.

    Eneco beliefert INEOS jetzt mit Strom, der in der Nordsee in SeaMade, dem größten Offshore-Windpark Belgiens, erzeugt wird.

    „Wenn wir die Energiewende beschleunigen wollen, ist die Zusammenarbeit mit großen Industriepartnern wichtig”, sagt Kees Jan Rameau, Chief Strategic Growth Officer bei Eneco.

    „INEOS ist ein Partner, der wirklich etwas bewirken kann. Ich bin stolz, dass Eneco die Möglichkeit hat dazu beizutragen.”

    „Durch die Nutzung der im SeaMade-Windpark erzeugten nachhaltigen Energie werden wir gemeinsam in der Lage sein, die CO2-Emissionen erheblich zu senken.“

    Es handelt sich um den größten Stromliefervertrag, den Eneco in Belgien unterzeichnet hat – und er nutzt etwa 13 Prozent des in SeaMade erzeugten Stroms.

    David betont, alle drei Vereinbarungen zeigen, dass INEOS sich verpflichtet hat, die Treibhausgasemissionen in allen seinen Betrieben zu reduzieren – ohne seine Fähigkeit zu beeinträchtigen, die Welt weiterhin mit Chemikalien zu versorgen, die für das moderne Leben wichtig sind.

    „Diese Vereinbarung mit Eneco ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Erreichen unserer langfristigen Nachhaltigkeitsziele und unterstreicht unser Engagement für die Verminderung unseres CO2-Fußabdrucks”, sagt er. 

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    FRISCHE IDEEN

    KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN halten Lebensmittel länger frisch. Ohne sie würden viele der Produkte in den Supermarktregalen den Weg ins Geschäft nicht überleben. Aber es gibt auch ein Problem damit, denn der größte Teil davon landet derzeit auf der Mülldeponie, wird verbrannt oder zu schlechteren Produkten recycelt.

    Graham MacLennan, Polymer Business Manager bei INEOS O&P UK, sagt, dies bedeute, dass alle hochwertigen Einwegverpackungen aus Polypropylen für Lebensmittel derzeit aus fossilen Kunststoffen hergestellt würden.

    „Dieses Problem gibt es nicht nur in Großbritannien”, erläutert er. „Es ist ein großes, globales Problem. Aber Polypropylen muss sich in die Liga der recycelten Kunststoffe einreihen.”

    Allein im Vereinigten Königreich werden jedes Jahr mehr als 700.000 Tonnen Polypropylen verbraucht.

    Konsumgüter werden buchstäblich in Polypropylen eingewickelt, sei es ein Topf, eine Wanne oder ein Tablett.

    „Es ist einer der vielseitigsten Kunststoffe der Welt, aber er fehlt leider in unseren Recyclingströmen bei Gütern, welche Kontakt zu Lebensmitteln haben”, so Graham.

    Um hier Abhilfe zu schaffen hat sich INEOS jetzt dem NEXTLOOPP-Projekt angeschlossen, einer spannenden britischen Kooperation zur Herstellung von zirkulärem, für Lebensmittel geeignetem recyceltem Polypropylen (PP) aus gebrauchtem Verpackungsmaterial.

    INEOS steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Zweijahresprojekts, das den Bau einer Pilotanlage im Vereinigten Königreich zur Herstellung von 10.000 Tonnen recyceltem Polypropylen in Lebensmittelqualität pro Jahr umfasst.

    Vom schottischen Standort Grangemouth, Vereinigtes Königreich, und basierend auf dem umfassenden Produkt- und Technik-Know-how von Standorten aus ganz Europa, trägt INEOS dazu dabei, neue Qualitäten zu entwickeln, die nicht nur Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und Markeninhabende zufrieden stellen, sondern auch die strengen Standards der britischen Food Standard Agency und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit erfüllen.

    Dabei soll es mit neuem Polypropylen gemischt werden, um dessen mechanische und Verarbeitungseigenschaften zu modifizieren.

    Außerdem werden Prozessmittel neu eingeführt, die den weiterverarbeitenden Unternehmen helfen, die hohen Anforderungen der Markeneigentümer/innen zu erfüllen.

    Professor Edward Kosior, Gründer und CEO von Nextek Ltd. und NEXTLOOPP, sagt, er sei über die INEOS-Partnerschaft erfreut. „Die Fähigkeiten von INEOS bei der Mischung und Zusammensetzung werden für das NEXTLOOPP-Projekt von großem Nutzen sein”, erläutert er.

    Professor Kosior meint, dass das Engagement von INEOS, den Kreislauf eines so produktiven lebensmitteltauglichen Polymers wie PP zu schließen, dazu beitragen würde, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, CO2-Emissionen zu reduzieren und neue Materialien für Markeninhaber/innen zu schaffen.

    NEXTLOOPP wurde im Oktober 2020 von Nextek Ltd. mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Kreislauf von lebensmittelechtem Polypropylen zu schließen. 39 Organisationen und Unternehmen sind jetzt daran beteiligt.

    Darunter auch Unilever, das sich verpflichtet hat, bis 2025 25 Prozent recycelte Inhalte in seine Verpackungen aufzunehmen.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    ENERGIE AUS WASSERSTOFF

    EIN weiterer wichtiger Schritt wurde von INEOS unternommen, um die nachhaltige Zukunft seiner Geschäftsbereiche in Grangemouth in Schottland zu sichern. Die besten Ingenieursunternehmen der Welt bewerben sich derzeit um das Recht, eine kohlenstoffarme Wasserstoffproduktionsanlage im Weltmaßstab am britischen Standort zu entwerfen.

    „Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts auf unserem Weg zu Netto-Null bis 2045”, sagt Andrew Gardner, CEO und Chairman in Grangemouth, Schottland.

    „Es wird uns helfen, unsere eigenen Emissionen zu reduzieren, Produkte zu entwickeln, die anderen helfen ihre Emissionen zu reduzieren und es wird uns ermöglichen eine führende Rolle in einer sauberen Wasserstoffrevolution einzunehmen.”

    Nach dem Bau der neuen Anlage wird Wasserstoff aus Erdgas hergestellt, wobei das CO2-Nebenprodukt abgeschieden wird.

    Die Anlage versetzt die Geschäftsbereiche in Grangemouth in die Lage, Kohlenwasserstoffbrennstoffe wie Erdgas durch sauberen, kohlenstoffarmen Wasserstoff zu ersetzen. Damit werden die Prozesse angetrieben und wichtige Chemikalien hergestellt, die in allen Bereichen von Flaschen, Kabeln und Isolierungen bis hin zu Lebensmittelverpackungen und Medikamenten eingesetzt werden.

    Die Pläne untermauern das Engagement von INEOS für das Acorn-Projekt – Schottlands erstes groß angelegtes Projekt zur CO2-Abscheidung und -Speicherung.

    Das CO2 wird durch bestehende Pipelines transportiert und dauerhaft und sicher in Gesteinsformationen unter der Nordsee gespeichert.

    Stuart Collings, CEO von INEOS O&P UK, sagt, das Projekt zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sei ein wichtiger Teil des schottischen und britischen Strebens nach Netto-Null-Emissionen.

    „Unsere Investition in eine Wasserstoffanlage wird zusammen mit dem Zugang zum Acorn-Projekt zu einer Verringerung von mehr als einer Million Tonnen CO2 pro Jahr am Standort führen”, erläuterte Collings.

    INEOS ist entschlossen, auf den erheblichen CO2-Reduzierungen aufzubauen, die seit der Übernahme des Standorts Grangemouth von BP im Jahr 2005 bereits erzielt wurden, und die Emissionen bis 2030 um mehr als 60 Prozent zu senken. 

    Der Geschäftsbereich investiert derzeit in ein neues, hocheffizientes Kraftwerk, das sich im Bau befindet und 2024 in Betrieb genommen werden soll. Diese Anlage wird die Emissionen um mindestens 150.000 Tonnen pro Jahr senken.

    Sobald der Standort sauberen, kohlenstoffarmen Wasserstoff produziert, wird das neue Kraftwerk mit Wasserstoff versorgt , was die CO2-Emissionen weiter senken wird.

    Der Zugang zu lokal produziertem Wasserstoff wird auch anderen Anlagen am Standort Grangemouth zugutekommen, indem er die bestehende Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, den KG-Ethylen-Kracker und die Anlagen des Forties-Pipelinesystems und der Petroineos-Raffinerie mit Energie versorgt.

    „Dies erfordert ein neues Wasserstoffverteilungsnetz am gesamten Standort und Änderungen am bestehenden Brenngasnetz, die alle im Rahmen der technischen Planung berücksichtigt werden”, so Stuart.

    INEOS möchte auch, dass die Wasserstoffproduktionsanlage so konzipiert wird, dass sie mit anderen Industrien in der Umgebung verbunden werden kann, um so die Entwicklung eines lokalen Wasserstoffzentrums zu unterstützen.

    „Alle daraus resultierenden ausländischen Investitionen sollten den lokale Arbeitsmarkt sowie die lokale und nationale Wirtschaft ankurbeln”, sagt Stuart.

    „Der Umfang der Planung soll auch die Möglichkeit bieten, die Wasserstoffproduktion mit Dritten in der Region zu verbinden, um die Entwicklung eines lokalen Wasserstoff-Hubs zu unterstützen.”

    Insgesamt sind bis 2030 Investitionen in Höhe von einer Milliarde Britische Pfund erforderlich, um die Produktion und Nutzung von Wasserstoff am Standort Grangemouth zu ermöglichen.

    „Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts auf unserem Weg zu Netto-Null bis 2045.”

    - Andrew Gardner, CEO und Chairman, in Grangemouth

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    RIESIG

    ZWEI der größten Ethantransporter der Welt ergänzen die INEOS-Flotte von Gasschiffen für den Transport wichtiger Rohstoffe. Das jüngste Schiff der wachsenden INEOS-Flotte von Gasschiffen wurde zu Ehren des Grenadier getauft – dem robusten Geländewagen, der demnächst in den USA zum Verkauf bereitstehen soll. Bei der Taufzeremonie in Houston, Texas, USA, wurde der Very Large Ethane Carrier (VLEC) mit dem Geländewagen von INEOS zusammengeführt.

    „Es war einfach spektakulär, den Grenadier-Geländewagen am Kai neben dem VLEC zu sehen”, sagt David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping.

    Der Pacific INEOS Grenadier schließt sich dem Pacific INEOS Belstaff an, der im Februar 2022 von Fran Millar, CEO der renommierten Bekleidungsmarke Belstaff, getauft wurde.

    Bei der Taufe sagt Fran, sie sei von der schieren Größe des Schiffes überwältigt gewesen.

    „Es ist unglaublich”, meint sie. „Ich kann einfach nicht glauben, wie groß es ist und ich bin erstaunt, dass ein so kleines Team ein so großes Schiff betreiben kann.”

    Beide Schiffe können 50.000 Tonnen Flüssiggas befördern, sie können aber auch andere Produkte transportieren, zum Beispiel LPG und Ethylen, das wichtigste petrochemische Produkt, aus dem viele Produkte von INEOS hergestellt werden.

    Die Schiffe haben Belstaff und dem Grenadier im großen Stil ermöglicht ihre Marken an neuen Orten auf der Welt vorzustellen.

    David beschreibt die Taufe des Pacific INEOS Grenadier, der in Jiangnan, China, gebaut wurde, als „etwas ganz Besonderes”.

    „Sie unterstreicht perfekt die enorme Bandbreite des Unternehmens, die nun von Chemie und Energie bis hin zu Mode und Automobil reicht”, sagt er.

    Das Schiff, das aus rund 18.000 Tonnen Stahl besteht, wurde von Randa Duncan Williams, Chairwoman des General Partners von Enterprise Products, getauft.

    „Wir freuen uns über die enge Zusammenarbeit mit INEOS”, sagt er. „Der heutige Tag ist ein weiterer Meilenstein in unserer kontinuierlichen Beziehung.”

    INEOS verfügt nun über zwölf Schiffe – vier sehr große Ethan-Tanker (VLEC) und acht MGC-Schiffe der Dragon-Klasse.

    Die Dragon-Schiffe transportieren seit mehr als sechs Jahren amerikanisches Ethan zu wettbewerbsfähigen Preisen über den Atlantik nach Großbritannien und Norwegen.

    Viele sagten, dies sei nicht machbar.

    Doch die Ankunft der INEOS Intrepid im norwegischen Rafnes im Jahr 2015 ließ die Skeptiker/innen verstummen und läutete den Beginn einer Renaissance für die europäischen Kracker von INEOS ein, die das Werk Grangemouth in Schottland vor der fast sicheren Schließung bewahrte.

    Seitdem ist die Flotte gewachsen. Und sie wird wachsen, da INEOS seine virtuelle Pipeline weiter ausbaut. 

    „Es war einfach spektakulär, den Grenadier- Geländewagen neben dem VLEC am Kai zu sehen.”

    - David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping

    4 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    GROSSE REAKTION

    INEOS hat kürzlich 70 Millionen US-Dollar für die Modernisierung einer Produktionsanlage ausgegeben, die es vor etwas mehr als einem Jahr von BP erworben hat. In der Anlage, die seit fast 25 Jahren in Merak, Indonesien, in Betrieb ist, wurden ein größerer Oxidationsreaktor und ein Wärmerückgewinnungssystem installiert sowie der Hauptprozessluftkompressor modifiziert.

    Das Ergebnis ist eine Steigerung der Produktion von gereinigter Terephthalsäure (PTA) um 15 Prozent und eine Verringerung der CO2-Emissionen pro Tonne um 15 Prozent.

    „Unsere Investition zeigt nicht nur unser Engagement für das zukünftige Wachstum des Standorts, sondern unterstützt auch unsere Verpflichtung, wichtige Produkte herzustellen und gleichzeitig die Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren”, sagt Frank Yang, President Director, INEOS Aromatics Indonesia.

    Gereinigte Terephthalsäure ist der Hauptbestandteil bei der Herstellung von Polyester.

    Ihre Fasern werden in Textilien, ihre Folien in der Elektronik und ihre Harze in der Verpackungsindustrie verwendet – und sie ist in Indonesien sehr gefragt.

    Durch die Änderungen an der Merak-Anlage kann INEOS nun 575.000 Tonnen PTA pro Jahr produzieren.

    „Unsere wichtigsten Geschäftspartner und Regierungsministerinnen und -minister haben unser Engagement für die Anlage sehr begrüßt”, so Frank. „Es ist das erste Mal seit über 20 Jahren, dass ein indonesischer PTA-Hersteller eine so große Investition tätigt.”

    Die Anlage – zusammen mit 156 Beschäftigten – wurde Teil von INEOS, als das Unternehmen im Januar 2021 das Petrochemiegeschäft von BP für fünf Milliarden US-Dollar kaufte.

    „Die Beschäftigten vor Ort sind seit der Investition wirklich begeistert und sehen ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen”, sagt Frank.

    Die Instandsetzungsarbeiten, die auch die Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Anlage verbessern, wurden trotz der weltweiten Coronaviruspandemie sicher abgeschlossen.

    „Wir möchten allen, die an dem Projekt beteiligt waren, den umliegenden Gemeinden und den Aufsichtsbehörden für die Unterstützung danken, die für einen sicheren Abschluss des Projekts erforderlich war”, betont Frank.

    INEOS Aromatics verfügt heute über Standorte in den USA, Asien und Europa, die jedes Jahr mehr als fünf Millionen Tonnen PTA produzieren.

    Es ist ein bedeutender und wachsender Geschäftsbereich mit 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von vier Milliarden US-Dollar. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    INEOS Sports timeline

    SIR DAVE BRAILSFORD WURDE ZUM NEUEN SPORTDIREKTOR DES UNTERNEHMENS ERNANNT. DAVE, DER TEIL DES INEOS 1:59-PERFORMANCETEAMS WAR, DAS DEM MARATHONLÄUFER ELIUD KIPCHOGE HALF IN DIE GESCHICHTSBÜCHER EINZUGEHEN, SAGT, ES SEI EINE GELEGENHEIT, MIT ALLEN ANDEREN SPORTTEAMS VON INEOS ZUSAMMENZUARBEITEN.

    In den letzten Jahren hat INEOS Partnerschaften mit einigen der besten Teams der Welt im Radsport, in der Formel 1, im Segeln, im Fußball, im Hockey und im Laufsport geschlossen.

    Die jüngste Partnerschaft besteht mit den weltberühmten All Blacks aus Neuseeland.

    „Da die Sportorganisation gewachsen ist, versuchen wir eine Leistungsagenda für alle Sportarten zu entwickeln”, sagte er.

    Dave betont, das Ethos der Organisation spiegele wider, wie INEOS Geschäfte machen wolle.

    „Diese Kultur und dieser Ansatz sind der Kern dessen, was INEOS zu einem so erfolgreichen Unternehmen macht”, fügt er hinzu.

    „Es hat eine föderale Struktur mit klaren Zuständigkeiten, aber auch den Wunsch, neues Denken und neue Ideen innerhalb der Gruppe zu verbreiten. Das Ziel ist es nun, dieses Modell auf alle Sportarten bei INEOS zu übertragen.“

    Clark Laidlaw, der Cheftrainer der All Blacks Sevens, beschrieb die Performancepartnerschaft mit INEOS als einzigartig.

    „Sie wird uns die Möglichkeit geben, von einigen der leistungsstärksten Teams der Welt in einer Reihe von Sportarten zu lernen”, sagt Laidlaw.

    Neben seiner neuen Rolle als Sportdirektor wird Dave auch weiterhin das INEOS Grenadiers-Radsportteam leiten, mit Rod Ellingworth als seinem Stellvertreter.

    „Wir sind mitten in den Planungen für 2022 und werden in der Saison alles geben”, verspricht er. 

    „ANGESICHTS DER AUSSERGEWÖHNLICHEN BANDBREITE AN TALENTEN IN DEN VERSCHIEDENEN TEAMS GIBT ES FÜR MICH IM MOMENT KEINEN AUFREGENDEREN ORT IM GLOBALEN SPORT ALS INEOS.“

    – SIR DAVE BRAILSFORD

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Running partner

    ELIUD KIPCHOGE SCHRIEB 2019 GESCHICHTE, ALS ER BEI DER INEOS 1:59 CHALLENGE ALS ERSTER MENSCH EINEN MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN LIEF. ALS ER DIE ZIELLINIE IN WIEN, ÖSTERREICH, ÜBERQUERTE, SAGTE ER: „DAS ZEIGT, DASS KEINEM MENSCHEN GRENZEN GESETZT SIND.”

    Seitdem haben Eliud und INEOS an verschiedenen Kampagnen gearbeitet, nun haben sie eine neue Vereinbarung über eine Performancepartnerschaft unterzeichnet, um gemeinsam neue Herausforderungen anzugehen.

    Das Wissen und die Erfahrung des Teams, das dazu beigetragen hat, auf den Straßen Wiens Geschichte zu schreiben, werden wieder zusammengeführt, um Eliud dabei zu helfen, eine rekordbrechende dritte olympische Goldmedaille im Marathon in Folge zu gewinnen.

    Der kenianische Athlet hat 2016 in Rio und 2021 in Tokio Gold gewonnen und wird 2024 in Paris nach Gold streben.

    „Die Unterstützung eines so großen Unternehmens im Sport zu erhalten, ist ein enormer Schub für mich und das Team”, sagt er.
    Dies sei auch eine große Chance für die größten Köpfe im Sport, ihre Erfahrungen und Ideen zu teilen.

    „Wir haben die Welt schon einmal gemeinsam verändert”, fügt er hinzu.

    Eliud wird mit Sir Dave Brailsford in seiner neuen Rolle als Sportdirektor bei INEOS zusammenarbeiten.

    „Eliud ist ein einzigartiger Athlet”, lobt Dave. „Er hat sportliche Grenzen durchbrochen, die viele für unmöglich hielten.”

    „Die Zusammenarbeit mit Eliud, seinem Leistungsteam und INEOS bei der 1:59 Challenge war eine wirklich inspirierende Erfahrung. Die Möglichkeit erneut zusammenzukommen, um neue ehrgeizige Herausforderungen mit Eliud und dem gesamten Laufteam in Angriff zu nehmen, ist unglaublich aufregend.”

    Der Gründer und Chairman von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, der an diesem historischen Tag in der Prater Hauptallee war, sagte, dass Eliuds Ansatz und seine Denkweise über den Sport hinausgehen.

    „Wir haben eine große Chance vor uns, nicht nur seine Leistungsziele zu unterstützen, sondern zu verstehen, wie sein Ansatz anderen helfen kann, ihre Ziele zu erreichen”, betont er.

    Langstreckenlauf mag wie ein einsames Unterfangen erscheinen. Aber in Wirklichkeit ist es ein Teamsport.

    Viele Menschen arbeiteten hinter den Kulissen, um Eliud zu helfen, der erste Mann zu werden, der die 26,2 Meilen in weniger als zwei Stunden läuft, darunter 41 Tempomacher.

    Eliud und sein in den Niederlanden ansässiges NN Running Team werden mit den anderen von INEOS unterstützten Teams zusammenarbeiten, darunter die All Blacks, das Mercedes-AMG Petronas F1-Team, das INEOS Grenadiers Radsportteam, der America’s Cup Challenger of Record INEOS Britannia, OGC Nice und FC Lausanne-Sport.

    Durch seine Performancepartnerschaften hat INEOS einige der besten Köpfe und Talente des Sports zusammengebracht, um die größten Herausforderungen des Sports zu bewältigen.

    Unter der Leitung von Dave arbeiten die beteiligten Teams zusammen, um Möglichkeiten für Leistungssteigerungen zu identifizieren, die innerhalb der Gruppe gemeinsam genutzt und angewendet werden können.

    „In allen Sportarten stehen wir alle vor der gleichen Herausforderung, nämlich der Notwendigkeit, uns ständig zu verbessern”, sagt Dave.

    „DIE UNTERSTÜTZUNG DURCH EIN SO GROSSES UNTERNEHMEN IM SPORT IST EIN ENORMER ANSPORN FÜR MICH UND DAS TEAM."

    – DER KENIANISCHE REKORDATHLET ELIUD KIPCHOGE

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    KETTENREAKTION

    EIN LAND, DAS DAFÜR BEKANNT IST, DIE
    BESTEN LANGSTRECKENLÄUFERINNEN UND
    LANGSTRECKENLÄUFER DER WELT HERVORZUBRINGEN,
    KÖNNTE SCHON BALD IN DER WELT DES RADSPORTS RICHTIG DURCHSTARTEN.

    Eliud Kipchoge, der kenianische Athlet, der auf den Straßen von Wien Geschichte schrieb, indem er einen Marathon unter zwei Stunden lief, hat sich mit INEOS zusammengetan, um eine Radsportakademie im renommierten Kaptagat-Camp zu gründen, wo er trainiert.
    „Das ist eine großartige Nachricht”, schreibt Kevin Richie Preacher auf Facebook. „Ich kann mir vorstellen, dass es sehr bald ein kenianisches Kontinentalteam geben wird.”

    Die INEOS Eliud Kipchoge Cycling Academy wird von Valentijn Trouw geleitet, der 2019 maßgeblich an der rekordverdächtigen INEOS 1:59 Challenge in Österreich beteiligt war.

    Ebenfalls beteiligt sind die INEOS Grenadiers, eines der erfolgreichsten Radsportteams der Welt.

    Sir Dave Brailsford, INEOS Director of Sport and Team Principal of INEOS Grenadiers, sagt, die neue Akademie könne helfen, neue Fahrerinnen und Fahrer aus Afrika zu entwickeln.

    „Wir alle wissen, dass das Talent dort vorhanden ist”, sagt er. „Wir haben es dieses Jahr gesehen.”

    Im März gewann Biniam Girmay als erster Radprofi aus Afrika ein World Tour-Rennen beim belgischen Klassiker Gent-Wevelgem.

    Zwei Monate später schrieb er Geschichte, als er beim Giro d'Italia als erster Eritreer die 10. Etappe im Sprint für sich entschied.

    INEOS Chairman Sir Jim Ratcliffe besuchte kürzlich das Trainingslager in Kaptagat.

    „Es gibt so viel aufregendes sportliches Talent, Leidenschaft und Ehrgeiz in Afrika”, sagt er. „Ich bin überzeugt, dass diese Partnerschaft etwas wirklich Neues und Einzigartiges für den Radsport - und auch für aufstrebende junge afrikanische Sportlerinnen und Sportler - bewirken kann.”

    Seit mehr als 30 Jahren identifiziert und fördert Valentijn, der mit dem gesamten Kaptagat-Team zusammenarbeiten wird, Langstreckenläufer/innen in Kenia und ebnet ihnen den Weg zu Wettkämpfen auf der Weltbühne.

    „Ihre Leidenschaft, ihre Hingabe und ihre Liebe zum Sport passen perfekt zum Geist der INEOS Grenadiers, alles zu geben, um Rennen zu laufen und das Beste zu geben”, sagt Dave. „Ich glaube, dass wir gemeinsam etwas Einzigartiges und Wichtiges für den Radsport in Kenia, Afrika und den Sport selbst erreichen können.”

    Eliud, der 2024 in Paris Geschichte schreiben will, indem er zum dritten Mal in Folge den olympischen Marathon der Männer gewinnt, sagt, er sei stolz darauf, dass das Camp nicht länger ein reines Leichtathletik-Trainingslager sein werde.

    „Die Radsport-Akademie ist eine sehr natürliche Ergänzung”, sagt er. „Sie hat ein großes Potenzial, um unseren jungen talentierten Radsportlerinnen und Radsportlern die nächsten Schritte in Richtung Spitzensport zu ermöglichen.”

    Valentijn bestätigt, auch er sei begeistert, was durch die Zusammenarbeit mit INEOS und dem Radsportteam INEOS Grenadiers erreicht werden könne.

    „Es ist eine Gelegenheit eine relativ neue Sportart in Kenia aufzubauen und unser kollektives Wissen und unsere Erkenntnisse aus dem
    Lauf- und Radsport zum Wohle des Sports zusammenzubringen”, erläutert er.

    „WIR ALLE WISSEN, DASS DAS TALENT VORHANDEN IST. WIR HABEN ES DIESES JAHR GESEHEN.”

    - SIR DAVE BRAILSFORD, INEOS DIRECTOR OF SPORTS AND TEAM PRINCIPAL OF INEOS GRENADIERS

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    PROGRAMME, PARTNERSCHAFTEN UND PHILANTHROPISCHE SPENDEN

    In den letzten fünf Jahren hat INEOS fast 225 Millionen Britische Pfund für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt.
    Das Unternehmen unterstützt Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Naturschutz und Breitensport auf der ganzen Welt.
    „Mit unseren Spenden wollen wir im Großen wie im Kleinen etwas bewirken, sei es, dass wir versuchen, eine Lösung für die globale Krise der Antibiotikaresistenz zu finden, das Leben von Kindern, die in Armut leben, zu verbessern oder lokale Gemeindegruppen in der Nähe unserer Standorte zu unterstützen”, sagt Ursula Heath, Communications Manager INEOS.

    Forgotten Forty

    Schulleiterinnen und Schulleitern die Chance geben, etwas zu bewirken.

    Es wird geschätzt, dass mehr als vier Millionen Kinder im Vereinigten Königreich - über 40 Prozent der Kinder in einigen Regionen - vor der Pandemie in Armut lebten.

    Doch mit den aufeinanderfolgenden Lockdowns und dem Anstieg der Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich wird sich das Problem nur noch verschärfen.

    Oft sind ihre Eltern nicht auf staatliche Leistungen angewiesen. Sie arbeiten einfach rund um die Uhr in schlecht bezahlten Jobs, um über die Runden zu kommen, so dass wenig Zeit und Geld für nicht lebensnotwendige Dinge bleiben.

    Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, an dem 20 Schulen in einigen der benachteiligtesten Gemeinden des Vereinigten Königreichs mitmachten, wurden nun 100 Schulleiterinnen und Schuleiter von INEOS ausgewählt, um einen jährlichen Zuschuss von £20.000 zu erhalten, den sie für Initiativen ausgeben können, die das Leben der Kinder verändern könnten.

    Diese Initiativen werden derzeit durchgeführt und ausgewertet und die Erkenntnisse werden an die gesamte Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern weitergegeben.

    INEOS hofft, im Laufe von drei Jahren nicht nur eine bedeutsame Auswirkung auf das Leben einiger in Armut lebender Kinder zu erleben, sondern auch Einblicke in wirksame Methoden zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen von Benachteiligung in Grundschulen zu gewinnen, die gemeinsam genutzt und erweitert werden können.

    Kinderarmut ist nichts Neues. Sie ist seit etwa 70 Jahren eine Priorität für die verschiedenen britischen Regierungen. Die Versuche, das Problem zu bekämpfen, konzentrierten sich jedoch auf die Anhebung der Standards in den Schulen. Niemand hat die eigentliche Ursache angepackt, nämlich das, was jenseits der Schultore vor sich geht. Bis jetzt.

    „Die Entscheidung von INEOS, einen Teil zur Beseitigung der Armut beizutragen, stellt einen radikalen, neuen Ansatz dar”, sagt Brian Padgett, ein ehemaliger stellvertretender Schulleiter, der eng mit vier anderen ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern an der INEOS-Initiative Forgotten Forty zusammenarbeitet.

    Das Forgotten Forty-Team - Brian, Elaine und John Wyllie, Sheila Loughlin und Elaine Crotty - wurde 2019 zusammengebracht, um zu überlegen, was anders gemacht werden könnte, um die Auswirkungen der Armut auf einige der am meisten benachteiligten Kinder im Vereinigten Königreich zu bekämpfen.

    Sie hatten die Idee, Lehrerinnen und Lehrern einen „Blankoscheck” zu geben, um neue Projekte auszuprobieren, die Kinder aus ärmeren Haushalten inspirieren könnten, an eine bessere Zukunft zu glauben - mit der Absicht, dass INEOS lernt, was funktioniert und was nicht.

    Alle fünf Mitglieder des Forgotten Forty-Teams wissen aus eigener Erfahrung, dass das häusliche Leben eines Kindes seine Fähigkeit, in der Schule gut abzuschneiden, ernsthaft beeinträchtigen und seine späteren Leistungen einschränken kann.

    „Das Zuhause ist die Grundlage für alles”, sagt Brian. „Wenn wir den Familien helfen, besser zurechtzukommen und besser zu leben, werden die Kinder davon profitieren.”

    Sie kennen auch die Herausforderungen, mit denen Schulleiterinnen und Schulleiter konfrontiert sind, deren Grundschulen einige der
    am meisten benachteiligten Kinder im Vereinigten Königreich betreuen, wobei ihre Möglichkeiten zu helfen oft durch begrenzte und überlastete Schulbudgets eingeschränkt sind.

    Um zu helfen, hat sich INEOS verpflichtet, drei Jahre lang jährlich £20.000 an 100 Grundschulen zu spenden, die zu den ärmsten Gemeinden im Vereinigten Königreich gehören - sie legen diese Mittel in die Hände der Schulleiterinnen und Schulleiter.

    INEOS möchte lediglich, dass diese das Geld dazu verwenden, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken, ihre Widerstandsfähigkeit zu entwickeln, ihre Neugierde auf die Welt um sie herum zu wecken und sie zu guten Leistungen zu inspirieren.

    „Das Geld ist nicht dazu da, die Kinder auf eine einmalige Reise nach Afrika zu schicken”, sagt Brian. „Es geht darum, den Kindern die Augen für die Welt um sie herum zu öffnen und ihnen zu zeigen, was vor ihrer Haustür liegt.”

    „Das kann so einfach sein wie ein Besuch in einem örtlichen Museum oder einer Kunstgalerie, die sie noch nie zuvor besucht haben.”
    Das Team arbeitet nun eng mit allen 100 Schulen zusammen.

    „An Ideen mangelt es den Schulleiterinnen und Schulleitern nicht”, sagt Elaine Wyllie, die The Daily Mile gründete, als sie Schulleiterin der St. Ninian's Primary School in Schottland war. „Bei der letzten Zählung hatten sie mehr als 600 Initiativen entwickelt”.

    Die Schulleiterinnen und Schulleiter wissen, dass nicht alles im Klassenzimmer gelernt wird und dass wertvolle Lektionen auf Schulausflügen, nach der Schule und an Wochenenden gelernt werden können.

    Sie wissen aber auch, dass Kinder aus ärmeren Verhältnissen seltener an Schulausflügen teilnehmen, Tage am Meer genießen, ein Musikinstrument erlernen oder einem Sportverein beitreten, weil ihre Familien es sich einfach nicht leisten können.

    Das Projekt der Forgotten Forty soll es Schulleiterinnen und Schulleitern ermöglichen, ihren am meisten benachteiligten Schülern eine umfassende Bildung zu ermöglichen, die für Kinder aus wohlhabenderen Familien selbstverständlich ist.

    „INEOS vertraut uns und wir vertrauen unseren Lehrerinnen und Lehrern”, sagt John, der 32 Jahre lang in schottischen Sekundarschulen gearbeitet hat.

    Den Lehrerinnen und Lehrern wurden einige grobe Vorgaben gemacht - sie dürfen das Geld nicht für Gehälter oder Investitionsprojekte ausgeben -, aber abgesehen davon vertraut man ihnen, dass sie es weise ausgeben. 

    Elaine Crotty, die sich auf die frühkindliche Bildung spezialisiert hat, sagte, dass es nichts ausmache, wenn eine der Initiativen der Lehrerinnen und Lehrer nicht funktioniere.

    „Wir erwarten nicht, dass sie alle funktionieren”, sagt sie. „Wir wollen die Lehrkräfte ermutigen, ein Risiko einzugehen und etwas Neues auszuprobieren. Mit etwas Glück werden einige der Ergebnisse auch auf andere Schulen übertragbar sein - unabhängig davon, ob sie derzeit am Programm Forgotten Forty teilnehmen oder nicht.”

    Die Schulleiterinnen und Schulleiter wurden auch einander vorgestellt, damit sie ihre Ideen und erfolgreichen Initiativen austauschen können.

    INEOS wird jedes Jahr eine Konferenz veranstalten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ein Netzwerk aufzubauen.

    „Die Gespräche untereinander haben ihnen auch geholfen zu erkennen, dass sie nicht allein sind”, erläutert Brian. 

    Er sagt, dass die aufeinander folgenden Regierungen den Schulen die Schuld an den schlechten Leistungen von Kindern aus armen Verhältnissen gegeben hätten.

    „Sie haben vorsätzlich all die Herausforderungen ignoriert, die sich den Kindern, ihren Eltern und den lokalen Gemeinschaften stellen”, erklärt er.

    Er meint, wenn die Intervention von INEOS vielversprechende neue Wege zur Linderung der Auswirkungen von Armut aufzeigt, sie Einfluss darauf haben könnte, wie Schulen in Zukunft ihre Mittel ausgeben.

    „Das Team hofft auch, dass die Initiative andere private Spendende ermutigt, sich an der Unterstützung von Grundschulen zu beteiligen”, sagt Brian. 

    5 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    The world at its feet

    DIE ganze Welt hat zugeschaut, als die Vereinigten Staaten zum ersten Mal die Leichtathletik-Welt-meisterschaften austrugen. The Daily Mile™ hoffte, zwischen dem 15. und 24. Juli einen Teil dieser Aufmerk-samkeit auf sich ziehen zu können, und wurde zum offiziellen Unterstützer der Veranstaltung ernannt.

    Ein Film, der die körperlichen und geistigen Vorteile dieser von INEOS unterstützten Initiative anpreist, wurde regelmäßig während der Wettkampfpausen im Stadion gezeigt.

    Banner von The Daily Mile haben das Innere des Hayward Field in Oregon geschmückt, eines der größten Leichtathletikstadien, das je gebaut wurde.

    „Wir hoffen, dass wir die Kinder in Oregon, im Rest der USA und in der ganzen Welt dazu ermutigen können, an The Daily Mile teilzunehmen”, sagt Elaine Wyllie, die die Initiative vor zehn Jahren gründete, um die Fitness der Schülerinnen und Schüler ihrer Grundschule in Schottland zu verbessern.

    Mit Unterstützung von INEOS laufen, gehen oder joggen heute mehr als drei Millionen Kinder auf der ganzen Welt regelmäßig The Daily Mile.

    „Wir sind stolz darauf, dass The Daily Mile diesen Kindern geholfen hat, aufzustehen und zu laufen, denn wir wissen, dass die positiven Erfahrungen, die wir in jungen Jahren machen, unsere Gewohnheiten für das ganze Leben prägen”, sagt INEOS Chairman Sir Jim Ratcliffe.

    Etwa 2.000 der weltbesten Leichtathletik-Stars aus mehr als 200 Nationen - zusammen mit Tausenden von Fans aus aller Welt - haben sich diesen Sommer auf den Weg in die USA gemacht.

    Im Rahmen des 100-Tage-Countdowns zu diesen historischen Meisterschaften liefen Kinder in Portland zum ersten Mal The Daily Mile™ als Teil der World Wide Welcome Youth Relay.

    Jede Etappe der Staffel ist einem der Leichtathletik-Teams aus aller Welt gewidmet, die zum ersten Mal auf amerikanischem Boden angetreten sind.

    The Daily Mile™ hat nicht nur die Fitness von Kindern verbessert. Sie hat auch zu einer besseren Leistung im Klassenzimmer geführt.
    „Sie ist kostenlos, einfach und effektiv und lässt sich problemlos in den Schulalltag integrieren”, so Elaine.

    Sarah Massey, Geschäftsführerin des lokalen Organisationskomitees der Meisterschaften, Oregon22, LLC, sagt, dass The Daily Mile™ und die World Wide Welcome Youth Relay perfekt zusammenpassen und dass sie zusammenarbeiten werden, um neuen Schulen und Gemeindegruppen in ganz Oregon zu zeigen, was sie - kostenlos - tun können, um die Fitness von Kindern zu verbessern.

    „Beide Programme dienen dazu, die junge Generation zu gesunder Bewegung zu ermutigen und wir könnten nicht stolzer sein, dies gemeinsam in die Vorbereitungen auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften einzubauen”, sagt sie.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Pride of Scotland

    IN Schottland hat The Daily Mile™ ihren Anfang genommen. Daher war es nur richtig, dass sie Gastgeber der Party zum 10-jährigen Geburtstag dieser einfachen Initiative wurde, die sich zu einem durchschlagenden Erfolg bei Schulkindern in aller Welt entwickelt hat. Mit dabei war auch die ehemalige Schulleiterin Elaine Wyllie, die die Initiative ins Leben rief, um die Fitness ihrer eigenen Schülerinnen und Schüler der St.

    Ninian's Primary School in Stirling zu verbessern.

    „Es war bisher eine unglaubliche Reise”, sagt sie.

    In Dundee nahmen mehr als 800 Kinder aus sechs örtlichen Grundschulen an dem bisher größten Massenlauf von The Daily Mile™ im Baxter Park vor hochrangigen Eingeladenen teil.

    Gleichzeitig nahmen mehr als 260.000 Kinder in aller Welt an einer virtuellen Veranstaltung teil - in 1.040 Schulen in 16 Ländern von Schottland bis Neuseeland.

    „Die Tatsache, dass wir in der Lage waren, diese globale Massenveranstaltung mit Hunderten von Schulen zur Feier unseres 10. Geburtstags durchzuführen, war ein echter Beweis für den Enthusiasmus, der hinter der Initiative steht”, meint Elaine.

    „Es war eine fantastische Möglichkeit all das zu feiern, was wir erreicht haben.”

    Sie lobte die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer, Schulen und INEOS, die dazu beigetragen haben, die Initiative auf der ganzen Welt bekannt zu machen.

    Sir Jim Ratcliffe, Founder and CEO von INEOS, sagt, INEOS unterstütze The Daily Mile™ seit Jahren, weil man Elaines Leidenschaft teile.

    „Es ist ein kostenloser, einfacher und effektiver Weg, um das körperliche und geistige Wohlbefinden von Kindern zu verbessern.”

    Die Initiative hat seit ihrer Gründung vor 10 Jahren einen phänomenalen Erfolg erzielt. 

    Heute laufen mehr als drei Millionen Kinder in 14.000 Schulen in 87 Ländern weltweit The Daily Mile.

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    Six Rivers Project

    Schutzmaßnahmen tragen erste Früchte, während das Team weiterhin nach den besten Möglichkeiten sucht, diese unglaubliche Spezies vor dem Aussterben zu bewahren.

    DIE Methoden, die das von INEOS unterstützte Six Rivers Project zur Rettung des Atlantischen Lachses anwendet, tragen erste Früchte. Jüngste Anstrengungen haben zu einer Vermehrung der Junglachse im Fluss Sela geführt, der lange Zeit ein sicherer Hafen für diese bedrohte Art war.

    „Das Management der Fischerei hat hier ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt”, sagt Pete Williams, Director of Technology bei INEOS.

    Alle gefangenen Fische müssen wieder freigelassen werden und die Anglerinnen und Angler dürfen nur leichte Angelgeräte verwenden.

    „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch die Änderung der traditionellen Fischereigewohnheiten, sowohl die Qualität aller Flüsse als auch das Leben der Fische verbessern können”, sagt er.

    Die isländischen Flüsse sind für ihre Lachsfischerei weltberühmt und ziehen jedes Jahr Liebhaber/innen aus der ganzen Welt an.

    Verschwinden die Lachse, verschwindet auch eine Einkommensquelle für die Menschen in den abgelegenen Teilen Nordostislands.

    INEOS-Chairman Sir Jim Ratcliffe arbeitet seit Jahren mit dem ehemaligen „Strengur Angling Club” zusammen, der jetzt Teil des Six Rivers Project ist.

    Sie setzen sich dafür ein, dass die Gewinne aus der Weltklasse-Lachsfischerei in die Erhaltungsarbeit zum Schutz der Arten vor Ort und darüber hinaus reinvestiert werden.

    „Im Wesentlichen wird die Fischerei die Mittel zum Schutz der lokalen Umwelt bereitstellen”, sagt Pete.

    Das von Jim initiierte Six Rivers Project arbeitet zusammen mit Expertinnen und Experten des isländischen Meeres- und Süßwasserinstituts und des Imperial College London an einem vielschichtigen Schutzprogramm.

    Es wurden Lachstreppen gebaut, damit die Lachse neue Laichplätze weiter flussaufwärts erreichen können.

    Eier wurden in neue Gebiete gepflanzt. Ausgewachsene Fische wurden in neue Flussabschnitte umgesiedelt, wo die Konkurrenz um Nahrung nicht so groß ist.

    Und Botanikerinnen und Botaniker haben entlang der Flussufer einheimische Vegetation gepflanzt, was das Nahrungsangebot in den Flüssen erhöht hat.

    Das Team hat außerdem 1.000 heranreifende Lachse markiert, damit die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Verhalten verfolgen und überwachen können.

    Allein bei dieser Untersuchung stellten sie fest, dass die Hälfte der jungen Lachse in der Vesturdalsa starben, bevor sie das Meer erreichten und, dass nur sehr wenige, nämlich nur 13 von 1.000 Junglachsen, zu den Laichen zurückkehrten.

    „All diese Schutzmaßnahmen haben in Island einen neuen Standard gesetzt”, so Pete. „Aber es gibt noch viel mehr zu tun in diesem langfristigen Projekt.”

    Das Team ist jedoch zuversichtlich, dass es mit einem sorgfältigen Management den Rückgang des wilden Atlantiklachses, der früher in Island gedieh, umkehren kann – und Erkenntnisse für den Schutz dieser Art in anderen Ländern liefert.

    „Es ist wichtig, dass wir unsere Erkenntnisse mit anderen Gruppen auf der ganzen Welt teilen”, erläutert Pete, der die akademische Forschung koordiniert. „Die Ressourcen für den Naturschutz sind begrenzt, also müssen wir sicherstellen, dass wir nicht unnötigerweise Arbeit wiederholen, die anderswo bereits geleistet wurde.”

    Da das Team seine Ergebnisse teilen möchte, veranstaltet INEOS jedes Jahr eine internationale Six Rivers Project-Konferenz in Reykjavik.

    Im September 2021 trafen sich Akademikerinnen und Akademiker aus Kanada, Norwegen, England, Island und anderen Ländern, um ihre Forschungsergebnisse zu vergleichen.

    „Letztendlich haben wir das gleiche Ziel”, sagt Pete. „Wir alle wollen die Umwelt und den Lebensraum in einem besseren Zustand hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.” 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 23
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    Wissenschaft und Forschung nehmen den Kampf gegen die Superbakterien auf

    Die zufällige Entdeckung einer verschimmelten Petrischale durch Alexander Fleming im Jahr 1928 gab den Anstoß für eine 20-jährige Reise zur Entwicklung des weltweit ersten in Massenproduktion hergestellten Antibiotikums. Seit den 1980er Jahren wurden jedoch kaum Fortschritte bei der Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung der wachsenden „stillen Pandemie” der Antibiotikaresistenz erzielt.

    Jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des INEOS Oxford Institute dazu beigetragen, ein potenzielles zukünftiges Medikament zu identifizieren, das die Lebensdauer von „Last-Resort”-Antibiotika verlängern könnte.


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    IM Januar 2021 stellte INEOS der Universität Oxford 100 Millionen Britische Pfund zur Verfügung, da man befürchtete, dass eine wachsende „stille Pandemie” der Antibiotikaresistenz das Ende der modernen Medizin, wie wir sie kennen, bedeuten würde. Ein Jahr später haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des INEOS Oxford Institute eine vielversprechende Entdeckung gemacht.

    Carbapeneme sind lebenswichtige Antibiotika, die oft als letztes Mittel zur Behandlung schwerer Infektionen wie Sepsis und Lungenentzündung eingesetzt werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben.

    Dennoch haben einige Bakterien einen Weg gefunden, diese Carbapeneme unbrauchbar zu machen, indem sie Enzyme namens Metallo-Betalaktamasen (MBL) produzieren, was zu einer Zunahme von Superbakterien führt.

    Neue gemeinsame Forschungsarbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des INEOS Oxford Institute und mehrerer europäischer Einrichtungen haben jedoch ergeben, dass Indolcarboxylate, eine neue Klasse von Enzymblockern, diese Enzyme ausschalten können, so dass das Antibiotikum im Labor und bei Infektionen von Mäusen, Bakterien wie E. coli angreifen und töten kann.

    Die Forscherinnen und Forscher untersuchten zunächst Hunderttausende von Chemikalien, um herauszufinden, welche sich eng an die Metallo-Betalaktamasen-Enzyme anlagern und diese in ihrer Arbeit behindern würden - und welche nicht mit menschlichen Proteinen reagierten.

    Als die Forscherinnen und Forscher die Funktionsweise der Enzyme genauer unter die Lupe nahmen, stellten sie fest, dass sich diese potenziellen Medikamente auf völlig andere Weise an die Enzyme anlagerten als andere Medikamente, weil sie das Verhalten des Antibiotikums mit diesen Enzymen kopierten.

    Die Forscherinnen und Forscher veränderten dann einige Aspekte der Medikamente chemisch, um sie so wirksam wie möglich zu machen und testeten sie in Kombination mit Carbapenemen gegen multiresistente Bakterien sowohl in Schalen im Labor als auch an Mäusen.

    „Die potenziellen neuen Medikamente erwiesen sich in Kombination mit Carbapenemen als um ein Vielfaches wirksamer bei der Behandlung schwerer bakterieller Infektionen, als Carbapeneme allein”, so Professor Schofield.

    Die Resistenz gegen antimikrobielle Mittel ist derzeit für etwa 700.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich, doch droht die Situation noch viel schlimmer zu werden, denn es wird befürchtet, dass bis 2050 jährlich 10 Millionen Menschen an häufigen Infektionen sterben könnten.

    „Es ist ein massives Problem, weil wir insgesamt nicht genug neue und klinisch nützliche Antibiotika entwickelt haben”, sagte er.

    „Als Gesellschaft müssen wir Wege finden, sowohl neue Antibiotika herzustellen als auch die vorhandenen zu schützen. Die Alternative ist, dass die moderne Routinemedizin in einer Weise gestört wird, die einfach zu schrecklich ist, um sie sich vorstellen zu können.”

    Die 100 Millionen Britische Pfund von INEOS, die zur Gründung des INEOS Oxford Institute verwendet wurden, werden die Erforschung der wachsenden Antibiotikaresistenz unterstützen.

    Das Geld wird es mehr als 50 Forscherinnen und Forschern ermöglichen, sich mit dem übermäßigen Einsatz und dem Missbrauch von Antibiotika zu befassen, mit anderen weltweit führenden Unternehmen zusammenzuarbeiten und neue Medikamente für Menschen und Tiere zu entwickeln.

    „Mit der fantastischen Unterstützung, die wir von INEOS erhalten haben, können wir das neueste Programm zur Entdeckung von Medikamenten innerhalb des Instituts für mehrere verschiedene bakterielle Ziele und Anwendungen replizieren”, sagte Professor Tim Walsh, Akademischer Leiter (Mikrobiologie) am INEOS Oxford Institute.

    Diese jüngste Forschung ist der Höhepunkt jahrelanger Arbeit und ist weit davon entfernt, eine bewährte Lösung zu sein.

    Wenn es jedoch gelingt, Indolcarboxylate zu entwickeln, zu testen und zu sicheren Humanarzneimitteln zu machen, könnten sie die Wirksamkeit und Lebensdauer einiger unserer derzeitigen Antibiotika verlängern und Leben auf der ganzen Welt retten.

    Professor Tim Walsh sagte, die Entdeckung beweise auch, dass die Wissenschaft, wenn man ihr den nötigen Freiraum lasse, etwas Erstaunliches hervorbringen könne.

    „Das ist es, was wir hier gesehen haben”, fügte er hinzu. „Und wir hoffen, dass wir noch viele ähnlich vielversprechende Entdeckungen machen werden, wenn das Institut im Laufe der Jahre wächst.”

    „Dieser clevere ,trojanische Pferd'- Trick ermöglichte es diesen potenziellen Medikamenten, gegen ein breites Spektrum von MBL-produzierenden Superbakterien hochwirksam zu sein.“

    - Professor Christopher Schofield, Akademischer Leiter (Chemie) am INEOS Oxford Institute

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    Einführung

    Nie war es wichtiger für die Menschen zu verstehen, wie grundlegend die chemische Industrie für das moderne Leben und die Bewältigung der globalen Probleme ist, mit denen wir konfrontiert sind.

    Sie berührt fast alles in unserem Leben – Telefone, Kleidung, Wohnen, Verkehr und Gesundheitswesen. Das eine kann ohne das andere nicht sein.

    Wir wissen, dass ein Wandel bevorsteht und sind dabei, unser Geschäft neu zu gestalten.

    Wir wissen, vor welchen Herausforderungen die Welt heute und in Zukunft steht und sind uns unserer Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen bewusst.

    Es ist eine Energiewende im Gange, die einen gemeinsamen, ganzheitlichen Ansatz für die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu alternativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasserstoff erfordert.

    Chemie ist unser Geschäft, und unsere chemischen Produkte und Verfahren werden bei diesem Übergang eine wesentliche Rolle spielen.

    Der Klimawandel und die Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler unserer Strategie, und wir konzentrieren uns weiterhin auf einen innovativen Ansatz für Recycling und erneuerbare Energien.

    Nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die meisten Nationalstaaten das Ziel gesetzt, bis 2050 eine emissionsfreie Wirtschaft zu erreichen und verabschieden entsprechende Vorschriften und Gesetze.

    Diese Ausgabe von INCH befasst sich mit einigen der Pläne und Maßnahmen, die INEOS-Geschäftsbereiche ergriffen haben um sicherzustellen, dass sie den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft bis spätestens 2050 schaffen, dabei rentabel bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus sind.

    Grüner Transport

    INEOS arbeitet mit Wrightbus, dem ersten wasserstoffb etriebenen Doppeldeckerbus der Welt, zusammen, um Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft zu präsentieren.

    Der StreetDeck Hydroliner von Wrightbus ist mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen- Antrieb ausgestattet, und sein Akku kann bis zu 48 KWh speichern. Dies ermöglicht es dem Bus, bis zu 280 Meilen zu fahren und dabei Wasser statt Kohlendioxid auszustoßen.

    Der Bus wurde so konzipiert, dass er den Anforderungen von Busfahrenden und Fahrgästen gleichermaßen gerecht wird. Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des von der Europäischen Union fi nanzierten Projekts JIVE (Joint Initiative for Hydrogen Vehicles Across Europe).

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Netto-Null 2050

    Nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die meisten Nationalstaaten das Ziel gesetzt, bis 2050 eine emissionsfreie Wirtschaft zu erreichen und verabschieden entsprechende Vorschriften und Gesetze.

    Als Reaktion darauf haben die INEOS-Geschäftsbereiche Roadmaps aufgestellt, um den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft in unserer Branche bis spätestens 2050 zu erreichen, dabei rentabel zu bleiben und den sich entwickelnden Vorschriften und Gesetzen voraus zu sein.

    Auf der Grundlage dieser Roadmaps legen wir ehrgeizige, aber erreichbare Ziele für 2030 fest, die im Einklang mit unserer Verpflichtung für 2050 stehen. Diese werden wir voraussichtlich in Kürze veröffentlichen.

    Entsprechende Maßnahmen und Verbesserungen sind bereits in Arbeit.

    Wir werden die Emissionen pro Kilogramm Produkt bis spätestens 2025 um 10 Prozent reduzieren, und wir investieren in den nächsten fünf Jahren über drei Milliarden Euro, um unseren Fußabdruck weiter zu verringern.

    Im Rahmen dieser Bemühungen investieren wir auch in neue Produkte und Technologien, um die Industrie zu einer Kreislaufwirtschaft zu führen, in der Materialien so weit wie möglich wiederverwendet werden und keine Produkte nach ihrer Verwendung in die Umwelt gelangen.

    Die von uns hergestellten Produkte sind für eine Vielzahl von Anwendungen unerlässlich, auf die die Gesellschaft angewiesen ist.

    Aus diesem Grund betrachten Regierungen weltweit die Branche als kritische Infrastruktur, wie wir während der jüngsten Pandemie gesehen haben.

    Die Palette der Anwendungen umfasst folgende Bereiche:

    • Gesundheit und medizinische Geräte
    • Sauberes Wasser
    • Konservierung und Erhaltung von Lebensmitteln
    • Technologien für erneuerbare Energien
    • Leichtere, energiesparende Materialien für Transport und Mobilität
    • Erschwingliche Kleidung und Bekleidungsstücke
    • Bau und Transport von Wasser und Gasen
    • Elektrische Isolierung
    • Haushalts- und Elektrogeräte.

    Unsere Produkte sind unverzichtbar, weil sie in Bezug auf Leistung, Erschwinglichkeit und Umweltverträglichkeit die besten verfügbaren Materialien für die betreffenden Anwendungen sind.

    In einigen Fällen, insbesondere im medizinischen Bereich, sind sie die einzigen verfügbaren Materialien.

    INEOS ist Teil der Lösung für die Herausforderungen, vor denen die Welt steht, und wir freuen uns darauf, eine Netto-Null-Wirtschaft zu erreichen und gleichzeitig weiterhin Produkte zu liefern, die für die Gesellschaft unerlässlich sind.

    Was ist Netto-Null?

    Netto-Null bezieht sich auf das Gleichgewicht zwischen der Menge der erzeugten Treibhausgase und der Menge, die aus der Atmosphäre entfernt wird. Wir erreichen Netto-Null, wenn die Menge, die wir hinzufügen, nicht mehr ist als die Menge, die wir entfernen.

    2020 Sustainability Report

     

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Unsere Reise zu Netto-Null

    Der Weg zu Netto-Null bis 2050 wird für INEOS nicht einfach sein. Wir sind ein effizientes Produktionsunternehmen, jedoch ist die Herstellung wichtiger Rohstoffe für Kleidung, Medikamente, Elektronik, Autos, Flugzeuge und Gebäude energieintensiv. Die Produkte werden auch für den Bau von Windturbinen, Solarzellen und anderen erneuerbaren Technologien verwendet. Und all das hat seinen Preis für die Umwelt.

    „Unsere industriellen Prozesse benötigen eine gewisse Menge an Energie und geben CO2 ab“, sagt INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Das ist die Realität. Man kann das eine nicht ohne das andere haben.“

    Das Unternehmen hat vor kurzem seinen allerersten konzernweiten Sustainability Report veröffentlicht, in dem Daten aus allen Geschäftsbereichen weltweit zusammengefasst sind.

    „Es war eine Mammutaufgabe“, sagt Communications Director Tom Crotty. „Doch wir mussten wissen, wo wir global stehen, damit klar ist, was wir tun müssen.“

    Und die Veränderungen zur Senkung der Kohlenstoffemissionen, zur Herstellung nachhaltigerer Produkte und zur Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen sind schon im Gange.

    Wir haben bereits damit begonnen, Gas und Öl bei der Herstellung der Produkte durch erneuerbare Materialien zu ersetzen, wo dies möglich ist.

    Wir arbeiten mit bahnbrechenden Recyclingunternehmen zusammen, um Kunststoffabfälle wiederzuverwenden.

    Wir reinvestieren unsere Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um deren Effizienz zu verbessern und so die Kohlenstoffemissionen zu senken.

    Wir haben mit der Beschaffung von Windenergie begonnen, was den CO2-Fußabdruck um mehr als eine Million Tonnen CO2 verringern wird.

    Wir erforschen Möglichkeiten zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von Kohlendioxidemissionen in stillgelegten Ölquellen, wodurch Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

    Wir untersuchen die Möglichkeit, abgeschiedenes Kohlendioxid mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zu mischen, um Methanol zu produzieren – eine Chemikalie, die in allen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff verwendet wird.

    Wir setzen uns für eine Wirtschaft ein, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird, der keine Emissionen verursacht.

    „INEOS möchte nicht nur einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energie für seine bestehenden Betriebe leisten, sondern auch Wasserstoff bereitstellen, der anderen Unternehmen und Sektoren hilft, dasselbe zu tun“, sagt Geir Tuft, CEO vom INEOS-Geschäftsbereich INOVYN.

    Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, das die britische Regierung bei der Erreichung ihrer Klimaziele berät, ist der Ansicht, dass INEOS eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer wasserstoffbetriebenen, kohlenstoffarmen Wirtschaft spielen muss.

    In einem kürzlich geführten Interview mit INCH sagt er: „INEOS wird uns auf diesem Weg begleiten.

    Das Unternehmen muss nur sicherstellen, dass es seine Rolle in der Klimawandeldiskussion klarlegt, damit die Öffentlichkeit das auch versteht.“

    Energiewende

    Da die Welt sauberere, alternative Energieformen nachfragt, investiert INEOS Millionen in eine Reihe von Projekten, die auf eine drastische Senkung der CO2-Emissionen abzielen.

    Grüner Wasserstoff wird ein Hauptschwerpunkt sein, ebenso wie die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Und beide Wege werden zu neuen Arbeitsplätzen führen.

    Roadmaps

    Die Gewährleistung eines möglichst effizienten und sicheren Betriebs seiner Anlagen hat für INEOS höchste Priorität. Sie ist die Grundlage für die Betriebsgenehmigung. Um bis 2050 Netto-Null zu erreichen, hat nun jeder Standort eine Roadmap entwickelt, der sechs Schlüsselbereiche untersucht, in denen Änderungen zur Emissionsreduzierung vorgenommen werden können.

    Kreislaufwirtschaft

    INEOS konzentriert sich auf die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft, um zu verhindern, dass Milliarden Tonnen Kunststoff auf Mülldeponien landen. In der gesamten INEOS-Gruppe entwickeln die Geschäftsbereiche mehrere Technologien parallel, die jeweils für die verschiedenen gesammelten Kunststoffe geeignet sind, und haben bereits mehr als 25 verschiedene Produkte auf den Markt gebracht, die recycelten Kunststoff enthalten.

    Sichere Nachhaltige Produkte

    Von Polymeren über Medikamente bis hin zu Mobiltelefonen – die von INEOS hergestellten Chemikalien verbessern fast jeden Aspekt des modernen Lebens. In Zusammenarbeit mit unseren Kund/innen stellen wir sichere und nachhaltige Produkte her, die auch der Gesellschaft helfen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Wasserstoff - Kraftstoff Der Zukunft

    Wasserstoff wird als Kraftstoff der Zukunft gepriesen. Der Ruf nach einem Wandel kommt nicht mehr nur von der Industrie, die ihn seit mehr als 40 Jahren in großen Mengen einsetzt. Auch die Regierungen finden Gefallen daran und erkennen, dass eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050 ohne Wasserstoff nicht möglich sein wird.

    Bei der Verbrennung von Wasserstoff fallen null Emissionen an. Wasserstoff kann effizienter als fossile Brennstoffe sein. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum und treibt sogar die Sonne an.

    Als Unternehmen befindet sich INEOS in einer einzigartigen Position, um eine wasserstoffbetriebene Wirtschaft voranzutreiben.

    Der Geschäftsbereich INOVYN stellt seit mehr als 100 Jahren Wasserstoff als Nebenprodukt her.

    INEOS ist bereit, in ganz Europa erheblich in die Entwicklung von grünem Wasserstoff zu investieren.

    Die Umstellung auf Wasserstoff würde auch dazu beitragen, die Hauptursache des Klimawandels zu bekämpfen: die Luftverschmutzung.

    INEOS hat vor kurzem einen neuen, auf Wasserstoff spezialisierten Geschäftsbereich gegründet, der nur ein Ziel verfolgt: die Senkung von CO2-Emissionen.

    Der Geschäftsbereich wird sich darauf konzentrieren, die Produktion von sauberem Wasserstoff in ganz Europa hochzufahren, und zwar nicht nur für seine eigenen Standorte, sondern auch für andere Branchen, die erschwingliche, kohlenstoffarme Energie benötigen.

    In Norwegen baut das Unternehmen eine Wasserelektrolyseanlage, um die Bemühungen des Landes zu unterstützen, bis 2040 mehr Treibhausgase einzusparen als es erzeugt.

    Der kohlenstofffreie Strom wird zur Herstellung von sauberem Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser am Chemiestandort in Rafnes verwendet.

    Die Investition wird nicht nur zu einer Verringerung der eigenen CO2-Emissionen führen, sondern auch jeden Tag genügend zusätzlichen sauberen Wasserstoff produzieren, um bis zu 400 Busse oder 1.600 Taxis zu betanken.

    Und in Belgien haben INEOS und ENGIE am Standort von INEOS Phenol in Doel Tests im industriellen Maßstab durchgeführt, um zu prüfen, ob Wasserstoff zu großen Teilen als Erdgasersatz verwendet werden kann.

    „Wir glauben an Wasserstoff als wichtigem Bindeglied zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft und zählen auf das Know-how und die Unterstützung von INEOS als wichtiger Partner bei der Energiewende“, sagt Cedric Osterrieth, CEO von ENGIE Generation Europe.

    Die beiden Unternehmen sind auch stark an einem ehrgeizigen Projekt beteiligt, bei dem abgeschiedenes Kohlendioxid aus Abfällen mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff zur Herstellung von Methanol verwendet werden soll – eine Chemikalie, die in vielen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff eingesetzt wird.

    Methanol wird derzeit aus fossilen Rohstoffen hergestellt, und dabei wird CO2 ausgestoßen.

    Funktioniert das neue Verfahren gut, würde jede produzierte Tonne Methanol die CO2-Emissionen um mindestens eine Tonne pro Tonne Methanol verringern. Doch das sind nur zwei von vielen Projekten.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe möchte, dass INEOS an der Spitze des Wandels steht. „Wasserstoff ist der Kraftstoff der Zukunft“, sagt er.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Kohlenstoffabscheidung und speicherung

    Diese Projekte haben das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis und zur Weiterentwicklung der Kohlenstoffspeichertechnologie zu leisten und gleichzeitig die allgemeinen europäischen Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 und darüber hinaus zu unterstützen.

    Fossile Brennstoffe haben den Fortschritt der Menschheit in den letzten 260 Jahren vorangetrieben. Doch die Welt verlangt nach Veränderungen. Auf der ganzen Welt steht die Industrie unter Druck, ihre Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden und erneuerbare Alternativen zu finden. Und INEOS stellt sich dieser Herausforderung.

    INEOS ist schon weit – bei der Nutzung kohlenstoffarmer Technologien, der Senkung von Emissionen und der Verbesserung der Energieeffizienz seiner Anlagen.

    Das Unternehmen ist aber auch stark an Projekten zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Europa und den USA beteiligt.

    In Grangemouth in Schottland sind INEOS und Petroineos integraler Bestandteil des schottischen Clusters und arbeiten mit dem Acorn-Projekt zusammen, um bis 2027 bis zu einer Million Tonnen CO2 abzuscheiden und zu speichern.

    Der Standort arbeitet auch an der Entwicklung von Schottlands erstem System zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, das Schottlands industrielles Kernland mit dem Acorn-CO2-Transport-und-Speichersystem im Nordosten Schottlands verbindet.

    In Antwerpen, Belgien, ist INEOS Teil des Antwerp@C-Konsortiums, das die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Aufbaus einer CO2 Infrastruktur zur Unterstützung der künftigen Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid untersucht.

    Das Potenzial des Greensand-Projekts, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern, wird einen erheblichen Beitrag zu Dänemarks Gesamtziel für die Reduzierung der Emissionen bis 2030 leisten.

    Das Projekt hat das Potenzial, die CO2-Emissionen bis 2030 um neun Millionen Tonnen zu reduzieren.

    In Houston, Texas, ist INEOS eines von elf Unternehmen, die den groß angelegten Einsatz von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung unterstützen, die bis 2030 zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von bis zu 50 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und bis 2040 von etwa 100 Millionen Tonnen führen könnten.

    In Dänemark ist INEOS Greensand das erste Projekt seiner Art in Europa, bei dem riesige Gasreservoirs unter der Nordsee für die dauerhafte Speicherung von Kohlenstoff genutzt werden.

    Das dänische Projekt hat das Potenzial, jedes Jahr bis zu acht Millionen Tonnen CO2 in den von INEOS betriebenen Siri- und Nini-Gebieten zu speichern, sobald diese ihre Produktion einstellen.

    Bei Redaktionsschluss stand das Greensand-Konsortium kurz davor, einen Förderantrag beim Energy Technology Development and Demonstration Program in Dänemark einzureichen.

    Ist der Antrag erfolgreich, hofft das Konsortium, die Arbeiten bis Ende dieses Jahres beginnen zu können, so dass die Offshore-Injektion Ende 2022 stattfinden kann.

    „Greensand hat ein starkes Konsortium von 29 Unternehmen zusammengebracht“, sagt Mads Weng Gade, Head of Country, Denmark, and Commercial Director INEOS Energy. „Sie sind wichtige Akteure aus Dänemark und auf der ganzen Welt.“

    Das Projekt wird bis zu 90 Prozent des CO2 aus Kraft-, Stahl- und Zementwerken dauerhaft speichern.

    Es wird an Land aufgefangen und per Schiff zu einer Offshore-Plattform transportiert.

    Von dort aus wird das CO2 mit Hilfe der bestehenden Ölplattform in flüssiger Form in die Lagerstätten mehr als eine Meile unter dem Meeresboden eingeleitet, wo es auf natürliche Weise die leeren Öl- und Gasfelder füllt.

    Brian Gilvary kam Anfang des Jahres als geschftsführender Vorsitzender des neuen Geschäftsbereichs INEOS Energy zu INEOS und bringt einen enormen Erfahrungsschatz aus der Energiebranche mit.

    Er ist überzeugt davon, dass energieintensive Industrien einen Weg finden müssen, um die mit dem Klimawandel verbundenen CO2-Emissionen zu bewältigen, wenn sie ihre Betriebe dekarbonisieren und das Überleben von Industrien sichern wollen, ohne die die Welt nicht leben kann, wie z. B. Strom und Heizung.

    „Das ist die große Herausforderung für die Industrie und für den Planeten“, sagt er. „Denn selbst als die Welt während der Pandemie komplett stillstand, verbrauchte sie immer noch über 80 Millionen Barrel Öl pro Tag, und Öl war immer noch die wichtigste Energiequelle.“

    Er sagt weiter, das Greensand-Projekt werde wesentlich zum Verständnis und zum Wachstum von INEOS im Bereich der Kohlenstoffspeichertechnologie beitragen – und künftige Vorhaben unterstützen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe möchte, dass INEOS an der Spitze der Industrie steht und ist überzeugt, dass Brian sowohl Erfahrung als auch Führungsqualität mitbringt, um dieses Ziel zu erreichen.

    „Wir sind hocherfreut, dass sich jemand von Brians Kaliber bereit erklärt hat, in einer Zeit der bedeutenden Transformation der Energiebranche zu uns zu kommen“, sagt er.

    Innerhalb weniger Monate nach Brians Ernennung arbeitete er mit dem Team von INEOS Energy an der Neupositionierung der Anlagen.

    Dies führte zu der transformativen Übernahme aller ölproduzierenden Vermögenswerte von Hess in Dänemark und dem Verkauf eines INEOS-eigenen Öl- und Gasgeschäfts in Norwegen, um neue und weitere Reinvestitionen in die Energiewende zu ermöglichen.

    „Selbst für INEOS-Verhältnisse kamen diese Geschäfte in einem relativ kurzen Zeitfenster zustande“, sagt er.

    INEOS Energy besitzt nun das gesamte dänische Ölfeld Syd Arne und plant, die Produktion in den nächsten 20 Jahren zu steigern.

    Es beunruhigt INEOS nicht, dass Dänemark beabsichtigt, die Exploration und Förderung von Öl und Gas bis 2050 zu verbieten.

    „Wir wissen, dass es nach 2050 keine Explorationen mehr gibt, doch das betrachten wir nicht“, sagt Brian, BPs ehemaliger Finanzchef. „Es bedeutet für uns, einen Zeitplan für den Betrieb dieser Anlagen bis zum Ende der Lebensdauer der Felder zu erstellen. Unsere Produktion wird definitiv bis 2050 eingestellt sein.“

    Die Vereinbarung mit Hess stärkt auch INEOS‘ Position und die Fähigkeit, in die nächste Phase des Greensand-Projekts einzusteigen.

    Brian, der vor kurzem vom Energierat für seinen herausragenden Beitrag zur Branche mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, ging vergangenes Jahr bei BP in den Ruhestand.

    Doch dann klopfte INEOS an ...

    „INEOS ist ein außergewöhnliches, bahnbrechendes Unternehmen und die Branche ist zu aufregend, um nicht dabei zu sein“, sagt er.

    Er ist davon überzeugt, dass INEOS eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen wird – aufgrund seiner Anlagen, seiner Technologie und der Tatkraft und Entschlossenheit seiner Beschäftigten, Dinge zu erledigen.

    „Die Öl- und Gasindustrie wird ein wichtiger Teil der Lösung für das Problem des Klimawandels sein“, sagt er. „Und INEOS wird eine wichtige Rolle bei dieser Energiewende spielen, sei es bei der Bereitstellung von Energie durch Öl und Gas in den nächsten Jahrzehnten oder in Zukunft durch alternative Energielösungen wie Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung.“

    Er fügt hinzu: „Es ist ein wirklich führendes Technologieunternehmen, das in der Lage sein wird, sich im gesamten Spektrum der Energiewende durchzusetzen.“

    150-Millionen-Dollar-Deal wird das Energiegeschäft von INEOS umgestalten

    Die Entscheidung von INEOS Energy, alle ölproduzierenden Anlagen von Hess in Dänemark zu kaufen, wird die Geschicke von INEOS in der Nordsee verändern. Vorstandsvorsitzender Brian Gilvary sagt, dass der 150-Millionen-Dollar-Deal das zu Beginn dieses Jahres vereinbart wurde, die Situation dahingehend verbessern wird:

    • STÄRKUNG des Portfolios von INEOS
    • VERBESSERUNG des Gleichgewichts zwischen den Öl- und Gasanlagen, die stark durch Gas belastet waren.
    • BIETEN von Möglichkeiten für Wachstum und
    • FREISCHALTEN von Synergien im operativen und Kostenbereich

    „Wir befanden uns in Dänemark in einer Situation, in der wir uns entweder transformieren oder aussteigen mussten“, sagt er. „Dieser Deal ist ein wichtiger Schritt bei der Neugestaltung unseres Energiegeschäfts.“

    Das bedeutet auch, dass INEOS nun das gesamte dänische Ölfeld Syd Arne und eine 4,8-prozentige Beteiligung von Hess an dem von INEOS betriebenen Solsort-Feld besitzt.

    Die Anlagen werden parallel zum Greensand-Projekt betrieben, dessen erster Meilenstein im November 2020 erreicht wurde, als DNV GL bestätigte, dass das unterirdische Gasreservoir sicher komprimiertes CO2 enthalten kann.

    Kürzlich haben sich 29 Konsortiumsmitglieder bereit erklärt, das Greensand-Pilotprojekt zur Kohlenstoffspeicherung zu unterstützen, um die ehrgeizigen dänischen Ziele einer CO2-Reduzierung um 70 Prozent bis 2030 zu erreichen.

    „Wir gehen Schritt für Schritt vor“, sagt Mads Weng Gade, Head of Country, Denmark and Commercial Director INEOS Energy.

    „Wir haben jetzt das Konsortium zusammengestellt, und wenn wir erfolgreich sind und die dänische Regierung und der Beirat uns weiterhin unterstützen, wird Greensand einen weiteren wichtigen Schritt zur Unterstützung der dänischen Klimastrategie machen können.“

    Das Potenzial, bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu speichern, wird einen wesentlichen Beitrag zu Dänemarks Ziel der Emissionsreduzierung bis 2030 leisten.

    Ex-BP-Chef wechselt zu INEOS

    Brian Gilvary kennt INEOS. Bei BP war er an Geschäftsabschlüssen mit INEOS involviert.

    Erst letztes Jahr leitete er die Verhandlungen mit INEOS über den Verkauf des weltweiten Aromatenund Acetylgeschäfts von BP für fünf Milliarden US-Dollar – und hatte großen Respekt vor dem Ansatz von INEOS, ein für beide Unternehmen erfolgreiches Geschäft unter Dach und Fach zu bringen.

    „INEOS agiert kommerziell sehr klug, und ich habe gesehen, wie rigoros Deals zustande kommen“, sagt er. „Aber INEOS hört auch zu und versteht die Sichtweise der anderen Seite. Ich ziehe es dennoch vor, auf der gleichen Seite des Verhandlungstisches zu sitzen.“

    Was Brian ebenfalls beeindruckt hat, seit er Executive Chairman von INEOS Energy ist, ist der obsessive Fokus von INEOS auf Sicherheit und die gelebte Bescheidenheit.

    „INEOS wird in vielerlei Hinsicht unterschätzt“, sagt er. „Der Stil des Hauses ist es, etwas zu liefern und dann über Erfolge zu sprechen sowie aus Dingen zu lernen, die nicht so gut gelaufen sind.“

    Brian war 34 Jahre lang bei BP tätig und half, das Unternehmen durch einige seiner schwierigsten Zeiten zu führen, darunter die Explosion einer BP-Bohrinsel im Golf von Mexiko 2010, die zur schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA führte.

    KOHLENSTOFFABSCHEIDUNG PROJEKT

    Die erste Phase des Greensand-Projekts ist bereits abgeschlossen. Das Projekt kann bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in den von INEOS betriebenen Feldern Siri und Nini speichern, sobald diese ihre Produktion eingestellt haben.

    • Mit der Technologie zur Kohlenstoffabscheidung können bis zu 90 Prozent des CO2 von starken Emittenten abgeschieden werden.

    • Das CO2 wird an Land abgeschieden und dann per Schiff zur Offshore-Plattform transportiert.

    • Das CO2 wird in fl üssiger Form in die geologischen Lagerstätten mehr als 1.500 Meter unter dem Meeresboden eingeleitet. Das CO2 wird die leeren Öl- und Gaslagerstätten auf natürliche Weise auffüllen und dauerhaft unter dem Meeresboden der Nordsee gespeichert.

    • Bis 2030 soll eine Kapazität zur Speicherung von dreieinhalb bis vier Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschaffen werden.

    WWW.PROJECTGREENSAND.COM

    6 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    yCEN

    Nichts ist heute so dringend wie der Klimawandel. Seit Jahren treibt das Climate and Energy Network (CEN) von INEOS das Thema Nachhaltigkeit in der INEOS-Agenda immer weiter nach oben. Das Unternehmen hat jedoch erkannt, dass es die Perspektive seiner jüngeren Führungskräfte einbeziehen muss. Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, hat INEOS eine Gruppe junger Menschen gebildet (yCEN – Young Climate and Energy Network), die leidenschaftlich davon überzeugt sind, dass INEOS eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielt. Lernen Sie yCEN kennen.

    Die frühere First Lady Eleanor Roosevelt vertrat die Ansicht, dass die Zukunft denjenigen gehört, die an die Schönheit ihrer Träume glauben. Der ehemalige US Präsident Barack Obama glaubte, dass sie jungen Menschen mit einer Ausbildung und der Phantasie, etwas zu schaffen, gehört. INEOS glaubt, dass sie allen dreien gehört.

    Das Unternehmen gibt seinen jungen Leuten jetzt eine echte Stimme innerhalb des Unternehmens, um die Zukunft zu gestalten. Das ist eine echte Chance für sie, die Zukunft des Unternehmens über das Jahr 2025 hinaus mitzugestalten.

    Die yCEN-Gruppe, deren Mitglieder alle unter 35 Jahre alt sind, wird von Matthias Schnellmann geleitet, einem 29-Jährigen mit einem Doktortitel in Chemieingenieurwesen.

    Ihre Aufgabe ist es, Antworten auf einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu finden.

    Und sie sind begeistert von dieser Aussicht.

    „Es gibt keine Einheitslösung. Es müssen bestimmte Kompromisse eingegangen werden“, sagt Pieter-Jan Snoeck, Energy and Performance Coordinator bei INEOS Olefins & Polymers Europe, der ebenfalls dem yCEN angehört.

    „Der beste Weg, damit zu beginnen, ist, darüber nachzudenken, die Ideen der anderen zu hinterfragen und konkrete Lösungen zu finden.

    Die Zeit zum Handeln ist jetzt, denn INEOS hat die richtigen Leute, um diese Reise zum Erfolg zu führen.“

    Greet Van Eetvelde, INEOS‘ Global Head of Energy and Innovation, bezeichnet die Bildung einer jungen Klima- und Energie Netzwerkgruppe als eine „unglaublich wichtige Entwicklung“.

    „Es gibt keine kurzfristige Lösung für die großen Herausforderungen, die vor uns liegen“, sagt sie. „Wir mögen zwar erfahren sein, aber es werden die jungen Menschen sein, die INEOS voranbringen, also müssen wir auf sie hören.

    Die Zukunft von INEOS beginnt jetzt, denn wir Älteren werden nicht mehr da sein, wenn die Auswirkungen voll durchschlagen.“

    Matthias sieht eine sehr vielversprechende Zukunft für INEOS und, was noch wichtiger ist, eine Zukunft, die er nun von innen beeinflussen kann.

    „Ich freue mich unglaublich darauf, mit einer Gruppe motivierter Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, um die großen Herausforderungen anzugehen, vor denen wir stehen“, sagt er. Das bedeutet nicht, dass der Weg, der vor uns liegt, einfach sein wird, sagt er. Das ist er auch nicht. „Ich bin voller Demut angesichts der Herausforderung, sowohl wegen ihres Umfangs als auch wegen der Geschwindigkeit, mit der wir sie angehen und bewältigen müssen. Gleichzeitig bin ich aber auch optimistisch, denn es gibt Beispiele dafür, dass die Menschen in der Vergangenheit Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben.

    Die Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe ist ein gutes Beispiel dafür.“

    Er ist von INEOS überzeugt, das Unternehmen, in das er im September 2019 nach Abschluss seiner Postdoc-Phase an der Universität Cambridge in Großbritannien eintrat.

    „Die chemische Industrie wird eine tragende Säule unseres Übergangs zu einer klimaneutralen Zukunft sein, und sie spielt bereits jetzt eine wichtige Rolle, indem sie die wesentlichen Produkte für erneuerbare Technologien und emissionsfreie Fahrzeuge herstellt“, sagt er.

    „Sie ist für unser modernes Leben von grundlegender Bedeutung. Den Menschen ist oft nicht bewusst, dass es eine enge Verbindung zwischen der chemischen Industrie und fast allem gibt, womit sie täglich zu tun haben, sei es ihr Smartphone, ihre Kleidung, die Kreditkarten in ihrer Brieftasche oder die Zahnpasta auf ihrer Zahnbürste.“

    Mit anderen Worten: Das moderne Leben wäre primitiv, es würde fast alles fehlen, was wir als selbstverständlich ansehen.

    INEOS, das weltweit 26.000 Menschen beschäftigt, stellt Produkte von Bedeutung her.

    Unsere Kunststoffverpackungen schützen und konservieren Lebensmittel und Getränke.

    Unser PVC trägt dazu bei, dass Blut länger hält.

    Unsere Lösungsmittel werden zur Herstellung von Insulin und Antibiotika verwendet.

    Unser Chlor reinigt 98 Prozent des britischen Trinkwassers.

    Acrylnitril ist der wichtigste Rohstoff für Kohlenstofffasern, die Autos und Flugzeuge leichter, stabiler und kraftstoff effizienter machen.

    „INEOS ist sich bewusst, dass Veränderungen notwendig sind“, sagt Matthias. „Und wir haben keine Angst davor.“

    In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen hinter den Kulissen mithilfe von CEN, das die Debatte an den Standorten der Gruppe vorantreibt, erfolgreich an der Reduzierung von Emissionen gearbeitet.

    An der jüngsten dreitägigen Jahrestagung nahmen täglich online rund 130 Personen aus dem gesamten Unternehmen teil – Vorstandsvorsitzende, Gesch.ftsführende, Manager/innen sowie Klima- und Energieexpert/ innen – , um zu erfahren, was ihre Kolleginnen und Kollegen unternehmen, um Kohlenstoffemissionen zu senken, auf recycelte und biobasierte Rohstoffe umzusteigen, Abfallstoffe wiederzuverwenden, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energieeffi zienz zu verbessern.

    Während dieser drei Tage konzentrierte sich das Unternehmen auf Schlüsselthemen wie Klima und Energie, Kreislaufwirtschaft, in der nichts verschwendet wird, sowie Herstellung sicherer nachhaltiger Produkte, welche die Gesellschaft braucht.

    „Das sind nicht nur Worte“, sagt Greet. „Wir verfolgen einen geschäfts orientierten Ansatz, um die Chancen für INEOS in dieser Übergangswirtschaft zu ermitteln.“

    Auf dem jährlichen Treffen wurde auch die neue Initiative yCEN ins Leben gerufen, die von den jungen Menschen getragen wird, deren Zukunft von den heute getroffenen Entscheidungen abhängt.

    Ihr Teamleiter Matthias hat bereits eine wachsende und sehr leidenschaftliche junge Gruppe hinter sich.

    „Der Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft ist unerlässlich, und wir müssen unsere Maßnahmen beschleunigen“, sagt er.

    „Unser Weg muss jedoch technisch, finanziell und gesellschaftlich machbar sein. Wir können die Gesetze der Physik nicht ändern, und es gibt Grenzen dafür, wie schnell wir erneuerbare Energien einsetzen können. Die Unternehmen müssen in neue Technologien investieren, was sie nur tun können, wenn sie rentabel bleiben.“

    Die EU will bis 2050 mindestens die gleiche Menge an Treibhausgasen aus der Atmosphäre entfernen, wie sie selbst ausstößt.

    Matthias sagt, es sei spannend, bei INEOS an vorderster Front an dieser Transformation mitzuwirken.

    „Ich denke, dass sich natürlich Gelegenheiten ergeben werden, bei denen wir substanzielle Beiträge leisten können, insbesondere in einer Organisation wie INEOS, deren Erfolg auf Herausforderungen, der Suche nach neuen Möglichkeiten und der Förderung ihrer Beschäftigten beruht.“

    6 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Roadmaps für eine bessere Zukunft

    FAHRPLÄNE werden jetzt an jedem INEOS Standort erstellt. Die Art und Weise, wie die verschiedenen Geschäftsbereiche ihren Weg zu Netto-Null planen, mag unterschiedlich sein, aber das Ziel ist dasselbe: eine drastische Senkung der CO2-Emissionen bis 2030 und 2050. „Unser Ziel ist es, realistische Roadmaps zu erstellen und erreichbare Ziele auf der Grundlage der Beiträge der einzelnen Geschäftsbereiche festzulegen“, sagt Greet Van Eetvelde, INEOS‘ Global Head of Energy and Innovation.

    Die Roadmaps, die zu Investitionsplänen der Geschäftsbereiche führen, werden jedem Geschäftsbereich helfen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Sie werden regelmäßig aktualisiert.

    Die meisten INEOS-Standorte sind, obwohl sie energieintensiv sind, bereits sehr effi zient.

    Die Konzentration darauf allein wird dem Unternehmen – oder der Umwelt – jedoch keine großen Vorteile bringen.

    Jedoch mit einem Wechsel der Brennstoffe, der Verwendung von recycelten oder erneuerbaren Rohstoffen bzw. Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sollte man es schaffen.

    „Eine solide, wissenschaftlich fundierte Methode zu haben, um Reaktionspfade zu zeichnen und letztendlich Emissionsziele festzulegen, die erreichbar sind, ist die Art und Weise, wie INEOS Geschäfte macht“, sagt Hür Bütün, Environmental Data Manager bei INEOS, der am Kohlenstoff-Fußabdruck der einzelnen Standorte und den Roadmaps gearbeitet hat.

    „Diese führt uns in eine klima- und ressourcenneutrale Wirtschaft.“

    Die INEOS-Anlagen im Hafen von Antwerpen waren die ersten, die eine derartige Roadmap einführten.

    Ziel ist es, im Rahmen des Übergangs zu Netto-Null die EU-Klimaziele zu erreichen.

    „Es ist ein dynamisches Dokument“, sagt Greet.

    Die Roadmap für Antwerpen, der mit Unterstützung von Matthias Schnellmann erstellt wurde, umfasst die Beschaffung von Ökostrom, die Abscheidung von CO2 zur Nutzung, die Optimierung von Prozessen, die Umstellung auf ausgelagerte sauberere Wärme und Investitionen in die Elektrifizierung.

    Auch andere INEOS-Geschäftsbereiche machen Fortschritte – und entwickeln ihre eigenen Roadmaps, die am besten zu den Gegebenheiten der Geschäftsbereiche passen.

    „Wir wissen, dass one-size-fits-all nicht funktioniert“, sagt Greet. „Doch es gibt Bereiche, in denen wir exzellente Leistungen erbringen, so dass wir herausragende Beispiele teilen können.“

    INEOS O&P hat bereits damit begonnen, seine Abhängigkeit von Gas und Öl zu verringern, indem es Kunststoffabfälle zur Herstellung einer neuen Reihe von Kunststoffen verwendet, die als bahnbrechend bezeichnet werden.

    Und einige der energieintensiven Standorte in Belgien werden jetzt mit erneuerbarem Strom statt mit fossilen Brennstoffen betrieben – ein Schritt, der die Emissionen von INEOS um 1,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken wird.

    INEOS Phenol in Antwerpen ist der Ansicht, dass es das Potenzial hat, seine Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 zu halbieren, indem es sauberen Strom bezieht, mehr Wasserstoff und Dampf verwendet und einen Abnehmer für Rückstände findet, die normalerweise verbrannt werden.

    Jeder Geschäftsbereich nutzt die wissenschaftliche Grundlage von INEOS, um seine aktuellen Emissionen zu berechnen und seine künftigen Reduzierungen festzulegen.

    Letztendlich wird das Unternehmen jedoch mit der Science Based Targets Initiative (SBTi) zusammenarbeiten, um die Emissionsreduzierung im Einklang mit der Klimawissenschaft zu validieren.

    „Diese Ziele bieten den Unternehmen einen klar definierten Weg, um die Emissionen im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu reduzieren“, sagt ein Sprecher von Science Based Targets.

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    Platin- und Goldauszeichnungen für Nachhaltigkeit

    NACHHALTIGKEIT ist eine Lebenseinstellung bei INEOS, denn sie treibt die Innovation voran. Gutes zu tun ist auch gut fürs Geschäft. Im Laufe der Zeit ist sie für die Beschäftigten, die Nachbarschaft, Kund/ innen und Investor/innen von INEOS immer wichtiger geworden.

    „Das ist Grundlage unserer Betriebserlaubnis“, sagt die Sustainability Officer Marie Casier. „Und das ist es, was unsere Lieferant/innen und Kund/innen zu Recht sehen wollen.“

    Die Bewertung von INEOS Europe hat sich seit 2016, als das Unternehmen EcoVadis erstmals bat, sein Engagement für den Aufbau eines nachhaltigeren und umweltverträglicheren Unternehmens zu beurteilen, radikal verbessert.

    Diese Verbesserungen führten zu Gold- und Platinauszeichnungen in den jüngsten Nachhaltigkeitsbewertungen der unabhängigen Organisation, die auf die Bewertung der Leistung von Unternehmen weltweit spezialisiert ist.

    INEOS Styrolution erhielt eine Platin- Auszeichnung und gehört damit zum besten Prozent der am besten bewerteten Chemieunternehmen der Welt, während INOVYN und INEOS Europe AG mit Gold ausgezeichnet wurden und damit zu den besten vier Prozent der 65.000 bewerteten Unternehmen gehören.

    „Wir wurden vor allem für unsere Umweltleistung ausgezeichnet, die unser Engagement für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen sowie für Recycling und die Kreislaufwirtschaft widerspiegelt“, so Marie.

    In diesem Jahr hat INEOS Daten von allen Geschäftsbereichen gesammelt, um bei EcoVadis einen Gruppenantrag einzureichen.

    Es ist zu hoffen, dass die Entscheidung, einen konzernweiten Verhaltenskodex für Lieferant/innen einzuführen, auf positive Resonanz stößt.

    Der Verhaltenskodex legt den Standpunkt von INEOS fest, dass das Unternehmen nur mit Lieferant/innen – sowohl in vor- als auch in nachgelagerten Bereichen – Geschäfte machen möchte, die eine ähnliche Einstellung zu Nachhaltigkeit haben.

    David Thompson, CEO von Trading and Shipping, leitete die Gruppe der Procurement Directors, die den Kodex erarbeitet hat.

    „Wir arbeiten mit Tausenden von Lieferant/innen zusammen und gehen davon aus, dass sie sich bereits an die meisten Regeln des Verhaltenskodex halten“, sagt er.

    „Doch wir hoffen, dass wir sie ermutigen können, auch unsere Sicherheitsstandards und unsere Erwartungen an den Umweltschutz einzuhalten. Auf diese Weise können wir allen unseren Stakeholdern versichern, dass unsere Lieferant/innen in gleicher Weise unseren eigenen Zielen zu stimmen.“

    Der Verhaltenskodex ist in 24 Sprachen verfügbar, darunter Arabisch, Russisch und Mandarin, um sicherzustellen, dass er an den INEOS-Standorten auf der ganzen Welt verstanden wird.

    Jacob Dossett, Feedstock Procurement Manager bei INEOS Nitriles, half bei der Ausarbeitung des Verhaltenskodex‘.

    „Er fasst zusammen, was wir von allen in unserer Lieferkette erwarten, und wir behalten uns das Recht vor, Geschäfte mit allen zu beenden, die unsere Erwartungen nicht erfüllen können“, sagt er.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Recycling weltneuheit

    INEOS wird mit der französischen Molkereigruppe Lactel zusammenarbeiten, um die weltweit ersten H-Milchflaschen aus recyceltem Kunststoff herzustellen. Zunächst werden 140.000 Milchflaschen in der Produktionsanlage von Lactel in Montauban (Frankreich) hergestellt, wobei Kunststoff abfälle verwendet werden, die mit Hilfe einer fortschrittlichen Recyclingtechnologie wieder in hochdichtes Polyethylen umgewandelt wurden.

    Die Zusammenarbeit wird von beiden Unternehmen als ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft für die Verpackungsindustrie angesehen.

    Recycelte Kunststoffe durften bisher nicht mit Lebensmitteln oder Flüssigkeiten in Berührung kommen, da bei gebrauchten Kunststoffen die Gefahr einer Kontamination besteht, die für die menschliche Gesundheit gefährlich sein kann. Diese Zusammenarbeit könnte dazu beitragen, dies zu ändern.

    „Durch chemisches Recycling werden wir in der Lage sein, aus recyceltem Kunststoff neue Qualitätspolymere zu liefern, die selbst für die anspruchsvollsten Anwendungen mit Lebensmittelkontakt wie Milch ideal sind“, sagt Xavi Cros, CEO INEOS Olefins & Polymers Europe South.

    „Das ist ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung.“

    Lactel wurde 1967 gegründet und ist die erste Molkereimarke, die in Zusammenarbeit mit INEOS eine Lösung für H-Milchfl aschen fi nden möchte.

    „Wir freuen uns sehr, diese Umweltinnovation in unsere kultigen Milchfl aschen zu bringen“, sagt General Manager Anne Charles-Pinault.

    INEOS wird fortschrittliche Recyclingtechnologie einsetzen, um die Kunststoffabfälle in Rohstoffe für seine europäischen Kracker umzuwandeln.

    Diese Rohstoffe werden Gas und Öl ersetzen.

    Doch das Endergebnis ist das gleiche – Polyethylen hoher Dichte von höchster Qualität, das von Lactel für die Herstellung seiner H-Milchfl aschen verwendet werden kann.

    Das Werk von Lactel hat bereits den Segen des weltweit anerkannten Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) erhalten.

    Er hat bescheinigt, dass die auf diese Weise hergestellten Flaschen den Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit entsprechen und vollständig recycelbar sind.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Klarer Kopf In Der Krise

    Vor etwa 40 Jahren arbeiteten ein Vater und sein Sohn als Missionare in einigen der ärmsten Gegenden der Welt.

    Sie unterstützten Kliniken, in denen die Menschen dringend medizinische Hilfsgüter benötigten.

    Trafen diese lebensrettenden Impfstoffe und Medikamente dann endlich ein, hatte die Reise oft ihren Tribut gefordert und sie fast unbrauchbar gemacht.

    Auch die unzureichende Lagerung bereitete Kopfzerbrechen.

    Da diese Medikamente nicht gekühlt werden konnten, wurden Keith Meyer und sein Sohn Chris Zeugen von unnötigen Todesfällen und Leiden.

    Als sie 1979 nach Ohio in den USA zurückkehrten, waren sie fest entschlossen, eine Lösung für die Kühlung von Medikamenten während des Transports zu fi nden.

    Keith kündigte seinen Job beim YMCA und gründete mit seinem Sohn Chris VacuPanel. Gemeinsam entwickelten sie ein Vakuumisolationspaneel, das Impfstoffe kühl hält.

    Während der Anthrax-Bedrohungen Ende der 1990er-Jahre griffen die US-Streitkräfte auf ihr System zurück, um Milzbrand-Impfstoff ans Militärpersonal zu liefern.

    Von dort aus inspirierten sie CSafe Global, den Marktführer im Bereich der Kühlkettenlogistik und das Unternehmen, das heute mit seiner Flotte von maßgeschneiderten Thermobehältern COVID-19-Impfstoffe in die entlegensten Teile der Welt transportiert.

    CSafe Global, das Hand in Hand mit BioNTech in Deutschland zusammenarbeitet, um den Impfstoff von BioNTech/Pfi zer in die ganze Welt zu versenden, sagt, dass seine Behälter Medikamente bei -70°C mindestens zehn Tage lang aufbewahren können.

    Diese Container werden nun um die ganze Welt geflogen – und liefern sogar Impfstoffe von Deutschland nach China.

    „Die Aufrechterhaltung der richtigen Temperatur für jeden Impfstoff ist von entscheidender Bedeutung, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten“, sagt Scott Reeve, Präsident von Composite Advantage, das er 2005 gegründet hat und das jetzt zur Creative Composites Group gehört.

    Eines der ersten Produkte des Unternehmens waren die leichten Glasfaser-Containerschalen, die die Struktur für diese von Flugzeugen transportierten Container bilden. CSafe baut die Container aus den Schalen zusammen.

    „Wenn es fertig ist, ist es so, als würde man die Türen eines schönen Kühlschranks mit Gelcoat-Innenbeschichtung öffnen“, so Scott.

    „Das aktive Kühlsystem stellt sicher, dass die Produkte nicht beschädigt werden, wenn es zu Flugverspätungen aufgrund von Wetter oder mechanischen Problemen kommt.“

    INEOS Composites beliefert Scotts Unternehmen mit Derakane®-Epoxid- Vinylesterharzen, die es wiederum zur Herstellung der glasfaserverstärkten Schalen und Paneele für die Schiffscontainer von CSafe Global verwendet.

    „Um die Anforderungen der Federal Aviation Administration zu erfüllen, verwenden wir ein feuerfestes Harz“, erklärt Scott.

    Es ist eine Beziehung, die seit Jahren von Composite Advantage und INEOS Composites gepflegt wird, seit die ersten Container 2006 hergestellt wurden.

    „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind oft kleinere Unternehmen, denen es an Ressourcen für Forschung und Entwicklung fehlt. Deshalb hat INEOS seine Marketing- und F&E-Unterstützung auf Composite Advantage ausgedehnt, als diese noch ganz am Anfang standen“, erklärt Thom Johnson, Business Manager bei INEOS Composites.

    „Im Gegenzug konzentrierte Composite Advantage seine Produktentwicklung auf die Harze von INEOS. Das Ergebnis war eine lange und fruchtbare Beziehung, da beide Unternehmen in diesem Marktsegment gewachsen sind.“

    Vater-Sohn-Duo erfindet Hightech-Kühlbox

    Keith Meyer und sein Sohn Chris, die während ihrer Arbeit als Missionare in einigen der ärmsten Gegenden der Welt unnötiges Leid miterlebten, inspirierten CSafe Global.

    Derakane® Epoxid-Vinylesterharze

    INEOS Composites beliefert Composite Advantage mit Derakane® Epoxid-Vinyl Ester Harzen, die der Geschäftsbereich wiederum zur Herstellung der glasfaserverstärkten Schalen und Paneele für CSafe Global Versandcontainer verwendet.

    -70°C

    CSafe Global, das Hand in Hand mit BioNTech in Deutschland zusammenarbeitet, um den Impfstoff von BioNTech/Pfizer in die ganze Welt zu versenden, sagt, dass seine Behälter Medikamente bei -70°C mindestens zehn Tage lang aufbewahren können.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Styropor unverpackt

    Vor fünf Jahren forderten Umweltschützer ein Verbot von Polystyrol. Greenpeace bezeichnete es als „Problemkunststoff “, weil es „sehr schwierig“ zu recyceln sei. Aber das war damals, und heute ist heute.

    Nächstes Jahr wird im Vereinigten Königreich eine Pilotanlage gebaut, um zu testen, ob Polystyrol erfolgreich im kommerziellen Maßstab recycelt werden kann.

    Wenn die Versuche mit Trinseo und Recycling Technologies erfolgreich verlaufen, wird INEOS Styrolution in eine kommerzielle Polystyrol-Recyclinganlage in Frankreich investieren – und Trinseo wird eine in Belgien bauen.

    Das britische Unternehmen Recycling Technologies Ltd. ist der Kopf hinter der bahnbrechenden Technologie, die es ermöglicht, Polystyrol immer wieder und wieder zu verwenden, ohne dass es an Qualität verliert.

    „Dieser Geschäftsbereich wurde aus einer globalen Umweltkrise heraus geboren“, so CEO und Gründer Adrian Griffi ths.

    „Wir teilen ein gemeinsames Gefühl der Dringlichkeit und eine brennende Leidenschaft für unseren Planeten.“

    Seit seiner Gründung 2011 entwickelt das Unternehmen die Technologie für das Recycling von gemischten Kunststoffabfällen.

    „Unsere Kerntechnologie war ursprünglich auf Polyolefi ne ausgerichtet, aber 2018 haben wir begonnen, sie für INEOS an Polystyrol anzupassen“, sagt er.

    Zwei Jahre lang hat INEOS Styrolution die Forschung von Recycling Technologies Ltd. finanziert, um eine Lösung für die Rückverwandlung von Polystyrol zu Öl zu finden. Und diese Forschung hat sich gelohnt.

    Die Herstellung von recyceltem Polystyrol aus Polystyrol anstelle von Gas wird ebenfalls zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen führen.

    „INEOS Styrolution und Trinseo sind die beiden größten Polystyrolhersteller in Europa, mit denen wir die Vision teilen, Polystyrol zu einem Kreislaufmaterial zu machen“, sagt Adrian.

    Polystyrol dient der Gesellschaft seit fast 100 Jahren und war eines der ersten Polymere, das kommerziell genutzt wurde.

    Heute wird es für die Verpackung von frischen Lebensmitteln verwendet, da es dazu beiträgt, die Lebensmittelverschwendung zu verringern.

    Am weitesten verbreitet ist Polystyrol jedoch für die Verpackung und den Schutz von Haushaltsgeräten während des Transports.

    Zunächst wird sich Recycling Technologies auf Einwegverpackungen aus Polystyrol konzentrieren, die fast die Hälfte der Polystyrolverwendung ausmachen.

    Aber auch Molkereiverpackungen wie Joghurtbecher, Lebensmittelschalen und vakuumgeformte Plastikbecher werden gesammelt und recycelt.

    „In der Vergangenheit war es aus zwei Gründen schwierig, Polystyrol zu recyceln“, so Adrian. „Wenn es nur mechanisch recycelt wird, kann es nicht erneut zur Verpackung von Lebensmitteln verwendet werden, und zweitens wird Polystyrol nicht im Haushaltsabfallstrom gesammelt, was es schwierig macht, es zu finden.“

    Aber die drei Unternehmen, die zusammenarbeiten werden, sind fest entschlossen, die Sache zum Erfolg zu führen.

    „Wir sind davon überzeugt, dass eine Kombination aus Technologie, Innovation und Entschlossenheit die Welt von heute wirklich verändern kann“, so Adrian.

    „Wir glauben, dass Kunststoff ein großartiges Material ist und ein wesentlicher Bestandteil der Lösung zur Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks.“

    Die Technologie

    Die Styroporabfälle werden zerkleinert und dann in einen thermischen Kracker geleitet, wo sie in ein Öl zurückverwandelt werden, das genauso gut wie das Original ist.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Ruf Der Wildnis

    USANGU ist eine riesige, unberührte, ununterbrochene Wildnis im Süden Tansanias.

    Es ist Heimat von Elefanten, Büffeln, Löwen, Leoparden, Wildhunden und Tigerfischen.

    In diesen Teil des Ruaha- Nationalparks gelangte man früher nur zu Fuß.

    Dadurch wurde es schwierig, die Tiere vor Wilderern zu schützen.

    Doch die logistischen Herausforderungen waren nur ein Teil des Problems.

    „Wenn diese Parks im Vergleich zu den bekannteren Nationalparks keine guten Einnahmen bringen, können sie von der Regierung als Problemgebiete angesehen werden“, so Brandon Kemp, Country Director Tansania bei Asilia Africa.

    Doch was für den einen ein Problem ist, ist für den anderen eine Chance – und Asilia, eines der führenden Safariunternehmen des Landes, arbeitet nun mit weiterer Unterstützung von INEOSVorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe an einer neuen Initiative.

    „Je mehr Tourismus wir dorthin bringen können, desto sicherer wird es sein“, sagt Brandon. Was sie jedoch anbieten wollen, ist eine etwas andere Safari, bei der die Gäste in die Forschung und den Naturschutz einbezogen werden.

    Im Juni wird neben dem Forschungsteam ein kleines Expeditionslager eingerichtet.

    Es wird nur vier Zelte für Gäste geben, ein Auto, ein Boot, ein Kanu und einen Walking Guide.

    „Wir haben gerade unsere erste Straße gebaut, aber wir werden es sehr einfach halten“, sagt Brandon. „Es wird wie eine Reise in die Vergangenheit sein, so wie Safaris früher waren.“

    Das Team ist Dr. Eblate Ernest Mjingo, jetziger Generaldirektor des Tanzania Wildlife Research Institute, dankbar, dass er dazu beigetragen hat, ein Umdenken zu bewirken.

    „In den ersten Jahren erlaubte uns die Regierung nicht einmal, Tourismus und Forschung in einem Satz zu erwähnen“, sagt Brandon. „Jetzt können wir es.“

    Jim, der in den letzten 20 Jahren an unzähligen Safaris teilgenommen hat, arbeitet seit 2015 mit Asilia zusammen.

    Er ist davon überzeugt, dass die Entwicklung des Tourismus im Süden Tansanias der Welt die Augen für einen Ort von immenser Schönheit und Bedeutung öffnen wird – und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand vor Ort beiträgt.

    „Profitiert eine lokale Gemeinschaft von hochwertigen Arbeitsplätzen im Tourismus, werden Wilderer zu Schützenden und so Arbeitsplätze erhalten“, sagt er.

    Mit Jims Hilfe eröffnete Asilia ein Camp und eine private Lodge im Ruaha- Nationalpark und sein erstes Camp im Herzen des Selous-Wildreservats, dem heutigen Nyerere-Nationalpark.

    Damals hatten nur wenige Reisende jemals einen Fuß in das Reservat gesetzt, das größer ist als die Schweiz, oder in den Ruaha- Nationalpark, der so groß ist wie New Jersey in den USA.

    Die Schutzinitiative konzentriert sich auf Usangu, wo der Great Ruaha River seine 450 km lange Reise beginnt.

    „Es ist ein faszinierendes Projekt“, sagt Brandon. „Usangu ist ein sensibles Gebiet, das so viel Hilfe wie möglich braucht.“

    Das Team hat Zugang zu allen 6.000 Quadratkilometern erhalten, um eine umfassende Prüfung der biologischen Vielfalt durchzuführen und alle dort lebenden Tiere besser zu verstehen.

    „Wir messen alles, von Insekten bis hin zu den Big Five“, sagt er. „Wer weiß, vielleicht finden wir sogar eine neue Froschart.“

    Die Arbeit vor Ort hat bereits begonnen, aber das Team erwägt, in diesem Jahr ein kleines Flugzeug zu kaufen, um das Gebiet besser überwachen zu können.

    Das Team arbeitet auch mit der tansanischen Nationalparkbehörde bei der Bekämpfung von Wildtier Verbrechen zusammen.

    Asilia

    Asilia Africa bietet ein authentisches ostafrikanisches Safari Erlebnis, das einen positiven Einfluss auf Afrikas wichtige Wildnisgebiete hat.

    RUAHA-NATIONAL PARK

    In der Trockenzeit erwartet Besuchende eine goldene Savanne mit Affenbrotbäumen und nebelverhangenen Hügeln, die sich am Horizont erstrecken. Mit den jährlichen Regenfällen färbt sich das Grasland üppig grün und die Aff enbrotbäume blühen.

    Wasserböcke, Impalas und Gazellen kommen an den Fluss, um zu trinken, Raubtiere sind nie weit entfernt. Vielleicht entdecken Sie Löwen oder Leoparden, die am Ufer entlang schleichen, oder Geparden, die in den Ebenen auf der Lauer liegen, während Schakale und Hyänen auf der Suche nach einer Gelegenheit sind, ihre nächste Mahlzeit zu fangen.

    WWW.ASILIAAFRICA.COM

    4 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Thinking Big

    Was die Statistiken angeht, so hat The Daily Mile eine ganze Menge zu bieten. Mehr als drei Millionen Kinder aus 85 Ländern nehmen inzwischen an The Daily Mile teil, und vor kurzem wurde die 13.114ste Schule angemeldet.

    Aber es gibt eine ebenso beeindruckende Statistik, die oft unbemerkt bleibt.

    Denn das Kernteam, das die weltweite Einführung der Initiative The Daily Mile überwacht, besteht aus nur acht Personen: Jessica Ard, Bill Russell, Anna Limbach, Tilly McAuliffe, Caitlin McConnell, Hannah Oakes, Thomas Manfredini und Fiona Paterson.

    „Sie leisten unglaubliche Arbeit und bewirken wirklich etwas, indem sie mit den Schulen sprechen, Beiträge ins Internet stellen und mit unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten“, sagt John Mayock, Direktor des Projekts The Daily Mile.

    „Aber wir sind immer auf der Suche nach Partnerschaften vor Ort, die uns helfen können, die Vorteile von The Daily Mile zu verbreiten, da sie so einfach umzusetzen ist.“

    Es ist ein Aufruf zum Handeln von INEOS-Beschäftigten, weil COVID-19 – weit davon entfernt, das Programm einschlafen zu lassen – tatsächlich dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, während eines Lockdowns sowohl geistig als auch körperlich gesund zu bleiben.

    „Die Menschen haben sich gefragt, was sie während des Lockdowns tun können, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. The Daily Mile war etwas, das sie zu Hause tun konnten, weil es eine so einfache Initiative ist“, so John.

    Das in Großbritannien und den USA ansässige Team hat sich einige strategische langfristige Ziele gesetzt.

    Und Partnerschaften mit wichtigen Unterstützenden werden entscheidend sein.

    In England ist es Sport England. In Schottland: die Regierung.

    In Frankreich: Le Coq Sportif. Und in Spanien ist es ein hochrangiger nationaler Krebsverband.

    „The Daily Mile wird unter allen Bedingungen gedeihen, weil es sich um eine einfache und bewährte Initiative handelt“, so John. „Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Leute und Organisationen zu finden, um die Schulen und die Verantwortlichen vor Ort zu beeinflussen.“

    Im kommenden Jahr wird der Schwerpunkt darauf liegen, die Botschaft von The Daily Mile in den USA weiter zu verbreiten.

    „Wir haben 52 Staaten, die wir adressieren müssen“, sagt John. Das Team hat kürzlich Vereinbarungen mit dem National Dairy Council und dem Seattle Marathon unterzeichnet, um The Daily Mile in ihren Netzwerken einzuführen.

    „Das sind sehr spannende Möglichkeiten für uns, das Partnerschaftsmodell zu testen“, sagt er.

    Der ehemalige Olympionike, der an den Commonwealth Games teilgenommen hat, wandte sich kürzlich auch an die Botschafter/innen aller Commonwealth-Länder, um Unterstützung für die Übernahme von The Daily Mile zu gewinnen.

    „Die Resonanz war überw.ltigend“, sagt er.

    Was die Statistiken angeht, so hat The Daily Mile eine ganze Menge zu bieten. Mehr als drei Millionen Kinder aus 85 Ländern nehmen inzwischen an The Daily Mile teil, und vor kurzem wurde die 13.114ste Schule angemeldet.

    Aber es gibt eine ebenso beeindruckende Statistik, die oft unbemerkt bleibt.

    Denn das Kernteam, das die weltweite Einführung der Initiative The Daily Mile überwacht, besteht aus nur acht Personen: Jessica Ard, Bill Russell, Anna Limbach, Tilly McAuliffe, Caitlin McConnell, Hannah Oakes, Thomas Manfredini und Fiona Paterson.

    „Sie leisten unglaubliche Arbeit und bewirken wirklich etwas, indem sie mit den Schulen sprechen, Beiträge ins Internet stellen und mit unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten“, sagt John Mayock, Direktor des Projekts The Daily Mile.

    „Aber wir sind immer auf der Suche nach Partnerschaften vor Ort, die uns helfen können, die Vorteile von The Daily Mile zu verbreiten, da sie so einfach umzusetzen ist.“

    Es ist ein Aufruf zum Handeln von INEOS-Beschäftigten, weil COVID-19 – weit davon entfernt, das Programm einschlafen zu lassen – tatsächlich dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, während eines Lockdowns sowohl geistig als auch körperlich gesund zu bleiben.

    „Die Menschen haben sich gefragt, was sie während des Lockdowns tun können, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. The Daily Mile war etwas, das sie zu Hause tun konnten, weil es eine so einfache Initiative ist“, so John.

    Das in Großbritannien und den USA ansässige Team hat sich einige strategische langfristige Ziele gesetzt.

    Und Partnerschaften mit wichtigen Unterstützenden werden entscheidend sein.

    In England ist es Sport England. In Schottland: die Regierung.

    In Frankreich: Le Coq Sportif. Und in Spanien ist es ein hochrangiger nationaler Krebsverband.

    „The Daily Mile wird unter allen Bedingungen gedeihen, weil es sich um eine einfache und bewährte Initiative handelt“, so John. „Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Leute und Organisationen zu finden, um die Schulen und die Verantwortlichen vor Ort zu beeinflussen.“

    Im kommenden Jahr wird der Schwerpunkt darauf liegen, die Botschaft von The Daily Mile in den USA weiter zu verbreiten.

    „Wir haben 52 Staaten, die wir adressieren müssen“, sagt John.

    Das Team hat kürzlich Vereinbarungen mit dem National Dairy Council und dem Seattle Marathon unterzeichnet, um The Daily Mile in ihren Netzwerken einzuführen.

    „Das sind sehr spannende Möglichkeiten für uns, das Partnerschaftsmodell zu testen“, sagt er.

    Der ehemalige Olympionike, der an den Commonwealth Games teilgenommen hat, wandte sich kürzlich auch an die Botschafter/innen aller Commonwealth-Länder, um Unterstützung für die Übernahme von The Daily Mile zu gewinnen.

    „Die Resonanz war überwältigend“, sagt er.

    Kontaktieren Sie The Daily Mile über die globale Website der Stiftung

    WWW.THEDAILYMILE.ORG

    3 minuten lesezeit Ausgabe 22
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    Challenge of a lifetime

    Der Traum von INEOS, den America’s Cup zu gewinnen – und damit 170 Jahre des Leidens für Großbritannien zu beenden – ist vorbei. Alle im INEOS TEAM UK, bis hin zu der Person, die jede Mutter und Schraube auf dem Rennboot wiegen musste, war darauf konzentriert, den größten Preis des Segelsports zum ersten Mal nach Hause zu bringen. Doch trotz vier Jahren Engagements, harter Arbeit und Hunderttausender Arbeitsstunden des über 100-köpfigen Teams sollte es am Ende nicht sein.

    „Wir haben dieses Team 2014 mit dem Ziel gegründet, den America‘s Cup zurück nach Großbritannien zu holen. Das wollten wir auch erreichen“, bekräftigt Skipper Sir Ben Ainslie. Während der Aufwärmrennen im Dezember 2020 hatte das britische Team mit technischen Problemen zu kämpfen und Britannia verlor jedes Rennen. Es wurden Änderungen am Boot vorgenommen – das Team gewann alle Vorrundenrennen und qualifizierte sich für das Prada Cup-Finale. „Das war ein erstaunliches Ereignis, weil es eine solche Wende war“, blickt INEOS-Gründer und Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe zurück. Am Ende begünstigten die leichten Winde das italienische Team Luna Rossa Prada Pirelli im Prada Cup-Finale. „Sie hatten bei allen Windbedingungen das bessere Gesamtpaket. Sie haben das Finale verdient gewonnen“, sagt Sir Ben. Trotz der Enttäuschung sagt der vierfache Olympiasieger, er könne nicht stolzer auf sein Team sein. „Wir haben wirklich bis zum Schluss gekämpft“, meint er. „Es tut uns nur leid, dass wir den Sieg für unsere Fans nicht nach Hause bringen konnten.“ Nachdem das italienische Team Luna Rossa Prada Pirelli im Finale des Prada Cups INEOS TEAM UK besiegt hat, tritt es nun im America‘s Cup gegen

    Titelverteidiger Emirates Team New Zealand an. In den vergangenen vier Jahren hat sich das britische Team ausschließlich darauf konzentriert, die begehrteste und älteste Trophäe des Segelsports zu gewinnen.

     „Wir haben während dieser Kampagne sehr viel gelernt und müssen jetzt zurückgehen und analysieren, was wir nicht so richtig gemacht haben“, so Sir Ben. „Sowohl Luna Rossa als auch das Team New Zealand sind seit 20 bzw. 30 Jahren in diesem Spiel. Dieses Lernen und die Entwicklung sind der Schlüssel.“ Das britische Team hatte mit dem Mercedes-AMG Petronas F1-Team zusammengearbeitet. Bis zu 30 Mitarbeiterinnen und

    Mitarbeiter des Mercedes-Teams für angewandte Wissenschaft unter Leitung von Director Graham Miller hatten einige der ausgefeiltesten Technologien eingesetzt, die jemals im America‘s Cup zu sehen waren. „Die Liebe zum Detail bei Mercedes F1 ist phänomenal“, meint Nick Holroyd, Chief Designer INEOS TEAM UK. „Sie haben uns nochmals extra gepusht. Auf Grundlage dessen, was wir begonnen hatten, fügten sie Raffinesse und Verständnis für Details hinzu. Sie brachten Exaktheit in unsere Kampagne.“

    Das Team aus Brackley hatte sein F1-Know-how auch genutzt, um das INEOS-Team bei der Entwicklung und Umsetzung von Innovationen in den Bereichen Technik, Humanwissenschaften, Simulation und Datenanalyse zu unterstützen. Während F1-Fahrer in direktem Kontakt mit der „Boxenwand“ stehen – da, wo alle strategischen Entscheidungen während eines Rennens im Hintergrund getroffen werden – war ein solches Konzept in der Segelwelt fast unbekannt. Bis jetzt. Während des Trainings fuhr ein 750-PSBoot neben der Britannia. An Bord war ein Team von Designer/innen und Ingenieur/innen, die mit einigen der fortschrittlichsten Technologien im Weltsport arbeiteten. An Bord der Britannia befanden sich, für das bloße Auge meist unsichtbar, etwa tausend Sensoren, die täglich mehr als eine Million Datenbits ans Konstruktionsteam zurückmeldeten. Alles wurde überwacht und analysiert – von der Herzfrequenz der Segler bis zur Windgeschwindigkeit. Einige dieser Daten wurden live überwacht, um die Sicherheit der Crew auf dem Wasser zu gewährleisten.

    Während des Trainings wurden die meisten Daten am folgenden Tag vom gesamten Design- und Segelteam analysiert. Die Britannia besteht aus etwa 17.300 Einzelteilen, die alle geprüft und gewogen wurden, bevor sie auf das Schiff kamen. Der aktuelle Cup-Inhaber Emirates Team New Zealand hatte darauf bestanden, dass jedes Boot nicht mehr als 6.520 kg wiegen darf. „Es gab kein Geben und Nehmen“, berichtet Sir Ben. Bei INEOS TEAM UK war es die Aufgabe von Schiffsarchitekt Alan Boot gewesen, das Gewicht des Boots zu überwachen. Er musste alles verzeichnen, was an Bord ging – von den Schrauben an den Instrumentenanzeigen bis hin zur Antriebsstrangbaugruppe – und auf mögliche Probleme hinweisen. Um das Gewicht der Besatzung zu reduzieren, hatten der Tragflächentrimmer, der Pilot und Sir Ben alle ein paar Pfunde abgenommen. „Wir wollten, dass die Gründer so schwer wie möglich sind, um unsere Leistung zu maximieren“, erklärt Sir Ben. Der America‘s Cup – von Sir Jim als die Königin des Segelsports bezeichnet – ist die einzige große internationale Sporttrophäe, die Großbritannien noch nicht gewonnen hat. Obwohl 2021 nicht das Jahr der Briten ist, so Sir Ben, hofft er, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. „INEOS war ein großartiger Geldgeber und Partner. Wir können INEOS nicht genug dafür danken, dass wir in den letzten vier Jahren unterstützt wurden.“

    „Bei INEOS geht es nicht nur um den finanziellen Rückhalt. Es ist die Art, wie an Dinge herangegangen wird, die der Grund des Erfolgs sind. Es ist die Liebe zum Detail, die Strenge und Entschlossenheit, die wir in der Sportwelt teilen.“

    Weitere Informationen:

    WWW.INEOSTEAMUK.COM


    BRITANNIA
    Britannia hat sich seit dem ersten Rennen des Teams erheblich verändert. Die AC75 darf ohne Segel und Crew nicht mehr als 6.520 kg wiegen.

    MANNSCHAFT
    Die 11 Besatzungsmitglieder dürfen nicht mehr als 990 kg wiegen und insgesamt 55 kg persönliche Ausrüstung mit sich führen, darunter Neoprenanzüge, Schuhe, Schwimmwesten, Funkgeräte, Headsets und eventuell Lebensmittel und Wasser.

    10 JAHRE
    Die Entwicklung dauerte über 90.000 Stunden – das entspricht etwa zehn Jahren.

    17.300
    Britannia setzt sich aus 17.300 Einzelteilen zusammen. Jedes einzelne wird gewogen, bevor es an Bord kommt.

    FLÜGEL
    Die Flügel wurden am Hauptsitz von Mercedes F1 in Großbritannien hergestellt und ermöglichen den Flug von Britannia.

    WETTERFROSCH
    Ein Spanier, der einige der schwierigsten Ozeane der Welt befahren hat, ist der „Wetterfrosch“ des Teams. Juan Vila informiert das Team regelmäßig über das Wetter, damit es vorausplanen kann und weiß, was es zu erwarten hat.

    50.000
    Der Bau dauerte mehr als 50.000 Stunden.

    SENSOREN
    Es gibt etwa 1.000 Sensoren, die jeden Tag mehr als eine Million Daten ans Konstruktionsteam zurückspielen.

    LIVE-DATEN
    Das britische Unternehmen Papercast hat ein maßgeschneidertes, leichtes, wasserdichtes und robustes Gerät entwickelt und gebaut, das Echtzeitinformationen liefert, damit das Team das Boot flach und schnell halten kann. Die Live-Daten werden rund um das Boot gestreamt, denn jede Millisekunde zählt. Alle Entscheidungen der Crew beruhen auf den Informationen, die sie vor sich sehen.


    Elaine gibt sich die Ehre

    Eine pensionierte Schulleiterin, die dazu beigetragen hat, Millionen von Kindern auf der ganzen Welt dazu zu inspirieren, jeden Tag 15 Minuten lang aktiv zu sein und die freie Natur zu genießen, war die Patin von Britannia. Elaine Wyllie reiht sich in eine beeindruckende Reihe von Schiffspatinnen ein, darunter die legendären Hollywood- Schauspielerinnen Whoopi Goldberg, Helen Mirren, Julie Andrews und Sophia Loren.

    INEOS TEAM UK hatte gehofft, dass die Queen die Ehre übernehmen wurde, da Britannia zu Ehren des Rennboots ihres Urgroßvaters benannt wurde. Doch aufgrund der Coronaviruspandemie konnte sie keine weiteren Aufgaben annehmen. „Es ist wirklich unglaublich, die zweite Wahl nach der Queen zu sein“, so Elaine, die The Daily Mile gegründet hat. „Das ist eine große Ehre.“ Elaine wurde 2019 von der Queen mit einem MBE ausgezeichnet. Sie war zwar nicht in Neuseeland, um das Rennen der Crew zu verfolgen, hat aber jede Minute des Rennens im Fernsehen genossen. „Ich war in Gedanken bei der Britannia und war beim Zuschauen wie an den Fernseher gefesselt“, schmunzelt sie. „Die Britannia ist nicht nur eine großartige technische Leistung, sie ist auch wunderschön. Ich bin sehr stolz auf sie und die Crew.“ Die ursprüngliche Britannia, gebaut für König Edward VII, war sehr erfolgreich und gewann 231 Rennen. In ihren letzten Jahren wurde sie von King George V. gefahren. Sein letzter Wunsch war, dass Britannia ihm ins Grab folgen sollte. Als er 1936 starb, wurde die Britannia zum St. Catherine‘s Deep vor der Isle of Wight geschleppt und von der Royal Navy in denselben Gewässern versenkt, in denen 1851 der erste America‘s Cup ausgetragen wurde.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Der aufstieg des superbugs

    Übermässiger einsatz und missbrauch von antibiotika stellen eine ernsthafte bedrohung für die menschheit dar. Die unterfinanzierung der forschung bedeutet, dass wenig getan wurde, um das problem anzugehen. All das wird sich nun ändern, unter anderem dank einer 100 Millionen-pfund-spende von ineos an die Universität Oxford


    Ein stiller Killer, der bis 2050 jedes Jahr mehr als zehn Millionen Menschenleben bedrohen wird, muss bekämpft werden, bevor es zu spät ist, das sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie befürchten, dass verbreitete Infektionen, die jahrzehntelang erfolgreich mit Antibiotika behandelt wurden, wieder zu Killern werden könnten, sollten nicht neue Medikamente gefunden werden, die bestehende Antibiotika ersetzen, die ihre Wirksamkeit bereits verloren haben.

    Missbrauch und zu häufiger Einsatz von Antibiotika sind schuld an ihrer zunehmend kleiner werdenden Wirksamkeit. Die Unterfinanzierung der Forschung bedeutet, dass bisher wenig getan wurde, um die Situation zu bekämpfen, die als eine der größten steigenden Bedrohungen der globalen Gesundheit seit der Coronaviruspandemie gilt.

    „COVID-19 war wie ein Erdbeben“, sagt Professor Tim Walsh. „Es war schnell und plötzlich, während man Antibiotikaresistenz weder sehen noch spüren kann, aber trotzdem nimmt sie Jahr für Jahr zu.“

    Das ändert sich nun.

    INEOS hat 100 Millionen Pfund gespendet, um die Forschung an der britischen Universität Oxford über die wachsende Resistenz gegen Antibiotika zu unterstützen.

    „Antibiotikaresistenz ist eine dieser versteckten Gefahren für die Menschheit“, sagt INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Ich glaube, das ist noch nicht allgemein bekannt.“

    Alle modernen chirurgischen Eingriffe und Krebsbehandlungen sind auf wirksame Antibiotika angewiesen, um Infektionen zu reduzieren.

    „Der Verlust dieses wertvollen Geschenks würde eine Rückkehr in eine vor-antibiotische Ära bedeuten“, sagt Chirurg David Sweetnam, Chairman INEOS Oxford Institute for Antimicrobial Research. „Wir haben jetzt ein sehr enges Zeitfenster, in dem wir den Kurs ändern und verhindern können, dass das Undenkbare zum Unvermeidlichen wird.“

    Krankheiten, die sich so entwickelt haben, dass sie mit Antibiotika nur noch schwer oder gar nicht mehr zu behandeln sind, töten bereits jetzt etwa 1,5 Millionen Menschen pro Jahr.

    Doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen, dass die Medizin ins finstere Mittelalter zurückkehrt, wenn Antibiotika unwirksam und Millionen sterben werden.

    „Wenn uns diese Pandemie etwas gelehrt hat, dann ist es die Dringlichkeit, Ereignisse von großer Tragweite, die auf uns zukommen, nicht zu ignorieren“, sagt Professor Louise Richardson, Vice Chancellor der Universität von Oxford. Es wird geschätzt, dass etwa 80 Prozent (nach Gewicht) der weltweiten Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt werden, nicht immer direkt zur Behandlung von Infektionen, sondern oft zur Wachstumsförderung von Fleisch.

    „Diese Überbeanspruchung trägt dazu bei, dass Infektionen auch beim Menschen Resistenzen entwickeln, und schadet medizinischen Behandlungen“, so Professor Walsh. „Das neue INEOS Oxford Institute wird einzigartig in der Erforschung neuartiger, tierartspezifischer Medikamente sein, um die Wirksamkeit von Humanarzneimitteln länger sicherzustellen – was einen erheblichen Einfluss auf die Verzögerung der Antibiotikaresistenz-Krise haben könnte.“

    Die Universität Oxford spielte in den 1940er Jahren eine entscheidende Rolle bei der frühen Entwicklung von Antibiotika. Alexander Fleming, schottischer Arzt und Mikrobiologe, hatte 1928 zufällig Penicillin entdeckt, aber es war ein Team von Wissenschaftler/innen in Oxford, das Flemings Entdeckung – die Schimmelpilzgattung Penicillium produziert eine Substanz, die das Wachstum einiger Bakterien hemmt – in das Wundermittel verwandelte, das so viele Leben gerettet hat.

    Danach folgte eine goldene Ära der Antibiotikaforschung und -entdeckung, die jedoch ins Stocken geriet. Seit den 1980er Jahren wurden keine neuen Antibiotika mehr erfolgreich entwickelt.

    „Diese Spende wird es uns ermöglichen, Arbeiten an Antibiotika durchzuführen, von denen wir schon seit einigen Jahrzehnten träumen“, so Professor Chris Schofield, Academic Lead (Chemistry) am INEOS Oxford Institute.

    Chirurg David Sweetnam sagt, die Coronaviruspandemie habe der Welt die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung vor Augen geführt.

    Er weist darauf hin, dass die Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt wurden und aus Forschungen hervorgingen, die lange vor dem Auftreten von COVID-19 gemacht wurden.

    „Es ist klar, dass wir jetzt mit der gleichen Dringlichkeit nach neuen Antibiotika suchen müssen, wie wir es bei den Impfstoffen getan haben“, sagt er. „Die Konsequenz fortgesetzter Selbstzufriedenheit ist nicht auszudenken.“

    Die Spende von INEOS ist eine der größten, die jemals an eine britische Universität getätigt wurde.

    „Es ist ein Beispiel für eine starke Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Institutionen, um globale Probleme anzugehen“, sagt Professor Richardson.

    Wirtschaftswissenschaftler Lord O’Neill of Gatley, der das Buch „Superbugs: An Arms Race against Bacteria“ (Wettrüsten gegen Bakterien) mitverfasst hat, berichtet, dass der Erfolg von INEOS in der chemischen Industrie in Verbindung mit den großen Köpfen der Universität Oxford und den kooperierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Hoffnung gebe.

    „Dieses neue Institut, das ein Modell der Reinvestition von Gewinnen anwendet, um weitere Fortschritte auf dem Gebiet voranzutreiben, könnte der Moment des Durchbruchs sein, den die globale Antibiotikaresistenzforschung braucht“, sagt er.

    Ohne dringendes gemeinsames Handeln, um eine Zunahme von Superbugs zu stoppen, könnte die Menschheit in eine Welt zurückkehren, in der selbstverständliche Behandlungen wie Chemotherapie und Hüftoperationen zu riskant, Geburten extrem gefährlich werden und sogar ein einfacher Kratzer tödlich sein könnte.

    DIE 100-MILLIONEN-PFUNDSPENDE VON INEOS WIRD IN DEN NÄCHSTEN FÜNF JAHREN ETWA 50 FORSCHENDEN DIE MÖGLICHKEIT GEBEN:

    ZU Über- und Fehlgebrauch von Antibiotika zu INFORMIEREN

    Mit anderen weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz ZUSAMMENZUARBEITEN, um zu verhindern, dass gewöhnliche Mikroben zumultiresistenten Superbugs wie MRSA werden

    Neue Medikamente für Mensch und Tier zu ENTWICKELN

    5 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Warum die Welt einen sauberen Schnitt braucht

    INEOS konzentriert nun Energie und Fachwissen in einem neuen Geschäftsbereich, der nur ein Ziel hat: die Reduzierung von CO2-Emissionen. Der neue Geschäftsbereich mit Sitz im Vereinigten Königreich wird sich darauf fokussieren, die Produktion von sauberem Wasserstoff in ganz Europa hochzufahren – für die eigenen Standorte, aber vor allem für andere Industrien, die jetzt nach erschwinglicher kohlenstoffarmer Energie suchen.

    „Wir sind bereits von mehreren potenziellen strategischen Partnern angesprochen worden, von anderen Chemiepartnern bis hin zu Verbindungen in der Automobilindustrie“, sagt Wouter Bleukx, Leiter des neu gegründeten Wasserstoff- Geschäftsbereichs. „Wir hoffen, dass wir bald mehr über diese Partnerschaften bekannt geben können.“

    Der INEOS-eigene Geschäftsbereich INOVYN ist Europas größter Elektrolysebetreiber – eine bedeutende Technologie, die kohlenstoffneutrale Energie nutzen kann, um Wasserstoff für Strom, Industrie und Transport herzustellen.

    Der Geschäftsbereich weiß, wie man Wasserstoff sicher speichert, damit umgeht und arbeitet an einem ersten Projekt zur potenziellen Speicherung von Wasserstoff in einer seiner riesigen Salzkavernen in Großbritannien.

    „Wir sind in einer einzigartigen Position, um eine führende Rolle bei der Entwicklung dieser neuen Technologien zu spielen“, so Geir Tuft, CEO von INOVYN.

    INEOS produziert jedes Jahr 300.000 Tonnen Wasserstoff, hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Herstellung von Chlor und beim Cracken von Öl und Gas zur Herstellung von Olefinen und Polymeren.

    Der größte Teil des Wasserstoffs wird entweder als Brennstoff genutzt oder zur Herstellung anderer Chemikalien verwendet. INOVYN glaubt, dass weit mehr für das Wohl der Gesellschaft getan werden kann.

    In der letzten Ausgabe von INCH bezeichnete Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, Wasserstoff als das Heineken der Kraftstoffe, weil er so vielseitig ist.

    „Wir können Wasserstoff zum Heizen von Häusern und zum Antrieb von Verkehr und Industrie verwenden“, sagt er.

    Er meinte gegenüber INCH, dass es für die Welt unmöglich sei, ohne Wasserstoff Netto-Null-Emissionen zu erreichen – und damit den schädlichen CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren.

    INEOS ist bereits an mehreren Projekten beteiligt, um weitere Unternehmen zu ermutigen, Wasserstoff statt Öl und Gas zu verwenden.

    Der neue Wasserstoff-Geschäftsbereich wird unter dem Dach von INOVYN arbeiten, aber die Strategie wird für alle INEOS-Geschäftsbereiche weltweit gelten.

    Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren eine große Wasserstoffproduktionsanlage zu bauen.

    Zu Beginn dieses Jahres hat die Europäische Kommission ihre eigene Wasserstoffstrategie vorgestellt. Wouter sagt, dass dieser europäische Fahrplan für die weit verbreitete Nutzung von Wasserstoff in ganz Europa bis 2030 und darüber hinaus neue Chancen für den neuen Geschäftsbereich von INEOS bietet.

    „Wasserstoff ist ein wichtiges Element einer klimaneutralen Wirtschaft, die seit Jahrzehnten diskutiert wird. Endlich ist eine mit Wasserstoff betriebene Wirtschaft in greifbare Nähe gerückt“, so Wouter.

    • Der Geschäftsbereich Clean Hydrogen wird den Sitz in Großbritannien haben.
    • Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen an allen INEOS-Standorten und in anderen europäischen Industrien durch den Einsatz von grünem Wasserstoff zu senken.
    • INEOS wird die Produktion von grünem Wasserstoff an allen europäischen Produktionsstandorten hochfahren.
    • Die Produktion von Wasserstoff auf der Basis von Elektrolyse, die mit kohlenstofffreiem Strom betrieben wird, bietet Flexibilität und Speicherkapazität für Heizungs-, Strom-, Chemie- und Transportmärkte

    4 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Es ist zeit für eine neue industrielle revolution

    ​Die IT war einst die Wiege der industriellen Revolution. Jetzt – 260 Jahre später – könnten diese Städte, die einst mit Kohle betrieben wurden, kurz davor stehen, die Art und Weise, wie die Welt funktioniert, erneut verändern. HyNet North West im Vereinigten Königreich spielt eine führende Rolle im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel. Und der INEOS-eigene Geschäftsbereich INOVYN ist maßgeblich daran beteiligt. INOVYN ist Teil eines Konsortiums von weltweit führenden Organisationen, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben.

    Gemeinsam wollen sie ein Netzwerk schaffen, damit Wasserstoff produziert, sicher gespeichert und verteilt werden kann, um den Nordwesten Englands und Nordwales zu dekarbonisieren.

    „Unsere Aufgabe wird es sein, eine Möglichkeit zu finden, Wasserstoff in großen Mengen zu speichern“, sagt Richard Stevenson, Storage Projects Manager von INOVYN. „Nur dann kann das Netz mit Änderungen von Angebot und Nachfrage umgehen. Durch die Bereitstellung von Großspeichern werden wir die Stabilität des Systems erheblich verbessern.“

    Es ist ein ehrgeiziges, aber realisierbares Projekt, das von allen Beteiligten als eine Chance gesehen wird, die man nicht verpassen sollte.

    Diese kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien – kombiniert mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung – könnten helfen, die CO2-Emissionen bis 2030 um zehn Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren.

    Das entspricht einem Minus von vier Millionen Autos oder der Beheizung von mehr als fünf Millionen Haushalten.

    „Dieses Projekt ist ein Wendepunkt und wird ein bleibendes Vermächtnis für kommende Generationen im Nordwesten und in Nordwales schaffen“, sagt Richard.

    Man hofft, dass bereits 2025 etwa 400.000 Tonnen CO2 von der Industrie eingespart werden.

    In der Stanlow-Raffinerie in Großbritannien wird eine kohlenstoffarme Wasserstoffanlage in Betrieb sein, die 350 MW produziert – genug Energie, um mehr als 300.000 Haushalte mit Erdgas zu beheizen.

    Offshore- und Onshore-Erdgasanlagen werden umgebaut, um eine Million Tonnen CO2 zu transportieren und in drei Gasreservoirs im Meeresboden in der Liverpooler Bucht zu speichern. Außerdem wird das erste Wasserstoff-Pipelinenetz des Vereinigten Königreichs gebaut, um die lokale Industrie zu versorgen und ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff in die lokalen Netze zu speisen.

    „Dieser Mix kann von bestehenden Gaskesseln und -herden verwendet werden und wird als wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung von Privathäusern gesehen“, sagte Richard.

    Bis 2030 plant HyNet, im gesamten Nordwesten 30 TWh/Jahr kohlenstoffarmen Wasserstoff an die Industrie, die flexible Stromerzeugung, die Transportbranche und Heizungsunternehmen zu liefern.

    „Das sind etwa 45 Prozent der Energiemenge, die derzeit ans Gasnetz in der Region geliefert wird“, so Richard.

    INOVYN entwickelt die erste groß angelegte unterirdische Anlage im Salzbecken von Cheshire, um große Mengen Wasserstoff zu speichern und dem ersten Wasserstoffnetz Großbritanniens mit 350 km neuen Leitungen beizutreten.

    Dieser Wasserstoff wird die Dekarbonisierung des Lastenverkehrs einschließlich Zügen, LKW, Bussen und Schiffen beschleunigen.

    Bis 2030 plant HyNet zudem, jährlich eine weitere Million Tonnen CO2 aus der Industrie abzuscheiden.

    Wenn das Projekt erfolgreich ist, etabliert sich das Vereinigte Königreich als weltweit führend bei Innovationen im Bereich sauberer Energie und zeigt, was durch Zusammenarbeit erreicht werden kann.

    In diesem Jahr veröffentlicht die britische Regierung, die sich kürzlich das rechtlich verbindliche Ziel gesetzt hat, bis 2050 keine Emissionen zu verursachen, ihre mit Spannung erwartete nationale Wasserstoffstrategie.

    „Sowohl die Regierung als auch die Industrie sehen in Wasserstoff neben der Elektrifizierung eine elementare Rolle bei der Schaffung einer grüneren und saubereren Zukunft“, sagt David Parkin von Progressive Energy, dem Project Director von HyNet.

    www.hynet.co.uk

    INOVYN
    INOVYN entwickelt die erste groß angelegte unterirdische Anlage im Salzbecken von Cheshire, Vereinigtes Königreich, um große Mengen an Wasserstoff zu speichern und dem ersten Wasserstoffnetz Großbritanniens mit 350 km neuen Pipelines beizutreten.

    10 Millionen Tonnen
    Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 um zehn Millionen Tonnen pro Jahr. Dies entspricht einem Minus von vier Millionen Autos oder der Beheizung von mehr als fünf Millionen Haushalten.

    30 TWh/Jahr
    Bis 2030 plant HyNet im gesamten Nordwesten des Vereinigten Königsreichs 30 TWh/Jahr kohlenstoffarmen Wasserstoff an die Industrie, die flexible Stromerzeugung, die Transportbranche und Heizunternehmen zu liefern.

    2050
    In diesem Jahr wird die britische Regierung, die sich kürzlich das rechtlich verbindliche Ziel gesetzt hat, bis 2050 keine Emissionen zu verursachen, ihre mit Spannung erwartete nationale Wasserstoffstrategie veröffentlichen.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Globales denken

    ZWEI Weltklasse-Unternehmen, die daran glauben, dass Wasserstoff die globale Wirtschaft der Zukunft antreiben kann, arbeiten jetzt zusammen. Hyundai, einer der größten Autohersteller der Welt, und INEOS, eines der größten Chemieunternehmen der Welt.

    Sie haben eine Absichtserklärung zur Erkundung neuer Möglichkeiten zur Beschleunigung der globalen Wasserstoffwirtschaft unterzeichnet.

    „Die Zusammenarbeit von INEOS und Hyundai bietet beiden Unternehmen neue Möglichkeiten, um ihre Vorreiterrolle in der umweltfreundlichen Wasserstoffwirtschaft auszubauen“, sagt Peter Williams, Technology Director von INEOS. „Wir versuchen zunächst, Projekte des öffentlichen und privaten Sektors zu fördern, die sich auf die Entwicklung einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa konzentrieren.“

    Beide Unternehmen wissen um den Wert des Wasserstoffs, der in der Vergangenheit wegen seiner vielen Einsatzmöglichkeiten als das Heineken der Kraftstoffe bezeichnet wurde.

    Wasserstoff kann zum Heizen von Häusern sowie zum Antrieb von Verkehr und Industrie verwendet werden. Wird er als Brennstoff verbrannt, wird nur Wasser emittiert. INEOS produziert etwa 300.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr, hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Herstellung von Chlor und beim Cracken von Gas und Öl zur Herstellung von Olefinen und Polymeren.

    Hyundai leistete 2013 Pionierarbeit mit dem weltweit ersten in Serie gefertigten Wasserstoffauto.

    Seitdem ist der Autohersteller, der seine Jahresproduktion von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen bis 2030 auf 700.000 Einheiten steigern will, weiter auf diesem Weg.

    Der wasserstoffbetriebene NEXO SUV des Unternehmens wurde als ein Auto beschrieben, das so schön sauber ist, dass es die Luft während der Fahrt reinigt. Es dauert nur fünf Minuten, um den Tank zu füllen, der für 414 Meilen ausreicht.

    Als Teil der Vereinbarung, die im November 2020 unterzeichnet wurde, werden die beiden Unternehmen untersuchen, ob das Brennstoffzellensystem der zweiten Generation von Hyundai im Geländewagen von INEOS, The Grenadier, eingesetzt werden kann.

    Saehoon Kim, Senior Vice President und Leiter des Fuel Cell Centre bei der Hyundai Motor Company, sagt, er hoffe, dass Hyundais jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Wasserstoff-Brennstoffzellen mit dem Fachwissen von INEOS kombiniert werden könne, um die Massenproduktion von grünem Wasserstoff und Brennstoffzellen für The Grenadier zu unterstützen. „Dies wird eine bedeutende kohlenstoffarme Alternative für ein breites Spektrum von Sektoren sein“, sagt er.

    Pete fügt hinzu, dass die Erfahrung von INEOS bei der Speicherung und Handhabung von Wasserstoff in Verbindung mit dem etablierten Know-how in der Elektrolysetechnologie beide Unternehmen in eine einzigartige Position versetzt, um den Fortschritt in Richtung einer kohlenstofffreien Zukunft auf der Basis von Wasserstoff voranzutreiben.

    INEOS kauft Autofabrik zum Bau eines Geländewagens

    INEOS investiert in das moderne Werk und die hochqualifizierten Arbeitskräfte von Mercedes-Benz in Hambach, Frankreich.

    „Es war eine einzigartige Gelegenheit, die wir einfach nicht verpassen konnten", sagt INEOS-Gründer und Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe.

    „INEOS Automotive hatte die Vision, den weltbesten Geländewagen zu bauen. In unserem neuen Zuhause in Hambach werden wir genau das tun.“

    Am Standort werden derzeit die Elektrofahrzeuge Smart EQ fortwo von Daimler gebaut.

    Im Rahmen der Vereinbarung baut INEOS Automotive weiterhin den Smart und produziert Bauteile für Mercedes-Benz.

    „Diese Akquisition markiert unseren bisher größten Meilenstein in der Entwicklung von The Grenadier“, so CEO Dirk Heilmann.

    „Neben dem umfangreichen Testprogramm, das unsere Prototypenfahrzeuge zurzeit durchlaufen, können wir in Hambach nun mit den Vorbereitungen für den Bau beginnen.“

    Der erste Grenadier wird voraussichtlich Anfang 2022 vom Band laufen. Dirk sagt, dass die Fabrik, die etwa 200 km von Stuttgart entfernt ist, die perfekte Lage hat, um die Lieferketten optimal zu nutzen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Hope for the future

    BIOVYN™, eine neue Generation von PVC, macht die nächste Generation stolz: Es wird anstatt aus reinem Gas und Öl aus den Rückständen der Holzzellstoffproduktion hergestellt. Es wurde für eine neue fossilfreie Vorschule in der schwedischen Stadt Göteborg verwendet. Die Stadt hat den ehrgeizigen Plan, die Treibhausgasemissionen der Stadt bis 2050 um 75 Prozent zu senken.

    Für den INEOS-eigenen Geschäftsbereich INOVYN, der hinter dem neuen PVC steht, ist es eine große Ehre, an dem „The Hope Project“ beteiligt zu sein. „Es ist ein innovatives Projekt, das beweist, dass fossilfreies Bauen möglich ist“, sagt Inna Jeschke, Marketing Managerin bei INOVYN.

    „Es hat eine Reihe von Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten, Innovatorinnen und Innovatoren, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Lieferanten zusammengebracht, um ein wirklich nachhaltiges Gebäude für die Gemeinschaft zu bauen.“

    INOVYN ist eine Partnerschaft mit Pipelife Schweden eingegangen, das mit der Lieferung der nachhaltigen PVC-Rohre beauftragt wurde. „Wir haben es geschafft, den CO2-Fußabdruck für diese Rohrinstallationen um beachtliche 76 Prozent zu senken“, berichtet Pipelife Project Manager Ove Söderberg.

    Das Tolle an BIOVYN™, obwohl es teurer als herkömmliches PVC ist, ist, dass es nicht nur überwiegend aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt wird, der nicht mit der Nahrungskette konkurriert. Die Treibhausgasemissionen werden bei der Produktion zudem im Vergleich zu konventionell hergestellten PVC um mehr als 90 Prozent reduziert.

    „Die nachhaltigen und innovativen Eigenschaften von BIOVYN™ machen es zum perfekten Material für dieses Vorzeigeprojekt“, sagt Ove. BIOVYN™, das im Oktober 2019 der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, ist das weltweit erste kommerziell produzierte, bio-basierte PVC.

    Seitdem gewinnt es Fans und legt weltweit beim Verkauf zu. „Aus allen Ecken der Welt bekunden Menschen Interesse an dem Projekt – von direkten Kunden aus der Bodenbelags- und Rohrindustrie bis hin zu einem prominenten Automobilhersteller“, erzählt Inna.

    All dies geschah nicht über Nacht. Zunächst musste INEOS O&P in Köln, Deutschland, prüfen, ob sie die Biomasse – den nachwachsenden Rohstoff – sichern können. Nachdem das Team in Köln das geschafft hatte, musste sichergestellt werden, dass die Biomasse im Kölner Kracker in Bio-Ethylen umgewandelt werden konnte.

    Nachdem auch diese Hürde genommen war, wurde das Bio-Ethylen direkt zum INOVYN-Werk in Rheinberg in Deutschland transportiert, wo es zur Herstellung von BIOVYN™ verwendet wurde.

    Die Nachhaltigkeit des Bio-PVCs wurde bereits vom Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) zertifiziert, dessen weltweite Aufgabe es ist, Best Practices für die nachhaltige Produktion von Biomaterialien zu unterstützen.

    PVC ist für das moderne Leben unverzichtbar und wird bereits im großen Umfang im Bereich der erneuerbaren Energien, in Fahrzeugen, Gebäuden, Fußböden, in der Technik und in medizinischen Geräten eingesetzt.

    „BIOVYN™ treibt die Nachhaltigkeit weiter voran“, sagt Luc Castin, Business Manager INOVYN.

    Rolf Hogan, Executive Director des RSB, hat das neueste PVC-Produkt von INOVYN als einen echten Vorreiter in der entstehenden Kreislauf-Bioökonomie bezeichnet.

    „THE HOPE PROJECT“
    Die neue „fossilfreie“ Vorschule in der schwedischen Stadt Göteborg hat ehrgeizige Pläne, die Treibhausgasemissionen der Stadt bis 2050 um 75 Prozent zu senken.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Null toleranz

    INEOS in Antwerpen hat sich verpflichtet, die von der EU gesetzten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu übertreffen. Hans Casier, CEO INEOS Phenol & Nitriles, sagt, dass die Konzentration auf die Verringerung der Emissionen an der Quelle entscheidend wird, statt sie nur abzufangen und zu speichern: „Alle unsere Standorte in Antwerpen haben jetzt einen klaren, erreichbaren Fahrplan.“

    Der Plan ist, dass INEOS bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen für ihr gesamtes Geschäft im Hafen von Antwerpen erreicht. Er berücksichtigt aber auch das Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken.

    In Antwerpen wird eine neue Kracker und Propan-Dehydrierungsanlage für fünf Milliarden Euro gebaut – und mit Energie aus dem ENGIE-Windpark in der Nordsee versorgt.

    In der neuen Anlage, die es ermöglicht, schrittweise Emissionen zu reduzieren, werden Olefine hergestellt, die als Schlüsselchemikalien in der Auto-, Bau-, Transport- und medizinischen Industrie benötigt werden.

    Neben der Umstellung auf Ökostrom plant INEOS auch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit bestehenden industriellen Abwärme- und Dampfnetzen in der Region und den verstärkten Einsatz von Wasserstoff in den chemischen Prozessen und Kraftwerken.

    Das Unternehmen ist auch an einem ehrgeizigen Plan in Lillo, Belgien, beteiligt, bei dem abgeschiedenes Kohlendioxid mit grünem Wasserstoff gemischt wird, um Methanol zu produzieren. Methanol wird in allen Bereichen von Kleidung bis zu Kraftstoff verwendet.

    Neben Gas und Öl wird auch der Einsatz von mehr recycelten bzw. biologisch erzeugten Rohstoffen erforscht.

    „All diese Aktivitäten werden durch ein kontinuierliches Streben nach Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz unserer Prozesse unterstützt“, so Hans.

    Obwohl der Schwerpunkt darauf liegt, die Produktion von CO2 zu vermeiden, anstatt darauf zu warten, es später zu sammeln und zu speichern, sollte die Speicherung in Zukunft immer noch eine option für INEOS sein.

    Dabei kann INEOS auf die Erfahrungen der bestehenden Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung in Zwijndrecht, Tavaux, Lavéra und Köln zurückgreifen.

    Derzeit werden etwa 100.000 Tonnen CO2, die als Nebenprodukt der Ethylenoxid-Produktion in Zwijndrecht anfallen, aufgefangen, gereinigt, verflüssigt, verkauft und wiederverwendet.

    INEOS entwirft klare roadmap

    Die Roadmap wurde entwickelt, um INEOS den Weg zu einer klimaneutralen Welt aufzuzeigen.

    Die Anlagen von INEOS im Hafen von Antwerpen mögen die ersten sein, die sich auf diese Reise begeben. Sie werden jedoch nicht die letzten sein.

    „Die Roadmap wird ausgerollt und alle Geschäftsbereiche von INEOS können herausfinden, an welchen Stellen sie sich verbessern können, um ihre Kohlenstoffemissionen zu senken“, sagt Greet Van Eetvelde, Head of Energy & Innovation der INEOS-Gruppe.

    Seit einem Jahr arbeitet sie gemeinsam mit Matthias Schnellmann, Carbon Business Developer, an der umfassenden Roadmap.

    Gemeinsam mit den INEOS-Standorten in Antwerpen haben sie Umweltdaten gesammelt, um eine Grundlage für einen klaren und starken Plan zur Emissionsreduzierung zu schaffen.

    Die Roadmap zeigt, wie INEOS die Emissionen reduzieren kann, indem man entweder auf andere

    Brennstoffe umsteigt, erneuerbare Rohstoffe verwendet, die Energie- und Ressourceneffizienz der Anlagen erhöht oder den Kohlenstoff auffängt, nutzt oder speichert.

    „Die meisten unserer Standorte sind bereits energieeffizient, sodass die Fokussierung darauf allein für uns keine nennenswerten Gewinne bringt“, so Matthias. „Der Wechsel von Brennstoffen oder die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen hingegen schon. Wir denken, dass es besser ist, unsere Emissionen zu reduzieren, als sie aufzufangen und zu speichern.“

    Er sagt auch, dass einige Standorte Wasserstoff als Nebenprodukt herstellen, der wiederum von einem anderen Standort verwendet werden könnte, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

    „Jeder Standort hat andere Anforderungen“, sagt er. „Die Lösung wird nicht für alle gleich sein. Die Roadmap wird uns dabei helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen Prozesse verbessert werden können, um etwas zu bewirken.“

    Man hofft, dass die Roadmap ein Klima positiver Wettbewerbsfähigkeit in allen Geschäftsbereichen und Standorten von INEOS auf der ganzen Welt schaffen wird.

    project-one.ineos.com/en

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    Die lichter anlassen

    An dem Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus zu einer globalen Pandemie erklärte, ergriff INEOS entscheidende Maßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit knapp mehr als 4.500 Menschen an diesem neuen, unsichtbaren Killer gestorben und viele Regierungen widersetzten sich nationalen Lockdowns. Einige verharmlosten das Virus sogar als „gewöhnliche Erkältung“.

    INEOS war alarmiert. Es hat Standorte in mittlerweile 29 Ländern, darunter auch China, wo das Virus vermutlich seinen Ursprung hat.

    „Die Tatsache, dass wir ein globales Unternehmen sind, war eine unserer Stärken“, sagt Jeff Seed, SHE Director bei INEOS. „Unsere asiatischen Standorte gaben uns ein Gefühl dafür, was zu erwarten war und wie wir möglicherweise von dem Virus betroffen sein könnten.“

    Die Botschaft aus Asien war klar: Wer seine Anlagen und Geschäftsbereiche am Laufen halten will, muss seine Beschäftigten sofort schützen. Als globaler Hersteller von lebenswichtigen Chemikalien, die die Welt bald mehr denn je benötigen würde, wurde dieser Ratschlag von INEOS sehr ernst genommen.

    „Sicherheit war schon immer unsere oberste Priorität. Dazu gehört auch, dass wir so arbeiten, dass es für alle unsere Betriebsteams sicher ist“, sagt Jeff. „Unsere ausgezeichnete Sicherheitsbilanz basiert auf klaren Verfahren und Regeln.“

    Ein COVID-Notfallplan wurde schnell vereinbart. Jeder Geschäftsbereich erstellte strenge Sicherheitsprotokolle, um die Sicherheit der eigenen Belegschaft zu gewährleisten, während die Anlagen weiterliefen.

    Unsere Menschen, die überall auf der Welt in Büros arbeiteten, wurden angewiesen, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Geschäftsbereiche wurden aufgefordert, Personal, das für den Betrieb und die Wartung der Anlagen unabdingbar ist, zu identifizieren.

    „Das war entscheidend. Wir können diesen Menschen nicht genug danken, die unsere Anlagen auf beeindruckende Weise sicher am Laufen hielten“, so Simon Laker, INEOS Group Operations Director.

    Darüber hinaus wurden alle nicht erforderlichen Arbeiten an den Anlagen verschoben und alle nicht notwendigen Geschäftsreisen verboten.

    „Wenn wir nicht schnell gehandelt hätten, hätte das Virus in unsere Standorte eindringen und viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr schnell krank machen können“, sagt Jeff. „Wir möchten zum einen gewährleisten, dass unsere Beschäftigten gesund bleiben, und zum anderen sicherstellen, dass unsere Anlagen und Standorte weiterhin produzieren können.“

    Jeff war gemeinsam mit Simon am INEOS-Standort Green Lake in den USA, als INEOS Capital sie bat, mit den ersten Vorbereitungen für die Aufrechterhaltung der Produktion während der Pandemie zu beginnen.

    „Zu diesem Zeitpunkt wussten wir wirklich nicht, welche Auswirkungen das auf unsere Tätigkeiten in der ganzen Welt haben würde“, berichtet er. „Aber wir waren fest entschlossen, den Betrieb auf eine Weise fortzusetzen, die für alle unsere Betriebsteams sicher war.“

    Im Falle eines Ausbruchs des Coronavirus war INEOS darauf vorbereitet, Standorte zu schließen.

    Es wurden wöchentliche Telefonate zwischen den Personalleitungen der einzelnen Geschäftsbereiche eingerichtet, um die Situation an den einzelnen Standorten und in den einzelnen Ländern zu überwachen. Außerdem wurden regelmäßige Vorstandssitzungen in jedem Geschäftsbereich abgehalten, um sicherzustellen, dass bei Bedarf schnell gehandelt werden konnte.

    In Großbritannien wurden die für die Produktion notwendigen Beschäftigten von INEOS regelmäßig getestet.

    „Das war ein wirklich guter Weg, dem Virus einen Schritt voraus zu sein“, so Jeff.

    Die Maßnahmen von INEOS bedeuteten, dass kein einziger Standort schließen musste, es sei denn, dies wurde durch die Regierung vor Ort vorgeschrieben.

    „Unsere strikten Verfahren und unser schnelles Handeln haben dafür gesorgt, dass wir die positiven Fälle unter Kontrolle halten konnten und unsere Beschäftigten geschützt waren, während wir unseren Betrieb aufrechterhielten“, so HR Director Jill Dolan.

    Beschäftigte, die Symptome von COVID-19 aufwiesen, wurden angewiesen, nicht zur Arbeit zu kommen. Da die Regelungen zu Testungen von Land zu Land unterschiedlich waren, war es nicht immer möglich, die Betroffenen zu testen.

    „Das ist einer der Gründe, warum die genaue Zahl der positiven Fälle bei INEOS nicht bekannt sein wird“, berichtet Jill. „Aber dieser Ansatz war der Schlüssel, um eine Ausbreitung des Virus auf ein Minimum zu beschränken.“

    INEOS stellte ebenfalls sicher, dass die Beschäftigten, die sich aufgrund eines engen Kontakts mit anderen Personen selbst isolieren mussten, dies taten, um sich und ihre Familien zu schützen.

    INEOS schaffte es nicht nur, den eigenen Betrieb aufrecht zu erhalten. Aufgrund des frühzeitigen Handelns war man auch in der Lage, den beispiellosen, weltweiten Bedarf an Chemikalien zu decken. Diese werden dringend benötigt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und Infizierte zu behandeln.

    Die Produktion wurde an vielen INEOS-Standorten hochgefahren, wobei die INEOS-eigenen INOVYN-Anlagen in ganz Europa ununterbrochen liefen, um Natriumhypochlorit (Haushaltsbleichmittel) zu produzieren. Es wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF als die beste und schnellste Methode zur Abtötung von Coronaviren auf Oberflächen anerkannt.

    Außerdem baute das Unternehmen in weniger als zehn Tagen sechs Anlagen zur Herstellung von Handdesinfektionsmitteln und lieferte Millionen von Flaschen kostenlos an Tausende von Krankenhäusern.

    Durch die Verlagerung von Aktivitäten weg von nicht unbedingt erforderlichen Arbeiten an Standorten in den USA, Europa und dem Vereinigten Königreich hielt INEOS den Chemikalienfluss zu denjenigen aufrecht, die lebenswichtige medizinische Materialien, Desinfektionsmittel und Geräte herstellen.

    Viele Länder waren darüber hinaus zu Recht um den Schutz ihrer Trinkwasserversorgung besorgt. In den USA wird Acrylamid und Polyacrylamid von INEOS benötigt, um Wasser zu reinigen. Britische Wasserunternehmen verließen sich auf INEOS, um Chlor bereitzustellen, das notwendig ist, um 98 Prozent des britischen Wassers trinkbar zu halten.

    „Wir haben früher als viele andere große Unternehmen gehandelt, weil es sowohl um die öffentliche Sicherheit als auch um die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs ging“, so Jeff.

    INEOS weiß, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist, trotz der Hoffnung, dass bald ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen.

    „Wir sind zwar noch nicht über den Berg, aber die Tatsache, dass wir es bis hierher geschafft haben, unsere Beschäftigten zu schützen und unsere Anlagen am Laufen zu halten, ist ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement aller“, sagt Tom Crotty, Communications Director von INEOS.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Die Zukunft gestalten

    Verbundwerkstoffe prägen die Welt wie nie zuvor. Anders als Metall lassen sie sich nicht nur in fast jede Form bringen, sondern sind zäher und leichter als Stahl, feuerfest und rosten nicht.

    „In der Vergangenheit hat die Verschlechterung von Baustahl in extremen Fällen zu einem katastrophalen Versagen der Struktur geführt“, sagt Lynn Calder, CEO INEOS Composites.

    Das erlebte die Welt am 14. August 2018, als ein 200 Meter langes Teilstück der Morandi-Brücke in Genua einstürzte und 43 Menschen tötete.

    Expertinnen und Experten sagen, dass die Stahlseile der Brücke mit Beton ummantelt waren, wodurch die Korrosion nicht sichtbar war. Der Stahlturm, der auch einstürzte, war ebenfalls mit Beton ummantelt. Rostet Stahl, dehnt er sich aus und kann Risse im Beton verursachen.

    Verbundwerkstoffe funktionieren anders – und als solche haben sie ihren Weg in Autos, Lastwagen, Boote, Häuser, Infrastruktur, Chemieanlagen und das Meer gefunden, wo sie den härtesten Bedingungen standhalten können.

    Die Verbundharze von INEOS sind resistent gegen den Angriff von Chemikalien.

    Als solche wurden sie anstelle traditioneller Materialien in vielen Produktionsanlagen von INEOS eingesetzt, darunter auch in der Niederlassung von INEOS Pigments in Ashtabula in Ohio, USA.

    „Auch die Stahlverstärkung in Betonbrücken wird inzwischen durch Verbundwerkstoff-Verstärkung ersetzt“, so Lynn.

    Verbundstücke sind darüber hinaus gut für die Umwelt. Die Harze von INEOS Composites haben sich als eine der Schlüsselkomponenten bei der Gestaltung der Zukunft von Windkraftanlagen erwiesen, da sie leichter als Stahl sind.

    2019 wurde in Cherbourg, Frankreich, der längste Windradflügel der Welt gebaut. Mit 107 Metern war er länger als ein Fußballfeld.

    „Diese Flügel könnten ohne das Verhältnis von Festigkeit und Gewicht von Verbundwerkstoffen nicht in der heutigen extremen Größe gebaut werden und diese enorme Leistung erzeugen“, so Lynn.

    INEOS ist stolz darauf, dazu beigetragen zu haben, einen Markt für recycelte Kunststoffe zu schaffen.

    In jedem 220-kg-Fass des PET-Produktportfolios von Verbundharzen befinden sich die Reste von etwa 1.800 recycelten PET-Flaschen.

    „Indem wir recyceltes PET als Rohmaterial für die Herstellung von Verbundwerkstoffen verwenden, schließen wir den Kohlenstoff ein“, so Lynn.

    Damit zeigt INEOS der Welt auch, dass man es mit dem Versprechen ernst meint, bis 2025 325.000 Tonnen recyceltes Polymer in den eigenen Produkten zu verwenden.

    INEOS Enterprises hat vereinbart, das gesamte Composites-Geschäft von Ashland zusammen mit dem europäischen BDO-Geschäft im Jahr 2018 für eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen. Allein der Geschäftsbereich Composites verfügt über 15 Produktionsstandorte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und dem Nahen Osten und beschäftigt 1.000 Menschen.

    Ashley Reed, CEO INEOS Enterprises, sagt, dass Verbundharze seit 30 Jahren das Material der Wahl für die Bootsbauer der Welt seien. Aus gutem Grund: wegen der unglaublichen Eigenschaften. „Wir glauben, dass Kompositharze unter INEOS ein großes Wachstumspotenzial haben“, sagte er seinerzeit.“

    Nach Abschluss der Transaktion 2019 wurde INEOS Composites zu einem eigenständigen Geschäftsbereich.

    Mit Blick auf die Zukunft sind Verbundwerkstoffe gut aufgestellt, um die Herausforderung der Bauindustrie, mehr umweltverträgliche Produkte zu verwenden, zu meistern.

    Andrew Miller, Head of INEOS Composites Europe, sagt, dass der Markt ein wachsendes Interesse an Bio- und recycelten PET-basierten Harzen zeige. „Faserverbundwerkstoffe sind einfach einzubauen und zu warten, haben eine lange Lebensdauer und können recycelt werden. Es ist also leicht zu erkennen, warum sie weitaus wettbewerbsfähiger sein werden als herkömmliche Materialien wie Stahl und Beton“, berichtet er.

    INEOS-VERBUNDWERKSTOFFE

    Weltmarktführer bei ungesättigten polyesterharzen, vinylester harzen und  geloberflächen

    • Funktionelle Eigenschaften
    • Korrosionsbeständigkeit
    • Brandverzögerung
    • Ultraviolett-Beständigkeit
    • Wasser- und Chemikalienbeständigkeit
    • Hohe mechanische Eigenschaften
    • Thermische und elektrische Isolierung
    • Stoß- und Kratzfestigkeit
    • Hohe Festigkeits-Gewichts-Verhältnisse

    WWW.INEOSCOMPOSITES.COM

    6 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Schicker spender

    INEOS hat wieder einmal mit traditionellem Denken aufgeräumt. Es hat den einstmals bescheidenen Handdesinfektionsmittelspender in ein stilvolles Objekt verwandelt, das in den elegantesten Geschäften, Büros, Schulen, Restaurants und Wohnungen blendend aussieht.

    „Es ist das erste Mal, dass viele Menschen darüber nachdenken, zu Hause einen Desinfektionsmittelspender zu installieren“, sagt Oli Hayward-Young, der mit dem Projekt betraut ist. „Wenn ein Spender ins Haus kommen soll, muss er gut aussehen und zur übrigen Einrichtung passen.“

    Oli sagt, dass viele traditionelle Spender wie „hässliche, weiße Plastikboxen“ aussehen. „Sie hinterlassen ein negatives Gefühl, sobald man einen Raum betritt“, berichtet er. „Dies ist nun ein neues Konzept für Spender.

    Es wird viele Geschäfte geben, die ihre Belegschaft und Kunden schützen wollen, ohne Aussehen und Atmosphäre der Räumlichkeiten zu beeinträchtigen. Unser Spender wurde so designt, dass er ästhetisch ansprechend ist.“

    Nicht nur das, denn er wurde auch von demselben Weltklasse-Team entworfen, das den Grenadier, das neue Geländefahrzeug von INEOS, das nächstes Jahr auf den Markt kommen soll, gestaltet hat.

    Der Mann, der half, den Grenadier auf dem Papier zu konzipieren, ist Toby Ecuyer, ausgebildeter Architekt und einer der besten britischen Designer von Superyachten.

    Er hat geholfen, zwei Arten von Spendern zu entwickeln – einen für den öffentlichen Bereich und einen kleineren für private Haushalte. Den Spender für den professionellen Bedarf, der von einem Unternehmen bzw. einer Institution individuell angepasst werden kann, gibt es in drei Ausführungen: für den Tisch, freistehend oder zur Wandmontage. Das kleinere Modell, das in den Farben Rot, Crème, Silber oder Schwarz erhältlich ist, kann auf der Küchenarbeitsplatte oder einem Tisch stehen bzw. an der Wand – etwa neben der Eingangstür – montiert werden.

    Das Schweizer Maschinenbauunternehmen Gritec fertigt zunächst 20.000 Spender am Standort in Grüsch.

    Beide wurden kurz vor Weihnachten zusammen mit den einfach zu montierenden Nachfüllkartuschen über die Website von INEOS Hygienics zum Verkauf angeboten.

    „Wir nahmen sofort das Interesse der Öffentlichkeit wahr“, berichtet Oli. Für ihn, er kam Anfang des Jahres zur neuen globalen Consumer Healthcare-Marke von INEOS, ist jetzt eine aufregende Zeit.

    „INEOS war schon immer im Hintergrund tätig und hat Produkte hergestellt, welche die Gesellschaft braucht“, sagt er. „Aber jetzt sind wir vorne mit dabei, um die Welt wieder auf die Füße zu stellen.“

    Am Freitag, 23. Oktober 2020, um 21.45 Uhr, schrieb INEOS mit der allerersten TV-Werbekampagne zur Vorstellung der Handdesinfektionsmittel in Krankenhausqualität Geschichte. Der Werbespot feierte sein Debüt in „Coronation Street“, das ist eine seit langem laufende beliebte britische Soap.

    George Ratcliffe, Chief Operating Officer von INEOS Hygienics, beschreibt dies als wichtigen Meilenstein im Leben des jungen Geschäftsbereichs. „Unsere Produkte wurden auf dem Höhepunkt der Pandemie in Krankenhäusern verwendet. Auch unsere Spitzensportteams nutzen sie“, erzählt er. „Das war unsere Chance, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir, obwohl wir ein neuer Marktteilnehmer sind, eine vertrauenswürdige Alternative sind.“

    Die Werbeaktivitäten scheinen gewirkt zu haben: „Unser wöchentlicher Umsatz stieg um über 40 Prozent, nachdem der Spot gezeigt wurde“, so George.

    INEOS gründete die globale Consumer Healthcare-Marke INEOS Hygienics im Juli 2020.

    Oli berichtet, dass der Aufbau der Spendersparte des Geschäftsbereichs und die so schnelle Markteinführung des Produkts eine erstaunliche Teamleistung gewesen sei.

    „Wir konnten auf das Projektmanagement, das kaufmännische und technische Know-how in der gesamten Gruppe zurückgreifen. Unsere Beschäftigten haben sich in sehr schwierigen Zeiten der Herausforderung gestellt“, sagt er.

    Das Geschäft sei langfristig und in einer neuen Ära aufgebaut worden, in der Handdesinfektionsmittel noch nie so wichtig waren wie heute.

    „Obwohl wir 2020 einen Anstieg bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln gesehen haben, glauben wir, dass es eine dauerhafte Auswirkung geben wird“, so George. „Die Einstellung der Menschen hat sich geändert. Allen ist jetzt bewusst, warum es so wichtig ist, die Hände sauber zu halten, um nicht krank zu werden.“

    WWW.INEOSHYGIENICS.COM

    Tottenham arbeitet mit INEOS zusammen

    Der TOTTENHAM Hotspur Football Club hat sich mit INEOS Hygienics zusammengetan, um die Sicherheit seiner Spieler, Beschäftigten und Fans zu gewährleisten.

    Der Premier-League-Fußballverein bestellte Hunderte der neuen berührungslosen Handdesinfektionsmittelspender von INEOS, nur wenige Tage nachdem INEOS Hygienics die Produktreihe auf den Markt gebracht hatte, um ein hohes Hygieneniveau im Stadion aufrechtzuerhalten.

    „Es war fantastisch zu sehen, wie die Spender vom Band liefen“, sagt George Ratcliffe, COO INEOS Hygienics.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    Perfekte partner

    INEOS hat sich mit einem weiteren Unternehmen zusammengetan, das helfen wird, Plastikmüll zu reduzieren – und einer umweltbewussteren Öffentlichkeit mehr von dem zu geben, was sie erwartet. Durch die Zusammenarbeit von INEOS Olefins & Polymers und Saica Natur ist es gelungen, hochleistungsfähige flexible Verpackungen zu schaffen, die zu mehr als 60 Prozent aus recyceltem Polyethylen niedriger Dichte und linearem Polyethylen niedriger Dichte bestehen.

    Rob Ingram, CEO von INEOS O&P Europe North, sagt, dass dafür auf beiden Seiten erhebliche technische Hindernisse überwunden werden mussten.

    „Saica ist Experte im Recycling von gebrauchten Kunststofffolien“, berichtet er. „Wir haben das Know-how in der Polymerwissenschaft, um die Qualität, Spezifikation sowie die Leistung des Endprodukts zu verbessern.“

    Die neuen Polymere in Verpackungsqualität, die unter anderem für die Herstellung von flexiblen Beuteln für Waschmittel verwendet werden können, wurden nun in das neue Kunststoffsortiment von INEOS aufgenommen, das bei seiner Einführung im Oktober 2019 als bahnbrechend gefeiert wurde.

    „Wir machen nicht gerne viel Aufhebens, bis wir wirklich wissen, dass wir etwas vorzuweisen haben“, sagt David Kirkwood, Polymer Business Manager.

    Das Recycl-IN-Sortiment wurde mit Polyethylen- und Polypropylen-Typen hoher Dichte eingeführt, die bis zu 50 Prozent recycelten Kunststoffabfall enthalten.

    Das Sortiment wurde nun um Polyethylen niedriger Dichte und linearer niedriger Dichte erweitert und enthält nun bis zu 60 Prozent recycelten Kunststoffabfall.

    Die Entwicklung und Erweiterung des Recycl-IN-Sortiments ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Ressourceneffizienz und trägt dazu bei, Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen, dass Kunststoffe eine wertvolle Ressource sind, die man immer wieder verwenden kann, anstatt sie nur einmal zu benutzen und dann wegzuwerfen.

    „Die Verwendung von Kunststoffabfällen als Rohstoff für unsere Produkte trägt dazu bei, den Einsatz neuer Gas- und Ölressourcen zu reduzieren“, so Rob.

    Die Entscheidung von INEOS O&P, eine Partnerschaft mit Saica, einem führenden spanischen Abfallentsorgungsunternehmen, einzugehen, bedeutet, dass der Geschäftsbereich nun über eine zuverlässige Versorgung mit recyceltem Produkt verfügt.

    Diese recycelten Produkte können mit den eigens von INEOS hergestellten Hochleistungspolymeren kombiniert werden, um Polymertypen herzustellen, aus denen flexible Verpackungen gefertigt werden können, die genauso gut sind wie das Original.

    „Dies ist ein Beispiel für das Engagement für ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum“, sagt Victor Sanz, Director General von Saica Natur. „Es zeigt, dass wir uns in Richtung eines Kreislaufwirtschaftsmodells bewegen, indem wir Ressourcen auf nachhaltigere und effizientere Weise nutzen.“

    2019 – um die Einführung dieser neuen Reihe von Hybridkunststoffen zu unterstützen – unterzeichnete INEOS langfristige Vereinbarungen mit einer Reihe von Recyclingunternehmen. Darunter auch Viridor, Großbritanniens größte Kunststoffrecycling- und Wiederaufbereitungsanlage.

    Die neue Anlage in Avonmouth, in der Nähe von Bristol, Großbritannien, wird von Viridors 252 Millionen Pfund teurer Energierückgewinnungsanlage betrieben. Diese nutzt nicht recycelbare Abfälle zur Erzeugung von Strom und Wärme.

    „Partnerschaften wie die mit INEOS sind entscheidend für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft, in der jedes Produkt zu einem Großteil aus recycelten Kunststoffen besteht“, sagt Keith Trower, Managing Director von Viridor Resource Management.

    2019 ergab der Recycling-Index, der die Einstellung der Öffentlichkeit zum Recycling verfolgt, dass neun von zehn Befragten der Meinung sind, dass vorhandenes Plastik wieder verwendet werden sollte.

    „Die Botschaft der Öffentlichkeit könnte nicht klarer sein, wenn es um das Recycling und die Rückführung von recycelten Inhalten in die Wirtschaft geht“, sagt Viridor-Geschäftsführer Phil Piddington. „Wo andere Abfall sehen, sehen wir Ressourcen.“

    • DURCH DIE PARTNERSCHAFT KÖNNEN HOCHQUALITATIVE FLEXIBLE VERPACKUNGEN HERGESTELLT WERDEN, DIE ZU MEHR ALS 60 PROZENT AUS RECYCELTEM KUNSTSTOFF BESTEHEN.
    • INEOS OLEFINS & POLYMERS HAT MIT DEM FÜHRENDEN ABFALLWIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN SAICA NATUR EINE LIEFERVEREINBARUNG FÜR RECYCELTES LDPE UND LLDPE GESCHLOSSEN. DIE
    • LANGFRISTIGE VEREINBARUNG HILFT INEOS, DIE WACHSENDE NACHFRAGE NACH EINEM HÖHEREN ANTEIL AN RECYCELTEN PRODUKTEN IN NACHHALTIGEN FLEXIBLEN VERPACKUNGEN IN NEUWAREQUALITÄT ZU BEDIENEN.
    • SAICA NATUR IST EIN FÜHRENDES SPANISCHES ENTSORGUNGSUNTERNEHMEN UND EXPERTE FÜR DAS RECYCLING VON GEBRAUCHTEN KUNSTSTOFFFOLIEN.
    • DIESES RECYCELTE MATERIAL WIRD IN DAS RECYCL-INSORTIMENT AUFGENOMMEN UND KANN UNTER ANDEREM FÜR DIE HERSTELLUNG VON FLEXIBLEN BEUTELN FÜR WASCHMITTEL UND KÖRPERPFLEGEPRODUKTE VERWENDET WERDEN.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 21
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    INEOS bleibt fokussiert

    NIEMAND hätte voraussagen können, dass ein Virus die Welt lahmlegen würde. Buchstäblich über Nacht änderte sich die Welt, als Länder in den Lockdown gingen, um die Verbreitung von COVID-19 zu stoppen. Was sich nicht geändert hat – und auch in Zukunft so bleiben wird – ist INEOS‘ Fokus.

    Wo auch immer es möglich war, half INEOS im Kampf gegen COVID-19. Innerhalb weniger Tage wurden Produktionsanlagen errichtet, um Millionen von Flaschen mit Handdesinfektionsmitteln für tausende Krankenhäuser herzustellen, bei denen es zu Engpässen gekommen war. Zur Unterstützung Hunderter kleiner Organisationen, die bei der Bereitstellung von Hilfe für alle, die von der Pandemie am stärksten betroffen waren, in Schwierigkeiten geraten waren wurde der INEOS-Nachbarschaftsfonds eingerichtet. Beiden Initiativen geben wir in dieser Ausgabe von INCH verdienterweise großen Raum. INEOS konzentriert sich weiterhin auf die wichtige Rolle des Unternehmens bei der Bekämpfung des Klimawandels. Dieses Thema ist ja nicht verschwunden. Im Gegenteil: Durch die Pandemie hat die Welt einen Vorgeschmack davon erhalten, wie eine Welt mit reduzierten Kohlendioxidemissionen aussehen könnte.

    In dieser Ausgabe sagt Christ Stark, CEO des Committee on Climate Change, er hoffe, dass Regierungen auf der ganzen Welt die Vorteile von Wasserstoff erkennen – ein Gas, dessen Nutzung INEOS schon seit Jahren favorisiert und das im Geschäftsbereich INOVYN eingesetzt wird. Die Pandemie hat darüber hinaus gezeigt, wie wichtig es ist, autark zu sein. Zum Höhepunkt der Krise gab es in Europa kritische Engpässe mit der Versorgung mit Handdesinfektionsmitteln. Großbritannien, Frankreich und Deutschland hatten Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Produkten aus der Türkei und China. INEOS stellt zwei aktive Inhaltsstoffe für Handdesinfektionsmittel her und reagierte auf die Versorgungsengpässe mit der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs – INEOS Hygienics. Zum ersten Mal kann die Öffentlichkeit Produkte in Krankenhausqualität kaufen.

    Dank dieser Produkte können auch die INEOS-Sportteams wieder aktiv sein. Das Team Mercedes-AMG F1 startete die Saison in der Position, in der es bleiben will – ganz vorne! Es fand zudem Zeit, INEOS in Silverstone beim Großen Preis von Großbritannien bei der Einführung seines neuen Geschäftsbereichs zu unterstützen. INEOS TEAM UK trainierte den ganzen Sommer über gut geschützt und befindet sich nun auf dem Weg nach Neuseeland.

    Auch die Fußballteams von INEOS sind wieder auf dem Rasen, wo sie mit Belstaff als offiziellem Bekleidungspartner eine gute Figur machen. Aus TEAM INEOS wurden The INEOS Grenadier. Während der Tour de France machten sie Werbung für den neuen kompromisslosen Geländewagen von INEOS. Über einen Mangel an Neuigkeiten können wir uns nie beklagen. Dieses Jahr war keine Ausnahme.

    Hinter uns liegt ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Doch der Weg, der vor uns liegt, bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel die Übernahme des Petrochemiegeschäfts von BP. Alle, die INEOS kennen, wissen, dass wir die Chancen nutzen werden.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Grenadier – A Star Is Born

    Nach vielen von Spekulationen geprägten Monaten hat The Grenadier, der robuste, leistungsstarke Geländewagen von INEOS, endlich die Hüllen fallen lassen. Ein wichtiger Meilenstein für das INEOS Automotive-Team, das diesen Moment schon herbeigesehnt hatte.

    „Die meisten Hersteller hätten gewartet – wir aber sind ein neuer Geschäftsbereich, der eine neue Marke aufbaut. Wir wollen, dass uns die Öffentlichkeit auf dieser spannenden Reise begleitet“, sagt CEO Dirk Heilmann. Das Team kann das Fahrzeug nun ganz offen testen, ohne Camouflage-Folie, Schaumstoffblöcken oder Bauteilattrappen. In den nächsten zwölf Monaten werden Prototypen des Fahrzeugs mehr als 1,8 Millionen Kilometer zurücklegen, um unter allen möglichen Bedingungen Haltbarkeit und Leistungsvermögen zu testen.

    „Vor uns liegt ein herausforderndes Programm“, meint Dirk. „Nachdem wir das Design jetzt offengelegt haben, können wir uns auf die kritische nächste Phase konzentrieren. Seit dem ersten Tag lautet unsere Philosophie Funktion vor Form – ohne Kompromisse.“

    Der Grenadier soll Ende kommenden Jahres in den Verkauf gehen, und die Erwartungen sind hoch. „Unsere Kunden werden in dem Fahrzeug leben und arbeiten. Sie wissen genau, was sie wollen!“, sagt Dirk.

    DESIGN

    Der Grenadier ist Design, nicht stylish. Er kombiniert praktische, zweckorientierte Elemente mit einem unverwechselbaren Charakter. Von der kompromisslosen, kantigen Karosserie mit den exponierten Scharnieren bis hin zu den kultträchtigen, kreisförmigen Lampen. „Wir haben jeden Quadratmillimeter genau überlegt“, so Toby Ecuyer, Head of Design.

    HECKTÜREN

    Die Hecktüren des Grenadier stehen im 70:30-Verhältnis zum hinteren Bereich des Fahrzeugs und lassen sich einzeln öffnen. So können kleinere Werkzeuge rasch ein- und ausgeladen werden. Da beide Türen geöffnet werden können, besteht maximaler Zugang zum Ladebereich. Ein am Heck montiertes Reserverad maximiert die Bodenfreiheit.

    RÄDER

    Die Räder des Grenadier sind nahe an den Ecken des Fahrzeugs angebracht, mit sehr geringem Überhang vorne und hinten. Dies gewährleistet die Anfahr- und Böschungswinkel für eine maximale Offroad-Leistung.

    Mehr entdecken auf www.ineosgrenadier.com

    WIE INEOS NACH EINEM BIER IM PUB EIN FAHRZEUG AUF DEN WEG BRINGT

    Es war eine Chance, die sich INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe nicht entgehen lassen wollte. Warum sollte INEOS nicht den spirituellen Nachfolger eines der legendärsten Geländefahrzeuge aller Zeiten bauen? Was sprach dagegen? Als er und seine Kollegen in London den Pub verließen, hatten sie einen Traum. Einen Traum, der nun Wirklichkeit geworden ist.

    Im „The Grenadier“, einem kleinen Pub im Herzen Londons, gibt es eines der besten Biere Yorkshires. Um die Ecke der INEOS-Zentrale gelegen, ist es für Jim Ratcliffe praktisch, sich dort mit ein paar Kollegen zu treffen. Bei einem Glas Timothy Taylor‘s bedauerte einer davon, dass der legendäre Land Rover Defender eingestellt worden war. Diese Bemerkung führte dazu, dass die Gruppe den Pub mit einem 600 Millionen Pfund-Plan verließ, dessen „Nachfolger im Geiste“ zu bauen. Als Name bot sich der Ort an, an dem die Idee entstanden war … The Grenadier. Und so heißt das Fahrzeug heute auch.

    Tony Whitehead, seit zehn Jahren Wirt von „The Grenadier“, ist unglaublich stolz auf die Rolle, die sein Pub bei der Entstehung des robusten, kompromisslosen Geländewagens von INEOS gespielt hat. „Unser Pub ist wegen seiner Geschichte schon weltberühmt“, so Tony. „Nun sind wir sehr stolz auf die Rolle, die wir in dieser Geschichte gespielt haben!“

    „The Grenadier“ wurde 1818 unter dem Namen „The Guardsman“ eröffnet. Der Pub änderte seinen Namen als Zeichen des Respekts für einen Grenadier, der beim Kartenspielen getrickst hatte und deshalb ermordet wurde.

    An die Decke des Pubs gepinnt sind 5 Pfund-Geldscheine von Besucherinnen und Besuchern, welche die Spielschulden des Soldaten abbezahlen sollen. Darunter ist auch ein Schein von Jim, auf dem er zwei Land Rover Defender gezeichnet hat.

    Im Laufe der Jahre besuchten viele Berühmtheiten den Pub, darunter Hollywoodstar Burt Reynolds, die Sängerin Miley Cyrus und der Schauspieler Will Ferrell. „Jim ist in bester Gesellschaft“, meint Tony. Seither sind fast drei Jahre vergangen.

    Im Juli wurde nun „The Grenadier“ – das Geländefahrzeug, dessen Entwicklung damals beschlossen wurde – endlich der Öffentlichkeit präsentiert. Jim hatte immer eine sehr klare Vorstellung davon, wie das Fahrzeug aussehen und sich anfühlen sollte.

    Tom Crotty, Communications Director bei INEOS, erinnert sich noch gut an den ersten Anruf, bei dem er vom Plan erfuhr. „Ich war überrascht", gibt er zu. „Ich wusste, Jim mag Neues, doch das war doch etwas anderes. Bedenkt man aber, wie leidenschaftlich Jim den Defender und die Produktion an sich liebt, war es dann vielleicht doch nicht so überraschend!“

    Zu Anfang war man vielerorts skeptisch, ob INEOS es schaffen würde, ohne Erfahrung ein Auto von Grund auf zu bauen. „Es wurde erwartet, dass wir scheitern würden – davon bin ich überzeugt. Sogar für die Automobilindustrie wäre es eine Herausforderung gewesen, ein neues Auto auf den Markt zu bringen“, meint Tom. „Aber dass die chemische Industrie es versuchen würde, erschien allen verrückt.“

    Unbeirrt luden Tom und sein Team die weltbesten Autokonstrukteure zu einer Art „Schaulauf“ ein. Die besten von ihnen wurden ausgewählt und durften Jim ihre Ideen präsentieren.

    Es handelte sich dabei um Expertinnen und Experten mit einer klaren Vorstellung davon, welche Reise die Automobilindustrie einschlagen solle und was genau sich die Öffentlichkeit erwarten würde. „Dieses Treffen lief nicht so gut“, gibt Tom zu. Es zeigte den Zweifelnden aber, dass es INEOS mit seinen Plänen ernst war.

    Alles musste passen. Was Jim gezeigt worden war, entsprach seinen Vorstellungen überhaupt nicht.

    „Wir fingen bei Null an und waren daher nicht durch die traditionellen Denkansätze der Automobilindustrie gebunden“, erklärt Tom. „Satellitennavi, autonomes Fahren und Tempomat interessierten uns nicht.“

    Stattdessen wandte sich Jim an einen Schiffsarchitekten, der noch nie in seinem Leben ein Auto konstruiert hatte. Toby Ecuyer ist der kreative Leiter des britischen Designstudios RWD und hatte Jims Jachten Hampshire II und Sherpa entworfen.

    Statt am Computer arbeitet er gerne mit Papier, Bleistift und Radiergummi. Außerdem ist er ein großer Fan des Land Rover Defender und verstand deshalb sofort, worum es Jim ging.

    „Ich liebe die Tatsache, dass der Defender klassenlos war“, meint er. „Ich glaube, dass die Leute das zu schätzen wussten. Leute, die nichts dabei finden, mit der Königin Tee zu trinken und in der nächsten Minute die Ärmel hochkrempeln, um einen Zaun zu reparieren. Für mich ist der Land Rover Defender der Inbegriff all dieser Dinge.“

    Beim Design des Grenadier gab die Technik den Ton an. Seine Leistung stand im Vordergrund. „Bei manchen Aspekten konnten wir richtig kreativ werden. Wir haben eng mit Jim und mit Sebastian in Deutschland gearbeitet“, meint Tony. „Wir haben Vorschläge und Ideen eingebracht, entwickelt und interpretiert. Ich weiß gar nicht, wie viele Zeichnungen wir angefertigt haben. Jeder Aspekt dieses Fahrzeugs wurde gründlich konzipiert. Wir haben tausende Zeichnungen gemacht.“

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    Tom ist vom Erfolg des Grenadier überzeugt. Dieser beruht auf der Leidenschaft, dem Engagement, der Entschlossenheit und der Detailgenauigkeit aller, die am Projekt mitgearbeitet haben.

    Toby teilt diese Ansicht. „Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag geleistet zu haben“, sagt er. „Diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen war eine unglaubliche Kraftanstrengung, an der Dutzende sehr talentierte Menschen beteiligt waren.“

    Das „Projekt Grenadier“ wie es zuerst hieß, wird von Dirk Heilmann geleitet, ehemaliger Head of Engineering and Technology bei INEOS O&P.

    Auch er hatte keinerlei Erfahrung in der Automobilindustrie, verstand aber, wie INEOS tickt und dass INEOS kein typisches Blue-Chip-Unternehmen ist.

    Als CEO von INEOS Automotive brauchte er aber jemand mit einschlägiger Erfahrung an seiner Seite. Die Wahl fiel auf Mark Tennant, der sowohl die wirtschaftliche als auch die branchenspezifische Expertise mitbrachte.

    „Wir wussten sofort, dass er der richtige Mann war“, meint Tom.

    Während der vergangenen drei Jahre leiteten und motivierten die beiden ein Team aus internationalen Spezialistinnen und Spezialisten mit einer gemeinsamen Vision: einen kompromisslosen Geländewagen zu konstruieren und zu bauen, der Straßen bewältigt, Flüsse durchquert und Berge erklimmt.

    Insgesamt waren etwa 60 Unternehmen beteiligt, alle davon erstklassig.

    Das österreichische Engineering-Unternehmen Magna Steyr hat mehr als hundert Jahre Erfahrung bei der Entwicklung einiger der widerstandsfähigsten Off-Roader der Welt. Die Federung des Grenadier wurde von Ingenieur/innen von Magna Steyr konzipiert, um die Bedürfnisse jener zu erfüllen, die ihren Geländewagen täglich für die Arbeit einsetzen.

    „Wir haben mehrere hundert Stunden Dauertests auf dem Prüfstand durchgeführt, was 300.000 Offroad-Kilometern entspricht“, erklärt Development Engineer Matthias Maier.

    Die Federung des Grenadier ist vollkommen frei von elektrischen Komponenten und damit besonders robust und einfach zu warten. Um sie zu perfektionieren, zerlegte das Team einige der berühmtesten Geländewagen weltweit, verglich sie miteinander und kombinierte ihre besten technischen Eigenschaften, um etwas noch Besseres zu schaffen.

    Carraro, ein Unternehmen mit langer Erfahrung beim Bau belastbarer Geländewagen entwickelte die Vorder- und Hinterachsen.

    Der Grenadier wird von den neuesten 3-Liter-Benzin- und Dieselmotoren von BMW angetrieben und soll nächstes Jahr in den Verkauf gehen.

    „Wir hörten immer wieder, dass das, was wir taten, nicht machbar sei“, meint Dirk. „Das war dann ein netter kleiner Ansporn für mich!“

    DER DESIGNER, DEN DIE LEHRKRÄFTE ABGESCHRIEBEN HATTEN

    ALS TOBY ECUYER die Schule verließ, hatte er die negativen Beurteilungen seiner Lehrkräfte im Kopf. „In der Schule war ich eigentlich in keinem Fach gut“, meint er. „Ihrer Meinung nach konnte ich bestenfalls darauf hoffen, in einer Fabrik Shampoo verpacken zu dürfen.“ Heute ist Toby nicht nur einer der besten Superjacht-Designer Großbritanniens, er ist auch der Urheber der Zeichnung, die den Grenadier von INEOS inspirierte – trotz der Tatsache, dass er nie zuvor ein Auto entworfen hatte.

    Toby wurde an Bord geholt, nachdem INEOS-Gründer Jim Ratcliffe die Sicht der Automobilexpertinnen und -experten, wie sein neuer Geländewagen auszusehen hätte, abgelehnt hatte.

    „Es war ein Abschied von Jachten, aber weniger weitreichend als man vielleicht glauben möchte“, so Toby.

    Tobys Designtalent wurde erst erkannt, als er nach Verlassen der Schule ein einjähriges Ausbildungsprogramm für Jugendliche absolvierte. Man ermutigte ihn, sich für einen Grundkurs am South Devon College of Arts anzumelden.

    Dort entdeckte er seine Leidenschaft für Design. „Mein Dozent förderte mein Talent und bestand darauf, dass ich Architekt werden sollte“, erzählt Toby.

    Mit Unterstützung seines Dozenten und einem vielversprechenden Portfolio ausgestattet, ergatterte Toby einen Platz an der Plymouth School of Architecture unter der Leitung von Professor Adrian Gale.

    Toby Ecuyer
    Der Grenadier wurde von einem international anerkannten Produktdesigner konzipiert, der am liebsten mit Bleistift und Papier arbeitet.

    Als ausgebildeter Architekt, ehemaliger Partner und Kreativdirektor bei RWD hat Toby individuelle, maßgefertigte Superjachten für Kunden auf der ganzen Welt mit Sinn für Detailtreue entworfen.

    „Ich wurde ohne Qualifikationen zum Studium zugelassen, abgesehen von meiner Radfahrprüfung und einem Anstecker vom Kinderfernsehprogramm!“, lacht er heute.

    Während seiner Zeit in Plymouth lernte er segeln und betrieb dies später professionell im Mittelmeer.

    Als er nach Großbritannien zurückkehrte, bekam er einen Job als Junior Designer bei EPR Architects, vermisste aber das Meer.

    Zufällig fiel sein Blick auf eine Anzeige für einen Designer im Magazin Yachting World, der zeichnen können sollte, aber sonst keine Erfahrung haben musste.

    „Das war der Anfang von 20 Jahren Bootsdesign“, erzählt er. „Ich war in meinem Element. Ich liebte die vielen Details, an die man denken muss, und die Gestaltungsfreiheit. Oft habe ich das Äußere des Bootes, die Innenräume, die Möbel und Metallgriffe, das Geschirr und Besteck, die Crew-Uniformen, ja, sogar Gepäckstücke und Brettspiele entworfen.“

    Als Jim ihn kennenlernte, war Toby gerade Kreativdirektor bei RWD geworden. Mit Jims Hilfe entwarf Toby das Interior seiner Jacht Hampshire II und sowohl das Interior als auch das Exterior seiner Jacht Sherpa.

    „Ich zeichne am liebsten auf Papier, das Ergebnis ist unmittelbar da“, meint er. „Die Idee manifestiert sich sofort auf dem Blatt. Es ist einfach fantastisch, mit jemandem zusammenzusitzen und die Vorstellung, die das Gegenüber vor Augen hat, konkret werden zu lassen.“

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    ERNTEHILFE

    INEOS Automotive hat sich nicht nur darauf konzentriert, den besten Offroader der Welt zu bauen: Das Team half zudem britischen Landwirt/innen dabei, eine moderne Landbrigade auf die Beine zu stellen, die bei der Ernte von Millionen Tonnen Obst und Gemüse mithelfen sollte, die sonst auf den Feldern verfault wären.

    Laut Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, stand die britische Landwirtschaft vor der größten Herausforderung seit der Maul- und Klauenseuche. „80.000 Leute wurden gebraucht, um die Ernte einzubringen“, sagt er.

    INEOS half dem Magazin „Farmers’ Weekly“ dabei, eine Webseite einzurichten, auf der sich Erntehelfer/innen sowie für andere Jobs in der Nähe ihres Wohnsitzes bewerben konnten. Landwirt/innen konnten auf der Webseite „The Farmers Army“ www.thefarmersarmy.co.uk per Telefon unter +44 20 8652 8638 anrufen oder per E-Mail an recruitment.services@rbi.co.uk kostenlos Stellenausschreibungen schalten. 

    8 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Wind of Change

    INEOS hat sich in einer Vereinbarung dazu verpflichtet, den CO2-Fußabdruck in Belgien um mehr als eine Million Tonnen zu reduzieren. Dies entspricht einem Minus von 100.000 PKW pro Jahr.

    Dr. Gerd Franken, Chairman von INEOS Olefins & Polymers Europe, bezeichnet die Vereinbarung mit einer Laufzeit von zehn Jahren, das mit dem Energieerzeuger ENGIE abgeschlossen wurde, als den bisher größten Vertrag für die Lieferung von Windenergie an Industriekunden. „Es ist dies die erste von vielen Umweltinvestitionen unseres Unternehmens“, so Dr. Franken.

    Er fügt hinzu, dass INEOS sich verpflichtet fühle, bei der Produktion hochwertiger chemischer Produkte durch den Einsatz „grüner“ Energie statt Gas und Öl der Kreislaufwirtschaft zu dienen. „Diese Vereinbarung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“ Ab 1. Januar 2021 wird INEOS mit erneuerbarer Energie aus dem Offshore-Windpark „Norther“ in der Nordsee versorgt. Diese Energie wird zunächst von den bestehenden INEOS-Standorten und später von Project ONE mit dem neu errichteten Cracker und der brandneuen Propan-Dehydrierungsanlage in Antwerpen genutzt. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um die 5 Milliarden Euro-Investition zu managen.

    John McNally, CEO INEOS Project ONE: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für INEOS bei der Reduzierung der Emissionen aus dem Energieverbrauch in Belgien.

    Durch den Einsatz neuester Technologie wird Project ONE der energieeffizienteste Chemiekomplex seiner Art in Europa sein. „Unsere Propan-Dehydrierungsanlage wurde mit einem hohen Grad an Elektrifizierung konzipiert. Durch die ausschließliche Verwendung von Ökostrom können indirekte Emissionen praktisch eliminiert werden. In den kommenden Monaten werden wir zudem Optionen prüfen, die Nutzung erneuerbarer Energien weiter auszubauen“, erklärt Dr. Franken. INEOS’ Verpflichtung in Antwerpen ist die größte Investition in der europäischen Chemieindustrie während der letzten 20 Jahre. INEOS hofft nun, dass auch andere europäische Chemieunternehmen nachziehen und ihre veralteten Technologien durch neue, energieeffiziente und emissionsarme Systeme ersetzen.

    Der Windpark Norther, der etwa 23 Kilometer von der Küste von Zeebrügge entfernt gebaut wurde, besteht aus 44 Vestas-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 370 MW. Davon gehen 84 MW an INEOS. ENGIE ist der größte Hersteller grüner Energie in Belgien. „Wir sind stolz darauf, INEOS bei der Erreichung der Umweltziele zu unterstützen, indem wir deren Verbrauch erneuerbarer Energien in Belgien ermöglichen.“, meint CEO Philippe van Troeye. „Dieser Vertrag unterstreicht auch das starke Bestreben von ENGIE, die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Belgien zu fördern, da in den letzten Monaten mehrere Power Purchase Agreements mit großen Unternehmen unterzeichnet wurden.“

    IN ZAHLEN

    • Der Windpark „Norther" befindet sich etwa 23 km von der belgischen Küste entfernt.
    • Die 44 Turbinen haben eine Gesamtleistung von 370 MW.
    • INEOS wird ab Januar 2021 mit Strom beliefert.
    • Dieser bedeutende Vertrag reduziert unseren CO2-Fußabdruck in Belgien um mehr als eine Million Tonnen CO2. Dies entspricht einem Minus von 100.000 PKW pro Jahr.

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    INEOS übernimmt BP-geschäftsbereiche

    INEOS hat vereinbart, zusätzliche für BP nicht länger interessante Geschäftsbereiche zu übernehmen. Diesmal sind es die globalen Geschäftsbereiche Aromatics und Acetyls von BP, die aus 25 Anlagen und zehn führenden Joint Ventures weltweit bestehen.

    INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe sieht den fünf Milliarden Dollar-Deal als sinnvolle Investition für INEOS, die gut zu den bestehenden Produktionsanlagen passt. Im Rahmen des Abschlusses wird die Anlage in Hull wieder eingegliedert und die Präsenz von INEOS in Geel, Belgien, ausgeweitet. „Im Grunde ist dies die logische Weiterentwicklung unseres bestehenden petrochemischen Geschäfts“, meint er.

    Die BP-Anlage in Geel ist der wichtigste Produzent reiner Terephthalsäure in Europa. PTA, wie das Produkt abgekürzt heißt, kommt bei der Herstellung von flexiblen PET-Trinkflaschen, Textilien, Folien, Kleidung aus Polyester sowie Lebensmittelverpackungen wie zum Beispiel Reis-Kochbeutel zum Einsatz. Infinia™, die fortschrittliche Recyclingtechnologie für PET-Produkte, gehört ebenfalls dazu.

    Der BP-Geschäftsbereich Aromatics ist mit sechs Produktionsstätten weltweit führend bei der Herstellung reiner Terephthalsäure und Paraxylentechnologie. Der Geschäftsbereich Acetyls besteht aus neun Produktionsstandorten zur Herstellung von Essigsäure und Derivaten für die Lebensmittel-, Pharma-, Farben-, Klebstoff- und Verpackungsindustrie.

    ANWENDUNGSBEREICHE FÜR PTA

    • Lebensmittel- und Getränkepäckchen sowie Verpackungen
    • Fasern für Kleidung und Heimtextilien
    • Industrie- und Hochleistungsfasern
    • Flexible PET-Trinkflaschen
    • Kabelisolierungen

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    Abseits der norm

    DER CORONAVIRUS hat der Umwelt zu einer Verschnaufpause verholfen. In vielen Städten ist die Luftverschmutzung während des Lockdowns dramatisch gesunken: Menschen blieben zu Hause, Flugzeuge am Boden.

    Nun, da die Welt wieder zum Leben erwacht, hoffen viele, dass alles so weitergeht wie vorher. Andere wie Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change, nicht.

    Chris ist nicht blind gegenüber den Bedürfnissen der chemischen Industrie und sieht sie als Teil der Lösung, nicht des Problems. INEOS sieht das genauso.

    INEOS ist bereits in eine Vielzahl ambitionierter Projekte involviert, die der Umwelt immense Vorteile bringen könnten, ohne dass die gesellschaftlichen Bedürfnisse dabei zu kurz kommen. So untersucht INEOS beispielsweise, ob riesige Mengen Kohlendioxid in erschöpften Ölfeldern in der Nordsee gelagert werden können. Dies wäre Teil des Vorhabens, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

    INEOS ist zudem einem schlagkräftigen Konsortium beigetreten, das Pläne für die Herstellung von nachhaltigem Methanol prüfen. Dieser Stoff wird für die Herstellung zahlreicher Produkte verwendet – von Kleidung zu Treibstoffen. Sollten sich dies als erfolgreich erweisen, würden auch damit CO2-Emissionen reduziert werden.

    Des Weiteren ist INEOS Teil einer Allianz, die davon überzeugt ist, dass Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich rentable Alternative zu fossilen Energieträgern darstellt. Alle drei Projekte sind überaus spannend und könnten den Weg zu einer „brave new world“ ebnen.

    INEOS untersucht, ob riesige Mengen Kohlendioxid in erschöpften Ölfeldern in der Nordsee gelagert werden können. Dies wäre Teil eines Plans, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

    Aktuell wird getestet, ob der Felsen eines der unterirdischen Sandsteinreservoirs des Unternehmens in der Nordsee für die Lagerung von Kohlendioxid geeignet ist.

    „Wir wussten, dass da unten Öl und eingeschlossen war“, meint Johan Byskov Svendsen, Business Development Manager bei INEOS Oil & Gas Denmark.

    „Wir wissen auch, wie Öl und Wasser durchs Reservoir fließen. Dadurch haben wir eine relativ gute Vorstellung davon, wie sich CO2 unterirdisch verhalten wird.“

    Die ersten Ergebnisse der Tests von INEOS Oil & Gas sollen noch Ende des Jahres vorliegen.

    Das Projekt, Kohlendioxid unterirdisch abzuscheiden und zu lagern, könnte möglicherweise den wichtigsten Meilenstein bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Dänemark darstellen.

    „Kein anderes Unternehmen in Dänemark hat es mit einem vergleichbaren Projekt so weit gebracht wie INEOS und die Partner im Konsortium“, meint Johan.

    Allerdings ist der Weg zum Erfolg noch ein langer, denn die Abscheidungs- und Lagerungstechnologien von CO2 stecken derzeit noch in den Kinderschuhen.

    Eine der wichtigsten Herausforderungen ist die Sicherung von Investitionen, um die Technologie zu perfektionieren, sodass sie auf breiter Basis verwendet werden kann.

    „Wir wollen die Kosten der CO2-Lagerung senken, indem wir innovativ sind und die richtigen Partnerschaften eingehen“, meint Johan.

    „Die Lagerung von CO2 ist auch eine grundlegende Technologie, um die Ambitionen für eine emissionsfreie Wirtschaft bis 2050 umzusetzen. Wir haben die Chance, einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen und gleichzeitig als wichtiger Akteur beim Übergang zu einer grüne Wirtschaft zu fungieren.“

    Johan meint, dass Regierungen die Abscheidung und Lagerung von CO2 so behandeln sollen, wie sie dies vor etwa 40 Jahren mit Windturbinen gemacht haben.

    „Als sich die Windkraftbranche noch in der Anfangsphase befand, gab es erhebliche staatliche Förderungen, um innovative Lösungen und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Und genau da stehen wir heute. Carbon-Capture-and-Storage-Technologien sind noch nicht ausgereift und Investitionen entsprechend riskant.“

    Zu Spitzenzeiten lieferte die INEOS-Ölplattform „Siri“ 50.000 Barrel Öl pro Tag.

    Heute ist sie eine der erschöpften Reservoirs, die INEOS potenziell für die Lagerung von CO2 verwenden möchte. Damit würde den Anlagen in der Nordsee neues Leben eingehaucht.

    Nachdem das Gas unter die Erde gepumpt wird, gibt es drei mögliche Arten der Speicherung.

    Der Großteil kann in flüssiger Form an einem leicht zugänglichen Ort gespeichert werden, bis die entsprechende Nachfrage am Markt entsteht.

    Ein weiterer Teil kann unterirdisch mit Wasser vermischt und in dieser wässrigen Lösung eingeschlossen werden.

    Als dritte Methode würde das CO2 im mineralischen Bereich des Reservoirs eingeschlossen.

    Dänemark möchte beim Klimaschutz eine weltweite Führungsrolle einnehmen. Von der Politik wird die Abscheidung und Speicherung von CO2 als einer der vielversprechendsten Ansätze auf dem Weg zu einer grünen Wirtschaft gesehen.

    Der dänische Klimarat ist der Ansicht, dass mit der CO2-Abscheidung bereits 2025 begonnen werden könne und die Speicherung bis 2030 einen wirklichen Einfluss habe.

    „Das ist auch unser Ziel“, bestätigt Johan. „Wir gehen davon aus, dass es ab der zweiten Hälfte der 20er-Jahre möglich sein wird, CO2 zu speichern.“

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    Projektkonsortium „Power to Methanol“

    Sieben Unternehmen, darunter INOVYN, untersuchen zurzeit die Möglichkeit, abgeschiedenes Kohlendioxid mit nachhaltig generiertem Wasserstoff zu vermischen und so Methanol zu erzeugen, eine Chemikalie, die vielfältig eingesetzt wird, von Kleidung bis zu Treibstoffen.

    Das Projekt ist sehr ambitioniert. Industrie und Wirtschaft haben bis kommenden Frühling Zeit, um zu beweisen, dass es machbar ist. Und sicher. 

    Ist das Projekt erfolgreich, wird eine Anlage im industriellen Maßstab, die 8.000 Tonnen nachhaltiges Methanol pro Jahr herstellen kann, als Teil des INOVYN-Chemiekomplexes in Lillo gebaut.

    „Es wäre eine Premiere für Belgien“, meint Dirk Dupon, Head of Strategy bei INOVYN.

    „Im Hafen von Antwerpen wird derzeit kein Methanol produziert, obwohl die Chemieindustrie in Belgien große Mengen davon benötigt. Außerdem wird im Brennstoffpool von Antwerpen als auch Rotterdam Methanol gemischt.

    Jedes an der Machbarkeitsstudie „Power to Methanol“ beteiligte Unternehmen lässt die eigene Expertise und Erfahrung einfließen.

    INOVYN, ein Geschäftsbereich von INEOS, kennt sich auf dem Gebiet der Wasserstoffproduktion und Salzelektrolyse bestens aus und wird eine führende Rolle einnehmen.

    „Wir müssen dafür sorgen, dass zwei unterschiedliche Anlagen nahtlos integriert werden“, meint Dirk.

    Er ist zuversichtlich, dass das Projekt funktioniert.

    „Die Vorab-Machbarkeitsstudie hat uns davon überzeugt, dass dieses Nachhaltigkeitsprojekt erfolgreich sein kann. Die kombinierte Erfahrung der einzelnen Partner des Konsortiums hat die Erfolgswahrscheinlichkeit weiter erhöht. Der Konsortium-Ansatz verringert das Risiko, ein solches Projekt allein durchzuführen.“

    Methanol wird gegenwärtig aus fossilen Rohstoffen gewonnen, weshalb während des Herstellungsprozesses CO2 entsteht.

    Sollte das neue Verfahren gut funktionieren, fällt bei jeder Tonne Methanol mindestens eine Tonne weniger CO2 an. 

    Vorerst wird das Methanol von Treibstoff- und Chemieunternehmen im Hafen von Antwerpen eingesetzt, wo jährlich etwa 235 Millionen Tonnen internationale Seefracht umgeschlagen werden.

    In Zukunft könnte Methanol auch als nachhaltiger Treibstoff von Schiffen und Schleppern sowie im Straßenverkehr eingesetzt werden.

    „Das Projekt passt perfekt zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, so Dirk.

    „Wir sind stets bemüht, Optionen für alternative Energien und die nachhaltige, kohlenstoffärmere Produktion von Chemikalien zu verfolgen.“

    Ebensp an diesem komplexen, herausfordernden Projekt beteiligt sind ENGIE, Oiltanking, Port of Antwerp, Indaver und PMV.

    ENGIE versteht den Strommarkt, Oiltanking kann Beratung zu den logistischen Aspekten der Methanolproduktion und -lagerung anbieten, und Indaver berät bei der CO2-Abscheidung. 

    „Seit unserem Start von BIOVYN™ im Oktober letzten Jahres wissen wir, dass es einen wachsenden Markt für kohlenstoffneutrale Chemikalien gibt", sagt Dirk.BIOVYN™ ist die jüngste PVC-Generation und wird aus erneuerbarer Biomasse statt Öl und Gas hergestellt. 

    Der flämische Minister Philippe Muyter meint, Innovation sei immer die Antwort auf große und kleine Herausforderungen.

    „Wir werden das Klimaproblem nicht lösen, indem wir Unternehmen steuerlich das letzte Hemd ausziehen. Dieses innovative Projekt zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass unsere Unternehmen Teil der Lösung sind, insbesondere wenn gemeinsam an einem Strang ziehen.“

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    Wasserstoffwirtschaft

    „Es besteht kein Zweifel daran, dass Wasserstoff wegen der Hindenburg-Katastrophe ein Imageproblem hat“, meint Chris Stark, CEO des Committee on Climate Change.

    „Wasserstoff gilt allerdings zu Unrecht als sicherheitstechnisch bedenklich.“ Hydrogen Europe, der europäische Verband für Wasserstoff und Brennstoffzellen, ist überzeugt, dass Wasserstoff in vielen Fällen sicherer ist als die Treibstoffe, die wir aktuell in unseren Autos verwenden. 

    „Wasserstoff ist zwar hochgradig entzündlich, jedoch gleichzeitig das leichteste Element der Welt. Wenn es also austritt, steigt es rasch in die Atmosphäre auf und hat weniger Zeit, zu verbrennen“, so ein Vertreter. „Fossile Brennstoffe hingegen breiten sich in flüssiger Form aus.“ Der Verband meint, dass Wasserstoff fälschlicherweise die Schuld an der Hindenburg-Katastrophe gegeben wird.

    „Tatsächlich wurde die Hülle durch eine elektrische Entladung aus den Wolken in Brand gesteckt, zu der es beim Andocken während eines Gewitters kam“, so der Vertreter weiter.

    „Der Wasserstoff ist rasch und sicher oberhalb der Insassen verbrannt. Es war der Dieseltreibstoff, der noch zehn Stunden gebrannt hat, nachdem das Luftschiff Feuer gefangen hatte.“

    Chris ist der Meinung, dass es nun an der Zeit sei, auf Regierungsebene Maßnahmen zu setzen, um Wasserstoff eine Chance zu geben und Impulse für eine wasserstoffbetriebene kohlenstoffarme Wirtschaft zu setzen. Der Zeitpunkt ist ideal, da die einzelnen Staaten nach dem monatelangen Lockdown nun wieder zum Leben erwachen. 

    „Es geht nicht nur darum, die Wirtschaft neu zu starten“, meint er. „Es ist eine Chance, eine neue Richtung einzuschlagen.“

    2015 einigten sich 184 Länder in Paris auf ambitionierte Klimaziele. „Kehren wir wieder zu Wachstum zurück, das auf billigen fossilen Brennstoffen basiert, werden wir diese nicht erfüllen können“, so Chris. „Wir konsolidieren damit einen Lebensstil, der letztlich der Wirtschaft und der Umwelt schadet.“

    Chris ist nicht blind gegenüber den Bedürfnissen der chemischen Industrie und sieht sie als Teil der Lösung.

    „Wir werden auch in Zukunft fossile Brennstoffe brauchen“, meint er. „Sie werden eine von mehreren Optionen sein. Wasserstoff aber ist der Teil der Gleichung, der noch fehlt.“

    Das Committee on Climate Change möchte, dass bis 2050 ein Drittel des britischen Energieverbrauchs durch Wasserstoff gedeckt wird. Dies entspricht in etwa dem Anteil der Energie, der heute durch Strom generiert wird. 

    „Wasserstoff ist das Heineken unter den Treibstoffen, weil es so vielseitig ist. Es lässt sich für die Wohngebäudeheizung ebenso einsetzen wie im Transport- und Industriebereich.“

    2015

    2015 einigten sich 184 Länder in Paris auf ambitionierte Klimaziele.

    2050 

    Das Committee on Climate Change möchte, dass bis 2050 ein Drittel des britischen Energieverbrauchs durch Wasserstoff gedeckt wird. Dies entspricht in etwa dem Anteil der Energie, der heute durch Strom generiert wird.

    Es ist erfrischend zu sehen, dass das Committe on Climate Change erkannt hat, wie INEOS zur Schaffung einer durch Wasserstoff betriebenen Wirtschaft beitragen kann. „INEOS wird uns auf diesem Weg begleiten. Das Unternehmen muss lediglich sicherstellen, dass es seine Rolle in der Klimawandeldebatte klar erläutert, damit sie auch die Öffentlichkeit versteht.“

    Der INEOS-Geschäftsbereich INOVYN produziert jährlich tausende Tonnen Wasserstoff als Nebenprodukt. Auch INEOS-Standorte in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind in Wasserstoffprojekte involviert.

    Des Weiteren ist INEOS Teil der North West Hydrogen Alliance, die davon überzeugt ist, dass Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich rentable Alternative zu fossilen Energieträgern darstellt.

    INEOS ist Infrastrukturinvestitionen zur Abscheidung und Lagerung von Wasserstoff durchaus nicht abgeneigt, muss aber zuerst wissen, dass es dafür einen Markt gibt. 

    Das Committee on Climate Change berät die Regierung zu den Maßnahmen, die getätigt werden müssen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Staatliche Investitionen in Unternehmen wie INEOS sowie die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit sind grundlegende Elemente für den Erfolg. „In Großbritannien verfügen wir bereits über die Elemente, die wir dazu benötigen. Allerdings müssen alle einen Beitrag leisten, zuallererst die Regierung.“

    Ironischerweise ist es gut möglich, dass Wasserstoff – der bekanntlich keine Emissionen produziert, wenn er als Treibstoff für Autos eingesetzt wird – durch COVID-19 einen Aufschwung erfährt.

    Die landesweiten Lockdowns, die vielerorts verordnet wurden, um der Ausbreitung von COVID-19 Einhalt zu gebieten, haben die Luftverschmutzung in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt drastisch reduziert. 

    Ohne Autos auf der Straße machte der Smog sauberer Luft Platz.

    „Wir stehen an der Schwelle zu einer wirklich wichtigen Entwicklung und sehen hinsichtlich des Transports der Zukunft mehrere Optionen“, meint Chris.

    Aufgrund der Abstandsregeln wird vermehrt davon abgeraten, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. 

    „Kehren wir zum Auto als Transportmittel zurück, sind verstopfte Straßen vorprogrammiert. Radfahren, zu Fuß gehen und mobiles Arbeiten könnten einen riesigen Unterschied machen.“

    Was der Wasserstoff brauchen würde, so Chris, ist jemand, der ihm „die Stange hält“. „Leider gibt es bislang keinen charismatischen Verfechter von Wasserstoff“, bedauert Chris.

    Er glaubt, dass die meisten Autos der Zukunft mit Elektrizität und nicht mit Wasserstoff betrieben werden, hält aber das Potenzial für Lkw, Busse und Flugzeuge für enorm.

    „Wasserstoff entpuppt sich zunehmend als die beste Wahl für Lkw“, meint er.

    Im kommenden Jahr wird Großbritannien Gastgeber der UN-Klimakonferenz sein und zudem den Vorsitz beim G7-Gipfel innehaben.

    „Wir brauchen eine globale Zusammenarbeit. Es wird interessant sein, zu sehen, was sich nach COVID-19 in dieser Hinsicht tut. Ich bin zuversichtlich, dass der kollektive Groschen gefallen ist. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum. Mit Wasserstoff können wir null Emissionen erreichen.“

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    Die Wasserstoffolympiade

    „Die ganze Welt hätte auf Japan geblickt. Man wusste, dass dies eine fantastische Chance gewesen wäre, das Potenzial von Wasserstoff als probate Quelle von sauberer Energie zu demonstrieren“, meint Paul Humanic, Process Manager bei Nexceris, ein Energieunternehmen mit Sitz in den USA.

    Japan hatte vorgehabt, das olympische Feuer zum ersten Mal in der Geschichte der olympischen Spiele mit Wasserstoff zu befeuern. 

    Die Spiele mussten zwar aufgrund der Pandemie verschoben werden, doch Japan hofft, 2021 die umweltfreundlichsten Spiele aller Zeiten veranstalten zu können. „Japan will Wasserstoff zum Vermächtnis seiner Olympiade machen“, meint Paul.

    Wasserstoff wird seit mehr als 40 Jahren in vielen Teilen der Welt in riesigen Mengen von der Industrie und als Treibstoff für die Weltraumforschung eingesetzt. In beiden Anwendungsbereichen wurde eine Infrastruktur entwickelt, um Wasserstoff auf sichere Weise herzustellen, zu lagern und zu transportieren.

    Nun gilt es, die breite Öffentlichkeit von Wasserstoff zu überzeugen.

    „Viele Länder investieren in Forschungsinitiativen zur Generierung von Wasserstoff durch Elektrolyse. Dies würde bedeuten, dass Wasserstoff vor Ort produziert und zur Unterstützung des Versorgungsnetzes zu Spitzenzeiten herangezogen werden kann“, meint Paul.

    Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat sich Japan als Verfechter der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie positioniert. Nach der Katastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima 2011 schloss das Land viele seiner Atomkraftwerke und stieg auf fossile Brennstoffe um, die aus dem Ausland importiert werden mussten. 

    Aufgrund geringer Energiesicherheit und -unabhängigkeit ist es nicht verwunderlich, dass das Land intensiv in eine auf Wasserstoff basierende Wirtschaft investiert.

    „Sollte die Olympiade 2021 abgesagt werden, wird Japan diesen Weg trotzdem weiterverfolgen“, sagt Paul. „Es mag noch Jahre dauern, bis Wasserstoff landesweit als sinnvolle Energiealternative eingesetzt werden kann, doch Japan wird weiterhin an der Kommerzialisierung von Wasserstofftechnologien und dem schrittweisen Einstellen von Technologien auf Basis fossiler Brennstoffe und Kerntechnik arbeiten.“

    Der japanische Automobilhersteller Toyota, einer der wichtigsten Sponsoren der Olympiade in Tokio, ist ebenfalls davon überzeugt, dass Wasserstoff der Motor der Zukunft ist.

    Das Modell „Mirai“ von Toyota ist das erste serienmäßig hergestellte Wasserstoffauto mit Brennstoffzellen. Der Wasserstoff befindet sich in Tanks aus Kohlefaser.

    Von außen strömt Sauerstoff durch die vordere Belüftungsöffnung des Mirai ein. Wasserstoff und Luft werden separat zur Brennstoffzelle geführt, wo durch eine chemische Reaktion Strom generiert wird. Das Beste daran: Als Emission fällt nur Wasser an.

    Japan wartet nun ab, ob die Olympiade im kommenden Jahr stattfinden kann, um der Welt zu zeigen, was Wasserstoff zu leisten vermag – nicht nur für die Wirtschaft, auch für die Umwelt.

    „Die olympischen Spiele sind eine einmalige Gelegenheit, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu demonstrieren, wie der Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft aussehen kann“, sagt Mori Yoshiro, Präsident von Tokio 2020.

    MIRAI

    Das Modell „Mirai“ von Toyota ist das erste serienmäßig hergestellte Wasserstoffauto mit Brennstoffzellen.

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    F1 Gibt Wieder Gas

    Die Formel 1 hält das Steuer wieder in der Hand. Das beste F1-Team der Welt, Mercedes-AMG Petronas, startete die Saison in der Position, in der es auch bleiben will – ganz vorne! 

    Valtteri Bottas gewann das erste Rennen beim Großen Preis von Österreich, gefolgt von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der im ersten Rennen nur knapp einen Platz auf dem Podium verpasste, das zweite aber für sich entscheiden konnte. Der Siegeszug der beiden Rennfahrer war auch in den nächsten Rennen ungebrochen.

    In dieser verkürzten F1-Saison des Jahres 2020 sind sie in Boliden in neuem Anstrich unterwegs, um ihrer Unterstützung gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung Ausdruck zu verleihen. Sie tragen auch beide schwarze Overalls. 

    „Wir haben immer ganz klar gesagt, dass Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung in unserem Team und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, so ein Teamsprecher. 

    Beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone war auf den Rennautos ein neuer Name zu sehen – INEOS Hygienics.

    Bei diesem Rennen wurde der neue Geschäftsbereichs wurde von INEOS vorgestellt, ein Hauptpartner des Teams. 

    Der Geschäftsbereich Hygienics wurde während der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen, um tausende Krankenhäuser mit dringend benötigtem Handdesinfektionsmittel zu versorgen.

    Er ist stetig gewachsen und unterstützt nun alle Elite-Sportteams von INEOS, den Renn- und Radrennsport sowie Segeln und Fußball. 

    „Es ist einfach fantastisch, dass wir wieder auf der Rennstrecke sind. Möglich war dies nur durch die stringenten Maßnahmen für alle Sportbereiche. Dazu gehöret, dass die Teams die Hygiene an erste Stelle setzen“, so Toto Wolff, Team Principal bei Mercedes F1. 

    „Die INEOS Hygienics-Desinfektionsmittel in Krankenhausqualität helfen, unser Team zu schützen, und geben uns die Sicherheit, die wir sowohl in den Produktionsbereichen als auch auf der Rennstrecke brauchen.“ 

    Andere Elite-Mannschaften, die Produkte von INEOS Hygienics verwenden, sind das America‘s Cup-Team von Sir Ben Ainslie, der OGC Nice sowie das vor kurzem umbenannte Tour de France-Team von Sir Dave Brailsford, die INEOS Grenadiers. 

    „Hygiene hat absolute Priorität, denn nur durch sie können wir sicherstellen, dass beim Training oder bei den Wettkämpfen niemand krankheitsbedingt ausfällt“, so Sir Dave.

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    Track And Race

    Die COVID-Pandemie hat das Team in den letzten sechs Monaten mit einer ganzen Reihe an Herausforderungen konfrontiert. „Die Pandemie hat das Team gezwungen, innezuhalten und die Prioritäten neu zu ordnen“, meint Skipper Sir Ben Ainslie. „Insbesondere stellten wir uns die Frage, wie wir die Zeit vor dem 36. America‘s Cup optimal nutzen.“ Von Mai bis August hatte das Team eine brillante Segelzeit. 

    „Regelmäßig auf dem Wasser unterwegs zu sein, war unheimlich wichtig für uns. Die Lernkurve mit diesen brandneuen AC75-Booten ist steil – wir lernen jedes Mal dazu“, so Ben. Um so viele Segelstunden wie möglich zu absolvieren, musste das Team gesund und fit bleiben. Die Britannia wurde umgebaut, um dem Team ein sicheres Training zu ermöglichen und die Abstandsregeln einzuhalten. Auf diese Weise sollte eine Ansteckung mit COVID-19 vermieden werden.

    Um die Anzahl der Leute auf dem Boot zu reduzieren, wurde ein elektrischer Grinder ersatzweise für zwei Besatzungsmitgliedern installiert. Das war noch nicht alles. Auf dem Wasser und an Land trug das Team Henri-Lloyd-Gesichtsmasken, verwendete INEOS-Handdesinfektionsmittel und war mit Geräten ausgestattet, die permanent den Aufenthalt der Mitglieder aufzeichneten.

    „Wir konnten unsere Belegschaft überwachen, unsere Abläufe evaluieren und abändern, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt Ben. Die Geräte hatte Mafic entwickelt. Sie sind Teil der „ZERO COVID Days“-Strategie von INEOS TEAM UK. Sie forciert die Hygiene im privaten und beruflichen Umfeld. „Mafic hat die Technologie und die Geräte innerhalb weniger Wochen für uns angepasst“, zeigt sich Ben beeindruckt.

    Das Team trägt die Geräte am Arm, in der Tasche oder am Helm. „Kopfbewegungen geben uns Auskunft darüber, was jemand gerade macht – schweißen, wischen, Maschinen bedienen. Und wir wissen zudem genau den Aufenthaltsort“, sagt CEO Will Woodhead. „Wir bekommen sekundengenaue Positionsdaten, die wir nutzen können, um Verstöße gegen die Abstandsregeln abzubilden.“ Diese konnten dann ausgewertet und betrachtet werden, um Verbesserungspotenzial zu erkennen. Mafic wurde gegründet, um das Arbeitsumfeld sicherer zu gestalten. „Ich habe einfach schon zu viele Unfälle miterlebt", meint Will. Ben bezeichnet die Geräte als bahnbrechend für das Team: „Es war eine schwierige, zugleich sehr produktive Zeit für uns.“ Das Team hat sowohl auf dem Wasser als auch am Zeichenbrett gut zusammengearbeitet.

    INEOS TEAM UK hat mit seinem Software-Designpartner Coderus eine neue Software entwickelt. Diese wendet ein Design auf ein Modell des gesamten Boots an, um zu sehen, ob Änderungen am Design das Boot schneller werden lassen oder nicht. Lautet die Antwort ja, so kann Chimera das Modell für einen vollständigen Simulationslauf mit einer Reihe verschiedener Bootdesigns vorbereiten. Chief Designer Nick Holroyd meint, dass Ideen auf diese Weise rasch und genau getestet werden können. Dies fördert Innovation statt sie einzuschränken. „Der America‘s Cup ist seit jeher nicht nur ein Segelturnier, sondern auch ein Design- und Technologiewettkampf“, meint er. „Diese Aspekte sind noch wichtiger geworden, da die Regeln das Testen in Wind- und Schleppkanälen nicht mehr erlauben.“ 

    Die Teams dürfen auch nicht mehr in mehr als einem Boot gleichzeitig unterwegs sein. „Damit wurden eigentlich alle ‚echten‘ Entwicklungsmethoden zugunsten virtueller ausgeschlossen. Der ehemalige Goldstandard der Entwicklung – das Testen mit zwei Booten – ist nicht mehr möglich.“ Mark Thomas, CEO von Coderus, ließ sich dadurch nicht beirren. „Das System verbessert Effizienz und Kapazitäten und ermöglicht es dem Team seine Grenzen auszuloten“, meint er. Das Team segelte im Oktober 2020 in seinem neuen AC75-Boot, „Britannia II“, in Auckland. 

    „Damit haben wir zwei Monate produktiven Segelns vor uns, ehe es an die Weihnachtsregatta geht. Das wird das erste Mal sein, dass alle Teams gemeinsam starten“, so Ben. „Ich bin sehr gespannt. Es handelt sich um eine vollkommen neue Bootskategorie – insofern ist es gut möglich, dass sich die Teams stark voneinander unterscheiden.“ INEOS TEAM UK kann es gar nicht erwarten, in Waitemata Harbour in See zu stechen. Trotz der Naturschönheiten Neuseelands ist sich das Team der Tatsache bewusst: Es ist nur dort, um den America‘s Cup für Großbritannien zu gewinnen!

    Hoch hinaus: Seite 28

    Mehr entdecken auf ineosteamuk.com

    3 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Hoch Hinaus

    Es war Aufgabe eines 33 Jahre alten ukrainischen Frachtflugzeugs, das zweite Segelboot des Teams – RB2 – zur Startlinie in Neuseeland zu bringen. 

    „Ein historischer Moment für uns“, so Grant Simmer, CEO von INEOS TEAM UK. „Jetzt sind wir auf der Zielgeraden.“

    Die Britannia II wurde von einem Grenadier, dem INEOS-Geländewagen, auf das Antonov-Frachtflugzeug transportiert, um die viertägige, 20.000 Kilometer lange Reise nach Neuseeland anzutreten.

    Grant war voll des Lobes für Projektleiter Dave Endean und sein Team, die das Boot gebaut und es per Frachtflugzeug sicher vom Hauptquartier des Teams in Portsmouth, Großbritannien, nach Neuseeland transportiert hatten – und das genau im Zeitplan.

    „Es war ein Kraftakt für das gesamte Team“, so Grant. „Wir sind unglaublich stolz darauf, dieses Boot rechtzeitig fertiggebaut zu haben, während wir gleichzeitig mit den COVID-Einschränkungen umgehen mussten.“

    Der 24-stündige Flug vom Flughafen Stansted in Großbritannien sah Zwischenstopps in Dubai und Indonesien vor.

    Nachdem das Boot am 1. Oktober 2020 am Flughafen von Auckland gelandet war, wurde es über Land zum neu errichteten Stützpunkt in Wynyard Point gebracht, wo es zusammengebaut und fertiggestellt wurde.

    „Verglichen mit unserem ersten Boot ist das RB2 ein riesiger Schritt nach vorn“, meint Grant.

    Dave schildert das ungeheure Ausmaß des Projekts: „Der logistische Aufwand, der hinter dem Transport des gesamten Teams für den America‘s Cup nach Neuseeland steckt – einschließlich zweier AC75-Boote – ist enorm und wir investierten dafür viel Zeit und Arbeit.“

    Die Früchte des Erfolgs werden hoffentlich im nächsten Jahr geerntet, wenn die Britannia II in See sticht, um den America‘s Cup zu gewinnen.

    Was das INEOS TEAM UK betrifft: „There is no second!“

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    Der Rasenprofessor

    EINE der ältesten Fußballmannschaften Frankreichs hat ihre drei Plätze mithilfe eines britischen Platzwarts, der als „Rasenprofessor" bekannt ist, von Grund auf erneuert.

    Scott Brooks, der im National Centre der English Football Association arbeitete, kam im Januar 2020 nach Nizza – mit hohen Erwartungen an sich und die Mannschaft, die in der letzten Saison den fünften Platz in der ersten Liga erreicht hatte.

    „Der Rasen sah nicht gut aus“, erzählt er. „Zwei der drei Rasenplätze erreichten nicht das Niveau, das meiner Meinung nach für professionelle Spieler notwendig ist.“

    Damit meint Scott einen Rasenplatz, der es den Spielern ermöglicht, ohne Verletzungen zu trainieren und zu spielen.

    „Ein suboptimales Spielfeld ist oft mehr als der halbe Grund dafür, warum sich Spieler verletzen“, erklärt er. „Und die Verletzungsrate war hier in der Tat sehr hoch.“

    Heute sind alle drei Rasenplätze mit Belägen ausgestattet, die es den talentierten Spielern ermöglichen, länger und härter zu trainieren.

    „Wir sollten nun weniger Verletzungen und fittere, gesündere Spieler sehen“, meint Scott. „Die Spieler sollen müde vom Rasenplatz gehen, weil sie alles gegeben haben, aber ohne Schmerzen.“

    OGC, gegründet 1904, ist die erste französische Mannschaft, die ein hybrides Spielfeld hat, das aus echtem und aus Kunstrasen besteht.

    Der Rasen wird auf einer Lage Kiesel und zwei Lagen Sand aufgebaut, wobei jede Lage mit Laser geglättet ist.

    Die oberste Lage Sand wird mit einem organischen Produkt vermischt, das auf tierischem Dünger basiert, um den Rasen mit allen Nährstoffen zu versorgen, den er zum Wachsen benötigt. 

    Das Team ist die erste französische Mannschaft, die ein neues, effizienteres Bewässerungssystem umgesetzt hat, das 30 Prozent Wasser spart.

    „Das System wird zur Bewässerung von Melonen in Brail eingesetzt, das ein ähnlich trockenes Klima hat. Ich hoffe also, dass es sich hier bewährt“, meint Scott.

    Bei seiner Ankunft stellte Scott fest, dass OGC Nice ein simples Bewässerungssystem mit Gebirgswasser einsetzte.

    „Es regnet nicht sehr oft hier – aber wenn es regnet, dann in einem Tag die Menge von einem Monat“, so Scott. 

    Nun hat OGC Nice Wasserspeichertanks installiert.

    „Gibt es in der Stadt ein Problem mit der Wasserversorgung gibt, haben wir genügend Wasser vor Ort gespeichert, um die Rasenplätze versorgen zu können.“ 

    Ein wichtiger Faktor in einer Region, in der Rasenpflege schwierig ist.

    „Ich glaube, dass Südfrankreich eine der schwierigsten Klimazonen für die Rasenpflege ist, da wir nie über einen längeren Zeitraum perfektes Wetter haben“, so Scott. 

    „Die Spielfelder sind im April oder Mai und dann vielleicht wieder im Oktober in einem tollen Zustand, doch sie sind nicht die gesamte Saison top. Meine größte Herausforderung liegt darin, ein Spielfeld zu schaffen, das jeden Monat in gutem Zustand ist, während der gesamten Saison.“

    Scott hat den Wasserdruck erhöht, um die gesamte Oberfläche des Spielfelds gleichmäßig zu versorgen.

    „Ich schalte die Sprinkleranlage fünf Minuten vor dem Training ein, und alles ist perfekt“, verrät er.

    In der Vergangenheit musste das Spielfeld 45 Minuten vor dem Training und häufig auch während des Trainings bewässert werden.

    Bob Ratcliffe, CEO von Mannschaftseigentümer INEOS Football, beschreibt Scott als sehr genau, motiviert und entschlossen. „Er verfügt über einen riesigen Erfahrungsschatz, der der Mannschaft auf alle Fälle helfen wird“, meint er. Genau das ist Scotts Ziel.

    „Das Team hat schon diese Saison eine gute Leistung erbracht – und nächste Saison ist wegen der neuen Rasenplätzen noch mehr drin“, so Scott.

    OGC Nice ist Gründungsmitglied der französischen Fußballliga und hat viermal die Meisterschaft gewonnen. Den letzten Pokalsieg gab es 1997.

    Trainer ist Patrick Vieira, Spieler bei Juventus, Inter Milan, Manchester City und Arsenal.

    Scott meint, dass auch Patrick, einer der besten Spieler seiner Generation, auf einem suboptimalen Spielfeld nur mäßige Ergebnisse erzielt hätte. 

    „Der Platz ist ein grundlegender Faktor dafür, dass ein Spieler sein Potenzial verwirklicht. Ein Spielfeld in guter Qualität gibt den Spielern die Sicherheit, die sie brauchen, um beim Training Neues auszuprobieren.“

    Heute gibt es kaum mehr einen Unterschied zwischen dem Trainingsplatz und dem eigentlichen Spielfeld im Stadion Allianz Rivera. Genau so soll es sein, findet Scott.

    „Es ist sehr wichtig, dass die Qualität der Trainings- und Matchspielfelder gleichbleibend hoch ist. Darum geht es ja beim Heimvorteil eigentlich. Trainiert das Team die ganze Woche auf einem Spielfeld, das qualitativ dem ebenbürtig ist, auf dem es am Wochenende im Allianz Riviera-Stadion spielt, fällt die Umstellung weg. Die Spieler leisten automatisch mehr. Ist die Qualität des Spielfelds im Training sehr hoch, die des Spielfelds im Stadion hingegen nicht, dauert die Umstellung zehn bis 15 Minuten. Das kann ausschlaggebend dafür sein, ob die Mannschaft das Spiel gewinnt oder verliert.“

    www.ogcnice.com

    Sie kicken wieder

    DIE BEIDEN Top-Mannschaften von INEOS sind wieder auf dem Platz, wenngleich FC-Lausanne-Sport und OGC Nice wegen COVID-19 nur hinter verschlossenen Türen spielen dürfen.

    „Wir haben es wirklich vermisst, auf dem Spielfeld zu sein. Es ist fantastisch, jetzt wieder kicken zu dürfen“, ist OGC Nice-Trainer Patrick Vieira erleichtert. 

    „Uns fehlt die Stimmung. Es ist nicht einfach, unter diesen Bedingungen zu spielen.“

    Im Laufe dieses Jahres wird FC Lausanne-Sport, eine der ältesten Mannschaften der Welt, nach 66 Jahren in ein neues Stadion mit 12.000 Sitzplätzen übersiedeln

    INEOS Football hat den Club 2017 erworben und ist überzeugt davon, eine spannende Atmosphäre für Spieler und Fans geschaffen zu haben.

    Das Stadion Tuilière hat neun Spielfelder, zwei mit Gras und sieben mit synthetischem Rasen. 

    Diese zusätzlichen Spielfelder sind nicht nur für das Training und die Spiele von Lausanne Sport gedacht, sondern können auch von anderen lokalen Mannschaften genutzt werden.

    SCOTT BROOKS, Britischer Platzwart, auch bekannt als „Rasenprofessor“

    OGC NICE
    Responsable des Terrains.

    THE FOOTBALL ASSOCIATION
    SGP Head Groundsman.

    ARSENAL F.C.
    Senior Groundsman.

    TOTTENHAM HOTSPUR F.C.
    Groundsman.

    FUN FACT:
    Die neuen Rasenplätze bestehen aus einer Polymerstruktur, die aus Polypropylen von INEOS besteht.

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    INEOS Grenadiers Blicken In Die Zukunft

    DIE INEOS GRENADIERS haben bei der diesjährigen Tour de France zwar keinen Sieg errungen, doch nachdem Titelverteidiger Egan Bernal nach 16 Etappen das Handtuch werfen musste zeigten die erfolgsverwöhnten Radsportler weiterhin absoluten Willen und Entschlossenheit.

    „Das Team ging sofort in die Offensive“, meint Trainer Sir Dave Brailsford. Die Hartnäckigkeit zeigte Erfolge sich mit beim Sieg der 18. Etappe, mit einem Arm-in-Arm-Finish von Michal Kwiatkowski und Richard Carapaz.

    Der Sieg sollte diesmal leider trotzdem nicht sein – diesen fuhr der Slowenen Tadej Pogacar vom UAE Team Emirates ein.

    „Die INEOS Grenadiers werden auch im Jahr 2021 wieder um das gelbe Trikot kämpfen“, zeigt sich Dave entschlossen.

    Dave, dessen Team sieben der letzten acht Touren gewonnen hat, lobte Egan Bernal, der im letzten Jahr als erster Kolumbianer das Rennen für sich entscheiden konnte.

    „Sowohl als Sieger als auch als Verlierer hat er uns gezeigt, wie echte Champions aussehen“, so Dave. „Er ist wild entschlossen 2021 noch stärker zurückzukommen.“

    Team INEOS wurde zu Beginn der Tour in The INEOS Grenadiers unbenannt, nachdem der kompromisslose INEOS-Geländewagen „The Grenadier“ der Öffentlichkeit präsentiert worden war.

    Die vier Grand Tour-Sieger des Teams – Chris Froome, Geraint Thomas, Egan Bernal und Richard Carapaz – führten die neuen Trikots von Castelli und die neu gestalteten Pinarello DOGMA F12-Räder im Allianz Riviera-Stadion vor, wo auch zwei Prototypen von des Grenadier gezeigt wurden, dem das Team seinen Namen verdankt. 

    Der Grenadier ist das kompromisslose Geländefahrzeug, das von INEOS Automotive konzipiert und gebaut wurde. Der Offroader ist leistungsstark, vielseitig und bereit, jede Herausforderung anzunehmen.

    „Der neue Name The INEOS Grenadiers steht für alles, was uns ausmacht“, erklärt Sir Dave. „Die Partnerschaft ist neu, doch sie verkörpert genau die Werte unseres Teams: Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Entschlossenheit, Einfallsreichtum, Hartnäckigkeit und Leidenschaft. Unsere Beziehung zu INEOS hat sich damit vertieft. Es ist dies ein wunderbares Beispiel dafür, welche Chance sich für uns als Teil der INEOS-Gruppe eröffnen – gemeinsam noch besser zu werden. Wie der Grenadier sind auch wir ein maßgeschneidertes Team. Wir wissen, was wir zu tun haben und wie es laufen muss, damit wir als Team erfolgreich sind. Unsere Ambitionen sind klar und wir werden alles dafür tun sie umzusetzen.“

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    INEOS Unterstützt Wohltätige Organisationen

    KLEINEREN wohltätigen Initiativen, die denjenigen helfen, die von der Pandemie am stärksten betroffen sind, wurde kürzlich von INEOS eine Rettungsleine zugeworfen. 

    In den letzten Monaten wurden Beschäftigte in INEOS-Standorten auf der ganzen Welt aufgefordert, lokale wohltätige Organisationen und Gruppen zu benennen, die finanzielle Unterstützung am dringendsten benötigen.

    „Schon eine kleine Spende kann einen riesigen Unterschied für diese Organisationen machen, die in unserem Umfeld wichtige Arbeit leisten“, meint Ursula Heath, die den INEOS-Nachbarschaftsfonds koordiniert hat. „Wir haben beschlossen, einen Fonds in Höhe von 1 Million Pfund auszuloben. Über diesen wurden mehrere direkte Finanzspritzen in Höhe von bis zu 10.000 Pfund an ausgewählte Organisationen verabreicht.“

    Zum Redaktionsschluss hatten 159 Organisationen in 15 Ländern, darunter Großbritannien, die USA, Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien, Norwegen, Singapur, China und Kanada, Unterstützung an 67 INEOS-Standorten erhalten. 

    „Wir waren schwer beeindruckt von der begeisterten Mitwirkung unserer Beschäftigten und der Anzahl sowie der Qualität der Anträge“, erzählt Ursula. Der INEOS-Nachbarschaftsfonds in Höhe von 1 Million Pfund wurde von den INEOS-Eigentümern Sir Jim Ratcliffe, Andy Currie und John Reece ins Leben gerufen, als die Welt als Antwort auf die Coronaviruspandemie mit dem Lockdown begann.

    Unter den Nutznießern waren Tafeln, Pflegeheime, Frauenhäuser sowie Familien an der Armutsgrenze, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten.

    Eine Tafel – eine Niederlassung von Restos Du Coeur in der Nähe von Tavaux in Frankreich – gab an, dass ihre Spendeneinnahmen von 8.000 Euro im März 2019 auf nur 80 Euro im März 2020 gesunken waren.

    „Wir sind überglücklich, dass wir der Organisation helfen konnten“, sagt Thibault Pagnot, Communications Manager bei INOVYN in Tavaux. 

    Die Food Bank in Singapur erhielt 10.000 Euro von INEOS Styrolution, um ihr Programm „Feed the City – Takeaway“ weiterführen zu können. „Wir haben einen riesigen Anstieg der Nachfrage gesehen, mit mehr als 12.000 täglichen Anfragen nach Mahlzeiten“, berichtet Nichol Ng, Mitbegründerin der Food Bank Singapore, die ihre Zutaten von lokalen Restaurants bekommt. Für Steve Harrington, Präsident Global Styrene Monomer and Asia-Pacific, war die Spende ein wichtiges Zeichen.

    „Wir helfen nicht nur den Gruppen, die in diesen schweren Zeiten zu kämpfen haben, sondern unterstützen gleichzeitig Unternehmen vor Ort, die ansonsten schließen müssten“, so Steve.

    Bei INEOS Composites in Dublin, Ohio, wurden laut Office Manager Susan Drye 10.000 Dollar an die Mid-Ohio Food Bank gespendet. Mit diesem Betrag kann die Tafel der Gemeinde Nahrungsmittel im Wert von 90.000 Dollar zur Verfügung stellen.

    „Diese Geste wurde von der Öffentlichkeit sehr geschätzt“, meint Susan. 

    Andere wohltätige Initiativen, die Unterstützung erhielten, waren Pflegeheime für alte und behinderte Menschen, Einrichtungen für psychische Gesundheit sowie Organisationen, die Lernmaterial für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen anbieten, damit diese auch bei geschlossenen Schulen weiterhin lernen können.

    Wohltätige Initiative schenkt alleinstehenden Müttern und Vätern Hoffnung auf ein besseres Leben

    MOTHER SETON HOUSING

    USA
    mothersetonhouse.com

    „Wir wollen Hoffnung schenken – und mit der Spende von INEOS können wir dieses Ziel rascher erreichen“

    – Deanna Frey, Executive Director 

    Alleinerziehende Eltern, die dringend Zeit und Unterstützung brauchen, um ihr Leben zum Besseren zu wenden, haben in INEOS einen Freund gefunden. Deanna Frey leitet die wohltätige Organisation Mother Seton Housing und meint, dass die Unterstützung von INEOS mehr ist als „nur“ eine finanzielle Spende.

    „Vor allem zeigt sie unseren alleinerziehenden Eltern, dass jemand an ihre Zukunft glaubt“, erklärt Deanna. „Auch eine Spende von nur einem Dollar hätte diesen Effekt erzielt.“ Seton House bietet alleinerziehenden Müttern und Vätern mehr als eine Unterkunft.

    „Ursprünglich war das unser einziges Ziel, aber im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass es mehr braucht, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen, nämlich Hoffnung, Ressourcen und einen Plan.“ Die Spende vom INEOS-Nachbarschaftsfonds in Höhe von 6.500 US-Dollar wurde vom INEOS-Werk WL Plastics Mills in Wyoming, USA organisiert und ermöglichte es der Organisation, einen neuen Mentoring-Kurs ins Leben zu rufen. Eltern werden ermutigt, sich zu fragen, was sie in ihrem beruflichen und persönlichen Umfeld erreichen wollen, was sie davon abhält, und – besonders wichtig – was sie konkret tun müssen, um ihre Ziele zu verwirklichen.

    „Wir wollen Hoffnung schenken – und mit der Spende von INEOS können wir dieses Ziel rascher erreichen.“ Ohne die Hilfe von INEOS wären wir nicht so weit gekommen.“ Seton House wird den Lehrplan "Connections to Success“ umsetzen, der in Kansas City entwickelt wurde, um eine dynamischere, integrative Wirtschaft zu schaffen.

    Die in Kansas City getroffenen Entscheidungen werden dem Seton House in Casper, Wyoming, enorm helfen, obwohl die beiden Städte grundverschieden sind. Die Annahme dahinter ist, dass sich die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen nicht so stark unterscheiden.

    Seton House spricht nicht nur mit seinen Bewohner/innen darüber, was sie sich wünschen, sondern besucht auch lokale Arbeitgeber, um diese zu fragen, nach welchen Fähigkeiten sie bei potenziellen Beschäftigten Ausschau halten. Der dreiwöchige Kurs spricht alle Aspekte des Lebens an, einschließlich Beziehungen, Bildung, Gesundheit und Elternschaft. Die Hoffnung ist die, dass die Bewohner/innen durch den Kurs unabhängiger werden und die Kontrolle über ihr eigenes Leben wieder übernehmen. Doch die Unterstützung, die Seton House leistet, endet nicht mit dem Kurs.

    „Wir vermitteln den Leuten ganz klar, dass wir immer für sie da sind“, so Deanna. „Wenn sie Mentorinnen oder Mentoren brauchen, stehen wir zur Verfügung.“ Die meisten Personen, die die Hilfe von Seton House in Anspruch nehmen, sind obdachlose Alleinerziehende. „Manche sind bei Bekannten untergekommen, aber es kommt auch vor, dass Menschen mit ihren Kindern im Auto wohnen.“ Viele der von Seton House betreuten Personen waren in der Vergangenheit körperlichem oder seelischem Missbrauch ausgesetzt. „Wenn sie zu uns kommen, sind sie meist an einem absoluten Tiefpunkt angelangt", so Deanna. Shanell Mullen war eine davon. Obdachlos, arbeitslos, schwanger und mit einer zehn Jahre alten Tochter suchte sie Zuflucht im Seton House.

    „Dort hat man an mich geglaubt, obwohl ich selbst den Glauben an mich verloren hatte“, sagt sie. Heute lebt sie nicht mehr im Seton House. Sie arbeitet Vollzeit, hat ein Auto und lebt in einem Apartment mit drei Schlafzimmern mit ihren drei Kindern, nachdem sie das Sorgerecht für ihren zweiten Sohn zurückerlangt hat. „Ich habe Hoffnung, Ziele und Träume“, sagt sie. „Ich sehe eine Zukunft für uns.“

    Als die wohltätige Organisation vor 31 Jahren von Bruder Rymond Philips gegründet wurde, standen ihr lediglich drei Apartments zur Verfügung. Die alleinerziehenden Eltern durften maximal 30 Tage lang bleiben. „Später wurde dieser Zeitraum auf 90 Tage verlängert – aber es war noch immer nicht Zeit genug, um den Menschen sinnvoll zu helfen“, erzählt Deanna.

    Heute verfügt die Organisation, die ausschließlich auf öffentliche Spenden angewiesen ist, über 30 Wohneinheiten für alleinerziehende Familien, die bis zu zwei Jahre lang bleiben dürfen. Dank einer einzigartigen Partnerschaft mit einer Wohnbaugenossenschaft, die bezahlbare Wohnungen anbietet, endet die Unterstützung von Seton House auch nach zwei Jahren noch nicht.

    „Das Wunderbare daran ist, dass unsere Familien so akzeptiert werden, wie sie sind. Viele der Menschen, denen wir helfen, haben immer nur gehört, dass sie dumm sind und aus ihnen nie etwas werden wird. Die Hilfe von INEOS vermittelt ihnen hingegen, dass sie Unterstützung verdienen.“ Für Michelle Xikes, eine alleinerziehende Mutter, die bei WL-Plastics arbeitet, ein Unternehmen im Besitz von INEOS, spielt dies eine enorm wichtige Rolle. Sie hörte zum ersten Mal im Jahr 1997 von Seton House, als sie eine potenziell gewalttätige Beziehung beendete. 

    „Ich war damals schwanger“, erinnert sie sich. "Glücklicherweise kam es nie so weit, dass ich in Seton House einziehen musste. Ich weiß aber, wie wichtig die Arbeit der Organisation ist.“ Über die Jahre dachte sie immer wieder darüber nach, wie sie helfen könnte. Vor kurzem begann sie, Sachspenden zu organisieren und hörte dann von dem geplanten Kurs.

    „Seton House ist von Spenden abhängig – diese haben aber wegen der Pandemie stark gelitten“, erklärt Michelle. „Als ich gehört habe, dass INEOS Anträge für Finanzhilfen entgegennimmt, habe ich nicht gezögert. Diese Unterstützung wird sicherstellen, dass Seton House das Mentoring-Programm in Angriff nehmen kann."

    Hilferuf aus Pflegeheim beantwortet 

    DER ROTARY CLUB IN SARREGUEMINES
    Frankreich
    rotary-club-sarreguemines.org

    Als sich die COVID-19-Krise in Frankreich zuspitzte, beschloss die Belegschaft von INEOS Polymers in Sarralbe, Hilfe zu leisten. 

    „Wir fanden schnell heraus, dass es in unserer Region starken Handlungsbedarf gab“, sagt Georges Scherrer, der am Standort tätig ist. 

    Krankenhäuser meldeten dramatische Engpässe bei Schutzausrüstungen für die Ärzteschaft, das Pflegepersonal, Hebammen und Radiologen. 

    Nicht nur Krankenhäuser, auch Pflegeheime hatten enorme Schwierigkeiten, Schutzausrüstungen zu bekommen, um Personal und Bewohner/innen vor dem Virus zu schützen.

    „Die Sterblichkeitsrate in Pflegeheimen war in Teilen unserer Region um 30 Prozent angestiegen“, so George. 

    Pflegeheime waren insbesondere auf Gesichtsmasken angewiesen, die den WHO-Spezifikationen entsprachen. Diese sind jedoch nicht billig.

    Sobald der INEOS-Nachbarschaftsfonds ins Leben gerufen worden war, hatte das Team in Sarralbe einen Vorschlag zu einer wohltätigen Organisation, die unterstützt werden sollte: Der Rotary Club von Sarreguemines, der die Hilfsmaßnahmen koordinierte, wurde eingeladen, einen Antrag für Unterstützung zu stellen und erhielt tatsächlich eine Spende in Höhe von 10.000 Euro vom INEOS-Nachbarschaftsfonds.

    „Die einzige Schutzausrüstung, die diese Heime zur Verfügung hatten, waren die Visiere, die vom Rotary Club verteilt worden waren“, erzählt George.

    Seitdem hat INEOS zudem tausende Flaschen mit INEOS-Handdesinfektionsmittel verteilt, wo diese gebraucht werden.

    „Wir sehen jetzt Kinder, die mit unserem Handgel zur Schule gehen!“, so George.

    „Wir fanden schnell heraus, dass es in unserer Region starken Handlungsbedarf gab“
    – Georges Scherrer

    Tafel gibt mehr als 520.000 Mahlzeiten aus

    RESTOS DU COEUR 

    Frankreich
    restosducoeur.org

    Eine Tafel für Bedürftige ist erleichtert, nachdem ihr der INEOS-Nachbarschaftsfonds zur Hilfe kam. Die Restos du Cœur-Niederlassung für das Département Jura befürchtete, seine Aktivitäten einstellen zu müssen, nachdem die Spendeneinnahmen von 8.000 Euro im März 2019 auf nur 80 Euro im März 2020 gesunken waren.

    „Aufgrund der Einschränkungen, die sich durch den COVID-19-Lockdown ergeben hatten, konnten wir einfach kein Geld mehr einnehmen“, erklärt Georges Leneez, Präsident der Restos du Cœur-Tafel für das Département Jura in Frankreich.

    Allerdings hatte der Bedarf an Unterstützungsleistungen nicht abgenommen. Sébastien Demontrond, Schichtleiter bei INOVYN in Tavaux, hatte in der Vergangenheit als freiwilliger Helfer bei der Tafel mitgemacht und wusste, dass es logistisch kaum möglich sein würde, die wachsende Anzahl an Bedürftigen zu unterstützen.

    Er schlug seinen Vorgesetzten vor, eine Förderung über den INEOS-Nachbarschaftsfonds auszuzahlen, mit der die Tafel einen Kühlwagen anschaffen könnte, der auch die Zustellung von frischen Nahrungsmitteln ermöglichen würde. Eine Förderung von 10.000 Euro wurde genehmigt und rasch ausbezahlt.

    Marc Hanquet, Operations Manager in Tavaux, wusste, dass der Standort als größter privater Arbeitgeber in der Region einen Unterschied machen könnte.

    „Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass COVID-19 für viele Leute eine wirtschaftliche Verschlechterung bedeutete und diese dann ebenfalls auf die Tafel angewiesen sein würden.“

    Im letzten Jahr bereiteten die 462 freiwillig Beschäftigten von Restos du Cœur mehr als 520.000 Mahlzeiten für 4.320 Menschenzu. Für dieses Jahr wird ein weiterer Anstieg erwartet.

    Es ist nicht das erste Mal, dass INOVYN in seiner Gemeinde geholfen hat, die Auswirkungen von COVID-19 zu bewältigen. 

    „Wir haben Gesichtsmasken und von INOVYN Tavaux eigens hergestellte Bleichlauge sowie INEOS Handgel an medizinisches Personal gespendet. Es macht uns besonders stolz, hier einen Beitrag geleistet zu haben“, so Mark.

    „Aufgrund der Einschränkungen, die sich durch den COVID-19-Lockdown ergeben hatten, konnten wir einfach kein Geld mehr einnehmen“ 

    – Georges Leneez, Präsident der Restos du Cœur-Tafel für das Département Jura in Frankreich

    INEOS hilft, die Ärmsten der Stadt mit Nahrung zu versorgen 

    LIGHT OF LIFE MINISTRIES

    USA
    lightoflife.org

    Eine wohltätige Organisation, die auf Schwierigkeiten bei der Versorgung obdachloser und bedürftiger Menschen in Pittsburgh, USA gestoßen war, baute mithilfe des INEOS-Nachbarschaftsfonds eine provisorische Kantine. Light of Life Ministries errichtete ein 12 x 12 Meter großes Zelt und verlängerte den Zeitraum für die Essensausgabe, damit die Menschen ihr Frühstück, Mittag- und Abendessen mit ausreichend Platz und Abstand einnehmen konnten.

    „Wir haben jede erdenkliche Vorkehrung getroffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten“, so Dough Smith, Director of Development bei der wohltätigen Organisation. Die Nachfrage nach warmen Mahlzeiten war stark angestiegen, da viele andere Anlaufstellen in der Stadt geschlossen waren.  

    „Wir wussten, dass ohne uns die Bedürftigen niemanden mehr haben würden“, meint Doug. „Viele der Menschen, die wir versorgen, haben mit Suchtproblemen, Missbrauch und psychischen Erkrankungen gekämpft. Wir sind da, um denjenigen zu helfen, für die buchstäblich das Leben auf dem Spiel steht.“

    Die Organisation, die eine Tafel sowie Notschlafunterkünfte bereitstellt, wo Männer duschen und schlafen können, ergriff die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. 

    Wegwerfbesteck, Latexhandschuhe und Würzmittel in portionierten Beuteln wurden angeschafft, um Kreuzkontamination zu vermeiden, ebenso wie grundlegende Reinigungsutensilien.

    Auch mobile Handwaschbecken wurden angemietet und die Essbereiche nach jeder Schicht gründlich gereinigt. „Die Coronavirus-Pandemie hat alle von uns mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert“, so Doug. 

    „Die Nachfrage nach einer warmen Mahlzeit ist um 35 Prozent gestiegen. Jeden Tag gaben wir ca. 400 Mahlzeiten aus.“

    Auch die Nachfrage nach der Lebensmittelbank der Organisation war stark angestiegen. 

    „In einer Phase kamen etwa 40 lokale Organisationen zu uns, um Lebensmittel für Hunderte Männer, Frauen und Kinder zu beschaffen, die auf sie angewiesen sind“, erzählt Doug. 

    Allein im April gab die Organisation 22.600 kg Nahrungsmittel aus. Auch Personen, die in Hochhäusern leben oder aufgrund von COVID-19-Symptomen ihre Häuser nicht verlassen konnten, wurden versorgt.

    Die Notschlafstelle für Männer, die die Organisation betreibt, blieb während des gesamten Lockdowns geöffnet und war jede Nacht voll belegt. Elektrolytgetränke mit Vitamin C wurden an die Männer verteilt, um ihr Immunsystem zu stärken. Auch tragbares Nachtgeschirr wurde an die Männer ausgegeben.

    „Viele haben nicht bedacht, wie sich die Schließung der öffentlichen Toilettenanlagen auf die Menschen auswirken würde, die auf der Straße leben“, erklärt Doug. All das kostete natürlich Geld. 

    Und Geld war genau das, was der Organisation fehlte. Um ihr bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu helfen, organisierte INEOS Composites am Standort Neville Island eine Spende in Höhe von 10.000 US-Dollar über den INEOS-Nachbarschaftsfonds.

    „Wir haben sofort an Light of Life als möglichen Empfänger einer finanziellen Unterstützung gedacht“, sagt Melissa Morgan, die bei INEOS Composites arbeitet. 

    „Die Organisation arbeitet Tag für Tag daran, die Bedürfnisse der verwundbarsten Menschen zu decken. Die durch COVID-19 entstandenen Auflagen erschweren diese Aufgabe zusätzlich.“

    Light of Life wird weiterhin alles tun, was notwendig ist, um den Ärmsten der Armen zu helfen. „Wir werden in dieser Zeit als wohltätige Organisation über uns hinauswachsen“, ist Doug überzeugt.

    „Die Coronavirus-Pandemie hat alle von uns mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert. Die Nachfrage nach einer warmen Mahlzeit ist um 35 Prozent gestiegen. Jeden Tag gaben wir ca. 400 Mahlzeiten aus.“

    – Doug Smith, Director of Development by Light of Life Ministries

    Hilfe für Kinder mit Krebserkrankungen

    PHYSIOTHERAPIE IN DER ONKOLOGIE

    Deutschland

    Der INEOS Community Fund hat sich bereit erklärt, den Löwenanteil des Gehalts einer Physiotherapeutin zu übernehmen, damit sie weiterhin Kinder mit Krebserkrankungen betreuen kann.

    In den letzten drei Jahren haben Eltern, Ärztinnen und Ärzte sowie Bekannte ca. 15.000 Euro pro Jahr gesammelt, um sicherzustellen, dass Patient/innen auf der Kinderkrebsstation in Mannheim, Deutschland, betreut werden können.

    „Die Physiotherapeutin motiviert die kranken Kinder aus dem Bett aufzustehen und spielerische Aktivitäten durchzuführen“, erklärt Dr. Gregor von Komorowski, CEO der deutschen Leukämie-Forschungshilfeaktion für krebskranke Kinder.

    „Diese Übungen helfen den Kindern, ihre Krankheit zu bekämpfen und wirken zudem den Nebenwirkungen von Chemotherapien entgegen.“

    Auch hier hat COVID-19 das Spendenaufkommen erheblich reduziert – für die Physiotherapeutin war kein Geld mehr da. „Die Pandemie hat sich auf unsere Arbeit ausgewirkt“, sagt Dr. von Komorowski. 

    Um die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die Organisation gegenübersah, schlug INEOS Styrolution in Ludwigshafen vor, sie für eine Förderung aus dem INEOS-Nachbarschaftsfonds zu nominieren. 

    Der INEOS-Nachbarschaftsfonds stellte 10.000 Euro für das Gehalt der Physiotherapeutin zur Verfügung und wird außerdem einen Beitrag zur Neumöblierung des Spielzimmers für die Kinder leisten. „Wir sind INEOS außerordentlich dankbar“, so Dr. von Komorowski.

    Die Organisation wurde im Jahr 1979 von Eltern krebskranker Kinder gegründet. „Unsere Ziele sind seit damals gleich geblieben. Wir wollen Forschungsaktivitäten unterstützen und Familien helfen, mit der Erkrankung fertig zu werden. Finanziert werden wir ausschließlich durch Spendengelder.“

    Manuela Bleiziffer von INEOS Styrolution, die bei der Antragstellung Hilfe leistete, ist unglaublich stolz auf ihren Arbeitgeber. „In Krisenzeiten vergisst man leicht, wie gut es einem geht, wenn Familie und Freunde gesund sind und man Arbeit hat“, sagt sie.

    „Aber INEOS hat das nicht vergessen, sondern versucht aktiv, Organisationen zu helfen, die um ihr Überleben kämpfen.“

    „Die Physiotherapeutin motiviert die kranken Kinder aus dem Bett aufzustehen und spielerische Aktivitäten durchzuführen“
    – Dr. Gregor von Komorowski, CEO der deutschen Leukämie-Forschungshilfeaktion für krebskranke Kinder 

    Bis dass der Tod uns scheidet

    WINCHESTER HOSPICE CHARITY 

    Vereinigtes Königreich
    winchesterhospice.com

    Der INEOS-Standort in Lyndhurst hat 15.200 Britische Pfund über den INEOS-Nachbarschaftsfonds gespendet, um ein spezielles Spitalsdoppelbett anzuschaffen. Dadurch können Paare, die im Hospiz gepflegt werden, ihre letzten Nächte gemeinsam verbringen.

    Die Winchester Hospice Charity in Großbritannien konnte ein solches Bett besorgen. Es handelt sich dabei um ein Spitalsbett in Standardgröße, das sich auf Knopfdruck in ein Doppelbett umwandeln lässt. „Für viele Familien wird dies einen echten Unterschied machen“, sagt Pflegedienstleiterin Maddy Thomson. 

    „Gerade im gegenwärtigen Klima sind positive Neuigkeiten besonders willkommen.“ Das Bett wurde mit einer Spende des mit 1 Million Pfund ausgestatteten INEOS-Nachbarschaftsfonds finanziert und ist aktuell im Royal Hampshire County Hospice in Winchester im Einsatz.  

    Wenn das zweistöckige Burrel House im nächsten Frühjahr vollständig renoviert wird, wird das Bett in das neue Winchester Hospice verlagert, das zehn Betten umfasst. „Wir wissen die Unterstützung von INEOS wirklich zu schätzen“, bedankt sich Malcolm Ace, Chief Financial Officer beim Hampshire Hospitals NHS Foundation Trust. 

    Die Bedeutung von Doppelbetten für den Hospizgebrauch wurde im Juni offenkundig, als ein Paar, das seit 75 Jahren verheiratet ist, in getrennten Krankenhäusern behandelt wurde und mit der Tatsache konfrontiert war, getrennt voneinander zu sterben. „Beide benötigten palliative Betreuung, doch die Familie konnte sie aufgrund der COVID-19-Einschränkungen nicht besuchen“, erklärt ein Sprecher des The Countess of Brecknock Hospice in Andover, Hampshire. Das Hospiz war in der Lage, beide nach Brecknock zu bringen, wo sie gemeinsam in einem geräumigen Zimmer mit Doppelbett gepflegt wurden.

    11 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    Geburt eines neuen unternehmens

    INEOS war schon immer stolz darauf, rasch Entscheidungen zu treffen. So auch im März 2020, als man beschloss, aufgrund der kritischen Engpässe, die es bei Handdesinfektionsmitteln in Krankenhäusern und im britischen Gesundheitssystem allgemein gab, einen weiteren INEOS-Geschäftsbereich zu gründen – INEOS Hygienics.

    Nachdem im Frühling und Sommer 2020 Millionen Flaschen kostenlos an Krankenhäuser verteilt wurden, hat INEOS seinen Fokus nun erweitert. Die Wirtschaft weltweit versucht, wieder in die Gänge zu kommen, Unternehmen öffnen wieder und die Menschen versuchen, zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. INEOS Hygienics verkauft daher seine Produkte nun der Öffentlichkeit und vertreibt sie über Amazon, Supermärkte, Apotheken und Geschäfte.

    Es ist das erste Mal in der Geschichte des Unternehmens, dass INEOS seine Produkte direkt anbietet. Der Markt ist zwar schon relativ voll, doch INEOS Hygienics ist zuversichtlich, sich mit seinen hochreinen Handgels, Tüchern und Sprays behaupten zu können.

    „Natürlich haben viele Menschen außerhalb unserer Branche noch nie von uns gehört. Das wird also sicherlich eine Herausforderung“, ist sich Chief Operating Officer George Ratcliffe bewusst.

    „INEOS braucht keine hübsche Verpackung. Unsere Produkte sprechen eine deutliche Sprache: ‚Wir haben einen Zweck, und den erfüllen wir.‘“

    INEOS betont, dass seine Handgels und Tücher Produkte von herausragender Qualität sind, da sie 75 Prozent hochreines, synthetisches Ethanol in Krankenhausqualität enthalten – ein bewährter, effizienter Virenkiller. „Wir stellen Handdesinfektionsmittel her, weil INEOS der weltweit größte Produzent von hochreinem, synthetischem Ethanol nach den Vorgaben des EU-Arzneibuches ist.“

    INEOS stellt auch Isopropylalkohol her (IPA), der andere aktive Inhaltsstoff, der in Handdesinfektionsmitteln zum Einsatz kommt. Das Ziel von INEOS lautet eine Marke aufzubauen, der die Öffentlichkeit vertraut und die sie mit Qualität in Verbindung bringt. In den vergangenen 20 Jahren hat INEOS Hersteller mit Produkten versorgt, mit denen Materialien für alle möglichen Objekte produziert werden, von iPads bis hin zu Pharmaprodukten, Autos und Kleidung.

    Allerdings ist die Rolle von INEOS in der Herstellungskette nicht unmittelbar ersichtlich. COVID-19 hat das geändert und die wichtige Rolle hervorgehoben, welche die chemische Industrie im Kampf gegen diesen unsichtbaren Feind spielt.

    INEOS reagierte auf den Hilferuf an die Industrie, bei der Eindämmung von COVID-19 mitzuwirken, indem das Unternehmen seine Produktion hochgefahren hat, um die noch nie dagewesene Nachfrage nach Chemikalien an sämtlichen Standorten zu decken.

    Sechs neue Anlagen wurden gebaut – eine in Großbritannien, zwei in Frankreich, eine in Deutschland und zwei in den USA. Jede davon wurde in weniger als zehn Tagen errichtet, um den globalen Engpass bei Handdesinfektionsmitteln zu beheben.

    Jede Anlage wurde konzipiert, um monatlich eine Million Flaschen Handdesinfektionsmittel zu produzieren. Sie wurden kostenlos an Krankenhäuser geliefert, wo sie am dringendsten gebraucht wurden. Dabei handelte es sich mehrheitlich um 50 ml-Flaschen, die Pflegepersonal und die Ärzteschaft einfach in der Kitteltasche mitführen können.

    INEOS hat Millionen Flaschen Handdesinfektionsmittel an Krankenhäuser in Großbritannien, Frankreich und den USA gespendet. Alle davon entsprechen den Spezifikationen der Weltgesundheitsorganisation. 

    Eines der zwei französischen Werke hat seine Kapazitäten erhöht und die gesamte Produktion von Lavera nach Etain verlagert.

    „Als wir das Werk in Lavera aufbauten, hatte Frankreich ein Riesenproblem mit COVID-19, besonders im Süden. Das war einer der Hotspots.“

    Das Werk wurde einzig mit dem Zweck errichtet, zwei Monate lang Handdesinfektionsmittel in industriellem Ausmaß für Krankenhäuser zu produzieren. „Das war eine wohltätige Initiative von INEOS, einfach deshalb, weil wir die Ressourcen hatten“, sagt George. In den USA arbeitete INEOS Hygienics mit Healthcare Ready, um die Hotspots unter den Krankenhäusern zu identifizieren, in denen der Bedarf am größten war.

    „Was diese Spende so unglaublich macht, ist die Tatsache, dass es sich nicht um eine Überbrückung oder kurzfristige Lösung handelte“, meint Sarah Baker, Programme Director.

    „INEOS hat einen dauerhaften Ausweg geboten. Die Belegschaft musste sich also nicht mehr fragen, wo die Handdesinfektionsmittel herkommen würden, wenn sie zur Arbeit kam.“ 

    George betont auch, dass sich die Menschen in Europa nun auf eine gesicherte Versorgung aus Großbritannien, Deutschland oder Frankreich verlassen können und nicht länger auf China oder die Türkei angewiesen sind.

    „COVID-19 hat uns allen die Bedeutung von Hygiene und effizienten Desinfektionsmitteln vor Augen geführt.“ INEOS Hygienics ist entschlossen, ausreichend Produkte zur Verfügung zu stellen, um die erhöhte Nachfrage weltweit zu decken.“

    Weitere Informationen unter
    www.ineoshygienics.com

    3 minuten lesezeit Ausgabe 20
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    INEOS baut Anlagen in zehn Tagen

    INEOS produziert Handdesinfektionsmittel im industriellen Umfang, um den kritischen Mangel in ganz Europa zu beheben. Neue Anlagen wurden in Newton Aycliffe in Großbritannien, im deutschen Herne, in Lavéra und Étain in Frankreich sowie Arkansas und Pennsylvania in den USA errichtet – und jede von ihnen produziert eine Million Flaschen pro Monat.

    „INEOS ist ein Unternehmen mit enormen Ressourcen und wichtigem Produktions-Know-how“, so Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. „Falls wir noch in irgendeiner anderen Art und Weise zur Bekämpfung des Coronavirus beitragen können, so sind wir hierzu jederzeit bereit.“

    Die Handdesinfektionsmittel werden dem britischen Gesundheitssystem NHS und Krankenhäusern kostenlos für ihren Kampf gegen COVID-19 zur Verfügung gestellt..

    Die Öffentlichkeit kann die Flaschen der Marke INEOS in Apotheken und Supermärkten kaufen.

    INEOS ist Europas größter Hersteller der beiden wichtigsten Bestandteile für Handdesinfektionsmittel in Krankenhausqualität und errichtete die neuen Anlagen in weniger als zehn Tagen. Die Standorte im schottischen Grangemouth, in Deutschland und Frankreich stellen normalerweise nahezu eine Million Tonnen Isopropylalkohol (IPA) und Ethanol pro Jahr her. Die neuen Anlagen für Handdesinfektionsmittel bringen nun zusätzliches Produktionsvolumen.

    Man hofft, dass die sechs in Rekordzeit errichteten Anlagen Abhilfe gegen den Mangel schaffen.

    INEOS beabsichtigt, Handdesinfektionsmittel sowohl in Standardgröße als auch in den zunehmend beliebten kleineren Größen zum Mitnehmen herzustellen.

    COVID-19 ist eine hoch ansteckende Krankheit und wird sehr häufig übertragen, wenn Menschen mit ungewaschenen Händen das eigene Gesicht berühren, besonders Mund, Nase und Augen. Diese Art der Ansteckung kann durch die Handdesinfektion unterbunden werden.

    Über die INEOS-Handgel-Website können Krankenhäuser, nationale Supermarktketten und Großhändler Bestellungen aufgeben: www.ineoshandgel.com

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    Einfach liefern

    Millionen Flaschen des neuen Handdesinfektionsmittels von INEOS werden bereits kostenlos an Krankenhäuser in ganz Europa geliefert. Das Warrington & Halton Hospital in England erhielt als erstes britisches Krankenhaus 450 Liter, um seine an vorderster Front gegen COVID-19 kämpfenden Beschäftigten schützen zu können.

    „Ich finde es fantastisch, dass britische Hersteller zur Stelle sind und uns im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen“, meint John Goodenough, stellvertretender Pflegedienstleiter.

    Das INEOS-Handdesinfektionsmittel-projekt, initiiert vom Vorstandsvorsitzenden Sir Jim Ratcliffe, konnte Sir Dave Brailsford und sein erfolgreiches Tour-de-France-Radsportteam zur Unterstützung gewinnen.

    „Diese wichtige Initiative vereint die Besten von INEOS und unsere Teams im Wettrennen mit der Zeit“, so Sir Jim Ratcliffe.

    Als Teamchef von Team INEOS leitet Sir Dave das weltbeste Radsportteam.

    Sein Logistikteam ist sehr gut darin, Radsportausrüstung, Verbrauchsmaterial und Begleitcrews an verschiedene Orte der Welt zu bringen.

    Derzeit arbeiten Sir Dave und sein Team unmittelbar mit NHS-Trusts und Krankenhäusern in ganz Europa zusammen, um Lieferungen an die Orte mit dem größten Bedarf zu organisieren.

    „Normalerweise kommen die Menschen, um Sportstars zu sehen und zu unterstützen“, meint er. „Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Die Spitzenleistungen werden derzeit im Gesundheitssystem erbracht; unsere Bewunderung gilt dem medizinischen Personal, das an vorderster Front kämpft. Wir sind jetzt die Fans.“

    In enger Zusammenarbeit mit NHS-Trusts liefert INEOS Handdesinfektionsmittel an 28 Krankenhäuser in Großbritannien, darunter Grangemouth, Halton, Teesside, Derby und London.

    Die Lieferung wird ausgeweitet, sobald die Produktionsanlage in Newton Aycliffe im Nordosten Englands ihre volle Kapazität erreicht hat.

    Ähnliche Anlagen im deutschen Herne, in Lavéra und Étain in Frankreich sowie Arkansas und Pennsylvania in den USA versorgen Krankenhäuser ebenfalls kostenlos mit dringend benötigten Lieferungen.

    Die sechs Anlagen wurden in weniger als zehn Tagen errichtet.

    Oberste Priorität haben für INEOS die Bedürfnisse des medizinischen und Pflegepersonals; danach wird das Handdesinfektionsmittel in handlichen Größen an die Allgemeinheit abgegeben.

    Diese werden nach Spezifikationen der WHO hergestellt.

    Der Infektionsweg von der Hand in den Mund ist eine der Hauptverbreitungsarten des Virus. Es besteht ein eklatanter Mangel an Handdesinfektionsmitteln in Großbritannien und auf dem europäischen Festland.

    „Dass die Zeit hier eine entscheidende Rolle spielt, war immer klar“, so Sir Jim Ratcliffe. „Die Produktion von Handdesinfektionsmitteln innerhalb von zehn Tagen anlaufen zu lassen, war nur durch gewaltige Anstrengungen des gesamten Teams möglich. Team INEOS hat unter der Leitung von Sir Dave Brailsford dazu ebenso beigetragen wie der Rest der INEOS-Familie.“

    INEOS produziert Chemikalien für Antibiotika, Paracetamol, Entzündungshemmer, Virostatika und Aspirin, aber auch Reagenzien für Testkits.

    Es stellt außerdem Kunststoffe für medizinische Geräte, Gesichtsmasken, sterile Handschuhe und Visiere her. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen.

    Das US Department of Homeland Security bezeichnet viele davon als „entscheidend für die nationale Widerstandsfähigkeit“, von der sanitären Grundversorgung bis hin zur Suche nach einem Impfstoff.

    Das neueste Projekt verbindet das Know-how von INEOS in den Bereichen Technik, Chemieproduktion und Sicherheit mit der logistischen Kompetenz von Team INEOS.

    „Falls wir noch in irgendeiner anderen Art und Weise zur Bekämpfung des Coronavirus beitragen können, so sind wir hierzu jederzeit bereit“, erklärt Sir Jim Ratcliffe.

    WWW.INEOSHANDGEL.COM

    5 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Drei der besten Rennteams der Welt arbeiten zusammen. Und sie werden gemeinsam unschlagbar

    Führende Köpfe von INEOS TEAM UK, britischer Herausforderer für den America‘s Cup, TEAM INEOS und dem F1-Team von Mercedes arbeiten nun zusammen, um unschlagbar zu werden.

    Was INEOS zu einer technischen Partnerschaft veranlasste, war Mercedes‘ Mut und Entschlossenheit, das Menschenmögliche neu zu definieren.

    Dem Mercedes-AMG Petronas F1-Team gefiel an INEOS die dynamische Einstellung und das unternehmerische Flair.

    „Uns verbinden Ehrgeiz und Wettbewerbsfähigkeit“, meint Toto Wolff, Teamchef und CEO des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. „Diese Vereinbarung hat enormes Potenzial.“

    Alle drei Teams haben ein gemeinsames Ziel – schneller zu fahren, segeln und radeln als alle anderen. Und die Arbeit läuft bereits.

    Achtzehn Ingenieur/innen aus dem Geschäftsbereich Mercedes-Benz Applied Science arbeiten nun in Vollzeit am Hauptsitz von INEOS TEAM UK in Portsmouth, um INEOS beim Bau eines Rennboots zu unterstützen, das im nächsten Jahr antreten wird, um den America’s Cup erstmals in der 170-jährigen Geschichte des Wettbewerbs zu gewinnen.

    Sie bündeln ihre Expertise und zeigen dabei, dass sie vor dem Wettkampf fast genauso schnell arbeiten können wie währenddessen.

    „Das Entwicklungstempo ist bei diesen Top-Teams einfach unglaublich“, meint Graham Miller, der die Partnerschaft von Seiten Mercedes leitet. „Was wir zu bieten haben, ist etwa die Fähigkeit Entwicklungen schnell voranzutreiben.“

    Mercedes hat in Brackley enorme Fertigungskapazitäten und einige der besten Fertigungsmaschinen der Welt, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, 170 Aerodynamiker/innen an einem etwa 5 x 1,5 m großen Auto arbeiten zu lassen.

    „Der Vorteil für das Team ist das Entwicklungstempo“, so Graham Miller. „Zum einen wird reagiert, wenn das Team mit Problemen konfrontiert ist. In anderen Fällen handelt es sich um proaktive und geplante Entwicklung.“

    Das Mercedes-Team befasst sich mit Aerodynamik, Simulation sowie der Planungspräzision und den Prozessen, die von der Konzeption über das Design bis hin zur Fertigung erforderlich sind.

    „Das beste Design der Welt hilft nicht, wenn man zu wenig Zeit für die Fertigung einplant, das bringt niemandem etwas“, meint Miller. „Die einzelnen Punkte müssen aufeinander abgestimmt sein – der Punkt, an dem das Konzept ins detaillierte Design übergeht; der Punkt, an dem die Detailzeichnung für die Fertigung freigegeben wird, und schließlich der Punkt, an dem die Montage übernimmt.“

    Das Team für den America‘s Cup präsentierte im vergangenen Jahr sein erstes Rennboot des Typs AC75 – ein Einrumpfboot mit Flügeln.

    „Unser Boot sollte eigentlich nicht segeln, denn es handelt sich im Prinzip um ein zehngeschossiges Gebäude, das auf einem Couchtisch segelt“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe. Es war eine technische Herausforderung, meint er. Miller ist überzeugt davon, dass sein Team von Mercedes daraus wertvolle Lehren ziehen kann.

    „In der Formel 1 geht es immer um minimales Gewicht und maximale Steifigkeit“, erklärt er. „Doch die hydrodynamischen Belastungen im Boot sind gewaltig. Dass wir am Design für eine Umgebung mit extremen Belastungen mitarbeiten können, könnte sich in Zukunft für uns als nützlich erweisen, denn wir haben es hier mit ganz anderen Materialien zu tun.“

    Ein zweites Rennboot wird noch dieses Jahr vorgestellt. Es wird von allen Booten, die je gebaut wurden, jenes mit der meisten Technik sein – schätzungsweise 30.000 Bauteile, die in perfekter Symmetrie arbeiten müssen, damit das 22,86 m lange Boot und die 11-Mann-Besatzung während des Rennens „fliegen“ können.

    Es gibt bereits eine Querverbindung zwischen der Luftfahrt und der Formel 1. „Wir bezeichnen unsere Autos manchmal als tief fliegende Fluggeräte“, meint Miller.

    Auch die Simulation wird von entscheidender Bedeutung sein, denn sie erlaubt der britischen Segelcrew auszutesten, was funktioniert, und letztlich zu lernen, wie man ein Boot segelt, oder besser, fliegt.

    „Eine solche Plattform wurde noch nie gesegelt, daher ist die Simulation ein kritisches Tool in der Entwicklung“, erläutert Miller. „Je mehr der Simulator verwendet und weiterentwickelt wird, desto mehr lässt sich für die Entwicklung der Leistung auf dem Wasser und bei der Geschwindigkeit erreichen.“

    Der Aerodynamik gilt seit Jahren das Hauptaugenmerk der F1-Teams, denn sie streben nach Effizienz und Leistung. „Ein Formel-1-Auto aus 2004 wirkt neben einem modernen Auto ziemlich klobig“, so Miller.

    Nach all den Jahren finden die Veränderungen mittlerweile in winzigen, mikroskopischen Entwicklungen statt. „Da wir nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung hatten, befassten wir uns mit den großen Brocken, versuchten, da etwas zu verbessern“, so Nick Holroyd, Chefdesigner von INEOS TEAM UK.

    „Mercedes ermöglichte uns durch seine Ressourcen und seine Einstellung Detailarbeit. Es zeigte sich, dass viele stimmige Details am Ende signifikante Verbesserungen bringen.“ Zwar liegt der Fokus auf dem America‘s Cup-Team, doch Mercedes wird auch mit TEAM INEOS, früher TEAM SKY, arbeiten, das die Tour de France seit Jahren dominiert.

    „Wir können es gar nicht erwarten“, so Teamchef Sir Dave Brailsford. „Unser unablässiges Bestreben, die immer besser werdende Konkurrenz zu übertreffen, wird von dieser Partnerschaft enorm profitieren.“

    Sir Ben Ainslie, der im kommenden Jahr im America‘s Cup Skipper des 22,86 m langen Einrumpfboots sein wird, hat die Beteiligung von Mercedes bereits als enormen Schub für sein Team bezeichnet.

    „Es gibt einfach unheimlich viele Synergien zwischen der Formel 1, dem Radsport und dem America‘s Cup“, meint er. „Eine faszinierende Mischung aus dem Ausloten der Grenzen von technischer Innovation und sportlicher Leistungsfähigkeit.“

    Am meisten überraschte es Miller bisher jedoch, wie sehr sich die Regeln von einem America‘s Cup zum nächsten verändern.

    „Einmal kann die Crew einen Katamaran segeln, beim nächsten Mal ein 22,86 m langes Einrumpfboot“, meint er. „Es mag auch in der Formel 1 wesentliche Veränderungen bei den Regeln geben, aber wir fahren immer ein Auto mit vier Rädern, einem Bug- und einem Heckspoiler. Bei uns würde das einem Wechsel zwischen Motorrad, Auto oder Lkw entsprechen.”

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    INEOS unterschreibt als Hauptpartner des Formel-1-Teams

    DAS BESTE Formel-1-Team der Welt hat einen neuen Partner am Steuer. INEOS ist Sponsor des Mercedes-AMG Petronas F1-Teams. INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe spricht von einem fantastischen Ingenieurunternehmen. „Sie zeigen immer wieder, dass sie in technologischer Innovation und menschlicher Leistung ganz vorne sind“, stellt er fest.

    INEOS, das bereits das erfolgreichste Radsportteam der Welt besitzt und als britischer Herausforderer im 36. America’s Cup antritt, glaubt, dass die beiden Unternehmen voneinander lernen können, um die Leistungen auf der Rennstrecke, auf der Straße und auf dem Wasser zu verbessern.

    Lewis Hamilton, neben dem Teamkollegen Valterri Bottas einer der Fahrer des Mercedes-Teams, ist sechsfacher Formel-1-Weltmeister.

    Als er die Partnerschaft auf einer Pressekonferenz bekanntgab, sagt Sir Jim Ratcliffe, er hätte Lewis – und seinen Hund –für etwa fünf Minuten getroffen.

    „Ich kenne ihn nicht, aber ich bewundere ihn sehr. Ich halte ihn für einen der besten Fahrer aller Zeiten“, meint er.

    Sir Jim Ratcliffe und Toto Wolff, Teamchef und CEO von Mercedes-AMG Petronas, sprachen erstmals über eine potenzielle Partnerschaft, als sie sich im vergangenen Jahr bei F1-Tests in der Vorsaison in Barcelona trafen.

    Der neue Wagen des F1-Teams, bereits mit INEOS-Logo, wurde bei einer Pressekonferenz präsentiert.

    Das INEOS-Logo erscheint auf der Airbox über dem Kopf des Fahrers, am Bug- und Heckspoiler sowie an der Kleidung des Teams und auf den Overalls der Fahrer.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mercedes F1-Team hilft dem NHS

    INGENIEUR/INNEN vom Mercedes F1-Team arbeiteten - in weniger als 100 Stunden - an der Entwicklung eines Beatmungsgeräts mit, das, das COVID-19-Patient/innen möglicherweise vor der Intensivstation bewahrt. Das Team arbeitete mit Ingenieur/innen des University College London (UCL) und Klinikern des Institutskrankenhauses rund um die Uhr an der weiteren Verbesserung eines Beatmungsgeräts, das bereits in chinesischen und italienischen Krankenhäusern verwendet worden war.

    Das Ergebnis ist eine hochmoderne Version, die vom britischen NHS zugelassen und für die Massenproduktion angepasst wurde.

    „Wir hatten das Glück, dass wir auf die Fähigkeiten der Formel 1 zurückgreifen konnten“, sagt Professor Tim Baker von der Fakultät für Maschinenbau des UCL. „So konnten wir einen Prozess, der Jahre dauern kann, auf einige Tage verkürzen.“

    Das Gerät, das Sauerstoff in die Lungen presst, um sie offen zu halten, unterstützt die Einatmung, insbesondere wenn die Luftbläschen in den Lungen aufgrund von COVID-19 zusammengefallen sind.

    Es hilft COVID-19-Patient/innen mit schweren Lungeninfektionen beim Atmen, so dass weniger häufig eine invasive mechanische Beatmung erforderlich wird, bei der Patient/innen oft mehrfach sediert werden müssen.

    „Sobald wir den Auftrag erhalten hatten, arbeiteten wir rund um die Uhr, dekonstruierten und analysierten das patentfreie Gerät“, berichtet Tim Baker. „Mithilfe von Computersimulationen verbesserten wir das Gerät weiter, bis wir eine hochmoderne Version hatten, die für die Massenproduktion geeignet ist.“

    Mercedes-AMG-HPP wird bald tausend Stück pro Tag herstellen.

    Das neue Gerät wird dazu beitragen, Leben zu retten, indem es dafür sorgt, dass nur die am schwersten erkrankten Patient/innen eine invasive Beatmung benötigen, die jedoch nicht ausreichend zur Verfügung steht.

    Man schätzt, dass allein in Großbritannien 20.000 zusätzliche Geräte für eine invasive Beatmung während der Pandemie benötigt werden. Mercedes arbeitet zudem mit sechs anderen in Großbritannien ansässigen F1-Teams zusammen, um im Rahmen des „Project Pitlane“ die Bemühungen zur Behandlung von COVID-19-Patient/innen mit schwerer Atemnot zu unterstützen.

    Hier kommt das technische Know-how bei der Fertigung anderer medizinischer Geräte zum Einsatz, die in Intensivstationen dringend benötigt werden.

    „Die Formel 1-Gemeinschaft hat auf den Aufruf zur Unterstützung eindrucksvoll reagiert“, so Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes HPP.

    Alle F1-Teams zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, sehr rasch komplexe Produkte zu entwerfen und zu fertigen.

    Das INEOS TEAM UK, das eigentlich auf die Entwicklung seines Rennboots für den America’s Cup im kommenden Jahr an seinem Stützpunkt in Portsmouth konzentriert war, hat sich ebenfalls dem Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus angeschlossen.

    „Unter diesen Umständen muss die Verhinderung einer Ausbreitung des Coronavirus für alle höchste Priorität haben“, so Skipper Sir Ben Ainslie. „Jede und jeder muss eine Aufgabe übernehmen.“

    Es gibt eine landesweite Initiative, um den Druck auf die Krankenhäuser durch die Einrichtung von Anlaufstellen im niedergelassenen Bereich zu verringern, in denen Niedrigrisiko-Patient/innen mit COVID-19-Symptomen untersucht werden können.

    Das INEOS TEAM UK wird für seine örtliche COVID-19-Anlaufstelle über seine Zulieferer persönlicher Schutzausrüstungen wie Beatmungsgeräte, Handschuhe und Schutzbrillen etc. zur Verfügung stellen.

    Das Team nutzt seine Fertigungsmöglichkeiten und 3D-Drucker an seinem Standort in Portsmouth für die Herstellung von 50 wiederverwendbaren PSA-Masken pro Woche, die an dieselbe Stelle gehen.

    Außerdem unterstützen der Design-Koordinator des Teams, Jonathan Nichols, sowie der Leiter der Simulation, James Roche, ein Team am Imperial College London bei der Entwicklung neuer Beatmungsgeräte.

    „Zwar entschied sich die britische Regierung nicht für deren Projekt, das Imperial College wird aber weiterhin an der Entwicklung von Beatmungsgeräten arbeiten“, so ein Sprecher des Teams. „Wir konnten außerdem den Kontakt zu zahlreichen Zulieferern und Fachleuten herstellen, die ihnen dabei helfen können.“

    MERCEDESAMGF1.COM

    Das INEOS TEAM UK stellt PSA-Visiere her, um den Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen

    INEOS TEAM UK unterstützt den Kampf gegen die COVID-19-Pandemie durch die Herstellung von PSA-Visieren für Schlüsselarbeitskräfte in der Gegend von Portsmouth, wo das Team ansässig ist.

    Unter Ausnutzung der Fertigungskapazitäten und Ressourcen am Standort des Teams, darunter 3D-Drucker und Segelherstellung, und zusätzlicher Ressourcen aus der bestehenden Teampartnerschaft mit Mercedes-Benz Applied Science (MBAS), werden INEOS TEAM UK und MBAS gemeinsam zunächst mehr als 100 PSA-Visiere pro Tag produzieren.

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    Ein Klima des Wandels

    UNSER Klima verändert sich – und wir alle sind daran schuld. Die weltweite Nachfrage nach frischen Nahrungsmitteln und sauberem Wasser, Kleidung, elektronischen Geräten, Medikamenten, Autos, Flugzeugen und Baumaterialien sorgt dafür, dass weiterhin fossile Energieträger genutzt werden.

    Ein Verbot zu fordern, ist einfach; eine Veränderung zu erreichen, ist schwieriger.

    „Wir können nicht einfach den Hahn zudrehen“, so Dr. Peter Williams, Technical Director der INEOS-Gruppe. „Viele unserer aus Gas und Öl hergestellten Produkte werden für den Bau von Windkraftanlagen, Solarmodulen und anderen erneuerbaren Technologien eingesetzt.“

    Das bedeutet nicht, dass INEOS die Probleme der Erderwärmung, die unseren Planeten bedroht, nicht wahrnimmt. Ganz und gar nicht.

    Wir wissen, was auf dem Spiel steht. „Die INEOS antreibenden Kräfte sind Innovation und die Notwendigkeit, alternative Rohstoffe und Energieträger zu finden“, so Dr. Greet Van Eetvelde, INEOS-Group Head of Energy and Innovation Policy und Leiterin von CEN, das INEOS Carbon and Energy Network. „Unsere Beschäftigten tun das nicht, weil sie müssen, sie tun das, weil sie es wollen.“

    Am INEOS-Standort Zwijndrecht – dem Geburtsort von INEOS – senken die Beschäftigten seit Jahren den Ausstoß von Treibhausgasen, indem sie Kohlendioxid zurückgewinnen und in anderen Prozessen vor Ort wiederverwenden. Diese Arbeit geht weiter.

    INEOS setzt zudem folgende Maßnahmen um:

    KOOPERIERT mit Pionieren unter den Recyclingunternehmen, um den Ressourcenverbrauch – Gas und Öl – in der Produktherstellung zu reduzieren.

    BEGINNT Gas und Öl, wo möglich, durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen, und

    REINVESTIERT seine Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um die Effizienz zu verbessern – und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Wir sind stolz auf das Erreichte.

    „Die Optimierung unserer Standorte hin zu mehr Effizienz gelingt uns wirklich sehr gut“, meint Dr. Greet Van Eetvelde.

    Aber INEOS interessiert sich nicht nur für das Erreichte. Wichtig ist, was heute und in Zukunft ansteht.

    Wir haben uns klare Ziele für die Verwendung von mehr Recyclingkunststoff in der Produktion bis 2025 gesetzt.

    Wir machen gute Fortschritte. Viele neue Produkte sind bereits auf dem Markt.

    „All das führt uns zu einer Kreislaufwirtschaft, die die Ressourceneffizienz steigern, die Treibhausgasemissionen reduzieren und eine Nutzungsmöglichkeit für Kunststoffabfall schaffen wird“, so Dr. Peter Williams.

    Mit Blick auf die Zukunft geht man bei INEOS davon aus, dass Wasserstoff die Antwort auf den Wunsch vieler Menschen für sauberere Luft sein wird. Unsere Geschäftsbereiche in Großbritannien, in Deutschland und Belgien sind bereits in entsprechende Projekte involviert.

    Verringerter Verbrauch

    Am INEOS-Standort Zwijndrecht – dem Geburtsort von INEOS – wird seit Jahren Kohlendioxid zurückgewonnen und für andere Prozesse vor Ort verwendet.

    Mehr erneuerbare Rohstoffe

    INEOS hat in der Produktion begonnen, wo es möglich ist, Gas und Öl durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen.

    Neue Technologien

    INEOS kooperiert mit Pionieren unter den Recyclingunternehmen, um den Ressourcenverbrauch in der Produktion zu reduzieren.

    Investitionen

    Wir reinvestieren Gewinne in hochmoderne Produktionsanlagen, um die Effizienz zu verbessern – und verringern damit die Treibhausgasemissionen.

    Zielorientiert

    INEOS hat sich klare Ziele für die Verwendung von mehr Recyclingkunststoff in der Produktion bis 2025 gesetzt. Wir machen gute Fortschritte. Viele neue Produkte sind bereits auf dem Markt.

    Alternative Energie

    INEOS-Geschäftsbereiche in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind derzeit in Projekte involviert, die den Weg für eine wasserstoffbasierte Wirtschaft mit null Emissionen bereiten sollen.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Den Kreislauf schließen

    DURCH DAS Coronavirus hat Einwegkunststoff wieder mehr Daseinsberechtigung bekommen. Wir alle erkennen seine Bedeutung für die Gesundheit und die Eindämmung der Virusausbreitung. Doch was wird sein, wenn die Krise vorüber ist? Wir von INEOS hoffen, dass die Menschen erkennen, dass nicht der Kunststoff das Problem ist, sondern unser Umgang mit Kunststoffabfällen. INEOS fordert seit Jahren ein Umdenken und versucht, diesen Denkansatz auch zu vermitteln.

    Wir gehen Partnerschaften mit Recyclingunternehmen in den USA, Großbritannien, Italien und Österreich ein.

    PLASTIC ENERGY, Forever Plast, Viridor, Agilyx, Pyrowave und GreenMantra – alle marktführend in ihren Bereichen – arbeiten nun mit INEOS zusammen, um den Kreislauf zu schließen und zu einer Kreislaufwirtschaft zu kommen, wo nichts mehr verschwendet wird.

    So wird Kunststoffabfall, der früher auf Deponien landete, zu einem wichtigen Rohmaterial, das INEOS verwenden kann.

    INEOS hat auch eine Möglichkeit gefunden, seine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern. Eine ganz neue Generation von Kunststoffen auf biologischer Basis wird aus Rückständen der Zellstoffindustrie hergestellt.

    Statt 100 Prozent Gas und Öl verwenden wir nun nachwachsende Rohstoffe aus Finnland. Der Kunststoff, der aus diesem bio-attribuierten Rohstoff hergestellt wird, bringt gegenüber herkömmlichem Kunststoff eine 90-prozentige Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

    Beinahe spruchreif ist eine Partnerschaft mit einer Anlage, die den Kunststoff übernehmen wird, den niemand will, und ihn mithilfe der patentierten Technologie eines britischen Unternehmens in einen Recyclingrohstoff umwandeln wird, aus dem sich neuer Kunststoff herstellen lässt. Entscheidend ist dabei, dass man sich in allen Teilen der Welt bereits für diese neuartigen hochwertigen Kunststoffprodukte zu interessieren beginnt. Im Rahmen des Engagements für eine neue Kreislaufwirtschaft hat sich INEOS bis 2025 vier ehrgeizige Ziele gesetzt. Eines davon verspricht, 325.000 Tonnen Recyclingpolymer für Produkte zu verwenden. Genau das wird nun gemacht. Ein anderes will Produkte anbieten, die mindestens 50 Prozent Recyclingmaterial enthalten. Auch das wird umgesetzt.

    „Wir warten nicht ab, ob etwas passiert“, so Tom Crotty, Communications Director bei INEOS. „Wir sorgen dafür, dass es passiert.“

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    Das Ende der Umweltverschmutzung

    INEOS kooperiert nun mit einem visionären Unternehmen, das einen einzigartigen Prozess entwickelt hat und bereits einsetzt, mit welchem Kunststoff wiederverwertet wird, den sonst niemand mehr wiederverwerten kann.

    Wir haben eine Vereinbarung mit PLASTIC ENERGY geschlossen, um eine Recyclinganlage zu entwickeln, die schwer wiederverwertbaren Kunststoff zu reinem Recyclingkunststoff umwandelt. Die Produktion soll 2023 beginnen.

    Die beiden Unternehmen mit der gemeinsamen Vision von einer Welt, in der Kunststoff geschätzt wird, werden ihre Expertise und ihr Branchenwissen nutzen, um den besten Standort zu finden.

    „Damit können wir wirklich eine Veränderung bewirken hin zu einer Welt, die Kunststoff nicht mehr als Bedrohung ansieht“, so Carlos Monreal, Gründer und CEO von PLASTIC ENERGY.

    Sein Unternehmen entwickelte in den letzten zehn Jahren die patentierte Recyclingtechnologie, die aus Kunststoffen, die normalerweise auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen landen, TACOIL macht.

    TACOIL ist Recyclingöl, aus dem in petrochemischen Anlagen Ethylen und Propylen, die Hauptbestandteile von Kunststoffen, gewonnen werden.

    Derzeit erzeugen Chemieunternehmen wie INEOS diese Bestandteile aus Gas und Öl und wandeln sie dann zu Polyolefinen um.

    PLASTIC ENERGY besitzt und betreibt bereits zwei Anlagen in Spanien, wo die Technologie rund um die Uhr an 330 Tagen im Jahr eingesetzt wird.

    „Das ist weder Science Fiction noch ein Projekt oder nur Träumerei“, so Monreal. „Es ist Wirklichkeit, und zwar eine Wirklichkeit, von der die Welt wissen soll.“

    Rob Ingram, CEO von INEOS Olefins & Polymers, meint, die Vereinbarung zum Bau einer modernen Recyclinganlage sei ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Nachhaltigkeitsstrategie von INEOS.

    „Die Umwandlung von Kunststoffabfällen in neuen Kunststoff ist die ultimative Definition von Recycling und schafft eine echte Kreislaufwirtschaft.“, erklärt er.

    PLASTIC ENERGY

    TACOIL ist Recyclingöl, aus dem in petrochemischen Anlagen Ethylen und Propylen, die Hauptbestandteile von Kunststoffen, erzeugt werden können.

    Thermal Anaerobic Conversion (TAC, thermische anaerobe Umwandlung)
    Mithilfe der patentierten TAC-Technologie wird nicht mehr verwendbarer Kunststoffabfall zu TACOIL umgewandelt, aus dem dann wiederum reine Recyclingkunststoffe oder alternativ kohlenstoffarme Energieträger werden.

    TAC-Prozess
    Kunststoffabfall wird in sauerstofffreier Umgebung erhitzt und geschmolzen. Die Polymermoleküle werden aufgespalten und bilden einen reichhaltigen gesättigten Kohlenwasserstoffdampf.

    Die kondensierbaren Gase werden dann zu Kohlenwasserstoffprodukten umgewandelt, während die nicht kondensierbaren Gase separat gesammelt und für die Prozessenergiegewinnung verbrannt werden.

    TACOIL
    Aus jeder Tonne nicht weiter verwendbaren Kunststoffabfalls werden 850 Liter TACOIL-Chemierohstoff.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Geheimtipp Zellstoff

    INEOS plant, aus Rückständen der Zellstoffindustrie ein neues Sortiment von Kunststoffen herzustellen. INEOS unterzeichnete eine langfristige Vereinbarung mit einem finnischen Unternehmen, dessen Biokraftstoff anstelle von allein Gas und Öl als Rohstoff für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen, Medizinprodukten und Rohren aus Kunststoff dienen wird.

    UPM Biofuels holzbasierte Reststoffe werden von INEOS Olefins & Polymers Europe North (INEOS OPN) bereits für die Erzeugung von Rohmaterialien für INOVYN genutzt, wo man vor kurzem das weltweit erste kommerziell erhältliche PVC präsentierte, das zum Teil aus Reststoffen hergestellt wurde, die man normalerweise als Brennstoff verwenden würde.

    Diese neueste Vereinbarung ist ein weiterer großer Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.

    „INEOS möchte eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft verwirklichen“, erklärt Gabriella Isidro, Business Development Manager von INEOS OPN. „Man sieht sich den CO2-Fußabdruck unserer Produkte derzeit sehr genau an. Wir wollen die Treibhausgasemissionen verringern und die Auswirkungen auf die Umwelt zum Positiven verändern.“

    Das neue Sortiment von „bio-attribuierten“ Polyolefinen wird am INEOS-Standort Köln hergestellt.

    Den Segen des weltweit angesehenen Roundtable for Sustainable Biomaterials haben wir bereits erhalten. Jeder Prozessschritt wurde zertifiziert, beginnend mit der Umwandlung von holzbasierten Reststoffen zu Kohlenwasserstoffen durch UPM Biofuels bis hin zum Polymer.

    „INEOS hat die Messlatte für die Kunststoffindustrie wirklich hoch gelegt“, so Nicola Noponen, Technical Advisor des Roundtable for Sustainable Biomaterials.

    „Durch die Wahl der strengsten Zertifizierung für Nachhaltigkeitssysteme zeigt INEOS, dass die Produkte ein hohes Maß an Nachhaltigkeit aufweisen, zu Verringerungen der Treibhausgasemissionen führen und fossile Ressourcen ersetzen.“

    Daraus entstehen Produkte, die nachweislich positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, ohne Einbußen bei der Leistung.

    Ein weiterer großer Vorteil des UPM-Biokraftstoffs ist, dass es sich dabei um einen erneuerbaren Rohstoff handelt, der nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln steht.

    Gastanker bringen den Biokraftstoff zu INEOS OPN nach Köln, wo er im Kracker in Bioethylen umgewandelt wird.

    „Durch Ersetzen der fossilen Rohmaterialien im Kracker tragen unsere Produkte zu einer wesentlichen Verringerung der Kohlendioxidemissionen bei“, erklärt Rob Ingram, CEO von INEOS OPN. UPM stellt an seinem Standort in Lappeenranta seit mehr als 100 Jahren Produkte aus Holz her und ist über die Kooperation mit INEOS sehr erfreut.

    „Unser gemeinsames Engagement für die RSB-Zertifizierung bildet eine robuste Grundlage, auf der wir zusammen aufbauen können“, so Maiju Helin, Head of Sustainability and Market Development bei UPM Biofuels.

    Als die Nachfrage nach gedruckten Zeitungen nachließ, war das Unternehmen 2008 zu einer radikalen Neuausrichtung gezwungen.

    2012 errichtete UPM die erste Bioraffinerie der Welt und erzeugte erneuerbaren Diesel auf Holzbasis. Man hat diesen Schritt nie bereut.

    UPMBIOFUELS

    Der nachwachsende Rohstoff für UPM BioVerno-Naphtha ist Rohtallöl, ein Rückstand im Zellstoffprozess.

    UPM klimafreundliche landwirtschaft
    Unser Rohstoff wird innerhalb bestehender landwirtschaftlicher Systeme angebaut und benötigt dafür kein zusätzliches Ackerland. Er ist also in der Fruchtfolge zu Jahreszeiten, in denen das Land typischerweise nicht produktiv genutzt wird, eine zusätzliche Nutzpflanze mit hoher Biomassedeckung.


    Wenn Sie weitere Informationen zum Sortiment benötigen oder Fragen zu den Produkten haben, kontaktieren Sie uns sehr gerne unter sustainability.OPEurope@ineos.com.

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    Höchste Priorität

    MILLIARDEN von Kunststoffverschlüssen von Getränkeflaschen, die bisher auf Deponien landeten, werden nun durch Recycling zu perfekt geformten, bunten, neuen Verschlüssen. INEOS als Vorreiter sagt, das sei ein absolutes Novum.

    „Es ist ein bedeutender Schritt, und er war nötig“, so Bruce Debell, Business Director von INEOS OPS. „Wir beweisen der Welt, dass man aus Recyclingprodukten hochwertige Produkte machen kann.“

    In den nächsten fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden.

    OPS arbeitet hier mit einem italienischen Privatunternehmen zusammen, das sich auf die Wiederverwertung von Polyethylen hoher Dichte spezialisiert und ein System entwickelt hat, mit dem Verschlüsse verschiedener Farben getrennt und gereinigt werden können.

    In der Vergangenheit landete dieser äußerst vielseitige Kunststoff, der in nahezu jede Form gebracht werden kann, auf Deponien oder wurde zu Blumentöpfen und Gartenmöbeln weiterverarbeitet. Bruce bezeichnet dies als Verschwendung eines hochentwickelten Kunststoffs, der Besseres verdient. „Für diese Dinge kann man andere, weniger hochwertige Kunststoffe verwenden“, meint er.

    INEOS und Forever Plast in Mailand haben bereits einige bekannte Marken unter ihren Kunden, die die neuen Flaschenverschlüsse kaufen möchten.

    Die Veränderungen sind eine direkte Reaktion auf Verbraucherinnen und Verbraucher, die in ihrer Sorge um die Umwelt von Firmen fordern, dass Recyclingprodukte zum Einsatz kommen.

    „Wir verwenden für die Herstellung unserer Produkte weniger fossile Energieträger“, erklärt Bruce Debell.

    Forever Plast mischt die recycelten Flaschenverschlüsse zu 50 Prozent mit hochtechnischen Spezialchemikalien, die im INEOS-Werk in der Toskana entwickelt wurden und und neuem Polyethylen hoher Dichte entsprechen.

    Derzeit dürfen die neuen Verschlüsse, die zu 50 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen, aus gesetzlichen Gründen nicht für Lebensmittelbehälter oder Trinkflaschen verwendet werden. Doch das ist das Ziel. „Es ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich“, so Bruce Debell.

    „Wir wollen, dass diese Produkte für Lebensmittel verwenden werden dürfen. Damit täte sich ein riesiger Markt auf.“

    Flaschenverschlüsse sind im Laufe der Jahre ohne an Qualität einzubüßen leichter geworden.

    Es mag trivial erscheinen, doch angesichts von Milliarden Flaschenverschlüssen, die jedes Jahr hergestellt werden, macht der Verbrauch von weniger Ressourcen für deren Produktion einen gewaltigen Unterschied.

    „Das wurde mithilfe der Wissenschaft erreicht“, so Bruce Debell.

    Forever Plast

    In den kommenden fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden

    1. PET-Flaschen werden für das Recycling gesammelt.
    2. Die Kunststoffflaschen werden sortiert und zu Ballen verpresst.
    3. Der Kunststoff wird zu Flocken geschreddert und ins Wasser gegeben.
    4. Das Flaschen-Material PET sinkt zu Boden.
    5. Das Material der Verschlusskappen, Polyethylen hoher Dichte, schwimmt oben auf.
    6. Die bunten Flocken der Verschlusskappen können dann von der Oberfläche abgeschöpft werden.
    7. Diese Flocken gehen an Forever Plast, wo die Farben in einer Maschine entsprechend sortiert werden.
    8. Anschließend werden sie gereinigt, zu Pellets vermahlen und mit hochtechnischen neuen Chemikalien von INEOS gemischt.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mehr Dampf

    WASSERSTOFF könnte die Welt in einer nie geahnten Art und Weise verändern. Wasserstoff ist die Quelle der Sonnenenergie, die die Welt mit Energie versorgt. Er kann Fahrzeuge, Unternehmen und sogar Haushalte mit Energie versorgen – und schädliche Treibhausgasemissionen reduzieren.

    „Viele sind sich darüber einig, dass Emissionsfreiheit nur erreicht werden kann, wenn die Wasserstoffwirtschaft vorangetrieben wird“, so Dr. Peter Williams, Technology Director der INEOS-Gruppe. „INEOS hat die Fähigkeiten, die Möglichkeiten und den Wunsch, hier beizutragen.“

    INEOS-Unternehmen in Großbritannien, Deutschland und Belgien sind schon heute an Wasserstoffprojekten beteiligt.

    In Großbritannien versucht der INEOS-Geschäftsbereich INOVYN, bei dem in der Produktion jedes Jahr Tausende Tonnen Wasserstoff anfallen, Wasserstoff für den Antrieb von Bussen, Pkws und Lkws zu verwenden, um damit die Luftqualität in den Städten deutlich zu verbessern.

    INEOS könnte den anfallenden Wasserstoff in größerem Umfang verwenden und auch seine Elektrolysetechnologie mit erneuerbarer Energie verbinden, um mehr Wasserstoff für Mobilität, Industrie und Haushalte herzustellen.

    INOVYN gehört der britischen North West Hydrogen Alliance an, für die Wasserstoff eine praktikable, wirtschaftlich tragfähige Alternative zu fossilen Energieträgern ist. „Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern ist Wasserstoff unendlich“, so ein Sprecher. Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser gewonnen, bei der neben Wasserstoff als Nebenprodukt Sauerstoff anfällt.

    Die Allianz möchte vor Ende dieses Jahres 25 mit Wasserstoff betriebene emissionsfreie Busse auf den Straßen von Liverpool einsetzen.

    An einigen INOVYN-Standorten wie etwa Runcorn gibt es bereits Kessel, die mit Wasserstoff befeuert werden. Wasserstoff wird dort bereits seit Jahrzehnten zur Dampferzeugung eingesetzt.

    Auch am deutschen INEOS-Standort Köln wird das Kraftwerk mit Wasserstoff und Erdgas befeuert. Die Beschäftigten suchen dort nach Möglichkeiten, Wasserstoff ins Energienetz der Region einzubringen, um damit etwa innerstädtische Verkehrsmittel zu betreiben.

    Das kommt deutschen Bestrebungen entgegen, die Wirtschaft in Zukunft mit Energie aus Wasserstoff anstelle von fossilen Kraftstoffen zu versorgen und so die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen zu erfüllen.

    Großbritannien untersucht zudem die mögliche Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas. Im Gegensatz zu Wasserstoff, der aus Wasser gewonnen wird, würde dabei Kohlendioxid anfallen, das direkt abgeschieden und in Erdkavernen gespeichert wird. „So könnten wir am schottischen Standort Grangemouth die Emissionen halbieren“, weiß Dr. Peter Williams.

    Ein Abscheiden und die Speicherung von Kohlendioxid sind bei der Wasserstoffgewinnung nicht immer erforderlich, doch INEOS ist auch hier gut aufgestellt.

    Im Hafen von Antwerpen, Belgien, arbeitet INEOS mit verschiedenen anderen Firmen wie BASF, Total und ExxonMobil an Plänen für die Gewinnung und Speicherung von Kohlendioxid. „INEOS bringt eine Menge Erfahrung ein, da wir in Antwerpen ohnehin bereits die Hälfte der Emissionen aus dem Oxidationsprozess abscheiden“, so Dr. Greet Van Eetvelde, Head of Energy and Innovation Policy und Leiterin des Carbon and Energy Network (CEN) der INEOS-Gruppe.

    Die Technologie für das Abscheiden von Kohlendioxid entwickelt sich rasch und wird bald rentabel sein. INEOS arbeitet auch an der Speicherung.

    Der dänische Klimarat geht davon aus, dass die Kohlendioxidabscheidung 2025 beginnen und die Speicherung im Jahr 2030 bereits von echter Bedeutung sein könnte.

    „Das ist unser Ziel“, erklärt Johan Byskov Svendsen, Developing Assets Manager von INEOS Dänemark. „Wir gehen von der Annahme aus, dass eine Gewinnung von CO2 ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts möglich sein wird. Kein anderes Unternehmen im Land ist in der Kohlendioxidabscheidung und -speicherung so weit wie INEOS.“

    INEOS plant die Errichtung eines Ethylenkrackers mit der höchsten Energieeffizienz in Europa und ist daher gut vorbereitet. Der für eine Summe von drei Milliarden Euro errichtete Ethylenkracker und die PDH-Anlage auf Weltklasseniveau von INEOS in Antwerpen werden nach der Fertigstellung nur halb so viel CO2 ausstoßen wie ältere Anlagen in vergleichbarer Größe anderswo in Europa, da der anfallende Wasserstoff anstelle von Erdgas als Energieträger verwendet wird. „Das ist eine Pionierleistung im Hinblick auf die eingesetzten Technologien, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Effizienz“ meint Dr. Peter Williams.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Der Bau von Grenadier - Rahmen und Achsen

    INEOS baut einen enorm starken Geländewagen, der seinen Job macht, egal, wie schwierig die Bedingungen auch sein mögen. Das weiß die Welt mittlerweile.

    Was die Welt nicht weiß, ist, wie der Grenadier aussehen wird. Diese brennende Frage will INEOS noch in diesem Jahr beantworten.

    Im Laufe der nächsten zwölf Monate sollen die Teile des Geländewagens erstmals vorgestellt werden – einer nach dem anderen.

    INEOS entwickelt den Leiterrahmen in Zusammenarbeit mit einem sehr erfahrenen Fahrzeughersteller, der Leiterrahmen für härteste Bedingungen fertigt.

    Bei der Entwicklung der Vorder- und Hinterachse hat sich INEOS mit Carraro zusammengeschlossen, einem Unternehmen, das auf eine lange Tradition im Bau robuster Allradfahrzeuge zurückblickt.

    Video ansehen: ineosgrenadier.com/reveal/frame-axles

    LEITERRAHMEN

    Ein echter Geländewagen mit Allradantrieb, der für härteste Geländebedingungen entwickelt wird, benötigt einen Leiterrahmen aus Kastenprofilen. Warum sollten wir etwas anderes nehmen? Superstark, robust, einfach und stabil.

    ERNSTZUNEHMENDE ZUGKRAFT
    Eine stabile Plattform. Ausgewogene Lastverteilung. 3,5 Tonnen Anhängelast.

    MEHRSCHICHTIGER KORROSIONSSCHUTZ
    Beständig gegen Wasser, Schnee, Streusalz und Sand.

    KRAFT PUR
    Bäume, Felsen oder Termitenhügel können vielleicht einen Unibody-SUV aufhalten, nicht den Grenadier.

    ÜBERRAGENDE STEIFIGKEIT
    Hochfester Stahl für Torsionsfestigkeit. Bis zu 4 mm Wandstärke. Hält auch unter Last hohem Spannungsniveau stand.

    STARRACHSEN

    In einen Grenadier gehören Starrachsen. Das hat viele Gründe. Seit dem allerersten Geländewagen mit Allradantrieb haben sich Starrachsen gegenüber der Einzelradaufhängung in Bezug auf Bodenfreiheit, Verschränkung und Tragfähigkeit als überlegen erwiesen. Sie sind leichter und schneller zu reparieren. Und sie bieten höchste Belastbarkeit und beste Offroad-Eigenschaften.

    BESSERER FAHRKOMFORT
    Mit der Federung sorgen Starrachsen auch auf sehr unwegsamem Gelände für besseren Fahrkomfort.

    ZUVERLÄSSIGE TRAKTION
    Geht eine Seite nach oben, drückt sich die gegenüberliegende Seite nach unten – für noch besseren Halt.

    TRAGFÄHIGKEIT
    Anders als bei der Einzelradaufhängung verändern sich Traktion, Bremsung und Reifenabrieb bei gestauchter Aufhängung nicht. Ein Vorteil beim Transport schwerer Lasten.

    MEHR BODENFREIHEIT
    Überwindet bei der Fahrt durch felsiges, unwegsames Gelände auch größere Hindernisse mit Leichtigkeit.

    FRONT UND HECK PASSGENAU
    Für noch mehr Bewegungsspielraum und Kraft. Robuste Gleichlaufgelenke.

    Der Weg in eine neue Zukunft?

    INEOS ist entschlossen, eines Tages einen Geländewagen mit Wasserstoffantrieb zu bauen, der dem Leben in freier Natur gewachsen ist. Wir erkunden seit neun Monaten Möglichkeiten, das zu erreichen, ohne die Strapazierfähigkeit des Grenadiers unter härtesten Bedingungen auszureizen.

    „Unsere Arbeit bekräftigt erneut, dass ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb die beste Lösung für die Entwicklung einer emissionsfreien Version eines robusten Geländewagens ist“, so Antony Walker, Head of Finance bei INEOS Automotive.

    „Wir sind fest entschlossen unsere Entwicklungen voranzutreiben.“

    Die Machbarkeitsstudie wurde von Innovate UK mit 124.000 Britische Pfund unterstützt.

    „Von der Machbarkeitsstudie zu einem ausgereiften und kalkulierten Entwicklungsprogramm für ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle ist es noch ein weiter Weg“, so Mark Tennant, Commercial Director von INEOS Automotive.

    Das Projekt wurde im Juli 2019 begonnen; beteiligt sind Ingenieurinnen und Ingenieure aus Deutschland, Einkaufs-, Finanz- und Kaufleute aus Großbritannien sowie Techniker/innen des Projektpartners AVL Powertrain UK.

    INEOS Automotive ist einmalig aufgestellt, um bei der Entwicklung der unterstützenden Infrastruktur für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu helfen. Zurzeit gibt es in Großbritannien nur 16 Wasserstoffstationen.

    Wir kooperieren eng mit INEOS-Chemiegeschäftsbereichen, die in Großbritannien und in Europa in der Chlorherstellung und in Gas- und Ölkrackern etwa 250.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen. INEOS verwendet den Großteil davon. Wir sind jedoch der Überzeugung, Wasserstoff kann in größerem Umfang genutzt werden, um in Städten mit hoher Luftverschmutzung die Luftqualität zu verbessern.

    „Wir bewegen uns weltweit auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu. Der Automobilsektor bietet dabei eine große Chance zur Verringerung von Emissionen“, meint Antony Walker.

    Das Schöne an Wasserstoff ist, dass beim Verbrennen als Kraftstoff nur reines Wasser entsteht – man kann es trinken.

    Und das Tanken geht fast so schnell wie bei Benzin oder Diesel.

    Elektroautos gelten derzeit als Alternativen zu Benzin und Diesel. Doch sie sind schwer, die Batterie hält nicht lange und das Aufladen dauert lange.

    „Diese technischen Schwächen bedeuten, dass batteriebetriebene Fahrzeuge für Schwertransport, Baufahrzeuge und Geländefahrzeuge derzeit nicht in Frage kommen“, so Antony Walker.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Mit vereinten Kräften – für die Rettung des Atlantischen Lachses

    FACHLEUTE von Weltrang sind sich einig, dass sie zusammenarbeiten müssen, um den wilden Atlantischen Lachs zu retten. Bei einer internationalen Konferenz in Island, zu der INEOS eingeladen hatte, wurde die Bedeutung des Wissensaustauschs klar hinsichtlich des alarmierenden Rückgangs des Lachsbestands und der Bemühungen zur Rettung dieses einzigartigen Fisches vor dem Aussterben.

    Wissenschaftler/innen, Forschende und Naturschützende aus Island, Großbritannien, Norwegen, Irland und Kanada haben verstanden, dass echte Veränderung nur möglich ist, wenn sie sich zusammenschließen.

    „Alle leisten sehr gute Arbeit, deshalb wollten wir sie alle zusammenbringen“, so Dr. Peter Williams, Technology Director der INEOS-Gruppe.

    „Wenn es ein Forum gibt, bei dem unsere und die Aktivitäten anderer Forschenden besprochen werden können, ist gegenseitige Unterstützung möglich. Der bessere Überblick fördert das Verständnis, erlaubt gezieltes Vorgehen und einen effektiven Austausch.“

    Die Bestände des Atlantischen Lachses sind in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent gefallen, eine Gefährdung ist gegeben.

    Während der Konferenz sprach Dr. Colin Bull von The Missing Salmon Alliance von der dringenden Notwendigkeit einer Initiative, die ein Zusammenbringen aller bereits vorhandenen Informationen ermöglicht.

    „Ich denke, es gibt die Chance, quer über verschiedene Disziplinen aus Forschungs- und Managementdaten zum Lachs und zu seinem Lebensraum eine zusammenhängende Wissensbasis zu erstellen, um unser aller Bemühungen gezielt auszurichten und voranzutreiben“, meint er.

    Gudni Gudbergsson, Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Island, sagt, es gebe bereits eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen ICIS und NASCO, doch beide Organisationen hätten spezifische Aufgabenbereiche. „Eine hilfreiche Rückgratorganisation. Doch was wir brauchen, sind neues Denken und Kooperation. Genau deshalb sind wir heute hier“, sagt er.

    Dr. James Rosindell lehrt am Imperial College London Biodiversitätstheorie. Er meint, dass es zu einem Austausch von akademischen und praktischen Forschungsdaten kommen müsse. „Die Forschungsarbeiten werden oft von unterschiedlichen Gruppen durchgeführt, die sie nicht teilen wollen“, erklärt er. Er fordert eine Reform des traditionellen akademischen Systems. „Es ist belastend und ineffizient, gegeneinander um Finanzierungen zu kämpfen, das Rad neu zu erfinden und dann Arbeiten zu publizieren, die im Regal verstauben“, fährt er fort.

    Die im Januar 2020 in Reykjavík abgehaltene Konferenz schloss mit der Zusage, rasch neue Erhaltungsstrategien zu erstellen, um den Rückgang des Lachsbestands umzukehren.

    Viele dieser Strategien werden in Island im Rahmen des vom INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzenden Sir Jim Ratcliffe initiierten Six Rivers Conservation Project bereits getestet. „Es ist ein ganzheitliches Programm mit wissenschaftlicher Unterstützung“, so Dr. Peter Williams.

    Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Botanikerinnen und Botaniker Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.

    Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.

    Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen.

    Darüber hinaus haben Doktorandinnen und Doktoranden des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London neue mit alten Daten verglichen, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat. „Wir glauben, dass das Six Rivers-Projekt Erkenntnisse auch für Naturschutzprojekte in anderen Ländern liefern wird“, so Dr. Peter Williams.

    Gisli Asgeirsson, CEO des Strengur-Angelclubs, meint, die Arbeit sei entscheidend, um zu verstehen, warum der Bestand des Atlantischen Lachs zurückgeht und was getan werden müsse, um diesen Trend aufzuhalten. „Wenn wir das nötige Wissen haben, können wir Maßnahmen ergreifen, damit der Lachs nicht nur überlebt, sondern gute Bedingungen vorfindet“, führt er weiter aus.

    Sir Jim Ratcliffe ist ein erfahrener Fliegenfischer und arbeitet seit Jahren mit Strengur zusammen.

    Alle Gewinne des Strengur-Clubs, der Fliegenfischen in höchster Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.

    Weitere Informationen und Fotos vom Symposium finden Sie auf: sixrivers.is/en/symposium

    Symposium Haupt- Referent/innen

    23. Januar 2020, The Hilton Nordica, Reykjavik, Island

    Dr. Peter S. Williams
    Technology Director der INEOS-Gruppe

    Dr. Colin Bull
    The Missing Salmon Alliance

    Prof. Guy Woodward
    Professor für Ökologie und Deputy Head of Life Sciences am Imperial College London

    Dr. Rasmus Lauridsen
    Leiter der Forschung im Bereich Fischerei des Game & Wildlife Conservation Trust

    Else Möller
    M.Sc Forstwissenschaften in Austurbrú

    Prof. Nikolai Friberg
    Research Director for Biodiversity am Norwegischen Institut für Wasserforschung (NIVA) in Oslo, Norwegen

    Gudni Gudbergsson
    Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Reykjavík

    Prof. James Rvosindell
    Professor für Biodiversitätstheorie am Imperial College London

    Mark Saunders
    Director, International Year of the Salmon – Region Nordpazifik

    Prof. Philip McGinnity
    Forschungsprofessor am Environmental Research Institute des University College Cork

     

    Wissenschaftler/innen
    Doktorand/innen des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London vergleichen neue mit alten Daten, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat.

    Naturschützende
    Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen. Außerdem wurden Lachstreppen errichtet, über die die Lachse neue Laichgründe weiter flussaufwärts erreichen können.

    Naturwissenschaftler/innen
    Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.

    Botaniker/innen
    Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Biolog/innen mit Fachbereich Botanik Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.

    Strengur Angelclub
    Alle Gewinne des Clubs, der Fliegenfischen in bester Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.

    Das Six Rivers-Projekt, nunmehr im vierten Jahr seiner Entwicklung, erzielt gute Fortschritte

    Unser Ziel: den Atlantischen Lachs zu schützen, dessen Gefährdung mittlerweile anzunehmen ist. Das bedeutet: eine selbstfinanzierende Einrichtung, die langfristige Naturschutzinitiativen durchführt.

    Die Aktivitäten: jährliches Aussetzen von Lachseiern, Neubepflanzung/Baumpflanzung, Errichten von Lachstreppen, in nie gekanntem Ausmaß.

    Die Grundlage: weltweit führende Forschung. Diese Initiativen werden der Lachspopulation im Nordosten Islands nachhaltig zugutekommen. Die Natur braucht Zeit, doch wir sehen bereits positive Anzeichen.

    Es kommt noch mehr – Bill Reid, Vorstand Six Rivers & Strengur

    8 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    Sichere Hände

    INEOS ließ sich in der Vergangenheit von den Allerbesten der chemischen Industrie inspirieren. Diese Unternehmen erleichterten uns die Ausrichtung auf das, was wir hinsichtlich unserer Sicherheitsbilanz erreichen wollten – und mussten. Heute sind wir unser eigenes Vorbild.

    „Wir können uns nicht mehr an anderen orientieren. Wir gehören nun zu den Besten“, so Simon Laker, Operations Director der INEOS-Gruppe.

    Laut der OSHA-Zahlen hat INEOS im vergangenen Jahr die beste Leistung aller Zeiten erreicht – der Wert sank von 0,91 für 2009 auf 0,16.

    „Wir möchten nicht behaupten, wir wären die Besten der Welt, aber wir sind Weltklasse“, so Simon Laker.

    Klassenbester bei INEOS war Oil & Gas UK mit null gemeldeten Vorfällen.

    Die Zahlen sagen nichts darüber aus, was nötig war, damit INEOS dieses Maß an Exzellenz erreichen konnte. Im Laufe der Jahre wurden zahllose Systeme entwickelt, um auftretende Probleme unmittelbar zu beheben.

    Es gibt wenige konzernweite Systeme bei INEOS, doch Sicherheit ist eines. Alle Standorte werden regelmäßig nach 20 Prinzipien geprüft, die von der Kontrolle der Arbeit bis hin zur Kontrolle der Veränderung alles abdecken.

    Beschäftigte, die auf der Suche nach Lösungen sind, können die Standorte mit der besten Leistung und so die entsprechenden Antworten leicht finden. „Das ist die Stärke von INEOS“, so Simon Laker.

    Es gibt eine Bonusstruktur, die mit der Sicherheitsleistung jedes Standorts verbunden ist. Dazu gehört auch, wie sauber und gepflegt ein Standort ist. „Der Bonus wird nicht erreicht, wenn die Ordnung und Sauberkeit am Standort zu wünschen übrig lassen“, erklärt Simon Laker.

    Nachdem eine der Anlagen in Frankreich durch mangelhafte Ordnung und Sauberkeit und schlechte Instandhaltung aufgefallen war, führte INEOS das Asset-Care-Auditsystem ein.

    „Besuchen Sie heute einen der Chemieparks, können Sie immer sagen, welcher Teil zu INEOS gehört – denn dieser ist makellos“, fährt er fort.

    Es gibt wenige konzernweite Systeme bei INEOS, doch Sicherheit ist eines. Alle Standorte werden regelmäßig nach 20 Prinzipien geprüft, die von der Kontrolle der Arbeit bis hin zur Kontrolle der Veränderung alles abdecken.

    Standorte mit schlechter Leistung hinsichtlich Verletzungen, Leckagen und Umweltverstöße kommen auf eine ROTE Liste. „Ein Standort, der auf der ROTEN Liste landet, weist ein für INEOS inakzeptables Risiko auf“, erklärt Simon Laker. Jeder ROTE Standort hat zwei Jahre, um die Probleme zu beheben. Kann das geforderte Niveau nicht erreicht werden, wird der Standort geschlossen.

    „Wir möchten Standorte nicht schließen, doch wir können sie nicht weiterbetreiben, wenn dort Menschen zu Schaden kommen könnten“, so Simon Laker. „Es kann zu einer Katastrophe kommen – eine schreckliche Vorstellung. Derartige Dinge bringen uns um unseren Schlaf.“

    2012 führte INEOS 20 Sicherheitsprinzipien ein, die Prozesse und das Verhalten von Beschäftigten umfassen.

    Dies hat dazu beigetragen, die Zahl der meldepflichtigen Vorfälle zu verringern. Und bei INEOS wurde die beste Sicherheitsleistung aller Zeiten erreicht.

    Doch nicht alle halten sich immer daran.

    „Nach jedem Vorfall wird geprüft, ob eines der 20 Prinzipien verletzt wurde. Bisher gab es noch keinen Vorfall, bei dem dies nicht so gewesen wäre. Würden alle diese Prinzipien immer einhalten, gäbe es keinen einzigen Vorfall mehr bei uns.“

    Wie aus der Sicherheitsleistung ersichtlich, wurden über die Jahre gewaltige Verbesserungen erzielt. Es gibt jedoch einige kritische Aktivitäten, die so wichtig sind, dass jeder Verstoß zu einer sofortigen Entlassung führt. Das sind die 7 Leben rettende Regeln.

    „Andere Unternehmen mögen hier ein Auge zudrücken, aber warum sollten wir Menschen eine zweite Chance geben, sich selbst oder einen ihrer Kolleginnen oder Kollegen umzubringen?“, meint Simon Laker. „In unserer Organisation ist kein Platz für solche Menschen.“

    INEOS hat seine allerbeste OSHA-Leistung trotz der Akquisition von Unternehmen erreicht, deren Verfahren und Regeln bezüglich Sicherheit und Standards oft unterschiedlich sind.

    „Erwägen wir die Akquisition neuer Unternehmen, bewerten wir das Risiko“, erklärt Simon Laker. „Die meisten haben eine schlechtere Sicherheitsleistung als wir. Höchste Priorität nach der Übernahme hat das Erreichen des Sicherheitsniveaus von INEOS.“

    Doch diese unterschiedliche Herkunft – und es gibt bei INEOS Beschäftigte, die von BP, BASF, ICI und vielen anderen Unternehmen kommen – bringt auch Vorteile mit sich.

    „Andere mögen das als Schwäche ansehen“, meint Simon. „Doch uns ist bewusst, dass irgendwo in dieser unterschiedlichen Herkunft die Lösung für jedes einzelne Problem zu finden ist.“

    INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzender Sir Jim Ratcliffe erhält jeden Monat einen genauen Bericht mit Zahlen zu sicherheitskritischen Alarmen oder überfälligen Inspektionen. Es ist vorgekommen, dass von INEOS übernommene Standorte innerhalb eines Monats Hunderte solcher Alarme und überfälligen Inspektionen melden mussten. „In ein oder zwei Jahren erfüllen sie dann unsere Erwartungen“, so Simon Laker.

    Für INEOS hört die Arbeit nie auf. „Wenn die Leistung eines Unternehmens besser wird, passen wir die Ziele an, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Man darf sich nie zu sicher fühlen. Meint man, es wäre geschafft, ist dem sicher nicht so.“

    20 Prinzipien

    Verhaltensbezogene Sicherheit

    1. Wir sind überzeugt davon, dass alle Vorfälle und Unfälle verhindert werden können
    2. Sicheres Arbeiten ist für alle oberstes Gebot
    3. Alle sind verpflichtet, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Situation unsicher ist
    4. Die Erwartungen und Standards sind im Werk für alle gleich
    5. Regeln und Vorschriften sind zu befolgen und zu beachten
    6. Wir achten gegenseitig auf unsere Sicherheit und gefährliche Situationen
    7. Alle Unfälle, Vorfälle und Beinaheunfälle müssen gemeldet und untersucht werden
    8. Gefährdungsbeurteilungen müssen vor, während und bei Beendigung von Arbeiten durchgeführt werden
    9. Alle Führungskräfte tragen besondere Verantwortung für die Förderung und Einhaltung dieser Prinzipien
    10. Wir dürfen nur Arbeiten ausführen, für die wir qualifiziert und ausgebildet sind

    Prozesssicherheit

    1. Die Assetleitung ist für die Gesamtintegrität der Anlage verantwortlich
    2. Die Anlageningenieur/innen sind für die Instandhaltung und Integrität der Anlage und Schutzsysteme verantwortlich
    3. Die Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens zur Festlegung und Überwachung der zulässigen Betriebsparameter (operating envelopes) müssen klar definiert sein
    4. Die Verfahrensanweisungen und zulässigen Betriebsparameter (operating envelopes) sind zu beachten. Abweichungen müssen gemeldet und untersucht werden
    5. Alle Änderungen müssen einer ordnungsgemäßen Risikobewertung und einem MOC-Verfahren unterzogen werden
    6. Prozessbedingte Gefahren (process hazards) werden systematisch identifiziert, bewertet, überprüft und überwacht
    7. Alle Anlagen müssen einer regelmäßigen Inspektion unterzogen werden, um die Integrität und Betriebssicherheit der Schutzsysteme sicherzustellen
    8. Die Produktionsverantwortlichen müssen den sicheren Betrieb oder die notwendige Abschaltung der Anlage immer vor die Produktion stellen
    9. Im Zweifelsfall muss die Anlage immer in den sichersten Zustand überführt werden

    Wir haben auf Grundlage von Risikobewertungen Notfallpläne entwickelt, die regelmäßig getestet werden

    5 minuten lesezeit Ausgabe 19
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    NHS and INEOS

    „Ich arbeite seit fast 28 Jahren als Maintenance Technician am Verbundstoff-Standort Newton Aycliffe im Nordosten Englands.

    An diesem Standort wurde auch eine der neuen INEOS-Anlagen für Handdesinfektionsmittel errichtet, die pro Monat eine Million Flaschen Handgel in Krankenhausqualität herstellt.

    Ich lebe mit einer in der Notaufnahme des Krankenhauses Darlington tätigen Pflegefachkraft zusammen, deren Job nun schwieriger ist als je zuvor, da Menschen vor dem COVID-19-Virus geschützt werden müssen.

    Gestern malte meine 15-jährige Tochter ein Fensterbild, um zu zeigen wie stolz sie auf das ist, was das NHS und INEOS im Kampf gegen COVID-19 leisten.“

    Shaun James - INEOS Maintenance Technician

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    1 minute lesezeit Ausgabe 19
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    Ein offroader nach mass – der kompromisslos seinen zweck erfüllt

    Während ineos die produktion seines robusten geländewagens in Grossbritannien vorbereitet, führen ingenieurinnen und ingenieure ausgiebige tests durch

    INEOS' neuer Off roader wird in Großbritannien gebaut – und er wird den Namen jenes Londoner Pubs tragen, in welchem die Idee dafür geboren wurde – Grenadier. Der langersehnten Ankündigung gingen monatelange Erkundungen für den bestmöglichen Produktionsort voraus.

    „Wir haben uns mögliche Produktionsorte in der ganzen Welt sehr genau angesehen“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe. Schließlich fi el die Wahl auf Bridgend im südlichen Wales.

    „Die Entscheidung für den Bau in Großbritannien ist Ausdruck jenes Vertrauens in die britische Fertigung schlechthin, was INEOS von jeher entscheidend geprägt hat“, erklärte Jim Ratcliffe.

    Als dieses INCH-Magazin in Druck ging, waren die Arbeiten für den Bau der Produktions- und Montagestätte in dem walisischen Marktstädtchen voll im Gange.

    Wirtschafts- und Verkehrsminister Ken Skates berichtete von der engen Zusammenarbeit zwischen der walisischen Regierung und INEOS, um dies zu realisieren.

    „Für Wales sind das sehr gute Neuigkeiten“, sagte er. „Bridgend kann auf eine lange Geschichte in der qualifi zierten Fertigung verweisen.“

    Die neue Produktionsanlage wird auf einem 5,7-Hektar-großen Grundstück in der Nähe des 40 Jahre alten Ford-Werks errichtet, dessen geplante Schließung im Jahr 2020 zum Verlust von 1.700 Arbeitsplätzen führen wird.

    Die Produktion des Grenadier – der Name wurde nach einer Befragung der Online-Follower von INEOS Automotive gewählt – soll 2021 beginnen und bis zu 500 Arbeitsplätze schaff en.

    Wichtige Komponenten des Off roaders, etwa Karosserie und Fahrgestell, werden in einem zweiten Werk in Estarreja, Portugal, hergestellt und dann für die Montage nach Bridgend angeliefert.

    Die Motoren liefert BMW, die Fahrzeugentwicklung übernimmt die deutsche MBTech, ehemaliges Tochterunternehmen von Mercedes Benz.

    Der Grenadier soll in vieler Hinsicht die Nachfolge des Land Rover Defender übernehmen, dessen Produktion im Januar 2016 eingestellt wurde.

    „Hier ist eine große Marktlücke entstanden, die wir gerne schließen möchten“, so Ratcliffe.

    Der Grenadier wird ein robustes, voll geländetaugliches und funktionales Fahrzeug ohne Schnickschnack sein – ein Fahrzeug, das man leicht auch im Gelände reparieren kann.

    „Ein Geländewagen, der einfach seinen Zweck erfüllt“, wie es Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, beschreibt. „Ohne Schnickschnack. Ohne unnötige Extras.“

    Bis an die grenzen

    DER Grenadier wird darauf ausgelegt sein, den härtesten Bedingungen der Welt standzuhalten. Seit 12 Monaten testet das Entwicklungsteam die entscheidenden Komponenten Karosserie und Aufh ängung an einem „Erlkönig“, also einem getarnten Prototyp, auf Belastbarkeit. Und es läuft gut.

    Das Team bemüht sich nach Kräften, etwaige Schwachpunkte des Grenadier ausfi ndig zu machen – seit Monaten. „Wir würden sie wirklich gerne fi nden“, sagte Alex. Sie setzen den Grenadier, INEOS robustes Geländefahrzeug, tatsächlich extremen Belastungen aus.

    Er hat bereits mehrere tausend Kilometer auf Straßen und im Gelände zurückgelegt.

    Die meisten Tests wurden auf dem Testgelände des österreichischen Automobilherstellers Magna im Grazer Bergland durchgeführt – einst beliebter Erprobungsort für Militär- und Panzerfahrzeuge.

    „Für uns war das die ideale Testumgebung, weil wir das Fahrzeug über die Erwartungen hinaus fordern konnten“, sagte er.

    Der Prototyp wurde auch im deutschen Prüfzentrum Boxberg, das alle großen europäischen Autohersteller nutzen, ausgiebig getestet.

    Doch zuletzt absolvierte er seinen Härtetest wieder auf dem Grazer Schöckl – mit seinen 1.445 Metern Höhe ein Ort, an dem ein Geländewagen zeigen kann, ob er diese Bezeichnung verdient. Die Kletterpartie führt über steile, hängende Wege, Baumwurzeln und kniehohe Steine hinauf bis zum Gipfel. „Bisher hat Mercedes-Benz seine G-Klasse hier getestet“, erklärt Alex. „Aber der Grenadier bewältigte das hervorragend!“

    LESEN SIE MEHR AUF: INEOSGRENADIER.COM

    4 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Wir Haben Geschichte Geschrieben

    Schneller als alle anderen

    NUR 26 Sekunden trennten Eliud Kipchoge von einer historischen Leistung. Aber letztendlich hatte der beste Marathonläufer aller Zeiten sie gar nicht nötig. Scheinbar mühelos lief er die 42,195 Kilometer in 1:59:40 – und unterbot damit seine persönliche Bestleistung um 45 Sekunden. Er war damit der erste Mensch auf der Welt, der einen Marathon klar in unter zwei Stunden lief.

    Als er im Wiener Prater die Ziellinie überquerte, erklärte er: „Wir alle haben heute Geschichte geschrieben.“

    Der 34-jährige Kenianer bezog sich dabei auf sein von INEOS unterstütztes Team, das hinter den Kulissen rund um die Uhr gearbeitet hatte, um diese Leistung zu ermöglichen.

    Ein Team aus Wissenschaftler/innen, Forschenden, seinem Trainer, Manager, Ernährungsberater/innen, Physiotherapeut/innen, dem Fahrer des Elektroautos, der die Geschwindigkeit des Wettkampfs kontrollierte – und den 41 Weltklasse-Tempomachern, deren Aufgabe es gewesen war, Eliud von jeglichem Wind abzuschirmen.

    „Es ist Eliuds großer Tag, aber jeder darf diesen Moment mitfeiern“, sagte der zweifache Olympiateilnehmer Lopez Lomong, einer der Tempomacher. „Wir alle haben Geschichte geschrieben. Wir haben dies gemeinsam, als Läufergemeinschaft, erreicht.“

    Aber da waren noch andere.

    Unter den 120.000 Zuschauenden, die ihn unterwegs anfeuerten, war auch INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, ein begeisterter Sportler, der selbst schon 30 Marathons gelaufen ist.

    „Auf diesem letzten halben Kilometer hätte man meinen können, Eliuds Füße würden nicht einmal den Boden berühren“, sagte Jim. „Er wirkte so ruhig und gelassen.“

    Das siegreiche Team hatte gemeinsam dafür gesorgt, dass nichts unversucht blieb, um Eliud diesen Erfolg zu ermöglichen.

    Wie Eliud sich an diesem Tag zeigte, ist absolut charakteristisch für ihn – er ist ruhig, konstant, geduldig und völlig unerschütterlich.

    Und erstmals waren auch seine Frau Grace und seine drei Kinder unter den Zuschauenden.

    Sie hatte am Vorabend mit ihm telefoniert und ihm ein paar Tipps gegeben.

    „Ich sagte ihm, er müsste sich nur entspannen“, erzählte sie.

    Mensch und maschinen in perfekter harmoni

    DAS AUTO

    Das Elektroauto gab während des Marathons das Tempo vor, um sicherzustellen, dass Eliuds Geschwindigkeit über die gesamte Strecke von 42,195 Kilometern konstant blieb. Doch während der Tests zeigte sich, dass Tempomatsysteme in Fahrzeugen nicht zu 100 Prozent genau sind. Würde das Auto zwei Stunden lang um 0,1 km/h zu langsam fahren, würde Eliud den Marathon in 02:00:34.3 laufen. Das zu vermeiden, war Aufgabe der RML Group, eines britischen Hochleistungs- Fahrzeugbauunternehmens.

    LASER

    Das Auto wurde außerdem mit Lasern ausgestattet und projizierte ein Raster auf die Straße, welches den Tempomachern das Halten der Formation erleichterte. An einer digitalen LED-Anzeige konnten die Läufer die Zeit ablesen.

    TRANSPONDER

    Läufer und Auto waren mit einem Transponder- Chip ausgestattet, der von jeder der 1-Kilometer- Markierungen gelesen wurde und so für genaue Rückmeldungen zu Zwischenzeiten und Geschwindigkeiten sorgte.

    DIE MENGE

    Eliud Kipchoge hatte sich viele Zuschauende gewünscht, weil er umso besser läuft, je mehr Leute zusehen. Etwa 120.000 Zuschauende säumten die Prater-Hauptallee und feuerten Eliud an.

    DER MANN MIT DEM FAHRRAD

    Valentijn Trouw, Eliuds Manager, reichte ihm alle 5 km eine Flasche mit 215 Milliliter Maurten-Drink, einem Sportgetränk.

    DAS ZWEITE AUTO

    Um auch wirklich nichts dem Zufall zu überlassen, stand ein zweites Auto bereit – das mit derselben Software ausgestattet war wie das erste. Es hätte beim geringsten Problem sofort einspringen können.

    TEMPOMACHER

    Eliuds Tempomacher hatten in erster Linie die Aufgabe, ihn soweit wie möglich vom Wind abzuschirmen. Sie liefen in einer völlig neuen Formation, die eine Art Luftblase um Eliud herum entstehen ließ. Die Tempomachergruppe wurde alle paar Kilometer ausgewechselt, weil kein anderer Sportler der Welt Eliuds Tempo ohne Ruhepause durchhalten kann.

    WIEN

    Wien wurde als Veranstaltungsort für die INEOS 1:59 Challenge gewählt, weil der Zeitunterschied zu Eliuds Trainingslager in Kenia nicht mehr als drei Stunden beträgt, weil der Kurs lang, flach, geschützt und gerade ist und Platz für Zuschauende bietet und weil das Wetter wahrscheinlich gut sein würde.

    Die welt sah zu

    INEOS 1:59 - Einige zahlen zur veranstaltung

    120,000 zuschauende standen an der laufstrecke in den strassen wiens

    500 millionen menschen sahen die challenge weltweit im fernsehen & online auf youtube

    12.500 online-presseartikel 2,9 milliarden lesende insgesamt

    2,9 MILLIARDEN wachsende leserschaft

    17 MILLIARDEN aufrufe auf allen social-media-kanälen

    No Human Is Limited - Einige zahlen zur kampagne

    850,000 Follower weltweit - #NoHumanIsLimited wurde am tag der INEOS 1:59 challenge (hinter zwei weiteren hashtags für INEOS 1:59) zum drittwichtigsten thema auf twitter

    13 MILLIARDEN - die kampagne erreichte allein auf Twitter 13 milliarden menschen, es gab 215.000 #NoHumanIsLimited posts auf Twitter und 30.000 posts auf Instagram

    8 der Besten - 8 botschafter/innen, jede/r mit einer eigenen geschichte von überwundenen barrieren und bemerkenswerten leistungen:

    1. Chris Froome
    2. Patrick Vieira
    3. Sir Ben Ainslie
    4. Hermann Maier
    5. Abdi Nageeye
    6. Elaine Wyllie
    7. Robby Ketchell
    8. Dame Tanni Grey-Thompson

    #No Human Is Limited

    ELIUD Kipchoge wollte auf den Straßen Wiens nicht bloß Geschichte schreiben. Mit einer Marathon-Zeit unter zwei Stunden wollte er der Welt noch etwas anderes zeigen, nämlich dass Menschen keine Grenzen gesetzt sind. Als er die Ziellinie bei 1:59:40 überquerte, sagte er: „Ich rechne damit, dass nach dem heutigen Tag mehr Menschen auf der ganzen Welt einen Marathon in weniger als zwei Stunden laufen werden.“

    Man war in der Fachwelt jahrelang davon ausgegangen, dass der menschliche Körper einfach nicht in der Lage sei, 42,195 Kilometer in weniger als zwei Stunden zu laufen. Aber solche Fälle hatte es schon öfter gegeben. Etwa bei der Englischen Meile in unter vier Minuten. Diese Zeit galt in den 40er-Jahren nicht nur als unmöglich, sondern sogar als gefährlich. Doch am 4. Mai 1954 hielt Roger Bannister diese Zeit für machbar – so wie Eliud am 12. Oktober 2019 daran glaubte, dass er der erste Mensch sein konnte, der einen Marathon in weniger als zwei Stunden läuft.

    Zwischen diesen beiden historischen Ereignissen liegen 65 Jahre, aber beide Männer hatten sich auf den denkwürdigen Tag vorbereitet, indem sie sich den Sieg vor Augen hielten. Leider konnte Roger Bannister Eliuds unglaubliche Leistung in Österreich nicht mehr miterleben. Er war im März 2018 mit 88 Jahren an Parkinson verstorben. Und der 34-jährige Eliud hatte seinerseits nicht erlebt, wie Roger Bannister auf der Iffley-Road-Strecke in Oxford die Meile in 3 Minuten und 59,4 Sekunden lief. Aber die beiden hatten etwas gemeinsam. Keiner von ihnen wollte sich damit abfinden, dass ihm Grenzen gesetzt waren.

    Eliud – und das Team hinter den Kulissen der INEOS 1:59 Challenge – hoffen nun, dass andere sich davon inspirieren lassen, Grenzen auszuloten und sich Dinge abzuverlangen, die ihnen bisher unmöglich schienen.

    „Jeder Mensch kann seine persönlichen Grenzen überwinden“, sagte Eliud. „Jeder Mensch kann mehr leisten als er gedacht hätte. Aber der Glaube an sich selbst ist dafür entscheidend.“

    Roger Bannisters Rekord hielt nur 46 Tage. In den vergangenen 50 Jahren schafften mehr als 1.000 Sportler die Englische Meile in weniger als vier Minuten. „Zuvor hatten sich die Läufer von der Einstellung, dass weniger als vier Minuten für eine Meile unmöglich wären, bremsen lassen“, sagte Bill Taylor, Autor von „Simply Brilliant: How Great Organisations Do Ordinary Things in Extraordinary Ways.“

    Eliuds Vermächtnis wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen, doch heute ist er ganz darauf ausgerichtet, die Welt zu inspirieren. Seine Kampagne „No Human Is Limited“ wird bereits von zahlreichen berühmten Persönlichkeiten aus der Welt des Sports und aus der Wirtschaft unterstützt.

    Einer davon ist der vierfache Tour de France-Sieger Chris Froome. „Dass Eliud die Grenze von zwei Stunden überwinden konnte, beweist, dass man sich im Sport niemals Grenzen setzen sollte“, sagte er.

    ineos159challenge.com

    8 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Rule Britannia

    ELEANOR Roosevelt sagte einst: „Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“

    Im britischen Portsmouth, wo das INEOS TEAM UK beheimatet ist, sind diese Träume – wie sie vor etwa 18 Monaten erstmals auf Papier skizziert worden waren – nun Wirklichkeit geworden.

    Die INEOS-Teilnahme am America‘s Cup würde etwas Spektakuläres hervorbringen, soviel war klar. Und genauso ist es. Und zwar eine futuristische Segelyacht, die „fliegen“ kann. „Nichts dergleichen hat man auf dem Wasser bisher gesehen“, meinte Chef-Designer Nick Holroyd.

    Das Boot wurde Britannia getauft, wie die berühmte Regattayacht des englischen Thronfolgers, die es zeit ihres Lebens auf beneidenswerte 231 Siege brachte. Die Britannia wurde 1893 für den späteren König Edward VII gebaut und sie herrschte tatsächlich über die Wellen. Das INEOS Boot – das erste des Teams – wurde im Oktober offiziell vorgestellt. Eines seiner prägenden Merkmale ist der torpedo-ähnliche Rumpf.

    Sir Ben Ainslie äußerte in seiner Ansprache die Hoffnung, erstmals in der 168-jährigen Geschichte des America‘s Cup ein britisches Team zum Sieg führen zu können. INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe und seine Tochter Julia tauften die Yacht anschließend Britannia.

    „Ich bin natürlich nicht ganz objektiv, aber für mich ist der Name Britannia eine wunderbare Anspielung auf unsere Geschichte als Seefahrernation“, meinte Ben.

    Die AC75-Yacht wird nun im Wasser des Solent, jenes Seitenarms des Ärmelkanals, der die Isle of Wight vom englischen Festland trennt, ausgiebig getestet. Anschließend geht es nach Italien, um dort vor der Küste Sardiniens Winterwind und -wetter optimal zu nutzen. Ihre Leistung auf See entscheidet über Veränderungen, die am zweiten Boot vor dessen Vorstellung im Februar 2020 vorgenommen werden.

    „Dies ist tatsächlich eine entscheidende Phase in der Kampagne“, erklärte Ben. „Unsere Erkenntnisse werden in das zweite Rennboot und schließlich 2021 in den America‘ s Cup selbst einfließen.“

    Trotz aller Bemühungen ist es bislang keiner britischen Crew gelungen, den ruhmreichen America‘s Cup zu gewinnen. „Die Bemühungen um den Sieg benötigten einen frischen Ansatz, eine neue Strategie und ernsthafte Unterstützung durch INEOS, sodass unser Fokus ganz und gar auf unsere Mission ausgerichtet ist“, führte Ben aus.

    Die erste Gelegenheit, das Design seiner Yacht im Wettbewerb mit den vier Hauptrivalen zu testen, erhält das britische Team im April 2020 in Cagliari, Sardinien, wo alle Yachten am ersten Rennen der America‘s Cup World Series teilnehmen. Der eigentliche America‘s Cup-Wettkampf 2021 findet im März 2021 statt.

    Das Team hat zwar – dank der Simulatoren, die das Design- und Segelteam an Land einsetzt – „eine realistische Vorstellung“ davon, was es von seiner AC75 erwarten kann; die Dynamik lässt sich jedoch schwer vorhersagen.

    „Es kommen wahrscheinlich neue Herausforderungen auf die Segler zu“, meinte Ben.

    „Die Besatzung, die 2021 die Geschichte neu schreiben will, hat bereits ihre Lektionen gelernt. Was genau, wird unter Verschluss gehalten, aber das Design des zweiten Bootes des INEOS Team UK wird weiter verfeinert werden.“

    „Wir wissen schon jetzt viel, was beim zweiten Boot anders werden soll“, so CEO Grant Simmer.

    Die Uhr läuft für alle Teams, die am begehrten America‘s Cup teilnehmen werden.

    Grant berichtete, Sir Ben Ainslies britische Crew wollte bereits früh ein Testboot herausbringen.

    „Unser erstes Testboot T5 war wirklich eine gute Sache. Wir hatten damit schon in einer Frühphase der Kampagne ein Programm und ein Projekt“, erzählte er.

    „Das Land-Team und das Segel-Team mussten sich zusammensetzen und einige Systeme entwickeln. Wir lernten schon allein dadurch, dass wir ein Boot dieser Konfiguration draußen segeln mussten.“

    Das Ziel lautet nun, möglichst viel Zeit mit der ersten AC75 „Britannia“ auf dem Wasser zu verbringen und die Designs der Boote anderer Teams zu studieren.

    „Aus diesen beiden Erfahrungen ergibt sich letztlich das Design unserer zweiten AC75“, sagte er.

    Ein Boot konnte erst vor Kurzem auf dem Wasser studiert werden, und zwar jenes des Emirates Team New Zealand. Dieses Team hatte kein Testboot gebaut, sondern gleich sein AC75-Programm begonnen.

    „Sie haben sich seit dem letzten Cup stark auf ihren Simulator verlassen – wie alle anderen Teams –, aber ich halte ihre Strategie nicht für besonders riskant“, meinte Grant.

    Laut Grant wäre das Deckslayout des Team New Zealand sehr einfach gehalten, mit Schwerpunkt auf der Energieerzeugung. Aber bei potenziellen Geschwindigkeiten von mehr als 50 Knoten ist im Wettbewerb alles möglich.

    „Es kann sehr leicht zu Ausfällen kommen, weil diese Boote sehr leicht sind und kentern können“, erklärte er. „Ein wesentliches strukturelles Problem kurz vor den Meisterschaften, und es kann vorbei sein – für jeden.“

    AC75 Britannia

    BAUZEIT IN STUNDEN: 50.000+

    DESIGN AUFWAND IN STUNDEN: 90.000+

    CNC MASCHINENSTUNDEN: 45.000+

    EINZELTEILE: 25.000

    GESCHÄTZTE HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 50 KNOTEN, 57,5 MPH, 92,6 KM/H

    LÄNGE: 22,76 M MIT BUGSPRIET (20,7 M OHNE)

    MAX. BREITE: 5 M BREITE

    GEWICHT: 6.450 KILOGRAMM

    RUMPF UND RIGG: KARBONFASER

    RIGG: ZWEILAGIGES SOFTWING-SEGEL

    CREW: 11

    CREW-GEWICHT: MAX. 990 KG

    #ThereIsNoSecond | www.ineosteamuk.com

    6 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Die legendäre britische Bekleidungsmarke

    FÜR die erste Kollektion dieser Art entwarf Belstaff Landkleidung für das britische Team.

    Die Inspiration dafür lieferte die Kleidung, die Teams des America‘s Cup in dessen 168-jähriger Geschichte getragen haben.

    „Ich empfinde einen gewissen Stolz, wenn ich Belstaff trage, weil diese britische Marke den Inbegriff des Abenteuers, des Überwindens von Grenzen verkörpert“, so Skipper Sir Ben Ainslie.

    Die 23-teilige Kollektion, die Belstaff-Legenden und haltbare Hochleistungsmaterialien verbindet, wird ab April nächsten Jahres erhältlich sein.

    INEOS übernahm Belstaff im Oktober 2017.

    1 minute lesezeit Ausgabe 18
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    Belstaff

    BELSTAFF hat sehr viel übrig für Menschen, die das Risiko lieben, die das Abenteuer magisch anzieht und die sich nicht scheuen, ungewöhnlichere Wege zu gehen. Klingt sehr nach INEOS.

    The Road Less Travelled - Eine Original-Podcast-Serie

    Genau hier treff en sich die beiden. Die legendäre britische Bekleidungsmarke wurde 2017 von INEOS übernommen und die beiden verstehen sich prächtig.

    Nun kommt die Öffentlichkeit in den Genuss einer Original-Podcast-Serie von Belstaff , die das Leben von fünf Menschen mit unterschiedlichen Begabungen vorstellt, die ungewöhnliche Wege beschritten, indem sie sowohl die Rolle in Frage stellten, die man ihnen zugedacht hatte, als auch den Status quo ganz allgemein.

    Ihre Geschichten werden in der Podcast-Serie mit dem Titel „The Road Less Travelled“, zu Deutsch etwa „Der ungewöhnliche Weg“, erzählt, die von GQ Magazine als perfektes Antidot für die Mühen des morgendlichen Wegs zur Arbeit beschrieben wurde.

    In der ersten Serie spricht Reggie Yates – der selbst ganz gut weiß, was harte Arbeit und eigene Wege bedeuten – mit den Schauspielern Stanley Tucci (Der Teufel trägt Prada), Raleigh Ritchie (Game of Thrones), Naomie Harris (Moonlight), Andrew Scott (Fleabag) und Emma Mackey (Sex Education).

    Von Reggie Yates

    ERSTE FOLGE - STANLEY TUCCI

    In dieser Folge erzählt Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Stanley Tucci von seiner künstlerischen Entwicklung und seinem Weg aus einem kleinen Ort im Bundesstaat New York, seine Rolle in Frasier als scheuer Anrufer in der Radiosendung bis hin zu seiner für einen Oscar nominierten Rolle in dem von der Kritik hochgelobten Drama „Spotlight“.

    Stanleys Leben, die von ihm dargestellten Charaktere und seine Geschichten spiegeln seinen eigenen bemerkenswerten Weg wider – er selbst sieht dies als wesentlichen Teil seiner künstlerischen Entwicklung.

    ZWEITE FOLGE - RALEIGH RITCHIE

    In dieser Folge treffen wir den Schauspieler Jacob Anderson, als Musiker bekannt unter dem Künstlernamen Raleigh Ritchie. Raleigh verließ seine Familie in Bristol und zog in ein Hostel in London, wo er den ganzen Tag lang vorsang, nachts sein nächstes Album aufnahm und schließlich die große Rolle des „Grey Worm“ in der Serie „Game of Thrones“ erhielt, die seine Karriere bis hinauf in die Stratosphäre Hollywood beflügelte.

    Raleighs persönliche Auseinandersetzung mit seiner Identität, seinem plötzlichen Ruhm und seiner gemischten Abstammung sind die Wurzeln seiner ganz speziellen Weltsicht. Sie verstärkt seine Sehnsucht nach Authentizität – in seinen Rollen, seiner Musik und seinem Leben.

    DRITTE FOLGE - NAOMIE HARRIS

    In dieser Folge geht es um Naomie Harris, eine mehrfach preisgekrönte Schauspielerin und Star des mit dem Oscar ausgezeichneten Films „Moonlight“. Naomie spricht über ihre Gemeinde-Theaterschule in Nord- London, ihre Erfahrung als Außenseiterin an der Universität Cambridge und darüber, wie dieses Hervortreten aus der eigenen Kultur, diese Distanzierung schließlich zu ihren Kinoerfolgen führte.

    Naomies Vorliebe für starke Frauenrollen, von Eve Moneypenny bis Winnie Mandela, ist mit einer Neuinterpretation geschichtlicher Vorgaben verbunden und verleiht Ikonen der Popkultur Menschlichkeit, Komplexität und Persönlichkeit.

    VIERTE FOLGE - ANDREW SCOTT

    In dieser Folge spricht Andrew Scott über seine Homosexualität im katholischen Irland, Vergebung für die Kirche und seine neueste Rolle in der von der Kritik hochgelobten Serie „Fleabag“, die das Potenzial hätte, die Wahrnehmung von Priestern im heutigen Großbritannien zu verändern.

    Andrews tiefe Liebe zur Natur des Menschen, ob Verspieltheit, Unsicherheit oder Erfolgsstreben, haben seinen Weg als Schauspieler, als Freund und als zwielichtige Figur – Spectre und Sherlock – maßgeblich beeinflusst.

    FÜNFTE FOLGE - EMMA MACKEY

    In dieser Folge wird Emma Mackey, Schauspielerin und Star der Netflix-Serie „Sex Education“, präsentiert. Emma spricht über ihre Kindheit und Jugend in der französischen Provinz, ihren Versuch, Teil der Klassengemeinschaft zu sein, und die Realität des Drehens von Sex-Szenen.

    Emmas eigene Persönlichkeit und die Persönlichkeit, mit der sie im Film berühmt wurde, machen jeweils eine bestimmte Individualität aus. Und das ist etwas, was in der modernen Gesellschaft ihrer Meinung nach heiß begehrt ist.

    WWW.BELSTAFF.CO.UK/PODCAST-AW19.HTML

    Der richtige Standort

    Belstaffs Lust auf Veränderung ist ungebrochen. Man ist auf der Suche nach einem besseren Standort für den Londoner Flagship-Store.

    BELSTAFF setzt seine kühne Expansion in britischen und europäischen Einkaufsstraßen weiter fort. Seit INEOS im Oktober 2017 die legendäre britische Bekleidungsfi rma übernahm, werden Läden wieder geöffnet und an neue Standorte verlegt. Die neueste Entscheidung ist ein neuer Flagship- Store in der Londoner Regent Street, der mit seinem eklektischen Angebot aus legendären britischen und internationalen Marken jährlich 50 Millionen Besuchende anzieht.

    In den vergangenen sechs Jahren lag der Flagship-Store in der New Bond Street, doch in Anbetracht der neuen Vision für das Laden-Design und des Schwerpunkts auf Gemeinschaftsbildung war es Zeit für einen Umzug.

    Der neue Store liegt nahe an Soho, einer der lebendigsten Londoner Stadtviertel, und diese Umgebung wird das Design des neuen Ladens prägen.

    „Der Raum verwandelt sich mühelos von einem typischen Laden in einen Treff - punkt der Gemeinschaft, weil die Einrichtungsgegenstände mit Rollen versehen und daher beweglich sind“, erklärte CEO Helen Wright. Und Belstaff wird das nützen.

    Geplant sind eine Reihe von kuratierten Veranstaltungen mit diversen Gastgeber/ innen sowie besondere Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Podcast-Aufzeichnungen.

    Wichtige Persönlichkeiten aus Soho waren bereits an der offiziellen Eröffnung beteiligt, übernahmen Bewirtung, Musik und Unterhaltung.

    Wie bei vielen neu gestalteten Belstaff - Stores gibt es reichlich Platz, um die Kundschaft mit Kaffee oder Gin und Tonic zu verwöhnen, während ihre alten Jacken im Haus neu gewachst werden.

    Es wird auch Kurse geben, in denen Kundinnen und Kunden alles über die richtige Pfl ege ihrer Belstaff -Jacken aus gewachster Baumwolle oder aus Leder erfahren.

    Diese Kurse werden gefi lmt und auf den Belstaff -Kanälen verfügbar sein.

    „Sie verweisen auch auf die Bedeutung nachhaltig produzierter Kleidungsstücke fürs Leben“, erklärte Helen Wright.

    Seit beinahe 100 Jahren rüstet Belstaff einige der größten Abenteurer überhaupt aus, darunter die Pilotin Amy Johnson, den Abenteurer T. E. Lawrence und den Revolutionär Che Guevara. „Belstaff produziert die von ihnen getragenen Jacken immer noch“, so Helen Wright. Für Belstaff sind dies aufregende Zeiten.

    Im März wurde der Laden in Spitalfields von INEOS wiedereröffnet.

    Im Mai zog die Münchner Filiale in die Residenzstraße, das lebendige Zentrum der Stadt, um.

    Und im Juli zog Belstaff Glasgow vom Princes Square in deutlich größere Räumlichkeiten in der Ingram Street.

    Aber eines hat sich nicht geändert: die Kundschaft steht immer an erster Stelle.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Innovation ist nicht imitation

     

    INEOS läuft anderen niemals hinterher. Hat es auch nie getan. INEOS übernimmt gerne die führung und sieht veränderung als chance. Als möglichkeit zur innovation. Als möglichkeit, bessere lösungen zu finden.

    Nachhaltigkeit durch Innovation

    INEOS investiert in hunderte aktive projekte zu themen wie kohlenstoff, wasserstoff, wärme & energie, erneuerbare energien, ressourcen und abfall

    Erneuerbare Rohstoffe aus nachhaltigem holzbasiertem Abfall dienen als Ersatz für herkömmliche Rohstoffe aus öl- und gasbasierten Produkten. Die daraus resultierenden Polymerprodukte von INEOS tragen zu einer messbaren Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) bei.

    Innovation bedeutet mehr als nur ideen. Man muss die ideen auch umsetzen ...

    THOMAS Edison – der wohl größte Erfi nder aller Zeiten – hatte für alle, die in seine Fußstapfen treten wollten, einige wertvolle Ratschläge. „Der Wert einer Idee“, sagte er, „liegt in deren Umsetzung.“ Als Unternehmen ist INEOS in der Umsetzung großer Ideen unübertroff en. Tag für Tag.

    Pete Williams, INEOS-Konzerndirektor für Technologie, zweifelt daran nicht im Geringsten.

    „INEOS verbessert seine Nachhaltigkeit ständig, und die Produkte tragen zu einer verbesserten Nachhaltigkeit für viele Dinge bei, die wir in unserem Alltag für selbstverständlich halten“, stellte er fest. „Wir möchten unseren Kunden nicht nur heute, sondern auch in 10, 20, 30 Jahren und darüber hinaus wertvolle Produkte liefern. Wenn angesichts einer ständig wachsenden Weltbevölkerung nun also die Nettoemissionen von Kohlendioxid auf Null reduziert werden sollen, wird INEOS Anpassungen vornehmen und mitgehen, um Bedürfnisse zu erfüllen, Herausforderungen zu bewältigen und neue Chancen zu ergreifen.“

    Und dafür ist die Innovationskraft entscheidend. Innovationen und Nachhaltigkeit sind bei INEOS untrennbar miteinander verbunden.

    INEOS-Produkte liefern bereits einen wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, indem eine breite Palette an Produkten für verschiedenste Industrien angeboten wird – von der Automobilindustrie über das Gesundheitswesen und die Medizin, die Luft- und Raumfahrt, erneuerbare Technologien, die Bauindustrie, Elektronik, Elektroartikel und Haushaltswaren bis hin zur Verpackung.

    In unabhängigen Berichten wurde berechnet, dass sich die Treibhausgasemissionen mehr als verdoppeln würden, wenn Polymere in maximalem Ausmaß durch die nächstbeste Alternative ersetzt würden.

    „Und wir streben nach weiteren Innovationen, um in Zukunft noch mehr beitragen zu können“, so Pete Williams.

    Das Unternehmen arbeitet tagtäglich an Effizienzverbesserungen seiner Standorte und an einer Reduktion der Emissionen.

    Effizienter betriebene Anlagen sind nicht nur für die Umwelt besser, sie ermöglichen auch Einsparungen und Investitionen an anderer Stelle.

    Die von INEOS hergestellten Polymere enthalten vor allem Kohlenstoff . „Und wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit diesem Kohlenstoff sehr sorgsam umzugehen“, erklärte Pete Williams. „Es ist unsere Aufgabe, den Kohlenstoff so effi zient wie möglich zu nutzen und so viel wie möglich zurückzugewinnen und wiederzuverwerten.“

    INEOS hat bereits neuartige Polymere eingeführt, die Recycling-Kunststoff e enthalten.

    Wir untersuchen auch den Einsatz von Kohlenstoff biologischen Ursprungs – also Kohlenstoff aus natürlichen Quellen außer Öl und Gas – und bieten neue Bioprodukte an, wie etwa Biovyn. „Alle diese Produkte tragen zu einer weiteren Reduzierung der Emissionen bei“, versichert Pete Williams.

    Um wirklich nachhaltig zu agieren, muss INEOS allerdings ausreichend Gewinne erzielen, dass Investitionen in neue, modernste Produktionsmethoden und -anlagen möglich sind.

    „Ein guter Vergleich wäre etwa ein 30 Jahre altes Auto mit hohem Verbrauch, das durch ein neues, wesentlich sparsameres Modell ersetzt wird“, fährt Pete Williams fort. Und genau das tut INEOS derzeit.

    Im Januar dieses Jahres gab INEOS Pläne für eine Investition von drei Milliarden Euro in einen neuen Propandehydrierungskomplex in Antwerpen bekannt.

    Die Investition, von Vorstandschef Sir Jim Ratcliff e als die größte ihrer Art in Europa seit mehr als einer Generation bezeichnet, wird eine drastische Reduktion der mit der Herstellung von Olefinen verbundenen Emissionen ermöglichen. Und Olefine sind ein wichtiges Zwischenerzeugnis in der Herstellung verschiedenster Produkte für die Anwendung in der Automobil-, Bau-, Transportbranche und im medizinischen Bereich.

    Kurzum, INEOS wird sein Streben nach Nachhaltigkeit weiter fortsetzen und den Herausforderungen eines sich wandelnden Umfelds mit Innovationen begegnen.

    Und dabei spielt es keine Rolle, woher die Ideen stammen. „Gute Ideen können von überall her kommen“, meint Pete Williams. „Von Beschäftigten, Kunden oder Zulieferern.“

    Solche Ideen lassen sich über effi zient arbeitende Netzwerke, etwa das Carbon and Energy Network, rasch verbreiten.

    Greet Van Eetvelde, Leiterin der Energie- und Innovationspolitik bei INEOS, berichtet, dass INEOS an Hunderten von aktiven Projekten in den Bereichen Kohlenstoff , Wasserstoff , Wärme & Energie, erneuerbare Energien, Ressourcen und Abfall beteiligt ist.

    „Bei vielen handelt es sich um Innovationsprojekte in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Organisationen. Denn wir möchten Fachwissen nutzen und mit sektorübergreifenden Unternehmen kooperieren, um die signifi kanten Vorteile für unsere Branche und darüber hinaus optimal zu nutzen“, führte sie weiter aus.

    Insider/innen wissen bereits, wieviel die chemische Industrie dazu beigetragen hat, dass Autos und Flugzeuge leichter und sparsamer werden.

    Sie wissen, dass es ohne chemische Industrie keine Windturbinen und keine Solarmodule gäbe.

    Sie kennen die Bedeutung der chemischen Industrie für die Wasserversorgung einiger der ärmsten Regionen der Welt.

    „Wir wissen, was wir bisher geleistet haben, was wir derzeit leisten und was wir in Zukunft leisten können, um eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu ermöglichen“, bekräftigte Pete Williams. „Die Schwierigkeit besteht wie immer darin, die öffentliche Wahrnehmung unserer Tätigkeit zu verändern.“

    Innovationen im bereich kunststoff-recycling

    Mit seinen zukunftsorientierten, dynamischen ansätzen steht INEOS im zentrum der herstellung vieler neuer, innovativer produkte.

    INOVYN als entscheidender schritt zu einer neuen „grüneren“ PVC-generation

    SEIT seiner Erfindung vor mehr als 100 Jahren wird PVC in erster Linie aus fossilen Brennstoffen hergestellt. In einigen Ländern, etwa Brasilien, wird stattdessen Zucker als Ausgangsmaterial eingesetzt, aber das ist auch nicht unumstritten.

    „In Europa reagiert man besonders empfindlich, wenn Land für etwas anderes als die menschliche Nahrungsmittelversorgung genutzt wird“, so Dr. Jason Leadbitter, Leiter für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung bei INOVYN.

    Aber die Zeiten ändern sich – und das INEOS-Unternehmen INOVYN steht im Zentrum einer ganz wesentlichen Veränderung. Hier hat man begonnen, anstelle von Gas und Öl Biomasse für die Herstellung der neuesten Generation von PVC zu verwenden. Und das Schöne daran ist, dass es sich dabei um einen erneuerbaren Rohstoff handelt, der in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelkette steht.

    „Das hat bisher noch niemand versucht“, so Filipe Constant, Geschäftsführer von INOVYN. „Es ist ein absolutes Novum und führt zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um mehr als 90 Prozent gegenüber herkömmlicher PVCErzeugung.“

    Das neue Produkt ist BIOVYN™ – und potenzielle Kunden aus aller Welt, etwa aus Australien, Amerika und der Türkei, bekunden bereits ihr Interesse.

    „Wir hatten bereits unzählige Anfragen aus den verschiedensten Sektoren, etwa der Automobilindustrie, dem medizinischen Bereich und sogar von Fenster- und Rohrherstellern“, berichtete Inna Jeschke, Marketing-Leiterin für Allzweck-Vinyl bei INOVYN.

    Biomasse-PVC führt zu einer reduktion der treibhausgasemissionen um mehr als 90 prozent gegenüber herkömmlicher PVC-erzeugung

    Damit dies möglich wurde, mussten zunächst viele Puzzleteile richtig zusammengefügt werden.

    INEOS O&P in Köln, Deutschland, stellt die Biomasse – das Ausgangsmaterial – bereit und gewährleistet, dass das Material erfolgreich in Bioethylen umgewandelt werden konnte.

    Diese Umwandlung von Bioethylen zur Herstellung von BIOVYN wurde erst durch eine robuste und transparente Norm möglich, die vom weltweit angesehenen Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB, „Runder Tisch für nachhaltige Biomaterialien“) entwickelt wurde. Als das Puzzle fertiggestellt war, fehlten INOVYN nur noch die Kunden. „Produzieren kann man viel, man muss aber auch Kunden finden, die bereit sind, den höheren Preis dafür zu zahlen“, meinte Inna Jeschke.

    Tarkett, ein weltweit vertretener Hersteller von Bodenbelägen, war von der Idee überzeugt. „Wir glauben an das Konzept, gemeinsam Gutes zu tun“, meinte CEO Fabrice Barthélemy. „Und wir sind überzeugt, dass wir dringend neue Modelle brauchen, um die begrenzten natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen.“

    Tarkett beabsichtigt, BIOVYN™ für die Herstellung einer neuen Kollektion von Böden einzusetzen, die im nächsten Jahr in Europa auf den Markt kommen soll.

    „Glücklicherweise treiben die skandinavischen Länder die Agenda der erneuerbaren Materialien wirklich voran“, stellte Inna Jeschke fest. Das aus Biomasse hergestellte Rohmaterial wird per Schiff zur INEOS O&P-Anlage in Köln gebracht, wo es im bestehenden Kracker in Bioethylen umgewandelt wird. Dieses wiederum gelangt über eine Rohrleitung in die INOVYNAnlage im deutschen Rheinberg.

    „Wir können nicht von einem biobasierten Material sprechen, weil dem Bioethylen nach wie vor fossiles Ethylen beigemischt wird“, erklärte Jason. „Aber hier spielt die RSB-Norm eine entscheidende Rolle, denn sie sorgt dafür, dass Bioethylen dem BIOVYN- Produkt zugerechnet wird.“

    Er bezeichnet dies als wesentlichen Schritt in INOVYNs Bemühungen um Nachhaltigkeit.

    „Hier wird unser Engagement in der Entwicklung innovativer Lösungen, die die Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen, deutlich sichtbar“, stellte er fest.

    Der „Roundtable on Sustainable Biomaterials“, dessen globale Aufgabe und Zielsetzung die Unterstützung bewährter Praktiken für die nachhaltige Produktion von Biomaterialien ist, äußert sich sehr lobend über INOVYN.

    „Dieses Produkt ist wegweisend in der neu entstehenden biologischen Kreislaufwirtschaft“, so der geschäftsführende Direktor Rolf Hogan.

    Neustart für recyclingkunststoff

    PLASTIKMÜLL, der einst auf der Deponie oder in der Müllverbrennung landete, wird nun wiederverwertet und für die Erzeugung einer Reihe hochwertiger Kunststoff e verwendet. INEOS hat eine Menge Geld in die Erforschung neuer Möglichkeiten investiert, wie diese Recycling-Kunststoff e erneut einer Nutzung durch die Kunden zugeführt werden könnten.

    „Wir wollen nicht allzu viele Worte darüber verlieren, bis wir tatsächlich etwas vorweisen können“, so David Kirkwood, Polymer-Geschäftsleiter. „Aber die Verwendung von 50 Prozent oder mehr Recycling- Kunststoff in unseren Produkten ist schon eine große Leistung.“

    INEOS hofft, dass seine langfristigen Verträge mit Recyclingfirmen wie Viridor der Öffentlichkeit signalisieren, dass Plastikmüll eine wertvolle Ressource ist, die wiederverwertet, nicht einmalig verwendet und weggeworfen werden sollte. Dafür hat man gemeinsam einen Plan ausgearbeitet.

    Haushaltsabfälle werden gesammelt, sortiert und gereinigt, bevor sie zu Recycling- Kunststoff -Pellets verarbeitet werden, aus denen INEOS dann zusammen mit einem hochwertigeren Kunststoff in seinen Anlagen ein Produkt herstellt, das genauso gut ist wie das Original.

    „In die Entwicklung und Produktion dieses völlig neuen Angebots sind auf INEOS-Seite viel Werkstoffwissenschaft und Verfahrenstechnik eingeflossen“, erklärte CEO Rob Ingram. INEOS-Kunden äußern sich sehr positiv über die neue Produktpalette „Recycl-IN“.

    Die verwendung von 50 prozent oder mehr recycling-kunststoff in unseren produkten ist schon eine grosse leistung

    In der Vergangenheit waren Markenhersteller und Konsumenten von Recycling- Kunststoff en nur mäßig begeistert, weil sie im Recycling-Prozess einiges an Qualität einbüßten und das Endprodukt einfach nicht dieselbe Qualität aufwies. Dieses Hindernis konnte mit Recycl-IN nun überwunden werden. Recycl-IN kann für viele Haushaltsprodukte genau in derselben Weise verwendet werden wie normale Kunststoffe. „Sie würden den Unterschied beispielsweise an einer Waschmittelfl asche nicht merken“, meinte David Kirkwood.

    Damit alles reibungslos läuft, benötigt INEOS eine konstante Versorgung mit Recycling- Pellets. Viridor wird im nächsten Jahr eine hochmoderne Recycling-Anlage im englischen Avonmouth eröffnen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

    „Die Schwierigkeit besteht für INEOS darin, dass wir in der Wertschöpfungskette auf andere angewiesen sind. Wir benötigen die Rohmaterialien, und das beginnt damit, dass jeder von uns seinen Plastikmüll der Wiederverwertung zuführt“, erklärte Gabriella Isidro, Leiterin Geschäftsentwicklung. „In der Wertschöpfungskette müssen alle zusammenarbeiten. Jeder von uns ist nur ein kleines Zahnrad im Getriebe.“

    Wie bei jedem anderen Prozess hängt das Endprodukt von den Ausgangsmaterialien ab. „Stehen am Anfang viele verschiedene Farben, wird das Endprodukt grau sein“, erläuterte Gabriella Isidro weiter.

    Da sich nicht zu 100 Prozent kontrollieren oder feststellen lässt, wofür diese Produkte verwendet worden waren, untersagt die Europäische Union den Kontakt dieser Materialien mit Lebensmitteln.

    Liz Rittweger, Geschäftsführerin INEOS Olefins & Polymers, meint, die Wiederverwertung von Kunststoff en wäre zwecklos, wenn die Gesellschaft sich weigere, Recycling- Produkte zu verwenden.

    „Dies ist keine PR-Übung“, meinte sie. „Recycl-IN führt große Mengen von Recycling-Kunststoff einer sinnvollen Verwendung zu.“

    Neue typen aus elektroschrott

    ZWEI innovative Unternehmen mit der gemeinsamen Vision einer Kreislaufwirtschaft haben nun mit der kommerziellen Produktion hochwertiger Kunststoffe aus bis zu 70 Prozent Recycling- Material begonnen.

    INEOS Styrolution und das österreichische Recycling-Unternehmen bage plastics haben perfekte Rezepturen für die allerersten ABS-Regranulate gefunden, die den Produkten aus fossilen Rohstoffen um nichts nachstehen.

    „Durch diese Partnerschaft werden deren Rezyklate und eine erstklassige Sortiertechnologie mit unserer Kompetenz in der Herstellung sowie unserer Innovationsfähigkeit kombiniert“, so ein Sprecher von INEOS Styrolution. INEOS Styrolution wird wiederverwertete Kunststoffe aus Elektround Elektronikschrott für die Erzeugung der neuen Type mit der Bezeichnung TERLURAN ® ECO GP-22 verwenden.

    „Diese Zusammenarbeit bringt uns auch dem INEOS-Ziel näher, pro Jahr mindestens 325 Kilotonnen an Recycling-Material in unsere Produkte aufzunehmen“, erklärte Sven Riechers, stellvertretender Geschäftsführer, Standardprodukte EMEA.

    Ubis zu 70 prozent recyclingmaterial wird nun bereits in der erzeugung hochwertiger kunststoffe eingesetzt

    Bage plastics stellt aus Kunststoffabfällen hochwertige Kunststoffgranulate und Compounds her. Daher liegt es im Interesse beider Unternehmen, möglichst viel Material für die Wiederverwertung zu erhalten.

    „Wir wollen sowohl den Abfall minimieren als auch selbst umweltschonend arbeiten“, erklärte Geschäftsführer Philipp Baum.

    INEOS Styrolution beschäftigt etwa 3.500 Menschen und betreibt 20 Produktionsstandorte in zehn Ländern.

    Global Denken - Globales Handeln

    Innovation wird bei INEOS Großgeschrieben und das bringt vielerlei vorteile

    Saubere Brennstoffe

    Die North West Hydrogen Alliance ist derzeit bestrebt, die für die Dekarbonisierung des Vereinigten Königreichs bereitgestellten Mittel optimal zu nutzen. Das INEOS-Unternehmen INOVYN arbeitet seit einiger Zeit mit der britischen Regierung daran, Wasserstoff als Weg in eine kohlenstoffarme Zukunft zu etablieren. Im Tätigkeitsbereich von INOVYN fällt Wasserstoff seit mehr als 100 Jahren als Nebenprodukt an. Man ist gerne bereit, hier zu investieren, wenn lokale und zentrale Regierungsstellen sowie andere Unternehmen mitmachen und sich an der Entwicklung der nötigen Infrastruktur beteiligen.

    Symbiose verschiedener Industrien

    Im britischen Hull laufen letzte Vorbereitungen für einen INEOS-Plan zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen durch verschiedene Industrien. Durch gemeinsam genutzte Ressourcen lassen sich die Kohlendioxidemissionen um etwa 4.100 Tonnen pro Jahr senken. Das von der EU fi nanzierte vierjährige EPOS-Projekt suchte für fünf energieintensive Industrien – chemische Industrie, Stahlindustrie, Zementindustrie, Mineralölwirtschaft und Maschinenbau – nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz sowie nach Wegen zur Kostensenkung und Verringerung der Kohlendioxidemissionen.

    Partnerschaften

    INEOS verwendet mittlerweile 50 Prozent und mehr Recycling-Kunststoff für die Herstellung einer Reihe von Polymeren mit hoher Spezifi kation. Um die konstante Verfügbarkeit von Plastikmüll für die Produktpalette Recycl-IN sicherzustellen, unterzeichnete INEOS langfristige Vereinbarungen mit Recycling- Unternehmen wie Viridor. Gemeinsam möchte man der Öffentlichkeit signalisieren, dass Plastikmüll eine wertvolle Ressource ist, die wiederverwertet, nicht einmalig verwendet und weggeworfen werden sollte.

    „Sustainable Innovation Awards“

    INEOS fördert mit seinen Sustainable Innovation Awards Innovationen aus der nächsten Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Aufbauend auf seinen Kontakten zu verschiedenen Universitäten und Projekten in Forschung und Innovation initiiert INEOS ein Awards-Programm für Master-Arbeiten an ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Viele der ausgezeichneten Personen treten zu einem späteren Zeitpunkt in das Unternehmen ein.

    Biomasse

    INOVYN verwendet nunmehr auch Biomasse – neben Gas und Öl – für die Herstellung der neuesten PVC-Generation. Das hat bisher noch niemand versucht. Es ist ein absolutes Novum und es führt zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um mehr als 90 Prozent gegenüber herkömmlicher PVCErzeugung. Das neue Produkt ist BIOVYN™ – und potenzielle Kunden aus aller Welt bekunden bereits ihr Interesse.

    Netzwerke

    Das konzernweite Netzwerk CEN (Carbon & Energy Network) der INEOS-Gruppe unterstützt in allen zugehörigen Unternehmen standortspezifi sche bewährte Praktiken, initiiert neue Geschäftsmöglichkeiten und fördert Innovationen.

    Mit Volldampf voran

    Im Rahmen des Projektes ECLUSE beteiligte sich INEOS Phenol in Antwerpen an der Finanzierung einer 5km langen Pipeline für andere Unternehmen. INEOS konnte aus der Müllverbrennungsanlage INDAVER/SLECO in Doel bereits Dampf in sein eigenes Werk leiten, andere Chemieunternehmen jedoch nicht. Dank der Pipeline, die alle mit INDAVER/SLECO verbindet, können sie das nun. Die Pipeline wird ebenfalls helfen, die Treibhausgasemissionen um 100.000 Tonnen jährlich zu reduzieren.

    Investition

    INEOS bahnbrechende Entscheidung für die Lieferung von preisgünstigem US-Gas nach Europa war der Wegbereiter für weitere Investitionen in neue, umweltfreundlichere und ökonomisch sinnvolle Infrastruktur in Antwerpen.

    Global Denken - Globale Versprechen

    Im rahmen seines engagements für eine neue kreislaufwirtschaft hat INEOS sich selbst vier ehrgeizige ziele bis zum jahr 2025 gesetzt

    325,000 INEOS strebt es an, mindestens 325.000 tonnen an recyclingmaterial in seine produkte aufzunehmen

    30% INEOS plant, einen anteil von durchschnittlich 30 prozent recyclingmaterial für produkte, die für styroporverpackungen in Europa vorgesehen sind, zu erreichen

    50% INEOS plant, eine palette von polyolefin-produkten für verpackung anwendungen in europa anzubieten, die mindestens zu 50 prozent aus recyclingmaterial bestehen

    100% INEOS will sicherstellen, dass 100 prozent der polymerprodukte wiederverwertet werden können

    Lesen Sie mehr über die INEOS-Initiativen für Innovation und Nachhaltigkeit auf: www.ineos.com/sustainability

    14 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Die Chemie Stimmt

    NACH 20 Jahren Investitionen und Innovationen hat INEOS sich nicht bloß zu einem der größten Hersteller von Chemikalien und Erdölerzeugnissen entwickelt. INEOS ist heute ein Unternehmen, das sich der Kreislaufwirtschaft, der Lösung des Plastikmüllproblems, der Umsetzung bewährter Praktiken und der Sicherung des Wohlbefi ndens und des Potenzials zukünftiger Generationen verschrieben hat.

    INEOS ist durch neue Technologien, Prozesse und Partnerschaften exponentiell gewachsen, hat ungeliebte Unternehmen übernommen, Anlagen von Weltklasse aufgebaut und bestehende Anlagen wiederbelebt.

    Und INEOS hat in den letzten Jahren mutige Schritte abseits seiner herkömmlichen Märkte gewagt, nämlich in den Automobilsektor, in den Mannschaftssport und in die Förderung junger Talente.

    INEOS' Überzeugung, Engagement und starker Teamgeist haben sich auch dort als Erfolgsformel erwiesen, und sie bilden nach wie vor das Fundament der Zukunftsstrategie.

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    4 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Six rivers - projekt

    Island. Wild. Wunderschön. Unberührt. Und eine der letzten Zufluchtsstätten des Atlantischen Lachses.

    Die Bestände sind in den letzten Jahren weltweit rapide zurückgegangen – die Gefährdung rückt bedrohlich nahe.

    Doch anstatt alle Hoffnung aufzugeben, engagiert eine kleine Gruppe von Menschen in Island, wo die Bestände noch intakt sind, sich nun für den Schutz dieser Art, bevor es zu spät ist.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, selbst begeisterter Fliegenfischer, ist einer von ihnen.

    FORSCHENDE aus Island und Großbritannien arbeiten nun gemeinsam an einem größeren Plan zur Rettung des Atlantischen Lachses. Teams des Imperial College London und des Marine & Freshwater Research Institute in Island wurden vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden und -Gründer Sir Jim Ratcliff e gemeinsam hinzugezogen.

    Sie werden in den nächsten vier Jahren Zeit und Energie in die Erforschung der Bedrohungen investieren, die das Überleben des Lachses außerhalb seiner Zufl uchtsstätten in den Flüssen Selá, Hofsà, Miðfjarðará und Sunnudalsá im off enen Meer gefährden.

    „Die Ursache für die weltweit abnehmenden Bestände ist nicht wirklich bekannt“, so Professor Guy Woodward, akademischer Projektleiter.

    Die von INEOS gesponserte PhD-Studentin Olivia Morris, die gemeinsam mit einem PhD-Studenten aus Island die neuen und alten Daten analysieren wird, nennt eine Reihe möglicher Gründe, wie etwa Klimawandel, Umweltverschmutzung und die Zerstörung ihrer Lebensräume. In Island läge es jedoch eher an den Fischfarmen und an der pelagischen Fischerei.

    „Die Populationen in Island sind noch relativ gesund, weil viele Probleme, die sich für den Lachs anderswo ergeben, hier noch nicht stark ausgeprägt sind“, erklärte Professor Woodward. „Das bedeutet, dass die wahrscheinlichen Ursachen in Island leichter zu identifi zieren sein dürften und wir anhand des hier erstellten Modells zukünftige Veränderungen vorhersagen könnten, bevor sie eintreten.“

    Der Strengur Angling Club, der seit Kurzem die Angelrechte an den Flüssen Miðfjarðará und Sunnudalsá verwaltet, schützt die Flüsse Selá und Hofsá schon seit Jahrzehnten.

    Seit 2004 beschränkt der Club das Gerät, das die Angler verwenden dürfen; 2012 wurde die Regel des Fangens und Freilassens eingeführt. Vor Kurzem wurde auch die Verwendung von großen Haken am Fluss Selá verboten.

    Im Laufe der Jahre wurden außerdem Lachstreppen errichtet, über welche die Lachse neue Laichgründe weiter fl ussaufwärts erreichen können.

    Die jüngste – die Miðfjarðará-Treppe – konnte 2017 dank einer Investition von Sir Jim Ratcliff e eröff net werden.

    „Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen“, berichtete Club-Direktor Gísli Ásgeirsson, der auch über Pläne für zwei weitere Lachstreppen sprach.

    Aber damit ist es nicht getan. Die neuesten Forschungen des Imperial College und des isländischen Instituts bauen auf der Arbeit von Strengur auf und fließen in laufende Schutzbestrebungen ein.

    Bisher wurden im Rahmen des Projekts von Botanikern Lärchen, Birken und Weiden gepflanzt, die den Boden an den Flüssen anreichern sollen.

    „Dieses Projekt ist sehr neu; so etwas wurde bisher in Island nicht versucht“, erklärte die Forstwirtin Else Møller. „Wenn die Vegetation an den Flüssen gesünder ist, finden auch die Organismen in den Flüssen gesündere Lebensbedingungen vor. Das hängt alles zusammen.“

    In fünf Flüssen werden außerdem Eier von einheimischen Lachsen weiter flussaufwärts ausgesetzt. Die ersten wurden bei Temperaturen von minus 10 °C im Kies vergraben.

    „Durch das Einbringen der Eier in den Fluss hoffen wir, in den nächsten fünf oder zehn Jahren einen gesünderen und robusteren Bestand zu haben“, erklärte Jon Magnus Siguroarson, Vorsitzender der Hofsá River Association.

    Das Team kennzeichnete außerdem 1.000 Smolts (Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr), um zu verfolgen, wohin sie ziehen.

    Gemeinsam werden die wissenschaftlichen und akademischen Teams erkunden, was die abnehmenden Bestände verursacht und was geschehen muss, um diese Entwicklung umzukehren.

    Guðni Guðbergsson, Leiter der Abteilung Süßwasser am Marine & Freshwater Institute, stellte fest, das von INEOS finanzierte Forschungsprojekt würde viel zum Schutz des Lachses im Nordosten Islands beitragen.

    „Wir wachen seit 40 Jahren über die Flüsse im Nordosten Islands und werden dies neben dem Projekt auch weiterhin tun. So können wir bestehende und neue Daten noch genauer analysieren“, erklärte er.

    Ein wunderbarer fisch

    Alle am Projekt Beteiligten sind sich in ihrer großen Bewunderung für den Atlantischen Lachs einig – der einiges an Strapazen überstehen muss.

    Dieser unglaubliche Fisch wandert im Laufe seines Lebens viele tausend Kilometer, kehrt aber zum Laichen immer in denselben Süßwasserfl uss zurück, dem er selbst entstammt.

    „Manchmal verbringt er zwei Jahre der Reife im offenen Meer, sein Geruchssinn führt ihn aber immer wieder zurück nach Hause“, erklärte Professor Guy Woodward vom Imperial College London.

    Und er schwimmt nicht nur schnell, er kann bis zu 3,6 m hoch springen.

    Jim ist dabei

    In Zusammenarbeit mit dem Strengur Angling Club, der das beste Fliegenfischen der Welt anbietet, initiierte INEOS Vorstandsvorsitzender und - Gründer Sir Jim Ratcliffe eine Reihe von Investitionen zum Schutz des Landes, der Flüsse und des Lachses im Nordosten Islands.

    Eier aussetzen

    Weiter flussaufwärts wurden Eier im Kies im Flussbett vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen. Die Lachse werden die erste Zeit ihres Lebens im Süßwasser verbringen, bevor sie ins offene Meer wandern. Nach einigen Jahren kehren sie zum Laichen an den Platz zurück, dem sie selbst entstammen.

    Baumpflanzungen

    Botaniker/innen pflanzten Lärchen, Birken und Weiden, die den Boden an den Flüssen anreichern sollen. Eine gesündere Vegetation an den Flüssen führt zu gesünderen Lebensbedingungen für die Organismen in den Flüssen.

    Smolts

    1.000 Smolts (Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr) wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen ihr Verhalten studieren können.

    Lachstreppen

    Bisher wurden drei Lachstreppen errichtet, über welche die Lachse neue Laichgründe weiter flussaufwärts erreichen können. Es gibt Pläne für zwei weitere.

    Das langfristige ziel für das lachsfischen in island

    Die flüsse Islands sind weltbekannt für das Lachsfi schen – und ziehen jedes Jahr begeisterte Fischer/innen aus der ganzen Welt an.

    Der vor etwa einem Jahr verstorbene frühere US-Präsident George H. W. Bush gehörte zu jenen, die am Fluss Selá fischen.

    „Das Fischen am Selá ist beinahe unbeschreiblich“, staunte er. „Der Fluss ist unglaublich schön. Die Fische, die gerade aus dem Meer kommen, sind wahre Kämpfernaturen und wunderschön anzusehen.“

    Doch wenn die Lachspopulation in Island ebenso schwindet wie in Norwegen, Schottland und Irland, könnte auch diese Einnahmequelle für die Farmer in den entfernten Gegenden Nordostislands, wo es den Fischen derzeit bestens geht, versiegen.

    Denn das Sportfischen verschafft ihnen, wenn es respektvoll betrieben wird (d. h. alle gefangenen Fische wieder vorsichtig freigelassen werden) ein gutes Einkommen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe, selbst ein ausgezeichneter Fliegenfischer, arbeitet seit Jahren mit dem Strengur Angling Club zusammen, der Fliegenfischen von bester Qualität auf der ganzen Welt anbietet.

    Gemeinsam hoff t man, die Einnahmen aus dem Weltklasse-Lachsfischen zu erhöhen, damit Strengur seine Geschäfte erweitern und mehr Schutzprojekte unterstützen kann.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    OGC Nizza in neuen Händen

    Auf dem Platz und abseits des Platzes herrscht Aufregung, als INEOS einen der ältesten Fußballvereine Frankreichs übernimmt

    EINER der ältesten Fußballvereine in der französischen Geschichte ist nun in INEOS' Hand. INEOS Football übernahm den OGC Nizza, eines der Gründungsmitglieder der französischen Fußballliga.

    „Der Club bietet alles, was wir von einem guten Fußballverein erwarten“, so CEO Bob Ratcliffe. „Gute Spieler. Einen guten Kader. Echte Begeisterung.

    Und wenn wir das mit den Werten von INEOS verbinden, dann erreichen wir unser Ziel.“ Und OGC war vierfacher französischer Meister, kann also auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Doch der letzte Pokalsieg wurde im Jahr 1997 erzielt.

    INEOS wird also ein wenig von seiner charakteristischen Entschlossenheit einbringen müssen, damit der Club wieder zu einer europäischen Größe wird.

    „Wir haben viele Vereine unter die Lupe genommen, wie INEOS das auch bei Unternehmen macht, und Nizza erfüllt die Kriterien für Wert und Potenzial“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Sir Jim Ratcliffe.

    Solange Claude, Vorsitzende von CDS 1947, einem Fan Club des Vereins, meinte, die Stadt identifiziere sich stark mit ihrem Fußballverein und würde große Hoffnung in die Übernahme durch INEOS setzen.

    „Wir gehen mit Hoffnung in diese Saison“, sagte sie. „Auch wenn der Anfang eher mäßig war, wissen wir, dass wir nun mit INEOS alle Hindernisse überwinden und allmählich siegen können.“

    Jean-Pierre Rivère, Präsident von OGC Nizza, spricht von einer allgemein positiven Stimmung.

    „Was jetzt gerade im Stadion passiert, ist einfach unglaublich“, meinte Assistenz Trainer Frederic Gioria. „Ich hätte nie gedacht, dass INEOS eines Tages Eigentümer unseres Vereins sein würde.“

    Für Patrick Vieira, Cheftrainer seit der letzten Saison, ist Erfolg nichts Neues.

    Er spielte für Juventus, Inter Milan, Manchester City, Arsenal.

    „Dass sich INEOS unseres Fußballvereins annimmt, ist ein großer Schritt vorwärts, nicht nur für uns, sondern auch für die französische Liga.“, sagte er. „Die Marke INEOS ist so bekannt. Sie wird unseren Ehrgeiz beflügeln. Wir haben erfahrene Leute, die in der Geschäftswelt erfolgreich waren.“

    Der OGC wurde 1904 gegründet und spielt derzeit in der höchsten französischen Spielklasse, der Ligue 1. Sein hochmodernes Stadion Allianz Riviera bietet Platz für 35.000 Zuschauende. In diesem Jahr fanden dort auch einige Spiele während der FIFA Fußballweltmeisterschaft der Frauen statt.

    Die Entscheidung für die Übernahme des OGC Nizza folgt auf die Übernahme des Fußballclub Lausanne Sport im November 2017.

    „Bei Lausanne haben wir einige Fehler gemacht, aber wir lernen schnell“, meinte Sir Jim Ratcliffe. „Diese Fehler wurden berichtigt und die Vorteile sind bereits erkennbar.“

    Er meinte, Vereine müssten abseits des Fußballfeldes ebenso erfolgreich sein wie auf dem Feld. „Das wird beim OGC Nizza nicht anders sein“, versicherte er. „Wir haben einen Plan und werden ihn einhalten.“

    PATRICK VIEIRA

    Cheftrainer des OGC Nizza und vermutlich einer der besten Spieler seiner Generation. Konnte sowohl für seinen Club als auch für sein Land große Erfolge erzielen.

    Arsenal:

    • 3 x Premier League.
    • 3 x FA Cup.
    • 3x FA Community Shield.

    Inter Milan:

    • 4 x Siere A.
    • 2 x Supercoppa Italiana.

    Manchester City:

    • 1 x FA Cup.

    Frankreich:

    • 1 x FIFA-Fußball- Weltmeisterschaft.
    • 1 x UEFA-Fußball- Europameisterschaft.
    • 1 x FIFA-Konföderationen- Pokal.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Tour de France challenge

    Mehr als 1.300 INEOS-Beschäftigte von Standorten auf der ganzen Welt radelten 625.387 km – und sammelten damit 104.000 Euro für diverse wohltätige Zwecke.

    Ihre gemeinsamen Anstrengungen in der Tour de France Challenge des Unternehmens entsprachen mehr als 15 Weltumrundungen.

    Zur Anerkennung dieser Bemühungen spendete INEOS für jedes der 52 erfolgreichen Teams 2.000 Euro an eine vom Team ausgesuchte lokale Wohltätigkeitsorganisation.

    Die Herausforderung für alle Teams lautete, jede einzelne Etappe der weltberühmten Tour de France zu fahren – und sie stellten sich der Herausforderung. Sie fuhren ihre Kilometer, ob vor, während oder nach der Arbeit.

    1. 625.387 km wurden zurückgelegt
    2. 15 Mal um die Erde
    3. 1300+ Beschäftigte in 52 Teams
    4. 2000 € Spende pro Team

    2 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Sicherheit geht vor

    INEOS sieht gesundheit und sicherheit als oberste priorität an. Doch wie präsentiert man das thema auf eine stets anregende und interessante weise? INEOS O&P in den USA holte sich dafür einen mann, der den everest bezwungen hatte

    JAHR für Jahr werden Hunderte von Menschen in die „Todeszone“ am Mount Everest gelockt. Eine Handvoll ist bereit, dafür zu sterben. Andere riskieren freiwillig, Finger und Zehen durch Kälte zu verlieren, wenn sie dafür den höchsten Berg der Erde erobern können.

    „Das mag ihre Vorstellung von Erfolg sein“, meinte Rhys Jones, der an seinem 20. Geburtstag auf dem 8.848 m hohen Gipfel des Mount Everest stand. „Meine ist es nicht.“ Rhys führt heute ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Menschen an die lebensfeindlichsten Orte dieser Erde zu geleiten. Er nimmt Risiken in Kauf. Aber nur kalkulierte Risiken.

    Und als jemand, der unvorstellbare Gefahren erlebt hat, hält er in Unternehmen regelmäßig Vorträge zu den Themen Sicherheit, Risiken und Teamwork.

    „Es gibt viele Parallelen zwischen dem, was in einem Unternehmen wie INEOS geschieht, und dem, was auf einem Berg geschieht“, erklärte er. „Im Unternehmen arbeitet man ständig unter gefährlichen Bedingungen. Ich bin nur auf den Bergen in Gefahr.“

    Rhys, mittlerweile 33, wurde von INEOS O&P USA vor Kurzem zu einem Vortrag beim jährlichen Sicherheitstraining am Standort Chocolate Bayou in Texas eingeladen.

    „Während der Planungen für das Event fordern wir alle dazu auf, kreative Sicherheitsbotschaften zu finden“, berichtete Michael Brocato, Umweltingenieur. „Durch einen frischen Ansatz hoffen wir, unsere Beschäftigten zu mehr Sicherheit zu inspirieren und zu motivieren. Es spielt keine Rolle, ob man bei INEOS arbeitet oder auf dem Gipfel des Everest steht, Sicherheit bleibt Sicherheit.“

    Während seines Vortrags für das US-Team ging Rhys auf diverse Einstellungen zum Thema Risiko ein und hob hervor, dass Sicherheit immer oberste Priorität sein muss.

    „Eine erfolgreiche Expedition ist meiner Meinung nach eine, bei der niemand verletzt wird“, meinte er. Aber dafür müsste jeder im Team diese Vision teilen. „Als Team muss man das Maß für den Erfolg festlegen“, betonte er. „Und mein Maß lautet, ebenso wie jenes von INEOS, Null Verletzungen.“

    Die INEOS-Beschäftigten hörten, wie er vor Kurzem eine Everest-Expedition geleitet hatte.

    „Unser Ziel lautete, so weit wie möglich hinauf zu kommen, ohne dass jemand Erfrierungen oder Verletzungen erlitt“, erzählte er. „Wir waren bereit, gegebenenfalls umzudrehen, und das halbe Team tat das auch.“

    Ein zweites Expeditionsteam, das den Everest am gleichen Tag besteigen wollte, war jedoch anderer Ansicht. Diesem Team gehörte ein Chirurg an, der sagte, er wäre bereit, Finger und Zehen durch Erfrierungen zu verlieren. In dieser Gruppe erreichten alle den Gipfel, aber zwei Drittel hatten Erfrierungen, einer der Teilnehmer verlor alle Zehen.

    „Der Everest lässt intelligente Menschen dumme Risiken eingehen“, meinte Rhys. Bei einer anderen Expedition – zum Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas – begannen die Augäpfel eines Kletterers einzufrieren, weil er vergaß, seine Schutzbrille aufzusetzen, sobald sich die Sonne zeigte. „Es war eine vermeidbare Verletzung, aber sie wurde für ihn und das gesamte Team zu einem großen Problem“, erzählte Rhys. „Dabei hätte jeder Anwesende ihm helfen und ihn an seine Schutzbrille erinnern können.“ Teamwork wäre entscheidend, meinte er.

    Bei INEOS ist das Achtgeben auf andere im Team unerlässlich. Wir sprechen vom „Brother‘s Keeper“-Prinzip, jede und jeder achtet auf andere Rhys, der in der Welt der Seile, Steigeisen und Eispikkel lebt, meinte auch, Selbstgefälligkeit wäre dort absolut fehl am Platz.

    „Wenn du deine ersten Klettertouren machst, prüfst du dein Gurtzeug, und du prüfst es immer und immer wieder“, sagte er. „Aber nach 1.000 Mal nachsehen wird man leicht selbstgefällig. Das Geheimnis besteht darin, jeden Tag als den allerersten Tag zu sehen, wenn es um Sicherheit geht.“

    Michael meinte, das Team von INEOS O&P USA habe sich von Rhys Vortrag inspirieren und bestärken lassen.

    „Wir kehren oft zu dem Grundsatz zurück, wonach ein erfolgreiches Projekt eines ist, bei dem es in erster Linie keine Verletzungen gibt und erst in zweiter Linie geschäftliche Ziele erreicht werden“, sagte er. „Rhys konnte das sehr gut nachempfinden.“ Er erzählte, einige Beschäftigte hätten sich auch dadurch inspirieren lassen, dass Rhys 2006 vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden und -Gründer Sir Jim Ratcliffe gesponsert worden war, um überhaupt die Chance zu erhalten, als jüngster Mensch der Erde die sieben höchsten Berge auf allen sieben Kontinenten zu erklimmen.

    Rhys Jones

    Der englische Bergsteiger war der jüngste Mensch, der den höchsten Gipfel jedes der sieben Kontinente der Erde erklomm. Den Gipfel seines letzten Berges, des Mount Everest, erreichte er an seinem 20. Geburtstag im Jahr 2006. Nun betreibt er gemeinsam mit einem Geschäftspartner „Monix Adventures“, eine auf Luxus-Abenteuerreisen spezialisierte Firma.

    monixadventures.com

    5 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Trash-4-Treats

    INEOS forderte Schülerinnen und Schüler in 10 Grundschulen in der Provinz Westkap dazu auf, Plastik, Glas, Dosen und Papier einzusammeln und die Chance auf einen Gewinn von etwa 3.000 Euro zu erhalten.

    „Die Idee war, aus mühseliger Arbeit eine angenehme Gewohnheit zu machen“, so Caroline Hughes, Sprecherin von INEOS SA. „Und auch den Kindern klar zu machen, dass Abfälle wertvoll sind.“

    Die Schulen, die anfänglich an diesem Trash-4-Treats-Wettbewerb teilnehmen sollten, erhielten zunächst eine Einweisung von einer örtlichen Recyclingfirma, Waste Want, die auch das Wiegen und Abholen des Mülls übernehmen sollte.

    Vor dem Wettbewerb veranstaltete INEOS an jeder Schule eine Müllsammelaktion. Alle Kinder erhielten Einsteiger-Sets, damit sie lernten, zwischen Wiederverwertbarem und nicht Wiederverwertbarem zu unterscheiden. Jedes Kind erhielt Müllsäcke in vier verschiedenen Farben für das Sortieren der Abfälle.

    Am Ende des Wettbewerbs hatten die 13.094 Schülerinnen und Schüler in nur sieben Wochen 5.328 kg Müll gesammelt. Davon waren 1.110 kg Plastikmüll.

    Doch für Caroline und das Team bei INEOS war die geänderte Einstellung der größte Vorteil.

    „Viele Lehrkräfte und Kinder waren verblüff t, als sie erfuhren, was mit Plastikflaschen in der Wiederverwertung geschieht.“ – Caroline Hughes, Sprecherin INEOS SA

    „Viele von ihnen hatten keine Ahnung, warum Müll ein Problem war“, berichtete Caroline. „Aber wir hoffen, dass die Kinder – die die fi nanziellen Vorteile und Vorteile für die Umwelt erleben durften – ihre Umgebung weiterhin sauberhalten werden.“

    Gewinner war die Grundschule Mitchells Heights, die 1.519 kg wiederverwertbare Abfälle zusammenträgt. „Ich beobachte eine große Veränderung an unseren Schülerinnen und Schülern, seit wir an Trash-4-Treats teilgenommen haben“, erzählte ein Lehrer.

    „Sie achten nun auf ihr Schulgelände und weisen andere zurecht, wenn sie Müll einfach fallen lassen. Es ist sehr schön zu sehen, dass Kinder sich aktiv für ihre Umwelt engagieren. Wir haben in Mitchells Heights eine Revolution der Sauberkeit angestoßen.“

    Alle Schulen planen dennoch, weiterhin mit dem Recycling-Zentrum zusammenzuarbeiten, das für den Müll bezahlt.

    Caroline berichtete, dass vor Ort besonders der Recycling-Kunststoff gefragt wäre. „Viele Lehrkräfte und Kinder waren verblüff t, als sie erfuhren, was mit Plastikflaschen in der Wiederverwertung geschieht“, stellte sie fest.

    Nächstes Jahr beabsichtigt INEOS, Trash-4-Treats und das beliebte Maskottchen Trashy an weiteren Schulen in Südafrika vorzustellen.

    Trashy

    Das neue Maskottchen, das die Kinder inspiriert und motiviert.

    1.519 kg

    Gewinner war die Grundschule Mitchells Heights, die 1.519 kg wiederverwertbare Abfälle zusammentrug.

    3,75 Spitzmaulnashörner

    Am Ende des Wettbewerbs hatten die 13.094 Kinder in nur sieben Wochen 5.328 kg Müll gesammelt. Davon waren 1.110 kg Plastikmüll. Das entspricht dem Gewicht von 3,75 Spitzmaulnashörnern!

    Für weitere Informationen besuchen Sie: trashfortreats.webtestsite.co.za

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    Zwei millionen kinder

    EINE INITIATIVE, die Kinder fit fürs Leben machen will, hat seit ihrer Einführung im Jahr 2012 gewaltige Fortschritte gemacht. The Daily Mile gibt es mittlerweile an 10.000 Schulen in 71 Ländern – und sie wächst stets weiter.

    „Die Kinder lieben sie, darum funktioniert sie“, so die Gründerin von The Daily Mile, Elaine Wyllie, deren leidenschaftlicher Einsatz für Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern die weltweite Kampagne beflügelte.

    Im Oktober hat sich die 10.000. Schule der Bewegung angeschlossen, sodass nun insgesamt mehr als zwei Millionen Kinder jeden Tag 15 Minuten laufen.

    Im nächsten Jahr wird der Schwerpunkt für die The Daily Mile Foundation, die von INEOS finanziert wird, darin bestehen, die Zahl der teilnehmenden Schulen in Amerika zu steigern.

    „Derzeit haben wir in der Hälfte der Bundesstaaten zumindest eine teilnehmende Schule, im ganzen Land sind es mehr als 100“, so John Mayock, Direktor des The Daily Mile-Projekts.

    Bill Russell, ein Mitglied des Gründungsteams, leitet die US-Kampagne von seinem Büro bei INEOS O&P in Houston. Er ist bestrebt, Partner zu finden, die ihm bei der landesweiten Umsetzung behilflich sein können.

    „Ein solcher Partner ist das Sportinstitut der Universität Washington in Seattle“, sagte John Mayock.

    Die The Daily Mile Foundation arbeitet auch mit ihrem beinahe übermenschlichen Botschafter Eliud Kipchoge, der auf den Straßen Wiens Geschichte schrieb, als er einen Marathon in weniger als zwei Stunden lief.

    Die The Daily Mile Foundation hofft, dass er die Botschaft auch nach Kenia bringen wird, wo er lebt und trainiert.

    „Schön wäre, wenn auch seine internationalen Tempomacher, die zum Teil auch Botschafter der Daily Mile sind, in ihren Heimatländern aktiv würden“, meinte John Mayock.

    Und wenn sich 2021 alle Augen auf den America‘s Cup in Neuseeland richten – bei dem sich Großbritannien mit der finanziellen Unterstützung durch INEOS den ersten Sieg in der Geschichte der Meisterschaften erhofft – wird die The Daily Mile Foundation versuchen, im Vorfeld des Rennens Schulen in Australien und Neuseeland anzusprechen.

    „Das wird ein ganz schönes Jahr“, meinte John Mayock. „Wir wollen die Welt erobern.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    330.629 Kinder. 11 Länder

    VIER neue Länder halten 2020 GO Run For Fun-Events ab. Spanien, Dänemark, Schweden und Brasilien übernehmen die INEOS-Kampagne, die Vorstandschef Sir Jim Ratcliffe begann, um Kinder zu einer gesünderen Lebensweise und mehr Bewegung zu animieren.

    Seit 2013 haben 330.629 Kinder aus 11 Ländern an 439 Vorzeige-Events teilgenommen.

    „Wir feiern jedes teilnehmende Kind, ob es als erster, als letzter oder im Mittelfeld durchs Ziel läuft“, so Amy Tayler, Managerin des GO Run For Fun-Projekts von INEOS.

    Sie hob auch hervor, dass alle diese Events erst durch eine Armee von Freiwilligen, die dabei mithelfen, ermöglicht würden.

    Sir Jim Ratcliffe, ein leidenschaftlicher Verfechter des Laufens, betonte, es sei nie wichtiger gewesen, Kinder zu mehr Bewegung und zu gesünderer Ernährung zu motivieren.

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation waren 2016 weltweit 41 Millionen Kinder zwischen 0 und 5 Jahren übergewichtig oder fettleibig.

    „1990 waren es noch 32 Millionen weltweit“, so ein Sprecher.

    Im nächsten Jahr werden mindestens sechs neue GO Run For Fun-Events in der Nähe von INEOS-Standorten veranstaltet.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Neuartige formen

    INEOS feiert Innovationen – woher sie auch kommen. Die zu INEOS gehörige INOVYN belohnt alle drei Jahre Teilnehmende, die im Bereich Vinyl neue Wege beschreiten, und Unternehmen, Architekt/innen, Wissenschaftler/innen, Forschungsorganisationen und Studierende aus der ganzen Welt wetteifern um diese Anerkennung.

    In diesem Jahr wurde eine Rekordzahl von 93 Projekten aus 19 Ländern für die INOVYN Awards 2019 eingereicht. Die Preise wurden in Düsseldorf gleichzeitig mit der „K2019“, der führenden internationalen Kunststoff-Messe vergeben; somit waren viele Führungspersönlichkeiten der Branche bei der Preisverleihung anwesend.

    Die vier unabhängigen Jury-Mitglieder bewerteten die Projekte nach Exzellenz in vier Bereichen – Nachhaltigkeit, Design, Verfahren und Produktneuheit. Und sie wurden nicht enttäuscht.

    „Die Siegerprojekte dieses Jahres erwiesen sich als beispielhafte Innovationen im Bereich Vinyl“, so Leanne Taylor, Jury-Mitglied der INOVYN Awards.

    AGPU, Bilcare Research und Perlen Packaging erhielten Gold im Bereich Nachhaltigkeit für ihr Projekt zur Wiederverwertung pharmazeutischer Verpackungen.

    Coperion ging als Sieger in der Suche nach einem Verfahren hervor, das beim Schneiden von PVC-Granulaten weniger Staub entstehen lässt.

    Das Instituto Brasiliero do PVC errang Gold für die Entwicklung leichtgewichtiger Möbel, etwa Duschstühlen, Gehhilfen und Tischen für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen. Und Eurocell erhielt Gold für die Entwicklung eines sehr widerstandsfähigen Verkleidungssystems für Bauten an der Küste, die extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Das Produkt ist 100 Prozent recyclingfähig und wartungsarm.

    „Alle diese Produkte bringen wesentliche Vorteile“, meinte Leanne Taylor.

    Filipe Constant, Geschäftsführer INOVYN, bezeichnete Innovationen als Lebenselixier der Vinylindustrie.

    „Ich möchte allen Teilnehmenden gratulieren, weil sie alle dazu beigetragen haben, den Horizont der Möglichkeiten bei Vinyl zu erweitern“, sagte er. „Erst diese Art von Innovation lässt Vinyl zu einem der vielseitigsten Produkte in unserer modernen Welt werden.“

    Mehr zu diesem Thema finden Sie auf der Website der INOVYN Awards unter www.inovynawards.com

    0 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Ich möchte die welt zum laufen bringen

    Der GLAUBE AN SICH SELBST treibt Eliud Kipchoge an. Er gibt ihm seine innere Kraft, meint er. „Wenn du wirklich überzeugt bist, dass du erfolgreich sein möchtest, dann kannst du das mental verankern und diese mentale Verankerung steuert deinen Erfolg“, sagte er.

    Eliud war erst 16, als er seinen Weg, zum besten Marathonläufer aller Zeiten zu werden, begann. Sein Trainer Patrick Sang erinnert sich an den jungen Mann, der unbedingt lernen wollte.

    „Ich kannte seinen Namen nicht“, sagte er. „Aber er kam immer wieder zu mir und fragte nach Trainingsprogrammen.“ Heute ist Eliud auf der ganzen Welt bekannt.

    Aber Ruhm und Reichtum waren niemals seine Ziele. Er möchte seinen Status einfach nur nutzen, um andere zum Laufen zu animieren.

    „Ich möchte die Welt zum Laufen bringen“, verkündete er. „Eine laufende Welt ist eine gesunde Welt. Eine laufende Welt ist eine wohlhabende Welt. Eine laufende Welt ist eine friedliche Welt. Eine laufende Welt ist eine Welt voller Freude.”

    Er schaffte das scheinbar Unmögliche, indem er einen Marathon in weniger als zwei Stunden lief. Nun möchte er der Welt zeigen, dass Menschen keine Grenzen gesetzt sind. Und dass der Glaube an sich selbst alles bewirken kann.

    Vor der INEOS 1:59 Challenge sagte Eliud, er hoffte, sie würde mindestens drei Milliarden Menschen inspirieren. Das ist die halbe Welt. Sein unmittelbares Umfeld hielt das wohl für ein wenig ehrgeizig. Aber als die letzten Zuschauendenzahlen für seine historische Leistung in Wien bekanntgegeben wurden, war er von seinem Ziel gar nicht so weit entfernt.

    Und nicht nur das – die Challenge hatte auch eine Frau in Kenia veranlasst, ihrer neugeborenen Tochter den Namen INEOS zu geben.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    1:59 Mitarbeiter Herausforderung

    Im Vorfeld der INEOS 1:59 Challenge in Wien veranstalteten INEOS-Beschäftigte ihre eigene 1:59 Challenge. Jeweils achtköpfige Teams liefen gemeinsam mindestens 42 km pro Tag an acht Tagen. Und das wurde dabei erreicht.

    2419 Marathons zurückgelegt

    2.5 Mal um die Erde

    1405 Teilnehmende in 192 Teams

    8 Tage

    142/192 Schafften die INEOS 1:59 Challenge

    Teams, die:

    • über 150 km zurücklegten 92 %
    • über 250 km zurücklegten 89 %
    • über 350 km zurücklegten 86 %
    • über 500 km zurücklegten 63 %

    Die besten 10 teams (nach zurückgelegter strecke):

    1. Lavera Double M – 1233km
    2. ALTAMIRA 1 – 1128km
    3. Lavera Reliability Team 917km
    4. ALTAMIRA 5 – 913km
    5. Trading & Shipping 1 – 868km
    6. INEOS Compounds 2 – 863km
    7. GAS/SPEC – 860km
    8. Rolle One – 846km
    9. ALTAMIRA 8 – 811km
    10. Köln u5 - 794km

    Gewinner des Eliud Kipchoge 1:59 Challenge-award Cindy Gutierrez - Altamira 1, Mexico

    Mitglieder des 2:50 Club

    1. Pieter Verhees (2:40) Antwerp
    2. Weston Caceres (2:45) Chocolate Bayou
    3. Matt Robinson (2:45) ITUK, Portsmouth
    4. Florian Zunino (2:48) Lavera
    5. Fabio Robbiati (2:50) Rolle

    Gewinner der höhen-mini challenge Sebastien Fontaine - Lavera 1.672km

    DIE CHALLENGE IN ZAHLEN

    • Läufe 6296
    • Männer 953
    • Durchschn. Distanz 531km
    • Schritte 89,196,319
    • Frauen 452
    • Höhenmeter 374,156m
    • Energie 7,252,151,578 Kilokalorien verbraucht

    3 minuten lesezeit Ausgabe 18
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    Alles ist möglich

    EIN Mann muss daran glauben, dass er heute in Wien Geschichte schreiben kann.

    Und dieser Mann ist Eliud Kipchoge.

    „Manche glauben, dass es unmöglich ist, einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen“, sagt er. „Ich respektiere ihre Sicht, aber sie müssen meine auch respektieren.

    Es geht um etwas Historisches und einen sportlichen Meilenstein. Es ist wie mit dem ersten Menschen auf dem Mond. Ich werde der erste Mensch sein, der unter zwei Stunden läuft.

    Mein Team und ich glauben daran, dass es möglich ist. Wir werden die Zweifler eines Besseren belehren.”

    Bei seinem ersten Versuch im italienischen Monza war er 2017 sehr nahe daran, Geschichte zu schreiben. Ihm fehlten nur 26 Sekunden.

    Dass er so quälend nah an seinem Ziel war, hat ihm das Selbstvertrauen für einen zweiten Versuch gegeben.

    „2017 war ich wie ein Boxer, der den Ring betritt und nicht weiß, was geschehen wird“, sagt er. „Aber dieses Mal bin ich vorbereitet. Ich weiß, was mich erwartet.”

    Nur wenige Sportler haben die innere Entschlossenheit und das absolute Selbstvertrauen von Eliud.

    Und niemand war so nahe daran wie er, die magische Zwei-Stunden-Grenze zu durchbrechen.

    Seine Bilanz ist erstaunlich.

    Beim Berlin-Marathon im September vorigen Jahres hat er mit der Zeit von 2:01:39 einen neuen Weltrekord aufgestellt.

    Dieser unglaubliche Lauf hat die vorherige Bestmarke um 78 Sekunden übertroffen – seit mehr als 50 Jahren war niemandem auf einen Schlag eine solche Verbesserung gelungen.

    Aber nach wie vor gilt: Die Marathonzeit von 1:59 wäre der ganz große Wurf.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die vorgeschichte

    KEIN SPORTEREIGNIS istvon Mythen und Legenden so umrankt wie der Marathon.

    Der allererste Marathonlauf erinnerte an den Lauf des Pheidippides, der 490 v. Chr. von einem Schlachtfeld bei der griechischen Stadt Marathon bis nach Athen lief, um dort den Sieg über die Perser zu vermelden und gleich danach zusammenzubrechen und zu sterben.

    Etwa 2.500 Jahre danach wurde die Idee eines derartigen Langstreckenwettbewerbs von Baron Pierre de Coubertin, dem Gründer der modernen Olympischen Spiele, wiederbelebt.

    Ganz im Geist des Pheidippides wurde bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen ein Marathonlauf über 40 km ausgetragen, bei dem der griechische Wasserträger Spyridon Louis mit einer Zeit von 2:58:50 Gold gewann und das Phänomen Marathon begründete.

    Dieser erstmalige Marathon erlangte solche Beliebtheit, dass ein Jahr später der Boston Marathon als erster jährlich ausgetragener Marathon sein Debüt feierte.

    Vielleicht war es aber der Marathonlauf bei der Olympiade 1908 in London, der die Disziplin, wie wir sie heute kennen, am nachhaltigsten geprägt hat.

    Ursprünglich sollte die Marathonstrecke 1908 in London vom Windsor Castle zum White City Stadium führen und 26 Meilen lang sein.

    Die Queen bat jedoch nachträglich darum, den Start zur östlichen Rasenfläche von Windsor Castle zurückzuverlegen, damit die Kinder der königlichen Familie beim Rennen zusehen konnten. Dadurch verlängerte sich die Strecke um 385 Yards (352 Meter) – die Geburt der offiziellen Distanz eines Marathonlaufs.

    Der olympische Marathon von 1908 ist zudem einer der denkwürdigsten in der Geschichte des Rennens.

    Der Italiener Dorando Pietri erreichte als Erster das Stadion, brach jedoch kurz vor der Ziellinie zusammen.

    Ein britischer Funktionär half ihm über die Ziellinie, aber Pietri wurde wegen unerlaubter Hilfeleistung disqualifiziert.

    Der Zweitplazierte Johnny Hayes aus den USA erhielt die Goldmedaille.

    Doch die öffentlichen Sympathiebekundungen für Pietri brachten die Queen dazu, Pietri einen Sonderpreis zu verleihen.

     

    NIEMAND sollte die Leistung unterschätzen, die Eliud Kipchoge abverlangt wird, wenn er 42 Kilometer und 195 Meter in 1:59:59 laufen will.

    Das weiß jeder, der einmal einen Marathon gelaufen ist.

    Der britische Journalist Ed Caesar sagt, dass gilt auch Profisportler.

    „Geoffrey Mutai hat beim Start nicht um den Sieg gebetet, sondern darum, das Ziel zu erreichen“, sagt er.

    Man sagt, der Körper eines Marathonläufers verbrennt so viel Energie, dass er zu einem beweglichen Ofen wird. Ein Mensch hat nur so viel Kraft wie sein Körper, und es gibt keine Ladestation.

    Doch das hält Horden gewöhnlicher Menschen nicht davon ab, Jahr für Jahr ihre Grenzen zu testen und zusammen mit der Weltelite an einem Marathon teilzunehmen.

    Dabei werden die Besten der Welt jedes Jahr schneller.

    1988 stellte der Äthopier Belanyeh Densamo einen Weltrekord auf, als er den Marathon von Rotterdam in 2:06:50 gewann.

    Nachdem er den Berlin-Marathon in 2:01:39 gelaufen ist, hält jetzt Eliud den Rekord als schnellster Marathonläufer.

    In seinem Buch „Zwei Stunden: Vom Traum, den Marathon zu laufen“ beschreibt Ed das Rennen unter zwei Stunden als „Everest des Laufens“.

    „Einst hieß es, für solche Leistungen sei der menschliche Körper ungeeignet, doch der Gipfel ist in Sicht“, schreibt er.

    Er glaubt, dass eine solche Leistung außergewöhnliche Anforderungen an Geschwindigkeit, mentale Stärke und Ausdauer stellt.

    „Der Pionier, der das schaffen will, muss mehr aushalten, mehr Mut besitzen, besser planen und mehr Glück haben als seine Vorgänger“, sagt er. „Also: Wer wird er sein?“

    Das Team der INEOS 1:59 Challenge glaubt, dass „er“ Eliud Kipchoge sein wird. Ein 34-jähriger kenianischer Bauer, der mit 16 Jahren erstmals auf einer Aschenbahn lief.

    Und das mit gutem Grund. Denn Eliud glaubt auch, dass er es schaffen kann.

    Laut Tim Noakes, einem emeritierten Professor aus Südafrika, der mehr als 70 Marathons und Ultra-Marathons gelaufen ist, haben Studien gezeigt, dass das Gehirn die Muskeln kontrolliert und der Geist das größte Hindernis ist, wenn man die zwei Stunden unterbieten will.

    „Man muss das Gehirn davon überzeugen, dass es möglich ist“, sagt er.

    Eliud und das Team in seiner Umgebung haben diese Hürde bereits überwunden.

    „Ich habe es visualisiert“, sagt Eliud. „Ich habe es in Herz und Geist verinnerlicht, dass ich die Zwei-Stunden-Marke knacken werde.“

    Nun wird er Professor Noakes Theorie dem größten denkbaren Test unterziehen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Eliud kann es schaffen

    GANZ GLEICH, wie gut die Planung ist, am Ende hängt der Erfolg der Veranstaltung nur von der Arbeit eines Menschen ab.

    Eliud Kipchoge.

    „Es gibt absolut niemanden außer Eliud, der eine Chance hat, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen“, sagt ein Sprecher der INEOS 1:59 Challenge. „Man muss sich nur einen der Läufe ansehen, an denen er teilgenommen hat. Niemand war annähernd so gut wie er. Niemand ist besser geeignet, es zu versuchen.“

    Jos Hermens kümmert sich um einige der besten Sportler der Welt, darunter auch Eliud.

    „Hier könnte ein Held geboren werden“, sagt er. „Und der Sport ist auf Helden angewiesen.“

    Jos ist CEO der Management-Agentur Global Sports Communication. Er glaubt, dass dies der richtige Moment für Eliud ist, einen Angriff auf die Zwei-Stunden-Marke zu wagen.

    Athletenmanager Valentijn Trouw hat bereits viele Jahre mit ihm gearbeitet und sagt, dass Eliud selber auch daran glaubt, dass er es schaffen kann.

    „Man muss verstehen, was einen Sportler antreibt“, sagt er. „Unter zwei Stunden zu laufen, ist wirklich eine gewaltige Herausforderung, aber schon seit vielen Jahren denkt Eliud daran und träumt davon.

    Ich glaube, dass er es schaffen kann.“

     

    Eliuds Cheftrainer Patrick Sang wird am Tag der Challenge ehrfürchtig staunend zuschauen. Der früher international erfolgreiche Sportler aus Kenia erinnert sich an Eliud als hungrigen Sechzehnjährigen vor 17 Jahren auf einer Aschenbahn im Bezirk Nandi in der kenianischen Provinz Rift Valley.

    „Ich habe ihm ein zweiwöchiges Trainingsprogramm gegeben – und er hat gleich losgelegt“, sagt er. „Zwei Wochen später war er wieder da und sagte: ‚Was kommt als Nächstes?‘

    Damals hat das alles begonnen.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Warum INEOS?

    INEOS ist überzeugt, dass Menschen herausragende Leistungen erbringen können, wenn sie gefordert werden, und dass tolle Teams außergewöhnliche Ergebnisse erzielen.

    INEOS glaubt, dass Fitness wichtig ist, wenn man ein gesundes und glückliches Leben führen möchte.

    Im Verlauf der Jahre hat INEOS Hunderttausende gespendet, um zur Förderung eines gesunden Interesses am Sport, vor allem bei der jungen Generation, beizutragen.

    Und ist in vielen Sportarten beteiligt: Eishockey. Fußball, Rugby. Laufen. Und zwar so gut wie in jedem Land, wo INEOS als Unternehmen aktiv ist.

    Erst vor kurzem hat INEOS jedoch den Fokus auf Spitzensportler verlagert. Menschen, die in ihrem Bereich zwar absolute Spitzenleistungen bringen, aber immer noch mehr erreichen wollen und überzeugt sind, das alles möglich ist.

    Die INEOS 1:59 Challenge passt genau zur Philosophie von INEOS.

    „Niemand darf INEOS sagen, dass etwas unmöglich ist“, sagt der frühere Olympionike John Mayock, der jetzt Head of Sport bei INEOS ist.

    Jim Ratcliffe, seines Zeichens Vorsitzender und Gründer von INEOS, möchte mit dieser Challenge kommende Generationen inspirieren, zu laufen und sich fürs Leben fit zu halten.

    „Eliud hat die Hauptrolle”, sagt Jim. „Wir können ihn nur unterstützen. Aber ganz gleich, wie gut wir darin sind, die perfekten Voraussetzungen zu schaffen – es bleibt doch eine übermenschliche Aufgabe.“

    Er war schon einmal nahe dran. Sehr nahe.

    Im Mai 2017 ist er bei einer eigens von Nike organisierten Veranstaltung im italienischen Monza 2:00:25 gelaufen.

    Er weiß, dass ihn nur 26 Sekunden von einem historischen Moment trennen.

    Viele halten dies für unmöglich.

    Aber nicht INEOS. Und auch nicht Eliud.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Patrick Sang

    TRAINER Patrick Sang weiß nicht mehr genau, welchen Eindruck er von Eliud Kipchoge bei ihrer ersten Begegnung auf der Aschenbahn in Nandi hatte.

    Er kann sich nur noch an einen 16-jährigen lernbegierigen Jungen erinnern.

    „Ich wusste nicht, wie er hieß“, sagt er. „Aber er kam immer wieder zu mir und fragte mich nach einem Trainingsprogramm.“

    Schließlich fragte ihn Patrick, der erfolgreich an Olympiaden und Weltmeisterschaften teilgenommen hatte: „Wer bist du?“

    Der Teenager sah ihn an und antwortete: „Ich bin Eliud.“

    Das war vor 18 Jahren.

    Heute ist Eliud der schnellste Marathonläufer der Welt.

    „Ich stelle mir oft die Frage, was geschehen wäre, wenn ich auf die Frage nach dem Trainingsprogramm mit ‚Nein‘ geantwortet hätte“, sagt Patrick, der ihn seit 2001 trainiert

    „Was, wenn ich diesen jungen Mann, der mich um Unterstützung bat, ignoriert hätte? Wäre die Geschichte anders verlaufen? Hätte es diesen phänomenalen Marathonläufer gegeben?“

    Diese Frage wird nie jemand beantworten können.

    Aber eines weiß Patrick: Inzwischen ist Eliud derjenige, der ihm etwas beibringt.

    „In gewisser Weise haben wir Rollen getauscht“, sagt er. „Ich war viele Jahre ein Vorbild für Eliud und habe die Rolle eines Lehrers übernommen, denn lange Zeit konnte ich ihm noch etwas Neues beibringen. Inzwischen bringt er mir Dinge bei, und ich denke, wir alle können von ihm lernen: von der Art, wie er sein Leben lebt, und von den Werten, die er vertritt.“

    Doch 2001 stand Eliud noch am Beginn seines unglaublichen Wegs in die Welt der Leichtathletik – und er brauchte Rat.

    Dieser Rat kam von Patrick. Und er geizte nicht damit.

    „Ich denke, wenn einem Wissen geschenkt wurde, auf welchem Gebiet auch immer, dann sollte man es weitergeben“, sagt Patrick. „Das Laufen hat mir so viel gegeben. Ich konnte dadurch eine gute Ausbildung machen und die Welt bereisen. Deshalb ist es für mich wichtig, an junge Sportler weiterzugeben, was ich gelernt habe.“

    Patrick sagt, dass Eliud sich all des Lobes, Geldes und Medienrummels zum Trotz nicht verändert hat.

    „Er ist der festen Überzeugung, dass man bescheiden bleiben sollte, und das ist sicherlich nicht einfach“, sagt er. „Ich habe Sportler erlebt, die nach ihren Erfolgen von dem Geld, das sie verdient haben, negativ beeinflusst wurden. Aber nicht Eliud.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Valentijn Trouw

    Valentijn Trouw glaubt daran, dass das Herz die Seele lenkt.

    Als Eliud Kipchoges Manager muss er deshalb verstehen, was ihn antreibt. Was ihn motiviert. Was Eliud dazu bringt, den Körper an seine Grenze zu bringen.

    Dieses Jahr dachte Eliud nur an Eines. Er wollte der erste Mensch aller Zeiten werden, der einen Marathon in unter zwei Stunden läuft

    „Unter zwei Stunden zu laufen, ist wirklich eine gewaltige Herausforderung, aber schon seit vielen Jahren denkt Eliud daran und träumt davon.“.

    2017 war Eliud bei Nike Breaking2 seinem Ziel so nahe wie noch nie.

    „Das hat seinen Wunsch, es zu schaffen, nur noch stärker gemacht“, sagt Valentijn.

    Der Rekordversuch in Tokio passt gerade so in seinen Trainingsplan für die Olympiade nächstes Jahr in Tokio.

    „Eliud hatte nur ein sehr begrenztes Zeitfenster für solch einen Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, aber INEOS hat es möglich gemacht“, sagt er.

    Bei der Vorbereitung auf die heutige Challenge bestand die Hauptaufgabe für das Performance-Team und Valentijn darin, für Eliuds Fitness und Gesundheit zu sorgen.

    „Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Deshalb mussten wir uns um viele kleine Probleme kümmern, bevor daraus große werden konnten“, sagt er. „Das hat große Achtsamkeit erfordert.“

    Glaubt man Valentijn, der schon vielen Olympiasiegern und Weltmeistern auf ihrem beruflichen Weg geholfen hat, so werden am Tag des Rennens alle nervös sein, weil es allen Beteiligten so viel bedeutet.

    „Eliud muss an all die Vorbereitung denken, die er in diese Challenge gesteckt hat. Wenn ihm klar wird, dass er alles gegeben hat, um sich so gut wie möglich vorzubereiten, wird er seine Nerven im Griff behalten“, sagt er.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Das team hinter dem team

    ELIUD Kipchoge weiß, dass die INEOS 1:59 Challenge die große Chance für ihn ist, Geschichte zu schreiben und der ganzen Welt zu zeigen, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind.

    Er muss an dem Tag einfach nur die 42,195 Kilometer in weniger als zwei Stunden laufen.

    Bei seinem Training in Kenia hat ein Support-Team rund um die Uhr daran gearbeitet, das perfekte Rennen möglich zu machen.

    Nichts darf dem Zufall überlassen bleiben.

    Möglichst viele der Faktoren, die eine Rolle spielen, müssen kontrolliert werden, damit sie zu Eliuds Gunsten ausschlagen, ohne dass das Rennen seine Glaubwürdigkeit verliert.

    Wie Performance Manager Peter Vint sich ausdrückt: Das Team muss dafür sorgen, dass all das „eines Tages in freier Wildbahn wiederholt werden kann.“

    Niemand ist für diese Unterstützung so dankbar wie Eliud selbst.

    „Dass diese und so viele andere Leute an meiner Seite stehen, gibt mir gewaltigen moralischen Auftrieb“, sagt er.

    INEOS hat ein Expertenteam aus der Welt des Hochleistungssports und der Leichtathletik zusammengestellt, unter anderem aus verschiedenen Bereichen der INEOS Sports Group.

    „Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Trainer, der Ernährungsberater, der Physiotherapeut und der Sportarzt alle in dieselbe Richtung denken“, ssagt Valentijn Trouw, Athletenmanager bei Global Sports Communication.

    Während das Team in Wien perfekte Bedingungen für den großen Tag schuf, konzentrierte sich Eliud in seinem Trainingslager in Kaptagat voll darauf, Körper und Geist in Form zu bringen.

    Einen Monat vor dem Rennen führten die 150 Mitarbeiter und 24 der Tempomacher einige erfolgreiche Testläufe im Wiener Prater durch.

    „Es war etwas ganz Besonderes, so viele Weltklassesportler zu einem Wochenende voller Testläufe zusammenzubringen“, sagt Valentijn. „Ob sie nun nach Wien gekommen sind oder keine Zeit hatten – alle Tempomacher sind sehr gespannt und fühlen sich geehrt, dass sie Eliud helfen dürfen, Geschichte zu schreiben.“

    Er sagt, dass es ihnen nicht leicht fallen wird, Eliuds Tempo auch nur 5 km lang mitzuhalten.

    „Sie werden alle sehr hart arbeiten müssen“ sagt er.

    Fran Millar (CEO Team INEOS) sagt, dass die Zeit das Wichtigste an der Challenge ist.

    „Uns geht es darum, dass nichts dem Zufall überlassen bleibt, um Eliuds Chancen auf die historische Leistung so weit es geht zu vergrößern“, sagt sie. „Eliud glaubt daran, dass er es schaffen kann. Dafür braucht er (und hat er) ein Team um sich, das an ihn glaubt.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Der Weg Nach Wien

    6. MAI 2017
    DIE GLATTE 2
    Bei einer von NIKE organisierten Veranstaltung läuft Eliud Kipchoge einen Marathon in 2:00:25. „Jetzt ist die Welt nur noch 26 Sekunden vom ersten Marathon in unter zwei Stunden entfernt“, sagt er.

    16. SEPTEMBER 2018
    BERLIN-MARATHON
    Eliud Kipchoge stellt mit seinem Sieg beim Berlin-Marathon in 2:01:39 einen neuen offiziellen Weltrekord auf.

    28. APRIL 2019
    VIRGIN MONEY LONDON MARATHON
    Vor den Augen von Sir Jim Ratcliffe, dem Vorsitzenden von INEOS, läuft Eliud Kipchoge den zweitschnellsten offiziellen Marathon aller Zeiten und gewinnt den Virgin Money London Marathon in 2:02:37.

    6. MAI 2019
    INEOS 1:59 CHALLENGE
    Eliud Kipchoge kündigt die INEOS 1:59 Challenge an – einen neuen Versuch, die letzte große sportliche Schallmauer zu durchbrechen und einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen. Dies gab er in der Iffley Road in Oxford bekannt, derselben Laufbahn, auf der Roger Bannister vor 65 Jahren erstmals die Meile in unter vier Minuten lief. Anschließend wurde er zum Botschafter für Daily Mile ernannt.

    27. JUNI 2019
    BEKANNTGABE DER STRECKE UND DES DATUMS
    Nach intensiver weltweiter Suche wird der Wiener Prater als Schauplatz der INEOS 1:59 Challenge am Samstag, dem 12. Oktober ausgewählt. Die Organisatoren erklären, dass sie für den Fall schlechten Wetters acht weitere Tage bis zum 20. Oktober freigehalten haben.

    16. AUGUST 2019
    BEKANNTGABE DER ERSTEN TEMPOMACHER
    Die ersten Tempomacher für Eliud Kipchoges Versuch, Geschichte zu schreiben, wurden bekanntgegeben.Darunter sind Henrik, Filip und Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen, Eliuds ehemaliger Konkurrent Bernard Lagat aus den USA und sein guter Freund Augustine Choge.

    28. AUGUST 2019
    BEKANNTGABE WEITERER TEMPOMACHER
    Der Weltmeister und Olympiasieger Paul Chelimo aus den USA und Julien Wanders aus der Schweiz gehören zu den Stars in Eliud Kipchoges Pacemaker-Team.

    31. AUGUST – 1. SEPTEMBER 2019
    TESTWOCHENENDE FÜR DIE INEOS 1:59 CHALLENGE
    Auf der Strecke in Wien finden ein paar Tests statt, damit nichts dem Zufall überlassen bleibt, wenn Eliud Kipchoge nächsten Monat versucht, Geschichte zu schreiben. TEAM INEOS CEO Fran Millar beschreibt es als eine große Anstrengung zur Unterstützung eines Menschen, der Geschichte schreiben will. „Es ist nicht leicht, etwas zu tun, was noch nie jemand geschafft hat, und es kostet eine Menge Arbeit“, sagt sie.

    13. SEPTEMBER 2019
    START DER KAMPAGNE #NOHUMANISLIMITED
    Einige der spannendsten Persönlichkeiten des Weltsports erzählen mit Blick auf Eliud Kipchoges Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, ihre ganz persönlichen Geschichten, die zeigen, warum keinem Menschen Grenzen gesetzt sind. Sie (und Eliuds Überzeugung, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind) inspirieren die neue Kampagne von INEOS.

    18. SEPTEMBER 2019
    BEKANNTGABE WEITERER TEMPOMACHER
    Die Namen von dreizehn weiteren Tempomachern stehen fest, die Eliud Kipchoge helfen werden, als erster Mensch einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen. Darunter ist Marius Kipserem, der dieses Jahr den Marathon in Rotterdam mit einem Streckenrekord von 2:04:11 gewann.

    12.–20. OKTOBER 2019
    INEOS 1:59 CHALLENGE
    WIEN (ÖSTERREICH)

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Warum Wien?

    WIEN wurde zum Austragungsort für die INEOS 1:59 Challenge erst nach einer umfassenden weltweiten Suche, die mit einer Weltkarte begann und mit einer Stecknadel an dem Punkt, wo die österreichische Hauptstadt liegt, endete.

    ENTFERNUNG VON KENIA: 8571KM

    ZEITUNTERSCHIED: -1HR VON KENIA AU

    HÖHE: 165M ÜBER DEM MEERESSPIEGEL

    Es wurden viele Austragungsorte in Betracht gezogen, aber schließlich entschied sich das Team für den Wiener Prater.

    Die Entscheidung beruhte auf wissenschaftlichen Grundlagen, Erfahrung und der Wahrscheinlichkeit für günstiges Wetter.

    Das Team wollte nicht mehr als drei Stunden Zeitunterschied zu Eliuds Trainingslager in Kaptagat (Kenia), um Beeinträchtigungen durch Jetlag auszuschließen.

    An dem Ort sollte es viel reinen Sauerstoff geben, damit er seinem Körper alles abverlangen kann. Zwar lebt und trainiert er beinahe 2.500 m über dem Meeresspiegel, wo die Luft dünner ist, doch das begünstigt keine Spitzenleistungen.

    Außerdem zog das Team die nötigen Lehren aus Eliuds erstem Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, im italienischen Monza, wo die Feuchtigkeit so hoch war, dass der Schweiß kaum verdunsten konnte.

    Also suchte das Team nach einem perfekten Ort, der trocken und windgeschützt sein musste.

    Zu guter Letzt sollte die Strecke lang, eben und gerade sein, mit möglichst wenig Richtungswechseln und der Möglichkeit, beim Rennen zuzuschauen.

    „Es war nicht leicht, eine Strecke zu finden, auf die all diese Kriterien zutreffen“, sagt ein Sprecher der INEOS 1:59 Challenge. „Aber wir haben alle Orte, die in die engere Auswahl kamen, besichtigt. Und schließlich haben wir einstimmig die Entscheidung getroffen: Für den Prater.“

    In Wien ist es nur eine Stunde früher als in Kenia. Das bedeutet, dass Eliuds Schlaf-, Ernährungs- und Trainingsrhythmus durch die Anreise kaum beeinträchtigt wird.

    Auch die klimatischen Bedingungen sind ideal.

    Wien liegt 165 Meter über dem Meeresspiegel, und Wetterdaten aus früheren Jahren zeigen, dass es in Wien morgens, wenn Eliud gerne läuft, häufig kühl ist.

    „Wir sind dafür verantwortlich, dass er möglichst gute Chancen hat“, sagt Sir Jim Ratcliffe, Vorsitzender und Gründer von INEOS.

    Als leidenschaftlicher Sportler, der selbst mehr als 30 Marathonläufe hinter sich hat, ist Jim voller Bewunderung für Eliud.

    „Er ist der einzige Sportler der Welt, der die Chance hat, den Zwei-Stunden-Rekord zu knacken“, erklärt er. „Das ist noch nie jemandem gelungen. Es ist so ähnlich, wie einen Menschen auf den Mond zu bringen.“

    Wissenswertes über Wien

    Der legendäre Leichtathletiktrainer Franz Stampfl, der Roger Bannister auf dem Weg zum ersten Lauf über eine Meile in unter vier Minuten begleitete, wurde 1913 in Wien geboren. Stampfl leistete wissenschaftliche Pionierarbeit auf dem Gebiet des Intervalltrainings für Langstreckenläufer.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Strecke Im Weiner Prater

    ELIUD Kipchoge ist ein Mann für die großen Momente – je größer die Veranstaltung und das Publikum, desto besser wird er.

    Der Prater, wo er Geschichte schreiben möchte, bietet Platz für viele Menschen.

    Entlang der gesamten Strecke können Zuschauer stehen – das stand sehr hoch auf Eliuds Wunschliste.

    Es wird erwartet, dass ihn bei seinem Versuch, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, bis zu 8.000 Besucher anfeuern werden. Aber da 1,9 Millionen Menschen in Wien leben, ist es auch denkbar, dass Eliud riesige Fanmassen anlockt.

    Das wird ihn sehr anspornen, denn bei seinem ersten (2017 von Nike organisierten) Versuch gab es vergleichsweise wenig Publikum.

    Im Gegensatz dazu findet die INEOS 1:59 Challenge auf einer mehrmals zu absolvierenden, 9,6 km langen Strecke entlang der Hauptallee statt, einer langen, geraden Allee mitten durch den Prater.

    Obgleich man die Stadt wegen ihrer Verbindung zu Mozart und Beethoven eher für Musik kennt, ist Wien auch mit dem Laufsport eng verbunden.

    Anfang des 19. Jahrhunderts gab es im Prater ein Lauffestival, und heute ist der Park für die Wiener ein beliebter Ort zum Trainieren.

    Der letzte Langstreckenweltrekord wurde hier 1978 aufgestellt, als ein Kenianer namens Henry Rono den Weltrekord über 10.000 Meter auf 27 Minuten und 22,5 Sekunden verbesserte.

    Der Rekord wurde auf der Laufbahn des Leichtathletikzentrums Wien im Prater von einem Kenianer gebrochen, der 15 km von Eliuds Heimatort geboren wurde – und einen Niederländer namens Jos Hermens als Tempomacher hatte, der später eine Agentur für Sportmanagement gründete.

    Diese Agentur heißt Global Sports Management und betreut heute einen ziemlich berühmten Kunden.

    Eliud Kipchoge.

    4,3KM LANGE GERADE

    9,6KM LANGER RUNDKURS

    90% GERADE STRECKE

    0,06% DURCHSCHNITTLICHES GEFÄLLE

    WIRD 4,4 MAL WIEDERHOLT

    Wissenswertes Über Wien

    Im Wiener Leichtathletikzentrum lief 1978 ein anderer kenianischer Sportler Weltrekord: Henry Rono.Mit Jos Hermens, der sich nun um Eliud kümmert, als Tempomacher lief er die 10.000 Meter in 27:22:05.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Training

    ELIUD Kipchoges Versuch, Geschichte zu schreiben, begann im Mai in Kenia – mehr als 8.500 km von dem Ort entfernt, an dem er den Marathon in unter zwei Stunden laufen möchte.

    Zu Beginn lief der 34-jährige Kenianer entweder bis zu 20 km täglich auf der Aschenbahn oder absolvierte sein Krafttraining.

    „Diese Phase ist wichtig, denn sie legt den Grundstein für meine Vorbereitung und zeigt mir, wie fit ich bin“, schrieb er in seinem Blog.

    „Ich sehe es so, dass mich die Arbeit im Fitnessraum verletzungsfrei hält und die Muskeln trainiert. Ich weiß, dass ich mit der richtigen Vorbereitung und Planung, wenn ich jeden Langlauf, jedes Fartlek-Training und jede Übung auf der Laufbahn absolviere, im entscheidenden Moment bereit bin.“

    Anfang Juli bezog er sein Trainingslager im kenianischen Kaptagat und ließ seine Frau Grace und die drei Kinder Lynne, Griffin und Jordon auf dem Bauernhof der Familie in Eldoret zurück.

    „Der Abschied von ihnen ist immer schwer“, sagt er. „Aber sie verstehen, dass das die Opfer sind, die ich bringen muss, wenn ich mein Potenzial als Läufer ausschöpfen will.“

    Im Lager konnte er sich ganz auf sein Training konzentrieren – und mit seinen Teamkameraden zusammen laufen.

    „Es ist nicht möglich, dass man alleine trainiert und dieselben Ergebnisse erzielt, es sei denn, man ist ein Genie“, sagt er.

    Aber nichts konnte ihn auf die ersten Tage im Trainingslager vorbereiten.

    „Meine Beine waren wund und die Muskeln haben geschmerzt, denn mein Körper hatte sich noch nicht wieder an die langen Strecken und die Geschwindigkeitsänderungen gewöhnt“, sagt er.

    Anfangs bestand das Training aus einer Mischung aus Krafttraining und leichten Läufen, später war es eine Mischung aus leichten Läufen, zwei Fartlek- Einheiten pro Woche und einem Langlauf.

    Doch im Laufe der Wochen kam das Geschwindigkeitstraining auf der Laufbahn zu.

    „Es ist immer sehr wichtig, in dieser Phase keine Fehler zu machen, damit wir besser mit der zusätzlichen Trainingsbelastung in der nächsten Phase zurechtkommen“, sagt er.

    “Sonst hätten wir beim Training auf der Laufbahn sehr große Probleme und würden bei den langen Läufen sehr leiden.”

    Auch die Erholung nach den harten Trainingseinheiten war sehr wichtig.

    Um ihn jederzeit in Topform zu halten, wurden regelmäßig Übungen für die Core-Stabilität und Massageeinheiten mit seinem Physiotherapeuten Peter Nduhiu angesetzt.

    Außerdem nahm er im Lager zweimal die Woche (meist nach einem Langlauf und der Fartlek-Einheit) ein 10-minütiges Bad in eiskaltem Wasser.

    „Das ist zwar nicht besonders angenehm, aber eine tolle Möglichkeit für den Körper, sich von dem anstrengenden Training zu erholen und Entzündungen abklingen zu lassen“, sagt er.

    Mitte August war im Lager (und außerhalb) bereits ziemlich viel los.

    „Es kam mir so vor, als würde jeder Haushalt in Kenia über die Challenge sprechen“, sagt Eliud.

    Aber nicht nur die Aufregung wuchs, sondern auch der Druck.

    „Es gab viel Druck, und es war nicht leicht, damit umzugehen“, sagt er.

    Eliud wusste genau, was er zu tun hatte.

    „Es kam darauf an, dass alles möglich einfach und normal blieb“, sagt er. „Ich musste die Dinge auf mich zukommen lassen, denn die geistige Vorbereitung ist genauso wichtig wie die körperliche.“

    Auf seinen Wochendausflügen nach Eldoret konnte er sich bei der Familie erholen, Zeit auf dem Bauernhof verbringen und lesen.

    Am 30. August waren bereits die Namen vieler Tempomacher bekannt, die ihn bei seinem Rennen begleiten würden – und Eliud erarbeitete mit seinem Ernährungsberater Armand Bettonviel den Plan, was und wann er essen musste, um Bestleistungen zu erbringen.

    „Dass diese und viele andere Leute an meiner Seite stehen, hat mir gewaltigen moralischen Auftrieb gegeben“, sagt er.

    Einen Monat vor dem Lauf war Eliud zuversichtlich, dass 2019 jemand den Marathon in unter zwei Stunden laufen würde – und zwar niemand anderes als er selbst.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Trainingslager

    KENIA bildet seit fast einem Vierteljahrhundert Weltklasse-Läufer in einem Trainingslager am Rande einer kleinen Stadt im kenianischen Hochland aus.

    Das Lager, in dem Eliud Kipchoge noch heute bis zu 200km pro Woche trainiert, ist von Bauernhöfen flankiert, wo Kühe und Schafe frei herumlaufen.

    Es ist ein einfaches Dorf, aber voller Leidenschaft und Enthusiasmus, dank der rund 30 Athleten, die regelmäßig dort trainieren. Und im Laufe der Jahre hat sich hier alles schon ein wenig geändert.

    „Im Jahr 2002 hatten wir kein fließendes Wasser und bezogen unser Wasser aus einem nahe gelegenen Brunnen“, erklärt Eliud. „Aber jetzt haben wir fließendes Wasser und Sonnenkollektoren zum Heizen.“

    Sportler verbringen die Wochenenden zu Hause mit ihren Familien, bevor sie an einem Montagabend zum Trainingslager von Global Sports Communication in Kaptagat zurückkehren.

    „Der Trainingslager ist wie ein zweites Zuhause für die Athleten“, erklärt Eliuds Trainer Patrick Sang.

    Für Eliud, der vor 17 Jahren mit dem Training begann, ist es die Einfachheit des Lager-Lebens, die er liebt.

    „Es ist frei von Ablenkungen“, behauptet er.

    Ein Hauptgebäude beherbergt die männlichen Ausdauerläufer, die zu zweit in einem Raum schlafen.

    Ein zweites Gebäude umfasst die Schlafsäle für Frauen sowie den Fernsehraum und den Fitnessraum.

    Es gibt auch eine kleine Küche und einen Essbereich.

    Sportler entspannen sich oft auf dem Rasen vor dem Hauptgebäude - einem Bereich, der auch zwei Mal in der Woche als temporärer Trainingsraum für Übungen zur Kernstabilisierung dient.

    Von allen Athleten wird erwartet, dass sie zu Hause trainieren, da der Hauptzweck des Lagerlebens darin besteht, Trainingsmeilen zu sammeln.

    „Wenn die Athleten im Trainingslager sind, lernen sie auch all die technischen Fertigkeiten und erhalten die medizinische Unterstützung, die sie zu Hause nicht haben,” erklärt Patrick.

    Im Laufe der Jahre ist Eliud zu einer Quelle der Inspiration für seine Mitsportler geworden.

    „Jeder will wie er laufen“, sagt Geoffrey Kamworor, dreifacher Weltsieger und Weltrekordhalter im Halbmarathon und Gewinner des New York City Marathons 2017. „Wir versuchen immer, ihm zu folgen, das zu tun, was er tut, und in den letzten Phasen des Trainingslaufs mit ihm zusammen zu sein.“

    Die Kaptagat-Gemeinde ist aufgrund der Präsenz von Eliud auch wirtschaftlich gewachsen.

    „Kaptagat zieht jetzt sehr viele Athleten an, die hierher zum Trainieren kommen, und das widerspiegelt sich auf die Wirtschaft“ sagt Patrick.

    „Deshalb sagen wir, Eliud ist mehr als nur ein Athlet. Er ist in jeder Hinsicht eine Inspiration in unserem Leben.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Kraft Der Schritthalter

    Seit Sir Roger Bannister zum ersten Mann wurde, der es am 6. Mai 1954 schaffte, eine Meile in weniger als vier Minuten zu rennen hat sich die Welt radikal verändert, und die Leichtathletik hat sich mit ihr verändert.

    Bannister hatte keine digitalen Uhren, keine Ernährungsexperten oder Sportwissenschaftler und auch keine wissenschaftlich entwickelten Schuhe und Kleidung.

    Es gab nicht einmal Vollzeitsportler. Bannister musste für sein Treffen mit dem Schicksal erst nach Iffley Road, Oxford, reisen, aber erst nachdem er seine Schicht in einem Londoner Krankenhaus beendet hatte.

    Aber trotz aller Unterschiede zwischen 1954 und 2019, sind die im Wesentlichen gleich geblieben: Mann gegen Uhr.

    Vor 65 Jahren war es für Bannister jedoch nicht nur ein Mann gegen die Uhr, sondern gleich drei.

    Bekanntlich hatte er zwei berühmte Schritthalter - Chris Chataway und Chris Brasher -, die ihn fast dreieinhalb der vier Runden, die eine Meile auf der Strecke ausmachen, begleiteten.

    Und für Kipchoge gilt im Jahr 2019 dasselbe.

    Auch er verfügt über eine Besetzungsliste herausragender Schritthalter.

    Es werden jedoch mehr als zwei von ihnen da sein, um Hilfe zu leisten.

    Insgesamt sind 24 Athleten - alle Stars für sich - beteiligt.

    „Die Schritthalter spielen an diesem Tag eine wichtige Rolle, da sie nicht nur ein gleichmäßiges, konstantes Tempo einstellen, sondern mich auch vor dem Wind schützen“, sagt Eliud.

    Bernard Lagat, Kapitän der Schritthalter, erklärte vor dem Rennen: „Wir sind hier, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Wir wollen sicherstellen, dass, wenn Eliud zum Start kommt, sich zuversichtlich fühlt, weil seine Schritthalter zuversichtlich sind und bereit sind, ihm zu helfen.“

    Bannister mag wohl als erster 1954 das Ziel erreicht haben, aber er hat auch schnell die Hilfe seiner Freunde anerkannt.

    Für ihn war der Rekord genauso sein persönliches Verdienst wie ein Verdienst des Teams.

    Genau wie Bannister erkennt Eliud die Bedeutung des Teams.

    „100 Prozent von mir sind nichts im Vergleich zu einem Prozent des Teams“, behauptet er.

    Das Team, das Eliud in Wien unterstützen wird, besteht aus Sportlern, mit denen er täglich im Global Sports Communication Camp in Kaptagat, Kenia, trainiert: Ehemalige Rivalen und Läufer aus aller Welt.

    Es wird ein Team von Superstars sein, die alle in einem Plan vereint sind, ihn auf einem Rhythmus zu halten, mti dem er Barriere durchbrechen kann, so wie Brasher und Chataway es vor 65 Jahren taten.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Wer Sind Die Schritthalter?

    Weltberühmte Athleten aus allen Teilen der Welt werden an der INEOS 1:59 Challenge teilnehmen.

    Gelockt von der Aura, die den größten Marathonläufer der Welt umgibt, möchte diese mit Stars besetzte Besetzung von Schritthaltern sehen, wie er Geschichte schreibt.

    „Das Kaliber der Athleten, die nur hier sind, um den Schritt zu halten, ist unglaublich“, meint Brett Robinson, „daran teilzunehmen, wird also etwas Besonderes sein.“

    Unter den Athleten, die aus Äthiopien, Uganda, Amerika, Kenia, Norwegen, Australien und die Schweiz stammen, sind Marathonsieger, Weltmeisterschaftssieger und US- und europäische Cross Country-Stars.

    Sie haben selbst bei den Weltmeisterschaften, den Commonwealth Games und den Olympischen Spielen Rekorde gebrochen.

    Der Australier Brett Robinson hat den Melbourne Half Marathon dreimal gewonnen und schaffte er es bis zum 5000m-Finale bei den Olympischen Spielen 2016. In diesem Jahr hatte er in London sein Marathondebüt, wo er nach 2:10:55 Stunden das Ziel erreichte.

    Zu ihm werden etwa 40 weitere hinzukommen, darunter der fünffache Olympiasieger Bernard Lagat, die drei berühmten norwegischen Brüder Ingebrigtsen, der Kenianer Augustine Choge und Jack Rayner, die den Preis 2018 Commonwealth-Halbmarathon-Titel in Cardiff im vergangenen Jahr gewonnen haben.

    In Wien wird der Fokus jedoch auf Eliud liegen.

    Sie werden da sein, um das Tempo zu bestimmen (zusammen mit dem Zeitmesswagen und dem Laser).

    Sie werden da sein, um ihn - so weit wie möglich - vom Wind zu schützen.

    Aber vielleicht ist ihre wichtigste Rolle eine immaterieller Art: Sie werde an dem Tag für ihn da sein, neben ihm laufen, ihm psychologische und moralische Unterstützung bieten, während er das scheinbar Unmögliche versucht.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Kraft Des Geistes

    SELBSTVERTRAUEN ist das, was Eliud Kipchoge antreibt.

    Der größte Marathonläufer aller Zeiten sagt, dass seine innere Stärke darin liegt.

    Er glaubt an die Kraft des inneren Geistes.

    „Wenn man die Überzeugung hat, dass man erfolgreich sein will, kann man mit dem eigenen inneren Geist sprechen und dieser Geist leitet uns zum Erfolg.“ er sagte.

    „Mein Geist ist immer frei. Mein Geist ist flexibel. Ich möchte der Welt zeigen, dass man die eigenen Gedanken übertreffen kann, dass man mehr Grenzen überschreiten kann, als man denkt.“

    Erfolg in der Welt des Marathonlaufs ist ein lukratives Geschäft.

    Aber Geld ist nicht seine Motivation.

    Fast 300 Tage im Jahr lebt und trainiert er - von seiner Frau und seinen drei Kindern entfernt - in einem einfachen Trainingslager in Kaptagat, einem winzigen Dorf im kenianischen Hochland.

    Er wird von seinen Trainingspartnern als „Chef“ bezeichnet, was ihn jedoch nicht davon abhält, die Toiletten zu putzen oder seinen Teil der täglichen Arbeit zu erledigen.

    „Ich genieße das einfache Training und Leben im Marathon“, sagt er. „Du rennst, isst, schläfst, gehst herum - so ist das Leben. Es ist nicht kompliziert. In dem Moment, in es kompliziert wird, wird der Geist abgelenkt.“

    Eliud, der 16 Jahre alt war, als er seine Reise begann, um der größte Marathonläufer aller Zeiten zu werden, hofft, sich darauf zu konzentrieren, andere zu inspirieren, nachdem er in den Ruhestand getreten ist.

    „Mein Traum ist es, diese Welt zum Laufen zu bringen“, sagt er. „Eine Welt, die läuft, ist eine gesunde Welt. Eine Welt, die läuft, ist eine reiche Welt. Eine Welt, die läuft, ist eine glückliche Welt.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Rolle Des Wagens

    An electric car will be used to control the pace of the race.

    Peter Vint, Performance Team Manager for the INEOS 1:59 Challenge, said it was the best – and only – way to ensure Eliud ran at the same speed for the entire 26.2 miles.

    “Anyone who has ever run a marathon will know just how hard it is to run the whole distance at the exact same pace,” he said. “And while elite athletes are very much better at it, a marathon distance run in just a few seconds under two hours requires exceptional accuracy.”

    Peter said Eliud had a tendency to want to go faster or slower at certain times during a marathon.

    “The problem is that any variation in pace can cause energetic demands that are more difficult to deal with than having a steady pace,” he said. “And it’s a well understood edict of distance running that the fastest times are set when the pace is even.”

    To ensure Eliud does run at the same pace, a car will travel in front of the runners at a constant speed.

    Sounds straightforward, but it has been anything but that.

    Early on Peter and his team, who were working with skilled engineers, discovered that cruise control systems on cars are not 100% accurate.

    “Very few cars have an accelerator resolution that can give you better than 0.1kph,” he said. “If you extrapolate that over the course of a 42km race, that ends up being seconds of time that are left unaccounted for.”

    In short, if the timing car ran 0.1kph too slow over two hours, Eliud would finish the race in 2:00:34.3

    “That was a big enough error to derail the entire challenge,” said Peter.

    So Peter set his team a goal: to get Eluid over the line in 1:59:50, within that second.

    “We certainly didn’t want to be outside of a second on either side of that,” he said. “If we had it slightly too fast, then ultimately what we would be doing is pulling more and more energy out of Eliud.”

    The RML Group, a high performance automotive engineering company, were hired to deliver that precision.

    They began by choosing a fully-electric SUV with plenty of space on board for all the equipment needed for the race.

    “There will be no emissions out of the back to upset any of the runners,” said Chris Francis, who heads up the Powertrain division at RML’s HQ in Wellingborough in the UK.

    The team at RML have worked flat out to ensure Eliud’s journey to the finish line is a smooth one.

    The runners and the car will carry a transponder chip, which will be read by each of the one kilometre markers, providing accurate feedback on split times and speeds.

    “We will then know exactly when the car passed all of the kilometre split points,” said Chris. “This allows the car to apply a further correction as it travels around the course.”

    But that’s not all.

    To ensure nothing is left to chance, a second car – equipped with the same software – will be on standby.

    “In the event of a problem with the primary car, we can swap the cars, or swap the spare car into position,” said Chris.

    Both cars are also fitted with lasers that project a formation pattern and a pace line on the road to help the pacemakers hold their position – and a digital LED board so the runners can keep track of the time.

    In training, the cars have performed beautifully.

    “We have been typically hitting the finish line with an error of less than a metre, which equates to less than 0.2seconds over the course of the two hours,” said Chris.

    It’s a remarkable piece of technology which an impressive level of accuracy — five times better than that demanded by Peter Vint.

    “On the day of the challenge, it is likely to fade into the background,” said Peter. “But spectators should maybe spare a thought for the boys in Wellingborough as their timing car leads Eliud towards the finish.”

    6 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Das Wetter

    Es war eine der größten Herausforderungen, sicherzustellen, dass Eliud Kipchoges Marathonversuch unter den bestmöglichen Wetterbedingungen stattfindet.

    DURCHSCHNITTLICHE METEOROLOGISCHE DATEN, WIEN, OKTOBER

    MIN. TEMP: 6,4°

    MAX. TEMP: 14,3°

    DURCHSCHNITTLICHE LUFTFEUCHTIGKEIT: 79%

    DURCHSCHNITTLICHE WIND: 9,1KM/H

    NIEDERSCHLAG: 0,33MM

    Um einen schnellen Marathon zu laufen, muss das Wetter stimmen.

    Feuchtigkeit, Regen, Windgeschwindigkeit und -richtung können die Leistung beeinträchtigen.

    Aber die Temperatur ist vielleicht die wichtigste davon.

    „Bei Langstreckenrennen entscheidet letztendlich die Fähigkeit des Körpers, die Wärme aufrechtzuerhalten oder zu regulieren, darüber, wie lange Sportler bei einer bestimmten Intensität, mit ihrem inneren Energiezustand und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit aushalten können“, sagt Performance Team Managera

    Die Hitze - besonders wenn es auch feucht ist - erschwert das Schwitzen, so dass ein Athlet Probleme hat, kühl zu bleiben.

    Bei Regen werden Kleidung und Turnschuhe schwerer.

    Und jeder, der gerne läuft, weiß, wie schwer es ist, bei Wind zu laufen.

    Es war eine der größten Herausforderungen, sicherzustellen, dass Eliud Kipchoges Marathonversuch unter den bestmöglichen Wetterbedingungen stattfindet.

    Das Wetterteam hat anhand von drei verschiedenen Vorhersagen gearbeitet, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten relevant sind.

    Die erste diente dazu zu entscheiden, wann Eliud nach Wien reisen sollte.

    Die zweite wurde studiert, um den Tag für das Ereignis auszuwählen, der auch bestimmen würde, wann Eliud seine letzten Phase starten sollte.

    Die endgültige Aufgabe war, genau das zweistündige Fenster mit den optimalen Bedingungen am Tag des Events zu identifizieren.

    Robby Ketchell war der Mann auf dem heißen Stuhl - einem Ort, an dem er bei Eliuds vorherigen Versuch, einen Marathon in weniger als zwei Stunden zu laufen, schon gewesen ist.

    Robbys erste Aufgabe war es, einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden, der - unter anderem - die beste Chance bietet, das richtige Wetter zu haben.

    Die anfängliche Suche erstreckte sich über 15 Jahre und wurde in einem Raster von 100 km durchgeführt.

    „Wir haben ein maßgeschneidertes Tool geschrieben, das die Wetterdaten von Stationen auf der ganzen Welt durchsuchte“, sagt er.

    Wien wurde schließlich als Veranstaltungsort für die Herausforderung ausgewählt, weil es - zusammen mit anderen Parametern wie Zeitzone und Höhe - die besten Chancen bot, die richtigen Umweltbedingungen zu liefern.

    Der größte Vorteil war jedoch, dass die Strecke von Bäumen gesäumt war, was Eliud vor dem Wind schützen würde.

    Trotzdem wollte Robbys Team immer noch herausfinden, was Eliud im Rennen erwartet.

    „Einige der Wetterstationen, die wir über das örtliche Met-Büro benutzt haben, befinden sich in den Hügeln, also hatten wir keine genaue Angabe über den freien Fluss direkt über dem Kurs“, sagt er.

    Um diese Informationen bereitzustellen, montierte das Team eine Referenzstation etwa drei Meter über den Bäumen, damit die beiden verglichen werden konnten.

    Sie montierten auch Windsensoren direkt unter dem Baumlaub und über der Straßenmitte - und führten Tests mit Sensoren auf Stativen in Kopfhöhe durch.

    Die gesamte Ausrüstung musste gebaut, nach Wien verschifft und vom Team installiert werden.

    Glücklicherweise hat Robby die ganze Arbeit nicht alleine bewältigen müssen.

    Er hatte die Unterstützung von Walter Zwieflhofer, einem ehemaligen ECMWF Director of Operations und Meteorologe des Segelteams von INEOS TEAM UK.

    Aber es scheint, dass das Team trotz aller Arbeit und selbst mit der allerbesten Prognosetechnologie immer noch ein wenig Hilfe von Mutter Natur benötigt, damit sich die Sterne am Tag des Rennens vollständig ausrichten können.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Vor Dem Rennen

    Vor SECHZEHN Jahren gab Eliuds Trainer Patrick Sang ihm einen Rat, den er nie vergessen hat.

    Behandle dich als den besten Athleten, sagte er ihm.

    Eliud hatte sich für das 5000m-Finale der 2003 Weltmeisterschaft in Paris vorbereitet - und musste gegen Kenenisa Bekele und Hicham El Guerrouj, zwei Sportlegenden, laufen.

    Eliud, damals erst 18, schlug beide und gewann die Goldmedaille.

    „Von diesem Tag an habe ich immer an jedem Rennen teilgenommen, mit dem Glauben, dass ich meine Ziele erreichen würde“, sagt er. „Und im Laufe der letzten 16 Jahre hat sich nichts geändert. Für mich ist die INEOS 1:59 Challenge nicht anders.“

    Er glaubt aber nicht nur an seine eigenen Fähigkeiten; er vertraut auch dem gesamten Team um ihn herum.

    Der Sporternährungswissenschaftler Armand Bettonviel ist nur einer von denen, die einen kritischen Job hatten.

    Er musste genau wissen, an welchem Tag Eliud laufen würde, damit er die Ernährung des Kenianers ändern konnte.

    „Ich konnte es nicht viel mehr verlängern, weil er anfangen würde, an Gewicht zuzunehmen, weil er mehr Treibstoff haben würde“, sagt er. „Und das würde seine Leistung nicht verbessern.“

    Im Vorfeld des Rennens erklärte Armand, dass das Essen von 100 g Kohlenhydraten dazu führen kann, dass Eliuds Gewicht aufgrund von Wassereinlagerungen um 400 g zunimmt.

    Armand behauptet, dass seine andere Hauptaufgabe darin besteht, sicherzustellen, dass Eliud während des eigentlichen Rennens gut hydratisiert ist.

    Eliud flog von seinem Trainingslager in Kenia nach Wien vor ungefähr einer Woche, damit er die Strecke sehen - und laufen - konnte.

    „Ich werde vor einem großen Tag immer nervös“ sagt er. „Aber ich versuche mich zu konzentrieren.Ich versuche mich zu entspannen.“

    Sein Ritual vor dem Rennen besteht darin, eine Schüssel Haferflocken zu essen und eine Flasche Maurten zu trinken, ein nahezu geschmackloses Hydrogel, das schnell vom Körper aufgenommen wird.

    Sobald er die Straße erreicht hat, wird es Aufgabe eines Radfahrers sein, mit ihm Schritt zu halten und ihm mehr Maurten zu geben, damit er seine Rekordleistung erbringen kann.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    No Human Is Limited

    ES liegt in der Natur des Menschen, die Grenzen zu überschreiten. Weiter zu lernen, sich weiter zu entwickeln und mehr erreichen.

    Es liegt aber auch in der menschlichen Natur, sich selbst und anderen Grenzen zu setzen.

    Es ist diese Einstellung, dieser Geisteszustand, den Eliud zu ändern hofft, indem er die Zwei-Stunden-Barriere durchbricht.

    Sein Vermächtnis mag einesfür die Geschichtsbücher sein, aber dies ist seine Chance, die Menschen dazu zu inspirieren, auch über den Sport hinaus großartige Dinge zu tun, um sich auf eine Weise herauszufordern, die sie vielleicht nie gewagt haben.

    „Jeder Mensch kann seine eigenen Grenzen überschreiten“, meint er.

    „Jeder mensch kann über seinen eigenen schatten springen. Aber selbstvertrauen ist dabei entscheidend.“

    „Ich glaube fest an mich selbst und an meine Teamkollegen und an mein Training.“

    Diese Philosophie teilen INEOS und eine außergewöhnliche Gruppe von engagierten Sportmännern und -frauen, die die Einführung von No Human is Limited inspiriert haben.

    Die Kampagne, benannt nach Eliuds persönlichem Mantra, soll Menschen aus der ganzen Welt ermutigen, sich dieser Philosophie anzuschließen und zu glauben, dass niemand in seinem Leben eingeschränkt ist.

    Die Kampagne wird von einem Team hochrangiger Profilbotschafter inklusive vierfacher Sieger des Tour de France, Chris Froome.

    „Dass Eliud den zweistündigen Rekord bricht, würde zeigen, dass Grenzen überschritten werden können und, eigentlich, dass im Sport niemals Grenzen gesetzt werden sollten“, sagt er. „Wer setzt eigentlich die Grenzen?“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Die Botschafter

    ELIUD KIPCHOGE

    ‘Any human being can go beyond their limits. No human being should be limited in their thoughts, in what he or she should be doing. Self-belief is crucial.’

    CHRIS FROOME

    ‘I don’t like to think in terms of limits.’

    HERMANN MAIER

    ‘It should never enter your head that something is impossible but tell yourself that it is possible instead.’

    SIR BEN AINSLIE

    ‘I think in terms of what your aspirations are, what your goals are, there really shouldn’t be any limits.’

    ABDI NAGEEYE

    ‘Why would you put a limit on yourself when you don’t even know what your limit is?!’

    ELAINE WYLLIE

    ‘It’s our job to make children feel unlimited, to feel that they can do whatever they want to do, and achieve what they want to achieve.’

    PATRICK VIEIRA

    ‘You have to go beyond the limit - there should be no limits. There are no limits to what is possible.’

    1 minute lesezeit Ausgabe 17
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    The Daily Mile Foundation

    Dies wird nicht das Ende des Weges für Eliud Kipchoge sein.

    Ganz im Gegenteil.

    Als globaler Botschafter von The Daily Mile will er die Bedeutung des Laufens weiter verbreiten - und Kinder auf der ganzen Welt dazu inspirieren, aktiver zu werden.

    „Eine Welt, die läuft, ist eine friedliche und glückliche Welt“, meint er.

    Anfang dieses Jahres besuchte der kenianische Vater von drei Kindern eine Schule im britischen Oxford, um mit den Schülern die „Daily Mile” zu laufen. Es ist eine einfache Initiative, bei der jedes Kind nur 15 Minuten an die frische Luft geht, um mit seinen Klassenkameraden in seinem eigenen Tempo zu laufen oder zu joggen.

    Danach fragten die Kinder Eliud nach Schuhen, Ernährung, Schlaf, seiner Leidenschaft für das Laufen - und warum er so schnell laufen konnte.

    Die Daily Mile wurde 2012 von der schottischen Schulleiterin Elaine Wyllie gegründet, die sich Sorgen darüber machte, dass ihre Schüler außer Form

    Heute laufen oder gehen täglich rund 1,8 Millionen Kinder aus mehr als 8.600 Schulen in 65 Ländern regelmäßig 15 Minuten lang.

    Eine Reihe von Forschungsstudien haben gezeigt, dass Kinder, die die Daily Mile machen, fitter, schlanker, gesünder und glücklicher sind und dass sie auch wissensdurstiger sind, wenn sie zu ihren Schreibtischen zurückkehren.

    Für Eliud ist dies keine Überraschung - und deshalb möchte er unbedingt das Erbe der INEOS 1:59 Challenge nutzen, um jedes Kind auf der ganzen Welt dazu zu ermutigen, über seine Gesundheit und sein Wohlbefinden nachzudenken - und loszulaufen.

    Die Daily Mile Foundation wird von INEOS unterstützt.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 17
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    Kraftstoff der Zukunft

    Wasserstoff bietet den großen Vorteil, dass er bei der Verwendung als Kraftstoff nur Wasser erzeugt. Das bedeutet, dass kein CO2 und keine potenziell schädlichen Emissionen entstehen. Dadurch eignen sich mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge deutlich besser zur Gewährleistung einer guten Luftqualität in Städten.

    Die chemische Industrie, die an dieser Entwicklung beteiligt ist, spielt hierbei eine unverzichtbare Rolle.

    „Wir können einen enormen Beitrag leisten“, erklärt Pete Williams, Technologieleiter der INEOS-Gruppe. „Das kann aber nicht über Nacht geschehen. Es ist nicht wie das Auswechseln einer Glühbirne.“

    Aktuell produziert INEOS jährlich 250.000 Tonnen Wasserstoff. Dieser entsteht als Nebenprodukt der Chlorherstellung und beim Kracken von Erdgas und -öl zur Produktion von Olefinen und Polymeren.

    Der Wasserstoff wird auf verschiedene Arten verwendet: um Schwefel aus Rohöl abzuscheiden, als Rohstoff für andere chemische Verfahren oder als Brennstoff für ihre Kraftwerke.

    INOVYN, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von INEOS, verwendete zuvor den Großteil für die Versorgung der vor Ort befindlichen Heizkessel.

    Nun sucht das Unternehmen nach weiteren Einsatzbereichen des Wasserstoffs, um Luftschadstoffe in Städten zu verringern und Haushalte und Unternehmen mit Energie zu versorgen.

    Heute werden 95 Prozent des weltweiten Wasserstoffs aus Methan hergestellt.

    „Aus diesem Grund sprechen wir bei INEOS oft von Methan als Übergangsbrennstoff“, erklärt Pete Williams. „Zum einen ist es ärmer an Kohlendioxid und sauberer als Kohle und Erdöl, die es zunehmend verdrängt. Zum anderen schlägt es die Brücke zu einer Wasserstoffwirtschaft, und zwar so lange, bis erneuerbare Energien in größerem Umfang zum Einsatz kommen.“

    Schiefergas könnte auf dieselbe Weise wie andere Erdgastypen in umweltfreundlichen Wasserstoff umgewandelt werden. Der Schlüssel liegt darin, das CO2, das bei diesem Verfahren erzeugt wird, abzuscheiden und unterirdisch zu lagern.

    Dies ist auch einer der Gründe, warum INEOS für Großbritannien eine heimische Erdgas-Quelle aus Schiefergestein erschließen möchte.

    „Der Großteil des britischen Erdgases wird von Norwegen und Russland durch eine europäische Pipeline geleitet oder als Flüssigerdgas importiert, einschließlich Schiefergas aus den USA“, so Pete Williams. Erdgas aus heimischer Produktion würde die Energiesicherheit Großbritanniens erhöhen und einen großen Schritt hin zu den Emissionszielen bedeuten, die sich Großbritannien für 2050 gesetzt hat.

    Nach der Herstellung könnte Wasserstoff auf dieselbe Weise unterirdisch gelagert werden wie heutzutage Erdgas. 

    Bereits seit Jahrzehnten nutzt INOVYN zur Lagerung von Kohlenwasserstoffen Salzhöhlen im britischen Cheshire. Vor kurzem hat das Unternehmen staatliche Subventionen für die Fortführung einer Machbarkeitsstudie (Projekt Centurion) erhalten. Im Rahmen dieses Projekts werden neue Möglichkeiten der Wasserstofferzeugung und –lagerung einschließlich eines möglichen Vorhabens zur Errichtung einer 100 MW-Power-to-Gas-Energiespeicheranlage in Runcorn untersucht. 

    „Die Speicherung ist eine wesentliche Komponente der Umsetzung eines gangbaren Wasserstoffenergiesystems in Großbritannien“, erklärt Dr. Frank Rourke, INOVYN-Leiter für Großbritannien. „Wir haben die Chance, ein wichtiges Stück nationaler Energieinfrastruktur zu schaffen, und das zu deutlich geringeren Kosten als jene, die für eine überirdische Lagerung anfallen würden. So könnten im Rahmen einer grünen Wirtschaft maßgeschneiderte Salzhöhlen geschaffen werden.“ 

    Richard Stevenson, Leiter der Speicherprojekte bei INOVYN, erklärt, dass INOVYN bestens positioniert sei, um in diesem Sektor Innovationen voranzutreiben.

    „Die Produktion, Lieferung und Nutzung von Wasserstoff laufen im Nordwesten Englands bereits seit vielen Jahren“, so Stevenson.

    Nun arbeitet INOVYN eng mit anderen Mitgliedern der North West Hydrogen Alliance zusammen, um einen Schritt weiter zu gehen. 

    „Wasserstoff als Energieträger könnte für den Nordwesten einen echten Wandel bewirken. INOVYN freut sich, mit anderen Mitgliedern dieser Allianz zusammenzuarbeiten, um diese Vorhaben voranzutreiben.“

    Im Rahmen des Projekts Centurion wird erforscht werden, wie durch Energiespeicherung CO2-armer Wasserstoff zur Wärmeerzeugung, zur Entkarbonisierung der Industrie und zur Beförderung von Kraftstoffen hergestellt werden und ein Beitrag zu mehr Energiesicherheit geleistet werden kann. 

    „INOVYN ist in der Region Vorreiter bei Innovationen im Wasserstoffbereich. Sein Wissen, seine Fachkompetenz und sein Einfluss wird eine Bereicherung für unsere Arbeit sein“, so Professor Joseph Howe, Vorsitzender der North West Hydrogen Alliance. 

    Ist Wasserstoff besser verfügbar, kann er als gangbare, nachhaltige Lösung für umweltfreundliche Energie für Haushalte und Unternehmen dienen. 

    In Großbritannien sind mehr als 20 Millionen Haushalte an Erdgasnetze angebunden, die und Gas zum Heizen und Kochen anbieten. 

    Das Netz von National Grid könnte genutzt werden, um die Haushalte mit Wasserstoff zu versorgen. 

    Pete Williams ist gespannt, was die Zukunft bringt, wobei er auch betont, dass Tests und Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig seien. 

    Es ist nicht unmöglich. Wichtig ist, dass es auf wirtschaftlich erfolgen kann. Falls nicht, ist es nicht nachhaltig. Falls ja, wird es revolutionär sein. 

    Die neuen Fahrzeuge mit Allradantrieb von INEOS – oder zumindest eines der Modelle – könnten mit Wasserstoff betrieben werden.

    Das Team hinter dem Grenadier-Projekt hat von der britischen Regierung Fördergelder in Höhe von 124.000 Pfund erhalten, um die Nutzung von Wasserstoffbrennstoffzellen zu bewerten, die wie Batterien Strom erzeugen, der den Motor antreiben kann.

    Immer mehr Wasserstofffahrzeuge sind weltweit auf den Straßen unterwegs

    1. Nullemissionsbrennstoffzellenbus, Großbritannien
    2. Alstom-Wasserstoffzug, Thüringen
    3. Wasserstofftankstelle, Los Angeles
    4. Mit Brennstoffzelle betriebener Lkw der Toyota Motor Corp.
    5. Mit Wasserstoff betriebenes Linde H2-Fahrrad
    6. Mit Wasserstoff betriebener Gabelstapler

    5 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Wie funktionieren mit Brennstoffzellen betriebene Wasserstofffahrzeuge?

    Sie erzeugen wie ein Verbrennungsmotor Strom, indem sie Kraftstoff aus einem Tank nutzen (der Kraftstoff ist jedoch mit Druck beaufschlagtes Wasserstoffgas und nicht Benzin oder Diesel). Im Gegensatz zu einem Motor verbrennt eine Brennstoffzelle nicht den Wasserstoff, dieser wird stattdessen chemisch mit Sauerstoff aus der Luft vermischt, wodurch Wasser entsteht. Dabei wird wie bei einer Batterie Strom freigesetzt, welcher einen Elektromotor (oder -motoren) versorgt, um ein Fahrzeug anzutreiben. Das einzige Abfallprodukt ist das Wasser – und das ist so sauber, dass man es sogar trinken kann!

    Am besten, Sie stellen sich Brennstoffzellen wie Batterien vor, die sich nie entleeren. Anstatt die darin enthaltenen Chemikalien langsam zu verbrauchen (wie das bei normalen Batterien der Fall ist), werden Brennstoffzellen ständig mit Wasserstoff versorgt und erzeugen Strom, solange Kraftstoff im Tank vorhanden ist.

    1 minute lesezeit Ausgabe 16
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    Egan Bernal gewinnt die Tour de France

    Das komplette Team hat in den gesamten drei Wochen eine Glanzleistung vollbracht. Geraint Thomas, der Sieger 2018, gesellte sich auf dem Podest nach einem beachtlichen 1-2-Finish, das mit einer Umarmung der beiden nach Passieren der Ziellinie endete, als Zweitplatzierter zu Bernal.

    Mit dem Sieg von Bernal hat das Team seine Erfolgsbilanz noch gesteigert: So verzeichnet es mittlerweile beachtliche sieben Tour-Siege, 17 Etappensiege und 91 gelbe Trikots.

    In diesem geschichtsträchtigen Augenblick am Ende der letzten Etappe war Bernal sichtlich emotional überwältigt: „Wow, es ist unglaublich! Es ist wie ein Traum. Ich habe die Tour de France gewonnen! Das alles kann ich noch schwer begreifen. Nach dem Finale habe ich mit meiner Familie gefeiert. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl!“

    Da er erst im zweiten Jahr des Wettkampfs auf internationaler Ebene fährt, ist dieser Sieg für den 22-jährigen Kolumbianer, der zu Beginn der Saison 2018 zum Team stieß, der Abschluss von 18 erfolgreichen Monaten.

    Nach seinen Siegen bei der Paris-Nizza-Tour und der Tour de Suisse in diesem Jahr wird er sowohl in der Sportbranche als auch bei seiner Rückkehr in Kolumbien als Superstar gefeiert.

    Der Leiter des Siegerteams, Sir Dave Brailsford, sagt dazu: „Es ist toll, dass der erste Tour de France-Sieger aus Kolumbien stammt – das macht mich sehr stolz. Viele hatten vielleicht Zweifel daran, zwei Fahrer an die Spitze zu setzen. Aber es hat wunderbar funktioniert, und Zweiter und Erster zu werden – das ist nicht zu übertreffen. Es ist ein Privileg, mit all diesen Menschen zu arbeiten – fantastische Fahrer, fantastisches Team, fantastische neue Sieger.“

    Eine Tour voller überraschender Wendungen und dramatischer Augenblicke wie man sie bei diesem Rennen seit vielen Jahren nicht mehr erlebt hat. Dennoch, am Ende eines der unvorhersehbarsten Rennen seit Jahren gingen Bernal und Team INEOS als Sieger hervor – der erste Grand Tour-Erfolg, den INEOS für sich beanspruchen kann.

    Hut ab, Team INEOS!

     

    Name: Egan Bernal

    DOB: Geboren 13. Januar 1997 (22 Jahre alt)

    Born: Zipaquira, Kolumbien

    Bei Team INEOS seit: 2018

    Honours 2018: Tour of California, Tour Colombia

    Honours 2019: Paris-Nizza, Tour de Suisse, Tour de France

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Kampf dem Plastikmüll

    So stellte beispielsweise vor kurzem Hugh Fearnley-Wittingstall vor Millionen Zuschauenden im britischen Fernsehen die Frage, ob Unternehmen wie INEOS weniger Kunststoff herstellen solle oder gar nicht mehr.

    „Je mehr Kunststoff diese Branche herstellt, desto mehr ist Kunststoff Teil unseres Lebens – ob wir es wollen oder nicht“, stellte er vor dem Fernsehpublikum in den Raum. Der Schwerpunkt der dreiteiligen BBC-Serie „War on Plastic“ lag auf Einwegkunststoffverpackungen.

    „Die Kernaussage bestand darin, dass Kunststoffverpackungen schlichtweg schädlich sind“, so INEOS-Kommunikationsdirektor Tom Crotty. „Die Tatsache, dass Lebensmittelabfälle durch Verpackungen verringert werden können, weil sie Lebensmittel länger frisch halten, wurde nicht erwähnt.“

    Noch ärgerlicher für INEOS war jedoch, dass nicht erwähnt wurde, wie wichtig Kunststoff in unserem Alltag ist. Dadurch wurde den Zuschauenden das Gefühl vermittelt, dass jeglicher Kunststoff schlecht ist.

    „Der Großteil der weltweit zunehmenden Verwendung von Kunststoff ist nicht durch Verpackungen bedingt“, erklärt Crotty. Kunststoff wird vor allem von Autoherstellern, der Bauindustrie, der Maschinenbau- und pharmazeutischen Industrie und Krankenhäusern benötigt.

    Durch leichtgewichtige Kunststoffteile in Autos und Flugzeugen konnte der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden, wodurch schädliche Emissionen verringert wurden.

    Durch Isolierung werden moderne Gebäude deutlich energieeffizienter.

    Herz-Stents, Katheter, Spritzen, Blutbeutel, Prothetik, Pillenhüllen, MRT-Geräte, Inkubatoren, Dialysemaschinen sowie sterile pharmazeutische Verpackungen sind aus Kunststoff gefertigt, auch OP-Säle sind damit ausgestattet.

    Auch Kunststoffrohre – deren Installation einfacher und kostengünstiger ist – werden in einigen der ärmsten Teile der Welt verwendet, um Dorfbewohnende mit Frischwasser zu versorgen.

    „80 Prozent unseres Kunststoffs werden für solche Zwecke eingesetzt, nicht für Verpackungen“, erklärt Tom Crotty. „Das ist es, was unser Wachstum ankurbelt. Das ist weit mehr als Trinkhalme oder Rührstäbchen.“

    Während der einstündigen Sendung stellte Fearnley-Wittingstall die Logik des INEOS-Vorhabens in Frage, Schiefergas von den USA nach Schottland zu liefern, um mehr Kunststoff produzieren zu können.

    Crotty erklärte jedoch, dass die Produktion von China und dem Nahen Osten in die USA verlegt worden sei, da Amerika dank der enormen Reserven an kostengünstigem Schiefergas konkurrenzfähiger geworden sei.

    „Wachstum entsteht nicht dadurch, dass man mehr Kunststoff herstellt“, erklärt er. „Es entsteht durch die Verbrauchsnachfrage nach Kunststoff. Ich könnte eine Fabrik bauen, um eine Milliarde Schreibmaschinen herzustellen, doch niemand würde diese haben wollen.“

    INEOS produziert jährlich Milliarden an durchsichtigen Kunststoffgranulaten für andere Branchen und hatte der BBC-Filmcrew Zugang zu seinem Standort in Grangemouth gewährt.

    Während der Dreharbeiten erklärte Tom Crotty, dass 100 Prozent aller INEOS-Polymere recycelt werden können, aktuell jedoch nur 14 Prozent des Kunststoffs recycelt werden. „Der Großteil landet auf Deponien, was Verschwendung ist“, so Crotty. „Wir wollen recycelte Kunststoffabfälle als Rohstoff verwenden, denn Kunststoff soll mehrmals verwendet werden. Und wenn er sein Lebensende erreicht hat, kann die Energie, die bei der Verbrennung frei wird, zurückgewonnen werden.“

    INEOS arbeitet derzeit an einem möglichen Verfahren für das chemische Recycling von Kunststoff. So würde Kunststoff mittels eines neuen, bahnbrechenden nicht-mechanischen Verfahrens wieder in seine ursprüngliche molekulare Struktur umgewandelt, damit er als Rohstoff wieder für Kunststoffverarbeitungsverfahren verwendet werden kann.

    „Dieser heilige Gral des Kunststoffrecyclings wird in Kürze Realität sein, was bedeutet, dass wir bei der Herstellung unserer Produkte unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern können“, fährt Crotty fort.

    INEOS hat mit Pyrowave, Agylix und GreenMantra Vereinbarungen über die gemeinsame Entwicklung abgeschlossen. Mithilfe der patentierten Technologie dieser Partnerunternehmen und der INEOS-Fertigungsinfrastruktur könnten Kunststoffabfälle wieder zu chemischen Monomer-Bausteinen umgewandelt werden.

    „Diese Bausteine werden bei unserem Polymerisationsverfahren einen Anteil der ursprünglichen, unbearbeiteten Rohstoffe ersetzen“, erklärt Crotty.

    Zudem ist INEOS bestrebt, „Zero Pellet Loss“, die Vermeidung des Eintrags von Kunststoffgranulat in die Umwelt, zu praktizieren – sowohl an den eigenen Standorten als auch über Spediteure und Kunden aufgrund der Verpflichtung im Rahmen der Initiative „Operation Cleansweep“ (OCS), der weltweiten Initiative der Kunststoffbranche zur umsichtigen Handhabung von Kunststoffgranulat, Meere zu schützen.

    Kunststoff hat es in sich!

    Erfahren Sie in Marks Podcast auf der BBC-Website mehr über Kunststoff

    5 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Zero Pellet Loss

    EINE FREIWILLIGE Initiative zur Vermeidung des Eintrags von Kunststoffgranulaten in die Umwelt zeigt Wirkung. Laut INEOS hat die "Operation Cleansweep" die Art, wie das Unternehmen seine Standorte in Antwerpen, Rønningen, Grangemouth und weitere weltweite Standorte betreibt, erheblich verändert.

    Diesen Erfolg führt INEOS im Wesentlichen auf intensive Schulung, den Austausch bewährter Verfahren, eine Änderung der Einstellungen in der gesamten Lieferkette und erhebliche Investitionen, unter anderem in die Neukonzeption der Polymerförderrinnen zurück.

    Darüber hinaus hat die Initiative den Betrieben ein Rahmenkonzept zur Eigenbeurteilung ihrer Leistungen zur Verfügung gestellt.

    Mittlerweile gilt an den INEOS-Standorten selbst ein verlorenes Stück Granulat als inakzeptabel.

    „Wir sind sehr stolz auf unsere Errungenschaft“, erklärt Inge Nilsen, Produktions- und Verfahrenstechnikerin bei INEOS Bamble, dem Polyolefinfertigungsstandort im norwegischen Industriegebiet Rønningen nahe Rafnes.

    INEOS stellt die kleinen, durchsichtigen Granulate her, woraufhin diese in eine komplexe Lieferkette zur Versorgung anderer Hersteller gelangen, die sie schmelzen, formen und in verschiedenste Arten von Kunststoffprodukten umwandeln.

    Früher war es möglich, dass diese Granulate irgendwo innerhalb dieser komplexen Lieferkette verloren gegangen wären. Aber die Zeiten haben sich geändert.

    In Norwegen wurden Austritte von Kunststoffgranulaten an den INEOS-Standorten erfasst, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zu beheben. „Nun wird unverzüglich auf etwaige Austritte reagiert“, so Inge Nilsen.

    Mittlerweile gilt an den INEOS-Standorten selbst ein verlorenes Stück Granulat als inakzeptabel.

    In Rønningen wurden bei jeder Rinne doppelte Schutzvorrichtungen eingebaut, damit das durchsichtige Granulat nicht in unterirdischen Abflüsse gelangt.

    Außerdem wurde ein eigener Beschäftigter eingestellt, der mit einer Kehrmaschine die am stärksten gefährdeten Bereiche abfährt.

    Tobias Hannemann, Geschäftsführer von O&P im Vereinigten Königreich, erklärt, dass in Grangemouth Änderungen vorgenommen wurden, um Austritte von Granulat zu verringern, und das bereits, bevor sich der Standort der „Operation Cleansweep“ angeschlossen hatte. „Wir hatten bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, unter anderem Rüttelstreifen und Luftgebläse, um Granulat, das aus Lkw und Granulat-Wasserabscheidern am Produktionsstandort ausgetreten war, zu entfernen“, erklärte er. Im Rahmen „Operation Cleansweep“ ging INEOS noch einen Schritt weiter.

    In den Abflüssen wurden mehr als 200 feine Gittersiebe installiert. Zudem wurden zusätzliche Reinigungsstationen geschaffen, damit die Beschäftigten nie mehr als zehn Meter vom Equipent entfernt sind.

    Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit Expertinnen und Experten an der Neukonzeption der Polymerförderrinnen, um die Gefahr des Austritts von Granulat zu verringern, wenn die Tanker befüllt werden.

    Auch die Zahl der täglichen Abwasserkontrollen in den Polymerfertigungsbetrieben wurde erhöht, bei jeder Schicht gibt es „OCS-Beauftragte“.

    „Als Nachbarin und Beschäftigte weiß ich genau, wie wichtig es ist, dass wir unsere Auswirkungen auf die Umwelt minimieren“, erklärt OCS-Beauftragte Gemma Taylor. Für die Beschäftigten in Grangemouth reicht es nicht, nur den eigenen Standort sauber zu halten.

    „Es ist das Mindeste, was wir tun können“, erklärt Peter Malley, Supply Chain-Projektleiter in Grangemouth.

    Der schottische Standort arbeitet mit allen Beteiligten der Lieferkette zusammen, um sie dazu zu ermutigen, sich ebenfalls der „Operation Cleansweep“ anzuschließen.

    „Das Lieferkettensystem ist extrem komplex, und das Granulat wird von vielen verschiedenen Unternehmen gehandhabt“, so Stuart Keillor, Supply Chain Manager.

    „Wir haben das Bewusstsein zu OCS entlang der gesamten Lieferkette erhöht. Anfangs haben sich einige unserer Speditionen freiwillig an OCS beteiligt. Mittlerweile haben wir die Einbeziehung dieser Grundsätze für ihre Tätigkeit angeordnet.“

    So werden Lkw überwacht, die Fahrenden müssen über die Sauberkeit ihrer Fahrzeuge Bericht erstatten, bevor sie den Betrieb verlassen.

    „INEOS steht an vorderster Front, wenn es um Veränderungen im Rahmen von OCS geht“, erklärt Chris Seagriff, Regionaler Betriebsleiter bei Haulier XPO Logistics. „Das Unternehmen hat diese Grundsätze zusätzlich zu den bereits bestehenden eingeführt, um die betrieblichen Vorgänge zu verbessern und die Gefahr des Austretens von Granulat entlang der Lieferkette erheblich zu verringern.“

    Grangemouth arbeitet zudem mit Umweltschutzorganisationen wie Fidra zusammen.

    „Kunststoffgranulat an Stränden ist eine Schadstoffquelle, die absolut vermeidbar ist“, erklärt Madeleine Berg, Projektleiterin bei Fidra. „Als Branchenführer hat INEOS nicht nur die Chance, sondern auch die Pflicht, in der Praxis ein gutes Vorbild zu sein, um dieses Problem zu lösen.“

    Auch auf der anderen Seite des Kanals herrscht großes Engagement: So sind die Beschäftigten in Antwerpen fest entschlossen, im Rahmen von OCS ihren Beitrag zu leisten.

    INEOS Styrolution hat in Schulungen und in die Verbesserung der Ausrüstung im Betrieb investiert, damit Granulat nicht ins Meer gelangt, wo es von Fischen für Nahrungsmittel gehalten werden kann.

    Hier wird nach dem Vorbild des Standorts Grangemouth die gesamte Lieferkette einbezogen.

    „Können wir alle einbeziehen, bewirken wir einen echten Unterschied“, so Betriebsleiter Toon Van Melckebeke.

    INEOS Bamble, Rønningen, Norwegen

    MASSNAHMEN

    • Alle Bedienenden und Beschäftigten, die Granulat handhaben, wurden geschult
    • Ausgetretenes Granulat wird unverzüglich beseitigt, anstatt protokolliert zu werden
    • In den Abflussrinnen werden doppelte Schutzvorrichtungen eingesetzt, damit das Granulat nicht mehr in der unterirdischen Kanalisation verschwindet
    • Ein Beschäftigter fährt das Firmengelände mit einem Kehrwagen ab, um zu vermeiden, dass Granulat in die Umwelt austritt

    INEOS Styrolution, Antwerpen, Belgien

    MASSNAHMEN

    • Einbau von Korbfiltern und Auffangbecken, um zu vermeiden, dass Granulat den Standort verlässt
    • Beschäftigte achten vermehrt darauf, das Betriebsgelände sauber zu halten
    • Der Betrieb ist Teil der ‚Zero Pellet Taskforce‘, die vom Antwerpener Hafen organisiert wurde, die Beschäftigten nehmen regelmäßig an Reinigungsaktionen teil

    INEOS, Grangemouth, Schottland

    MASSNAHMEN

    • Installation von mehr als 200 feinen Gittersieben in den Abflüssen
    • Einrichtung zusätzlicher Reinigungsstationen
    • Spezielle Fachschulung für alle Beschäftigten
    • Die Förderrinnen werden neu konzipiert

    5 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    INEOS unterzeichnet Vereinbarungen mit drei Unternehmen, die alle die Vision einer nachhaltigen Welt teilen

    Zwei dieser Unternehmen, Agilyx und Pyrowave, nutzen die Depolymerisationstechnologie, um Polystyrolabfälle wieder in die ursprünglichen Styrolmonomerbausteine umzuwandeln.

    „Diese sind ein wichtiger Rohstoff für INEOS Styrolution“, erklärt Cassie Bradley, Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in Nordamerika. „Wie können unsere bestehende Infrastruktur dazu nutzen, Recyclingstyrol wieder in ein Polymer umzuwandeln, dessen Eigenschaften gleich sind wie jene des ursprünglichen Rohstoffs.“

    Das jüngste Abkommen hat das Unternehmen mit einem spezialisierten Chemieunternehmen abgeschlossen, das erforscht hat, wie sich Polystyrolabfälle in hochwertige synthetische Polymere und Zusatzstoffe umwandeln lassen.

    Im Rahmen dieses Verfahrens gewinnt GreenMantra® Technologies Ltd auch Styrolmonomer – die von INEOS Styrolution verwendeten Bausteine – wieder.

    „Es hieß immer, das sei nicht möglich, wie man sieht, klappt es aber“, so Mohammed Abboud, Produktleiter bei INEOS Styrolution.

    Laut Abboud sei die Partnerschaft mit allen drei Unternehmen wichtig, denn so könne INEOS Styrolution durch die Verwendung von Recyclingmaterialien zur Herstellung seiner Produkte auch Polystyrolabfälle zu einer wertvollen, nachhaltigen Ressource machen.

    „Durch diese Initiative nähern wir uns zunehmend einer Kreislaufwirtschaft an, in der Kunststoff wiederverwendet und nicht entsorgt wird“, erklärt er.

    Alle drei Unternehmen sind echte Macher: Die INEOS-Partnerfirmen verfügen über die technologische Fachkompetenz und INEOS Styrolution über das Know-how bei der Herstellung.

    Sie verfolgen gemeinsam das Ziel, entsorgtes Polystyrol zu recyceln und der Gesellschaft zu zeigen, dass es zu wertvoll ist, um einfach auf Mülldeponien zu landen.

    Zunächst muss INEOS Styrolution dafür sorgen, dass das von den Partnerfirmen produzierte Monomer rein genug ist, damit es die strengen Anforderungen im Hinblick auf den Ersatz der Rohstoffe erfüllt.

    Ist dies erreicht, kann der neue Rohstoff neben herkömmlich produziertem Rohmonomer für die Polystyrolproduktion bei INEOS Styrolution verwendet werden.

    „Wir freuen uns sehr, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die unseren Einsatz für eine Kreislaufwirtschaft teilen“, erklärt Ricardo Cuetos, VP Standardprodukte, INEOS Styrolution America LCC.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    INEOS investiert in einen neuen Forschungsstandort zur Entwicklung der nächsten Generation von Recyclingkunststoffen

    So errichtet sie beispielsweise in Italien eine neue Forschungseinrichtung, um an ihrem Standort in Rossignano die nächste Generation von Recyclingkunststoff zu entwickeln.

    Das Unternehmen plant, sich auf die Entwicklung von Polypropylen zu konzentrieren, das für Elektroautos und fortschrittliche Verpackungen verwendet wird.

    „Beide verlangen nach hochwertigeren Komponenten, die leicht und einfach zu recyceln sind“, erklärt Andrea Vittone, Geschäftsführer und Betriebsleiter bei INEOS Manufacturing Italia.

    Polypropylen kann auf einfache Weise wiederverwendet und recycelt werden und eignet sich hervorragend für Einsatzzwecke, die langlebige Materialien erfordern, wie etwa Autostoßstangen.

    Dieses Material ist robust und biegsam und reagiert nicht mit Wasser und Reinigungsmitteln. Zudem kann es auf einfache Weise von Recyclingunternehmen sortiert werden.

    Nachdem es recycelt wurde, kann INEOS es mit neuem Material mischen. Dadurch erhält es ein zweites Leben und kann wie ein neues Produkt verwendet werden.

    Heutzutage bestehen viele Verpackungen aus einer Mischung aus verschiedenen Arten von Kunststoffen, die sich nur schwer trennen und wiederverwenden lassen.

    „Wir alle sind uns der Probleme bewusst, die mit Kunststoff einhergehen, aber wir müssen an Lösungen arbeiten“, so Vittone.

    INEOS ist fest entschlossen, neue Polypropylenprodukte zu entwickeln, die einen Mehrwert bieten und uns einen Schritt näher zur Kreislaufwirtschaft bringen.

    „Wir alle können nicht ohne Kunststoff auskommen“, ist Vittone überzeugt. „Wir sind uns aber bewusst, dass wir Kunststoffabfall einen Mehrwert verleihen müssen, anstatt ihn zu entsorgen.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Karbonfasern einmal anders

    Bisher haben die britischen Herausforderer des America's Cup 1.000 kg "Abfall" verwendet, um das AC75-Boot zu bauen, das 2021 in Auckland zum Wettkampf antreten wird. "Die Wiederverwendung von Karbonfaserprodukten ist revolutionär", schwärmt Alan Boot, Schiffsbauarchitekt des INEOS Team UK. „Wir verhindern, dass Abfälle auf Deponien landen und schließen bei unseren Produktionsverfahren den Kreis, wo immer es möglich ist.“

    Vor einigen Jahren konnten bereits verwendete Karbonfasern nicht recycelt werden. ELG Carbon Fibre ist es jedoch gelungen, die technischen Hürden zu überwinden, und hat ein Recyclingverfahren für gebrauchte Verbundwerkstoffe entwickelt, damit diese nicht entsorgt werden müssen. „Die Produkte von ELG fügen sich nahtlos in unsere Fertigungsverfahren ein. Das zeigt, wie erfolgreich diese Materialien in einer Reihe von gewerblichen Märkten zum Einsatz kommen können“, erklärt Alan Boot. Er fügt hinzu: „Wir erleben eine sehr spannende Entwicklung im Bereich der Fertigung von Booten und werden anderen Herstellern hoffentlich ein gutes Vorbild sein.“

    ELG arbeitet seit Beginn der Kampagne im vergangenen Jahr mit INEOS Team UK zusammen, um die begehrteste Trophäe der Segelwelt zu gewinnen. „Wir beide betrachten diese Partnerschaft als wichtigen Schritt zur Lösung des Problems des weltweiten Kohleverbrauchs und zur Erhöhung des Bewusstseins darüber, wie wichtig eine Entwicklung hin zum Kreislaufrecycling in der Schifffahrtsindustrie ist.“

    ELG ist Marktführer im Bereich der recycelten Karbonfasermaterialien und recycelt die wiedergewonnenen Fasern für INEOS Team UK in seinem spezialisierten Betrieb in den West Midlands. Dort werden die Fasern in gemahlene und gehackte Produkte umgewandelt, um Duroplast- und Plastomerkomponenten und Vliesmatten herzustellen.

    Wenngleich die genauen Einzelheiten zum Design des INEOS-Boots ein gut gehütetes Geheimnis bleiben, seien die Recyclingvliesmaterialien von ELG nach eigenen Aussagen für die Herstellung von zwei Hängegerüsten für den Transport des AC75 sowie für die Rumpf- und Deckgussformen verwendet worden.

    „Das ist die perfekte Partnerschaft“, meint Frazer Barnes, Geschäftsführer von ELG Carbon Fibre. „Unsere Produkte tragen dazu bei, die wesentliche Nachhaltigkeitsbotschaft im Elitesport zu vermitteln, und darauf sind wir sehr stolz.“

    Das Boot 1 des Typs AC75 des INEOS Team UK soll Ende dieses Jahres eingeweiht werden.

    ELG Carbonfaser

     

    Näheres zu ELG finden Sie hier www.elgcf.com

    T5

    Im August 2018 weihte das INEOS TEAM UK, der britische Herausforderer des 36. America‘s Cup, sein Testboot, auch als T5 bekannt, ein. Es war das erste Team, das ein kleinformatiges Foilingeinrumpfboot verwendete.

    AC75

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    Das AC75 ist eine Kategorie der 75 Fuß-Einrumpfsegelboote, die die Bau- und Betriebsweise der im America‘s Cup von 2021 verwendeten Yachten bestimmt.

    Crew: 11 + Gast

    Mastlänge: 26,5 m (87 ft)

    Länge gesamt: 22,86 m (75 ft)

    Breite: 5 m (16 ft)

    Rumpflänge: 20,7 m (68 ft)

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Willkommen im Königreich Saudi-Arabien

    Ein neuer 425.000-Tonnen-Acrylnitril-Betrieb - der erste seiner Art im Nahen Osten - wird sich die weltweit führende Technologie von INEOS zunutze machen.

    „Die weltweite Nachfrage nach Acrylnitril wächst weiterhin schneller als das BIP, denn mit diesem Material können leichtere, stabilere und energieeffizientere Materialien wie ABS, Verbundwerkstoffe und Karbonfasern hergestellt werden“, erklärt Paul Overment, Geschäftsführer von INEOS Nitriles.

    Zudem plant INEOS die Errichtung eines 400.000-Tonnen-Betriebs für lineare Alphaolefine (LAO) und eine damit verbundene Großanlage zur Herstellung von Polyalphaolefinen (PAO).

    „Wir sind einer der weltweit führenden Lieferanten für LAO- und PAO-Händler“, betont Joe Walton, Geschäftsführer INEOS Oligomers. „Größe und Standort dieser neuen Betriebe unterstützen unser Bestreben, mit dem weltweit steigenden Bedarf unserer Kundinnen und Kunden mitzuhalten.“

    Alle drei Betriebe, die die wichtigsten Bausteine für Karbonfasern, technische Polymere und synthetische Schmierstoffe herstellen werden – Materialien, die für ein Wirtschaftswachstum der Region unverzichtbar sind – werden voraussichtlich 2025 die Produktion aufnehmen.

    Die Entscheidung, im Nahen Osten zu investieren, folgt auf die jüngst getätigten Investitionen in Antwerpen, Großbritannien, China und Amerika.

    Nach seiner Errichtung wird der petrochemische Komplex Jubail 2 nachgelagerte Derivate und Spezialchemikalien im Wert von mehr als vier Milliarden Dollar liefern.

    „Für uns passt der Zeitpunkt für diese bedeutsame Vereinbarung in Saudi-Arabien mit Saudi Aramco und Total perfekt“, so Jim. „Wir bieten eine fortschrittliche Technologie für nachgelagerte Verfahren, die im Königreich Saudi-Arabien einen Mehrwert bieten und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wird.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    VLEC – Very Large Ethane Carrier (Ethangroßtransportschiff)

    Für INEOS, das das Geschäft mit SP Chemicals für sich gewonnen hat, stellt dies den Beginn eines historischen Projekts dar, im Rahmen dessen INEOS die Zusage, die man gegenüber dem singapurischen Unternehmen im November 2017 gemacht hat, hält.

    „Eine weitere Weltpremiere“, schwärmt David Thompson, Geschäftsführer von INEOS Trading & Shipping. „Wir sind nun Vorreiter bei der weltweiten Lieferung von Ethan, um der Nachfrage eines expandierenden Chemikaliensektors gerecht zu werden.“

    INEOS begann 2015 nach der Errichtung einer virtuellen Pipeline durch den atlantischen Ozean mit der Lieferung des preislich äußerst konkurrenzfähigen Ethans nach Europa. Diese bahnbrechende Entscheidung rettete das Petrochemieunternehmen im schottischen Grangemouth vor der Schließung.

    Mittlerweile beliefern acht „Drachenschiffe“ die INEOS-Standorte in Großbritannien und Norwegen regelmäßig mit Ethan.

    Das Abkommen mit SP Chemicals erforderte den Bau eines noch größeren Schiffs, als VLEC (Very Large Ethan Carrier/Ethangroßtransportschiff) bezeichnet.

    „Es hat die rund dreifache Frachtkapazität unserer Drachenschiffe“, erklärt Thompson.

    Das Schiff erhielt seinen Namen offiziell am 7. Mai von Aimee Ratcliffe beim Enterprise Products Terminal am Morgon‘s Point in Houston.

    Es wird von Jaccar/Evergas betrieben werden und ist das erste VLEC der Unternehmensflotte von gasbetriebenen Schiffen.

    SP Chemicals, das bereits Styrol- und VCM-Produktionsstandorte betreibt, nimmt derzeit einen neuen Erdgaskracker in Betrieb, der das importierte Ethan jährlich in mehr als 650.000 Tonnen Ethylen umwandeln wird.

    „Das ist ein wichtiger Meilenstein für SP Chemicals auf dem Weg zur Autonomie in Bezug auf seinen Bedarf an Ethylen“, erklärt Geschäftsführer Chan Hian Siang.

    Die Hersteller verwenden Ethylen zur Herstellung verschiedenster Dinge – von Bekleidung bis zu Mobiltelefonen.

    INEOS macht sich keine Sorgen darüber, dass sein eigener weltweiter Wettbewerbsvorteil durch die Belieferung Chinas mit kostengünstigen Rohstoffen geschmälert werde.

    „In China sind mehrere weitere Erdgaskrackerprojekte geplant. Wir freuen uns, dass INEOS das erste Unternehmen ist, das Ethan nach China exportiert“, so Thompson.

    JS INEOS Marlin: Das weltweit erste VLEC des Typs C

    85.000 m3: Flüssiggaskapazität

    232 Meter: Länge des Frachters

    -104°C: Minus 104 Grad Celsius ist die Temperatur, die benötigt wird, damit Ethan flüssig bleibt

    3x: Es hat rund die dreifache Frachtkapazität der INEOS-Drachenschiffe

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Übermenschen

    Daher überrascht es kaum, dass es sich zu Gleichgesinnten hingezogen fühlt, die Mut, Entschlossenheit und einen klaren Fokus haben – eine Einstellung, die INEOS innerhalb des gesamten Unternehmens verbreiten will.

    Im Laufe der Jahre hat INEOS Millionen von Euro und Dollar gespendet, um zur Förderung eines gesunden Interesses an Sport, vor allem bei der jungen Generation, beizutragen. Und zwar an jedem Sport: Eishockey. Fußball. Rugby. Laufen. In praktisch jedem Land nahe der Standorte, an denen das Unternehmen tätig ist.

    „INEOS hat unseren Club revolutioniert“, erzählt Sacha Weibel, Geschäftsführer des Hockey-Clubs von Lausanne, dem INCH-Magazin.

    Erst vor kurzem hat INEOS den Fokus auf Spitzensportlerinnen und -sportler verlagert. Jene, die, obwohl sie in ihrem Bereich absolute Profis sind, immer noch mehr erreichen wollen und überzeugt sind, dass alles möglich ist.

    „Niemand soll INEOS jemals sagen, dass etwas nicht möglich sei“, erklärt John Mayock.

    INEOS unterstützt nun Großbritanniens Bestreben, die begehrteste Segeltrophäe der Welt erstmals in ihrer 168-jährigen Geschichte zu gewinnen.

    Durch die 1:59-Challenge unterstützt INEOS Eliud Kipchoge auf seinem Weg, um als allererster Mensch weltweit einen Marathon in einer Zeit von weniger als zwei Stunden zu absolvieren.

    Zudem ist INEOS stolzer Inhaber von Lausanne-Sport, einem der etabliertesten Fußballvereine der Schweiz.

    Vorstandsvorsitzender und Gründer von INEOS, Sir Jim Ratcliffe, ist leidenschaftlicher Sportler. Er läuft Marathons, fährt Fahrrad und ist zum Nord- und Südpol gewandert. Er weiß, was Männer und Frauen dazu bringt, die Grenzen dessen, was als menschenmöglich gilt, zu sprengen. Genauso weiß er, wie man zum Sieger wird – so wie Team INEOS-Fahrer Egan Bernal, der 22-jährige Kolumbianer, der die diesjährige Tour de France gewann.

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    #Keinem Menschen sind Grenzen gesetzt

    Am 6. Mai 1954 erreichte Roger Bannister, was viele für nahezu unmöglich gehalten hatten: Der damals 25-jährige Vollzeitmedizinstudent brach auf der Iffley Road-Bahn im britischen Oxford die Vier-Minuten-Meile.

    Auch heute noch ist dieser Rekord eines der erinnerungswürdigsten Ereignisse in der Sportgeschichte. Ende dieses Jahres wird Eliud Kipchoge an der Reihe sein.

    Der größte Marathonläufer aller Zeiten wird den Versuch starten, in weniger als zwei Stunden 42,195 Kilometer zu laufen. Auch dies halten viele für unmöglich.

    Nicht jedoch INEOS. Auch nicht Eliud. Beide sind davon überzeugt, dass es zu schaffen sei. Im Oktober wird er im Rahmen der 1:59-Challenge von INEOS im Rampenlicht stehen.

    „Eliud spielt eine wichtige Rolle“, erklärt INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe. „Was wir tun können, ist, ihn zu unterstützen. Ganz gleich, wie gut wir darin sind, die perfekten Voraussetzungen für ihn zu schaffen – was er vollbringt, ist eine absolute Meisterleistung!“

    Eliud war bereits im Mai 2017 nahe daran, mit seinem ersten Versuch Geschichte zu schreiben. Damals gelang ihm bei einer speziell organisierten Veranstaltung im italienischen Monza eine Zeit von 2:00:25.

    „Das war der Augenblick in meiner Karriere, der mich am meisten mit Stolz erfüllte“, schwärmt er. „Nun eine weitere Chance zu bekommen, den magischen Zwei-Stunden-Rekord zu knacken, ist unglaublich spannend. Mein Geheimnis besteht darin, dass ich einfach daran glaube, dass ich es schaffen kann. Ich sage immer, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind. Daher weiß ich auch, dass es mir möglich ist, diese Hürde zu schaffen.“

    Die 1:59-Challenge von INEOS wird zwischen dem 12. und 20. Oktober dieses Jahres in Wien ausgetragen. Die Wahl der Stadt Wien als Austragungsort für die 1:59-Challenge von INEOS mit Eliud Kipchoge war der Höhepunkt einer umfassenden weltweiten Suche, die mit einer Weltkarte begann und mit einer Stecknadel an jenem Punkt endete, an der die österreichische Hauptstadt liegt. Wien bietet die perfekte flache Rundstrecke.

    Der Lauf wird im Rahmen einer großen Marketingkampagne publik gemacht und weltweit live übertragen.

    Es werden Zehntausende Besucherinnen und Besucher erwartet.

    Eliud ist überzeugt, in INEOS den perfekten Partner gefunden zu haben, denn das Unternehmen verfolgt dieselbe Vision und kann ihn und sein Team inspirieren, der Welt zu zeigen, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind.

    „Eliud ist der größte Marathonläufer aller Zeiten und der einzige Sportler der Welt, der die Chance hat, den Zwei-Stunden-Rekord zu knacken“, erklärt Jim. „Er hat unsere volle Unterstützung und wird hoffentlich Sportgeschichte schreiben“.

    AUF BASISEBENE:

    Zwei von INEOS unterstützte Initiativen, Kinder zu mehr Aktivität und Gesundheit anzuregen, erobern die gesamte Welt.

    GO Run for Fun veranstaltet nun schon in sieben Ländern regelmäßig Zwei-Kilometer-Läufe. Bei der letzten Zählung liefen 302.388 Kinder weltweit über die Ziellinie.

    Die Initiative wurde 2013 angesichts der zunehmenden Fettleibigkeit bei Kindern vom INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe in Großbritannien ins Leben gerufen.

    The Daily Mile, 2012 gegründet von der ehemaligen schottischen Schuldirektorin Elaine Wyllie, wurde dank der Unterstützung von INEOS zu einem bahnbrechenden Erfolg.

    The Daily Mile begann in einer schottischen Schule und wird nun täglich in 8.888 Schulen und Kindergärten in 65 Ländern gelaufen, einschließlich – erstmals – in den USA.

    Fast zwei Millionen Kinder weltweit laufen eine Meile täglich.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Hisst die Segel

    Denn das Team ist der Meinung, möglicherweise bereits das Boot entwickelt zu haben, das den 36. America‘s Cup gewinnen könnte. Da dieses Rennen jedoch erst im März 2021 stattfindet, ist es noch zu früh, um Einschätzungen zu treffen. Das Team ist sich bewusst, dass es sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen darf.

    „Wenn wir zum Rennen starten, müssen wir stets im Hinterkopf behalten, dass wir kein besseres Team und kein besser konstruiertes Boot haben können“, erklärt Sir Ben Ainslie, Mannschaftskapitän und Teamleiter des INEOS Team UK.

    David Carr, einer der Segler, betont, dass für das Team ein neues Zeitalter der America‘s Cup-Rennen angebrochen sei. „Wir gleiten nicht mehr dahin, wir fliegen!“

    Das Ziel besteht darin, das Boot aus dem Wasser in die Luft zu hieven, aus einem einfachen Grund: „Ein Boot lässt sich in der Luft leichter vorantreiben als im Wasser“, erklärt er.

    Wird das neue AC75-Boot von der Luft getragen, kann es sich mit 100 km/h fortbewegen – das ist etwa viermal schneller als die Windgeschwindigkeit.

    Das Boot stützt sich auf dieselbe Technologie wie ein Flugzeug: Die Tragflügel heben es aus dem Wasser. Sein Erfolgsrezept ist die Form.

    „Mit diesem Boot entwickeln wir einen einzigartigen Bootstyp. Das ist eine echte technische Herausforderung“, so Geschäftsführer Grant Simer, der den America‘s Cup bereits viermal gewonnen hat.

    „Mit diesem neuen Bootstyp wagen wir uns auf wahrhaft unbekanntes Terrain.“

    Um zu testen, was funktionieren kann und was nicht, entwickelte das INEOS Team UK ein 28-Fuß-Boot, genannt T5.

    „Das Tolle am T5 war, dass wir es sehr früh herausgebracht haben und dadurch in kürzester Zeit jede Menge über dieses neuartige Boot lernen konnten“, erklärt Grant. „Da dieses Boot relativ klein ist, war die Entwicklung recht kostengünstig.“

    Laut Sir Ben Ainslie wird das eigentliche Rennboot eine völlig neuartige Art von Boot sein.

    „Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, sprengen wir die Grenzen der Innovation“, erklärt er. „Wir bauen nicht nur ein Boot, wir bauen auch ein Team auf.“

    Dieses Segelteam ist mittlerweile vollständig. Das Team aus 17 Sportlern setzt sich aus „Afterguards“ und „Grinders“ zusammen. Die Afterguards haben eine technische Funktion. Sie werden nicht zum Antreiben des Boots benötigt. Dafür müssen sie schlank und leicht sein – und auf ihr Gewicht achten. Die Grinder sind der eigentliche Motor. Sie bekommen zu essen. Und zwar richtig viel.

    Ben Williams, Leiter des Bereichs Human Performance, betont, dass die Bedeutung von Erholung nach harten Trainingseinheiten auch die Rollenverteilung im Boot verändert hat.

    Das Team wurde vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe, selbst begeisterter Radfahrer, vor kurzem mit hochkarätigen Spezial-Straßenfahrrädern ausgestattet.

    „Im Fitnesscenter auf einem Fahrrad zu sitzen, kann sehr monoton und langweilig sein. Sich auf ein Straßenfahrrad setzen und an der frischen Luft Spaß haben zu können, ist einfach toll“, schwärmt Ben Williams. „Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Grinder während der Kaffeepause Kuchen essen dürfen.“

    AUF BASISEBENE:

    Sozial benachteiligte Kinder erhalten die Chance, erstmals segeln zu lernen – dank INEOS.

    Der 1851 Trust, der offizielle Wohltätigkeitsverband von INEOS Team UK, finanziert zehnwöchige Kurse für Kinder aus Schulen in britischen Städten.

    Der Trust hat zudem dazu beigetragen, Wissenschaft und Technologie in die Klassenzimmer zu bringen, und hat ein kostenloses digitales Bildungsprogramm für 11- bis 16-Jährige ins Leben gerufen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Den Mutigen gehört das Glück

    Obwohl Team INEOS Anfang dieses Jahres aufgrund einer Verletzung auf den führenden Fahrer Chris Froome verzichten musste, verfolgte das Team dennoch ein Ziel: die diesjährige Tour de France zu gewinnen.

    Das Team wurde im Mai als Team INEOS präsentiert.

    Bei der Eröffnung erklärte Teamleiter Sir Dave Brailsford, dass die Übernahme des Teams von Sky durch INEOS einen spannenden Neubeginn kennzeichne.

    „Wir haben bereits ein sehr erfolgreiches Team und freuen uns, diesen Erfolg weiterzuführen“, so Brailsford. „Aber wir möchten auch wachsen. Es geht um etwas Neues, um Pionierleistungen und die Schaffung etwas noch Größeren, Besseren.“

    Das erste Rennen in den neuen Teamfarben war die viertägige Tour de Yorkshire, bei der Team INEOS seinen Siegeskurs fortsetzte.

    Chris Lawless lieferte zum Abschluss eine unglaubliche Teamworkglanzleistung und sicherte dem Team so den Gesamtsieg.

    „INEOS mit einer solchen Leistung so zu danken, insbesondere bei einem Heimrennen, ist wirklich etwas Besonderes“, erklärt er.

    Das Team fährt ein brandneues Fahrrad – das Pinarello Dogma F12 – das als das beste Fahrrad der Welt gilt.

    „Es ist eine richtige Waffe“, beschreibt es ein Sprecher des Global Cycling Network.

    AUF BASISEBENE:

    2017 genügte es INEOS nicht mehr, die Tour de France nur passiv zu beobachten. Das Unternehmen forderte also seine Beschäftigten heraus, die von den Rennfahrern täglich zurückgelegten Meilen ebenso zu absolvieren – und Geld für einen wohltätigen Zweck zu sammeln.

    Am Ende der ersten Tour de France-Challenge waren mehr als 1.000 Beschäftigte in Teams insgesamt 324.393 km gefahren.

    Vergangenes Jahr legten sie 400.000 km mit dem Rad zurück – eine Distanz, die zehn Erdumrundungen entspricht – und sammelten insgesamt fast 100.000 Euro.

    In diesem Sommer gingen 1.325 Beschäftigte aus Belgien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, den USA und Großbritannien noch einen Schritt weiter. Die 64 Teams fuhren 625.387 km vor, während und nach der Arbeit.

    Innerhalb von 23 Tagen verbrannten die INEOS-Radfahrenden mehr als zehn Millionen Kalorien, während sie einen körperlichen Einsatz leisteten, der 323 Besteigungen des Mount Everest entspricht und dabei fast 20.000 Liter Schweiß produzierten.

    Das Siegerteam namens Team Cool Colonia legte 25.449 km zurück.

    Bei den Herren gewann Raymond Schmitt das gelbe Trikot, bei den Damen siegte Jodi Garner.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Wettkampffieber

    „Es wird ein beeindruckendes Stadion sein, vor allem für die Spieler, die Angestellten und Club-Fans, so Bob Ratcliffe, Präsident und Geschäftsführer.

    Das neue Trainingszentrum, das nach Meinung von INEOS unverzichtbar für den Club und dessen Erfolg ist, wird derzeit errichtet.

    INEOS erwarb den Club im November 2017, als dieser in der obersten Schweizer Fußball-Liga spielte.

    Seitdem ist der Club abgestiegen, doch INEOS ist zuversichtlich, dass er wieder an die Spitze gelangen wird.

    „Wir hatten gehofft, es in einem Jahr zu schaffen, aber das ist uns nicht ganz gelungen“, so Bob. „Wie alle Fans waren wir enttäuscht und frustriert, doch wir haben noch Chancen, die wir auf jeden Fall nutzen wollen.“

    Laut Ratcliffe wolle INEOS den Club weiterentwickeln. „Wir werden neue Dinge versuchen und eine andere Herangehensweise wählen“, so Ratcliffe. „Möglicherweise werden wir nicht mit allem Erfolg haben, aber wir werden unser Bestes geben. Immer wieder.“

    AUF BASISEBENE:

    JUNGE afrikanische Fußballer werden in Kürze die Chance haben, in einer erstklassigen Einrichtung in ihrem eigenen Land ihre Stärken auszubauen.

    Es sollen zwei Fußball-Akademien errichtet und betrieben werden.

    Laut David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping, seien die Abkommen zwischen INEOS und den Fußballverbänden Tansanias und Ruandas vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe inspiriert worden.

    „Jim war der Meinung, dass junge Menschen eine solche Chance verdient hätten“, erklärt er.

    Jede Akademie wird mindestens drei Fußballfelder in Standardgröße, einige kleinere Fußballfelder und eine Turnhalle mit medizinischen Einrichtungen, Klassenzimmern, Büros, eine Wäscherei, eine Küche, einen Speisesaal und Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 96 Studierende bieten.

    Das Training wird für die U15, U17 und U19 vorgesehen sein. Für die jüngeren Spieler sind während der Ferien zusätzliche Camps geplant.

    Thompson berichtet, es gebe Verhandlungen mit der botswanischen Regierung bezüglich einer dritten Akademie und erklärt, dass Fußball nicht der einzige Schwerpunkt sein werde.

    „Das Konzept beruht im Wesentlichen auf drei Säulen“, erklärt er. „Es wird von allen Studierenden erwartet, dass sie ihre Vollzeitausbildung fortführen. Wir bieten Beratung und Anleitung zu sozialen Themen und zum Wohlbefinden, wie etwa die Bedeutung der Ernährung an.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Belstaff – Eine Abenteuergeschichte

    Schon seit seiner Gründung im Jahr 1924 durch Harry Grosberg und seinen Schwiegervater Eli Belovitch, die um die Welt reisten, um nach neuen Technologien zu suchen, ist Belstaff ein Synonym für Abenteuerliebende.

    Und dieses Label hat sich absolut bewährt.

    NICHT viel ist möglicherweise über Eli Belovitch und seinen Schwiegersohn Harry Grosberg bekannt. Eines ist jedoch sicher: Ihre Namen werden stets mit einer der bedeutendsten Bekleidungsmarken der Geschichte in Verbindung gebracht. Belstaff, das nun INEOS gehört, verdankt seine Existenz jenen zwei Männern, die 1924 – dem Jahr, in dem der Forscher George Mallory am Mount Everest vermisst wurde – ein Unternehmen in Stoke-on-Trent gründeten.

    Wenn Mallory noch leben würde, wäre er wahrscheinlich ein Fan der atmungsaktiven, wasserdichten und gewachsten Baumwolljacken von Belstaff. Die Marke Belstaff, die im Wesentlichen für Motorradfahrende kreiert wurde, avancierte schnell zur Marke der Wahl für Abenteurerliebende. Diese Marke hat sich bewährt.

    Pionierin Amy Johnson trug eine Belstaff-Jacke, als sie im Jahr 1930 als erste Frau allein von England nach Australien flog. Bergsteiger Chris Bonington trug bei der Erstbesteigung des Bergs Ogre, ein steiler, zerklüfteter und anspruchsvoller 7.285 Meter hoher Gipfels im pakistanischen Karakoram-Gebirge, Belstaff-Bekleidung. Die Lieblingstunika des britischen Armeeoffiziers Lawrence von Arabien war ein „Kolonialmantel“ von Belstaff.

    Im Laufe der vergangenen 95 Jahre hat Belstaff einige der wagemutigsten Menschen der Welt ausgerüstet, einschließlich des kommunistischen Revolutionärs Che Guevara, der 1967 von einem Soldaten in Bolivien erschossen wurde.

    „Belstaff ist im Herzen eine Marke für alle, die Grenzen sprengen möchten“, erklärt Kreativdirektor Sean Lehnhardt-Moore.

    Die gewachste Baumwolljacke Trialmaster, die Che Guevara und andere trugen, wird heute noch von Belstaff hergestellt.

    Ursprünglich wurde diese Jacke entwickelt, um den rauen Wetter- und Fahrbedingungen des Scottish Six Days Trial standzuhalten. Der Erste, der sie auf den Prüfstand stellte, war der 18-jährige Sammy Miller, der von da an bei mehr als 1.000 Rennen Belstaff trug. Die Marke hat eine Jackenkollektion, die nach ihm benannt ist.

    Aber vielleicht sollte der Schauspieler Steve McQueen für die zunehmende Beliebtheit von Belstaff gewürdigt werden, denn er trug im Kriegsfilmklassiker aus dem Jahr 1963, „The Great Escape“ („Gesprengte Ketten“), eine Belstaff-Jacke, die schon bald darauf bei den Reichen und Prominenten Kultstatus erlangte.

    Heute zeigen sich berühmte Persönlichkeiten wie Ewan McGregor, Kate Moss, Will Smith, David Beckham, Angelina Jolie, Johnny Depp, Brad Pitt und Hilary Swank in Belstaff-Jacken.

    Sie sind bei vielen Hollywood-Filmen einschließlich Mission Impossible III, Der seltsame Fall des Benjamin Button, Wall Street 2, Harry Potter und der Halbblutprinz sowie Tödliche Versprechen aufgetreten.

    Als INEOS im Jahr 2017 Belstaff kaufte, erklärte INEOS-Vorsitzender und Gründer Sir Jim Ratcliffe, dass er ikonische, hochkarätige britische Marken fördern wolle.

    „Wir haben viel gemeinsam“, erklärt er. „Wir sind Briten, wir sind unternehmerisch, unkompliziert, abenteuerlustig und vor allem erfolgreich.“

    Steve McQueen

    Amerikanischer Schauspieler mit Beinamen The King of Cool. Sein Antiheldenimage, das er während der Blütezeit der Gegenkultur in den 60er-Jahren entwickelte, begeisterte in den 60er- und 70er-Jahren das Publikum.

     

    belstaff_5.jpgErnesto "Che" Guevara

    Argentinischer marxistischer Revolutionär, Arzt, Autor, Aktivist, Guerillaanführer, Diplomat und eine der Hauptfiguren der kubanischen Revolution.

     

    belstaff_4.jpgAmelia Earhart

    Amerikanische Luftfahrtpionierin und Autorin. Earhart war die erste Pilotin, die allein über den Atlantik flog.

     

    belstaff_7.jpgDoreen Evans

    Eine der führenden Rennfahrerinnen der 30er-Jahre. Doreen Evans war das jüngste Kind einer Motorsportfamilie, deren Unternehmen, die Bellevue Garage im Londoner Stadtteil Wandsworth, eine führende MG-Agentur war.

     

    belstaff_3.jpgLevison Wood

    Britischer Armeeoffizier und Forscher, der für seine umfangreichen Wanderexpeditionen in Afrika, Asien und Mittelamerika bekannt war.

     

    belstaff_6.jpgDavid Beckham OBE

    Ehemaliger englischer Profifußballer, aktueller Präsident von Inter Miami CF und Miteigentümer von Salford City.

     

    belstaff_1.jpgTracey Curtis-Taylor

    Britische Pilotin, die mehrere Flugexpeditionen mit historischen Flugzeugen in Asien, Europa, Afrika, Australien und Amerika organisiert und geleitet hat.

     

    belstaff_2.jpgSir Ben Ainslie

    Einer der erfolgreichsten Segler der Geschichte der Olympischen Spiele. Er gewann bei fünf Olympischen Spielen in Folge ab 1996 Medaillen, unter anderem Gold bei den vier Olympischen Spielen von 2000 bis 2012.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Zusammenkommen Sich Erfrischen Auftanken

    Belstaff setzt alles daran, seinen weltweiten Kundinnen und Kunden mehr zu bieten, als sie es von einem typischen Geschäft auf den meisten Einkaufsstraßen erwarten.

    Das Unternehmen investiert in die Kultmarke, weil es möchte, dass die Geschäfte mehr als nur Orte sind, an denen man Bekleidung kauft.

    Was in Großbritannien, wo Belstaff im Februar seinen Laden im östlichen Londoner Stadtteil Spitalfields wiedereröffnete, nicht unbemerkt blieb.

    „Während immer mehr Geschäfte zu machen als je zuvor, schafft Belstaff Innovationen und eröffnet an den verschiedensten Orten neue Läden“, so Natasha Colyer, Chefredakteurin von Seen in the City.

    Der Laden in Spitalfields wurde in Anlehnung an das industrielle Erbe von Belstaff entworfen und verfügt nun über einen Bereich, in dem die Kundinnen und Kunden zusammenkommen, sich erfrischen und auftanken können.

    „Die Kundinnen und Kunden können nun ein Heißgetränk oder, wenn sie Lust darauf haben, auch etwas Stärkeres wie einen perfekt gemixten Gin Tonic genießen“, erklärt Kreativdirektor Sean Lehnhardt-Moore.

    Der Laden in Spitalfields ist nur der erste, der sich in diesem neuen Look präsentiert. Alle Belstaff-Läden weltweit werden nach demselben Konzept gestaltet.

    Im Mai verlegte Belstaff seinen deutschen Flagshipstore in die Residenzstraße 25 in München und eröffnete im ersten Stock das Café@Belstaff. Das Café selbst war dank der beeindruckenden Wandmalerei hinter der Bar schon immer eine Attraktion.

    Das Café@Belstaff, in dem Kaffee, Tee, deutsche Weine, Bier und Cocktails serviert werden, wird von den Eigentümern des beliebten Restaurants Frank betrieben, das sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Brutal und brillant

    Als brutal und brillant beschrieb ein Teilnehmer die „IN.NAM 19-Challenge“. Wir müssen ihm zustimmen. In einer Kombination aus Wandern, Mountainbiken und Laufen durchquerten die INEOS-Studierenden die Skelettküste, Damaraland und die Kaokoveld-Wildnis in Nordnamibia.

    Sie überquerten drei alte Vulkankrater (Calderas), bestiegen den höchsten Gipfel Namibias, eroberten zu Fuß die unerbittlichen Basaltlavagebiete des Ugab, überquerten innerhalb eines 100 km-Tages durch die Wüste zwei große Trockenflusssysteme sowie die letzte Grenze der „Großen Drei“ – afrikanisches Spitzmaulnashorn, Wüstenelefant und Löwe.

    www.in-nam19.com

    Quotes:

    Die atemberaubende Schönheit der sonnengetränkten Landschaften der namibischen Wüste lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Auch die Entschlossenheit, Charakterstärke und positive Energie aller Graduates ist unbeschreiblich.

    - Hans Casier, CEO INEOS Phenol

    Alles ist möglich, wenn man sich darauf konzentriert. Wesentlich ist die Vorbereitung. Ich habe gelernt, mich durchzubeißen und mich täglich auf den angenehmsten Moment des Tages zu konzentrieren: ein Glas Bier, im Wissen, dass ich die heutige Herausforderung gemeistert habe.

    - Davidson Ching, Verfahrenstechniker, Asien-Pazifik

    Dank meiner Teamkolleginnen und -kollegen wurde mir klar, dass extrem schwere Aufgaben mit der Unterstützung eines Teams leichter fallen und sogar Spaß machen können.

    - Cara Lauber, Prozesssteuerungstechnikerin, Chocolate Bayou, USA

    Ich habe gelernt, dass selbst in harten Zeiten wie ich sie in Namibia erlebt habe, die einzigen Gefühle, die bleiben, Stolz, Dankbarkeit und Freude über das Erreichte sind.

    - Benedikt Kannenberg, Sicherheitsingenieur, INEOS O&P, North

    Am wichtigsten ist Teamarbeit. Allein kommt man vielleicht schneller voran, aber als Gruppe kommt man weiter.

    - Nicolas Monino, Optimierungs- und Planungstechniker, PetroINEOS, Lavéra, Frankreich

     

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Der Welleneffekt

    Die Jugendlichen lernen erstmals das Segeln, und die Lehrkräfte nutzen das, was sie vom erfolgreichsten Olympia-Segler gelernt haben, um die Leidenschaft für Wissenschaft und Technologie zu entfachen.

    All das wird möglich gemacht durch die Unterstützung und Finanzierung durch INEOS über den 1851 Trust, die offizielle Wohltätigkeitsvereinigung des INEOS Team UK, das fest entschlossen ist, erstmals in der 168-jährigen Geschichte dieses Wettkampfs als britisches Team die hochkarätigste Segeltrophäe der Welt zu gewinnen.

    „Wir lieben es, mehr junge Menschen zum Segeln zu bringen, die sonst nicht die Chance dazu hätten“, schwärmt Sir Ben Ainslie.

    „Dank der Unterstützung von INEOS können wir unsere Programme mehr jungen Menschen anbieten und mehr bewirken – sowohl im Klassenzimmer als auch auf dem Wasser.“

    Der 1851 Trust und das Team, das um den Sieg kämpfen wird, sind in Portsmouth ansässig. Die Bildungsprogramme des Trust werden nach und nach an immer mehr Orten angeboten.

    Die kostenlosen Onlineunterrichtsmaterialien der STEM Crew, die von INEOS gesponsert sind, ermöglichen es Lehrekräften der Sekundarstufe, Wissenschaft lebendig zu vermitteln.

    Mehr als 1.100 Sekundarschulen in Großbritannien und in anderen Ländern der Welt setzen diese Ressourcen heute ein, um die Spannung rund um den America‘s Cup zu nutzen und ihren Schülerinnen und Schülern so die Augen für vielfältige Chancen in den Bereichen Wissenschaft und Sport zu öffnen.

    Weltweite Forschungsarbeiten zeigen, wie junge Frauen immer wieder eine Laufbahn in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Maschinenbau und Mathematik meiden. Deshalb organisiert der 1851 Trust Roadshows, die sich speziell an Mädchen richten.

    Damit nicht genug: Vor kurzem rief der 1851 Trust ein zehnwöchiges Programm ins Leben, um sozial benachteiligten Jugendlichen aus der Stadt im Alter von 11 bis 16 Jahren die Chance zu bieten, erstmals zu segeln.

    Mit dem INEOS-Programm Rebels Crew sollen der Charakter und die Widerstandsfähigkeit der Jugendlichen gestärkt und zugleich die Leidenschaft fürs Segeln geweckt werden. „Mittlerweile nehmen 1.000 junge Menschen teil“, so Ben Cartledge, Geschäftsführer des 1851 Trust.

    Bisher haben sich 45 Schulen zum Programm angemeldet, das in ganz Großbritannien angeboten wird. Das Programm läuft in Partnerschaft mit zwölf „Flaggschiff“-Segelzentren, einschließlich Standorten nahe der INEOS-Standorte Grangemouth, Hull, Runcorn und Seal Sands.

    Usman Muhammed, einer der Segellehrkräfte, der die Schulungen in Birmingham leitet, ist begeistert von INEOS Rebels Crew, da er selbst erlebt hat, welche lebensverändernden Vorteile das Segeln bewirken kann.

    „Als ich die Sekundarschule besuchte, war ich im Unterricht immer sehr passiv, weil mein Leben zu Hause schwierig und stressig war. Als ich aber einmal in einen verpflichtenden Segelkurs nach der Schule gesteckt wurde, änderte sich alles. Ich wurde selbstbewusster, und das wirkte sich absolut positiv auf meine Ergebnisse der mittleren Reife aus“.

    Auch die Lehrkräfte äußern sich positiv zum Programm: „Es war für die Schülerinnen und Schüler eine fantastische Erfahrung, und sie können es gar nicht erwarten, wiederzukommen und nochmal durchzustarten“, ist Michael O‘Donnell, Lehrerkraft an der Bo’ness Academy im schottischen Falkirk, begeistert.

    „Wir konnten regelrecht beobachten, wie sie neue Fähigkeiten entwickelten, aber auch belastbarer und selbstbewusster wurden. Ich kann INEOS nicht genug für all die Mühe danken, die sie investiert hat, um unseren Jugendlichen eine so bereichernde Erfahrung zu bieten.“

    Dieses Jahr werden im Rahmen der INEOS Rebel Crew 3.000 Kinder dazu motiviert, aktiv zu werden, segeln zu lernen und sich vom Sport inspirieren zu lassen. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Niemals aufgeben!

    Luke Wigman und Ibi Ali mischten sich am Start der Rennen, die von den INEOS-Wohltätigkeitsverbänden „GO Run For Fun“ und „The Daily Mile“ organisiert wurden, unter die Kinder.

    Davor vermittelten die beiden Männer, deren Leben und Körper durch den Krieg so stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, den 2.500 Kindern in wenigen Worten, wie wichtig Durchhaltevermögen, das Überwinden von Widrigkeiten und das Meistern von Herausforderungen ist.

    Dies bewiesen sie auf jeden Fall 2017, als die beiden Botschafter des Defence and National Rehabilitation Centre in Loughborough innerhalb von sieben Tagen auf sieben Kontinenten sieben Marathons liefen.

    Erstmals waren die Schulen, die sich zu The Daily Mile angemeldet hatten, ebenfalls eingeladen worden, damit ihre Schülerinnen und Schüler das Zwei-Kilometer-Rennen in London laufen konnten.

    „Die beiden Initiativen haben bisher mehr als zwei Millionen Kinder weltweit dazu motiviert, aktiv zu werden“, so die Gründerin von The Daily Mile, Elaine Wyllie.

    Die diesjährige Veranstaltung wurde von der britischen Athletin Jazmin Sawyers und dem ehemaligen Blue Peter-Moderator Radzi Chinyanganya organisiert.

    Auf der Bühne war die Siegerin von The Voice Kids UK, Jess Folley. „Die Kinder waren absolut begeistert“, so Elaine.

    Während der Veranstaltung mit dem Namen „GO Run London“ kündigte die The Daily Mile Foundation eine Partnerschaft mit dem Imperial College London an.

    Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts, das von INEOS unterstützt wird, soll näher beleuchtet werden, welche Vorteile ein täglicher 15-Minuten-Lauf oder -Spaziergang für Grundschulkinder bietet.

     

    Der ehemalige Fallschirmjäger Luke Wigman erlitt in Afghanistan schwerwiegende Beinverletzungen, als er im Jahr 2011 auf eine Bombe trat.

    Dieser Unfall beendete zwar seine Militärkarriere, machte ihn aber zu einem stärkeren Menschen.

    Er belegte bei zwei der geistig und körperlich anspruchsvollsten Marathons der Welt – jenen  am Nordpol und in der Antarktis – den zweiten Platz.

    Er vertrat außerdem bei den Invictus Games 2014 und 2016 Großbritannien, wo er zweimal die 1.500 m-Goldmedaille gewann.

    Ibi Ali war Hauptmann in der britischen Armee, als er im Irak von einer Bombe am Straßenrand schwer verletzt wurde.

    Obwohl er durch die Explosion seine rechte Hand verlor und seine linke Hand und sein rechtes Bein verletzt wurden, führte er seine Soldaten weiter an und wurde später mit dem Militärkreuz ausgezeichnet.

    Nach der Behandlung kehrte er 18 Monate später wieder an die Front zurück und diente bis 2013 weiterhin seinem Land. Danach verließ er die Armee, um Spenden für „Walking With The Wounded“ zu sammeln, indem er den Kilimandscharo bestieg und mit Prince Harry und zwölf anderen verletzten Soldaten auf Skiern zum Südpol lief.

    Seitdem lief er den hochkarätigen Marathon des Sables im Jahr 2015 und gewann 2016 bei den Invictus Games in Orlando Medaillen.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Auf die Plätze, fertig, los!

    Anfang dieses Jahres besuchte der kenianische Vater von drei Kindern eine Schule im britischen Oxford, um mit den Schülerinnen und Schülern The Daily Mile zu laufen. Danach hatten sie die Möglichkeit, ihm Fragen rund um Laufschuhe, Ernährung, Schlaf und seine Leidenschaft fürs Laufen zu stellen.

    Kurz vor seinem Besuch bei der John Henry Newman Academy, die seit April 2018 The Daily Mile organisiert, hatte er bekanntgegeben, dass er mit der Unterstützung von INEOS den Versuch starten würde, als erster Mensch der Welt innerhalb von weniger als zwei Stunden einen Marathon zu laufen.

    The Daily Mile, die Eliud unterstützt, ist eine einfache Initiative, die 2012 von einer schottischen Schulleiterin ins Leben gerufen wurde, da sie sich Sorgen über die mangelnde Fitness ihrer Schülerinnen und Schüler machte.

    Heute wird The Daily Mile in 65 Ländern einschließlich der USA gelaufen, die vor kurzem ihr erstes The Daily Mile-Teammitglied eingestellt haben, das nun im INEOS O&P-Büro in Houston, Texas tätig ist. Derzeit nehmen 122 US-amerikanische Schulen an The Daily Mile teil, und die The Daily Mile Foundation beabsichtigt, noch mehr Schulen zur Teilnahme zu bewegen. Zu diesem Zweck arbeitet sie an weiteren Partnerschaften, um auf die Initiative aufmerksam zu machen.

    In Großbritannien nahmen währenddessen 250 Kinder aus 35 Grundschulen, alle in „Daily Mile“-T-Shirts, an der Westminster Mile des Londoner Marathons teil.

    Es war der dritte Auftritt von The Daily Mile bei der Veranstaltung, dieses Jahr gestartet von der Gründerin Elaine Wyllie und dem Athleten Mo Farah, ebenfalls Botschafter von The Daily Mile.

    Forschungen haben ergeben, dass Kinder, die The Daily Mile laufen oder gehen, nicht nur fitter, schlanker, gesünder und glücklicher, sondern auch lernbegieriger sind, wenn sie wieder zu Unterricht zurückkehren.

    Heute laufen rund 1,8 Millionen Kinder aus 8.600 Schulen der Welt regelmäßig 15 Minuten – was zum Teil auch INEOS zu verdanken ist, das diese Initiative bekannter gemacht hat.

    „Wir wissen, wie wichtig es ist, Kinder dazu zu ermutigen, sich um ihre Fitness und Gesundheit zu kümmern und auf ihr Wohlergehen zu achten, nicht nur jetzt, sondern auch zukünftig“, erklärt INEOS-Vorsitzender Jim Ratcliffe.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Der Ziegelsteinmann

    Mark Cranston ist überzeugt davon, dass sich innerhalb der Einfassung der petrochemischen Anlage noch weitere Schätze verbergen.

    „Ich habe viele Stunden mit der Suche im Bereich des Firth of Forth und des INEOS-Standortes Grangemouth verbracht, würde aber gerne zusätzlich den Küstenstreifen und die Flussufer am Standort selbst erkunden“, erklärt Mark.

    Er sucht nicht nach Gold, sondern nach Ziegeln, die die schottische Ziegelindustrie bedeutend geprägt haben.

    „Diese bescheidenen Ziegelsteine werden in hohem Maße unterbewertet und übersehen“, betont Mark Cranston. „Dennoch haben sie die wirtschaftliche, gesellschaftliche und industrielle Geschichte Schottlands stark beeinflusst.“

    Über die vergangenen neun Jahre hat er rund 3.000 Ziegel angesammelt, die er alle in zwei umgewandelten Schuppen in seinem Garten lagert.

    „Die Küstenlinie zwischen dem INEOS-Standort und Bonnybridge ist übersät mit alten Ziegeln, die Zeuge der jahrzehntelangen Ziegelherstellung sind“, erklärt er.

    Viele sind Schamottziegel, die Schottland aufgrund ihrer hohen Qualität weltweit exportierte.

    „Die Schiffskapitäne und Reeder brannten regelrecht darauf, diese Bestellungen zu liefern, weil die Lasten auch als Ballast dienten, um ihre Schiffe bei Fahrten auf stürmischer See zu stabilisieren“, erklärt Mark Cranston. „Das ist auch der Grund, warum schottische Ziegelsteine in Dutzenden von Ländern weltweit zu finden sind.“

    Das Gebiet Falkirk war der Mittelpunkt der Schamottziegel-Produktion in Schottland. Zahlreiche Industriestandorte wie etwa die Carron Iron Works bauten Schamottton-Schichten ab und stellten Ziegel für den Eigengebrauch her.

    „Es ist durchaus möglich, dass dies irgendwann auch am INEOS-Raffineriestandort von Grangemouth der Fall war, da auch dort sicherlich Ziegel benötigt wurden“, so Mark Cranston.

    In seiner Sammlung hat er einen Ziegelstein, der vom Eingang der Hinrichtungskammer des Barlinnie-Gefängnisses in Glasgow stammt.

    Er besitzt auch einen Stein aus dem Wrack der SS Politician, die im Februar 1941 gesunken ist und als Inspiration für den Film „Whisky Galore“ diente; zwei weitere hat er aus einem Wrack nahe der Küste Hawaiis geborgen.

    Mark Cranston hat es sich zum kurzfristigen Ziel gesetzt, Ziegel, die in Schottland hergestellt wurden, zu finden, zu restaurieren und zu erfassen. Langfristig verfolgt er jedoch das Ziel, eine schottische Nationalsammlung von Ziegelsteinen und eine Datenbank für die künftigen Generationen einzurichten – und ein Museum zu eröffnen. „Das ist eine beeindruckende Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden“, schwärmt er.

    Er arbeitet bereits mit Interessierten aus der Region, Verbänden für den Erhalt des Kulturerbes und archäologischen Gesellschaften zusammen und hat Kontakte zu Ziegelsammelnden und Wissenschaftstreibenden auf der ganzen Welt.

    Seine Bemühungen blieben nicht unbemerkt. 2016 wurde ihm von der Andrew Lloyd Webber-Stiftung der Scottisch Angel Heritage Award verliehen. „Ich habe mich riesig gefreut, für meine Bemühungen mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden“, erklärt er.

    Seine Ehefrau Karen unterstützt sein Projekt ebenfalls und ist stolz auf seine bisherigen Errungenschaften, die er alle selbst finanziert. „Manchmal verbringt er 70 Stunden wöchentlich damit, durch Schottland zu reisen, um nach neuen Exemplaren zu suchen, oder um Nachforschungen zu betreiben“, erzählt sie. „Seine Sammlung erweist sich als äußerst lehrreich für Menschen aus allen Lebensbereichen.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    „Help for Heroes“ - Hilfe für verwundete Soldat/innen und Veteran/innen

    „Es gibt nichts Besseres, als jenen zu helfen, die bereit waren, ihr Leben für ihr Vaterland zu opfern“, betont INEOS-Vorsitzender Jim Ratcliffe. „Wir wissen, dass Menschen, die mit einem Trauma hierherkommen, stark belastet sind.“

    Der ehemalige Unteroffizier Andy Reid erklärt, dass die neue Abteilung, INEOS-Prothetik-Abteilung genannt, für verwundete Soldatinnen und Soldaten einen enormen Unterschied bewirken wird.

    „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, das richtige Umfeld, aber auch die entsprechende Fachkompetenz zu bieten, um Menschen während der Rehabilitation zu unterstützen, da der Weg zurück nach einer schweren Verletzung schwierig ist“, so Reid.

    Andy absolvierte 2009 gerade eine Routinepatrouille zu Fuß in Afghanistan, als er auf eine Bombe trat.

    „Ich erinnere mich noch daran, dass ich auf dem Rücken lag“, erzählt er. „Ich blickte hinab und sah meine Füße nicht. Im selben Moment dachte ich, dass ich Überlebender bin, und nicht Opfer.“

    Der ehemalige Unteroffizier, der auch einen Arm verlor, ist nun Botschafter der Black Stork Charity, der Organisation, die das neue Zentrum entwickelte.

    „Dieser neue Flügel wurde bewusst errichtet, um die Menschen aus ihren Rollstühlen herauszuholen, ihnen Beine anzulegen und sie zum Gehen zu bringen“, erklärt er.

    Die Spende von INEOS ist wahrscheinlich eine der großzügigsten Unternehmensspenden, die jemals getätigt wurden.

    Sie beruht auf der unglaublichen Arbeit des verstorbenen Duke of Westminster, der die Idee der Errichtung eines Rehabilitationszentrums für verletzte Soldatinnen und Soldaten vorbrachte, das auch NHS-Patienten helfen könnte.

    Das ehemalige Mitglied der Territorial Army führte 40 Jahre lang eine Spendensammelaktion durch, im Rahmen derer 300 Millionen Pfund gesammelt wurden. 70 Millionen Pfund spendete der Duke of Westminster, der leider 2016 verstarb, aus seiner eigenen Tasche.

    Ende vergangenen Jahres übernahm der britische Verteidigungsminister die Pacht des neuen Zentrums, das das ehemalige Rehabilitationszentrum von Headly Court in Surrey ersetzt.

    Bei der offiziellen Übergabezeremonie erzählte sein Sohn Hugh den Gästen: „Mein Vater war ein Mann der Taten. Es ist ungerecht und traurig, dass er nicht mehr miterleben konnte, wie sein Geschenk an die Nation gewürdigt und umgesetzt wird. In seinem Leben, das voller Projekte war, war dieses für ihn das bedeutsamste.“

    Foto mit freundlicher Genehmigung des Defence Medical Rehabilitation Centre. Dieses wurde im Rahmen der Kampagne für mehr Sichtbarkeit der Arbeit auf nationaler Ebene verwendet.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Die grandiose Mavis

    Auf einer unglaublichen Strecke von 1653 km sammelte sie nicht nur Spenden in Höhe von fast 30.000 Pfund für Macmillan Cancer Support, sondern sicherte sich auch einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde – und ganz nebenbei auch die Anerkennung des besten Radfahrerteams der Welt.

    Team INEOS hatte Mavis während seines Trainings für die diesjährige Tour de France über Twitter eine Motivationsbotschaft übermittelt.

    „Wir haben gehört, dass du eine noch anspruchsvollere Herausforderung angenommen hast. Dafür möchten wir dir alles Gute wünschen“, twittert Wout Poels während einer Trainingsfahrt auf Teneriffa mit seinen Teamkollegen Geraint Thomas und Chris Froome. „Wir glauben an dich, du schaffst es!“

    Durch ihre Geschichte inspiriert, hatte sich INEOS bereit erklärt, 10.000 Pfund an die von Mavis gewünschte Wohltätigkeitsvereinigung zu spenden. Während des Rennens war Team INEOS vor Ort, um nötigenfalls zu helfen.

    Mavis fuhr die Strecke in Gedenken an ihre drei erwachsenen Kinder Sandy, Katie und Bob, die im Abstand von nur vier Jahren verstarben. Alle drei waren erst in ihren Vierzigern. „Es ist unglaublich hart, allein zu sein, wenn man kurz davor noch Teil einer fünfköpfigen Familie war“, so Mavis. „Solche Herausforderungen helfen mir, nicht aufzugeben.“

    Als sie mit der Team INEOS-Ausrüstung John O‘Groats erreichte, war sie eindeutig erleichtert, dass es nun vorbei war.

    Davor hatte sie BBC Breakfast berichtet: „Ich wollte so oft aufgeben. Es war unglaublich hart. Mir war nicht bewusst, dass es so schwierig sein würde.“

    Sie lobte INEOS in höchsten Tönen. Das Unternehmen hatte ihr ein Ersatz-Navigationsgerät zur Verfügung gestellt, damit sie sich nicht verirrte. „Ich bin INEOS unendlich dankbar für die Unterstützung“, zeigt sich Mavis begeistert. „Sie sind einfach wunderbar.“

    Wenn Sie spenden möchten, besuchen Sie bitte die nachstehende Website und suchen Sie nach Mavis Paterson:

    www.justgiving.com

    2 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Die Tour de France-Alternativchallenge

    Wieder einmal nahm INEOS seine eigene Tour de France-Challenge an. Als die eigentliche Tour gerade in rasantem Tempo Belgien und Frankreich durchquerte, bewältigten 1.325 INEOS-Beschäftigte weltweit, organisiert in 64 Teams, drei Wochen lang täglich die im Rahmen der Tour de France zurückgelegte Kilometeranzahl. Teams, die jede einzelne Etappe absolvierten, erhielten 2.000 Euro, die sie an einen lokalen Kinderwohltätigkeitsverband ihrer Wahl spenden konnten. Viele der Teams meisterten die Herausforderung, viele sogar mehrmals.

    Die Leistung in Zahlen:

    • 625.387 gefahrene Kilometer
    • 15 Mal um die Welt
    • 1.325 Teilnehmende in 64 Teams
    • 23 Tage

    Teilnehmende, die:

    • 50+ km zurücklegten: 94 Prozent
    • 100+ km zurücklegten: 87 Prozent
    • 500+ km zurücklegten: 38 Prozent
    • 1000+ km zurücklegten: 11 Prozent

    526.825 Höhenmeter insgesamt = 323 Besteigungen des MOUNT EVEREST

    Die Challenge in Zahlen:

    • Fahrten: 21.168
    • Schweiß: 19.272 Liter
    • Höchste Kilometerzahl eines Teams in einem Tag: 2.010 km
    • Durchschnittsgeschwindigkeit: 24 km/h
    • Durchschnittliche Strecke: 26,5 km
    • FAHRZEIT: 1.070 Stunden

    Siegerteam

    Seal Sands Slipstreamers - Erfasst aus den Teams, die jede Etappe abgeschlossen haben

    Team Cool Colonia auf Grundlage der erfassten Gesamtkilometerzahl

    Energie

    10.151.058 VERBRANNTE KCAL

    Der Sieger des internen INEOS-Teamwettbewerbs um das Trikot ist:

    Kurt De Keersmaeker von INEOS Belgien

    104.000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt von 52 der 64 Teams, die an der Challenge teilgenommen haben

    3 minuten lesezeit Ausgabe 16
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    Investitionen von INEOS

    Die Investitionen von INEOS verhelfen dem weltweiten Geschäft zu Wachstum. Nichts deutet darauf hin, dass sich dieser Trend in naher Zukunft verlangsamt.

    USA

    INEOS erhöht in den USA die Kapazität. Nach Start der Produktion von Polyethylen mit hoher Dichte in LaPorte im Rahmen eines Joint Ventures mit Sasol versucht O&P USA herauszufinden, wie viel mehr es aus der aktuell 470.000 Tonnen pro Jahr produzierenden Anlage herausholen kann. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an einer Erweiterung der Ethylenproduktion am Standort Chocolate Bayou in Texas, die 2020 in Betrieb gehen soll. Oligomers baut derzeit in Chocolate Bayou die weltweit größte Einzelstranganlage für PAO mit geringer Viskosität, und die linearen Alpha-Olefin-Anlagen mit einer Produktionskapazität von 420.000 Tonnen pro Jahr werden 2019 in Betrieb gehen.

    Chocolate Bayou

    Die neue PAO-Anlage von INEOS Oligomers in Chocolate Bayou, Texas, die eine internationale Versorgung gewährleisten wird, soll bereits dieses Jahr in Betrieb gehen. Die Anlage bezieht Rohstoffe aus einer angrenzenden linearen Alpha-Olefin- Anlage, die ebenfalls gebaut wurde.

    Alabama

    INEOS Phenol plant die Erhöhung der Produktionskapazität seiner Anlage in Alabama auf 850.000 Tonnen jährlich. Damit wird die Anlage zum weltweit größten Produktionsbetrieb für Phenol.

    Golfküste

    INEOS Oxide plant an der US-Golfküste die Errichtung einer Produktionsanlage für Ethylenoxid und Derivate.

    LaPorte

    INEOS O&P USA erweitert die Kapazitäten der Sasol JV HDPE-Anlage.

    Asien

    INEOS hat in China seine ersten Produktionsstandorte erworben. Das Geschäft zwischen INEOS Styrolution und dem französischen Unternehmen Total zur Errichtung von zwei Polystyrol-Produktionsbetrieben wurde im Februar abgeschlossen und könnte den Weg für weitere Investitionen in Asien ebnen. Kevin McQuade, Geschäftsführer von INEOS Styrolution, erklärt, dass Asien ein wachsender Markt ist und kündigt weitere Investitionen an. Historisch betrachtet war China ein Importeur von Rohstoffen und ein Exporteur von fertigen Produkten. Nun zeichnet sich ein Wandel ab.

    Shanghai

    INEOS hat in Shanghai ein neues Büro eröffnet, damit sämtliche chinesischen Geschäftsbereiche und Verkaufsteams von einem Standort aus arbeiten können.

    Ningbo

    Die Anlage in Ningbo wird 200.000 Tonnen Polystyrol pro Jahr produzieren.

    Foshan

    Das Polystyrol vom neuen INEOS-Standort in Foshan und Ningbo ist vorwiegend für den chinesischen Markt bestimmt.

    Europa

    In BELGIEN sind Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro geplant; laut INEOS eine der größten Investitionen in die europäische Chemieindustrie „innerhalb einer Generation“. INEOS hat vor, einen Gaskracker zu bauen, um Ethan zu Ethylen zu spalten, sowie eine Propan-Dehydrierungsanlage zu entwickeln, um an seinem Standort in Antwerpen Propylen herzustellen. Laut dem Vorsitzenden und Gründer von INEOS, Jim Ratcliffe, würde diese Investition die jahrelange rückläufige Entwicklung im europäischen Chemiesektor umkehren. INEOS Oxide plant zudem erhebliche Investitionen in eine Kapazität für Ethyliden-Norbornen (ENB), wobei der Standort noch nicht feststeht.

    Stenungsund

    INOVYN-Investitionen in die Umstellung von Chloralkalielektrolyse auf Membrantechnologie.

    Marl

    INEOS Phenol plant die Errichtung einer Cumol-Anlage mit internationaler Reichweite innerhalb des integrierten Chemieparks in Marl. Darüber hinaus baut die Selas-Linde GmbH derzeit den zehnten Spaltofen in der Anlage, um die Effizienz zu verbessern und die Ethylenproduktion zu erhöhen.

    Köln

    Expansion von Propylenoxid (PO) in Köln. Neuer INOVYN-Chloralkalielektrolysezellraum.

    Lavéra

    INEOS Oxide hat den Ethoxylationsbetrieb von Wilmar im französischen Lavéra übernommen. Dieses Geschäft ist Teil der Wachstumsstrategie des Unternehmens aufgrund der steigenden Nachfrage nach Ethylenoxid. INEOS betreibt mittlerweile Alkoxylationsanlagen an drei integrierten INEOS-Standorten.

    Antwerpen

    Drei Milliarden Euro Investition. Bisher größte Investition von INEOS. Seit 20 Jahren wird der erste Kracker in Europa in Lillo gebaut. Eine sechste Alkoxylationsanlage ist in Betrieb, mit einer geplanten 2.000 Tonnen-Erweiterung für Ethylenoxid-Speicherkapazität am Standort Zwijndrecht. Der größte Butan-Speichertank Europas soll noch dieses Jahr starten. Dieser Tank bietet INEOS die Möglichkeit, auf den Weltmärkten Butan als Rohstoff für die Kölner Anlage zu kaufen, und eröffnet neue Handelsmöglichkeiten für das europaweite Geschäft.

    Eine Milliarde Pfund

    INEOS plant in Großbritannien eine Milliarde Pfund zu investieren, trotz der Unsicherheit im Hinblick auf den Ausstieg aus der Europäischen Union. Vorsitzender Jim Ratcliffe erklärt, es sei “business as usual”. „Für das Land ist es eine ungewisse Zeit“, so Ratcliffe. „INEOS hat Vertrauen in seine Geschäfte und will auch in Großbritannien weiterhin in Produktion und Tätigkeiten mit hohem Kompetenzniveau investieren.“

    Grangemouth

    350 Millionen Pfund Investition in ein neues hocheffizientes Kraftwerk im schottischen Grangemouth zur Versorgung der Petrochemieanlage, der Raffinerie und des Forties-Pipeline- System mit Strom und Dampf. Zudem will INEOS die Krackerkapazität auf über 700.000 Tonnen Ethylen erhöhen.

    Hull

    150 Millionen Pfund Investition zur Errichtung eines neuen Produktionsbetriebs für Vinylacetat-Monomer in Hull zur Produktion von 300.000 Tonnen einer Chemikalie, die häufig bei laminierten Windschutzscheiben, gehärtetem Glas, Klebstoffen, Beschichtungen, Filmen, Textilien und Karbonfaser zum Einsatz kommt. Sobald eröffnet, wird die Produktion dieses wichtigen Rohstoffs ins Vereinigte Königreich zurückgekehrt sein.

    Nordsee

    500 Millionen Pfund Investition zur Verlängerung der Lebensdauer einer der wichtigsten britischen Pipelines bis mindestens in die 2040er Jahre. Das 43 Jahre alte Forties-Pipeline-System befördert täglich bis zu 600.000 Barrel Rohöl von der Nordsee zum britischen Festland.

    INEOS Trading & Shipping soll die Erdgas-Versorgung auf den westlichen Shetlandinseln nördlich von Schottland übernehmen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Grangemouth errichtet neues Kraftwerk

    NACHDEM mit dem bahnbrechenden INEOS-Projekt, nämlich der Einfuhr von USamerikanischem Schiefergas nach Europa, vor vielen Jahren der Grundstein gelegt wurde, fließen nun weitere Investitionen nach Schottland. Insgesamt wurden bereits 450 Millionen Pfund in den Standort investiert.

    Diese Entscheidung bewirkte einen revolutionären Wandel, der sich als eine Art Renaissance der Chemikalienherstellung am Standort Grangemouth erweisen sollte.

    Als aktuellste Neuigkeit können wir über den Ersatz eines alternden Energiekraftwerks durch ein hocheffizientes Kraftwerk im Wert von 350 Millionen Pfund berichten, das auch zur Stabilisierung des Standorts beitragen wird.

    „All das ist Teil unseres umfangreicheren Vorhabens, nämlich der Sicherung einer rosigen Zukunft für die Produktion in Schottland“, so Tobias Hannemann, Geschäftsführer O&P UK.

    Das neue Kraftwerk wird nicht nur die Petroineos- Raffinerie, die petrochemischen Produktionsbetriebe von O&P und das Forties-Pipeline-System von INEOS mit Dampf und Strom versorgen, sondern auch andere Industriebetriebe, die ihren Standort dorthin verlagern, um vom Standort, der Infrastruktur und der Versorgung mit US-amerikanischem Schiefergas zu profitieren.

    Das neue Kraftwerk wird zudem mit deutlich geringeren SOX-, NOX-, und CO2-Emissionen punkten und so den ökologischen Fußabdruck von Grangemouth verringern.

    „Diese Investition ist gut für das Geschäft und die Umwelt, da durch die geringeren Energiekosten auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts verbessert wird“, erklärt Tobias. „Die neue Anlage wird hocheffizient sein und mit zunehmendem Wachstum eine sichere Energieversorgung ermöglichen.“

    INEOS hat vor, seinen hochkarätigen Petrochemie- Standort Grangemouth zu einem Kompetenzzentrum und einer Drehscheibe für die Wissenschaft der Chemikalienproduktion zu machen.

    Diese Vision verfolgt INEOS seit den ersten Schiefergaslieferungen aus den USA 2016. Die Vorbereitungen für die Umsetzung laufen bereits.

    Alte Anlagen und leere Gebäude werden abgetragen, um künftigen Entwicklungen und Investitionen Platz zu machen.

    Am Speicherstandort für das Ethangas aus den USA befinden sich ein riesiger Tank sowie das vierstöckige INEOS-Gebäude, in dem 450 Beschäftigte für INEOS O&P tätig sind.

    2022 wird das neue Kraftwerk Teil der sich ständig wandelnden Skyline des Standorts sein.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Hull für 150-Millionen-Pfund-Anlage ausgewählt

    AM INEOS-Standort im britischen East Yorkshire ist ein neuer Betrieb geplant. Nach der Fertigstellung werden 300.000 Tonnen Vinylacetat-Monomer, eine unverzichtbare Komponente bei der Herstellung von Windschutzscheiben, gehärtetem Glas, Klebstoffen, Beschichtungen, Folien, Textilien und Karbonfaser, wieder vom INEOS-Standort in Hall ausgeliefert werden.

    Geschäftsführer Graham Beesley erklärt, INEOS Oxide sei stolz, die Produktion dieses wichtigen Rohstoffes wieder in das Vereinigte Königreich zurückzuholen.

    „Dies sind tolle Neuigkeiten für die Region als Produktionsstandort“, so Beesley. „Dadurch werden wir nicht nur eine Stärkung der britischen Produktion erleben, sondern auch eine Steigerung der Exporte von Großbritannien nach Europa und in die restliche Welt.“

    Vor rund sechs Jahren musste INEOS aufgrund von Billigimporten nach Großbritannien, hauptsächlich aus Saudi- Arabien und den USA, die beide von kostengünstigen Rohstoffen profitierten, seine Vinylacetat-Monomer-Anlage in Hull schließen.

    Doch INEOS‘ Entschluss, kostengünstiges Ethan auf Schiefergasbasis aus den USA zu seinem Standort im schottischen Grangemouth zu importieren, veränderte die Situation grundlegend.

    Das Ethan soll in Grangemouth zu Ethylen umgewandelt und anschließend zur neuen 150-Millionen-Pfund-Anlage in Hull befördert werden.

    Im März vergangenen Jahres berichtete INEOS, dass es für seinen neuen Standort zwei Möglichkeiten in Betracht ziehe: eine davon war Hull, die andere das belgische Antwerpen.

    „Wir hatten wirklich Glück, mit Antwerpen und Hull zwei so tolle Optionen zur Verfügung zu haben“, so Graham.

    Die Arbeiten am neuen Standort in Saltend, Hull, werden Ende dieses Jahres beginnen.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    500 Millionen Pfund. für FPS-Modernisierung vorgesehen

    INEOS plant, für die Modernisierung der wichtigsten britischen Erdöl-Pipelines 500 Millionen Pfund aufzuwenden.

    Die Arbeiten am Forties-Pipeline-System, das täglich bis zu 600.000 Barrel Rohöl von der Nordsee bis zum Festland befördern kann, werden ihre Lebensdauer um mehr als 20 Jahre verlängern.

    „Betreiber im Erdöl- und Erdgasgeschäft der Nordsee teilen uns mit, dass sie mindestens bis in die 2040er Jahre in der Nordsee tätig sein werden. Daher verpflichten wir uns dazu, gemeinsam mit ihnen dort zu sein“, erklärt Andrew Gardner, Geschäftsführer von INEOS FPS.

    Der Entschluss von INEOS, die Lebensdauer der 43 Jahre alten Pipeline, die 40 Prozent des britischen Erdöls und Erdgases befördert, zu verlängern, wird von den Betreibern in der Nordsee begrüßt.

    „Wir haben vor, die Umweltsysteme zu modernisieren und in den Systemen die neuesten Technologien umzusetzen“, so Andrew. „Und wir sind zuversichtlich, dass wir dies ohne Beeinträchtigung des Pipeline-Betriebs schaffen.”

    1 minute lesezeit Ausgabe 15
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    3-Milliarden-Pfund-Spritze

    Laut Frank Beckx, Geschäftsführer von essenscia Flandern, war die Entscheidung, einen neuen Kracker und eine PDH-Anlage mit internationaler Reichweite zu errichten, für den Hafen von Antwerpen von maßgeblicher strategischer Bedeutung.

    „Das sind zweifellos die bedeutsamsten wirtschaftlichen Neuigkeiten seit langem“, so Beckx. „Seit den 1990er Jahren wurde in Westeuropa keine solche Anlage mehr errichtet.“

    Die Investition in Höhe von drei Milliarden Euro wird dazu beitragen, den jahrelangen Rückgang in der europäischen Chemieindustrie umzukehren.“

    „Wir hoffen, dass damit Investitionen und Erneuerung am europäischen Petrochemie-Markt angekurbelt werden, denn diese stagnieren seit mehr als einer Generation“, erklärt John McNally, CEO von INEOS Project One, der INEOS-Geschäftsbereich, der zur Realisierung dieses Projekts gegründet wurde.

    Bleibt zu hoffen, dass andere europäische Chemie-Unternehmen diesem Beispiel folgen und veraltete Technologie durch energieeffiziente, emissionsarme Systeme ersetzen. „In Amerika ist dies bereits seit der Schiefergas-Revolution der Fall“, so McNally. „Europa muss unbedingt nachziehen.“

    Zuerst allerdings, betont INEOS, müsse die EU ihre „unsinnigen“ Umweltsteuern abschaffen, die bewirkt hätten, dass die Investitionen statt in Europa in Amerika, China und im Nahen Osten getätigt wurden.

    „Die USA befinden sich derzeit in einem regelrechten Kaufrausch. So wurden 200 Milliarden US-Dollar in 333 neue Chemiebetriebe investiert“, schrieb Vorsitzender Jim Ratcliffe in einem offenen Brief an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker.

    „Die USA hat keine Umweltsteuern, besteht aber auf den höchsten Umweltstandards, bevor sie die Genehmigung für neue Werke erteilt.“

    Laut Ratcliffe hat Europa bereits die weltweit teuersten Energie- und Arbeitsgesetze, die Arbeitgeber abschrecken.

    „Europa ist nicht mehr konkurrenzfähig“, erklärt er. „Und dieser Alleingang mit einer Umweltsteuer hemmt Neuerungen und hält Investoren fern. Außerdem wird die Produktion dadurch in andere Teile der Welt verlagert, in denen Umweltschutz von nachrangiger Bedeutung ist.”

    Die Entscheidung von INEOS, in Europa zu investieren, ist unkonventionell, finanziell jedoch sinnvoll.

    Für den neuen Kracker und die PDH-Anlage in Antwerpen werden wir enorme Mengen an Schiefergas – von INEOS aus den USA geliefert – in zwei Millionen Tonnen Propylen und Ethylen jährlich für die eigenen Geschäftsbereiche in Europa umwandeln.

    Voraussichtlich werden mehr als 3.000 Menschen an der Errichtung der neuen Anlagen beteiligt sein. Sobald diese wahrscheinlich im Jahr 2024 im Vollbetrieb laufen, werden rund 400 Personen beschäftigt.

    Laut Hans Casier, Geschäftsführer von INEOS Phenol, passt es recht gut, dass INEOS sich dazu entschlossen hat, in Europa, am Antwerpener Hafen, den ersten Gaskracker seit 20 Jahren zu errichten.

    „Dies ist die Geburtsstätte von INEOS“, fügt Casier hinzu. „Hier begann 1998 alles.“

    Bart De Wever, Bürgermeister der Stadt Antwerpen, fühlt sich angesichts der Entscheidung von INEOS geehrt.

    „Das sind die Augenblicke, für die man lebt und arbeitet“, so De Wever. „Es ist eine Investition für eine gesamte Generation.“

    Zudem zeige dies auch, dass die Investoren selbst in Zeiten der Ungewissheit, wie wir sie jetzt mit dem Brexit erleben, nach wie vor an Wirtschaftswachstum, Internationalisierung und nachhaltige Technologie glauben.

    John McNally betont, dass 100 Ingenieur/innen gebraucht würden, um an den Standorten den Betrieb am Laufen zu halten, und dass bereits viele Bewerbungen, sowohl junge Graduates als auch erfahrene Ingenieur/innen und Techniker/innen Schlange stünden.

    „Das Interesse war enorm“, so McNally. „Für jede Betriebseröffnung benötigen wir 20 oder mehr Bewerbungen. Eine spannende Zeit.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Innovatives Unternehmen erntet Früchte seines intelligenten Ansatzes

    Laut CEO Ashley Reed bewirkte die Entscheidung, zwei seiner Geschäftsbereiche zu verkaufen – um wiederum drei zu erwerben – eine enorme Veränderung.

    „Wir können noch immer nicht so recht glauben, dass es so gekommen ist“, schwärmt Reed. „Wir haben uns fast verdreifacht.“

    INEOS Enterprises setzt sich aus einer Reihe kleiner, vielfältiger Geschäftsbereiche zusammen. Vergangenes Jahr verkaufte INEOS ChloroToluenes und INEOS Baleycourt an Valtris Specialty Chemicals. Dafür erwarb es drei andere Bereiche. Das Geschäft mit Flint Hills Resources zur Übernahme seines Geschäftsbereichs für chemische Zwischenprodukte wurde kurz vor Weihnachten abgeschlossen. Die beiden weiteren Übernahmen werden voraussichtlich noch dieses Jahr abgeschlossen.

    Laut Ashley sah INEOS in allen drei Unternehmen Wachstumspotenzial. „Wir haben nicht bewusst nach ihnen gesucht“, erklärt er. „Aber wir sahen Möglichkeiten sie zu verbessern.“

    Das ist eine bewährte Formel. INEOS hat sein Vermögen mit dem Erwerb ungeliebter Bereiche – und die Umwandlung dieser in zuverlässige, produktive und rentable Unternehmen – gemacht. Das Unternehmen Flint Hills, das in seinem Produktionsbetrieb in Joliet, Illinois gereinigte Isophthalsäure, Trimellitsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid herstellt, wurde in INEOS Joliet umbenannt.

    Das Unternehmen, das auch über Büros und Vertriebszentren in Amerika, Europa und Asien verfügt, verkauft seine Produkte weltweit an andere Unternehmen, die diese bei der Herstellung von Bekleidung, Lacken und Benzinzusätzen verwenden. Der Geschäftsabschluss über den Erwerb des gesamten Verbundwerkstoffgeschäfts von Ashland wird voraussichtlich bald erfolgen.

    INEOS erklärte sich im November damit einverstanden, 1,1 Milliarden US-Dollar für 20 Fertigungsstandorte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und im Mittleren Osten zu bezahlen, die insgesamt 1.300 Menschen beschäftigen. Die Ashland-Harze sind leicht, stark und feuerbeständig, weshalb sie seit nunmehr 30 Jahren bei Bootsherstellern weltweit die erste Wahl sind.

    Darüber hinaus ersetzen Verbundwerkstoffe zunehmend die Aluminium- und Stahlrahmen, weil sie leichter sind. Dadurch wiederum verringert sich der Kraftstoffverbrauch und die Effizienz steigt.

    INEOS Enterprises hofft, das Geschäft mit Tronox bezüglich der Übernahme von zwei amerikanischen Standorten abschließen zu können, die Titanoxid herstellen, eine Substanz, die in Sonnencrèmes, Kosmetika, Zahnpasta, Lacken sowie in Seife, Lebensmittelfarben und Textilien zum Einsatz kommt.

    „Es macht Gegenstände weiß, und das sehr wirksam“, so Ashley.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    INEOS zentralisiert Shanghai-Teams

    Bis zum vergangenen Monat verfügte INEOS in der Stadt über drei Büros. Eines übernahm es mit dem Kauf von BP Chemicals 2005, das zweite folgte mit der Fusion zwischen BASF und INEOS Styrenics 2011, das dritte gesellte sich durch die kürzlich erfolgte Übernahme des chinesischen Styrolkunststoff-Geschäftszweigs von Total zu INEOS.

    „Durch die Schaffung eines einzigen neuen Standorts werden wir unseren Beschäftigten zusätzliche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung in einem größeren, koordinierten Team bieten können“, so David Thompson, Geschäftsführer von INEOS Trading & Shipping.

    Gastgeber der offiziellen Eröffnung des neuen Büros war Kevin McQuade, Geschäftsführer von Styrolution. Auch der Bezirksvorsteher von Puoto, Shanghai, Minhao Zhou, war anwesend.

    1 minute lesezeit Ausgabe 15
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    Das Versprechen an den Osten

    „Asien stellt für uns einen wachsenden Markt dar“, so Kevin McQuade, Geschäftsführer von INEOS Styrolution.

    „Wir betrachten die kürzlich erfolgte Übernahme als einen Basis für unser weiteres Schaffen.“

    Historisch betrachtet war China stets ein Importeur von Rohstoffen und ein Exporteur der fertigen Produkte. Dies ändert sich nun aufgrund eines schnell wachsenden heimischen Verbrauchermarkts.

    Rund 70 Prozent des künftigen Wachstums des Styrolkunststoff-Geschäfts trägt China bei, dort leben mehr als eine Milliarde Menschen, von denen viele sich angesichts ihres verbesserten Lebensstandards zunehmend moderne Verbrauchsgüter wünschen.

    Als weltweit größter Lieferant von Styrolkunststoff ist INEOS Styrolution der Überzeugung, dass Investitionen in China zu seinem Wachstum und zur Festigung seiner weltweiten Führungsposition auf diesem Markt beitragen werden.

    „Es geht uns nicht nur darum, unsere Position als weltweiter Marktführer zu halten“, so Kevin. „Wir möchten diese auch festigen.“

    INEOS Styrolution stellt Kunststoffe für Autos, Elektronik, die Spielzeug- und Bauindustrie her und exportiert für seine chinesischen Kunden derzeit vorwiegend aus Korea und Thailand.

    Mit einem Produktionsstandort in China könnte das Unternehmen seinen bestehenden Kundenstamm besser versorgen, zur Entwicklung der wachsenden chinesischen Fertigungsbranche beitragen und in ganz China solide, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen knüpfen.

    Das Polystyrol aus den neuen Fertigungsstandorten in Foshan und Ningbo, die jeweils 200.000 Tonnen jährlich herstellen werden, wird im Wesentlichen für den chinesischen Elektronik-, Haushalts- und Verpackungsmarkt verwendet.

    Alle diese Märkte sind Kernmärkte von INEOS Styrolution, das rund 5,6 Millionen Tonnen Styrolmonomer, ABS-Standard und -Spezialmaterialien herstellt, wovon 1,8 Millionen Tonnen Polystyrol sind.

    Die Beschäftigten an beiden Standorten sowie in den beiden Verkaufsbüros in Guangzhou und Shanghai arbeiten nun für INEOS Styrolution.

    „Wir haben sehr positive Rückmeldungen von unseren neuen Beschäftigten erhalten“, so Kevin. „Wir sind fest entschlossen, die Integration für sie möglichst reibungslos zu gestalten. INEOS freut sich zudem, ein Unternehmen übernommen zu haben, das von sehr guten, erfahrenen Personen geleitet wird.

    Die Übernahme in China folgt auf eine frühere Übernahme in Korea. 2017 erwarb das Unternehmen K-Resin® SBC, das sich in Yeosu an der südkoreanischen Küste befindet. SBC oder Styrol-Butadien-Copolymer ist ein biegsamer, durchsichtiger und solider Kunststoff, der vorwiegend in der Medizin- und Verpackungsbranche Verwendung findet.

    Kevin erklärt, dass beide Übernahmen im Rahmen der ehrgeizigen „Triple Shift“-Wachstumsstrategie des Unternehmens stattfanden. So soll in hochwertigere Margenprodukte, wachstumsstarke Kundenindustrien und Schwellenmärkte auf der ganzen Welt investiert werden.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Alle Macht an BMW

    So kündigte INEOS vor kurzem an, dass sein neuer Off-Roader mit der neuesten Generation der TwinPower-Turbo-Benzin- und Dieselmotoren ausgestattet werden soll. Dirk Heilmann, Geschäftsführer von INEOS Automotive: „Kurz gesagt, BMW baut die weltweit besten Motoren. Die Benzin- und Dieselmotoren von BMW bieten eine beeindruckende Langlebigkeit und unbestrittene Qualität, ganz zu schweigen von der herausragenden Leistung und Effizienz. Wir bauen einen kompromisslosen Allrad für Arbeitszwecke, und bei einem Motor gibt es keine bessere Wahl als einen BMW-Motor.“

    „Diese technologische Partnerschaft ist ein bedeutender Meilenstein für das Projekt Grenadier“, fügt Mark Tennant, kaufmännischer Leiter von INEOS Automotive, hinzu. „Eine Partnerschaft, die klar zeigt, wohin wir gehen wollen. Mit BMW an unserer Seite setzen wir gegenüber der restlichen Branche ein starkes Statement.“

    Ganz im Zeichen dieser Ankündigung hielt INEOS Automotive Anfang April einen Tag der offenen Tür für Lieferanten in Stuttgart ab, um das Unternehmen, seine Werte, sowie die bisherige Geschichte des Projekts Grenadier zu präsentieren. „Im Anschluss an die Entscheidung für diesen Antrieb gehen wir nun zur Benennung der Lieferanten anderer wichtiger Bauteile über“, so Oliver Frille, Leiter Beschaffung bei INEOS Automotive. „Dieser Lieferantentag, der von unseren Maschinenbaupartnern MBtech und Magna sowie BMW besucht wurde, bot uns die Möglichkeit, einem großen Publikum von erstklassigen potenziellen Partnern aus der Automobil-Lieferkette unser Bestreben im Rahmen dieses Projekts zu präsentieren.”

    Bei dieser Veranstaltung fanden sich mehr als 200 Personen ein, die 100 verschiedene Unternehmen aus sämtlichen wichtigen Automobilkomponenten-Bereichen vertraten. Neben der Präsentation der Projektphilosophie und der Planungsprämissen stellte Tom Crotty, Communications Director von INEOS, die INEOS-Gruppe vor und lieferte dem Publikum das eindrucksvolle Beispiel der Drachenschiffe als hervorragendes Beispiel für Lieferketten-Partnerschaften, wie sie INEOS pflegt.

    Seit das Vorhaben, eigene Allradwagen zu bauen, 2016 bei einem Pint Bier im The Grenadier, dem Londoner Pub in der Nähe des INEOS-Unternehmenssitzes, ausgeheckt wurde, ist INEOS Automotive zu einem vollwertigen internationalen Konzern herangewachsen, der Standorte im Vereinigten Königreich und in Deutschland hat. Das Team mit derzeit 50 fest angestellten, in ihrer Zahl ständig zunehmenden Beschäftigten an seinem Firmensitz in London hat im April dieses Jahres im Automobil-Zentrum in Böblingen, Deutschland, ein neues Büro eröffnet, in dem seine Design-, Maschinenbau- und Beschaffungsteams untergebracht sind. Das Büro von INEOS Automotive befindet sich direkt neben jenem von MBtech, dem führenden Engineering-Partner im Rahmen des Projekts Grenadier, das einst eine Tochtergesellschaft von Mercedes Benz war. MBtech verfügt mittlerweile über rund 200 Ingenieur/innen, die in Vollzeit am Projekt Grenadier arbeiten.

    Und da es bis zur Einführung noch zwei Jahre sind, bleibt noch viel zu tun, aber das Projekt schreitet rasch und auf breiter Front voran. Dirk Heilmann erklärt: „Die Arbeiten am Fahrgestell und an der Aufhängung laufen bereits in Österreich an unserem ersten ‚Kraftpaket‘: Das Außendesign ist noch lange nicht fertig, schreitet aber stetig voran, ebenso wie das Innendesign, und nach BMW geht es nun an die konkrete Benennung der Lieferanten. Darüber hinaus stehen wir nun bereits kurz davor, die Wahl unseres Produktionsstandortes bekannt zu geben.“

    inch-15-all-power-inline-min.jpgDie Gäste des Projekt-Grenadier-Lieferantentages hatten die Möglichkeit, jede Menge über dieses Projekt sowie über INEOS Automotive zu erfahren, aber auch über die Original-Offroader, die als Inspiration für den neuen Allrad dienten

    Bleiben Sie online stets über den Verlauf unseres Projekts Grenadier informiert.

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    3 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Wiederverwenden statt verschwenden

    INEOS ist der Meinung, dass sich dies bei Kunststoffabfällen ändern muss – und hat auch eine klare Vision wie dies möglich ist. Aber INEOS kann dies nicht allein bewältigen.

    „Wir arbeiten mit Recyclingfirmen und unseren Kunden zusammen, damit Kunststoff recycelt und in neue Produkte integriert wird“, erklärt Peter Williams, Leiter Group Technologies.

    2000 beugten sich australische Veranstalter dem Druck von Umweltorganisationen und verbannten PVC von den Olympischen Spielen in Sydney. Das Material wurde als öffentliche Bedrohung geächtet.

    Fast 20 Jahre später hat sich PVC überzeugend als ein Material erwiesen, das sich für das 21. Jahrhundert bestens eignet.

    Somit findet dieses Material, das starkem Regen, stürmischer See und praller Sonne standhält, in der Bauindustrie umfassende Verwendung und trägt enorm zur Welt des modernen Sports bei.

    Jährlich werden in Europa im Rahmen der Initiative VinylPlus 640.000 Tonnen PVC recycelt, und INEOS schätzt, dass diese Menge bis 2020 auf 800.000 Tonnen steigen wird.

    Polyolefine, die in Milchflaschen, Lebensmittelverpackungen und medizinischen Anwendungen verwendeten Kunststoffe, können ebenfalls recycelt werden.

    Auch in diesem Bereich arbeitet INEOS mit Recycling-Unternehmen und Kunden zusammen, um neue Kunststoffe herzustellen, die mit Recyclingmaterial gemischt werden können, um so ein hochwertiges Endprodukt zu erhalten.

    „Der nächste Schritt besteht darin, farbige Materialien besser wiederzuverwenden, um hochwertige Produkte herzustellen“, so Williams.

    Dem werkstofflichen Recycling in seiner bekannten Form sind jedoch Grenzen gesetzt, weil Kunststoff bei jedem Recyclingvorgang an Qualität einbüßt.

    „Außerdem sind uns auch bei der Rückgewinnung sauberen und reinen Kunststoffabfalls Grenzen gesetzt“, so Williams.

    Wenn Kunststoff nicht recycelt werden kann, können wir das Produkt zur Energiegewinnung nutzen.

    In seinem Betrieb im britischen Runcorn geht INEOS ähnlich vor.

    INEOS möchte das Verfahren aber noch umfangreicher nutzen. Jedes Stück Kunststoff enthält wertvolle Rohstoffe, vor allem Kohlenwasserstoffe – und INEOS nimmt diese gerne zurück.

    INEOS bewertet derzeit Technologien, mithilfe derer sämtlicher Kunststoffabfall – ganz gleich, wie kontaminiert dieser ist – wieder in seinen Ausgangsstoff umgewandelt werden kann, um in den INEOS-Anlagen zu neuen, hochwertigen Produkten verarbeitet zu werden.

    „Der größte Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass sämtliche Kunststoffabfälle, selbst Mischabfälle mit sehr geringem Wert, recycelt werden können“, so Williams.

    Bei Polystyrol kann das chemische Recycling, wie es gemeinhin bekannt ist, besonders effizient sein, da Polystyrol in diesem Verfahren entpolymerisiert wird. Dadurch entsteht ein Styrolmonomer-Produkt, das in den Polymerisationsreaktor rückgespeist werden kann.

    „Obwohl wir uns im Anfangsstadium befinden und die technischen Herausforderungen erheblich sind, machen wir Fortschritte – insbesondere bei INEOS Styrolution, wo rückgewonnene Flüssigmonomere bereits in unseren Pilotbetrieben getestet werden“, erklärt Williams weiter.

    Williams erklärt, dass neben der Entwicklung von neuen Polymeren und neuen Recyclingverfahren für Kunststoffe beachtliche staatliche Investitionen in die Sammlung, Sortierung und Behandlung des Abfalls erforderlich sein werden. „Um echte Veränderungen im Recyclingbereich zu erzielen und zudem das Problem des Abfalls an Land und im Meer zu lösen, müssen alle von uns – die Chemieindustrie, die Regierungen und andere Organisationen, aber auch die Bevölkerung – ihren Anteil leisten.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    PVC als Material des 21. Jahrhunderts

    „Mit gutem Grund sind wir optimistisch, dass VinylPlus erneut eine erhebliche Zunahme der im Jahr 2018 recycelten Mengen bewirken wird. Allerdings müssen noch die Tonnagen geprüft werden“, so Dr. Jason Leadbitter, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility bei INOVYN.

    Leadbitter ist zuversichtlich, dass die Zahlen belegen werden, dass PVC, einer der weltweit am umfassendsten verwendeten Kunststoffe, einen Platz im Herzen der Kreislaufwirtschaft verdient hat.

    Seit 2000 hat Recovinyl, der Recyclingzweig von VinylPlus, mehr als vier Millionen Tonnen an PVC-Fensterrahmen, Rohren, Bodenbelägen, Kabeln, Verpackungen, Abdeckplanen, Möbeln und medizinischen Geräten recycelt.

    Laut Leadbitter war dies möglich, weil alle Glieder der Wertschöpfungskette – die PVC-Hersteller, die Additiv-Hersteller sowie die Verarbeitungs- und Recycling-Unternehmen – beteiligt waren.

    Dazu kommt, dass VinylPlus, im Rahmen dessen bis 2025 900.000 Tonnen und bis 2030 mindestens eine Million Tonnen PVC recycelt werden sollen, eine freiwillige Verpflichtung ist, die der Branche nicht auferlegt wurde.

    „Freiwillige Verpflichtungen bieten einen enormen Ansporn, um Win-Win-Situationen für die Branche und die Regulierungsbehörden zu schaffen, denn dadurch entfällt viel Bürokratie“, so Leadbitter.

    Eine weitere Initiative im Rahmen des VinylPlus-Programms war die kürzlich erfolgte Einführung einer Kennzeichnung, anhand derer die Verbrauchenden auf einfache Weise Produkte erkennen können, die auf verantwortungsvolle Weise hergestellt wurden.

    Bislang haben sechs Fensterhersteller die Erlaubnis erhalten, das neue VinylPlus®-Produktkennzeichen – Vinyl Verified – auf ihren Produkten aufzubringen.

    „Diese Kennzeichnung ist ein Unterscheidungsmerkmal am Markt“, erklärt Leadbitter. „Die Entwicklung hat sieben Jahre gedauert, aber nun können wir uns darüber freuen, dass sie endlich eingeführt und bereits angenommen wurde.“

    Die Initiative, die ursprünglich für die Bauindustrie vorgesehen war, wurde im Rahmen von VinylPlus mit der Unterstützung von BRE Global und The Natural Step entwickelt, und INOVYN ist stolz darauf, Teil davon zu sein.

    „Durch diese Kennzeichnung können Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit die Latte höher legen“, fügt Leadbitter hinzu.

    Um die anspruchsvollen Kriterien zu erfüllen, war INOVYN daran beteiligt, die verantwortungsvolle Fertigung von PVC selbst zu demonstrieren.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Was ist eine Kreislaufwirtschaft?

    Würde sich die Einstellung weltweit ändern, könnten wir eine Kreislaufwirtschaft erreichen. Eine Wirtschaft, in der wir Produkte herstellen und sie den Verbrauchenden verkaufen, die diese wiederum zurückgeben, damit die Komponenten zu neuen Produkten recycelt werden können.

    „Durch Recycling wird nicht der gesamte Abfall beseitigt“, so Peter Williams, Leiter von INEOS Technologies. „Um keinen Abfall mehr zu erzeugen, benötigen wir in vielen Teilen der Welt eine bessere Abfallwirtschaft, aber auch eine kollektive Verhaltensänderung. Wir müssen darüber nachdenken, was in verschiedenen Teilen der Welt benötigt wird, und uns dann massiv gegen Kunststoffabfall einsetzen, aber nicht gegen Kunststoff an sich, denn dieser bietet für uns viele Vorteile.” Laut Williams gibt es keine Wunderwaffe.

    „Die heutige Recycling-Technologie ist zu eingeschränkt“, erklärt er. „Neue Technologien und ein Mix aus verschiedenen Ansätzen sind erforderlich, auch wenn wir noch nicht wissen, wie dieser Mix genau aussehen wird.”

    Gesetzgeber und Regulierungsbehörden müssen sich dessen bewusst werden und nicht eine Technologie der anderen vorziehen.

    „Es ist ein Rahmen notwendig, der die Entwicklung verschiedener Ansätze fördert, und es wird sich weisen, welcher der effizienteste ist“, so Williams weiter.

    Dasselbe gilt auch für NGOs, die seiner Ansicht nach den besten Weg wählen, wenn sie direkt mit der Industrie Gespräche führen. Denn so können noch vor der Gestaltung einer Vision Herausforderungen und praktische Aspekte gemeinsam verstanden und behandelt werden.

    „NGOs spielen eine wichtige Rolle, da sie hinterfragen. Die Antworten sollten jedoch in der Regel von anderer Seite stammen, insbesondere von den betroffenen Branchen. Interessenvertretungen, die sich darauf nicht einlassen möchten, gehen mit einem geschlossenen Auge an die Sache heran.“

    Wir alle müssen uns beteiligen, so INEOS

    INEOS ist überzeugt davon, dass die Maßnahmen zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft – und zur Vermeidung von Kunststoffabfällen in unseren Meeren – nur mit einer branchenweiten Beteiligung zum Erfolg führen können.

    „Alle müssen sich an der Lösung dieses Problems beteiligten. Die Regierung, die Industrie, NGOs und die Bevölkerung“, so Peter Williams, Leiter von INEOS Technologies.

    Daher arbeitet INEOS eng mit anderen Unternehmen aus der ganzen Welt zusammen, welche die heutige Wirtschaft, die auf Herstellen, Benutzen und Entsorgen beruht, in ein System umwandeln möchten, in der Kunststoff stets wiederverwendet wird.

    Leider wird die Ellen MacArthur Foundation, die vor kurzem im Rahmen ihrer New Plastics Economy ihr Global Commitment-Programm gestartet hat, nicht als Partner mitwirken.

    INEOS erhielt nämlich Ende des vergangenen Jahres die Mitteilung, dass einige der Interessenvertreter dieser Stiftung nichts mit einer Branche zu tun haben möchten, die Rohstoffe aus der Erde extrahiert.

    „Ich war überrascht, weil wir hart an einem aussagekräftigen Versprechen gearbeitet hatten“, berichtet Williams.

    INEOS und die Stiftung hatten ehrgeizige Recycling-Ziele vereinbart, die in das Global Commitment-Programm der Stiftung eingebunden werden sollten.

    „Die Stiftung wünschte sich Verpflichtungen in Bezug auf eine Kreislaufwirtschaft in Form von konkreten Zielen, und das von allen Teilnehmenden der Polymer-Wertschöpfungskette“, erklärt Williams. „Daher war ich enttäuscht, dass wir im letzten Moment ausgeschlossen wurden. Um eine Kreislaufwirtschaft zu erreichen, hinter der wir alle stehen, muss auch unsere Branche eingebunden werden. Wir haben die Anreize, das Know-how und die Fähigkeit, einen Unterschied zu bewirken.“

    Die Stiftung teilte INEOS, das zu den weltweit größten Polymerherstellern zählt, mit, dass es eine schwierige Entscheidung gewesen sei, die jedoch nur einen „vorübergehenden Stopp“ bedeute.

    INEOS gab sich nicht lange der Enttäuschung hin und entwarf sogleich ein eigenes Versprechen hin zu einer Kreislaufwirtschaft im Bereich der Kunststoffverpackungen.

    „Wir sind überzeugt, dass wir – durch Innovation und Partnerschaften – den Wert unserer Polymere erhalten können. Wir müssen nur unsere Produktionsweise überdenken und dieses Material am Ende seines Lebenszyklus‘ wiedergewinnen“, so Williams.

    Im Rahmen seiner Verpflichtung zu einer neuen Kreislaufwirtschaft hat sich INEOS vier ehrgeizige Ziele gesetzt, die bis 2025 erreicht werden sollen. So sieht unser Versprechen aus:

    Unser Versprechen

    1. Eine Reihe von Polyolefin-Produkten für Verpackungsanwendungen in Europa zu bieten, die zu mindestens 50 Prozent aus Recyclingmaterialien bestehen
    2. Verwendung von durchschnittlich 30 Prozent Recyclingmaterialien in Europa für Produkte, die für Polystyrenverpackungen vorgesehen sind
    3. Verarbeitung von mindestens 325.000 Tonnen pro Jahr an Recyclingmaterial in Produkten
    4. Gewährleistung, dass 100 Prozent der Polymerprodukte recycelt werden können

    6 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Denken Sie um

    Oft ist sich die Bevölkerung der Rolle, die der Chemieindustrie bei der Schaffung einer nachhaltigen Wirtschaft zukommt, nicht bewusst. Diese Branche wird als eine aussterbende Branche betrachtet. Eine Branche, für die es an der Zeit ist, abzutreten. Fossile Brennstoffe – Erdgas und Erdöl – gehören der Vergangenheit an. Was die Welt braucht, sind erneuerbare Energien.

    „Das ist mitunter wirklich frustrierend“, klagt Peter Williams, Leiter INEOS Technologies. „Die Menschen sehen keinen Zusammenhang zwischen der Chemieindustrie und Sonnenkollektoren, Windturbinen und leichteren, kraftstoffsparenden Verkehrsmitteln. Wir dürfen aber nicht einfach nur dasitzen und uns darüber beklagen.“

    Windturbinen, Sonnenkollektoren, elektrische und leichtere, kraftstoffsparende Autos – all das gäbe es ohne die Chemieindustrie nicht.

    „Wir müssen alle einen Zahn zulegen, um besser mitzuteilen, was wir tun, woher die Materialien stammen, wo sie eingesetzt werden und welche Vorteile sie bieten“, erklärt er. Für uns bedeutet nachhaltige Wirtschaft, dass wir die Natur unberührt lassen oder ihren Zustand verbessern, dass wir erschwingliche, nachhaltige Produkte entwickeln und Arbeitsplätze schaffen.“

    Angesichts des zunehmenden weltweiten Bevölkerungswachstums geht man davon aus, dass im Jahr 2050 9,1 Milliarden Menschen Nahrung und Wasser benötigen. Kunststoff war stets maßgeblich für die Herstellung effizienter Produkte und Dienstleistungen, die unsere wachsende Bevölkerung benötigt.

    Die Lösungen stammen von Unternehmen wie INEOS, welche die nötigen Produkte bereitstellen, um künftige Herausforderungen zu meistern – beispielsweise die Materialinfrastruktur wie Kunststoffrohre, die für die Beförderung von Trinkwasser zu jenen Menschen notwendig sind, die in den ärmsten Teilen der Welt leben. Im Gegensatz zu Stahlrohren sind sie kostengünstig, einfach zu installieren, weisen selten Lecks auf und haben eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahren.

    Kunststoffverpackungen, die häufig als unnötig empfunden werden, verlängern die Haltbarkeit von frischem Obst und Gemüse und vermindern dadurch erheblich Lebensmittelabfälle.

    Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA gab vor kurzem bekannt, dass Lebensmittel, die in Deponien verrotten, Methan freisetzen, ein Treibhausgas, das 21 Mal schädlicher ist als Kohlendioxid.

    UNO-Schätzungen zufolge werden jährlich 30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel weggeworfen.

    In Kosten entspricht dies einem Handelswert von einer Billiarde US-Dollar – dem zweifachen BIP Norwegens.

    Ein großer britischer Supermarkt hat vor kurzem den Verkauf von losem Obst und Gemüse eingestellt, da ein großer Anteil davon weggeworfen werden musste.

    Laut FAO bezahlt auch die Natur den Preis dafür, denn für diese ungewollten Lebensmittel wird Wasser im Wert von 172 Milliarden US-Dollar verschwendet.

    „Unsere Produkte, die wir an andere Branchen und die Gesellschaft liefern, ermöglichen erhebliche Ressourcen- und Energieeinsparungen“, so Petra Inghelbrecht, internationale Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit bei INEOS Styrolution.

    INEOS stellt auch chemische Produkte her, die in Dämmprodukten für Privathaushalte zum Einsatz kommen. Wie wir wissen, erzeugen unzureichend gedämmte Häuser tonnenweise Treibhausgase.

    INEOS ist jedoch nicht nur auf seine Kunden ausgerichtet, sondern der Konzern sucht auch nach neuen Möglichkeiten, Dinge zu tun, durch die er selbst seiner Zeit voraus ist.

    Die Einsparung von Energie bildete stets einen grundlegenden Aspekt der Arbeitsweise von INEOS. „Unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen umfassen eine Bandbreite von Projekten, die auf die Verbesserung der Prozesseffizienz in allen unseren Produktionsbetrieben abzielt“, betont Inghelbrecht.

    Sie erklärt, dass INEOS stets nach Möglichkeiten suche, „für weniger Aufwand mehr zu erzielen“, etwa durch die Verringerung der Menge an Rohstoffen und Energie zur Herstellung von Produkten – und durch die Beschränkung der Mengen an Wasser und Abfall durch Nebenprodukte, etwa CO2.

    Für INEOS als Konzern ist es sinnvoll, die Kosten gering zu halten, und heutzutage wünschen und erwarten die Kunden, dass sämtliche Maßnahmen ergriffen werden, um negative Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering zu halten.

    Und das ist an zahlreichen INEOS-Standorten weltweit der Fall.

    In Thailand wird das Wasser aus den Zentrifugen aufbereitet, um anschließend wieder für das Produktionsverfahren verwendet zu werden.

    In Indien wurden Anlagen zur Sammlung von Regenwasser errichtet, um dieses vor Ort zu verwenden.

    Im Vereinigten Königreich wird der Haushaltsabfall nun von einer Deponie zum INEOS-Standort in Runcorn umgeleitet, um dort in einer Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung verbrannt zu werden, um wiederum Strom und Dampf zu produzieren.

    Kurzum – INEOS findet immer neue Wege, die Dinge effizienter zu gestalten.

    Aus diesem Grund befinden sich seine Unternehmen häufig an einigen der größten integrierten Chemiestandorten der Welt, sei es in Belgien, Deutschland, Schweden, China oder Frankreich, denn dort ist ein Ideen- und Ressourcenaustausch mit anderen Unternehmen möglich.

    Im vergangenen Jahr wurde INEOS für ein vierjähriges Projekt ausgewählt, im Rahmen dessen verschiedene Branchen darin eingewiesen werden sollen, wie Energie, Materialien und Dienstleistungen effizienter geteilt werden können. Die Idee dahinter ist, dass der Abfall eines Menschen zum Reichtum eines anderen Menschen werden kann.

    „Für mich geht es bei dem Projekt darum, kreativ darüber nachzudenken, wie sich eine nachhaltigere Zukunft schaffen lässt“, kommentiert Hélène Cervo, Forschungsingenieurin und Doktorandin im französischen Lavéra.

    Geht es nach INEOS, so ist eine nachhaltige Wirtschaft nach dem Kreislaufprinzip möglich. Und hierbei spielt gerade die Chemieindustrie, die über genügend Anreize, Know-how und Kapazitäten verfügt, um Veränderungen zu bewirken, eine unverzichtbare Rolle.

    Warum wir wichtig sind

    Unsere Produkte verbessern jeden Aspekt des modernen Lebens.

    Ohne uns würde die Gesellschaft in der Form, in der wir sie kennen, nicht funktionieren.

    Wir helfen mit, den Weg hin zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft zu ebnen. Und das beginnt bei unseren Verfahren und Produkten.

    Wir setzen alles daran, auf eine Kreislaufwirtschaft hinzuarbeiten.

    Unsere Funktionsweise

    Wir arbeiten verantwortungsvoll, sicher und effizient.

    Wir sprechen mit den lokalen Gemeinden und unterstützen diese, wo immer es uns möglich ist.

    Wir arbeiten mit anderen Branchen zusammen, um wertvolle, natürliche Ressourcen zu teilen.

    Wir stellen die besten Arbeitskräfte ein, damit wir gemeinsam die besten Lösungen für die größten Herausforderungen der Gesellschaft finden können.

    LUFTFAHRT
    INEOS war wesentlich daran beteiligt, dem „Kunststoffflugzeug“ Boeing 787 Dreamliner zum Höhenflug zu verhelfen. Dieses Flugzeug, das vorwiegend aus Kunststoff gefertigt ist, ist deutlich leichter als der Airbus 380 und hat daher mit derselben Kraftstoffmenge eine deutlich bessere Reichweite. Während der neue Verkehrsjet von Boeing von Erfolg gekrönt war, wurde der Superjumbo von Airbus aufgrund mangelnden Interesses verworfen. Die 787 war das erste Verkehrsflugzeug mit Rumpf und Tragflügeln aus Karbonfaser. Acrylnitril von INEOS ist unverzichtbar für die Herstellung von Karbonfaser sowie für viele weitere Einsatzzwecke. Die fortschrittlichen Materialien sind als Verbundwerkstoffe bekannt, die auch einem höheren Kabinendruck bei größerer Flughöhe standhalten als herkömmliche Flugzeuge mit Aluminiumkörper. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit eines Jetlags bei den Passagieren geringer. Dazu kommt, dass dieses Flugzeug um 20 Prozent weniger Kraftstoff verbraucht als vergleichbar große Flugzeuge, zudem sind die Instandhaltungskosten um 10 Prozent geringer.

    SONNENKOLLEKTOREN
    INEOS stellt eine Reihe von Rohstoffen für Sonnenkollektoren, einschließlich Halterungen und Gehäuse, her. All diese Rohstoffe werden unter Einsatz von Gas hergestellt. Für die Herstellung von Sonnenkollektoren wird eine große Menge an Chemikalien und Gas benötigt. Die Hersteller verwenden eine ganze Reihe von Gas- und Chemieprodukten, unter anderem Ammoniak, Stickstoffoxid, Methan, Fluorwasserstoff, Phosphin und Diboran. Viele sind der Ansicht, dass das Wachstum des Marktes für Sonnenkollektoren einen Wachstumsschub der Erdgasindustrie bewirken könnte.

    WINDTURBINEN
    Kunststoff-Verbundwerkstoffe und Karbonfasern sind heutzutage die Materialien der Wahl für Windturbinen-Schaufeln, da sie leicht und unglaublich solide sind. INEOS ist der weltweit führende Anbieter von Acrylnitril, dem Hauptbestandteil von Karbonfasern. Turbinenschaufeln werden zunehmend länger. Zwar bietet Metall die passende Robustheit, aber es ist zu schwer. Durch Kunststoff-Verbundwerkstoffe können die Schaufeln größer und gleichzeitig leicht, robust und biegsam sein. Des Weiteren sind Windturbinen auch bei widrigen Wetterbedingungen, ob an Land oder zu Wasser, ausreichend widerstandsfähig, wenn sie aus Kunststoff gefertigt sind. In Kombination mit ihrem geringen Gewicht und robusten Eigenschaften hat dies den Weg zu größeren, effizienteren Turbinen geebnet. Auch die hochwertigen Schmierstoffe von INEOS kommen zum Einsatz, um eine effiziente Funktionsweise von Getrieben zu gewährleisten. Herkömmliche Materialien hingegen, etwa Stahl, bieten nicht dieselbe Leistung, die heute durch Kunststoff möglich ist.

    AUTOS
    AUF den Straßen sind rund 1,4 Milliarden Autos unterwegs. In der heutigen Zeit, in der die Gesetze bezüglich Kraftstoffeffizienz zunehmend verschärft werden, ist Kunststoff zunehmend das Material der Wahl für Armaturenbretter, Stoßstangen, Karosserie- und Motorteile und Kraftstofftanks, da es leichter, robust und recycelbar ist und nicht rostet. Die Forderung nach einer höheren Kraftstoffeffizienz und einer besseren Motorleistung hat auch zu verstärktem Interesse an Motorölen mit geringer Viskosität geführt. INEOS Oligomers bietet den Herstellern synthetischer Öle und den Anbietern von Additiven die äußerst leistungsfähigen Basis-Öle, die die Gesamteffizienz eines Autos verbessern. Darüber hinaus wird PVC zur Beschichtung der Kabel von elektrischen Autobauteilen verwendet, da es flammbeständig ist und im Gegensatz zu Gummi nicht spröde wird. Aber auch als Unterbodenschutz bei Autos findet es als Schutz vor Rost Verwendung.

    KUNSTSTOFFROHRE
    Heute befördern Kunststoffrohre Trinkwasser zur Bevölkerung in einige der ärmsten Teile der Welt. Im Gegensatz zu Stahlrohren sind sie kostengünstig, einfach zu installieren, weisen selten Lecks auf und haben eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahre. Für die Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser ist dies ein Geschenk des Himmels.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Schweden schafft ein Klima der Veränderung

    Unter diesen Unternehmen, die aktuell an Sustainable Chemistry 2030 beteiligt sind, ist auch INEOS Sverige AB.

    Seit 2010 konzentrieren sich die fünf Unternehmen in Stenungsund unbemerkt auf vermehrtes Recycling von Kunststoff und die Verwendung dieses Werkstoffs bei der Produktion anstelle von Erdöl und Erdgas.

    „Uns ist es wichtig, den vollen Wert von Kunststoffen auszuschöpfen“, betont Elin Hermansson, Projektleiterin von Sustainable Chemistry 2030.

    Chemieunternehmen arbeiten mit Akademiker/innen, Politiker/innen und Wissenschaftler/innen zusammen, um zu ermitteln, wie sie Abfall am besten als Rohstoff verwenden – und ihre Abhängigkeit von den Erdöl- und Erdgasreserven beenden können. Eine große Hilfe ist hierbei ein vermehrtes Kunststoffrecycling.

    Zudem hat die Gruppe auch ein Konzept entwickelt, mit dem recycelte Kunststoffe in neue Rohstoffe und Produkte umgewandelt werden können.

    „Durch dieses Konzept könnte der Kreislauf geschlossen werden und 100 Prozent der Kunststoffe würden recycelt“, so Hermansson. „Diesbezügliche Vorstudien haben zudem gezeigt, dass enorme Mengen an CO2-Emissionen eingespart werden könnten.“

    Darüber hinaus laufen derzeit Projekte rund um Energieeffizienz innerhalb des Chemie-Clusters.

    Eine Standortanalyse, durchgeführt von der technischen Hochschule Chalmers und finanziert von der schwedischen Energieagentur, ergab, dass ein hohes Einsparungspotenzial besteht. So könnten die CO2-Emissionen unter Einbezug aller fünf Unternehmen um insgesamt 10 Prozent gesenkt werden. Auch in Folgeprojekten hat sich gezeigt, dass dies möglich ist.

    „Das Chemie-Cluster deckt in Stenungsund bereits mehr als 97 Prozent der Nachfrage nach Fernwärme“, erklärt Elin. „Und trotzdem werden enorme Mengen an überschüssiger Wärme verschwendet.“

    Eine Lösung könnte darin bestehen, eine 30-km lange Pipeline zu bauen, um die Bewohner/innen Göteborgs mit Fernwärme zu versorgen.

    „All das sind große Herausforderungen, aber wir möchten unseren Beitrag zu einer Gesellschaft leisten, in der erneuerbare Energien für die Entwicklung nachhaltigerer Produkte verwendet werden“, so Hermansson abschließend.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    INEOS inspiriert eine neue Generation von Frauen

    So hat der 1851 Trust, einer der Wohltätigkeitsverbände von INEOS, im Rahmen des Internationalen Frauentags die Kraft des Sports genutzt, um den Einfallsreichtum von 120 Mädchen anzuregen und Wissenschaft lebendig zu machen.

    Die Mädchen wurden nach Portsmouth eingeladen, der Heimat des INEOS Team UK, das für Großbritannien um die weltweit älteste Trophäe, den America‘s Cup, kämpft.

    „Wir haben uns die Spannung rund um den America‘s Cup zunutze gemacht, um Kinder mit einzubeziehen“, berichtet Amelia Gould, Projektleiterin bei BAE Systems, die bei der Veranstaltung anwesend war, um den Schulmädchen zu zeigen, dass die Bereiche Wissenschaft, Technologie, Maschinenbau und Mathematik (Science, Technology, Engineering, Mathematics = STEM; auf Deutsch: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik = MINT) nicht nur Männersache sind.

    Im Rahmen dieser Tage erfuhren Mädchen von 11 bis 13 Jahre, wie das INEOS-Team Wissenschaft und Technik genutzt hat, um ein „fliegendes“ Boot zu entwerfen und zu bauen, das knapp 100 km/h erreicht und nur durch Windkraft angetrieben wird.

    Die Mädchen lernten zudem junge Frauen kennen, die derzeit eine Lehre absolvieren, sowie Absolventinnen, die in MINT-Branchen arbeiten, aber auch die beeindruckenden Seglerinnen Dee Caffari MBE und die 1851 Trust-Botschafterin Annie Lush, die beide die Welt umsegelten.

    Der 1851 Trust, die offizielle Wohltätigkeitsorganisation von INEOS Team UK, nutzte die Gelegenheit, sein Programm „Next Generation Roadshow for Girls“ zu präsentieren.

    Das Programm, das zum Ziel hat, eine neue Generation weiblicher MINT-Vorbilder zu inspirieren, wird dank der Finanzierung des britischen Verkehrsministeriums in diesem Jahr im gesamten Vereinigten Königreich umgesetzt.

    Weltweite Forschungen haben gezeigt, wie junge Frauen oft eine Karriere in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Maschinenbau und Mathematik scheuen.

    „Wir möchten dies ändern, denn wir sind uns der Notwendigkeit, neue und vielfältige Talente in die Chemieindustrie zu bringen, voll und ganz bewusst“, so Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln, die von Deutschland eingeflogen war, um an der Veranstaltung im Vereinigten Königreich teilzunehmen.

    INEOS ist es in Köln in den vergangenen 11 Jahren gelungen, mit dem Programm TuWaS! das Interesse der jungen Generation an der Wissenschaft zu wecken. TuWaS! ermutigt Schülerinnen und Schüler in Grundschulen und der Sekundarstufe dazu, Fragen zu stellen, anstatt sich mit vorgefertigten Antworten zufriedenzugeben.

    Das Programm wurde von Dr. Iturriaga Abarzua initiiert, und INEOS in Köln ist der größte finanzielle Unterstützer im Rheinland, wo das Unternehmen 34 Schulen sponsert.

    Im Vereinigten Königreich stellen junge Frauen bei diesen MINT-Laufbahnen lediglich einen Anteil von 22 Prozent. Angesichts der geschätzten 174.000 MINT-Funktionen, die im nächsten Jahr unbesetzt sein werden, ist es unabdingbar, dass gegen dieses Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern vorgegangen wird, um diese Lücke zu füllen.

    Ben Cartledge, CEO des 1851 Trust, schwärmt, wie wunderbar es war, zu sehen, wie eine neue Generation von Mädchen durch die Möglichkeit einer MINT-Karriere inspiriert wurden – und der Sitz von INEOS Team UK war der perfekte Ort hierfür, denn dort kommen modernste Technologien zum Einsatz, um das schnellste Segelboot der Welt zu bauen.

    „MINT spielte bereits bei der Kampagne für den America‘s Cup eine wesentliche Rolle“, erklärt Dr. Iturriaga Abarzua, und fügt hinzu: „Wir suchen derzeit nach Möglichkeiten, eine Brücke zwischen den Maßnahmen im Vereinigten Königreich und Deutschland zu schlagen, indem wir voneinander lernen.“

    Mehr über die Wissenschaft hinter der Herausforderung von INEOS TEAM UK finden Sie auf der „STEM Crew“-Website des 1851 Trust, die von INEOS unterstützt wird.

    Die Website enthält spannende Videos und Ressourcen, die für Schulkinder entwickelt wurden. Vergangenes Jahr wurden diese Ressourcen verwendet, um mehr als 85.000 Schülerinnen und Schülern MINT auf lebendige Weise näher zu bringen. www.stemcrew.org

    inch-15-ineos-inspires-inline-min.jpgDie Schulgruppen testen das neue „Tech Deck“ von INEOS Team UK

    inch-15-ineos-inspires-inline2-min.jpgVR-Headsets nehmen die Jugendlichen mit auf eine Reise in den Booten des America‘s Cup

    4 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    The Daily Mile

    1. Fitter, schlanker, gesünder, glücklicher.

    Aktuell laufen mehr als 1,7 Millionen Kinder in 61 Ländern regelmäßig The Daily Mile, eine einfache Initiative, ausgedacht von einer schottischen Schuldirektorin, die sich um die Gesundheit ihrer Schülerinnen und Schüler sorgte.

    „Ich kann es selbst kaum glauben“, erklärt die Gründerin Elaine Wyllie.

    Seit jenem Tag 2012, als Wyllie sah, wie ihre eigenen Schülerinnen und Schüler daran scheiterten, eine Runde auf dem Schulgelände zu laufen, ohne stehen zu bleiben, genießt ihre Kampagne weltweite Anerkennung und Unterstützung von Menschen wie dem Wimbledon-Champion Andy Murray, dem Athleten Sir Mo Farah, dem Manchester United.Fußballer Jesse Lindgard und seit kurzem auch der Herzogin von Cambridge.

    Forschungen haben ergeben, dass Kinder, die die Meile laufen, nicht nur fitter, schlanker, gesünder und glücklicher sind, sondern auch lernbegieriger, wenn sie wieder zur Schulbank zurückkehren.

    Kurzum, ein phänomenaler Erfolg. Bis 2015 hatten allerdings nur wenige von Wyllie gehört, als sie bei den Pride of Britain Awards zur Lehrerin des Jahres gekürt wurde. Bei der Preisverleihung in London, bei der es an Stars nicht fehlte, war Elaine so vom Glamour abgelenkt und machte Selfies mit Prominenten wie Ozzy Osborne, wodurch sie den letzten Bus zurück zum Hotel verpasste.

    Am nächsten Tag realisierten andere Schulen, was sie leistete, und auch INEOS-Vorsitzender Sir Jim Ratcliffe wurde aufmerksam.

    Er hatte eine ähnliche Initiative ins Leben gerufen, GO Run for Fun, und beschloss, sich mit Wyllie zu treffen, um herauszufinden, ob INEOS bei der Umsetzung des Programms finanzielle Unterstützung leisten könnte.

    Beide waren sich einig: INEOS war mit an Bord.

    Im März 2016 wurde The Daily Mile Foundation offiziell ins Leben gerufen, und von da an ging alles sehr schnell.

    Studien zu den Auswirkungen einer täglichen kurzen Pause von der Schulbank wurden durchgeführt.

    Kinder einer Grundschule im britischen Surrey waren seit Beginn von The Daily Mile in ihrer Schule 58.522 Meilen gelaufen. In Summe würde das bedeuten, um die Welt zu laufen. Zweimal.

    Im Mai vergangenen Jahres bezeichnete die britische Premierministerin Theresa May The Daily Mile im Unterhaus als „herausragendes Programm“ und rief die Schulen dazu auf daran teilzunehmen.

    Zwei Monate später wurde die Regierungsstrategie gegen Adipositas bei Kindern veröffentlicht und umfasste auch die „fantastische Initiative The Daily Mile“ als Möglichkeit, ‚das körperliche, soziale und geistige Wohlbefinden unserer Kinder ungeachtet des Alters, der Fähigkeiten oder der sozialen Umstände zu verbessern’.

    Im vergangenen Jahr ging ITV eine Partnerschaft mit The Daily Mile ein, startete die allererste Werbekampagne und bot Berichterstattung an.

    Das Ergebnis war beeindruckend. Die Zahl der angemeldeten Schulen stieg um 150 Prozent.

    Dieses Jahr halfen die Hollywood-Studios 20th Century Fox mit, eine innovative neue Werbekampagne zu starten, um Kinder dazu zu ermutigen, aufzustehen und The Daily Mile zu laufen.

    Nur wenige Tage vor dem Kinostart von The Kid Who Would Be King wurde auf ITV ein Parodie-Trailer des Films veröffentlicht, in dem es um einen Schuljungen von heute geht, der das legendäre Schwert von König Artus findet. Der Film wurde im gesamten Vereinigten Königreich in den Kinos gezeigt.

    Der Star des Films, Angus Imrie, erklärt den Schülerinnen und Schülern der fiktiven Dungate Academy: „Ihr müsst euer Ritterteam zusammenrufen. Eure Mission ist es, The Daily Mile beizutreten und fit für das Leben zu werden. Wer schwört uns Treue und läuft mit uns?“

    Jeden Tag kontaktiert eine Schule, die ebenfalls am Daily-Mile-Programm teilnehmen möchte, das Team der Daily Mile Foundation, das im Londoner Büro in Hans Crescent tätig ist.

    Für Wyllie, der in der diesjährigen New Year‘s Honours List der Titel MBE (Member of the Order of the British Empire) verliehen wurde, könnte es wohl kaum besser laufen.

    Die Vergangenheit hat uns jedoch schon oft gezeigt, dass auch das geht.

    2. Filmstars

    Hollywood-Ritter motivieren Kinder weit und breit.

    EIN PARODIE-Trailer von The Kid Who Would Be King wurde gedreht, um die Kinder dazu zu ermutigen, aufzustehen, die Verantwortung für ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und The Daily Mile zu laufen.

    Mit der Genehmigung von 20th Century Fox wurde der Trailer nur wenige Tage vor dem Start des Films, in dem es um einen Schuljungen von heute geht, der das legendäre Schwert von König Artus findet, und der im gesamten Vereinigten Königreich in die Kinos kam, auf ITV veröffentlicht.

    In dem Spot sind alle Hauptdarsteller, einschließlich Angus Imrie (Zauberer Merlin), Louis Ashbourne Serkis (der Junge, der das legendäre Schwert von König Artus findet) und Rebecca Ferguson (eine böse Hexe und alte Feindin von Merlin) vertreten.

    Darin erklärt Angus den Schülerinnen und Schülern der fiktiven Dungate Academy: „Ihr müsst euer Ritterteam zusammenrufen. Eure Mission ist es, The Daily Mile beizutreten und fit für das Leben zu werden. Wer schwört uns Treue und läuft mit uns?“

    Maria Buttaci, Leiterin Kooperationen bei 20th Century Fox, zeigt sich erfreut über die Partnerschaft mit ITV, INDEOS und The Daily Mile.

    „The Daily Mile ist eine wunderbare Initiative, die perfekt zum zentralen Thema des Films passt, nämlich die Ermutigung von Kindern, sich für eine wunderbare Mission zusammenzutun“, so Maria.

    inch-15-tdm-2-min.jpgDie Stars aus The Kid Who Would be King haben eine Filmpause eingelegt, um einen Trailer zu drehen, der Kinder weltweit dazu aufruft, aufzustehen und The Daily Mile zu laufen.

    The Kid Who Would Be King trägt zur Bekanntmachung von The Daily Mile bei.

    3. Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Errungenschaften

    DIE Universität, der die Welt Penicillin, synthetische Farbstoffe sowie die Holografie verdankt, nimmt nun die Errungenschaften von The Daily Mile unter die Lupe.

    So hat sich das Londoner Imperial College bereit erklärt, mit der The Daily Mile Foundation zusammenzuarbeiten, um sämtliche Forschungsergebnisse zusammenzutragen, die bereits veröffentlicht wurden oder im Verlauf der kommenden drei Jahre veröffentlicht werden. Eine strukturierte Studie wird konzipiert, um die Auswirkungen der Initiative auf die geistige und körperliche Gesundheit von Kindern zu untersuchen und so eine weltweite Einführung der Initiative zu fördern.

    Als sekundärer Datensatz werden auch die Ergebnisse des von der britischen Regierung geförderten National Childhood Measurement Programme (NCMP) einbezogen.

    Im Verlauf der Jahre ist eine ganze Menge an Beweisen dafür zusammengekommen, welche Vorteile das tägliche Laufen – oder Gehen – von The Daily Mile für die Gesundheit von Kindern hat. Das scheint nur logisch.

    So haben Studien und Umfragen ergeben, dass Kinder aktiver und selbstbewusster sind und im Unterricht bessere Ergebnisse erzielen, nachdem sie eine 15-minütige Pause eingelegt haben.

    Zudem erhielt die Initiative auch die Unterstützung von Sir Mo Farah, Sir Andy Murray und Paula Radcliffe.

    Was noch fehlt, sind wissenschaftliche Beweise.

    „Wir freuen uns riesig über die zunehmenden weltweiten Forschungen rund um The Daily Mile. Unsere Partnerschaft mit dem Londoner Imperial College ist von unschätzbarem Wert, da es eine unabhängige Prüfung der Auswirkungen durchführt“, ist Emily Carson, Forschungsleiterin der The Daily Mile Foundation, begeistert.

    Nach Abschluss der Forschungen des Imperial College werden Wissenschaftler/innen einen umfangreichen Bericht veröffentlichen, der sämtliche Details, von erreichten Zielen über die geistige Gesundheit und Fitness bis hin zu den sozioökonomischen Auswirkungen der Umsetzung von The Daily Mile, bieten wird.

    Man hofft, dass die Stiftung dadurch die Politik, künftige Kooperationspartner/innen und wichtige Entscheidungsträger/innen erreichen und noch mehr Schulen motivieren wird bei The Daily Mile mitzumachen.

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    4.1,5 Millionen Pfund als solide Grundlage für The Daily Mile

    SPORT England hat versprochen, 1,5 Millionen Pfund an Geldern der nationalen Lotterie aufzuwenden, um The Daily Mile noch weiter zu verbreiten.

    Im Rahmen seiner neuen Partnerschaft mit der The Daily Mile Foundation sollen elf lokale, ein nördlicher und ein nationaler Koordinator finanziert werden, um mehr englische Schulkinder dazu zu motivieren, zu laufen – in ihrem individuellen Tempo 15 Minuten täglich.

    Das ist noch nicht alles.

    Denn auch London Marathon Events Ltd hat sich der Stiftung angeschlossen.

    Ab nächstem Monat werden eine strategische Leitung und zwei Teilzeitbeschäftigte im Büro von London Marathon daran arbeiten, jede Grundschule in den 32 Londoner Bezirken dazu zu bewegen, The Daily Mile zu laufen.

    Sir Mo Farah, der am Sonntag, 28. April 2019, den Londoner Marathon leitete, erklärt, dass The Daily Mile eine hervorragende, einfache Art sei, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren.

    „Ich habe vier Kinder und ermutige meine Kinder dazu, täglich aktiv zu sein“, so Mo.

    Bislang nehmen rund 3.500 englische Schulen an The Daily Mile teil. Die Vision ist jedoch, dass alle Schulen – 20.000 an der Zahl – teilnehmen.

    „Dies wird der Kampagne so richtig zum Höhenflug verhelfen“, erklärt Elaine Wyllie, Gründerin von The Daily Mile. „Das ist so unglaublich und wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung. So werden wir The Daily Mile noch weiter verbreiten können, mit dem Ziel, jedes Kind in England zu erreichen.“

    Sport England nutzt seinen beachtlichen Einfluss im Rahmen dieser Kampagne, um durch die Veröffentlichung der größten Umfrage dieser Art – der Children‘s Active Lives Survey 2018 – gesündere, fittere und schlankere Kinder heranzuziehen. Denn die Umfrage ergab, dass mehr als 2,3 Millionen Kinder in England täglich weniger als 30 Minuten Sport treiben.

    „Das war der stärkste Beleg dafür, dass nicht genügend getan wird, um unsere junge Bevölkerung zu unterstützen, und dass eine Veränderung nötig ist, um das Maß an Aktivität zu steigern“, so Tim Hollingsworth, Geschäftsführer von Sport England.

    inch-15-tdm-4-min.jpgDie Unterstützung von Sport England wird der Kampagne zum Höhenflug verhelfen.“
    – Elaine Wyllie

    5. Königliche Segnung

    IM Verlauf der Jahre konnten sich Tausende von Eltern von den positiven Auswirkungen von The Daily Mile überzeugen.

    Vergangenen Monat war das Königshaus an der Reihe, sich davon zu überzeugen, wie die körperliche Gesundheit eines Kindes sein geistiges Wohlbefinden beeinflussen kann.

    Die Herzogin von Cambridge stattete der Londoner Lavender Primary School einen Besuch ab. Sie erlebte, wie die Schülerinnen und Schüler nach draußen liefen, um während ihrer 15-Minuten-Pause zehn Runden um den Spielplatz zu laufen.

    Sie war im Rahmen der britischen Gesundheitswoche für die geistige Gesundheit von Kindern als Schirmherrin von Place2Be anwesend, einer führenden Wohltätigkeitsorganisation für geistige Gesundheit.

    Im Anschluss daran teilte die Herzogin im Twitter-Feed des Kensington-Palasts ihre Erfahrung im Hinblick auf die positiven Auswirkungen von The Daily Mile (@KensingtonRoyal) mit.

    Direktorin Jodie Corbett, deren Schule eine Zeit lang The Daily Mile durchgeführt hatte, sprach von einer unvergesslichen Erfahrung.

    „Wir werden noch lange Zeit von dieser Erfahrung zehren“, erklärt sie.

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    FAKTEN:

    1,78 Millionen +
    Zahl der Kinder, die weltweit The Daily Mile laufen

    0
    Kosten für die Teilnahme an The Daily Mile. Es ist kostenlos, einfach umzusetzen und die Kinder lieben es

    15
    Die Dauer in Minuten, die Kinder im Freien The Daily Mile in ihrem eigenen Tempo laufen oder gehen

    2030
    Die britische Regierung möchte Adipositas bei Kindern bis 2030 halbieren und ist der Überzeugung, dass The Daily Mile maßgeblich dabei helfen wird, dieses Ziel zu erreichen

    7 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Vom Wind getrieben

    Es war nur eine Frage der Zeit, bis INEOS den Graduates mit einem ähnlich spannenden Abenteuer beweisen wollte, wozu sie wirklich fähig sind – auf See.

    Die Herausforderung bestand in einem Rennen von 16 weiteren 38 m hohen Schiffen von Liverpool nach Dublin.

    Der Merseyside Adventure Sailing Trust’s Apprentice Ship Cup ist ein unvergessliches Erlebnis. Ein Erlebnis, das Charakterstärke, Tapferkeit und Selbstbewusstsein fördert. Und mit dem abenteuerlustigen Jim Ratcliffe am INEOS-Steuer ist es eine Herausforderung an sich.

    „Beim Erklimmen des knapp 30 Meter hohen Masts, während das Schiff dahinsegelt, ist der Adrenalinkick garantiert“, so Jacob Dosset, einer der drei INOVYN-Graduates, die am Rennen teilnahmen.

    Um seinen Graduates einen kleinen Vorgeschmack auf das Rennen zu bieten, organisierte INOVYN für sie ein Treffen mit dem Kapitän eines großen Schiffs, das am Hafen von Liverpool liegt.

    „Wir wollten, dass sie das Schiff mit eigenen Augen sehen, auf dem sie den Großteil einer Woche verbringen würden“, so Brian Turner, Leiter Ausbildung und Entwicklung bei INOVYN.

    Als sie ins Büro zurückkehrten, konnten sie es gar nicht mehr erwarten, mit der Crew des Schiffs zur Challenge aufzubrechen.

    „Leider standen bei einigen Graduates unaufschiebbare Termine an“, so Turner. „Drei unserer Graduates meldeten sich jedoch an.“

    Fast eine Woche lang leisteten Rob Raven, 25, Jacob Dossett, 24, und Josh Murray, 24, mit den übrigen Crew-Mitgliedern Schichtarbeit, um das Schiff ruhig zu führen, den Kurs zu halten und motiviert zu bleiben.

    „Es machte unheimlichen Spaß, all unsere Kräfte zu bündeln, vor allem, wenn uns das Wasser vor eine echte Herausforderung stellte“, schwärmt Dossett. „Wir drei arbeiteten zwölf Stunden durch, um Kurs zu halten, während viele andere Crew-Mitglieder seekrank waren.“

    Für Raven stellte die Anpassung an die Arbeit mit einem Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten und unterschiedlicher Motivation die größte Herausforderung dar.

    „Es war alles andere als leicht, aber in einem so bunt gemischten Team zu landen hat mir dabei geholfen, Teamfähigkeit, Vernetzungskompetenz und Führungsqualitäten zu entwickeln“, erklärt er.

    Alle drei sind nun wieder auf dem Trockenen – und INEOS und sie selbst sind stolz auf ihre Leistung.

    Sie waren an Bord der TS Morgenster, einem 99 Jahre alten ehemaligen Hochseeschiff, das in diesem Rennen – der ersten Etappe der Tall Ships Regatta – über die Ziellinie ging.

    „Dieses Rennen zu gewinnen war ein herrliches Gefühl“, erzählt Dossett. „Ohne die Unterstützung von INOVYN wäre das nicht möglich gewesen. Denn unsere Teilnahme wurde vom INOVYN-Team finanziert, organisiert und geleitet.“

    Zudem teilten sich die drei die Auszeichnung als beste Graduates an Bord.

    „In der Regel wird die Auszeichnung nur an eine Person verliehen, aber der Kapitän und die Crew konnten sich nicht entscheiden, also haben alle drei die Auszeichnung erhalten“, so Tony Moorcroft, Personalleiter bei INOVYN.

    Damit nicht genug der guten Neuigkeiten.

    Der Merseyside Adventure Sailing Trust war nicht nur beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der INEOS-Graduates. Vielmehr bewunderten die Mitglieder auch das Firmenethos – und anlässlich der vor kurzem abgehaltenen Preisverleihungsfeier im Merseyside Maritime Museum in Liverpool wurde INOVYN der Apprentice Ship Cup-Titel für 2018 verliehen. „Das war eine große Überraschung“, erklärt Turner.

    Mit diesem Titel wird die Bedeutung der Rolle von Sponsoren Anerkennung gezollt – und der Arbeit, die diese hinter den Kulissen leisten, um ihre Graduates zu unterstützen und die Veranstaltung zu bewerben.

    INOVYN hat diesen Titel für die Einstellung der Graduates sowie für die professionelle Zusammenarbeit erhalten, die mit Brian und Einkaufsleiterin Joanne Skyner möglich war.

    INEOS genießt mittlerweile unter Graduates ein beachtliches Renommee – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konzerns.

    All jene, die Teil von INEOS werden, wissen, dass dort vom ersten Tag an ein echter Job, Weiterbildung und unglaubliche Erfahrungen geboten werden.

    „Dadurch heben wir uns zunehmenden von anderen Unternehmen ab“, so Turner.

    Im Mai dieses Jahres wird INEOS wieder eine Gruppe seiner Graduates im dritten Jahrgang nach Afrika bringen, um zu Fuß und mit dem Fahrrad eine 250-km-Strecke durch die unberührte Wüste Namibias zurückzulegen.

    „Wir lieben solche Herausforderungen, denn so können wir die Graduates in eine ganz neue Umgebung bringen und sehen, wie schnell sie sich anpassen können“, erklärt Turner. „Außerdem helfen ihnen diese Gelegenheiten, herauszufinden, welche einzigartigen Fähigkeiten sie haben, und ihnen zu zeigen, was sie durch die Arbeit im Team erreichen können.“

    Die Erfahrung an Bord der TS Morgenster hat den Graduates bei INOVYN nicht nur gezeigt, wie wichtig Kommunikation und Teamarbeit sind, sondern sie haben auch einiges über das Segeln gelernt und dass eine Crew besonders zufrieden ist, wenn alle genug zu essen und zu trinken haben.

    „Die gesamte Erfahrung hat uns alle auf jeden Fall näher zusammengebracht“, so Murray. „Und das ist angesichts dessen, dass wir zusammen in einem Büro arbeiten, wirklich nützlich.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Go Team Momo

    In diesem Frühling verfolgte INEOS Phenol in Gladback intensiv die Entwicklung des Auszubildenden Mohamed „Momo“ Chahine in „Deutschland sucht den Superstar“, der deutschen Top-Fernsehshow, in der er sich für die Voting-Durchgänge der Live-Show qualifizierte.

    Momo, ein talentierter Sänger, begann erst mit 18 Jahren ernsthaft zu singen, und mit seinen wiederholten Aufstiegen in der Show überraschte er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kolleginnen und Kollegen. Auf der Arbeit hat Momo einen großen Fanclub. So hat INEOS für seine vielen Freundinnen und Freunde sowie Verwandten T-Shirts gemacht, um ihn bei seinen Auftritten zu unterstützen.

    Momo sagt: „Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung, die mir INEOS in jeder möglichen Form geboten hat. Insbesondere möchte ich meinem Trainer Christian Schulz und meinem Vorgesetzten Benie Marotz danken, die immer für mich da waren und mich unterstützt haben.“

    Wir wünschen ihm viel Glück und werden ihm bei seinen Live-Auftritten kräftigen Applaus spenden.

    1 minute lesezeit Ausgabe 15
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    INEOS GO Run for Fun wieder auf Tournee

    Sehen Sie sich nach Veranstaltungen in Ihrer Gegend um, von denen viele wieder auf die Unterstützung von INEOS und lokalen Freiwilliger setzen werden, die die Kinder während ihrer 2-km-Läufe anleiten und anfeuern. Die diesjährige Tournee findet an denselben internationalen Standorten statt wie in den vergangenen Jahren und die Anzahl der Teilnehmenden wird immer mehr. In diesem Jahr wird es zusätzliche Veranstaltungen im französischen Tavaux (24. Mai 2019) und im norwegischen Stavanger (5. September 2019) geben.

    Einige der diesjährigen Veranstaltungen werden im Hinblick auf die Teilnehmendenzahl einen neuen Rekord verzeichnen. In Frankreich werden im Rahmen der INEOS-Veranstaltung Go Run For Fun in Sarralbe am 28. Mai 2019 mehr als 4.000 Kinder laufen, mehr als 3.000 Kinder werden es anlässlich der Lavéra-Veranstaltung im Oktober sein und 2.000 Kinder bei den belgischen Veranstaltungen in Lillo und Feluy im Juni bzw. im September.

    Am 20. Juni 2019 wird die jährliche Flaggschiff-Veranstaltung im Londoner Battersea Park stattfinden, zu der mehr als 4.000 Kinder aus der gesamten Hauptstadt und von weiter weg kommen werden, um an GO Run For Fun teilzunehmen und zu versuchen, einen Weltrekord beim Warm-up aufzustellen. Einige Wochen vorher wird das GO Run For Fun-Team in Italien bei einer Veranstaltung in Rosignano das 300.000. teilnehmende Kind gefeiert haben.

    Angesichts dieses laufenden Erfolgs ist die Wohltätigkeitsorganisation nun bestrebt, eine noch breitere Teilnahme zu erzielen. Hierzu wird sie testweise ein „Komplettveranstaltungs“-Programm durchführen, im Rahmen derer die Schulen ihre eigenen Go Run For Fun-Läufe organisieren werden. INEOS GO Run for Fun ist außerdem eine Partnerschaft mit dem Solomon Trail Running-Festival eingegangen, um erstmals im gesamten Vereinigten Königreich Trail-Läufe für Jugendliche zu veranstalten.

    Nähere Informationen und den vollständigen Veranstaltungskalender finden Sie auf

    www.gorunforfun.com

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Team Sky wird zu Team INEOS

    Ab 1. Mai 2019 wird INEOS zur Alleineigentümerin des Teams, das unübertroffene Erfolge schaffte und Millionen Menschen dazu inspirierte, regelmäßig Rad zu fahren.

    In einem Tweet erklärte Chris Froome, der seit 2013 viermal für Team Sky die Tour de France gewann: „Ich freue mich sehr, dass wir als Radfahrende und Beschäftigte bis 2020 und darüber hinaus zusammenarbeiten werden. Auf weitere Erfolge als Team INEOS.“

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe sagt, INEOS sei erfreut, die Leitung solch eines professionellen Teams zu übernehen, das bereits auf 327 Siege zurückblickt, darunter acht Grand Tours.

    Diese Verantwortung geht nun im Vorfeld der Tour de Yorkshire, die am 2. Mai 2019 in Doncaster startet, auf INEOS über.

    Für Teamleiter Sir Dave Brailsford bedeutet dies den Start eines unheimlich spannenden neuen Kapitels für das Team.

    „Ich weiß, dass wir in INEOS den richtigen Partner gefunden haben, dessen Vision, Leidenschaft und Pioniergeist uns zu noch größeren Erfolgen auf dem Fahrrad und abseits davon führen kann“, schwärmt Brailsford.

    Im Verlauf der vergangenen Jahre führte INEOS seine eigene Tour de France-Challenge für Beschäftigte durch.

    Jedes Jahr werden Teams von bis zu 20 Radfahrenden eingeladen, jede Etappe des berühmtesten Radrennens der Welt zu fahren.

    Der einzige Unterschied besteht darin, dass die echten Fahrer einander für den heiß begehrten Titel durch die französische Landschaft jagen, und die INEOS-Teams ihre Kilometer vor, während oder nach der Arbeit sammeln. Nun aber werden diese auch ein persönliches Interesse daran haben, ein Team beim Rennen zu beobachten.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Zurück in die Wüste

    Die 29 ausgewählten Graduates werden die bislang größte Gruppe bilden und haben im vergangenen Jahr intensiv trainiert, um sich auf das Abenteuer vorzubereiten. Das Team, das aus verschiedenen Regionen Europas und Nordamerikas stammt, war beimTraining mit vielfältigen Bedingungen konfrontiert, insbesondere in diesem Winter. Dort aber warten sieben Tage intensiver Hitze und starken Windes auf sie, während sie sich durch Sand, über Felsen und sonstige Hindernisse kämpfen.

    Die Reise begann bereits viel früher. Denn schließlich waren umfassende Vorbereitungen notwendig: So nahmen alle Graduates an mindestens zwei Trainingsmarathons und zwei Mountainbiking-Veranstaltungen teil, zusätzlich zu monatelangem Lauf-, Turn-, Kraft- und Konditionstraining. Die Graduates wurden von INEOS-Sportleiter John Mayock sowie von Mentor/innen der Vorjahresveranstaltung, unterstützt, aber auch von CorePerformance-Ernährungsberater/innen und den afrikanischen Wanderführern Gregg Hughes und Phill Steffny, die sie durch die Wüste führen werden. In diesem Jahr wird die Gruppe zudem von den Managern Hans Casier (Geschäftsführer INEOS Phenol) und Gordon Milne (Operations Director bei INEOS Grangemouth) unterstützt, die jeden Kilometer der Challenge gemeinsam mit ihnen zurücklegen werden.

     

    Wenn Sie mehr über die Reise erfahren und den täglichen Blog ab dem Ankunftstag, dem 15. Mai 2019, verfolgen möchten, besuchen Sie www.in-nam19.com

    3 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Erleichterung für Körper und Geist

    WENN Sie erleben möchten, was Veränderung bewirken kann, dann sehen Sie sich Mely Scheidegger und Allan Slater an. Beide haben dank der Energy Station von INEOS abgenommen.

    Slater hat innerhalb von drei Jahren satte 89 kg abgespeckt, und Scheidegger in nur sechs Monaten mehr als 22 kg. „Wir sind auf beide stolz, weil Veränderung Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen erfordert“, berichtet John Mayock, Gründer der Energiestation.

    Scheideggers Ziel war es jedoch nie abzunehmen, obwohl sie rund 96 kg wog.

    „Als ich jünger war, war ich schlank. Deshalb hatte ich kein Problem damit, dick zu sein“, erklärt sie. „Für mich war es in Ordnung, wie ich war.“

    Ihre Einstellung änderte sich jedoch nach einem Wanderdesaster am Machu Picchu in den peruanischen Anden mit ihrer Tochter und ihrem Neffen.

    „Als ich dorthin kam, wurde mir erst klar, dass meine Fitness absolut zu wünschen übrig lässt“, so Scheidegger. „Ich fühlte mich so mies und musste fast dafür bezahlen, wieder nach Lima hinuntergeflogen zu werden.“

    Dieses Ereignis rüttelte sie wach. Mit 63 Jahren und jeder Menge Pläne für ihren Ruhestand wurde ihr klar, dass sie fitter werden muss.

    Trainer Bram Boeve von der Energy Station, der mittlerweile auch für INEOS Football SA arbeitet, half. „Es war wie Schicksal“, so Scheidegger und Boeve. Schuld an allem war Scheideggers Lebensstil.

    Sie rauchte zwar nicht, trank selten Alkohol und naschte nicht durchgehend, aber sie aß einfach zu viel – zu viele falsche Lebensmittel zur falschen Zeit.

    „Ich machte mir keine Gedanken um das Frühstück und aß dann Sachen, die schnell und einfach zuzubereiten waren, als ich nach der Arbeit heimkam“, berichtet sie.

    Boeve gab ihr Tipps, wie sie sich ausgewogen ernähren kann: weniger Kohlenhydrate, etwa Pasta und Kartoffelpüree, weniger Proteine und mehr Gemüse.

    Zusätzlich führte sie dreimal wöchentlich im INEOS-Fitnesscenter in Rolle, Schweiz, wo sie leitende Finanzbuchhalterin der INEOS-Gruppe ist, ein 30-minütiges Workout durch.

    Die Tipps und das Trainingsprogramm, zusammengestellt von Boeve, zeigten Wirkung. Nach nur wenigen Wochen hatte Scheidegger bereits Lust auf gesündere Lebensmittel anstatt auf Pasta, kaufte, kochte und genoss frische Lebensmittel von lokalen Erzeuger/innen und teilte allen Interessierten ihre Erkenntnisse mit.

    Es folgten weitere positive Auswirkungen. Ihre Gesundheit, Fitness und Aussicht auf mehr Lebensqualität, aber auch die alte Kleidung aus der Zeit, in der sie noch schlanker war, und die nun wieder modern war. „Ihre Verwandlung war erstaunlich“, so Boeve.

    Slater indessen machte sich 2015 daran, abzunehmen. Zuerst betrachtete er, wie viel er aß und beschloss, Salz und Zucker wegzulassen.

    Er besuchte aber nicht das INEOS-Fitnesscenter im schottischen Grangemouth, wo er bis Ende 2017 in der technischen Unterstützung tätig war, weil er befürchtete, für jeglichen Sport zu schwer zu sein.

    „Ich dachte, dass Sport meiner Gesundheit in diesem Zustand schaden würde“, so Slater.

    Heute sind Slater und Scheidegger Schatten ihres früheren Ichs – und deutlich glücklicher.

     

    Scheidegger verlor in nur sechs Monaten mehr als 22 kg

    Slater verlor innerhalb von drei Jahren 89 kg

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    Fitness-Initiative läuft wie am Schnürchen

    Sie finanzieren und organisieren seit vier Jahren regelmäßig GO Run For Fun-Veranstaltungen.

    „Die allererste GO Run For Fun-Veranstaltung wurde von den Pilot-Schulen so gut aufgenommen, dass INEOS beschloss, dieses Projekt weiterzuführen. Leider konnten wir kein Unternehmen finden, das für uns die Veranstaltungen durchführen würde“, erzählt Kathryn Shuler, die im O&P-Betrieb von INEOS in Texas tätig ist.

    Also tat INEOS O&P USA das Naheliegende: Es gründete eine Wohltätigkeitsvereinigung für die Gesundheit und Bildung von Kindern, die Geld für die Organisation der Läufe auftreibt, die Laufveranstaltungen umsetzt und die Schulen dazu befähigt, Materialien für spezielle Projekte zu kaufen. Außerdem leistet sie bei lokalen Katastrophen, etwa Hurricane Harvey, Hilfe.

    Bisher haben die Beschäftigten und Lieferanten von INEOS im Rahmen von Fundraising-Veranstaltungen und Direktspenden 650.000 US-Dollar beigetragen. Die Einnahmen werden für GO Run For Fun und andere Veranstaltungen verwendet. Teams von INEOS Oligomers, O&P USA, Oxides und Styrolution haben mehr als 70 Läufe für mehr als 45.000 Kinder veranstaltet. Zudem hat die Stiftung 75.000 US-Dollar an Schulen gespendet, um Bildungsprogramme zu unterstützen, sowie mehr als 15.000 US-Dollar für Katastrophenhilfe.

    „Wir möchten, dass unsere Gemeinden nur so vor gesunden, gebildeten Kindern strotzen“, so Shuler. „Daher sehen wir unseren Auftrag darin, gemeinsam mit Lehrkräften und Schulen daran zu arbeiten, den Kindern zu mehr körperlicher Aktivität und Bildung zu verhelfen.“

    Rund 20 Prozent der Kinder in Texas sind als übergewichtig eingestuft.

    „Die lokalen Beschäftigten sind unverzichtbar für die Fundraising-Aktivitäten der Stiftung“, betont Shuler, Geschäftsführerin der Stiftung.

    Manche spenden einmalig für eine spezielle Kampagne, andere wiederum tragen monatlich einen Teil ihres Gehalts bei.

    Andere Beschäftigte wiederum informieren Lieferanten über bevorstehende Fundraising-Veranstaltungen, und dann gibt es jene Beschäftigten, die regelmäßig freiwillig bei Fundraising-Veranstaltungen mithelfen.

    Intensive Verstärkung erhält Shuler von Lori Ginsburg und Sara Cassells. Ginsburg ist in erster Linie für Marketing und Fundraising zuständig und Cassells für die Logistik.

    „Noch nie war Bewegungsmangel so verbreitet. Unsere Kinder brauchen aber Bewegung“, betont Ginsburg. „Die Beschäftigten und Lieferanten von INEOS sowie die ICAN-Stiftung sind da, um zu helfen.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Petes Geschichte

    „Alle haben irgendwo einen genetischen Zwilling“, zeigt sich Pete überzeugt. „Ich suche immer noch nach meinem.“

    Bei McCleave, der in Bunbury in Chesire lebt, wo auch INEOS-Kommunikationsdirektor Tom Crotty wohnt, wurde im März 2017 ein Myelom diagnostiziert – gerade einmal sechs Monate nach seiner Teilnahme an einem der anspruchsvollsten Triathlons der Welt.

    McCleave hat sich untersuchen lassen, da er nach dem Ironman Wales Triathlon an Rückenschmerzen litt, und bekam die Prognose, dass er nur noch sieben Jahre zu leben hatte.

    „Auf so etwas war ich überhaupt nicht gefasst“, erklärt er. „Ich war nie krank. Und auch heute noch blicke ich in den Spiegel und sehe, dass oberflächlich alles in Ordnung scheint. Unter meiner Haut jedoch findet ein Kampf statt: Mein Körper greift sich selbst an.“

    Die Krankheit hat das Immunsystem des 41-jährigen McCleave angegriffen.

    Gesunde Stammzellen einer Spende könnten in seinem Körper implantiert werden, um diesen zu erneuern – und sein Leben zu verändern.

    „Es wird einem bewusst, dass wir alle miteinander in Verbindung stehen; nicht nur mit unserem unmittelbaren Freundeskreis, sondern mit jedem Einzelnen auf diesem Planeten“, so McCleave. „Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.“

    Jede Person zwischen 18 und 55 Jahre, die bei guter Allgemeingesundheit ist, kann potenziell Stammzellen spenden.

    Näheres zu DKMS, einer internationalen gemeinnützigen Organisation finden Sie auf:

    www.dkms.org/en

    2 minuten lesezeit Ausgabe 15
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    Global Denken

    INEOS teilt viele Ansichten von Dame Ellen MacArthur zur Lösung des Plastikproblems und hat kürzlich ein globales Versprechen abgegeben, um die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen zu fördern.

    INEOS setzt sein ganzes Gewicht dafür ein, eine Ökonomie zu schaffen, in der Kunststoffe immer wieder verwendet werden.

    INEOS hat sich mit anderen führenden Unternehmen und Regierungen weltweit zusammengetan, die ebenso die heutige Wegwerfwirtschaft in eine Wirtschaft transformieren wollen, in der Kunststoffe so gestaltet sind, dass sie immer wieder verwendet zu werden. Dies wird dazu beitragen, dass sie ihren Wert behalten und nicht im Meer landen.

    INEOS hat vier Versprechen bis 2025 gemacht.

    „Dabei geht es nicht nur um PR“, sagte Peter Williams, Group Technology Director für INEOS. „Wir sind weltweite Führungspersönlichkeiten, die an Lösungen arbeiten, um die Hauptursachen von Plastikmüll und -verschmutzung in den Griff zu bekommen. Alle – auf der ganzen Welt – müssen ihren Beitrag leisten, um dieses Problem in den Griff zu kriegen: die Regierung, die Industrie, NGOs und die Öffentlichkeit, weltweit. Wir leisten unseren Beitrag.“

    Kunststoffe spielen heutzutage eine fundamentale Rolle im modernen Leben. Sie haben viele Anwendungen beeinflusst – und verbessert.

    Zum Beispiel führen leichtere, robustere Fahrzeugkomponenten zu mehr Fahrsicherheit und weniger Kraftstoff- oder Energieverbrauch. Verpackungen, die Lebensmittel schützen und frisch halten, tragen dazu bei, weniger Lebensmittel zu verschwenden und verringern den Einsatz von Konservierungsstoffen. Sterile Verpackungen verbessern die Gesundheitsversorgung in Städten und unzugänglichen Gebieten auf der Welt, während Isolierungen moderne Häuser erheblich energieeffizienter machen.

    INEOS stellt hochwertige Kunststoffe her, die unser Leben verbessern.

    100 Prozent der von INEOS produzierten Polymere können recycelt werden, doch nur 14 Prozent werden recycelt. Das meiste landet auf Deponien.

    Dies hat enorme Konsequenzen für die Umwelt, und darüber wurde vielfach berichtet.

    Nach einem Bericht des Weltwirtschaftsforums und der Ellen MacArthur-Stiftung kosten Verpackungsabfälle aus Kunststoff der Weltwirtschaft jährlich rund 80 Milliarden US-Dollar.

    Im Rahmen seiner Verpflichtung zu einer neuen Kreislaufwirtschaft hat sich INEOS vier ambitionierte Ziele gesteckt, die bis 2025 erreicht werden sollen.

    Wir sind überzeugt, dass es uns – mit Innovationen und Partnerschaften – gelingen kann, den Wert von Kunststoff zu erhalten, müssen aber die Art und Weise, wie wir ihn produzieren, verwenden und am Ende seines Lebenszyklus wiederverwerten, überdenken.

    „Wir möchten andere inspirieren und mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Tom Crotty, INEOS Director of Corporate Affairs.

    INEOS macht bereits Fortschritte.

    Derzeit arbeitet INEOS mit Markenunternehmen zusammen, um das Verpackungsdesign zu vereinfachen, damit sich die Verpackung leichter recyceln lässt.

    Zudem untersucht INEOS gemeinsam mit Entsorgungsunternehmen die Möglichkeiten der mechanischen und chemischen Wiederaufbereitung von Kunststoffen, während die internen Polymerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nach Lösungen für die Herstellung neuer Produkte suchen, die ohne Qualitätsverlust aus einem größeren Anteil recyceltem Material gefertigt sind.

    „Plastik gehört nicht auf die Deponie und schon gar nicht ins Meer“, sagte Tom Crotty. „Dies wirkt sich nicht nur nachteilig auf die Umwelt aus, sondern ist auch eine schreckliche Verschwendung einer wertvollen Ressource, die gesammelt werden muss, damit wir sie recyceln können.“

    In dieser Ausgabe von INCH beleuchten wir, wie Plastik die Welt verbessert hat, was die Kunststoffindustrie gegen den Plastikmüll unternimmt und wie INEOS sich mit seinen Innovationen darum bemüht, dass Plastik auch im 21. Jahrhundert weiterhin der Werkstoff der Wahl bleibt.


    Sir Ben Ainslie unterstützt das Kunststoffversprechen von INEOS: Seiten 6/7

     

    INEOS‘ Versprechen bis 2025

    Bis 2025 wird INEOS:

    • Eine Reihe von Polyolefin-Typen für Verpackungsanwendungen in Europa anbieten, deren Recyclinganteil mindestens 50 Prozent beträgt
    • Seine Produkte, die für Verpackungen aus Polystyrol in Europa bestimmt sind, durchschnittlich mit einem Recyclinganteil von 30 Prozent herstellen
    • In die Produkte mindestens 325.000 Tonnen Recyclingmaterial pro Jahr integrieren
    • Dafür sorgen, dass 100 Prozent der Polymerprodukte recycelbar sind.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Sir Ben arbeitet mit INEOS am Plastikversprechen

    Sir Ben Ainslie ist überzeugt, dass Industrieunternehmen wie INEOS das Plastikproblem in den Griff bekommen werden.

    „Sie verstehen das Problem besser als sonst jemand und können wirklich etwas bewegen“, sagte er bei einem Fernsehinterview bei Good Morning Britain. „Ich weiß, sie tun alles dafür.“

    Sir Ben, der sich seit kurzem mit seiner Frau Georgie durch Aufklärung für den Schutz der Meere engagiert, beantwortete eine Frage der Fernsehmoderatorin Susanna Reid, warum er sich mit INEOS für den Versuch zusammengetan habe, den America's Cup zu gewinnen.

    „Sie sind in einer eigenartigen Situation, weil Ihr Sponsor INEOS ein Chemieunternehmen und Kunststoffhersteller ist“, sagte sie. „Sowohl Friends of the Earth als auch Greenpeace wollen INEOS vom America‘s Cup ausschließen.“

    Doch Sir Ben, Großbritanniens erfolgreichster Segler in der olympischen Geschichte, sagte, dass genau dies der Grund für die Partnerschaft mit INEOS gewesen sei.

    „Wie könnte man das Problem besser angehen als an der Quelle, bei den Produzenten“, sagte er. „Ich weiß, dass INEOS sich für eine Kreislaufwirtschaft engagiert, in welcher der gesamte Kunststoff recycelt und wiederverwendet wird. Ich bin davon überzeugt, durch die Zusammenarbeit mit INEOS etwas zu bewirken.“

    Er fügte hinzu: „Ich glaube, die Chancen stehen gut, dass ich den America‘s Cup das erste Mal seit seiner Gründung nach Hause holen kann. Gleichzeitig kann ich etwas gegen die Meeresverschmutzung durch Plastikmüll tun.“

    Seine Frau Georgia sagte zu Susanna Reid, dass Innovation und Technologie diese globale Herausforderung bewältigen können.

    „Es geht nicht nur um die Menschen zu Hause, die auf Trinkhalme und Tüten aus Kunststoff verzichten“, sagte sie. „Es kommt vor allem auf Unternehmen wie INEOS und jene großen Unternehmen an, groß zu denken und das Problem wirklich zu lösen. Genau das wollen sie, und das ist eine große, große Erleichterung.“


    Sir Ben nimmt Kurs auf Gold: Seite 14

    2 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Plastik kann fantastisch sein

    KUNSTSTOFFE spielen eine wesentliche Rolle in unserem modernen Leben. Aber Plastikmüll steht derzeit im Fokus wie nie zuvor.

    Kampagnen, die sich für saubere Gewässer einsetzen, fegen durch die Welt.

    Die Notwendigkeit, die Verschmutzung der Meere aufzuhalten, geht alle an.

    Eindrückliche Fotos mit Kindern, die auf Bergen weggeworfener Plastikflaschen spielen, und Meeresschildkröten, die Plastikmüll für Nahrung halten, umgeben uns.

    Als einer der weltweit führenden Kunststoffhersteller ist INEOS beim Anblick dieser Bilder und über die steigende Flut an Plastikmüll in den Meeren ebenso erschüttert wie alle anderen.

    Aber Kunststoff ist nicht böse, sondern der Plastikmüll, insbesondere bei nicht ordnungsgemäßer Handhabung.

    Ein Kunststoffverbot ist nicht die Antwort.

    Was benötigt wird, ist eine Welle der Veränderung.

    Wir sind davon überzeugt, dass es nicht um ein Nein zu Plastik geht, sondern um ein Nein Kunststoff wegzuwerfen.

    Wir müssen darüber sprechen, warum Plastikmüll in Flüssen, Ozeanen und an Stränden landet und was wir dagegen tun können.

    Kunststoff ist wertvoll. So wie Glas, Metall und Papier.

    Kunststoff hat die Welt wie kaum ein anderes Material verändert und spielt eine wesentliche Rolle in unserem Alltag.

    Kunststoff wird jedoch selten mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht und damit, wie er Leben rettet. Das ist frustrierend.
    Kunststoffverpackungen, die Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe frisch halten und vor Bakterien schützen, haben auch die Lebensmittelindustrie verändert. Durch sie wurde es möglich, Nahrungsmittel kostengünstig aus Entwicklungsländern in entwickelte Länder zu exportieren, was deren Lebensstandard erhöhte und der Wirtschaft zugutekam. Handel, der dank Kunststoff angekurbelt wird, ist besser als Hilfsmaßnahmen.

    Fahrzeugkarosserieteile, Armaturenbretter, Stoßstangen, Motorkomponenten und Kraftstoffbehälter werden aus Kunststoff produziert, damit sie sowohl robust sind, als auch das Fahrzeuggewicht reduzieren.

    Ähnliche Bestandteile ermöglichen Luftfahrtunternehmen sowie Zug- und Fahrzeugherstellern, Flugzeuge, Züge und Lastkraftwagen leichter und effizienter zu machen.

    Dadurch wird weniger Kraftstoff verbraucht, was die Umwelt weniger belastet, da CO2-Ausstoß und Kosten reduziert werden.

    Auch Elektrofahrzeuge verbrauchen weniger Strom, wenn sie leichter sind.

    Kunststoff, der bei Fahrzeugen zum Beispiel in Knautschzonen oder Airbags verwendet wird, trägt dazu bei, die Zahl der Toten und Verletzten auf Straßen zu verringern.

    Ihr Smartphone, Ihr iPad und Ihr Computer sind dank Kunststoff leichter, smarter, kleiner und länger einsetzbar. Stents für Herzkranzgefäße, Katheter, Spritzen, Blutbeutel, Prothesen, Tablettenkapseln, MRI-Geräte, Inkubatoren, Dialysegeräte, sterile pharmazeutische Verpackungen und Operationssäle sind alle aus Kunststoff. Genauso wie Moskitonetze, Krankenbehandlungssets und Wasseraufbereitungsbeutel, die bei Naturkatastrophen gebraucht werden.

    Die Rotorblätter und Komponenten für Windkraftanlagen sind robust genug, um rauen Witterungsverhältnissen auf See und an Land standzuhalten, da sie aus Kunststoff sind.

    Herkömmliche Materialien wie Stahl würden nicht annähernd dieselbe Effizienz bieten.

    In den Anfängen der Industrialisierung traten bereits nach wenigen hundert Stunden Betriebslaufzeit Probleme mit Rotorblättern aus Stahl auf.

    In einigen Teilen der Welt, wie z. B. in Mexiko-Stadt, waren Kunststoffrohre ein echter Segen. Sie transportieren sauberes Trinkwasser entlang haltbarer Rohre, deren Installation kostengünstig und einfach war.

    Kunststoff umgibt uns. In Gebäuden. In Elektrogeräten. In Rohrleitungen. In Kleidung und Schuhen. In Spielzeug. In Kontaktlinsen. In Inhalationsgeräten. Im Bargeld in unseren Portemonnaies. Sogar in Menschen.

    Kunststoffe ermöglichen heutzutage große Fortschritte in der Medizin, tragen zur Verbesserung der Lebensqualität durch Implantate bei und ersetzen Hüften, Knie, sogar Zähne.

    Kunststoff durch alternative Materialien zu ersetzen, wäre ein Schritt zurück und würde der Umwelt schaden.

    Es wird mehr Energie benötigt, um etwas aus Stahl oder Glas statt aus Kunststoff herzustellen.

    Das führt zu einem Anstieg an Treibhausgasen.

    Mit anderen kooperieren

    Der von INEOS hergestellte Kunststoff ist zu 100 Prozent recycelbar. Doch ist die Wiederverwertung schwierig, wenn Hersteller verschiedene Kunststoffe – und es gibt über 50 verschiedene Polymertypen – kombinieren, um hocheffiziente und komplexe Verpackungen zu produzieren.

    Das muss vereinfacht werden, wenn wir die Menge an Kunststoffen, die recycelt werden sollen, erhöhen wollen.

    Wir arbeiten daher mit Verpackungsdesignern zusammen, die diese Polymere für Produkte mit hervorragenden Eigenschaften kombinieren, da dadurch das Recycling dadurch erheblich erschwert wird.

    Qualität von recyceltem Material erhöhen

    Recycelte Kunststoffe sind nicht einfach zu handhaben. Sie können verwendet werden, um Abwasserrohre, Brücken, Zäune, Schilder, Stühle, Müllbeutel und Gartenrandsteine zu fertigen, doch die Qualität kann ein Problem sein. Häufig ist recycelter Kunststoff hinsichtlich Optik, Haptik und Leistung nicht wie neuer. Menschen mögen ihn nicht. Wird Kunststoff für Lebensmittelverpackungen verwendet, ist es wichtig zu wissen, woher er kommt.

    Wir arbeiten an diesem Aspekt, damit recycelter Kunststoff bzw. Produkte aus recyceltem Plastik über dieselben oder ähnliche Eigenschaften verfügen wie neue Polymere.

    Weltweite Plastikmüllberge verringern

    Leider wird nur ein Bruchteil der weltweit täglich produzierten Tonnen Plastik recycelt oder zur Energiegewinnung verbrannt.

    Der Rest landet auf Deponien.

    Und das ist insbesondere in Asien ein Hauptgrund für die Verschmutzung der Meere.

    Im vergangenen Jahr verfügte China, das zuvor der weltweit größte Importeur von Kunststoffabfällen fürs Recycling war, einen Importstopp.

    Europa und seine Mitgliedsstatten müssen nun ihre Vorschriften und die Politik überdenken, um Investitionen in die eigene Kunststoffrecyclingtechnologie zu fördern und das Problem zuhause in den Griff zu bekommen.

    Unzählige Tonnen an Abfall wurden bereits von Europa nach China und in andere Teile Asiens verschifft, wo es an der nötigen Infrastruktur mangelt, um mit dem eigenen Müll, geschweige denn dem aus anderen Ländern fertig zu werden.

    Der Abfall wird auf riesigen, offenen Deponien in dicht besiedelten Gebieten in der Nähe von Flüssen gelagert, in denen er häufig landet, bevor er in die Meere gelangt.

    Im Dezember 2017 wurde berichtet, dass nur zehn Flüsse eine beträchtliche Menge an Plastikmüll führen, die unserer Ozeane verschmutzen.

    Zwei sind in Afrika, die anderen in Asien.

    Der schlimmste ist der Jangtsekiang in China, der laut Wissenschaftlern jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere transportiert.

    Regierungen rund um die Welt müssen Asien helfen, dieses größer werdende Problem anzugehen.

    Europa muss aufhören, seinen Müll in diese Länder zu exportieren. Das ist einfach unverantwortlich.

    Wir müssen eigene Lösungen für das Problem finden, um mit all unserem ungewollten Plastik fertig zu werden.

    Der Heilige Gral

    Eines der spannendsten Projekte, an denen INEOS derzeit arbeitet, könnte die Welt von ihrem gesamten Plastikmüll befreien, indem Plastik nicht auf Deponien, sondern in Chemieanlagen landet, wo es als Rohstoff eingesetzt wird.

    Derzeit können nur bestimmte – und saubere – Kunststofftypen recycelt werden. Wir versuchen aber mit anderen eine Technologie zu entwickeln, um Kunststoff zurück in seine ursprüngliche – chemische – Form zu verwandeln. Also im Endeffekt in die Ausgangsmoleküle.

    Das würde Plastik zu einem wertvollen Rohstoff machen.

    Wäre es einfach, wäre es bereits möglich. Wir haben es versucht. 2012 investierten wir Millionen Dollar in INEOS Bio, das versuchte, Haushaltsmüll in Ethanol umzuwandeln, das Ethylen für die Kunststoffherstellung produziert hätte.

    Doch INEOS ist ein innovationsgetriebenes Unternehmen und hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass Unmögliches möglich ist.

    Niemand sollte daher die Bedeutung von dem, was wir tun, unterschätzen.

    Es erinnert an den Heiligen Gral, da es bedeuten würde, eine wirklich nachhaltige Welt zu schaffen.

    Null Toleranz

    Natürlich wird es immer welche geben, die Müll wegwerfen, obwohl jedes Stückchen Kunststoff recycelt werden kann.

    Wir alle müssen darauf achten, dass Kunststoff nicht weggeworfen wird. Regierungen müssen Zuwiderhandelnde verfolgen. Wir brauchen eine Nulltoleranzpolitik.

    Es handelt sich um ein globales Problem, und Regierungen müssen zusammenarbeiten.

    Wir brauchen einen kulturellen Wandel – Erziehung steht im Mittelpunkt.

    Wir alle müssen uns mehr bewusst darüber sein, wie unseren Weltmeeren geschadet wird.

    Während wir an Lösungen für dieses globale Problem arbeiten, fangen wir bei uns mit unserer eigenen Produktion an: mit Operation Clean Sweep® wollen wir sicherstellen, dass kein Kunststoffgranulat an unseren Produktionsstandorten oder in unserer Lieferkette ins Meer gelangt.

    Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben. Wir werden es machen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    INEOS erzeugt eine Welle der Veränderung

    INEOS lebt Innovation.

    Es zeigt der Welt, was möglich ist, gerade wenn andere sagen, es sei unmöglich.

    2012 hat INEOS die weltweit erste kommerzielle Anlage entwickelt, Haushaltsmüll technologisch in erneuerbare Energien und Biokraftstoff umwandelt. Das daraus gewonnene Bioethanol hätte auch zur Kunststoffherstellung eingesetzt werden können.

    Das Indian River County BioEnergy Centre in Florida produzierte ausreichend Energie, um die Anlage zu betreiben und bis zu 1.400 Haushalte in der Gegend zu versorgen.

    Die Technologie funktionierte im Labor und im Pilotmaßstab, doch INEOS Bio konnte die Umsetzung auf kommerzieller Ebene ökonomisch nicht vertreten.

    Peter Williams ist Group Technology Director bei INEOS.

    „INEOS hat immer den Werts der Abfallwiederverwertung gesehen“, sagte er. „Wenn wir aber mehr Energie zum Recyceln benötigen als zur Herstellung des Produkts, dann macht es aus unserer Sicht keinen Sinn. Ist es nicht von Vorteil für die Umwelt, lohnt es sich nicht. Diese Hürde muss genommen werden.“

    Bei einem anderen Projekt landen mehr als 70 Prozent des Haushaltsabfalls im britischen County Greater Manchester nicht mehr auf der Mülldeponie. Stattdessen wird er zum INEOS-Standort Runcorn in Großbritannien transportiert, wo er in einem Heizkraftwerk zur Strom- und Dampferzeugung eingesetzt wird.

    „Können wir den Müll nicht recyceln, setzen wir ihn wenigstens zur Energiegewinnung ein“, sagte Peter. „Das ist nur eine vorrübergehende Lösung. Längerfristig möchten wir effizientere Wege finden, Abfall zu recyceln.“

    Und genau das wird jetzt möglich.

    INEOS arbeitet derzeit mit fünf bzw. sechs Technologieunternehmen zusammen, um jedes Molekül von Plastikmüll in seine ursprüngliche chemische Form umzuwandeln.

    „Wir arbeiten mit einigen Unternehmen daran, eine Lösung zu finden“, sagte Peter.

    INEOS ist wie die Öffentlichkeit über all den Plastikmüll in der Umwelt besorgt. So können wir den Wert von Plastik immer wieder neu generieren. Wird Kunststoff als wertvolles Rohmaterial erkannt, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er weggeworfen wird.

    „Wir sehen uns viele verschiedenen Lösungen an, die sich zum Teil überlappen“, sagte Peter.

    Der Druck, eine schnelle Lösung zu finden, kommt für INEOS auch von oben. Von Jim Ratcliffe, dem Vorstandsvorsitzenden und Gründer von INEOS.

    „Er will auf dem Laufenden gehalten werden, was wir und die Branche zur Behebung des Problems tun“, sagte er.

    INEOS tut viel. Durch Partnerschaften und Innovationen sucht es nach Lösungen.

    INEOS arbeitet mit Verpackungsunternehmen und Markeninhabern zusammen, um das Verpackungsdesign so zu konzipieren, damit ein größerer Anteil recycelbar ist. Derzeit ist das Recycling von Verpackungen schwierig, da diese aus mehreren Polymeren bestehen.

    INEOS versucht die Qualität von recyceltem Kunststoff zu verbessern, indem es mit seinen Polymerexpertinnen und -experten an Innovationen arbeitet. Es entwickelt Polymertypen, die aus einem zunehmend höheren Anteil recycelten Kunststoffs bestehen, ohne die Eigenschaften zu beeinträchtigen.

    INEOS will einen qualitativ hochwertigen Kunststoff erzeugen, der statt zu 100 Prozent nur zu 50 Prozent aus Öl und Gas besteht, und ihn 50 Prozent aus recyceltem Kunststoff mischen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

    „100 Prozent des Kunststoffs sind recycelbar“, sagte Peter.

    INEOS setzt sich engagiert für den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft ein, bei der die Vorteile von Kunststoff (und anderer Produkte) maximiert und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden.

    „Sowohl umwelttechnisch als auch ökonomisch macht das Sinn“, sagte Peter. „Wir haben uns dazu verpflichtet, diesen Wandel zu unterstützen, damit Plastik nicht länger als Abfall weggeworfen, sondern als wertvoller Rohstoff behandelt und erfolgreich recycelt wird.“

    Petra Inghelbrecht, Global Sustainability Manager bei INEOS Styrolution, sagte, der wichtige Beitrag, den Kunststoff für die moderne Welt geleistet hat, werde oft übersehen.

    „Kunststoff hat die Welt wie kaum ein anderes Material verändert“, sagte sie. „Jedoch wird er selten mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht oder damit, wie er Leben rettet. Wir meinen, es geht nicht darum, nein zu sagen zu Kunststoff, sondern nein dazu, Kunststoff wegzuwerfen.“

    Peter sagte, dass andere auch einen Beitrag leisten müssen.

    „Wir brauchen mehr Sammel-, Trenn- und Sortieranlagen“, sagte er.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Die ambitionierte To-do-Liste der Kunststoffindustrie

    Zudem haben sie – im Rahmen einer freiwilligen Verpflichtung – versprochen, mehr zu tun, damit kein Plastikmüll mehr in der Umwelt landet, und nach alternativen Rohstoffen für Öl und Gas zu suchen.

    Im Rahmen der Initiative Plastics2030 hat PlasticsEurope bereits drei europäische Plattformen eingerichtet: Vinyls Circular Solutions, Styrenics Circular Solutions und Polyolefin Circular Economy Platform, um alle Organisationen zusammenzubringen, die Veränderungen bewirken können.

    Ein unabhängiges Gremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments zusammensetzt, wird die Fortschritte regelmäßig überwachen und darüber berichten.

    INEOS, einer der weltweit führenden Kunststoffhersteller, wartet nicht darauf der Welt zu zeigen, was es schon tut, und was es tun wird.

    „Die Öffentlichkeit meint häufig, dass uns die Kunststoffbelastung egal wäre, aber wir kümmern uns massiv“, sagte Tom Crotty, Director of Corporate Affairs bei INEOS. „Plastikmüll in den Meeren ist absolute inakzeptabel. Aber nicht Kunststoff ist böse, sondern der Plastikmüll. Und das muss gesagt werden. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Wir müssen den Menschen da draußen zeigen, was wir tun.“

    Mit der zunehmenden öffentlichen Empörung über den Plastikmüll in den Meeren wächst auch bei INEOS die Frustration darüber, dass seine Stimme oft ungehört bleibt. Seine Botschaft der Hoffnung wird von denjenigen übertönt, die Kunststoff gänzlich verbieten wollen.

    „Es kann wirklich frustrierend sein, wenn Politikerinnen und Politiker hohle Aussagen machen. Denn selbst unter den Kunststoffherstellern ist die Kunststoffverschmutzung derzeit das einzige Gesprächsthema“, sagte Tom.

    Er ist überzeugt, dass die abgesteckten und vereinbarten Ziele der Kunststoffhersteller in Europa erreichbar sind.

    „Sie sind eine Herausforderung“, sagte er. „Aber es macht keinen Sinn, sich leichte Ziele zu setzen. Hoffentlich zeigt es, dass es uns darum geht, es richtig zu machen. Hier spricht die Industrie. Wir werden nicht von Regierungen dazu gezwungen.“

    INEOS O&P, INOVYN und INEOS Styrolution arbeiten bereits an Lösungen wie in Plastics2030 beleuchtet.

    Aber sie gehen weiter und haben eigene Versprechen gemacht, die sie bis 2025 einlösen wollen.

    „INEOS ist richtig gut darin, innovative Lösungen für große Probleme zu finden“, sagte Tom. „Als Organisation können wir sehr schnell Entscheidungen treffen, weil wir nicht durch Hunderte Gremien gehen müssen.“

    Das Unternehmen hat bereits eines der Ziele erreicht. Alle von INEOS hergestellten Kunststoffe sind recycelbar. Das geht auf eine vor ein paar Jahren getroffene Entscheidung zurück, bestimmte Additive nicht mehr einzusetzen.

    Für INEOS liegen die schwierigsten Herausforderungen da, wo es keinen Einfluss hat – was tun Menschen mit Kunststoff, wenn sie ihn nicht mehr brauchen.

    „Plastikmüll ist schlecht, wenn mit ihm schlecht umgegangen wird“, sagte er.

    Und in Teilen Asiens ist es so.

    „Wir müssen unseren Fokus genau da hin richten“, sagte er. „Wir suchen nach Wegen, Industrieinitiativen zu unterstützen, damit kein Müll in die Flüsse gelangt. Auch wenn wir Zäunen um Mülldeponien als vorübergehende Maßnahme aufstellen, würde das schon etwas bringen.“

    Ein weiteres Ziel der Branche besteht darin, die Verschmutzung der Meere zu verringern – eines der größten Umweltprobleme heute.

    INEOS hat bereits die internationale Initiative der globalen Kunststoffbranche Operation Clean Sweep® unterzeichnet, um den Verlust von Granulat in die Weltmeere und Flüsse zu stoppen.

    Vor kurzem arbeitete INEOS mit Unternehmen aus der Branche und entlang der Lieferkette, um im gesamten Antwerpener Hafen eine koordinierte Reinigung zu ermöglichen.

    Das Projekt ist ein Paradebeispiel und es ist zu erwarten, dass andere EU-Häfen dem Beispiel folgen werden.

    Angesichts der Tatsache, dass Kunststoffabfälle mittlerweile ganz oben auf der politischen Tagesordnung stehen, hofft Tom, dass der Wert von Kunststoff für die Gesellschaft in all der Eile, bestimmte Kunststoffe zu verbieten, nicht vergessen werde.

    „Kunststoff ist überall und wir sind extrem darauf angewiesen“, sagte er. „Er ist in Autos, Computern, Smartphones, Kleidung, medizinischen Geräten und Flugzeugen.“

    Kunststoffrohre, sagte er, haben einige der ärmsten Teile der Welt transformiert, da sie sauberes Trinkwasser in widerstandsfähigen Rohren transportieren, die kostengünstig und einfach zu verlegen sind.

    „Für diese Menschen war Kunststoff ein wahrer Segen“, sagte er.

    INEOS Olefins & Polymers Europe

    INEOS Olefins & Polymers Europe hat sich ein ähnlich schwieriges Ziel gesteckt.

    Alle Kunststoffe, die INEOS derzeit herstellt, können recycelt werden.

    Aber Recyceln ist schwierig, wenn verschiedene Kunststoffe – und es gibt über 50 verschiedene Polymertypen – kombiniert werden, um hocheffiziente und komplexe Verpackungen zu herzustellen.

    INEOS ist entschlossen, das Problem zu lösen, indem Verpackungsdesigner dazu motoviert werden, ihre Produkte zu vereinfachen und recycelbar zu machen.

    „Durch Zusammenarbeit könnten wir zum Beispiel das Ziel erreichen, nur ein einziges Polymer zu verwenden“, sagte Jacques Breulet, Regulatory and External Affairs Manager bei INEOS Olefins & Polymers Europe. „Wir müssen einen gemeinsamen Ansatz haben.“

    Und das war die Motivation zur Gründung der Polyolefins Circular Economy Platform, die Kunststoffhersteller, Verarbeiter, Recycling- sowie und Markenunternehmen zusammenbringt, um zusammenzuarbeiten.

    INEOS bringt seine Polymerexpertise ein, um die Qualität und Spezifikation von recycelten Kunststoffen zu verbessern, um deren Nachfrage zu fördern.

    Recycelter Kunststoff kann zum Beispiel zur Herstellung von Kleidung, Abwasserrohren, Brücken, Zäunen, Schildern, Stühlen, Müllbeuteln oder Gartenrandsteinen verwendet werden.

    Bisher war jedoch die Qualität das Problem.

    „Ist die Qualität in Ordnung, spricht absolut nichts dagegen, recycelten Kunststoff zu verwenden“, sagte Jacques Breulet.


    INOVYN

    Auch die PVC-Hersteller haben versprochen, mehr zu tun.

    Eine vor kurzem von PlasticsEurope gegründete Initiative möchte, dass Europas sechs führende PVC-Hersteller die Lebensdauer von PVC-verpackten Produkten verlängern und mehr PVC recyceln.

    INOVYN, ein führender PVC-Hersteller und Tochterunternehmen von INEOS, erzielt dank VinylPlus, einer ähnlichen freiwilligen Verpflichtung von 2011, bereits große Fortschritte beim PVC-Recycling.

    „Hinsichtlich der VinylPlus-Selbstverpflichtung führt INOVYN den Prozess an“, sagte Dr. Jason Leadbitter, Sustainability & Corporate Social Responsibility Manager bei INOVYN.

    PVC war ein Kunststoff, der von vielen dämonisiert wurde. Um zu zeigen, dass er recycelbar ist, investiert INOVYN weiterhin in Recovinyl, die Recyclingsparte von VinylPlus. Bisher wurden pro Jahr fast 640.000 Tonnen alter Fensterrahmen, Bodenbeläge, Kabel, Rohre und andere Gegenstände aus PVC recycelt.

    „Wir machen damit keinen Gewinne“, sagte Dr. Jason Leadbitter. „Tatsächlich verringert dies die Gewinnspanne unseres Kerngeschäfts. Doch es ist ein zweischneidiges Schwert, weil es zeigt, dass PVC Teil der Kreislaufwirtschaft ist und als Material des 21. Jahrhunderts angesehen wird.“

    Im Gegensatz zu anderen Kunststoffen wird das meiste PVC derzeit in Europa recycelt, wo neue Märkte für die recycelten Produkte gesucht – und gefunden – wurden.

    „Wenn wir es können, dann können es auch andere Polymerhersteller. Denn Kunststoff ist eine wertvolle Ressource und sollte auch so behandelt werden“, sagte Jason.

    Laut Jason sind freiwillige Selbstverpflichtungen besser als gesetzlich vorgeschriebene Regulatorien.

    „Sie bieten ein enormes Potenzial, um neue Win-win-Situationen für die Branche und Regierungen zu schaffen, da sie Bürokratie vermeiden.“


    INEOS STYROLUTION

    INEOS Styrolution ist das Herzstück eines Großprojekts, mit dem die Menge an Polystyrolverpackungen reduziert werden soll, die auf Deponien landen.

    Es hat sich mit ReVital Polymers und Pyrowave zusammengetan, um die Menge an Einwegpolystyrols zu erhöhen, das fürs Recycling gesammelt wird, um ein wachsendes globales Umweltproblem zu lösen.

    ReVital recycelt bereits viele verschiedene Arten von Kunststoffabfällen in seinem kanadischen Werk, wird aber auch bald erstmals in der Lage sein, Polystyrolabfälle – egal wie verschmutzt sie sind – mit der Technologie von Pyrowave zu behandeln.

    Die über acht Jahre von Pyrowave entwickelte Mikrowellenmaschine wird Polystyrolverpackungen im Werk von ReVital in Sarnia, Ontario, zu einem hochwertigen Styrolmonomer umwandeln.

    INEOS Styrolution wird das flüssige Monomer in neuen Kunststoff umwandeln, um daraus neue Produkte und Verpackungen herzustellen.

    „Dieses Projekt ist wirklich sehr spannend für uns“, sagte Ricardo Cuetos, Vice President Americas, Standard Products, INEOS Styrolution America LLC. „Es bringt wichtige Akteure entlang der Wertschöpfungskette mit einer intelligenten Lösung zusammen, mit der Polystyrol durch neue innovative Technologien recycelt werden kann.“

    Das Verfahren wird als chemisches Recycling bezeichnet und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, in der nichts verschwendet wird.

    Nur acht Prozent der produzierten Kunststoffe werden derzeit recycelt und doch sind die Material- und Umweltkosten für das Transportieren, Lagern, Sortieren und Verarbeiten von Kunststoffen enorm.

    „Polystyrolschaum ist eines der anspruchsvollsten Materialien, da er zu 95 Prozent aus Luft besteht und häufig mit Lebensmitteln oder Getränken verschmutzt ist. Bisher war es sehr schwierig, ihn mit traditionellen Methoden wirtschaftlich zu recyceln“, sagte Mohammed Abboud, Product Manager, Standard Products bei INEOS Styrolution.

    Doch all das wird sich bald ändern. Auf jeden Fall in Kanada und den USA.

    Zunächst müssen jedoch alle drei Unternehmen ihr Möglichstes tun, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, was ReVital derzeit in seinem Werk erreichen kann.

    „Obwohl wir wissen, dass um uns herum viel Polystyrolabfall vorhanden ist, ist der Mangel an verfügbarem Material überraschenderweise die größte Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Es werden nicht ausreichend Abfälle nicht richtig gesammelt“, sagte Jocelyn Doucet, CEO von Pyrowave.

    Die Rückgewinnung dieses Polystyrols, von der Straße, von Mülldeponien, Restaurants, Büros, Schulen und Universitäten, ist der Schlüssel.

    Laut Keith Bechard, Chief Commercial Officer bei ReVital, werde die Installation der Technologie von Pyrowave den entscheidenden Unterschied machen.

    „Wir sind sehr erfreut, unsere langjährige Expertise auf dem Gebiet des Kunststoffrecyclings in großem Maßstab zur Verfügung zu stellen, um die Kommerzialisierung der Pyrowave-Technologie zu unterstützen“, sagte er.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Keine Sekunde zu verlieren

    DER erfolgreichste Segler in der Geschichte der olympischen Spiele führt die britischen Herausforderer an, um einen der ältesten Pokale für die wettbewerbsintensivste Segelregatta zu gewinnen.

    INEOS wird da sein um sicherzustellen, dass er Zugang zur besten Technologie hat, um innerhalb von drei Jahren das beste Boot an der Startlinie zu bauen.

    Dann wird es an Ainslie liegen, den Pott heim nach Britannien zu bringen.

    Sir Ben, der vier olympische Goldmedaillen und eine Silbermedaille gewonnen hat und achtmal Weltmeister wurde, beschrieb das Angebot von INEOS, das Team zu unterstützen und die Kosten für den Bau der beiden für den 2021 America's Cup erforderlichen Boote zu übernehmen, als unglaublichen Schub für den britischen Sport.

    Mit der Unterstützung von INEOS und dem nun zusammengestellten Team hat Großbritannien die besten Chancen, die bedeutendste Segelregatta seit ihrer Gründung vor 167 Jahren zum ersten Mal zu gewinnen.

    „Großbritannien hat noch nie diese Trophäe gewonnen, obwohl es die Regatta ins Leben gerufen und es bereits öfter versucht hat“, sagte Jim Ratcliffe, INEOS-Vorstandsvorsitzender. „Wir glauben fest daran, dass wir mit unserem speziell zusammengestellten Team ein wettbewerbsfähiges Boot an den Start bringt. Am Ende kommt es auf die Segelkunst an.“

    INEOS TEAM UK geht für den Royal Yacht Squadron an den Start, dem Club, der die New Yorker 1851 zur allerersten Regatta herausforderte.

    „Wir freuen uns sehr darauf, diese älteste internationale Trophäe zurückzugewinnen“, sagte Jamie Sheldon, Commodore vom Royal Yacht Squadron.

    INEOS‘ Entscheidung, 110 Millionen Pfund Sterling zu investieren, fiel, als ein gemeinsamer Freund ein Treffen zwischen Jim Ratcliffe und Ben Ainslie in einem Pub in London organisierte.

    Im Gespräch ging es schnell um den America‘s Cup, der als Formel 1 des Segelsports beschrieben wird.

    Später an diesem Abend nach dem – so stelle sich heraus – wohl teuersten Gin-Tonic trennte man sich in Freundschaft.

    Am nächsten Tag rief Jim Ratcliffe Ben Ainslie an und bot ihm die all die finanzielle Unterstützung an, die Ben und sein Team benötigten, um den ältesten Segelpokal für Großbritannien zurückzugewinnen.

    „Einfach fantastisch“, erinnerte sich Ben. „Ich war ziemlich sprachlos.“

    Diese Herausforderung war eine zu gute Chance, die sich INEOS nicht entgehen lassen wollte.

    Und Jim spürte, Ben hatte die Hartnäckigkeit, die Fähigkeit und das Verlangen, zu gewinnen.

    Mit dem Geld auf der Bank kann sich das Team nun vollkommen auf den Bau des Boots konzentrieren, um seine Gegnern auf allen Linien zu besiegen.

    „Der Druck ist enorm“, sagte Ben. „Aber das Wunsch, zu gewinnen und das Unmögliche zu schaffen, ist riesig im Team. Wir alle haben das Gefühl, es ist Zeit, den Job zu erledigen!“

    INEOS Beitrag ist die größte Investition, die je von Großbritannien in den America‘s Cup getätigt wurde. 

    „Wir haben in der Vergangenheit viele ernsthafte Projekte angepackt, doch keines bot uns mehr Nervenkitzel als dieses“, sagte Jim. 

    Während einer Pressekonferenz im Prospect of Whitby, Londons ältester Pub an der Themse, nannte der INEOS-Boss Ben den Usain Bolt im Segelsport. 

    „Um den America‘s Cup zu gewinnen, brauchst du einen guten Skipper, einen sehr erfahrenen Designer, ein hervorragendes Team und finanzielle Unterstützung“, sagte er. „Es ist eine Symbiose von ausgeklügelter Technologie und Sport.“ 

    INEOS holt die weltweit besten Designerinnen und Designer, Bootsbauerinnen und Bootsbauer, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Fachleute an einen Tisch, um Ben und sein Team bei der Entwicklung des schnellsten Segelboots aus Karbonfaser mit Hydroflügeln zu unterstützen. 

    Und darum geht es. Was alle bisherigen Sieger gemein hatten, waren die Ressourcen für Innovation. 

    Großbritannien geht mit zwei etwa 22 Meter langen Yachten an den Start, die vom Neuseeländer Nick Holroyd entworfen wurden, verantwortlich für das Design des Siegerboots seines Landes beim letzten America’s Cup. 

    Ben führt die Yacht, die bis zu 100 Stundenkilometer schnell ist. Für die Taktik ist der britische Olympiasieger Giles Scott verantwortlich. 

    CEO vom INEOS TEAM UK ist die America’s Cup-Seglerlegende Grant Simmer, der bereits an zehn America‘s Cups teilgenommen und vier davon gewonnen hat. Sein jüngster Sieg war 2013, als das Oracle Team USA – mit Ben Ainslie als Verantwortlichem für die Taktik – einen 8:1-Rückstand aufholen und den Pokal gewinnen konnte. 

    „Wir werden unser Bestes geben, um den Pokal zurück nach Großbritannien zu holen, dorthin, wo er hingehört“, sagte Jim.

     


    Älter und weiser

    NEUSEELAND ist Ausrichter für den America‘s Cup 2021.

    Wenn sich Sir Ben Ainslie den Helm aufsetzt und das von INEOS unterstütze Boot in einer Reihe von Wettfahrten mit je einem 40-Minuten-Zeitlimit um die Küste von Auckland navigiert, wird er 43 Jahre alt sein. 

    Zu alt für den Job? 

    Nein, sagte Ben. Auf Erfahrung komme es an und wie man mit der Yacht bei schwierigen Situationen umgehe. 

    „Die Jungs, die die schwere Arbeit machen, müssen fit sein. Und sie werden alle Mitte bis Ende 30 sein“, sagte Ben. 

    Für den erfahrenen Segler ist Segeln der ultimative Teamsport. Alle haben eine eindeutige und wichtige Aufgabe. 

    Da gibt es noch einen Platz für einen Mitsegler. Und Jim Ratcliffe könnte dieser Platz durchaus angeboten werden. 

    „Keine Frage, Jim wäre sicherlich ein guter Segler“, sagte Ben. „Er ist physisch stark, fokussiert und will gewinnen.“ 

    Zum Glück muss das zwölfte Teammitglied nichts machen, außer den anderen 11 zuzusehen. 

    Alles, was Jim tun müsste, wäre sich anzuhalten. Fest. 

    Wie Amerika den Cup gewann

    DIE USA dominierten jahrelang den America‘s Cup. 

    Laut Ben Ainslie sei das keine große Überraschung. Denn der Sieger kann die Regeln änder. Und das hat Amerika getan. Oft. 

    „Die USA bestanden darauf, dass alle zum Start segeln und das bedeutete, den Atlantik zu überqueren“, sagte Ben. „Dafür braucht man ein schwereres Boot, das der Fahrt standhält. So verschafften sie sich einen Vorteil.“

    Amerika verteidigte den America‘s Cup132 Jahre lang. 

    Dieser Rekord wurde endlich 1983 gebrochen, als Australia II die Liberity vor Newport, Rhode Island, USA besiegte. 

    „Seitdem haben Schweizer, Australier und die Kiwis den America‘s Cup gehalten, der liebevoll Auld Mug (alter Becher) genannt wird“, sagte Jim. „Aber wir denken, es ist an der Zeit, ihn nach Hause zu holen.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Einen Gang Dazu Schalten

    INEOS‘ Plan, den besten Geländewagen der Welt zu bauen, wurde in der Kneipe über einem Pint Bier ausgeheckt.

    Jim Ratcliffe, INEOS-Vorsitzender, trauerte im Londoner Pub The Grenadier unweit der INEOS-Zentrale dem Land Rover Defender hinterher, als plötzlich über die Möglichkeit, einen eigenen zu bauen, gesprochen wurde.

    Dieser Traum ist nun sehr real.

    „Das hat sich zu einem eigenen Abenteuer entwickelt“, sagte Jim.

    INEOS Automotive, ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der INEOS-Gruppe, wurde gegründet, um das Projekt und damit neues Wachstum voranzutreiben, verfügt nun über ein hochkarätiges Managementteam aus Expertinnen und Experten und Offroad-Enthusiasten aus aller Welt mit jahrzehntelanger Erfahrung in den Bereichen Fertigung, Konstruktion und Abenteuer.

    Sie haben eine wertvolle Mission: einen völlig neuen, kompromisslosen Geländewagen und damit spirituellen Nachfolger des nicht mehr produzierten Land Rover Defender zu bauen.

    „Wir möchten ihn in der modernen Welt so simpel wie möglich halten, damit man unterwegs Reparaturen machen kann“, sagte Jim. „Aber wir wollen die Technik und die Zuverlässigkeit verbessern.“

    INEOS hat nicht vor, den Land Rover Defender wieder auferstehen zu lassen. Es baut einen völlig neuen Geländewagen, der alle derzeitigen Sicherheits- und Gesetzesanforderungen erfüllt. Es wird ein robustes Nutzfahrzeug sein, das sich durch Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und unübertroffene Geländefähigkeit auszeichnet. Es bekommt einen eigenen Namen, wird mehr Winkel als Kurven und an jeder Ecke ein Rad haben. Es wird kein Defender sein.

    Jim und sein Team haben ein britisch inspiriertes Fahrzeug mit deutscher Technik vor Augen, ein Arbeitstier, das auf Gelände fahren, einen Pflug ziehen, eine Safari anführen, ein Minenfeld räumen, einen Fluss überqueren und komfortabel zum Buckingham Palace fahren kann.

    „Es wird so klassenlos wie nur möglich sein“, sagte er. „Ein Geländewagen ohne Schnickschnack, ohne Kompromisse. Es soll ein Fahrzeug sein, das man wie den originalen Land Rover mit einem Wasserschlauch von innen und außen reinigen kann.“

    Bisher wurde noch nicht entschieden, wo es gebaut werden soll. Aber die Entscheidung soll Anfang des neuen Jahres bekannt gegeben werden.

    „Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter, da der Produktionsstandort für unser Unternehmen und für die lokalen Gemeinden, die von den neuen Arbeitsplätzen profitieren würden, von entscheidender Bedeutung ist“, sagte Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive und Grenadier-Projektleiter. „Wir werden nicht wegen irgendwelcher nichtigen Gründe auf eine unausgegorene Entscheidung einlassen.“

    Tom Crotty, Director of Corporate Affairs, wurde mit Angeboten von Fahrzeugherstellern aus ganz Europa bombardiert.

    „Einige haben gute Standorte oder freie Kapazitäten“, sagte er. „Es gibt welche, die haben ein bestehendes Werk und Platz in diesem Werk, und könnten das Fahrzeug für uns bauen. Alles, was wir wissen, ist, dass es sich um eine einmalige Chance handelt und alles möglich ist.“

    Vergangenes Jahr lancierte INEOS Automotive unter der Leitung von Dirk Heilmann, dem ehemaligen Head of Engineering and Technology, die offizielle Webseite des neuen Projekts Grenadier im Londoner Pub The Grenadier.

    „Wir haben eine bemerkenswerte Anzahl an E-Mails von Menschen auf der ganzen Welt erhalten, die das Projekt unterstützen“, sagte Jim. „Das war ziemlich überraschend.“

    Es ist geplant, eine Reihe von Modellen weltweit zum Verkauf anzubieten, darunter mehrere Radstandoptionen sowie Diesel-, Benzin- und Hybridmotoren für unterschiedliche Märkte. Zur Zielgruppe gehören Entdeckerinnen und Entdecker, Bäuerinnen und Bauern, Offroad-Fans sowie abenteuerlustige Menschen aus Stadt und Land.

    Die interaktive Webseite lädt Geländewagen-Fans dazu ein, ihre eigene Vision des perfekten Offroad-Fahrzeugs zu teilen.

    www.projektgrenadier.com

     

    Drück die Daumen, Cedric

    Jim Ratcliffe hofft, dass Cedric, das berüchtigte Gespenst von The Grenadier, dem neusten Abenteuer von INEOS wohlgesonnen ist.

    Der Legende nach wurde der junge Soldat vor etwa 300 Jahren ermordet, als er beim Kartenspiel beim Schummeln erwischt wurde. 

    Im Laufe der Jahre haben Besucherinnen und Besucher Geldnoten an der Decke befestigt, damit er seine Schulden zurückzahlen kann und ihnen im Gegenzug Glück bringt. 

    Beim offiziellen Start des Projekts Grenadier im letzten Jahr hat Jim einen Geldschein an die Decke des Pubs gehängt, um ein neues Kapitel in der Grenadier-Geschichte aufzuschlagen. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Jim stellt sich gegen den Strom

    ISLAND ist ein Ort, wo die Natur das Sagen hat.

    Die vulkanische Insel liegt am Rande des Polarkreises auf dem Mittelatlantischen Rücken, der Amerika und Europa auseinanderdrängt.

    Die Insel ist atemberaubend schön, wild, unberührt Natur und Heimat einer der besten Orte der Welt zum Fliegenfischen auf Lachs.

    Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender und Gründer, von INEOS ist Experte im Fliegenfischen, das er entdeckte, als er erstmals vor vielen Jahren nach Island kam.

    Was er ebenfalls entdeckte, war, dass der Atlantische Lachs bedroht ist.

    Seither ist der Schutz des Atlantischen Lachses in einem Gebiet, wo dies noch möglich ist, seine Passion.

    „Jeder weiß, was ein Lachs durchmacht, um zu überleben“, sagte er. „Er legt Kilometer im Atlantik zurück, um anschließend einige der gefährlichsten Flüsse stromaufwärts zu schwimmen. Das ist wirklich beeindruckend. Er überlebt in Salz- und Süßwasser. Er entkommt hungrigen Räubern wie Seehunden, Delphinen oder Haien, um schließlich mit den schnellen Strömungen, Wasserfällen und Felsen in den Flüssen konfrontiert zu sein.“

    In Zusammenarbeit mit dem Angelclub Strengur, der weltweit das beste Premiumfliegenfischen ermöglicht, hat Jim eine Reihe an Investitionen angestoßen, um das Land, den Fluss und die Fischart im Nordosten Islands zu schützen.

    „Der Angelclub Strengur setzt sich seit Jahren für den Schutz der Flüsse ein“, sagte er. „Aber sie brauchten finanzielle Unterstützung, um mehr tun zu können. Ich kam einfach dazu. Sie machen die Arbeit. Ich half ihnen nur finanziell, um ihnen zu helfen, das zu tun, was nötig ist.“

    Er sagte, der Angelclub Strengur wisse bereits seit Jahren um die Bedeutung der Erhaltung der Lachsbestände. Vor allem aber müsse die langfristige Lösung zur Erhaltung dieser legendären und atemberaubenden Art auch nachhaltig sein.

    „Ein paar wohltätige Spenden sind nicht die Antwort“, sagte er.

    Zur Erhaltung der Purheit dieser Landschaft und Flüsse hat Jim Bauernhöfe entlang dieser Flüsse erworben. Ende letzten Jahres kaufte er 70 Prozent von Grímsstaðir á fjöllum, einer Siedlung im Norden Islands, wo sich wilde und unberührte Lachsflüsse befinden.

    Obwohl er jetzt Land besitzt in Island und eine Stimme in den regionalen Flussverbänden hat, will er nicht, dass sich für die Landwirte, die sich seit Generationen um die Erhaltung dieses Fleckchens Erde einsetzen, etwas ändert.

    „Arbeiten wir eng mit den Landwirten und regionalen Gemeinden zusammen, können wir etwas Nachhaltiges und ökologisch Sinnvolles aufbauen“, sagte er.

    Mit seinen Partnern vom Angelclub Strengur, Gisli Asgeirsson und Johannes Kristinsson, hofft er, die regionale Landwirtschaft im Einklang mit den Flüssen ankurbeln, ein nachhaltiges Unternehmen für spannendes Fliegenfischen auf Lachs und fortschrittlichen Naturschutz zu ermöglichen. 

    „Steht ein erstklassiges Unternehmen dahinter, das dieses Erlebnis anbietet, wird der Atlantische Lachs schnell zu einem wertvollen Gut“, sagte Jim. „Artenschutz ist daher extrem wichtig und Strengur setzt sich engagiert dafür ein.“ 

    Respektvolles Sportfischen, bei dem alle Fische wieder freigelassen werden, die Flüsse nicht überfischt werden und das Fischen während der Brutzeit ausgesetzt wird, ist eine gute Einnahmequelle. 

    „Es bietet auch ein zusätzliches Einkommen für die lokalen Bauernhöfe und, was noch wichtiger ist, finanziert den Naturschutz entlang der Flüsse“, sagte Jim. 

    Die Überwachung der Flüsse, ihrer Fischbestände, der Qualität und der Nutzung von Land auf vielen hundert Quadratkilometern, die die Flüsse umgeben, erfordert sorgfältige Arbeit. 

    Neben dem isländischen Umweltamt führt Strengur diese Aufgabe seit vielen Jahren aus. 

    „Durch die neue Zusammenarbeit möchten wir diese Ziele schneller erreichen“, sagte Jim. 

    Durch erstklassiges Lachsfischen wird Strengur über mehr Geld haben, um in mehr Lachstreppen zu investieren – um Brutstätten für den Lachs zu erweitern. Außerdem möchte der Angelclub sein eigenes erstklassiges Lachsfischen ausbauen und luxuriöse Behausungen entlang der sechs Flüsse im Nordosten errichten. 

    „Uns ist klar, dass wir wenig gegen die Überfischung von Lachs in den Meeren tun können“, sagte Jim. „Das liegt in der Verantwortung der Regierungen. Aber wir können hier an diesem besonderen Fleckchen Erde einen geschützten Lebensraum für den Lachs einrichten.“ 

     


    Stromaufwärts

    LACHSTREPPEN sind enorm wichtig, weil sie die Brutstätte für Lachse erweitern, die vom Meer die Flüsse stromaufwärts wandern, im Süßwasser ihre Eier ablegen und danach zurück ins Meer schwimmen. 

    Jim Ratcliffe und seine zwei Partner vom Angelclub Strengur haben unlängst den Bau einer Lachstreppe fertiggestellt, mit der die Lachse erstmals den Mittellauf der Hofsá erreichen können. 

    Ein rund sechs Meter hoher Wasserfall hat die Fische bisher davon abgehalten, weitere acht Kilometer flussaufwärts zu schwimmen, da sie einfach nicht so hoch springen können. 

    Die neue Treppe wurde vergangenen Monat in Betrieb genommen, nachdem 15.000 Tonnen Felsgestein abtransportiert wurden. Innerhalb weniger Stunden nutzten die Fische die neue Treppe. 

    Die Hoffnung ist, dass die Jungfische, die vor ein paar Jahren in dem Fluss freigelassen wurden und sich stromabwärts in Richtung Meer aufmachten, eines Tages über die neue Treppe an diesen Ort zurückkehren werden, um sich fortzupflanzen. 

    Diese neue Fischtreppe ist nur eine der zahlreichen Umweltschutzprojekte, für die sich Jim Ratcliffe, Johannes Kristinsson und Gisli Asgeirsson engagieren. 

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Der Stolz von Afrika

    IM SÜDEN Tansanias gibt es mehr Löwen als irgendwo sonst auf der Erde. 

    Hier kann man jede Menge Wildtiere beobachten. 

    Aber nur wenige erfahrene Reisende betreten diese weite Wildnis. 

    „Sie wissen nicht, was sie hier erwartet“, sagte Katie Fewkes, Commercial Manager von Asilia Africa, eines der landesweit führenden Safariunternehmen. 

    Asilia öffnete das erste Camp im Herzen des Wildreservats Selous mit Unterstützung eines überraschenden Investors –Jim Ratcliffe. 

    Der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS ist fest davon überzeugt, dass der Ausbau der Tourismusbranche im Süden Tansanias die Aufmerksamkeit der Welt auf diesen wunderschönen und bedeutenden Ort richten wird – und neue Arbeitsplätze und Wohlstand bringt. 

    „Dies ist eine enorme Möglichkeit, den langfristigen, nachhaltigen und ökologischen Safaritourismus auszubauen“, sagte er. 

    Der Süden Tansanias, der oft von Reisenden übersehen wird, hatte viele Jahre lang mit verschiedenen Hürden zu kämpfen, darunter Wilderei, logistische Herausforderungen und fehlende Tourismuseinnahmen im Vergleich zu anderen bekannten Nationalparks. 

    Jim und Asilia wollen das ändern. 

    Sie haben ein Camp und eine private Lodge im Nationalpark Ruaha eröffnet und richten ein Camp im Wildreservat Selous ein. 

    „Beide sind außergewöhnliche und wenig besuchte Wildtiergebiete“, sagte Jim. „Durch die Eröffnung können wir hoffentlich ein nachhaltiges Unternehmen aufbauen, mit dem wir die Wildtiere und lokalen Gemeinden unterstützen können.“ 

    Touristen sollen pro Tag rund 100 US-Dollar für den Umweltschutz generieren. 

    Roho ya Selous liegt mit seinen acht klimatisierten Canvas-Zelten am See mitten im Herzen des wilden und unberührten Wildreservats Selous, größer als die Schweiz. 

    Der Nationalpark Ruaha ist noch größer und abgelegener. Obwohl er so groß ist wie New Jersey in den USA, wird er jedes Jahr von nur wenigen Reisenden besucht. 

    „Leider sind sie nicht so bekannt wie andere Parks, zum Beispiel Serengeti, was bedeutet, dass sie außer Acht gelassen werden“, sagte Katie. 

    Die Ebola-Epidemie 2014 bis 2016 in Westafrika half dabei nicht. 

    „Kenia und Tansania in Ostafrika waren weit weg von sämtlichen Risikogebieten, doch die Angst tat ihr übriges, da Touristen waren noch weniger dazu bereit waren, in weniger bekannte Gegenden zu reisen“, sagte Katie. 

    Dies wiederum schwächte die Region, sich gegen Wilderer und andere Herausforderungen zu verteidigen. 

    Asilia und Jim sahen darin eine Chance, etwas zu bewirken. 

    „Wir beide sind fest davon überzeugt, dass nachhaltiger Tourismus der Region am besten helfen kann“, sagte Katie. „Es werden Jobs geschaffen und Einnahmen durch die Park- und Konzessionsgebühren generiert, die direkt in den Schutz des Parks oder des Reservats sowie der Wildtiere und deren Habitate fließen.“ 

    Sie sagte, dass so die weltweite Bekanntheit der Region „entscheidend“ erhöht werden könne. 

    „Es würde einen internationalen Aufschrei geben, wenn jemand sagen würde, dass alle Elefanten in Serengeti in Gefahr wären, doch sagte jemand dasselbe über das Wildreservat Selous, würden die meisten nicht einmal wissen, wo es liegt“, sagte Kate. „Wir wollen das ändern.“ 

    Jim, der in den letzten 20 Jahren an zahlreichen Safaris teilgenommen hat, hat sich entschlossen, in Asilia zu investieren, da es durch seine Arbeit die Einheimischen und die Region unterstützt. 

    „Die Menschen und die Natur sind unzertrennliche Partner“, sagte Clarissa Hughes, Positive Impact Co-Ordinator bei Asilia Africa. „Die Entwicklung des einen muss die Entwicklung des anderen bedeuten.“ 

    Die beiden Camps und die Lodge wurden zwar von einem südafrikanischen Architekten entworfen, jedoch von Einheimischen gebaut. 

    Regionale Lebensmittel und Waren werden, wenn möglich, verwendet. Außerdem lebt ein Drittel der rund 600 Beschäftigten des Unternehmens in abgelegenen Dörfern in der Nähe der Safari-Camps. 

    Das Unternehmen, das mit Gemeinden, Behörden, Nichtregierungsorganisationen und anderen Tourismusunternehmen zusammenarbeitet, unterstützt Schulen mit Schreibtischen, Büchern und Stiften. 

    In diesem Jahr hat es sich ebenfalls vorgenommen, einheimische Schülerinnen und Schüler, die sich keine höhere Ausbildung leisten können, beim Erlangen von Stipendien am Veta Hotel & Tourism Training Institut zu unterstützen. 

    „Bildung ist der Schlüssel, Menschen aus Armut zu befreien und ihnen Alternativen zu Wilderei und unökologischer Landwirtschaft als Einkommensquelle zu bieten“, sagte Clarissa. 

     

    Eine neue Welt wartet

    ERFAHRENE Reisende werden im Süden Tansanias unglaubliche Abenteuer finden. 

    Katie Fewkes, Commercial Manager des Safari-Unternehmens Asilia Africa, hat daran keinerlei Zweifel. 

    „Für mich sind Selous und Ruaha die ultimativen Safariziele. Sie bieten ein echtes Naturerlebnis mit unberührten Landschaften und spektakulären Wildtieren zu entdecken“, sagte sie. 

    Alle drei Camps werden zum Jahresende eröffnet. 

    Eine Auswahl

    • Roho ya Selous, Wildreservat Selous
      Am Ufer eines Sees gelegenes Camp mit acht klimatisierten Canvas-Zelten. Privates Badezimmer, solarbetriebenes Warmwasser, Duschen und WCs. Es gibt WLAN für diejenigen, die nicht zu lange von der digitalen Welt getrennt sein wollen, und einen Pool. Jeden Tag können die Gäste wählen, wie sie die wunderschöne Wildnis erkunden möchten, zu Fuß, um Wildtiere zu erspähen, mit einem Wagen auf der Suche nach Löwen oder mit einem Boot, um den Nilpferden näher zu kommen. Getränke werden vor einem Drei-Gänge-Menü am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel serviert.
    • Jabali Ridge, Nationalpark Ruaha
      Acht zwischen Felsen verborgene Suiten. Ein Infinity-Pool, ein Spa-Bereich und viel Platz zum Entspannen sorgen dafür, dass die Zeit zwischen den Safaris genauso unvergesslich wird die Zeit im afrikanischen Busch. Gäste können den Nationalpark Ruaha, einen der wildesten Nationalparks Afrikas, bei Tag oder Nacht in offenen Fahrzeugen oder zu Fuß für ein wahres Abenteuer erkunden. In der Jabali Gin Bar werden Drinks vor einem Drei-Gänge-Menü serviert.
    • Jabali Private House, Nationalpark Ruaha
      Luxuriöser Ort zum Entspannen mit eigenem Koch, Guide und Fahrzeug. Bietet maximale Privatsphäre und Exklusivität für Familien oder Paare, die gemeinsam reisen. Gäste begegnen hier höchstwahrscheinlich Wildtieren, aber keinen anderen Menschen. 

    3 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Brücken in eine bessere Welt

    EINE STADT, die zu Beginn des englischen Bürgerkriegs eine Schlüsselrolle gespielt hat, steht kurz davor, der Welt zu zeigen, was erreicht werden kann, wenn verschiedene Branchen zusammenarbeiten. 

    Seit Jahren arbeiten Industrien in ihren eigenen Sektoren daran, die Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken und CO2-Emissionen zu minimieren. 

    Was sie bisher noch nicht getan haben, ist einen Blick auf andere energieintensive Branchen zu werfen, um zu sehen, wie sie besser zusammenarbeiten können, und um zudem die Politik zu besänftigen, die die Industrie zu CO2-Reduzierung drängt. 

    Jetzt ist dies möglich und wird bereits in der britischen Hafenstadt Hull umgesetzt – dank EPOS, einem von der EU finanzierten Projekt unter der Leitung von Greet van Eetvelde, INEOS Head of Energy and Innovation Policy, und Professorin für Energie- und Clustermanagement an der Universität Gent, Belgien. 

    „EPOS hat Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Unternehmer zusammengebracht, um der Industrie bei der Bewältigung einer Herausforderung zu helfen“, sagte sie. „Es ist eine Möglichkeit, die Industrie effizienter, kosteneffektiver, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu machen.“

    Während der vergangenen zwei Jahre hat EPOS die Software perfektioniert, um Ingenieurinnen und Ingenieuren, Anlagenmanagerinnen und Anlagenmanagern in fünf ausgewählten Industrien, darunter Chemie, Zement, Stahl, Mineralien und Maschinenbau – dabei zu helfen, Möglichkeiten zu finden, um die Abfälle, Nebenströme, Vermögenswerte oder Dienstleistungen eines industriellen Nachbarn zu nutzen. 

    Die Software ermöglicht es regional vernetzten Unternehmen, Informationen darüber zu teilen, was sie tun, wie sie es tun, welche Nebenprodukte sie produzieren oder welche Anlagen sie betreiben, ohne Geschäftsgeheimnisse preiszugeben. 

    „Es begann mit INEOS, da wir bereit waren, neue Geschäftsmöglichkeiten für Nebenströme zu schaffen“, sagte Greet. „Wir sind auch von den potenziellen Möglichkeiten überzeugt, die sich aus der Zusammenarbeit über verarbeitende Industrien hinweg ergeben.“ 

    Doktoranden in Großbritannien, der Schweiz, Belgien und Frankreich haben virtuelle Profile – Sektorpläne – für die verschiedenen verarbeitenden Industrien entwickelt, sodass sie eine Übersicht darüber haben, wie sie zum Beispiel Wärme und Elektrizität erzeugen, verwenden und verbrauchen und welche Ressourcen sie brauchen. 

    Hélène Cervo, Forschungsingenieurin und Doktorandin bei Lavéra gehört zum Team. 

    „Beim Projekt EPOS geht es darum, über den Tellerrand zu schauen, um zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen“, sagte sie. „Für mich ist es enorm inspirierend, denn unser Ziel ist, das Leben der Menschen zu verändern.“ 

    Sie wollte mit anderen Unternehmen in Lavéra zusammenarbeiten, um nachvollziehen zu können, wie Energie, Materialien und Dienstleistungen auf eine effizientere Weise geteilt werden können. 

    „Die Pläne werden extrem hilfreich sein“, sagte sie. „Wir glauben, dass die Möglichkeit für eine Zusammenarbeit zwischen INEOS und ArcelorMittal besteht, da INEOS einige der Gase von Arcelor energetisch und chemisch aufwerten kann.“ 

    Zu Beginn von EPOS zeigten Projektergebnisse im Saltend Chemicals Park von Hull den Unterschied deutlich, den EPOS für INEOS und CEMEX, ein Zementhersteller, der sich ebenfalls im Mündungsgebiet Humber befindet, macht.

    Derzeit stammen 80 Prozent des Brennstoffs von CEMEX aus Abfällen. Dieser Anteil könnte erhöht werden, wenn INEOS dem Unternehmen einen Teil des flüssigen Brennstoffs mit hohem Heizwert bereitstellt, den es an seinen Energieversorger sendet. 

    Der flüssige Brennstoff enthält Komponenten, die möglicherweise getrennt und in den Prozess von INEOS zurückgeführt werden können. Der Rest, der derzeit als Sondermüll behandelt wird, könnte von CEMEX als Brennstoff für die Zementherstellung verwendet werden. 

    „Könnten wir dies umzusetzen, würden wir den CO2-Ausstoß um bis zu 1.400 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren“, sagte Hélène. „Das entspricht etwa 280 Autos, die aus dem Verkehr gezogen würden.“

    Neben der Verringerung der CEMEX Abhängigkeit von Primärbrennstoffen um 20 Prozent würde dies auch den Zementofenbetrieb verbessern und die Betriebsausgaben sowohl für INEOS als auch für CEMEX reduzieren. 

    Das Projekt EPOS ist das erste seiner Art und hat auch Möglichkeiten für OMYA, ein Mineralienhersteller im Mündungsgebiet Humber, eröffnet. 

    Das Kreideausscheidungsmaterial von OMYA könnte von CEMEX anstelle von Kalkstein als Rohmaterial verwendet werden und würde OMYA im Gegenzug Zementofenstaub für die kontinuierlichen Rekultivierungsarbeiten im Steinbruch liefern. 

    Seit Beginn des Projekts hat INEOS keinerlei Zeit vergeudet, die Initiative zu ergreifen. 

    Laut Dave Skeldon, Leiter der Prozesstechnologie bei INEOS in Hull, sei mit CEMEX eine Geheimhaltungsvereinbarung getroffen worden. 

    „Das ist immer der erste Schritt“, sagte er. „Dann geht es darum, sämtliche technischen Probleme, die nicht durch EPOS abgedeckt werden, zu beheben.“ 

    Jedes Projekt erfordert die Zusammenarbeit und Investitionen beider Unternehmen. INEOS wird 900.000 Pfund Sterling in das Projekt investieren und geht davon aus, dass es in zwei Jahren die Gewinnschwelle erreicht. Das Engagement von CEMEX und die Investition in Höhe von 400.000 Pfund Sterling sollten sich nach drei Jahren amortisieren.

    Stephen Elliott, CEO der Chemical Industries Association, lobt beide Unternehmen für ihr schnelles Handeln. 

    „Dies ist ein sehr gutes Beispiel für die Kohlenstoff- und Kosteneinsparungen, die durch die industrielle Symbiose in einem Cluster erreicht werden können“, sagte er. 

    Er hofft, dass der Aktionsplan zur Dekarbonisierung und Energieeffizienz des chemischen Sektors mit BEIS im Rahmen der Chemistry Growth-Partnerschaft der Branche zu weiteren Verbesserungen führen werde, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der Welt zu beeinträchtigen. 

    Bevor INEOS und CEMEX jedoch ihre industrielle Symbiose beginnen können, sind neue Genehmigungen erforderlich, da einige Materialien, die derzeit als Sondermüll eingestuft sind, neu klassifiziert werden müssen, damit sie transportiert und wiederverwendet werden können. 

    „Es werden nicht die Investitionen sein, welche die Umsetzung von EPOS behindern könnten“, sagte Greet. „Es ist die Abfallgesetzgebung, weshalb wir die politischen Entscheidungsträger ins Boot holen müssen.“ 

    Großbritanniens Entscheidung, die EU zu verlassen, verschaffe Großbritannien ironischerweise einen Vorsprung, da Gesetzesänderungen einfacher werden. 

    „In jedem Fall bietet dieses branchenübergreifende Managementinstrument ein enormes Potenzial für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Energieeffizienz des gesamten verarbeitenden Gewerbes Großbritanniens“, sagte sie.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    INEOS‘ verborgene Schätze

    Dank eines jährlichen Finanzbeitrags – und der logistischen Unterstützung – des Unternehmens wird eine alte Küstensiedlung nach und nach ausgegraben, die einst zu einer der berühmtesten römischen Städte der Toskana gehörte. 

    Der römische Hafen, der zum Teil ausgegraben wurde, diente der antiken Stadt Volterra und liegt buchstäblich im Vorgarten des Standortes von INEOS Manufacturing Italia in Rosignano. 

    „Obwohl die Ausgrabungen auf unserem Standort durchgeführt werden, beeinträchtigen sie unseren Betrieb nicht“, sagte Dr. Juna Cavallini, HR Manager am INEOS-Standort in Rosignano.

    Die Arbeiten an der archäologischen Stätte von San Gaetano di Vada, einem der wichtigsten Handelshäfen der etruskischen Nordküste, begannen in den 1980er-Jahren im Schatten des riesigen Ethylentanks von INEOS.

    Ausgrabungen haben im Laufe der Jahre ein großes Lagerhaus, ein kleines Thermalbad für die Beschäftigten des Lagerhauses, einen Brunnen, einen großen Wassertank, ein öffentliches Thermalbad und die Hafenzentrale zum Vorschein gebracht.

    Römische Krüge, Töpferwaren, Münzen und Murmeln, die alle auf eine intensive Handelstätigkeit hindeuten, wurden ausgegraben.

    „Verschiedene Arten von Waren wurden aus den anderen Mittelmeerländern hierher gebracht und vom Hafen aus aufs Land und die Stadt Volterra umgeschlagen. Lokale Produkte wurden von hier aus verschifft“, sagte Dr. Cavallini.

    Die Spenden von INEOS werden hauptsächlich für die Finanzierung der Ausgrabungsarbeiten verwendet, die von der Universität Pisa organisiert werden.

    Die Universität betreibt auch die Vada Volterrana Summer School, die ausländischen und italienischen Archäologiestudierenden die Möglichkeit bietet, an einem echten Projekt zu arbeiten.

    Die Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Sprichwörtlich Jahre.

    Felduntersuchungen werden häufig verwendet, um neue Ausgrabungsstätten zu identifizieren. Forschende, die oft nebeneinander gehen, durchkämmen buchstäblich die Felder und suchen nach keramischem Materialien, das beim Pflügen der Felder ans Tageslicht kommt.

    Außerdem werden bodendurchdringende Radaruntersuchungen vorgenommen, die eine Momentaufnahme davon geben, was sich unter der Erde befindet.

    Haben sie sich eine genaue Vorstellung verschafft, beginnen die Ausgrabungsarbeiten.

    Während der Kampagne des Hafenprojekts Vada Volaterrana in diesem Sommer haben die Studierenden beides getan.

    „Wir glauben, dass dies eine gute Möglichkeit für INEOS ist, zu zeigen, dass es Teil der Gemeinschaft ist, in der es tätig ist“, sagte Dr. Cavallini.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Eine gut geölte Maschine

    DIE Entscheidung Chinas, Milliarden in erneuerbare Energien zu investieren, trägt dazu bei, das Wachstum in dem Tausende Kilometer entfernten Amerika zu fördern. 

    China benötigt für seine Windkraftanlagen synthetische Hochleistungsschmierstoffe – und INEOS Oligomers investiert Millionen, um die Vorteile daraus voll auszuschöpfen. 

    Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, wurde in La Porte in Texas bereits eine neue Anlage gebaut, die jährlich 20.000 Tonnen hochviskose Polyalphaolefine (PAO) produziert.

    Am benachbarten Standort Chocolate Bayou werden jetzt die weltweit größte lineare Alpha-Olefin (LAO)-Einheit und eine Single-Train-PAO-Einheit im großen Maßstab errichtet, die jährlich 120.000 Tonnen niedrigviskoser Produkte herstellen kann.

    Beide Produkte sind hoch im Kurs.

    Die LAO-Einheit wird die wesentlichen Rohstoffe für die PAO-Anlagen liefern. PAOs sind die zentralen Bestandteile für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Motorölen, Schmiermitteln für Windkraftanlagen, Hochleistungs-Dieselmotorölen und anderen Spezialflüssigkeiten.

    Die neue Einheit La Porte, die unlängst gebaut wurde, um zum Teil den gewaltigen, schnell wachsenden Markt für Windkraftanlagen und Schmierstoffe für Windkraftanlagen zu nutzen, hat die Position von INEOS als führenden Hersteller von Ölen mit hoher Viskosität nicht nur gefestigt, sondern ergänzt auch die bestehende globale Führungsposition auf dem Gebiet der niedrigen Viskosität.

    „Die neue Anlage ist die erste kommerzielle für hochviskose PAO von INEOS“, sagte Bob.

    Abgesehen von der Herstellung der Rohstoffe für PAO konnte das LAO-Geschäft dank der Nachfrage aus der Polyethylenindustrie, dem anderen wichtigen und größten Kunden, zügig ausgebaut werden.

    „LAO-Comonomere werden in der Polyethylenindustrie verwendet, um die Funktionalität von Polyethylen zu verbessern“, sagte Bon. „Und die Kapazität für LAO ist allein in den USA zwischen 2016 und dem nächsten Jahr deutlich gestiegen.“

    INEOS‘ Entscheidung, in den Standort Chocolate Bayou zu investieren, fiel nicht schwer. 

    Der Standort ist bereits mit zwei zuverlässigen Ethylenkrackern mit Weltmaßstab ausgestattet und an das Pipeline-Netz der US-Golfküste angeschlossen. Er bietet auch ausreichend Platz für die Neuentwicklung mit Erweiterungspotenzial. 

    Die Arbeiten am Standort Chocolate Bayou begannen Ende 2016 und sollen bald fertig gestellt sein.

    „Sobald der Bau abgeschlossen ist, wird Chocolate Bayou das größte, organische Wachstumsprojekt sein, das INEOS je getätigt hat“, sagte Bob.

    Sobald die Anlage mit zusätzlichen 420.000 Tonnen LAO pro Jahr in Betrieb geht, wird INEOS Oligomers ab dem nächsten Jahr weltweit etwa eine Million Tonnen pro Jahr produzieren.

    Dieser Ausbau öffnet auch den Beschäftigten von INEOS Oligomers neue Türen.

    „Unsere Beschäftigten erhielten die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln“, sagte Bob. „Sie erhielten neue Aufgaben und machen einen fantastischen Job.“ 

    Bob sagte, INEOS beurteile den Erfolg eines Projekts anhand seiner Sicherheitsleistung und ob es pünktlich und innerhalb des Budgetrahmens abgeschlossen wurde. 

    „Ich freue mich sehr, dass wir alle drei Ziele erreicht haben“, sagte er. „Wir haben hohe Sicherheitsstandards und eine tadellose Sicherheitsrate: kein Unfall in mehr als einer Million Arbeitsstunden. Wir liegen im Kostenrahmen und haben bereits das gesamte Managementteam besetzt.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Genau der richtige Job

    IM Laufe der Jahre war man der Ausbildung mal positiv, mal negativ gegenüber eingestellt.

    INEOS hat deren Bedeutung jedoch nie unterschätzt.

    Auszubildende sind vom ersten Tag an ein fester und wertvoller Bestandteil des Teams.

    „Ich kann mir INEOS ohne Ausbildungsprogramm gar nicht vorstellen“, sagte Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln. „Auszubildende sind ein integraler Bestandteil und für unsere Zukunft unerlässlich.“

    Deutschland ist für seine Ausbildungsprogramme weltweit bekannt.

    Andreas Hain ist Ausbildungsleiter bei INEOS in Köln. „Im Laufe der Zeit sind Auszubildende für unseren Erfolg immer wichtiger geworden“, sagte er. „Und ihre Bedeutung nimmt zu.“

    Im September 2018 begannen 65 junge Menschen, die sorgfältig aus einer Gruppe von rund 1.400 Bewerbungen ausgewählt wurden, ihre Ausbildung bei INEOS Köln.

    Zwölf davon werden für ASK Chemicals in Hilden, Momentive Performance Materials in Leverkusen, Kiel und Dormagen sowie AkzoNobel in Köln ausgebildet.

    Drei weitere werden ausgebildet, um sich für eine spätere Ausbildung zu qualifizieren.

    „Unsere Anforderungen sind hoch und die Ausbildung ist intensiv, aber unser Team von Ausbildenden unterstützt die Auszubildenden in vielen Bereichen, sodass sie ihr volles Potenzial entfalten können“, Andreas Hain.

    „Derzeit bilden wir 240 junge Menschen aus. Das sind mehr als je zuvor“, sagte Andreas.

    Deutschland ist mittlerweile ein Experte dafür, die allerbesten Auszubildenden anzuziehen und zu binden – und andere Länder, einschließlich Großbritannien und die USA, wollen das Ausbildungsmodell kopieren.

    „Wir hatten großes Interesse aus anderen Ländern, die von uns lernen wollen“, sagte Anne-Gret. „Wir sind fast 20 Jahre weiter.“

    In Großbritannien schwankte das Interesse an der Ausbildung in vielen Unternehmen während der Jahre.

    Das ist etwas, was man in Deutschland nicht versteht. 

    „Es macht keinen Sinn, mal auf Ausbildung zu setzen und dann wieder nicht“, sagte Anne-Gret. „So funktioniert das nicht und dieser Ansatz hat die Industrie in Großbritannien wahrscheinlich im Laufe der Jahre gefährdet.“

    Wo auch immer auf der Welt INEOS agiert, hat es stets versucht, sich dem Trend zu widersetzen, und anerkennt den außerordentlichen Wert der Ausbildung sowohl fürs Unternehmen als auch für die jungen Menschen.

    Im September 2018 begannen zehn weitere erstklassige Auszubildende – ausgewählt aus Hunderten – im Rahmen des modernen Ausbildungssystems ihre Ausbildung bei INEOS O&P im schottischen Grangemouth. 

    „Sie bieten eines der besten Ausbildungsprogramme in Schottland und ich wollte Teil davon sein“, sagte Alex Burnett, der sich letztes Jahr mit 16 für eine Ausbildung zum Verfahrenstechniker bewarb.

    Euan Meikle, 19, absolviert eine Ausbildung zum Prozessleiter. Ihm wurde schnell klar, dass INEOS nur die Besten einstellt.

    „Mir wurde gesagt, meine Ausbildung sei mit einem vierjährigen Bewerbungsgespräch zu vergleichen, damit sie sicherstellen, die richtigen Leute zu finden“, erinnert er sich.

    Euan, Alex und fünf weiter Auszubildende haben das erste Ausbildungsjahr absolviert.

    In den kommenden drei Jahren wird sich sowohl ihr theoretisches als auch praktisches Wissen erweitern. Während sie durch ihre Arbeit bei INEOS Geld verdienen, können sie sich auf ihre Abschlüsse im Maschinenbau am Forth Valley College vorbereiten. 

    Diese Partnerschaft funktioniert hervorragend und wird von beiden Seiten gleichermaßen geschätzt.

    „Das Forth Valley College verfügt nicht nur über die Expertise und weiß, welche Fähigkeiten wir brauchen, sondern versteht auch unser Unternehmen und unsere Branche. Das ist extrem wichtig“, sagte ein Sprecher für INEOS. 

    Für den Standort Grangemouth wählte INEOS Menschen mit einem Interesse für wissenschaftliche und technologische Bereiche sowie mit einer praktischen und pragmatischen Vorgehensweise beim Lösen von Problemen. 

    Aaron Baxter ist einer der Auszubildenden, die letztes Jahr ausgewählt wurden. Er träumt bereits davon, ein Haus zu kaufen und glaubt fest daran, dass ihm dies mit der Unterstützung von INEOS gelingen und er außerdem wertvolle Fähig- und Fertigkeiten erlernen wird.

    „Ich hoffe, meine Fähigkeiten zu nutzen, um im Haus Renovierungsarbeiten durchzuführen“, sagte er.

    In derselben Woche, in der die zehn Lehrlinge im Rahmen des modernen Ausbildungsprogramms bei INEOS O&P UK ihre Ausbildung begannen, starteten sechs Auszubildende ihre Karriere bei Petroineos, Schottlands einziger Erdölraffinerie.

    Auch sie werden theoretisches Wissen mit praktische Fertigkeiten kombinieren.

    „Ich bin einer der Glücklichen, dem diese hervorragende Möglichkeit angeboten wurde, und nun für eines der größten Chemieunternehmen in Großbritannien arbeiten darf“, sagte Andrew.

     

    Bereits in der Grundschule das Interesse wecken

     

    INEOS in Köln begann seine Suche nach den Stars der Zukunft bereits vor zehn Jahren – in den Grundschulen.

    Es wurden Gespräche mit Lehrkräften über die Bedeutung des nachfragenden Forschens geführt, um Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren für den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht zu begeistern.

    INEOS hofft, dass dieser Samen bald Früchte trägt.

    Aber INEOS unterhielt sich nicht nur mit Lehrkräften. Es entdeckte und förderte TuWaS! (Technik und Naturwissenschaften an Schulen), ein Unterrichtsprogramm, das Kinder dazu anregt, Fragen zu stellen, statt ihnen vorgefertigte Antworten zu präsentieren. Das Programm ist sehr erfolgreich und wird bereits an 130 Grund- und weiterführenden Schulen eingesetzt.

    Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln, ist von Anfang an dabei.

    „Wir glauben fest daran, dass uns diese seit 2008 vereinbarten Partnerschaften als Unternehmen, als Industrie und als Industrieland helfen, junge Menschen – insbesondere Mädchen – zu begeistern, die neugierig, motiviert und entschlossen sind, die Welt durch Naturwissenschaften und Technik zu verbessern.“ 

    INEOS Köln ist der größte Sponsor im Rheinland und unterstützt fast die Hälfte der Schulen, die am TuWaS!-Programm teilnehmen.

    Die Lehrerinnen und Lehrer besuchen ein eintägiges Seminar, wo sie zunächst selbst mit den naturwissenschaftlichen und technischen Einheiten arbeiten. Danach kehren sie mit Experimenten für ein ganzes Schuljahr und dem Selbstvertrauen, diese auch im Unterreicht einzusetzen, in ihre Klassen zurück.

    Darüber hinaus fungieren die Beschäftigten von INEOS als Botschafter, die den Schullehrplan noch interessanter machen, indem sie den Kindern die Anlagen zeigen oder sie im Klassenzimmer besuchen.

    Bisher wurden im Rahmen des TuWas!-Programms 2.500 Lehrkräfte ausgebildet und hoffentlich 74.000 Kinder inspiriert, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen.

    Anne-Gret spricht mit MINT-Professionals in Back to School-Webinaren über die Notwendigkeit für Unternehmen, jungen Menschen zu zeigen, wie spannend eine Karriere in wissenschaftlichen Berufen sein kann. 

    „Wir müssen die Vorbilder für morgen sein“, sagte sie. „Und TuWas! ist ein wunderbarer Weg, das zu erreichen. Von vier Schulen 2008 haben wir bis dato bereits 130 Schulen erreicht.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Da draußen ist die Wildnis

    Alle Beschäftigten haben die zehn goldenen Regeln zur IT-Sicherheit erhalten.

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Jim Ratcliffe, unterstützt die Kampagne, um Beschäftigte zu erinnern, niemals verdächtige E-Mails oder Anhänge zu öffnen.

    „Ein achtloser Mausklick kann fatale Folgen haben“, sagte Barry Pedley, Group IT Director, dessen Aufgabe es ist, die Unternehmensserver vor Angriffen zu schützen.

    INEOS ist sich dieses wachsenden Problems seit Jahren bewusst. Jeden Monat erhält das Unternehmen mehr als 25 Millionen E-Mails.

    „Etwa 80 Prozent davon werden geblockt, weil sie SPAM, Viren, Malware oder bösartige Links enthalten“, sagte Barry. „Wir können aber nicht 100 Prozent der E-Mails blockieren. Es ist daher extrem wichtig, dass die Beschäftigten achtsam sind und keine ungewöhnlichen oder verdächtigen E-Mails öffnen.“

    INEOS hat auch einen Anstieg von „Man-in-the-Middle“-Angriffe erlebt, bei denen Menschen versuchen, legitime E-Mails zwischen INEOS und anderen Unternehmen abzufangen und anschließend die Bankdaten zu ändern, um betrügerische Zahlungen zu erhalten.

    „Bisher haben wir keinen finanziellen Schaden erlitten, doch waren wir kurz davor“, sagte Barry.

    Der WannaCry-Ransomware-Cyberangriff im vergangenen Jahr war einer der schlimmsten der Geschichte. Es wird geschätzt, dass innerhalb eines Tages 230.000 Computer in 150 Ländern betroffen waren.

    „Ich kenne einige Unternehmen, die noch heute damit beschäftigt sind, ihre Systeme zu säubern, und sich von dem Angriff noch immer nicht erholt haben“, sagte er.

    2014 musste ein Hochofen in einem deutschen Stahlwerk geschlossen werden, nachdem Cyber-Angreifer die Logins von Beschäftigten gestohlen und sich Zugang zu den Steuersystemen des Werks verschafft hatten.

    INEOS, das die Sicherheit seiner IT-Systeme mit dem Wachstum des Unternehmens erhöht hat, ist sich bewusst, dass es ein Ziel sein könnte.

    „Die Frage lautet nicht, ob wir angegriffen werden, sondern wann“, sagte Barry.

    Vor ein paar Jahren wurde die Webseite des Unternehmens gehackt.

    „Es handelte sich dabei nicht um einen böswilligen Angriff“, sagte Barry. „Unsere Webseite wurde als Relay zum Versenden von Spam verwendet. Wir führen jetzt Penetrationstests an der Website durch, um sicherzustellen, dass die Sicherheit effektiv ist.“

    INEOS hat die Einführung eines neuen E-Mail-Systems in der gesamten Gruppe abgeschlossen.

    „Für uns ist dies eine gute Gelegenheit, um die Menschen an die Bedeutung der Sicherheitsregeln zu erinnern und die Sicherheit der Menschen und IT-Systeme von INEOS zu gewährleisten“, sagte Berry.

    Nachricht vom Vorstandsvorsitzenden an alle INEOS-Beschäftigten

    Unsere IT-Systeme sind unter ständiger Attacke. Leider ist das normal geworden in unserer modernden Welt. Das Problem wird ärger, je ausgeklügelter die Attacken sind.

    Anfang vergangenen Jahres haben wir zehn goldene IT-Sicherheitsregeln herausgegeben, von allen ohne Ausnahme befolgt werden müssen.

    Es ist enorm wichtig, dass sich die User der IT-Systeme von INEOS verantwortlich verhalten und keine verdächtigen E-Mails öffnen. Öffnen Sie definitiv nie verdächtige Anhänge oder geben Sie Passwörter in Anhänge ein.

    Wenn eine E-Mail verdächtig erscheint, löschen Sie sie.
    Damit gehen Sie kein Risiko ein. Einfach löschen.
    Wir können es nicht akzeptieren, wenn User verdächtige E-Mails und Anhänge öffnen. Das bringt die gesamte Integrität unseres Unternehmens in Gefahr und schadet INEOS:

    Sind Sie unsicher, löschen!

    Jim

    4 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Johns Mission erfüllt

    INEOS USA möchte einen Beitrag dazu leisten, die Welt von einer verheerenden Krankheit zu befreien, von der fast eine halbe Million Menschen in Amerika betroffen sind.

    Ein Team von Olefins & Polymers fuhr dieses Jahr zum ersten Mal die rund 281 Kilometer lange Strecke von Houston nach Austin in Texas mit dem Fahrrad, um die Erforschung neuer Behandlungsmethoden gegen Multiple Sklerose zu unterstützen.

    „Ich bin schon viele Male das BP MS 150 Rennen gefahren“, sagte John Caffey, Business Development Manager für die Rohstoffsparte innerhalb von O&P USA. „Aber ich beschloss, dieses Jahr ein Team von der Arbeit als Kapitän zu leiten.“

    Sein Job bestand darin, die anderen anzuführen – und zu motivieren –, damit sie weitermachten, selbst wenn es während des zweitägigen Events echt hart wurde.

    „Und das wurde es“, sagte John. „Es ist nicht einfach, deine Beine, ganz zu schweigen vom Po, davon zu überzeugen, dass sie am zweiten Tag nach 160 Kilometern am Vortag wieder aufs Fahrrad steigen.“

    Die Strecke am zweiten Tag war extrem hügelig und immer wieder unterbrochen von Straßen, die durch die Bastrop und Buescher State Parks führten.

    „Das war eine echte Herausforderung für müde Beine“, sagte er.

    John Caffey, dessen Tante in den 90-igern an MS erkrankte, wurde von 31 Kolleginnen und Kollegen begleitet – von der Startlinie bis zur Zielgraden.

    „Unser vorläufiges Team-Spendenziel lag bei 25.000 US-Dollar, am Ende erreichten wir sogar 25.280 US-Dollar“, sagte er.

    John wird sich weiterhin engagieren.

    „Ich werde so lange mitfahren, bis ein Heilmittel gefunden wird“, sagte er.

    Die Organisatoren hoffen, dass in diesem Jahr rund 14 Millionen US-Dollar zusammenkamen, um die Erforschung der Heilung von MS zu beschleunigen.

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    Sohn eines INEOS Directors für Weltmeisterschaft qualifiziert

    EIN BRITISCHER Turner, der bereits bei seinem ersten internationalen Wettkampf eine Silbermedaille gewonnen hat, will nun bei den Weltmeisterschaften 2019 in Tokio gewinnen.

    Iain Foster war gerade 16 Jahre alt, als er mit seiner herausragenden Leistung bei den Tumbling- und Trampolin-Weltmeisterschaften in der bulgarischen Hauptstadt Sofia den zweiten Platz belegte.

    „Bei der Qualifikation schaffte er es am Nachmittag nur auf Platz acht. Am Abend startete er voll durch und glänzte mit einer exzellenten Leistung, wie ich es noch nicht gesehen habe, und gewann die Silbermedaille“, erinnert sich sein Vater Brian Foster, Direktor von INEOS Property und INEOS Aviation.

    Anne Bidmead, Tumbling-Trainerin, sagte, der jetzt 17-jährige Iain trainierte regelmäßig im Basingstoke Gymnastics Club und war bekannt für seine erstaunliche Ausdauer.

    Sein Talent war schon vor vielen Jahren entdeckt worden, als er als Dreijähriger an den wöchentlichen Turnsessions des Clubs teilnahm.

    Mit fünf Jahren wurde er eingeladen, sich dem Jungenteam für künstlerische Entwicklung anzuschließen, und trainierte zweimal pro Woche. Sein damaliger Trainer war David Roy-Wood, internationaler Tumbling-Turner.

    Bald darauf trainierte er vier Tage in der Woche und gewann bei regionalen Wettkämpfen Medaillen auf dem Boden und auf dem Sprungbrett. Mit acht Jahren nahm er an seinem ersten nationalen Wettkampf teil.

    Im Laufe seiner Jugend, während er die weiterführende Schule besuchte, entwickelte er eine Leidenschaft für Rugby. Aber es war sein stetiges Turntraining, dem er seine trügerische Kraft und Schnelligkeit zu verdanken hatte – und das ihm einen Platz im Hampshire Rugby Squad einbrachte.

    „Sein Sportlehrer sagte, dass Iain gern andere Menschen umrannte“, sagte Brian.

    Seine Schnelligkeit und Kraft hatten auch einen Disziplinenwechsel beim Turnen zur Folge.

    „Sie waren der Meinung, Tumbling sei besser für ihn geeignet“, sagte Brian.

    Sie hatten Recht.

    Bereits in seiner zweiten Saison qualifizierte er sich für die zweitägigen britischen Meisterschaften im englischen Liverpool und wurde sechster. Etwa ein Jahr später ist er nun Weltmeister.

    Iain bereitet sich derzeit auf sein Abitur mit den Schwerpunkten Chemie, Biologie und Geschichte vor, während er Hochschuloptionen in Betracht zieht, die seine Karriere als Turner am besten fördern könnten.

    „Er hat Rugby für die unmittelbare Zukunft erstmal auf Eis gelegt“, sagte Brian.

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    INEOS Tour de Force wieder im Einsatz

    BESCHÄFTIGTE von INEOS folgten erneut dem Ruf, sich für wohltätige Zwecke abzustrampeln.

    Insgesamt 900 Beschäftigte von allen Standorten rund um den Globus nahmen an der firmeninternen Tour de France Challenge teil und erhielten 31.000 Euro, die Kindern zugutekommen.

    „Die Teilnahmebereitschaft war großartig“, sagte John Mayock, INEOS hauseigener Olympionike. „Wir haben nicht nur viel Geld für wohltätige Zwecke gesammelt, sondern viele dazu motiviert, sich das erste Mal seit vielen Jahren wieder aufs Rad zu schwingen. Es war eine wirklich großartige Teamleistung.“

    Teams von allen INEOS-Standorten wurden dazu herausgefordert, genauso viele Kilometer zu fahren, wie die Profiradfahrer bei der Tour de France, dem berühmtesten Radrennen der Welt, an jedem Tag zurücklegen.

    Doch INEOS wäre nicht INEOS, wenn sie nicht noch eins draufgesetzt hätten.

    Am Ende der Challenge waren die 900 Teilnehmenden insgesamt 400.000 Kilometer gefahren – das entspricht dem 10-fachen Umrunden der Erde.

    Während die Profifahrer für den begehrten Titel durch die französische Landschaft fuhren, radelten die Teams von INEOS aus Belgien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, den USA und Großbritannien ihre Kilometer vor, während oder nach der Arbeit.

    INEOS spendete für jedes Team, das die Challenge abgeschlossen hatte, 1.000 Euro an regionale Wohltätigkeitsorganisationen.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 14
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    Weltweit an der Spitze

    IN der dynamischen Welt von heute, die sich immer schneller verändert, gibt es keinen Ersatz für Innovationen.

    Sie sind der Schlüssel zur Förderung des Wirtschaftswachstums, sie schützen uns vor der Irrelevanz und öffnen die Tür zu wahren Fortschritten.

    Da der Druck auf die Ressourcen zunimmt, wird deren Einsatz immer anspruchsvoller, und die Nachhaltigkeit ist kein Schlagwort mehr. Innovationen waren noch nie notwendiger als heute.

    INEOS Styrolution ist sich dessen sehr bewusst.

    Aus dem Grund konzentriert es sich auf den Kunden – und dessen Bedürfnisse.

    Doch die Arbeit erstreckt sich nicht nur auf innovative Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten.

    Mit Organisationen wie der Washington State University, dem Fraunhofer LBF Darmstadt, der Neue Materialien Bayreuth GmbH und der Universität Bayreuth hat es ein globales Innovationsnetzwerk ins Leben gerufen, um den Kunden die besten Lösungen zu bieten und ihnen somit einen Wettbewerbsvorteil in ihren jeweiligen Märkten zu verschaffen.

    Seit nunmehr fast vier Jahren arbeitet INEOS eng mit der Neue Materialien Bayreuth GmbH, die hervorragende Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Bereich der Materialwissenschaften durchführt, und der Universität Bayreuth zusammen.

    Die Universität befasst sich mit der Grundlagen-forschung (obere Zeile ausfüllen); NMB erforscht die innovativen Produktionsverfahren und INEOS Styrolution, das den gesamten Forschungsprozess lenkt, trägt letztendlich die Verantwortung für die Produktion und Markteinführung innovativer Lösungen.

    „Das ist eine fantastische und einzigartige Partnerschaft“, so Dr. Norbert Niessner, Globaler Leiter für Forschung und Entwicklung bei INEOS Styrolution. „Wir haben nicht nur eine Menge Ideen, zusammen mit unseren Innovationspartnern verfügen wir auch über die Ressourcen, sie umzusetzen.“

    Der Begünstigte dieses Netzwerks ist der Kunde.

    „Wenn man im Bereich Forschung und Entwicklung tätig ist, glauben viele, dass man in einem Elfenbeinturm sitzt, doch das ist hier nicht der Fall“, erklärt er. „Wir beziehen die Forscher aus Bayreuth mit ein als seien sie unsere eigenen Beschäftigten. Sie kommen mit den wahren Herausforderungen der Kunden in Berührung, und deshalb ist diese Zusammenarbeit so außerordentlich. Es sind der Wille und die Zusammenarbeit von klugen Köpfen, die eine Lösung hervorbringen.“

    Das Endergebnis ist nach Ansicht von INEOS Styrolution jedoch dasselbe: Dem Kunden vor allem zu ermöglichen, der Konkurrenz stets eine Nasenlänge voraus zu bleiben.

    „Wir setzen uns engagiert dafür ein, unseren Kunden einen Wettbewerbsvorteil in ihren Märkten zu verschaffen“, so Kevin McQuade, CEO. „Wenn wir die beste Lösung für sie finden wollen, müssen wir Hand in Hand mit ihnen zusammenarbeiten. Das Innovationsnetzwerk bringt Vorteile für alle: Der Kunde erhält Zugang zu Ressourcen und den besten Lösungen. Und die Partner sind ebenfalls zufrieden, weil ihre Forschungsergebnisse tatsächlich eingesetzt werden.“

    Die Automobilindustrie ist eine Branche, auf die sich INEOS Styrolution stark fokussiert.

    Früher in diesem Jahr stellte es zusammen mit NMB eine ganz neue Lösung vor, die der Automobilindustrie zahlreiche Möglichkeiten eröffnet. Das unter dem Namen StyLight bekannte Material ist ein Verbundwerkstoff, der auf der Grundlage der Styrol-Materialien des Unternehmens entwickelt wurde und derzeit von mehreren Automobilherstellern bewertet wird.

    „Wir erwarten in Kürze die ersten Aufträge“, so Dr. Niessner.

    Doch nicht nur die Automobilindustrie profitiert von der Klugheit und Intelligenz der akademischen Partner von INEOS und den Fachkenntnissen und dem Antrieb der Beschäftigten von INEOS Styrolution.

    Gemeinsam haben sie vor kurzem begonnen, an einem Projekt zu arbeiten, dessen Ziel die Entwicklung innovativer Lösungen für das Recycling von Polystyrol ist.

    „Nachhaltige Kunststoffe sind heute ein riesiges Thema“, so Dr. Niessner (dünn).

    FAKTEN UND ZAHLEN über INEOS STYROLUTION

    “Daher wollen wir es verwirklichen. Es kann ein paar Jahre dauern, doch wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dazu in der Lage sein werden.“

    Was INEOS Styrolution von anderen unterscheidet, ist, dass es großen Wert auf die Entwicklung von Lösungen legt, und das nicht nur, damit seine Kunden ihren Konkurrenten stets eine Nasenlänge voraus bleiben, sondern auch für den Nutzen der Gesellschaft insgesamt.

    „Aus meiner Sicht werden nur diejenigen Unternehmen, die ihren Kunden echte Werte bieten – und hier schließe ich auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie die Reduzierung von Treibhausgasen und des Ressourcenverbrauchs ein – ihre Marktposition behaupten können“, so Dr. Niessner.

    Nicht nur INEOS Styrolution ist von den Partnerschaften, die es im Laufe der Jahre aufgebaut hat, beeindruckt.

    „Die Zusammenarbeit bietet anwendungs-fokussierte (erste Zeile auffüllen) Forschungsgebiete, die für unsere Studierenden und Wissenschaftler/innen attraktiv sind“, so Prof. Dr. Hans-Werner Schmidt, Fakultät für Makromolekularchemie der Universität Bayreuth.

    Durch die Zusammenarbeit an innovativen Konzepten für die Kunden von INEOS Styrolution aus der Automobil-, Elektronik, Haushaltsgeräte-und-Baubranche sowie des Gesundheitswesens und der Verpackungsindustrie sind sie davon überzeugt, die Styrolprodukte der Zukunft entwickeln zu können.

    „Diese kundenorientierte Innovation bildet den Kern unserer Wachstumsstrategie“, so McQuade.

    Das Unternehmen veranstaltet regelmäßig Innovationstage, an denen die Kunden ihm eine Liste mit ihren Wünschen für die nächsten drei bis fünf Jahren überreichen können. Kurzum, INEOS Styrolution bemüht sich nach Kräften, die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden zu erfassen, um ihnen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

    Seine gesamte Tätigkeit ist darauf ausgerichtet, seine sogenannte „Triple Shift“-Strategie zu erfüllen. Hierbei handelt es sich um drei Bereiche, die es für wesentlich erachtet, um zu einem rentablen Wachstum des Geschäfts beizutragen.

    Erstens Teams mit eingehenden Kenntnissen über die jeweilige Branche ihres Kunden, die eng mit ihnen zusammenarbeiten, um erstklassige Lösung zu liefern, ob sie nun der Automobilindustrie oder einer anderen Branche angehören, auf die sich das Unternehmen fokussiert.

    Zweitens fokussiert es sich auf die Produktion von mehr hochwertigen Styrol-Spezialprodukten.

    Und schließlich weitet es sein Geschäft kontinuierlich in Regionen mit Wachstumspotenzial aus, wie z. B. Asien.

    Und hier ist es auf dem richtigen Weg.

    In diesem Jahr konnte es bereits seine erste Akquisition abschließen.

    Dank der Übernahme des globalen K-Resin®-Styrol-Butadien-Copolymer-(SBC)-Geschäfts mit einem Produktionsstandort in Korea konnten wir die Position von INEOS Styrolution im asiatischen Wachstumsmarkt ausweiten und seine Position als einziger Styrol-Hersteller mit einer wahrhaft globalen Präsenz weiter festigen.

    „Wir hatten bereits SBC-Produktionsstandorte in Nord- und Südamerika sowie Europa, doch uns fehlte noch ein SBC-Werk in der Region Asien-Pazifik“, so McQuade. „Mit K-Resin ist dieser weiße Fleck auf der Landkarte unseres SBC-Spezialgeschäfts jetzt ausgefüllt.“

    Das Unternehmen beschäftigt heute 3.200 Menschen und betreibt 16 Produktionsstätten sowie sechs Forschungs- und Entwicklungsstandorte in neun Ländern.

    Im Hinblick auf die Zukunft bleibt McQuade gespannt und zuversichtlich.

    „Zu Beginn des Joint-Ventures zwischen BASF und INEOS haben wir uns auf die Synergien konzentriert“, erklärt er. „Jetzt, wo wir die richtige Struktur aufgebaut haben, streben wir nach einer Beschleunigung des Wachstums. Wir haben eine wirklich globale Präsenz, die uns rund um die Uhr lokale Einblicke in das weltweite Geschehen ermöglicht. Dies sind spannende Zeiten.“

    7 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    Hochmotiviert und bereit für die Herausforderung

    HEUTE ist es an der Zeit, die gegenwärtigen Realitäten zu erkennen und ihnen konkret zu begegnen.

    Eine echte Fokussierung auf neue Arbeitsweisen ist nötig, damit Unternehmen wie INEOS mit einem hohen Energiebedarf eine Zukunft haben in einer Welt, die sich sehr schnell verändert.

    Denn nicht nur das Klima verändert sich, sondern auch die Entschlossenheit der Entscheidungsträger in der Europäischen Union, die Emissionen und den Energieverbrauch zu reduzieren, um eine Wirtschaft mit einem geringeren Kohlendioxidausstoß herbeizuführen.

    Die Vereinigten Staaten mögen – dank Präsident Trump – einen vorübergehenden Aufschub erhalten haben, die EU aber strebt eine Reduzierung der Treibhausgase um 40 Prozent, eine Höchstgrenze für den Energieverbrauch in der Industrie und einen um mindestens 27 Prozent höheren Anteil an erneuerbaren Energien in ihrem Energiemix bis zum Jahr 2030 an.

    „Wir gehen buchstäblich in Zielen unter“,so Greet Van Eetvelde, INEOS-Leiterin für Cleantech-Initiativen. „Und deswegen steht die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Europa auf dem Spiel.“

    Doch hier endet der Pessimismus. Die Europäische Union hat finanzielle Mittel im zweistelligen Milliardenbereich zur Förderung von Innovationen in der Industrie zurückgestellt, während sie diese Ziele anstrebt. Und sollte es irgendjemand schaffen, Antworten auf einige der größten gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden, dann ist dies nach Meinung von Van Eetvelde INEOS.

    „Wir sind gut darin, in jeder Herausforderung auch eine Möglichkeit zu erkennen“, so Van Eetvelde. „Und die Europäische Union weiß, dass durch Anreize und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Industrie die Möglichkeit besteht, den großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.“

    Auch außerhalb Europas findet INEOS zunehmend Gelegenheiten, an seinen Standorten neue Projekte zu finanzieren, und zwar mit Hilfe von Förderprogrammen, Steuerbefreiungen und Zuwendungen für Innovationen und Investitionen.

    „Es sind finanzielle Mittel zur Förderung einer Wirtschaft mit weniger Kohlendioxidausstoß Satzbau“, meint sie.

    Greet Van Eetvelde ist Leiterin des Kohlendioxid- und Energienetzwerks von INEOS, das regelmäßig alle INEOS-Geschäftsbereiche mit Informationen und Best Practices in Bezug auf Kohlendioxid- und Energiebelange versorgt.

    „Das Netzwerk hält sich stets über alles auf dem Laufenden, was auf politischer Ebene geschieht, und Einfluss auf INEOS hat”, berichtet sie. „Daher entstehen hier auch neue kreative Initiativen für den Umgang mit großen Herausforderungen, es wird mit Universitäten zusammengearbeitet und industrielle Forschungsprojekte werden initiiert.“

    Nach Meinung von Greet Van Eetvelde müsse die Kreativität an der vordersten Front der sich verändernden Wirtschaft stehen.

    „Innovationen sind die wesentliche, treibende Kraft bei INEOS“, erklärt sie.

    Tatsächlich gelingt es INEOS mittlerweile gut, sich finanzielle Mittel der EU für Projekte zu sichern, die nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft von Nutzen sind.

    „Es geht darum, jede Gelegenheit zu erkennen und zu ergreifen“, so Van Eetvelde. „Genauso wie es eine enorme Herausforderung ist, ist es auch eine außerordentliche Gelegenheit für uns, mit Universitäten und Studierenden zusammenzuarbeiten.“

    Und genau das macht INEOS jetzt.

    In diesem Jahr wurde sechs Graduates angeboten, sich näher mit den gegenwärtigen Arbeitsweisen von INEOS auseinanderzusetzen – und Vorschläge für mögliche neue Arbeitsweisen in einer grundlegend anderen Zukunft zu erarbeiten.

    „Die Doktoranden sind eine echte Bereicherung für INEOS in Bereichen, mit denen wir uns wegen eines Mangels an Zeit und Mitteln üblicherweise nicht befassen“, so Van Eetvelde.

    Die Graduates werden sich auf sechs Bereiche konzentrieren, die große Herausforderungen für INEOS mit sich bringen, wie Energieeffizienz, Flexibilität der Elektrotechnik, Kohlendioxidabscheidung, Kreislaufwirtschaft und industrielle Symbiose.

    „Wir sind zuversichtlich, dass sie in der Lage sein werden, INEOS aufzuzeigen, wie Kohlendioxid und Abfälle so eingesetzt, wiederverwendet und recycelt werden können, dass wir davon profitieren“, erklärt Van Eetvelde. „Sie werden mit Wahrscheinlichkeit neue Vorstellungen über die Zukunft haben, weil sie die Zukunft sind. Diese Vorstellungen können zwar manchmal ein wenig ausgefallen sein, doch genau das ist es, was wir brauchen. Es ist eine einmalige Gelegenheit für sie, gesehen und gehört und ernstgenommen zu werden. Sie zeigen uns den Weg in die Zukunft.“

    Graduates werden ihre Aufgaben zugewiesen

    Im Moment werden an sechs Standorten von INEOS WERTVOLLE Forschungsarbeiten durchgeführt.

    Die Doktoranden bzw. INEOS-Graduates werden sich intensiv mit Prozessen auseinandersetzen und diese infrage stellen, um neue und effizientere Arbeitsweisen zu entwickeln, bei denen weniger Ressourcen verbraucht werden.

    Sander Marchal, zu viel BWL-Absolvent, wird sich am Standort Köln auf den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft konzentrieren.

    Ein Teil seiner Aufgabe wird darin bestehen, sich eingehender mit Plastikverpackungen zu befassen, die die EU bis zum Jahr 2030 um 75 Prozent reduzieren will.

    „Wir sind ein Kunststoffhersteller“, meint er. „Doch an der Lösung beteiligt zu sein ist besser, als aus dem Gespräch ausgeschlossen zu werden.“

    Benedikt Beisheim, Energieoptimierer bei INEOS Köln, hofft, Wege zur Verbesserung der Verfahren an dem älteren deutschen Standort zu finden, um entweder Energie oder Rohstoffe zu sparen.

    Er wird sich ebenfalls auf den nahegelegenen Energiepark konzentrieren, um zu sehen, wie Abgase und Naturgase effizienter für die Erzeugung von Dampf und Elektrizität eingesetzt werden können.

    Cindy Jaquet zu viel arbeitete mit dem Kohlenstoff- und Energienetzwerk in Rolle, Schweiz, zusammen. Ihre Aufgabe bestand darin, nachhaltige Praktiken zu verbreiten und anderen zu beweisen, dass Nachhaltigkeit keineswegs unmöglich ist.

    „Ich musste der Öffentlichkeit, unseren Partnern, unseren Kunden und unseren Konkurrenten aufzeigen, dass die Nachhaltigkeit tatsächlich geschäftliche Möglichkeiten birgt“, berichtete sie.

    Jens Baetens ist ebenfalls Doktorand. Sein Projekt soll INEOS dabei helfen, eine Lösung für eine zuverlässige Energieversorgung zu finden, wenn konventionell erzeugter Strom sowie Gas allmählich durch Wind- und Solarenergie ersetzt werden.

    Er wird sich auf die zehn INEOS-Standorte in Belgien konzentrieren.

    “Wir werden versuchen, ein eingehenderes Verständnis über den Energiebedarf an unseren Standorten zu gewinnen und welche Widerstandsfähigkeit wir einbauen können“, erklärt er.

    Helene Cervo ist eine Doktorandin, die hofft, die Erkenntnisse aus der Natur auf ein Projekt am INEOS-Standort in Lavéra, Frankreich, anzuwenden.

    “Alle von einem Organismus produzierten Abfälle können von einem anderen genutzt werden“, meint sie. “Abfall gibt es nicht.“

    Sie wird untersuchen, wie mit anderen Unternehmen am Standort zusammengearbeitet werden kann, um zu prüfen, wie Energie, Materialien und Dienstleistungen gemeinsam effizienter genutzt werden können.

    Und schließlich hofft Gabby Isidro, Regierungen zu helfen, ein besseres Verständnis über die Auswirkungen ihrer Vorschriften im Hinblick auf CO2-Emissionen auf die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, indem sie ihnen die Kosten und Folgen insgesamt aufzeigt.

    „Wenn wir unsere heutige und zukünftige Position genau kennen, wird uns dies helfen, solide langfristige Geschäftsentscheidungen zu treffen und die Investitionsstrategie zu beeinflussen“, erklärt sie.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    Es gibt kein Halten mehr

    WENN Sie nach überragenden Erfolgsgeschichten suchen, dann brauchen Sie sich nur die Gesichter dieser Kinder anzusehen, die jüngst von INEOS zuzu GO Run For Fun motiviert wurden.

    Sie legten im Juni 2017 eine Strecke von 2 km durch den legendären Londoner Queen Elizabeth Olympic Park zurück und hatten ein sehr schönes Erlebnis.

    Unter denjenigen, die die INEOS-Kampagne an diesem Tag unterstützten, waren die Olympia-Teilnehmenden Denise Lewis und Colin Jackson.

    „GO Run For Fun ist seit September 2013 zu einem Riesenerfolg geworden“,so Colin Jackson. „Die Kampagne hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Heute nehmen über 200.000 Kinder aus sieben Ländern daran teil.“

    Der INEOS-Vorstandsvorsitzende Jim Ratcliffe hatte die GO Run For Fun -Initiative mit einem einfachen Ziel gegründet, nämlich Kinder dazu anzuregen, weniger fernzusehen und öfters raus zu gehen.

    Denise Lewis, die eine Podiumsdiskussion darüber leitete, wie wichtig es ist, Kinder zu einer aktiveren Lebensweise zu motivieren und welche Rolle die Eltern, Lehrkräfte und der Staats dabei spielen, beschrieb GO Run For Fun als eine wunderbare Initiative, die viel Spaß macht.

    „Mein ganzes Leben lang hat Sport eine Rolle gespielt, doch hierbei habe ich mitgemacht, weil es Spaß machte“, erzählt sie. „INEOS‘ Initiative ist fantastisch!“

    Gelungener Start des INEOS-Pilotprojekts in Schulen

    Die INEOS-Kampagne, mit der eine gesündere Generation herangezogen werden soll, wurde in den Schulen sehr positiv aufgenommen.

    Im Februar 2017 wurden 65 Grundschulen in Großbritannien für die Teilnahme an einem Pilotprojekt ausgewählt.

    „Wir wollten etwas ins Leben rufen, das den Kindern Spaß macht, aber eine ernste Botschaft vermittelt“, erklärt John Mayock.

    Die Ergebnisse des Pilotprojekts liegen jetzt vor, und die Kommentare von Kindern und Lehrkräften waren bisher außerordentlich positiv.

    „Es war bisher echt ermutigend“, so Mayock. „Wir sind jetzt dabei, die Ergebnisse zu analysieren, um die nächsten Schritte festzulegen und diese spannende Initiative auch an anderen internationalen Standorten einzuführen.“

    Im Rahmen des GO Run For Fun -Bildungsprogramms wurden jeweils zwei Kinder von jeder der 65 Schulen als „Agents” ausgewählt, um ihre 19.500 Klassenkameraden/-innen dazu anzuregen, gesünder zu essen und ein aktiveres Leben zu führen.

    Die „Agents“ erhielten die Aufgabe, ihre Freunde/innen in jeder Woche der Vorbereitung auf einen 2 km langen „GO Run in eine Zeile For Fun“-Lauf bei verschiedenen Aufgaben anzuleiten.

    „Der Gedanke war, den Kindern die wahren Vorteile einer gesunden und aktiven Lebensweise aufzuzeigen“, so Mayock.

    Ein Teil dieser Botschaft bestand darin, die Kinder dazu anzuregen, weniger Zucker zu essen – und stattdessen mehr Wasser zu trinken.

    Die Aufgaben konnten in Pausenzeiten, während der Mittagspause oder im Klassenzimmer ausgeführt werden.

    „Das war wichtig, weil die Lehrkräfte dadurch flexibler waren“, so Mayock.

    INEOS beschloss, sein Bildungsprogramm zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden einzuführen, nachdem es von zahlreichen Schulen, die an GO Run For Fun teilnehmen wollten, um Rat hinsichtlich der Verbesserung der Fitness und zu gesunder Ernährung gefragt worden war.

    Der INEOS-Vorstandsvorsitzende Jim Ratcliffe hatte anfänglich zwölf Kurzfilme in Auftrag gegeben, in denen das keine Anführungszeichen-Maskottchen Dart vorgestellt wurde.

    Seitdem hat INEOS sich an Lehrkräfte gewandt, die gute Arbeit auch lange nach dem Rennen im Unterricht fortzusetzen.

    „GO Run For Fun ist mittlerweile so viel mehr als nur ein heiteres Rennen“, kommentiert Mayock.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    Wie können wir Kinder dazu motivieren, zuckerhaltige Nahrungsmittel aufzugeben?

    WIR stellen fest, dass es immer mehr Initiativen gibt, mit denen Kinder dazu angeregt werden sollen, sich gesünder zu ernähren. Schulen übernehmen allmählich ihren Teil der Verantwortung, und Einzelhandelsketten führen ebenfalls Initiativen ein (z. B. zusätzlich Bonuspunkte für Kundenkarteninhaber beim Kauf von Obst und Gemüse). Auch hier wiederum motiviert der spielerische Aspekt Kinder und Eltern, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir unsererseits gehen Partnerschaften mit „gesunden Alternativen“ für Massensportveranstaltungen ein, bei denen wir zum Beispiel Läufe für Kinder anbieten. Dies sind gute Zeichen, doch alles in allem ist es weitaus schwieriger, sich in diesem Bereich für eine gesunde Lebensweise einzusetzen. Es bedarf vor allem einer Änderung der Denkweise der Eltern, und das ist heutzutage/zurzeit nach wie vor sehr problematisch, da die Zahl der übergewichtigen Kinder heute höher ist als je zuvor.
    Jeroen Plasman, The Energy Lab

    WÄHREND die Zusammenhänge von Fettleibigkeit und Zucker außerordentlich komplex sind, liegen die Fakten über die Auswirkungen von Zucker auf die Zähne auf der Hand. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nicht zu widerlegen: Zucker nährt Bakterien, die Säure produzieren, die wiederum die Zähne angreift. Und Karies ist derzeit in Großbritannien der Hauptgrund für Krankenhauseinweisungen kleiner Kinder. Wir haben dazu aufgerufen, dass dringend etwas getan werden muss, um den Zuckerkonsum der Bevölkerung zu reduzieren, vor allem Maßnahmen zur Reduzierung der empfohlenen Tagesmenge bis hin zum Marketing, zur Etikettierung und zur Umsatzsteuer- Einfach über das Thema zu sprechen, kann wesentlich dazu beitragen, das Bewusstsein über die Menge- von Zucker in beliebten Nahrungsmitteln – einschließlich solcher, die als „gesund“ vermarktet werden – zu schärfen und so die Zahngesundheit bei der Bevölkerung insgesamt zu fördern.
    Graham Stokes, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Wissenschaft des britischen Zahnärzteverbands (British Dental Association

    ALS Theresa May zur britischen Premierministerin wurde, machte sie das Versprechen, sich um die Armen und Kranken zu kümmern. Ihr ehemaliger Berater Nick Timothy jedoch kürzte David Camerons evidenzbasierten Plan zur Bekämpfung von Übergewicht innerhalb von nur drei Wochen von 37 auf 13 Seiten und strich damit eine Reihe wichtiger politischer Maßnahmen. Daher war ich erstaunt zu hören, dass nach der gekürzten Rede der Königin nicht mit einem Wort die Stärkung des Plans der britischen Regierung zur Bekämpfung der Fettleibigkeit unter Kindern erwähnt wurde – der größten Gesundheitskrise der Bevölkerung, mit der wir gegenwärtig konfrontiert sind. Das Gesundheitswesen ist stark unterfinanziert, wenn man ihre Kosteneffizienz betrachtet. Es ist erstaunlich, dass Theresa May eine Milliarde Pfund Sterling aufbringen kann, um eine Regierung zu bilden, es aber nicht schafft, eine Million Pfund aufzubringen, um Millionen von Briten vor Übergewichtigkeit, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck zu bewahren.
    Graham MacGregor, Professor für Herz-Kreislauf-Medizin, Queen Mary University London

    NAHEZU ein Viertel des zusätzlichen Zuckers in unserer Ernährung geht auf Erfrischungsgetränke zurück, und Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren nehmen 40 Prozent ihrer zusätzlichen Zuckermenge mit Erfrischungsgetränken auf. Wir plädieren seit vielen Jahren für eine Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke, da wir der Meinung sind, dass eine solche Steuer klare Vorzüge für die Zahngesundheit mit sich bringen würde. Wir haben die Ankündigung der britischen Regierung über die Erhebung einer Steuer auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke ab dem Jahr 2018 begrüßt, rufen aber zu weiterführenden Maßnahmen auf, die sich auf noch mehr zuckerhaltige Nahrungsmitteln und Getränke beziehen, und dass die Einnahmen aus dieser Zuckersteuer zur Finanzierung von Initiativen zur Förderung der Zahngesundheit unter Kindern eingesetzt werden.
    Britischer Zahnärzteverband (British Dental Association)

    BEWEISE zeigen, dass eine langsame Änderung des Gleichgewichts der Zutaten in alltäglichen Lebensmitteln oder eine Änderung der Produktgröße ein erfolgreicher Weg zu einer besseren Ernährung sind. Denn diese Änderungen sind universell und beruhen nicht auf Änderungen der Verhaltensweisen des Einzelnen. Wir stehen einem breit angelegten strukturierten Programm zur Zuckerreduzierung vor, um Zucker aus denjenigen Produkten zu beseitigen, die von Kindern am meisten konsumiert werden. Alle Bereiche der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden dahingehend beeinflusst, den Gesamtzuckergehalt bei einer Reihe von Produkten, die zum Zuckerkonsum von Kindern beitragen, bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zu reduzieren.
    Public Health England

    DER VERSUCH, Zucker in der Ernährung zu reduzieren, scheint oftmals eine unmögliche Herausforderung zu sein, denn Zucker scheint sich in den unterschiedlichsten Lebensmitteln zu verbergen. Dennoch kann man viele kleine Dinge tun, um die tägliche Zuckeraufnahme zu reduzieren. Es ist wichtig, möglichst kleine Anpassungen unserer Ernährung und Lebensweise vorzunehmen, um den täglichen Zuckerkonsum zu reduzieren. Aufschlussreich ist, dass unser Gaumen sich tatsächlich schon nach kurzer Zeit an weniger zuckerhaltige Nahrungsmittel gewöhnt und uns dann Lebensmittel, die wir vorher gegessen haben, viel zu süß erscheinen.
    Action on Sugar

    WIR haben handfeste Beweise dafür, dass das Risiko auf Übergewicht, Fettleibigkeit und Karies gesenkt wird, wenn unsere gesamte Energiezufuhr zu maximal 10 Prozent aus freiem Zucker besteht. Es ist unerlässlich, dass Länder Änderungen bei ihren politischen Maßnahmen durchführen, wenn sie ihr Engagement zur Reduzierung der Last nicht-übertragbarer Krankheiten erfüllen wollen.
    Dr. Francesco Branca, Direktor der Abteilung Ernährung für Gesundheit und Entwicklung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

    4 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    INEOS veranstaltet „Tour de Force“

    INEOS stellt seine Beschäftigten gerne vor die Herausforderung, die zusätzliche Anstrengung für sich selbst und für andere auf sich zu nehmen. Und dieses Jahr gab es keine Ausnahme.

    Doch sogar INEOS war erstaunt über die schnelle Reaktion seiner Beschäftigten aus aller Welt auf seinen jüngsten Aufruf zum sportlichen Wettkampf!

    Nur eine Woche vor Beginn der diesjährigen Tour de France wurden Teams von bis zu 20 Teilnehmende eingeladen, im Rahmen der ersten „Tour de France Challenge“ von INEOS jede Etappe des berühmtesten Radrennens der Welt zurückzulegen.

    „Wir hatten nicht mehr als 15 Teams erwartet“, so Fred Michel, der das Konzept zusammen mit Jeroen Plasman und Richard Longden erdacht hat.

    Doch innerhalb einer Woche hatten 1.000 Teilnehmer aus mehr als 40 Teams zusammen über 300.000 km zurückgelegt – das entspricht einer Radstrecke von über sieben Mal rund um die ganze Welt.

    Während die echten „Tour de France“-Teilnehmende ihren harten Wettkampf durch ganz Frankreich veranstalteten, um den begehrten Titel zu erringen, legten die INEOS-Teams ihre Kilometer in der knapp bemessenen Zeit vor, während und nach der Arbeit zurück.

    Das einzige Kriterium war, dass jedes Teammitglied festlegen musste, welche Strecke es täglich zurücklegen würde.

    „Eines unserer Ziele war schlicht und einfach, unsere Beschäftigten dazu anzuspornen, sich mehr zu bewegen als normalerweise“, so Fred, der E-Mails von Beschäftigten erhielt, die ihm für die Veranstaltung des Events dankten.

    „Sie sind sonst nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, doch wegen des Wettkampfs beschlossen sie, ihre Räder zu satteln und hatten Spaß dabei“, berichtet er. „Andere hatten ihre ganze Familie dazu angeregt, an den Wochenenden Rad zu fahren, und auch dies hatten sie vorher nicht getan.“

    Über 15 Millionen Zuschauer/innen hatten die diesjährige Tour-de-France-Strecke gesäumt, als die Sportler/innen ihrem Ziel in der französischen Hauptstadt – mit dem Endspurt über die Champs-Elysées – entgegen strebten.

    Die INEOS-Teams hingegen sahen kaum andere außer ihren eigenen Teamkameraden/innen, selbst als sich der Wettkampf dem Ende näherte.

    Nach Abschluss des Rennens hatten sie alle zusammen fast zwei Millionen Kalorien verbrannt!

    Doch ganz im Sinne des Wettkampfgeists von INEOS wurden auch Preise verliehen.

    Die „Fünf von Antwerpen“ wurden als das Team geehrt, das die größte Entfernung bewältigt hat. Zusammen legten sie eine Strecke von 17.481 km zurück.

    „Was so erstaunlich an dem „Tour de France“-Wettkampf ist, dass man sehen kann, wie die Leute sich selbst übertreffen können und wie wichtig es ist, Teil eines Teams zu sein, weil sie sich wirklich gegenseitig stärken“, so Fred Michel, „Für uns ist das die Philosophie von INEOS.“

    Das begehrte gelbe Trikot von INEOS ging an Stéphane Frigiolini, 31, aus Tavaux. Er hat die gesamte Strecke von 3.540 km in 23 Tagen alleine zurückgelegt.

    Das rosa Trikot ging an Jane Kinsella als die Frau, die die weiteste Entfernung zurückgelegt hat. Sie fuhr insgesamt 1.275 km. Auch Ihre Kollegin Christina Schulte gewann ein rosa Trikot, und zwar dafür, dass sie die weiteste Strecke bergauf gefahren ist mit einer Steigung von insgesamt 1.365 m.

    Sieger des weißen Trikots war Stef Raets, der mit 804 km unter den Teilnehmern unter 25 Jahren am weitesten radelte.

    Das Trikot des „Königs des Gebirges“, das demjenigen vorbehalten war, der sich das Rennen dadurch erschwert hatte, indem er die weiteste Strecke bergauf zurücklegte, wurde an Matthew Rimmer verliehen. Er hat eine Steigung von 2.953 m bewältigt.

    Und die „Drei aus Grangemouth“ waren Sieger des Halbstrecken-Teamsprints.

    Doch die wahren Gewinner/innen des INEOS-Wettkampfs waren wohl die Bedürftigen, an die die Spenden gingen. Zu Beginn hatte INEOS die Zusage gemacht, an jedes Team für die Tour über 21 Tage 1.000 £ zu spenden, wobei die Teams ihre Stiftungen frei wählen konnten.

    Als das Rennen beendet war, hatten 1.037 Teilnehmer aus 41 Teams insgesamt 324.393 km zurückgelegt – und Spenden in Höhe von 40.049 £ für wohltätige Zwecke erradelt. Für uns ist das die INEOS-Philosophie.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    „ACTION STATIONS“

    Ehemaliger Olympia-Teilnehmer richtet Online-FitnessInfozentrum ein, um zu helfen, die Zukunft der
    INEOS-Beschäftigten mitzugestalten

    JEMAND soll einmal gesagt haben, dass Bewegung nicht nur den Körper verändert, sondern auch den Geist, die Einstellung und Laune.

    Es kommt nicht darauf an, wer dies war. Doch jemand, der diese Denkweise versteht, ist John Mayock, ein ehemaliger Olympia-Teilnehmer, der jetzt geholfen hat, die „Energy Station“, das Online- Fitness-Infozentrum von INEOS, einzurichten.

    John Mayock hatte sehr schnell erfasst, dass Gesundheit und Wohlbefinden den Kern des Ethos von INEOS bildeten, besser zu sein und scharfsinniger zu bleiben als seine Konkurrenten, nachdem er vor etwa einem Jahr bei dem Unternehmen anfing.

    „Ich wusste durch meine Arbeit für INEOS für GO Run For Fun und für The Daily Mile, dass INEOS sich engagiert für eine Verbesserung der Gesundheit von Kindern einsetzt“, so Mayock. „Doch dort endet dieses Engagement nicht.“

    INEOS war schon immer der Überzeugung, dass sich eine gesunde Lebensweise positiv auf Körper, Geist und Seele aller seiner Beschäftigten auswirkt – und so bemüht es sich nach Kräften, ihnen diesen Weg zu erleichtern.

    Man braucht sich nur die neue Zentrale von INEOS in London anzusehen, die mit einem der größten privaten Fitness-Studios in ganz Großbritannien ausgestattet ist, und sein neues dreistöckiges Bürogebäude in Deutschland, in dem ebenfalls ein Fitness-Studio eingerichtet worden ist.

    „Was INEOS betrifft, so heißt einsatzfähig zu sein, nicht einfach nur, sicher zu sein“, so Mayock. „Es geht darum, gesund und vital zu sein, sein Bestes zu geben und gerne zu arbeiten.“

    Als Sportler, der einst von dem Wunsch getrieben war, seine eigene Leistung auf der Bahn zu verbessern, hat er sich jetzt ein weiteres Ziel gesetzt.

    „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den 17.000 Beschäftigten von INEOS weltweit zu helfen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern, ganz gleich, welche Position sie haben, welche Ziele oder wie fit sie sind“, erklärt Mayock.

    Und der Startschuss dazu ist die „Energy Station“, konzipiert von John und Golazo, einem Unternehmen, das vom ehemaligen belgischen Langstreckenläufer Bob Verbeeck gegründet wurde, der der Überzeugung ist, dass die Beteiligung an Sport zu einer besseren Welt führt.

    Wenn die „Energy Station“ im ganzen INEOSKonzern eingeführt worden ist, wird diese Plattform zur zentralen Anlaufstelle für alle Beschäftigten, um sich über geplante Läufe, Radrennen, Triathlon- Wettkämpfe und sämtliche Aktivitäten ihrer Kollegen/ innen weltweit zu informieren.

    Hier werden die Beschäftigten aller INEOSStandorte die Gelegenheit haben, ihre Leistungen zu registrieren, sich mit anderen zu verbinden, über ihre Abenteuer zu berichten und andere wie sich selbst zu besseren Leistungen herauszufordern.

    Außerdem wird die „Energy Station“ auch Hilfe und fachkundige Beratung über Training und Ernährung bereitstellen – ob Sie einfach nur jede Woche mehr zu Fuß gehen oder für einen Marathon trainieren wollen.

    „Diese Plattform ist für jedermann“, erklärt Mayock. „Sie hat nichts Elitäres an sich.“

    INEOS hat sich auch mit bekannten Sportartikelherstellern zusammengeschlossen, um Fitness-Ausrüstungen zu vergünstigten Preisen anzubieten, was wiederum Erlöse für die lokalen Fitness-Initiativen von INEOS einbringen wird.

    „Wir wollen die bestehenden Initiativen, die innerhalb des gesamten INEOS-Konzerns geführt werden, zusammenbringen, und das Wachstum neuer Initiativen anregen“, so Mayock.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    Graduates melden sich im heiben Eifer des Gefechts an

    DIE VORBEREITUNGEN auf den für nächstes Jahr geplanten „IN NAM Challenge“ sind bereits im Gange.

    „Jeder kann daran teilnehmen“, so Projektleiter John Mayock. „Keiner wird ausgeschlossen. Alles in allem haben 48 Graduates die Gelegenheit zur Teilnahme, doch 30 werden realistisch sein.“

    Er beschreibt die bisherige Resonanz als hervorragend, insbesondere von Graduates aus den Vereinigten Staaten.

    Jennifer Niblo, eine 24-jährige Support- Verfahrenstechnikerin des Standorts Grangemouth in Schottland, wird wieder nach Namibia reisen Doch dieses Mal wird sie als „Botschafterin“ fungieren.

    Ihre Rolle wird darin bestehen, die nächste Gruppe zu beraten, zu inspirieren und mit ihr zu trainieren.

    „Meine Aufgabe besteht darin, sie dazu zu motivieren, von dieser lebensverändernden Erfahrung optimal zu profitieren und sie daran zu erinnern, dass all das harte Training die Mühe wert ist“, erklärt Jennifer.

    Die Erfahrung war für Jennifer so lebensverändernd, dass sie hofft, dass sich mehr Graduates anmelden und entdecken werden, dass man alles erreichen kann, wenn man es entschieden angeht.

    „Ich kann’s kaum erwarten, wieder nach Namibia zu reisen“, meint sie. „Es war eine großartige Gelegenheit, infrage zu stellen, wozu man meint, fähig zu sein und die Grenzen zu durchstoßen, und das in einem Land mit einer atemberaubenden Landschaft und wilden Tieren.“

    Nach ihrer Rückkehr nach Großbritannien fühlte sich Jennifer gesünder und fitter.

    „Um diese Zeit letztes Jahr schaffte ich es kaum, eine kurze Strecke zu laufen, aber jetzt kann ich nach einem harten Arbeitstag mit einem Lauf draußen meinen Kopf freibekommen und fühle mich danach im Allgemeinen wesentlich besser, glücklicher und vitaler. Ich bin mir jetzt auch bewusst geworden, dass es auf schwierige Probleme bei der Arbeit nicht immer eine klare Antwort gibt. Man muss halt dran bleiben und sich Stück für Stück durchringen, um bis zum Ende zu gelangen.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 13
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    Jenseits von Afrika – und auf alles vorbereitet

    Graduates überleben Wüstenhitze in Namibia und entdecken, dass sie unter schwierigen Bedingungen zu weit mehr fähig sind, als sie jemals gedacht hätten

    ES war für einige wenige Privilegierte eine kurze, aber intensive Lernerfahrung in dem, worauf es im Leben vielleicht wirklich ankommt.

    Luft. Nahrung. Wasser. Und Schutz.

    Dies sind nach dem amerikanischen Psychologen Abraham Maslow die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen. Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, wollen wir mehr.

    In der modernen Welt von heute haben – und fordern – wir weit mehr. Alles, was wir brauchen, ist in greifbarer Nähe. Wir können unsere Lebensmittel vom Fitness-Studio aus bestellen, eine SMS an jemanden am anderen Ende der Welt senden und die Heizung abschalten, wenn wir gerade in der Kneipe sind.

    Doch was geschieht, wenn diese „lebensnotwendigen Dinge“ plötzlich nicht mehr da sind?

    Das haben neunundzwanzig Graduates von INEOS selbst herausgefunden, als sie sich zu einem Lauf, Radrennen und Trekking über eine Strecke von 350 km unter extremen Bedingungen durch die brennend heiße afrikanische Wüste bei einer der seltensten und härtesten Teambuilding-Herausforderungen, die ein Unternehmen jemals gestellt hat, anmeldeten.

    Dabei lernten sie sehr schnell, dass die Stimmung nicht durch einen Bonus steigt. Dies passierte eher durch den flüchtigen Blick auf ein seltenes schwarzes Nashorn, eine kühlende Brise, den atemberaubenden Anblick des Sonnenaufgangs vom Gipfel des Brandbergs, dem höchsten Gipfel Namibias, oder wenn nach einem langen und ermüdenden Tag in der Wüste schließlich das Basislager in Sicht war.

    Die Graduates arbeiteten gut als Team zusammen und unterstützten sich gegenseitig, als sie sich durch das schwierige und unwirtliche Gelände vorwärts kämpften.

    „Manchmal schoben wir uns gegenseitig Felsen hinauf, andere Male zogen wir uns gegenseitig hinauf“, erzählt Gabby Isidro, eine 26-jährige Traderin im Bereich Energie und Kohlendioxid, die im INEOS-Büro in Hans Crescent in London tätig ist.

    Für den INEOS-Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe war dies eine gelungene Herausforderung.

    Er hatte dem INCH-Magazin kurz vor ihrer Abreise nach Namibia gesagt: „Es ist bemerkenswert, was Leute fertigbringen, wenn sie die Hindernisse in ihren Köpfen über Bord werfen.“

    Und so fühlt Gabby sich ganz gewiss heute.

    „Ich glaube, dass man sich seiner körperlichen und geistigen Kraft eigentlich nicht bewusst ist, bis man an seine äußersten Grenzen kommt“, meint sie.

    Gabby gibt bereitwillig zu, dass es für sie ganz untypisch war, freiwillig an dem sechstägigen Abenteuer ins Ungewisse teilzunehmen. Sie war nicht übermäßig sportlich, und ihre Mutter Julia war nicht gerade begeistert von dem Gedanken, dass ihre Tochter bei brennender Hitze durch die unberührte Wüste Namibias laufen, trekken und Rad fahren würde.

    „Ich war übergewichtig und hatte überhaupt keine Kondition, und meine Mutter war wegen meines rechten Handgelenks besorgt, das teils aus Metall, teils aus Kunststoff besteht“, erklärt Gabby. „Ich hatte im Alter von 18 bis 22 Jahren fünf Operationen, und sie war besorgt, dass all die OPs zur Wiederherstellung des Gelenks zunichtegemacht werden könnten.“

    Doch das Kriterium für die Teilnahme war ganz einfach: Wenn du glaubst, du schaffst es, dann bist du mit dabei – und Gabby glaubte, sie würde es schaffen.

    Sie nahm auch an, sich mit einem Lächeln erinnernd, dass sie als halbe Portugiesin vielleicht besser mit der glühenden Hitze zurechtkommen würde als einige der hellhäutigeren Graduates.

    „Ich war fest entschlossen, es zu tun“, meinte sie. „Ich wollte gesund und fit werden. Ich wusste, dass ich für die Radtour eine Titanium-Schale und einen Kompressionsstrumpf tragen musste, doch das zeigte mir, dass es immer einen Weg gibt, vermeintliche Hindernisse zu überwinden.“

    Das Vorbereitungstraining war zwar intensiv, aber ungemein wertvoll.

    „Ich muss jede Woche reisen und trage viel Verantwortung, was ich liebe, doch ich erinnere mich daran, dass ich mitten im Winter den Januar über in Norwegen, Belgien und der Schweiz war und versuchte, mein Training in meinen Terminplan einzufügen. Ich habe jedoch sehr schnell gelernt, meine Zeit besser in den Griff zu bekommen und mich daran gewöhnt, meine Sportsachen überall mit hinzunehmen.“

    Im Mai bestiegen sie und ihre 28 INEOS-Kollegen und -Kolleginnen aus aller Welt ein Flugzeug nach Windhoek, das möglicherweise den kleinsten internationalen Flughafen der Welt hat.

    Kasper Hawinkel, ein Produktionsingenieur von INEOS Oxide in Belgien, erinnert sich gut an die Reise.

    „Ich erinnere mich daran, dass ich einige Zweifel daran hatte, die ganze Herausforderung bewältigen zu können“, meinte er. „Ich hatte es nicht für möglich gehalten, in einer Woche 190 km mit dem Fahrrad zurückzulegen und dazu noch zwei Halb-Marathons und einen Marathon zu laufen. Ich hatte mich geirrt.“

    Auch Gabby war recht nervös, doch bevor sie sich wirklich auf die bevorstehende Herausforderung konzentrieren konnte, nahm sie Anrufe von potenziellen Anbietern an, die Angebote für ein INEOS-Energiegeschäft unterbreiteten.

    „Zu Hause habe ich immer mein Telefon dabei, doch da draußen gibt es nichts, keine E-Mails, keine Computer“, sagt Gabby. „Ich dachte, dass ich damit Schwierigkeiten haben könnte, doch es war wirklich eine Freude für mich, einmal ganz von der Arbeit – und von der Welt um mich herum insgesamt – abschalten zu können.“

    Alle durften 15 kg Gepäck mitnehmen.

    Außer den wesentlichen Dingen, wie verschiedenen Schuhen zum Laufen, Radfahren und Trekken, packte Gabby auch ein wenig Make-up ein. Die Haarglätter aber blieben zu Hause.

    Jeder Tag brachte neue Herausforderungen.

    Doch die Graduates gingen – als Team – voll an.

    „Man nimmt jeden Tag einfach so. wie er kommt“, meint Gabby. „In mancher Hinsicht kann man ihn nicht planen. Du steckst mitten in der Wüste, hast keine andere Wahl und musst von A nach B, also nützt es nichts, zu klagen.“

    Doch da war auch ein echtes Gefühl von Stolz – und ein Bewusstsein, dass sie alle zusammen in einem Boot saßen.

    „Das hat mir sicherlich geholfen, durchzuhalten“, meint Kasper. „Ich hatte viele körperlich und mental schwierige Momente, wollte aber nicht aufgeben und das Team enttäuschen.“

    Jill Dolan von INEOS‘ Personalabteilung hatte den Teilnehmenden vor ihrer Abreise im Namen des „Nam’17“-Projektteams eine Nachricht mit den besten Wünschen geschickt.

    „Herausforderungen bringen das Beste im Menschen hervor, da sie beweisen, dass man zu Dingen fähig ist, die man nicht glaubte, bewältigen zu können“, so Jill Dolan. Diese Graduates werden auch Freundschaften fürs Leben geschlossen haben auf ihrer gemeinsamen Reise voller Errungenschaften und Herausforderungen für den Einzelnen und das Team.“

    Laut Kasper und Gabby sind lebenslange Freundschaften entstanden.

    „Wir haben dieses unvergessliche Erlebnis alle miteinander geteilt“, sagt Kasper.

    Die Teilnehmenden waren vor der extremen Hitze gewarnt worden.

    „Wenn man zurückblickt, dann ist das beängstigend“, meint Gabby. „Doch wenn man da ist, geht man die anstehende Aufgabe einfach an. Wir waren absolut entschlossen, jeden Tag durchzustehen.“

    Auch der Wind war ein ständiger Begleiter, manchmal war es unerträglich.

    „An einem Tag hatten wir so starken Wind, dass wir fast drei Stunden brauchten, um zehn Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen, und das bei 47 Grad Hitze“, berichtet Gabby. „Es war gnadenlos.“

    Fast die Hälfte ihrer Kollegen/innen mussten an diesem Tag wegen Dehydrierung behandelt werden. Doch Gabby hielt durch – allerdings stürzte sie drei Kilometer vom Basislager entfernt mit dem Fahrrad.

    „Zuerst dachte ich, ich hätte mir den Schädel gebrochen, denn ich konnte wegen all des Bluts nicht richtig sehen“, erzählt sie. „Doch es stellte sich heraus, dass ich trotz Platzwunde am Kopf nur eine Beule an der Stirn hatte.“

    Dieses Erlebnis hat sie verändert – nicht zuletzt, weil sie jetzt eine kleine Narbe an der Stirn hat.

    „Es hat mir geholfen, die Dinge in eine andere Perspektive zu rücken und mit schwierigen oder angespannten Situationen besser fertig zu werden“, sagt sie. „Wenn mir die Arbeit zu viel wird, dann kann ich einfach an irgendeinen Augenblick in Namibia zurückdenken und mir sagen, das haben wir geschafft.“

    Sie ist auch fest entschlossen, fit zu bleiben – egal, wie viel sie zu tun hat.

    „Mir ist jetzt klar geworden, dass ich gesund, fit und körperlich topfit mit allem, was mir begegnet, fertig werden kann“, sagte sie.

    Phill Steffny, ein Safari-Führer aus Kapstadt, war einer der Tourenführer auf der Reise.

    „Es war ein atemberaubendes, lebensveränderndes Erlebnis“, meint er. „Und alle haben sich verändert.“

    Die Entschlossenheit und der feste Wille, den die Teilnehmenden gezeigt hätten, seien inspirierend gewesen.

    „Diese Art von Leuten arbeitet für INEOS“, sagt er. „Das liegt in ihrer DNA.“

    Phill wird einer der Tourenführer sein, die die Graduates im nächsten Jahr in die Wüste führen werden.

    „Ich denke, jede und jeder kann Erstaunliches vollbringen“, sagt er. „Man hat vielleicht keine Ahnung, wie man‘s machen soll. Aber wenn man die Gelegenheit bekommt, dann verstehe ich nicht, warum man es nicht machen will.“

    Er fügt hinzu: „Wenn man alleine dort draußen ist, dann ist das etwas anderes. Doch sie waren ein Team. Alle saßen im selben Boot. Einen Tag fühlt man sich vielleicht gut, den nächsten miserabel. Das ist wie im normalen Leben. Das ist dasselbe.“

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    Die Vision von INEOS ist wegbereitend für neue Möglichkeiten in Europa

    Die bahnbrechende Entscheidung von INEOS, Schiefergas aus Nordamerika auszuführen, hat den Weg für neue Investitionen auf europäischem Boden bereitet.

    Diese kostengünstigen Rohstoffe sollen jetzt im Rahmen von Plänen zur Erweiterung der Ethylen- und Propylen-Produktion für diverse INEOS-Geschäftsbereiche in Europa eingesetzt werden.

    Die Mengen aus der neuen Produktion sollen den Derivat-Geschäften von INEOS zugeführt werden, und zwar als Ersatz für das Ethylen und Propylen, das derzeit von anderen Herstellern hinzugekauft wird.

    Alles in allem sind Investitionen von nahezu 2zwei Milliarden. Euro in neue petrochemische Anlagen in Europa geplant, wobei Belgien, Norwegen und Schottland als Standorte für bedeutende Investitionen infrage kommen.

    „Ohne den Zugang zu kostengünstigeren Rohstoffen wären diese Investitionen nicht möglich“, so Gerd Franken, CEO von INEOS Olefins & Polymers North.

    Die Arbeiten zum Ausbau der Krackanlagen in Rafnes, Norwegen, und Grangemouth, Schottland, werden voraussichtlich 2019 beginnen. Nach der Fertigstellung könnten sie INEOS‘ Gesamtproduktionskapazität von Ethylen um bis zu 900 Kilotonnen erhöhen.

    Außer den Investitionen in Ethylen plant INEOS auch den Bau einer neuen Anlage für die Produktion von 750 Kilotonnen Propylen, wobei Antwerpen in Belgien einer der möglichen Standorte sein könnte.

    „Der Einsatz kostengünstiger Rohstoffe zur Erhöhung der Selbstversorgung unserer europäischen Betriebe wird unsere Position in Europa stützen und helfen, unsere Geschäfte vor dem Druck durch Importprodukte zu schützen“, so Gerd Franken. „Dies wird zunehmend wichtiger, da im Laufe der nächsten Jahre in den USA bedeutende neue Kapazitätserweiterungen stattfinden werden.“

    Der Beschluss über den Ausbau der Kapazitäten am Standort Grangemouth ist eine besonders gute Nachricht für die Beschäftigten dieses Standorts, die im Jahr 2013 eine mögliche Schließung der Ethylen-Produktionsanlage aufgrund der schwindenden Mengen an Nordseegas zu befürchten hatten.

    „Das war unser einziger Rohstoff, der dabei war, uns auszugehen“, so John McNally, CEO von INEOS Olefins & Polymers UK. „Phasenweise war die Anlage nur zu 50 Prozent ausgelastet.“

    Laut den Aussagen des INEOS-Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe wären dies die ersten bedeutenden Investitionen in die petrochemische Industrie in Europa seit vielen Jahren.

    „Zusammen entsprechen diese Investitionen dem Bau einer neuer Krackgroßanlage in Europa“, sagt er.

    Nach Meinung von Pete Williams, Leiter Investor Relations, zeigten diese Investitionen, durch die insgesamt bis zu 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, dass INEOS sich verpflichtet fühlt, die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandorts Europa aufrechtzuerhalten.

    INEOS produziert derzeit nahezu 4,5 Millionen Tonnen Ethylen und Propylen – die wesentlichen Bestandteile vieler Petrochemikalien – wobei es dennoch weiterhin der größte Einkäufer beider Rohstoffe in der Region bleibt.

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    Engagierte Suche nach einem Produktionsstandort

    Die Suche nach einem Standort für die Konstruktion des seiner Meinung nach weltbesten Allradfahrzeugs hat bereits begonnen.

    Der bevorzugte Standort ist Großbritannien, doch INEOS hat auch einige attraktive Angebote von dessen europäischen Nachbarländern erhalten.

    „Wir würden dieses Fahrzeug liebend gerne in Großbritannien bauen, da es sich aber um ein Geschäftsvorhaben handelt, muss unsere Vernunft stärker sein als unsere Herzen“, erklärt Tom Crotty, INEOS-Direktor für Unternehmensangelegenheiten.

    Der INEOS-Vorstandsvorsitzende Jim Ratcliffe, der in Nordengland geboren wurde, hat über die Jahre Bedenken angesichts des langsamen Niedergangs der Industrie in Großbritannien geäußert – und die Notwendigkeit, diesen Trend umzukehren.

    Doch nur die Zeit wird zeigen, ob Großbritannien sich als der beste Standort für INEOS Automotive erweist, um dort Hunderte Millionen Pfund in die Produktion seines Grenadier zu investieren.

    Jim Ratcliffe hatte zu Beginn des letzten Jahres eine Lücke im Allradfahrzeugmarkt erkannt, als Jaguar Land Rover die Produktion seines Kult-Geländewagens Defender an seinem Standort Solihull in den westlichen Midlands eingestellt hatte.

    In einem Gespräch mit dem INCH-Magazin im letzten Jahr hatte er erklärt, dass der Grenadier von INEOS zwar dem Defender nachempfunden sei, doch dass er kein Nachbau sein würde.

    „Er wird seinem Geist nachempfunden sein“, erklärte er. „Doch er wird eine wesentliche Verbesserung zu früheren Modellen darstellen.“

    Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, teilte mit, die Suche nach einem Produktionsstandort sei der jüngste Schritt in einem außerordentlich spannenden Vorhaben.

    „Unsere Pläne für das Fahrzeug sind weit fortgeschritten, und die Zeit ist gekommen, um zu entscheiden, wo es gebaut werden soll“, erklärte er.

    INEOS benötigt einen Standort, an dem eine Produktionsleistung von mindestens 25.000 Fahrzeugen pro Jahr nach höchsten Standards möglich ist.

    Völlig neue Produktionsstandorte, ehemalige Standorte von Automobilherstellern und selbst bestehende Produktionslinien, die für das neue Fahrzeug entsprechend konfiguriert werden können, werden in Betracht gezogen.

    Wir haben bereits Gespräche mit ranghohen Vertretern der britischen Regierung geführt, und uns wurde bereits großes internationales Interesse entgegengebracht“, so Tom Crotty.

    INEOS erklärt, sein neues Allradfahrzeug ist auf Landwirte, Forstarbeiter, Abenteurer und Entdecker sowie Enthusiasten ausgerichtet.

    „Es muss ein kompromissloser Offroader werden, der nicht nur für Abenteuer steht, sondern auch ein echtes Arbeitstier ist“, erklärte Ratcliffe.

    INEOS ist fest davon überzeugt, dass sein neues Fahrzeug eine echte, unverfälschte Alternative zu den heute gängigen Standard-SUVs darstellen wird.

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    INEOS beeindruckt die Märkte weiterhin mit starker Performance

    Nach einem herausragenden Start in diesem Jahr verzeichnete INEOS einen leichten Rückgang seiner Performance.

    Im ersten Quartal konnte der Konzern Erträge (EBITDA) in Höhe von 753 Millionen. Euro verzeichnen, das sind 199 Mio. Euro mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

    Im zweiten Quartal jedoch war sein Ergebnis, wenngleich es um 115 Millionen. Euro unter dem des ersten Quartals lag, mit 638 Millionen. Euro gegenüber den 570 Millionen. Euro des gleichen Vorjahreszeitraums beeindruckend.

    Finanzdirektor John Reece erklärte, der nordamerikanische Markt habe weiterhin von der Flexibilität im Hinblick auf den Einsatz kostengünstigerer Rohstoffe profitiert und die Lage in Europa sei dank der anhaltenden Euroschwäche gut.

    Er erklärte, dass auch die Märkte in Asien in dem Quartal eine gewisse Stärke verzeichnet hätten.

    O&P US habe ein EBITDA von 227 Millionen. Euro verzeichnet, der im Vorjahr 225 Millionen. Euro betrug.

    „Das US-amerikanische Krackanlagen-Geschäft zeigte während des gesamten Quartals solide Ergebnisse mit gesunden Margen und hohen Anlagenauslastungen“, so Reece.

    Es gab eine starke Nachfrage nach Polymeren, insbesondere in bestimmten Produktbereichen, wie Rohr- und Spritzgussprodukten.

    O&P Europa verzeichnete ein EBITDA von 210 Mio. Euro und damit einen Anstieg um 20 Millionen. Euro im Vergleich zum Vorjahr.

    „Die Nachfrage nach Olefinen war in dem angespannten Markt solide, wobei die Margen Topwerte erreichten“, so Reece.

    Die Butadien-Preise sind jetzt gesunken, nachdem sie im ersten Quartal ein hohes Niveau erreicht hatten. Die europäische Polymer-Nachfrage war in dem ausgeglichenen Markt zufriedenstellend mit soliden Mengen und gesunden Margen in dem Quartal.

    Der Geschäftsbereich Chemical Intermediates verzeichnete ein EBITDA von 201 Millionen. Euro im Vergleich zu 155 Millionen. Euro im Vorjahr.

    „Die verbesserte Leistung in allen Geschäftsbereichen setzte sich in dem Quartal fort, wobei eine anhaltend gute Produktnachfrage bei gleichzeitig angespannten angebotsseitigen Bedingungen infolge von geplanten und ungeplanten Ausfällen von Konkurrenten festzustellen ist“, so Reece.

    Im Oligomer-Geschäft war in den meisten Produktbereichen und Märkten eine Tendenz zu einer insgesamt starken Nachfrage zu verzeichnen.

    Im Oxide-Geschäft war die Nachfrage stabil, besonders stark war sie in den Bereichen Ethyl-Acetat und Butanol.

    Das Nitril-Geschäft erfreute sich aufgrund einer starken zugrundeliegenden Nachfrage, insbesondere im Bereich Acrylfaser, in Kombination mit Angebotsbeschränkungen wegen einiger Produktionsausfälle solide Ergebnisse.

    Die Phenol-Märkte blieben ausgeglichen, obwohl es in Europa einige Schwächen aufgrund des Kundendurchlaufs gab.

    Nach Aussagen von Reece habe sich der Konzern weiterhin auf das Cash-Management und die Liquidität konzentriert, wodurch er seine Nettoverschuldung in nur drei Monaten um 500 Millionen. Euro reduzieren konnte. Ende Juni lag die Nettoverschuldung bei etwa 5,2 Milliarden. Euro.

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    INEOS Köln zieht in neues Bürogebäude um

    ETWA 400 INEOS-Beschäftigte in Köln werden in Kürze umziehen.

    INEOS hat rund 30 Millionen. Euro in ein neues, dreistöckiges Bürogebäude investiert – das von dem„O“ in INEOS inspiriert wurde, um das gesamte Verwaltungspersonal erstmals an einem Standort zusammenzubringen.

    „Wir sehen diese Investition als ein klares Zeichen für unsere Zukunft und auch als ein Ausdruck dessen, wie wichtig dieser Standort für die INEOS-Gruppe ist“, so Dr. Patrick Giefers, kaufmännischer Geschäftsführer und Betriebsleiter.

    Es ist ein Großraumbüro, was in Deutschland ein noch relativ neues Konzept ist.

    „Dies ist nicht nur ein neues Gebäude“, erklärt Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln. „Hier geht es vielmehr um eine neue Arbeits- und Kommunikationsweise und wie man den Tag bei der Arbeit verbringt. Wenn ich heute die Tür meines Bürozimmers schließen würde, wüsste niemand, dass ich überhaupt hier drin bin.“

    Das wird sich ändern, wenn das Personal aus seinen Einzelbüros in das neue Gebäude umzieht.

    „Es kann eine Weile dauern, bis man sich daran gewöhnt hat, doch es wird sehr viel besser sein“, meint Anne-Gret.

    Die Beschäftigten werden sich in den Büros mit Glasfront sehen können.

    Doch INEOS hat nicht nur eine große Summe in das neue Gebäude investiert.

    Es wurde auch in die genaue Planung der Anordnung der einzelnen Beschäftigten investiert, nicht nur um eine gute Zusammenarbeit zwischen den neuen Abteilungen zu gewährleisten, sondern auch damit jeder glücklich und zufrieden ist – und es wurden vor der Anschaffung verschiedene Arten von Schreibtischen von Beschäftigten getestet.

    „Diese Dinge sind sehr wichtig“, meint Anne-Gret. „Die Art und Weise wie es angeordnet ist, bedeutet, dass man jetzt die Wahl haben wird, entweder an seinem Schreibtisch, in der Coffee Bar, in der Cafeteria oder in den sogenannten neuen Kommunikationszonen von INEOS zu arbeiten.“

    Das neue Gebäude bietet auch eine moderne Cafeteria, die von einem qualifizierten Ernährungsexperten geführt wird, der einen auf Nachfrage zum Essen berät, und ein internes Fitness-Studio, in dem die Beschäftigten sich fit halten können, wenn sie es möchten.

    Beim Richtfest letzten Monat erhielt INEOS ein großes Lob von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe für sein klares Engagement zur Sorge um die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Beschäftigten.

    Was mit dem alten Bürogebäude geschehen soll, ist noch nicht.

    Das neue Bürogebäude ist jedoch nur ein Teil eines Investitionspakets in Höhe von 211 Mio. Euro für den Standort, an dem auch eine neue Tankerbrücke, ein Kraftwerk und ein Versorgungstunnel zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil des Werkgeländes gebaut werden soll.

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    INEOS erwartet Entscheidung über Schiefergas-Kernbohrungen

    INEOS Shale will im Vereinigten Königreich weiterhin Schiefergas fördern.

    INEOS Shale hat jetzt zwei Gesuche zur Durchführung vertikaler Kernbohrungen in der Nähe von Sheffield eingereicht, um eine Analyse von Stichproben des Gesteins zu ermöglichen.

    Operations DIrector Tom Pickering bleibt zuversichtlich, dass die erste Bohrung bis Anfang nächsten Jahres vorgenommen werden könnte und glaubt, dass es bei der Öffentlichkeit ein wachsendes Interesse an der Schiefergasförderung gibt.

    „Grundeigentümer sind natürlich über Demonstranten besorgt, doch heute sieht der Hintergrund anders aus“, stellt er fest. „Die allgemeine Stimmung hat sich im Vergleich zu vor dreieinhalb Jahren, als wir begonnen haben, diesen Weg zu beschreiten, immens gewandelt. Es ist ein Sinneswandel festzustellen. Der Brexit hat eine wahre Neubesinnung bewirkt. Die Bevölkerung hat jetzt erkannt, dass wir sehr wohl über die Energiesicherheit des Vereinigten Königreichs nachdenken müssen.“

    Die Kosten für jede Bohrung könnten sich auf bis zu 12 Millionen. britische. Pfund belaufen.

    INEOS Shale ist jetzt im Besitz der Rechte zur Förderung von Schiefergas auf einer Fläche von über 4.800 Quadratkilometern Land im Vereinigten Königreich.

    Im Januar dieses Jahres erhöhte INEOS sein Gebiet durch die Übernahme von Moorland Energy einschließlich des Erwerbs der staatlichen Lizenzen zur Erforschung eines Gebietes, das sich von Helmsley bis nach East Ayton im östlichen Yorkshire erstreckt.

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    Oxide plant Erhöhung der Produktion

    NUR wenige Monate nach seiner Übernahme der 50-prozentigen Beteiligung von Arkema an Oxochimie plant INEOS Oxide, das Geschäft weiter auszubauen.

    So wird jetzt die Produktion einer neuen Reihe von Oxo-Derivaten, einschließlich 2-Ethyl-Hexansäure und Polyalkohole, zur Ergänzung seiner bestehenden Produkte in Betracht gezogen.

    Oxo-Alkohole werden hauptsächlich für die Produktion von Acrylestern, Diesel-Zusatzstoffen und Farben sowie zur Herstellung von Schmiermitteln eingesetzt.

    Diese neue Produktionsstätte soll voraussichtlich an einem der bestehenden Kernstandorte von INEOS – entweder in Zwijndrecht (Belgien), Köln (Deutschland) oder Lavéra (Frankreich) – angesiedelt werden.

    „Hierbei handelt es sich um ein bedeutendes Wachstumsprojekt für INEOS“, so Graham Beesley, CEO.

    Oxochimie war ein 50:50-Joint-Venture zwischen INEOS Oxide und dem französischen Chemie-Konzern Arkema, der von INEOS im März dieses Jahres komplett übernommen wurde.

    1 minute lesezeit Ausgabe 13
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    Globale Nachfrage fördert Investitionen in Europa

    INEOS Oxide will die kontinuierliche globale Nachfrage nach Vinylacetat-Monomer (VAM), einer wesentlichen Chemikalie für die Herstellung von Farben, Windschutzscheiben, Öltanks, PVC und Klebstoffen, zu seinem Vorteil nutzen.

    So sind Hunderte Millionen Euro für den Bau einer neuen Anlage an einem seiner integrierten europäischen Standorte – entweder in Saltend, Hull, Köln oder Antwerpen – geplant.

    CEO Graham Beesley beschrieb es als ein spannendes Vorhaben für INEOS.

    „Die Nachfrage nach VAM steigt in Europa weiterhin rasch an, doch es besteht derzeit eine ungünstige Abhängigkeit von Importen aus entfernten Regionen, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen“, stellt er fest. „Unsere neue Kapazität soll die Lücke stopfen und die Versorgungszuverlässigkeit für unseren Kundenstamm verbessern.“

    Alle drei Standorte werden über eine Pipeline oder einen Terminal mit dem Rohstoff Ethylen versorgt und verfügen über eine kostengünstige Logistik für den anderen wichtigen Rohstoff, Essigsäure. Außerdem liegen alle drei Standorte günstig, um den VAM-Markt effizient zu versorgen.

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    Deutschland als Standort für neue Cumol- Produktionsstätte gewählt

    INEOS hat in Deutschland den Bau einer eigenen Cumol-Produktionsgroßanlage mit Spitzentechnologie geplant.

    Diese Entscheidung folgte als Reaktion auf die Nachfrage seiner Kunden und auch mit dem Ziel, eine sichere Versorgung mit Cumol, einem wesentlichen Rohstoff für die Phenol- und Aceton-Produktionsanlagen von INEOS in Gladbeck und Antwerpen, zu gewährleisten.

    „Unser Plan zeigt eine klare Verpflichtung zu unseren europäischen Phenol-Standorten und zu unserem Geschäft“, so Hans Casier, CEO von INEOS Phenol.

    Die Inbetriebnahme der neuen Anlage soll bis zum Jahr 2020 erfolgen.

    INEOS Phenol ist der weltweit größte Produzent von Phenol und Aceton und der größte Verbraucher von Cumol. Es ist bereits Eigentümer und Betreiber einer der größten einsträngigen Cumol-Anlagen der Welt an seinem Standort in Pasadena, Texas.

    1 minute lesezeit Ausgabe 13
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    REKORDJAHR FÜR INEOS

    Als 2010 die Weltmärkte einbrachen, verlegte INEOS seinen Sitz aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nach sieben Jahren kehrt INEOS nun zurück und die Geschäfte laufen besser denn je

    INEOS erzielte im letzten Jahr Rekordgewinne.

    Der Gewinn vor Steuern betrug 4,3 Milliarden Euro – hier können nur noch die Allergrößten der Branche mithalten.

    Das Unternehmen zahlte nach eigenen Angaben auch 1,2 Milliarden Euro Schulden aus den eigenen Barreserven zurück und ließ ein Darlehen in der Höhe von 4 Milliarden Euro refinanzieren – was eine Ersparnis von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr brachte.

    „Das sind fantastische Neuigkeiten“, meinte INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Jim Ratcliffe. „INEOS ist in Bestform. Diese Zahlen belegen, dass das Geschäft besser läuft als je zuvor. Alle Geschäftsbereiche erbringen gute Leistungen und die erfolgreiche Refinanzierung zeigt eindeutig, dass dies vom Markt anerkannt wird.“

    INEOS-Finanzdirektor John Reece erklärte, INEOS hätte drei Monate lang an diesem Finanzpaket gearbeitet und damit eine Kostenreduktion und eine Verlängerung der Laufzeiten bis mindestens 2022 erreicht.

    „Und nicht nur das, wir waren auch um 50 Prozent überzeichnet – der Kreditmarkt hat also sehr viel Vertrauen in unser Unternehmen“, so Reece.

    Jim Ratcliffe hält INEOS für ein einzigartiges Unternehmen.

    „Wir haben es erst vor 18 Jahren gegründet und es wurde nie an der Börse eingeführt“, so Ratcliffe. „Es ist ein Tribut an alle Beteiligten – Geschäftsführung und Beschäftigte – dass es nun so gut läuft.”

    Die Nachricht vom Rekordjahr fiel zeitlich mit der offiziellen Eröffnung der neuen Firmenzentrale im Vereinigten Königreich im Londoner Knightsbridge zusammen.

    Nach Meinung Jim Ratcliffes reflektiert die Übersiedlung das Wachstum von INEOS im Vereinigten Königreich, wo mehr als 2 Milliarden Dollar investiert werden, sowie sein immenses Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft Großbritanniens.

    „Wir kehren nach Großbritannien zurück, weil hier eine Menge geschieht“, verkündete er vor Gästen bei der offiziellen Eröffnung der Firmenzentrale in Hans Crescent am 7. Dezember des letzten Jahres. „Das Vereinigte Königreich ist heute ein viel besserer Standort für Unternehmen als vor 10 Jahren und die konservative Regierung hat eine sehr positive Einstellung zur Wirtschaft.“

    INEOS beliefert derzeit viele britische Haushalte mit Gas; es betreibt ein wachsendes Handels- und Transportunternehmen; sein Chlorvinyl-Geschäft, das nun unter dem Namen INOVYN geführt wird, hat sich verdoppelt; der Standort Grangemouth wurde zu neuem Leben erweckt und im Norden Englands soll Schiefergas gefördert werden.

    Großbritanniens Entscheidung für den Austritt aus der Europäischen Union spielte keine Rolle, meinte er.

    „Wir machen uns keine Sorgen um den Brexit“, sagte er. „Letztendlich ist das Vereinigte Königreich der fünftgrößte Markt der Welt – den kann man nicht einfach ignorieren.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 12
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    INEOS’ GEBURTSSTÄTTE

    Es war Belgien, wo die INEOS-Erfolgsgeschichte vor 19 Jahren begann. Nun da das Unternehmen seine höchsten Gewinne bisher feiert, wirft INCH einen Blick auf die anhaltende Bedeutung Belgiens für INEOS und auf die ursprünglich in Belgien entwickelten Praktiken,
    die mittlerweile routinemäßig im gesamten Konzern angewandt werden

    ANTWERPEN ist ein Anziehungspunkt für den Handel, seit es im 12. Jahrhundert begann, Wein aus Deutschland nach England zu exportieren.

    Es ist also nur logisch, dass Jim Ratcliffe seine erste größere Transaktion hier abschloss, als er vor 19 Jahren einen ehemaligen BP-Standort in Zwijndrecht, Provinz Antwerpen, erwarb und INEOS gründete.

    Seither hat der Hafen von Antwerpen sich zu dem am stärksten integrierten Petrochemie-Cluster weltweit entwickelt. Er ist mit dem Rest der Welt über See, Schiene, Straße sowie ein umfangreiches, 1000 km langes Pipeline-Netzwerk verbunden.

    Und INEOS ist von einem Standort in Belgien zum drittgrößten Chemieunternehmen der Welt mit einem Umsatz von 40 Milliarden Dollar und 17.000 Angestellten an 67 Produktionsstandorten in 16 Ländern gewachsen.

    Man hatte eine gemeinsame Vision, sah Möglichkeiten, wo andere keine sahen, und glaubte an eine klügere Zukunft – wie es heute noch der Fall ist.

    „INEOS ist in Belgien ein wichtiger Akteur in dieser Branche und ist Teil der Entwicklung und des Erfolges dieses Chemie-Clusters“, so Yves Verschueren, Geschäftsführer bei Essenscia, dem Verband der belgischen Chemieindustrie. „INEOS steigert die Verfahrenseffizienz auf das höchstmögliche Maß und zeigt uns häufig, wohin es auf dem Markt geht.“

    Ausgehend von einem Standort in Antwerpen im Jahr 1998 betreibt INEOS mittlerweile elf weitere Produktionsstandorte in Belgien – in Lillo, Doel, Zandvliet, Geel, Tessenderlo, Jemeppe-sur-Sambre, Feluy und Zwijndrecht – und ein Forschungslabor in Neder-Over-Heembeek (NOH), wo mehr als die Hälfte der mehr als 100 Beschäftigte hochqualifizierte Ingenieur/innen und Promovierte aus aller Welt sind.

    Zusammen stellen die INEOS-Unternehmen – Oxide, Styrolution, Phenol, Oligomers, INOVYN, ChloroToluene und INEOS O&P Europe – Produkte her, die den modernen Lebensstil erst ermöglichen, und sind mit 2.500 Beschäftigten zweitgrößter Arbeitgeber der petrochemischen Industrie in Belgien. Hans Casier, nun CEO bei INEOS Phenol, erinnert sich noch an die Geburtsstunde.

    „Jim erkannte in dem Standort und dem Unternehmen in Zwijndrecht großes Potenzial“, sagte er. „Er hörte auf die Ideen der Beschäftigten, was für eine Steigerung der Produktion getan werden musste.“

    Er hörte nicht nur auf die Beschäftigten, er forderte sie auch zur Umsetzung auf.

    „Das war ein ziemlicher Schock für das System“, erinnert sich Casier. „Denn ein derartiges Vorgehen waren wir nicht gewohnt. Wir wurden nicht mehr gefragt, was unserer Meinung nach getan werden musste. Wir wurden aufgefordert, es zu tun. Und tief in unserem Inneren wussten wir, dass wir es schaffen mussten.“

    Der Wandel erfolgte rasch, es gab einen echten Fokus.

    Hans Casier führt den Erfolg auf die belgischen Teams zurück, die nicht nur an den Plan glaubten, sondern auch über das nötige Können und Wissen verfügten, um ihn umzusetzen.

    „Wir sind vielleicht ein kleines Land, aber wir sind ziemlich aufgeschlossen. Das hat uns über die Jahre geholfen, viele Investitionen aus Ländern wie Deutschland, USA, Japan, Frankreich und dem Vereinigten Königreich anzuziehen”, erklärte er.

    Wirklich gut war INEOS Belgien auch darin, andere – sogenannte.

    Dritte – anzulocken.Bis dato haben sich 12 seiner Lieferanten und Kunden an seinem Standort in Zwijndrecht niedergelassen. Das ermöglicht Einsparungen durch gemeinsame Ressourcen, Energie, Infrastruktur und Dienstleistungen.

    Und daraus ergeben sich eindrucksvolle statistische Fakten.

    Die größte PAO-Produktionsanlage der Welt wird von INEOS Oligomers von Feluy aus betrieben. 

    Der Standort Geel, der von Außenstehenden als eine der energieeffizientesten Anlagen Europas bezeichnet wird, produziert mehr als 100 Produkte, die in 76 verschiedene Länder verkauft werden.

    Die zweitgrößte Ethylenoxid-Anlage in Europa befindet sich in Antwerpen, wo INEOS Oxide Jahr für Jahr 400.000 Tonnen Basischemikalien für beinahe alle Gegenstände des modernen Lebens herstellt.

    Lillo leistet einen Beitrag zur Produktion von zwei der wichtigsten Erzeugnisse Belgiens – die Kunststoffverpackungen für Schokolade und eine Pipeline für Bier.

    „Die Belgier wissen Bier zu schätzen; daher sind wir stolz auf unsere Pipeline, die Bier aus der Brauerei im Zentrum von Brügge zur Abfüllanlage außerhalb der Stadt transportiert“, so Veerle Gonnissen, Standortleiterin bei Olefins & Polymers North Plants (Geel und Lillo).

    Ein anderer großer Kunde des Standortes ist der Frischmilchmarkt des Vereinigten Königreichs.

    „Im Vereinigten Königreich wird eine Menge Frischmilch verarbeitet. 70 Prozent der dafür verwendeten Flaschen werden aus unseren Produkten gefertigt”, berichtet sie.

    Aber das ist noch nicht alles. Die Standorte spezialisieren sich auch auf die Herstellung von Kunststoffen für Verpackung, medizinische Geräte und sogar Kunstrasen.

    In Belgien ist auch die weltgrößte und effizienteste Phenol- und Aceton-Anlage beheimatet. Sie stellt 650.000 Tonnen Phenol und 425.000 Tonnen Aceton pro Jahr her.

    „Wir haben hier ein tolles Team“, berichtete Marcus Plevoets, Standortleiter bei INEOS Phenol.

    „Die Anlage ist brandneu und sie verfügt über die beste Technologie und die höchste Energieeffizienz.“

    Phenol ist in Reinigungsprodukten, Duschgels, Schampoos, Aspirin, Kunststoffen und Mobiltelefonen enthalten.

    „Ein Leben ohne Phenol und Aceton ist schwer vorstellbar“, meint Plevoets, „denn diese Produkte sind überall.“

    Wie bei allen INEOS-Standorten stehen Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wachstum auch für das Team von INEOS Oxide im Vordergrund. INEOS Oxide ist einer der wenigen Hersteller von ENB weltweit, einem ganz speziellen Polymer, das vorwiegend in der Automobilindustrie Verwendung findet.

    „Wir haben das im Laufe der Jahre wirklich gut hinbekommen“, meinte CEO Graham Beesley, der ehemals für Procter & Gamble tätig war und INEOS-Kunde war. „Es gibt nur zwei etablierte Hersteller weltweit; wir sind der einzige Standort in Europa.“

    Der Standort habe seine ENB-Produktion durch eine Reihe von kleineren Erweiterungen in den 19 Jahren von INEOS’ Bestehen verdreifachen können.

    Im Laufe der Zeit wurde Belgien zur Inspiration für andere INEOS-Standorte auf der ganzen Welt, was die Frage angeht, wie man Teil eines erfolgreichen Petrochemie-Clusters wird.

    „INEOS profitiert davon, einem so großen und integrierten Cluster anzugehören, aber es trägt auch eine Menge bei“, so Verschueren. „INEOS arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen und hat den Anwohnern durch seine Arbeit in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Es hat Regierungsbeamten sicherlich nachdrücklich klargemacht, wie wichtig Innovation für den Erfolg dieses Clusters ist.“

    Mit Blick auf die Zukunft haben alle belgischen INEOS-Standorte Pläne für Verbesserungen. Intensiveres, klügeres Nachdenken steht immer noch ganz oben auf der Liste.

    Ein entscheidendes Projekt für INEOS Oxide in Zwijndrecht ist derzeit der Bau eines neuen Ethylenoxidlagertanks und eines fünften Alkoxylierungsreaktors.

    Der Standort möchte sein Hauptaugenmerk auf die erhöhte Produktion von Alkoxylaten richten, aus welchen vielerlei Produkte hergestellt werden. Aber dafür werden mehr Ethylenoxid zum Zapfen und ein fünfter Reaktor vor Ort benötigt, um der Nachfrage gerecht zu werden.

    „Dadurch wird das Unternehmen weniger abhängig vom Verkauf von Ethylenglykol, welches zwar wichtig, aber hinsichtlich der Gewinnmargen größeren Schwankungen unterworfen ist”, erklärte Beesley.

    INEOS Styrolution plant, eine Extruderlinie für die Produktion von ABS weißer Farbe umzubauen, welche in der Herstellung von Haushalts- und Elektronikgeräten Verwendung finden.

    INEOS O&P Europe plant Modernisierungen und eine neue Katalysatorzufuhrtrommel, damit ein Betrieb mit zwei verschiedenen Katalysatoren möglich wird.

    INOVYN beabsichtigt, seine Membran-Elektrolyse um 25 Prozent zu erweitern und eine große Kaliumhydroxid (KOH)-Produktionseinheit anzuschaffen.

    Und INEOS Phenol erkundet derzeit Wege der Zusammenarbeit mit anderen Branchen an dem riesigen Standort, um im Rahmen einer großen Initiative die aus dem Abfall erzeugte Energie zu verwenden.

    „Es ist noch früh am Tage, aber wir werden hart an der Umsetzung arbeiten”, so Plevoets.

    Durch die Erfassung und Wiederverwendung von überschüssigem Dampf für den Betrieb von anderen Anlagen am Standort wird INEOS vermeiden, dass jährlich 100.000 Tonnen Treibhausgase in die Luft gepumpt werden.

    Marcus Plevoets und seinem Team ist das wichtig.

    „Wir müssen der Gesellschaft zeigen, dass uns die nächste Generation am Herzen liegt und dass wir umweltfreundlich sind”, erklärte er.

    Trotz des rapiden – und anhaltenden – Wachstums von INEOS nimmt Belgien für Jim Ratcliffe immer noch einen speziellen Platz ein und bleibt auch weiterhin sehr im Zentrum der Frage, wie welche Geschäfte betrieben werden.

    Wird es nach dem Brexit zur Bedeutungslosigkeit absinken? Keinesfalls, so Ratcliffe.

    „Belgien ist ein gutes Land für die verarbeitende Industrie, wir haben hier sehr viel investiert und bedeutende nachweisliche Erfolge aufzuweisen”, meinte er.

     

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    BELGIENS WACHSENDE INDUSTRIE

    Belgiens chemische Industrie floriert nicht nur. Sie wächst.

    Essenscia, der Verband der belgischen Chemieindustrie, meint, das käme daher, dass man sich stets bemühte, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, und zwar durch eine Ausrichtung auf Innovation in Form von neuen Produkten, erstklassiger Infrastruktur, Energieeffizienz oder die Beschäftigung der besten Talente.

    „Zwar sind wir mit Herausforderungen konfrontiert, doch bleiben wir zuversichtlich, dass wir sie meistern können”, so Geschäftsführer Yves Verschueren.

    Die Branche beschäftigt etwa 90.000 Angestellte direkt und die Zahl wächst Jahr für Jahr.

    „Das ist der große Unterschied zu anderen Sektoren, wo Arbeitsplätze abgebaut werden“, sagte er. Der jährliche Beitrag zu Belgiens BIP beträgt etwa 16 Milliarden Euro.

    „Diese Industrie ist für dieses Land wirklich von größter Bedeutung”, so Yves Verschueren.

    Und sie hat Einfluss.

    „Erfolgreiche Unternehmen wie INEOS spielen eine wichtige Rolle dabei, zu helfen, unseren Regierungsbeamten klarzumachen, dass Investitionen nur dann weiterhin erfolgen, wenn die Bedingungen weiterhin passen“, erklärte er. „Und das umfasst auch niedrigere Energiekosten.“

    Die Belgier sehen sich jedoch – wie das übrige Westeuropa – mit anderen Herausforderungen konfrontiert.

    „Die jungen Leute sind vielfach nicht mehr an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik interessiert“, stellte Verschueren fest.

    Holger Laqua, Werksleiter bei INEOS Oxide in Zwijndrecht, Antwerpen, merkt das stark.

    „Unser Standort ist sehr technisch ausgerichtet und es ist schwierig, gute Technikerinnen und Techniker zu finden“, meinte er. „Wir gehen in die Schulen und erklären, was wir tun und was wir herstellen, weil wir wollen, dass Kinder im Alter von 12 Jahren beginnen, über einen solchen Beruf nachzudenken.“

    Auch Essenscia besucht Schulen, richtet naturwissenschaftliche Parks und Museen ein, um die Wahrnehmung zu verändern und den Kindern zu zeigen, dass die Antworten auf die größten Herausforderungen der heutigen Zeit aus der chemischen Industrie kommen werden.

    „Wir müssen ihnen die Augen öffnen und ihnen zeigen, was die chemische Industrie bereits jetzt für mehr Nachhaltigkeit und die Bewältigung des Klimawandels tut”, erklärte Verschueren.

    Und das wird umso wichtiger, wenn in den kommenden Jahren jährlich 2.600 Stellen nachbesetzt werden müssen, weil Beschäftigte in den Ruhestand treten.

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    INEOS BAUT RIESEN-BUTANLAGERTANK

    INEOS setzt einen weiteren mutigen Schritt, um seine weltweite Position abzusichern.

    Im vergangenen Monat wurden Pläne für den Bau des größten Butanlagertanks bestätigt, den Europa je gesehen hat.

    Wenn dieser Tank fertig ist, wird INEOS preisgünstiges Butan aus Amerika und anderen Weltmärkten in den größtmöglichen Schiffen importieren können, um seine Naphthakracker in Köln, Deutschland, und schließlich auch in Lavéra, Frankreich, mit preisgünstigen Rohstoffen zu versorgen.

    Der Tank wird in Antwerpen errichtet, was auch bedeutet, dass INEOS Trading & Shipping Butan in Europa verkaufen kann.

    INEOS Gaskracker – in Norwegen und Schottland – profitieren bereits von INEOS’ Entscheidung, preisgünstiges Ethan aus den USA nach Rafnes und Grangemouth zu verschiffen, wo es in riesengroßen, eigens errichteten Tanks gelagert wird.

    Diese Neuigkeiten sichern auch Belgiens wichtige Stellung in der Welt der Petrochemie.

    Im Hafen von Antwerpen befindet sich bereits das größte Ethylen-Terminal Europas und das zweitgrößte der Welt – dank INEOS.

    Vor sieben Jahren investierte INEOS 100 Millionen Euro in das neue 1-Million-Tonnen-Terminal, um preisgünstiges Ethylen aus der ganzen Welt in seine europäischen und die an der ARG-Pipeline liegenden Anlagen bringen zu können.

    „Dieser neueste Tank und das Terminal verschaffen INEOS mehr Flexibilität und Versorgungssicherheit und werden die Konkurrenzfähigkeit in Europa deutlich steigern“, so David Thompson, CEO von INEOS Trading & Shipping.

    „Dadurch erlangt INEOS auch die Position eines wichtigen Akteurs auf den weltweiten LPG-Märkten.“

    Holger Laqua, Werkleiter bei INEOS Oxide, ist der Meinung, dass INEOS eine treibende Kraft der chemischen Industrie in Europa ist.

    „Vor einigen Jahren dachten andere, die europäische Chemieindustrie wäre tot, aber wir haben einige gute Entscheidungen getroffen”, erklärte er.

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    BP VERKAUFT FORTIES-PIPELINE-SYSTEM AN INEOS

    INEOS hat mit BP ein 250-Millionen-Dollar- Geschäft für den Kauf des Forties-Pipeline-Systems abgeschlossen, das beinahe 40 Prozent des Nordseeöls und -gases des Vereinigten Königreichs liefert.

    Der Verkauf des 380-Kilometer-Pipeline-Systems wurde in diesem Monat vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Behörden und anderer Dritter vereinbart.

    Als die Pipeline 1975 eröffnet wurde, beförderte sie Öl aus dem Forties-Feld von BP, dem damals ersten großen Offshore-Ölfeld des Vereinigten Königreichs, vor allem in die Raffinerie und Petrochemie-Anlage im schottischen Grangemouth.

    Damals gehörten sowohl die Raffinerie als auch die Petrochemie-Anlage BP; sie wurden 2005 an INEOS verkauft.

    Heute verbindet die Pipeline 85 Öl- und Gas- Einrichtungen in der Nordsee mit dem Festland des Vereinigten Königreichs und dem INEOS-Standort in Grangemouth, wo 20 Prozent des Öls, das die Pipeline passiert, an die Raffinerie geht und Schottlands Kraftstoffbedarf zu 80 Prozent deckt.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Jim Ratcliffe beschreibt das Forties-Pipeline-System als strategischen Vorteil des Vereinigten Königreichs.

    „INEOS wird größere Effizienz erzielen und langfristig die Konkurrenzfähigkeit für diesen wichtigen Bestandteil der britischen Öl- und Gasinfrastruktur sichern können”, erklärte er.

    Letztes Jahr betrug der tägliche Durchfluss der Pipeline durchschnittlich 445.000 Barrel Öl und 3.500 Tonnen Rohgas. Aber sie kann pro Tag 575.000 Barrel Öl befördern.

    Die 300 Personen, die das FPS in Kinneil, Grangemouth, Dalmeny und offshore betreiben und unterstützen, werden voraussichtlich bei INEOS Upstream angestellt werden.

    Nach der Entscheidung zum Kauf der Breagh- und Clipper South-Gasfelder in der südlichen Nordsee von Letter1 im Jahr 2015 versorgt INEOS bereits viele Tausend britische Haushalte mit Gas.

    Nach Abschluss der Transaktion werden Eigentum und Betrieb des Forties-Pipeline-Systems, des Terminals und der Gasaufbereitungsanlage in Kinneil, des Dalmeny-Terminals, der Standorte in Aberdeen, der Forties Unity Platform und der damit verbundenen Infrastruktur auf INEOS übergehen.

    „Dies ist ein weiterer äußerst bedeutsamer Abschluss für INEOS”, so Ratcliffe. „Der Kauf führt die Anlagen der Nordsee und von Grangemouth wieder unter INEOS als Eigentümer zusammen. INEOS ist nun das einzige Unternehmen im Vereinigten Königreich mit Raffinerie und petrochemischen Anlagen mit direkter Integration in die Nordsee.“

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    INEOS SHALE BEWÄLTIGT ERSTE HÜRDE

    INEOS, das nun im Vereinigten Königreich mehr als 480.000 Hektar Land für die Schiefergasexploration hat, hofft, in diesem Jahr von der Planung zur Durchführung überzugehen. Beginnen möchte man in Derbyshire

    INEOS ist weiterhin entschlossen, die Schiefergasexploration im Vereinigten Königreich voranzutreiben.

    Man hofft, die erste vertikale Bohrung, eine Kernbohrung, in diesem Jahr an einem Standort in der Nähe des Dorfes Marsh Lane in Derbyshire vornehmen zu können, um die Beschaffenheit des Gesteins tief unter der Oberfläche zu erkunden.

    Im März entschied der Derbyshire County Council, dass INEOS vor der Einreichung detaillierter Pläne für eine Bohrung in Bramleymoor Lane keine Umweltvertäglichkeitsprüfung (UVP) durchführen muss.

    „Über diese Entscheidung waren wir hocherfreut“, so Tom Pickering, Betriebsleiter bei INEOS Shale. „Doch während das Screening zeigte, dass in diesem Fall keine UVP erforderlich ist, werden wir natürlich eine solche durchführen, wenn die Notwendigkeit besteht.“

    Er war bestrebt, die Dorfbewohner/innen angesichts der Entscheidung zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass ihre Meinung und ihre Sorgen um die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt würden.

    „Auch wenn wir keine formelle UVP durchführen müssen, werden alle diesbezüglichen Umweltaspekte im Rahmen unseres Genehmigungsantrags behandelt”, sagte er.

    Die Pläne, welche nach einer Besprechung mit Vertreter/innen der lokalen Bevölkerung erstellt werden, sehen auch einen Bericht über den Einsatz von Wasser, über Ökologie, Lärm, Landschaft und sichtbare Auswirkungen sowie über das kulturelle Erbe vor.

    „Wir möchten sicherstellen, dass die wichtigen Punkte besprochen, erwogen und verstanden wurden, bevor wir unseren Genehmigungsantrag einreichen”, erklärte Tom Pickering.

    Nach der Bohrung wird der Bohrkern im Labor analysiert.

    „Wir müssen die geologischen Eigenschaften des Gesteins und dessen Gaspotenzial ermitteln”, fuhr Pickering fort.

    INEOS ist überzeugt, dass Großbritannien überlegen muss, woher seine Energie kommen wird, wenn Kohle- und Atomkraftwerke stillgelegt werden. Das letzte britische Kohlebergwerk, die Kellingley Colliery in North Yorkshire, wurde im Dezember 2015 geschlossen. Damit endete der jahrhundertelange Untertageabbau für Kohle im Vereinigten Königreich.

    „Bei der Extraktion von Schiefergas geht es nicht darum, mehr fossile Brennstoffe zu verwenden”, so Pickering. „Es geht darum, Kohle zu verdrängen und unser eigenes Gas anstelle von Importen zu verwenden.“

    Anfang dieses Jahres gab die Umweltorganisation Friends of the Earth zu, die Öffentlichkeit hinsichtlich des Schiefergases in die Irre geführt zu haben.

    Die Advertising Standards Authority (britische Werbeaufsichtsbehörde) stellte fest, dass die Organisation keinerlei Beweise dafür vorlegen konnte, dass die für das Fracking verwendete Flüssigkeit gesundheitsschädliche Chemikalien enthielte.

    Die ausführliche 14-monatige Untersuchung der Behörde ergab auch, dass die Umweltschutzorganisation Behauptungen nicht beweisen konnte, dass ein Fracking-Standort in den USA zu vermehrtem Auftreten von Asthma geführt hatte und dass die britische Bevölkerung in der Nähe von Fracking-Standorten mit ähnlichen Gefahren konfrontiert wäre.

    FOE behauptete auch fälschlich, dass Fracking zu sinkenden Hauspreisen und steigendem Krebsrisiko führen würde.

    „Diese falschen Behauptungen bilden den Kern des irregeleiteten Widerstandes gegen das Fracking seitens FOE“, so Pickering.

    Er erklärte, INEOS wünsche sich eine „erwachsene Diskussion auf wissenschaftlicher Basis“ ohne falsche Behauptungen.

    „Großbritanniens Energie- und Produktionssektor sind zu bedeutend, um falsche Fakten in die Debatte einfließen zu lassen”, meinte er. „Leider sind Friends of the Earth und Friends of the Earth Schottland nicht bereit, mit uns zu reden.“

    INEOS ERWEITERT PORTF OLIO DER SCHIEFERGASLIZENZEN

    INEOS Shale hat seinen Lizenzbereich für die Onshore-Exploration auf mehr als 480.000 Hektar vergrößert.

    Mit dem neuesten, von INEOS Upstream in diesem Monat ausgehandelten Deal erwarb INEOS alle früheren Lizenzen von ENGIE E&P UK Limited.

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    FÜR MARIAH RÜCKT OLYMPIA IN REICHWEITE

    Erfolg zeitigt Erfolg. Als Beweis dafür müssen wir uns nur Andy Bell von INEOS, Vater von zwei Weltklasse-Eiskunstläuferinnen, ansehen.

    SPORT formt nicht nur den Charakter, er bringt ihn zur Geltung.

    Andy Bell von INEOS würde dem verstorbenen Basketballspieler John Wooden darin sicher beipflichten.

    Er hat zwei Töchter – und beide sind Weltklasse-Eiskunstläuferinnen.

    „Das Wichtigste war, dass sie zu besseren Menschen wurden”, sagte er. „Wir wollten keine Primadonnen großziehen.“

    Seine älteste Tochter Morgan, 25, läuft bei „Disney on Ice“ und reist als Anna aus dem Film „Frozen“ um die Welt. Seine jüngste Tochter Mariah, 20, könnte nun die Aufnahme ins nächstjährige US-Olympia-Team schaffen.

    Andy und seine Frau Kendra wissen, wie wichtig eine hohe Arbeitsmoral ist. Und diese haben sie an ihre Kinder weitergegeben.

    „Hartes Training und harte Arbeit muss man lieben“, meint Andy. „Man muss mit Leidenschaft bei der Sache sein. Für uns standen nie ihre Ergebnisse im Vordergrund, sondern ihre Arbeitsmoral und ihr Einsatz. Das ist ein Marathon, kein Sprint. Viele Eltern von Nachwuchssportlerinnen und -sportlern begreifen das nicht und überfordern ihre Kinder. Leider scheitern diese dann meist.“

    Andy bringt für seine Arbeit bei INEOS ebenso viel Begeisterung auf.

    Er war maßgeblich am Abschluss einiger INEOS-Geschäfte mit amerikanischen Firmen beteiligt, als die zukunftsweisende Entscheidung für die Verschiffung von amerikanischem Schiefergas nach Europa getroffen wurde.

    Beinahe sechs Jahre lang arbeitete er unermüdlich am sogenannten „Mariner Project“, wobei er die Verhandlungen für die 15-jährigen Terminal- und Liefervereinbarungen leitete.

    „Anfangs schlug uns aus der Branche sehr viel Skepsis entgegen, ob wir es wohl schaffen würden“, berichtete er. „Doch viele der Beziehungen, die aus spontanen Anrufen entstanden, sind nun höchst strategische Partnerschaften.“

    Doch es gab auch dunkle Tage, und um diese zu meistern, ließ Andy sich von seiner Tochter inspirieren.

    „Wenn die Dinge nicht gut liefen, gab es mir oft sehr viel Kraft, an Mariahs Eislauf-Karriere zu denken, an die Höhen und Tiefen, wie man letztlich erfolgreich sein konnte, wenn man mit hoch erhobenem Kopf unbeirrt weiterkämpfte“.

    Der einzige Nachteil an seinem Job sei, dass er den Großteil der Woche in Houston, Texas, Pittsburgh oder Philadelphia – etwa 1.600 Kilometer vom Heimatort der Familie in Monument, Colorado – verbringe.

    „Es ist hart, aber meine Unterstützung besteht primär darin, ihre Bestrebungen zu finanzieren, ihr die beste Betreuung und das beste Trainingsumfeld zu bieten, die wir uns leisten können“, erklärte er. „Meine Frau bewältigt die praktische Unterstützung und macht das großartig.“

    Dafür hätten sie viel opfern müssen.

    „Wir haben ganz erheblich viel opfern müssen, doch unser wichtigstes Ziel als Eltern war immer, unsere Mädchen in ihren großen Vorhaben zu unterstützen“, fuhr er fort. „Und ich kann mir kein wichtigeres Unterfangen vorstellen.“

     

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    GRADUATES VOR ULTIMATIVEM TEAMBUILDING

    IM Mai bot INEOS allen seinen Talenten, die ihr drittes Ausbildungsjahr absolviert haben, ein absolut einmaliges Abenteuer, um die eigenen Grenzen auszuloten und zu erweitern, ihre Fitness zu verbessern und zu erkennen, was sie tatsächlich schaffen können

    EINE derartige Teambuilding-Übung sehen nur Unternehmen wie INEOS für Graduates vor.

    Doch INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe glaubt, dass mit der richtigen Einstellung alles möglich ist – also stellte er dem Team eine ausgesprochen seltene und harte Aufgabe.

    „Es ist bemerkenswert, was Menschen schaffen können, wenn sie die Bremsen im Kopf lösen“, meinte er.

    Sechs Tage lang liefen, wanderten und radelten die 29 Graduates bei glühender Hitze 250 km durch die unberührte Wüste Namibias, letztes Herrschaftsgebiet der großen Drei – Löwe, Spitzmaulnashorn und Afrikanischer Elefant.

    Sie kamen an uralten Vulkankratern vorbei, bestiegen den Brandberg, Namibias höchsten Gipfel, und bezwangen die gnadenlose Basaltlava des Ugab zu Fuß.

    „Die Bedingungen, die sie aushalten mussten, waren brutal, all das Laufen und Radfahren auf Sand, aber der Lohn ist gewaltig“, erklärte Projektleiter John Mayock.

    Die Graduates, davon acht Frauen, begannen ihre bemerkenswerte Reise am Samstag, 6. Mai 2017 bei Cape Cross an der Skelettküste.

    „Ich merkte, dass einige von ihnen ein wenig nervös waren, aber die positive Kameradschaft in der Gruppe war fantastisch“, so Mayock.

    Jim Ratcliffe ist die Gefahr nicht fremd. Er ist einer von wenigen Menschen, die sowohl den Nordpol als auch den Südpol besucht haben. Er schloss sich zusammen mit Simon Laker, INEOS Group Operations Manager, sowie Fitness- und medizinischen Fachleuten den Absolventen an.

    „Es ist Teil der INEOS-Philosophie, Menschen dazu zu ermutigen, sich mehr zuzumuten“, sagte er. „Wenn es geht, sollte jeder möglichst viele unvergessliche Tage erleben.“

    INCH wird in seiner nächsten Ausgabe ausführlich über das Event berichten.

    WENN ES HEIS S WIRD, BLICKEN WIR NA CH VORNE

    Die INEOS-Graduates Hannah Salter und Kasper Hawinkel hatten vor der großen Hitze mehr Angst als vor allem anderen.

    Die Vorstellung, bei 43 °C zu laufen, zu klettern und zu radeln, ließ sie konzentriert trainieren, bevor sie nach Namibia flogen.

    „All diese Ängste trugen viel dazu bei, dass ich mich hinreichend und richtig vorbereitete“, erzählte Hannah, 30.

    Abgesehen von der Hitze erlebten sie viele schöne Dinge. Oben auf dem Berg unter dem Sternenhimmel schlafen, Freunde fürs Leben finden – das ist schon etwas.

    „Viele meiner Uni-Freunde sind neidisch“, meinte Kasper, 28. „Ihre TeambuildingÜbungen bestanden aus Hindernisrennen und Go-Kart.“

    Weder Kasper noch Hannah sehen sich als Sportler, aber sie lieben die Natur. Hannah geht gerne Kajakfahren, Kasper spielt Wasserball.

    „Diese Reise entsprach meiner Vorstellung von einem tollen Urlaub, auch wenn es ein extremer war“, meinte Hannah, Beschaffungsspezialistin für Polymeradditive, Katalysatoren und Chemikalien bei INEOS O&P Europe.

    Kasper ist Fertigungsingenieur bei INEOS Oxide in Antwerpen, Belgien.

    „Dies war eine einmalige Gelegenheit und eine große Herausforderung, die eigenen Grenzen auszuloten und zu erweitern“, fasste Kasper zusammen.

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    SICHERE SACHE

    INEOS VERZEICHNET BESTE SICHERHEITSLEISTUNG ALLER ZEITEN BEI ANHALTENDEM WACHSTUM UND ERÖFFNUNG NEUER STANDORTE

    Die chemische Industrie ist äußerst dynamisch und zukunftsorientiert. Sie hat uns entscheidende Fortschritte in der Medizin beschert, den Umgang mit Energie verändert und trägt zur Reduktion der Treihausgasemissionen bei. Aber in der Öffentlichkeit sieht man das nicht immer so. Viele INEOS-Beschäftigte empfinden das bisweilen als frustrierend, vor allem angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen soeben die beste Sicherheitsleistung aller Zeiten erbracht hat

    In der Zeit der Industriellen Revolution waren UNFÄLLE an der Tagesordnung. Die Beschäftigten, viele von ihnen Kinder, schufteten viele Stunden unter entsetzlichen Bedingungen.

    1842 merkte ein deutscher Besucher an, dass er in den Straßen des nordenglischen Manchester so viele Menschen ohne Arme und ohne Beine gesehen hätte, dass er sich vorkäme wie ,,inmitten einer frisch aus dem Krieg zurückgekehrten Armee”.

    Glücklicherweise sind diese Tage längst vorbei.

    Es geschehen immer noch Unfälle, aber die Gefahren der Asbest-, Blei-, Silika-, Kohlenmonoxid- und Baumwollstaubexposition sind nun wohlbekannt, Einrichtungen wie OSHA (US-amerikanische Behörde für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) und HSE (Behörde für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit) sorgen dafür, dass Unternehmen geltende Gesetze einhalten.

    Scheinbar wird die chemische Industrie in der Öffentlichkeit aber weiterhin als von Natur aus unsicher angesehen.

    „Das ist frustrierend, weil wir wissen, dass es nicht stimmt“, so Simon Laker, INEOS Group Operations Officer.

    Simon hielt vor einiger Zeit einen Vortrag für den Versicherungsmarkt, in welchem er den Ansatz von INEOS zur Sicherheit, zu seinen Vorgängen und zu seinem Risikomanagement erläuterte.

    Dabei ging er auf die neuesten Statistiken der branchenübergreifenden OSHA ein, die ein strenges, mittlerweile weltweit eingesetztes System zur Meldung von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen am Arbeitsplatz eingeführt hat.

    Die Ergebnisse zeigen, dass es in einigen Branchen erheblich mehr Unfälle gibt als in anderen. Angeführt wird die Liste von der verarbeitenden Industrie, eng gefolgt von der Bauindustrie, wo vier von 100 Beschäftigten Verletzungen erlitten.

    Die petrochemische Industrie insgesamt schlug sich jedoch weit besser, wobei die Leistungen von INEOS sie noch übertrafen.

    „Die Menschen waren von unserem Ansatz für Sicherheit und Risikomanagement sehr beeindruckt und sahen die unaufhörlichen Verbesserungen in den langjährigen Statistiken“, so Laker.

    Im letzten Jahr verzeichnete INEOS die beste Sicherheitsleistung aller Zeiten – eine OSHA-Häufigkeit von 0,32 (0,32 Verletzungen pro 100 Vollzeitbeschäftigte).

    Noch eindrucksvoller wurde diese Sicherheitsbilanz dadurch, dass INEOS diese Zahlen erreichte, obwohl Geschäftszweige von Unternehmen übernommen wurden, die hier andere Ansätze praktizieren.

    „Wir haben nun mehr als 80 Standorte in 16 Ländern, die mit vielen verschiedenen Technologien, Verfahren und Tausenden von Abläufen arbeiten, die mittels Hunderttausenden von Datenpunkten überwacht werden“, erklärte Simon Laker. „Doch dass es trotz des Wachstums zu Verbesserungen kommt, liegt daran, dass unser Fokus auf Sicherheit liegt. Diese Fähigkeit – neue Geschäftszweige nahtlos in den Sicherheits- und operativen Ansatz einzugliedern – wurde sogar von der Versicherungsbranche hervorgehoben.“

    Simon Laker teilte INCH mit, dass die Beschäftigten angehalten würden, alle Vorfälle zu melden. Denn bei INEOS sei man der Ansicht, das wäre die beste – und einzige – Möglichkeit, aus jedem einzelnen Vorfall die entsprechenden Lehren zu ziehen.

    „Die Öffentlichkeit sollte mehr Vertrauen in ein Unternehmen haben, das über Vorkommnisse berichtet, und seien sie noch so klein, als in eines, das vorgibt, es gäbe nichts zu berichten“, merkte er an. „Für uns ist völlig klar, welches Unternehmen Gesundheit und Sicherheit ernst nimmt, und welches die Dinge unter den Teppich kehrt.“

    Selbstgefälligkeit ist jedoch immer die größte Gefahr – und das möchte INEOS vermeiden.

    „Unser Ziel ist die ständige, fortlaufende Verbesserung, damit es Null Unfälle gibt“, erklärt Simon Laker. „Nur dann sind wir glücklich.“

    OHNE STÄNDIGE VERBESSERUNG GEHT ES NICHT

    ZUVERLÄSSIGKEIT ist entscheidend, wenn man Investitionen anlocken und Vertrauen schaffen möchte, erklärte ein leitender Angestellter der Petroineos-Raffinerie im schottischen Grangemouth letzten Monat dem Magazin INCH.

    Neil King, Reliability and Integrity Manager, meinte, eine erfolgreiche Bilanz eines sicheren Betriebs der Anlagen würde schon sehr viel Vertrauen bei Anlegern schaffen und die bisher am Standort geleistete gute Arbeit absichern.

    „Es ist schon richtig, dass die Investierenden uns im Auge behalten, denn es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Dinge von Anfang an richtig zu machen“, sagte er.

    Neil sprach mit INCH, nachdem das Unternehmen seine zweiten Reliability Days für alle seine Beschäftigten und Kontraktorfirmen abgehalten hatte.

    An jedem der sechs Tage hatten Sportlerinnen und Sportler von sich erzählt und viele Parallelen zwischen dem Hinarbeiten auf Leistungsverbesserung im Wettkampf und der Zusammenarbeit für eine bessere Leistung in der Raffinerie festgestellt.

    Der Olympia-Hürdenläufer Colin Jackson sprach über die Gefahr der Selbstgefälligkeit nach dem Erfolg. Er sagte, bei der Olympiade 1992 in Barcelona hätte er den Rat seines Trainers missachtet, sich gründlich aufzuwärmen.

    „Ich meinte, ich müsste nicht in Bestform sein, um mich für das Finale zu qualifizieren“, erzählte er.

    Der Olympia-Favorit qualifizierte sich zwar, aber er erlitt dabei eine Verletzung, die seine Leistung beeinträchtigte, und erreichte keine Medaille.

    „Jeder einzelne in unserem Team hat, wie ein Zahnrad in einem Getriebe, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, damit die Raffinerie im Rennen bleibt und vor der Konkurrenz die Medaillenränge erreicht“, so Neil King.

    Und es gibt immer wieder Herausforderungen.

    „Vor drei Jahren hatten wir eine ungewöhnlich hohe Fluktuation beim Personal, dabei gingen viele erworbene Fertigkeiten und Wissen verloren“, berichtete Neil King.

    Auch wenn es für alles feste Abläufe gab, wurde rasch offenbar, dass das verlorene inhärente Wissen wieder aufgebaut werden musste. Also fiel die operative Zuverlässigkeit für kurze Zeit ab.

    Nach der schlechten operativen Leistung 2014 hätte sich die Raffinerie nun wieder gewaltig verbessert, stellte er fest.

    Das läge zum einen an den mehrfach abgehaltenen Reliability Days, durch die man alle Raffinerieverfahren und Verbesserungen auf Zuverlässigkeit ausrichten konnte, und zum anderen an der Möglichkeit, alle Petroineos-Beschäftigten und Auftragnehmer/innen positiv zu motivieren.

    „Uns ist klar, dass noch ein Stück Arbeit vor uns liegt“, merkte er an. „Aber wir wissen, dass unsere Reliability Days geschätzt werden.

    Die Beschäftigten sehen, dass sie etwas bewirken können und dass auftretende Probleme erkannt und behoben werden.“ Die Reliability Days sind jedoch nur ein Fokus. Entscheidender ist die neue Kultur in der Raffinerie Grangemouth, von der die langfristigen Perspektiven und die Wettbewerbsfähigkeit letztlich abhängen.

    PetroChina und INEOS, Partner in einem Joint Venture, bewerten derzeit mehrere Optionen für die Raffinerie Grangemouth, um ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

    Schottlands einzige Rohölraffinerie liefert über 80 Prozent des Kraftstoffs für schottische Tankstellen und den gesamten Flugzeugkraftstoff für alle Flughäfen; daher ist die langfristige Zukunft der Anlage entscheidend für die schottische Wirtschaft, ihre Angestellten und all jene, die von ihrem Bestand abhängen.

    „Die Raffinerie muss weiterhin beweisen, dass sie konstant zuverlässig sein kann. Und das liegt an uns allen“, so Neil King.

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    THE DAILY MILE VERSCHAFFT KINDERN EINEN VORSPRUNG

    Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Kinder durch The Daily Mile fitter, aufmerksamer, motivierter und belastbarer werden

    KINDER, die in der Schule jeden Tag eine Meile laufen, erbringen bessere schulische Leistungen.

    Eine neue Studie zeigt, dass Kinder, die drei Monate lang 15 Minuten am Tag liefen, in Lesen, Schreiben und Mathematik um bis zu 25 Prozent über den Erwartungen lagen. Die Kinder waren außerdem fitter, selbstbewusster und störten weniger.

    INEOS begrüßt diese Ergebnisse, denn es hat Zeit, Energie und Geld investiert und die ehemalige schottische Schulleiterin Elaine Wyllie darin unterstützt, ihre Initiative The Daily Mile allgemein bekannt zu machen, um Kinder fit fürs Leben zu machen.

    „Dies sind ausgezeichnete vorläufige Beweise dafür, dass The Daily Mile positive Veränderungen für die körperliche Fitness sowie die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden bei Kindern bewirkt“, so Holly Eager, Kommunikationsassistentin in der INEOS- Firmenzentrale in London.

    Der Bericht wurde von der „London Playing Fields Foundation for Public Health England“ und von „Sport England“ in Auftrag gegeben, um die Wirkung von The Daily Mile an der Coppermill Primary School im Osten Londons zu bewerten. zwölf Wochen lang wurden 76 Kinder der Schule beobachtet, die zwölf Minuten lang auf einer 340 Meter langen Laufstrecke auf dem Sportplatz liefen.

    „Es war einfach ein glücklicher Zufall, dass letztlich The Daily Mile bewertet wurde“, so Holly. „Wir erfuhren das erst, als die Studie fast abgeschlossen war.“

    Das Ergebnis des Experiments verblüffte die Lehrkräfte jedoch, denn die Lehrkräfte lagen in ihren SAT-Prüfungen aus Mathematik, Schreiben und Lesen deutlich über den nationalen und regionalen Erwartungen. Landesweit erwartete man, dass 66 Prozent der Schüler den Durchschnittswert im Lesen erreichen würden, doch an der Coppermill-Schule waren es 92 Prozent.

    „Es ist unglaublich“, so die Bilanz der Schulleiterin Figen Bektaşoğlu. The Daily Mile macht die Kinder nicht klüger, aber konzentrierter, aufmerksamer und lernbereiter.“

    Ursula Heath, Konzernbeauftragte für Kommunikation bei INEOS, berichtete, dass sich mittlerweile Kinder aus über 2.500 Grundschulen aus dem Vereinigten Königreich, dem übrigen Europa und den USA an The Daily Mile beteiligten – sie verlassen in ihren Schuluniformen das Klassenzimmer und gehen 15 Minuten laufen, spazieren oder joggen.

    Das sind 500.000 Schülerinnen und Schüler, die jede Woche 2,4 Millionen Kilometer laufen. Und die Initiative wächst weiter – dank der Unterstützung von INEOS.

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    GO RUN FOR FUN LIEFERT DENKFUTTER FÜR SCHULEN

    INEOS’ erfolgreiche Kampagne GO Run For Fun für eine gesündere Generation kommt nun ins Klassenzimmer.

    Seit die Kampagne im Sommer 2013 gestartet wurde, war sie phänomenal erfolgreich, doch INEOS ist überzeugt, dass man noch mehr tun kann, um Kinder zu einer gesunden, aktiven Lebensweise zu ermutigen.

    Das Team unterstützt Schulen, zunächst im Vereinigten Königreich, darin, den Kindern die Bedeutung besserer Fitness und richtiger Ernährung zu vermitteln.

    Den Schulen werden „mundgerechte“ Videos und Aktivitäten angeboten, die sich in den Unterricht integrieren lassen. Außerdem werden Lehrkräfte ermutigt, Lauf-Clubs zu organisieren, und Schülerinnen und Schüler erhalten die Gelegenheit, die Kampagne als Botschafterinnen und Botschafter an der Schule zu fördern.

    Das Team von GO Run For Fun wird die kostenlosen Laufveranstaltungen im gesamten Vereinigten Königreich weiterhin durchführen, wobei es jedoch weniger, aber dafür größere Events geben wird.

    „Dabei geht es darum, die Botschaft längerfristig zu vermitteln“, erklärt Ursula Heath, Konzernbeauftragte für Kommunikation bei INEOS.

    „GO Run For Fun“ wurde vom INEOS-Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe ins Leben gerufen, weil die Fettleibigkeit bei Kindern in besorgniserregendem Maß zunimmt.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht darin eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit im 21. Jahrhundert. Allein im Vereinigten Königreich ist nahezu ein Fünftel der Vier- bis Fünfjährigen übergewichtig.

    Seit dem ersten Event haben mehr als 205.000 Kinder zwischen fünf und zehn Jahre an Veranstaltungen im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Deutschland, Belgien, Norwegen, Italien, der Schweiz und in den USA, teilgenommen.

    „Und wir wachsen weiter“, so Ursula Heath.

    Letztes Jahr veranstaltete das Team 40 Events im Vereinigten Königreich.

    In diesem Jahr wird es eine Handvoll sein.

    „Aber dafür werden es noch größere Events sein“, meinte Ursula Heath.

    Auf dem europäischen Festland und in Amerika laufen die Veranstaltungen weiter wie gewohnt.

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    INEOS SCHLIESST SICH DEM KAMPF GEGEN DIE PLASTIKVERSCHMUTZUNG AN

    Trotz all der Vorteile, die Kunststoffe für Bau-, Gesundheits-, Auto- und Verpackungsindustrie bieten, steigt allmählich das Bewusstsein dafür, dass grundlegende Veränderungen notwendig sind, damit das Meer nicht im Kunststoffmüll ertrinkt

    INEOS unterstützt offiziell eine internationale Initiative zum Stopp der Plastikverschmutzung von Ozeanen und Flüssen.

    Vorstandschef und Gründer Jim Ratcliffe unterzeichnete „Operation Clean Sweep“® der weltweiten Kunststoffindustrie und versprach, alles in seiner Macht Stehende zu tun.

    Die Entscheidung dafür fiel, als das Umweltprogramm der Vereinten Nationen meldete, dass jedes Jahr etwa acht Millionen Tonnen Kunststoff im Meer landen.

    „Wenn nicht jetzt weltweit gehandelt wird, werden unsere Ozeane mit den Resten des menschlichen Konsums gefüllt sein“, erklärte ein Sprecher in einem neuen Bericht.

    „Solche Statistiken machen Angst und solche Zahlen prägen sich vor allem Politikern, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Umweltinitiativen und der Allgemeinbevölkerung ein“, so Dr. Jason Leadbitter, Leiter für Nachhaltigkeit und soziale Unternehmensverantwortung bei INOVYN.

    Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beabsichtigt, über die nächsten fünf Jahre sechs Millionen Dollar in die ambitionierte Kampagne zu investieren, um ein vernachlässigtes Problem in den Vordergrund zu rücken.

    Wenngleich Dr. Leadbitter vielleicht für ein Unternehmen tätig ist, das zu den größten Kunststoffherstellern der Welt gehört, ob in Granulat- oder Pulverform, so meint er, INEOS sei sich dieses Problems schon seit Jahren bewusst – und versuche es zu bewältigen.

    „Es gibt bei uns schon unzählige Abläufe, die ein sorgfältiges Management der Standorte und der Verfahren gewährleisten, damit Kunststoffpulver und -granulate nicht verloren gehen“, berichtete er. „Wir haben überall Überlaufvorrichtungen und achten jederzeit auf gute Ordnung und Sauberkeit, damit nichts in die Umwelt gelangt.“

    Eines der wichtigsten Anliegen von „Operation Clean Sweep“® wird jedoch darin bestehen, INEOS-Beschäftigten zusätzliche Schulungen anzubieten, ihnen mehr Verantwortung zu übertragen und regelmäßige Prüfungen vorzunehmen.

    „Wir müssen nachweislich positive Maßnahmen ergreifen, denn man wird uns in den kommenden Jahren daran messen“, gab er zu bedenken. „Dies liegt auch in unserem Interesse, denn diese Verluste sind, auch wenn sie noch so gering sind, von wirtschaftlicher Bedeutung für das Unternehmen.“

    Er erinnert sich, wie er vor zehn Jahren in Sardinien am Strand saß und seine Tochter Kunststoffgranulat aus dem Sand fischte und wissen wollte, was das war.

    „Ich muss sagen, es war mir eher unangenehm, ihr erklären zu müssen, dass das Kunststoffgranulat war und dass ich in einer Branche tätig bin, die solches Granulat herstellt“, gestand er.

    Leadbitter meinte, die Zukunft könnte für die Branche düster werden, wenn sie dieses wachsende und schwerwiegende Problem nicht in den Griff bekäme.

    „Wenn wir es nicht schaffen, droht der Verzicht auf Kunststoffe, wie es einige NGOs heute schon für bestimmte Arten von Einweg-Plastik fordern“, deutete er an. „Zum Glück kommt „Operation Clean Sweep“® nun in Gang und gewinnt in dem Maße wie immer mehr Unternehmen sich der Initiative anschließen, bei einer Reihe von NGOs an Glaubwürdigkeit.“

    Fidra, eine schottische Organisation, schätzt, dass allein im Vereinigten Königreich jährlich 53 Milliarden Kunststoffgranulate verlorengehen.

    „Wenn Sie sich nun vorstellen, dass ein 24-Tonnen-Tanker etwa 1,5 Milliarden Pellets fasst, kennen Sie die Größenordnung des Problems“, so Leadbitter.

    Glücklicherweise will Fidra mit der Branche und mit Fachverbänden arbeiten, nicht gegen sie.

    „Fidra kennt die Bedeutung der Kunststoffe für die Gesellschaft und versucht, das Problem gemeinsam anzugehen”, meinte Leadbitter. „Fidra sieht Operation Clean Sweep® als eine Maßnahme der Industrie zur Übernahme von Verantwortung.“

    Aber Kunststoffgranulat ist nur ein Teil des Problems.

    Mikropartikel – die winzigen Kunststoffteilchen, die in Peeling-Produkten für die Körper- und Gesichtspflege enthalten sind – sind dazu gedacht, ins Abwasser gespült zu werden. Doch die Partikel schweben im Wasser und werden mitunter über erhebliche Entfernungen befördert. Es gibt unzählige Kampagnen für deren Verbot, doch inzwischen werden sie von Fischen gefressen, die sie für Nahrung halten.

    „Ich persönlich finde Mikropartikel vollkommen unverantwortlich“, so Leadbitters eigene Meinung.

    „Dass sie in die Natur gelangen, ist unvermeidlich, und sie schaden dem Ruf der Kunststoffindustrie eindeutig.“ Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen plant über die nächsten fünf Jahre, die größte Reinigungsaktion aller Zeiten an den Stränden dieser Welt in Gang zu setzen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

    „Das ist nicht nur ein Thema für die Industrie, sondern für die gesamte Gesellschaft“, erklärte Leadbitter.

    ELLEN MACARTHUR WARNT VOR AUFZIEHENDEM STURM

    DAME Ellen MacArthur, die 2005 mit der schnellsten Weltumseglung im Einhandsegeln Geschichte schrieb, ist zu einer treibenden Kraft für die Veränderung geworden.

    Sie ist der Überzeugung, dass die heutige Struktur der Weltwirtschaft grundsätzlich mit Fehlern behaftet ist – und dass die Menschen sich an der Natur orientieren müssen, die nichts verschwendet.

    „Wie kann unsere Wirtschaft auf lange Sicht funktionieren, wenn sie begrenztes Material aus der Erde nimmt, etwas daraus herstellt und es letztlich wegwirft?“ Diese Frage stellte sie in den Raum. „Wir müssen ein Wirtschaftssystem aufbauen, in dem Dinge gebraucht, nicht verbraucht werden.“

    In einem im Januar von der Ellen MacArthur Foundation und dem Weltwirtschaftsforum veröffentlichten neuen Bericht werden Kunststoffhersteller weltweit aufgerufen, bessere Verpackungen zu konzipieren, die Wiederverwertungsraten zu steigern und neue Modelle einzuführen, um Verpackungsmaterialien besser zu nutzen.

    Nur 14 Prozent der Kunststoffverpackungen werden derzeit wiederverwertet. Dieser Anteil könnte ihrer Meinung nach leicht auf 70 Prozent gesteigert werden, wenn das Design überdacht würde.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 12
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    KLIMA DES WANDELS

    Bisher konnte die Industrie ihre CO -Emissionen durch Energieeffizienz reduzieren, doch der Zeitpunkt wird kommen, wo sie einen größeren Beitrag wird leisten müssen, um die Erderwärmung aufzuhalten. Darum engagiert sich INEOS nun für ein Projekt, das die Welt verändern könnte

    INEOS schließt sich einer Initiative an, die das Potenzial hat, die Welt zu verändern.

    Es nimmt an ELEGANCY teil, einem von Norwegen geleiteten Forschungsprojekt zur Erkundung von besseren, einfacheren und billigeren Methoden für die Abscheidung von Kohlendioxid, dem Treibhausgas, das für die Erderwärmung verantwortlich gemacht wird.

    Wenn die EU sich in diesem Frühjahr bereit erklärt, das Projekt zu finanzieren, wird INEOS einen Doktoranden am Imperial College in London sponsern, der sich vorwiegend mit der Frage befassen wird, wie der schottische Standort Grangemouth sein Kohlendioxid abscheiden und speichern könnte.

    „Das Vereinigte Königreich wird seine Wirtschaft in Zukunft mit viel geringeren Kohlendioxidemissionen betreiben müssen, um strengere Haushaltsvorgaben für den Klimawandel einzuhalten; das ist also ein sehr gutes Gemeinschaftsprojekt“, so Professor Dr. Nilay Shah, Leiter des Fachbereichs Verfahrenstechnik am Imperial College.

    „Wir werden dem Doktoranden (m/w) eine Menge Tools für seine Analysen zur Verfügung stellen; das Team in Grangemouth wird zudem sehr viel industrielle Realität beisteuern, um zu erforschen, was am Standort möglich sein könnte und was nicht.“

    INEOS sei genau das Unternehmen, mit dem man ein Projekt, das dem College am Herzen liegt, verwirklichen könne, meinte er.

    „INEOS denkt weit in die Zukunft voraus und verfügt über einige beeindruckende Anlagen, nicht nur in Grangemouth, sondern auch auf dem europäischen Festland, und das Unternehmen interessiert sich sehr für das, was wir mit Wasserstoff- und Kohlenstoffabscheidung versuchen“, erklärte er. „Alles deutet darauf hin, dass INEOS einer derartigen Zusammenarbeit und den daraus erwachsenden Herausforderungen offen gegenübersteht, um zu einem ,grünen’ Unternehmen zu werden – und das ziemlich schnell.“

    Das College baute vor kurzem eine Pilotvorrichtung für die Kohlenstoffabscheidung, um deren Grundprinzipien besser zu verstehen.

    „Wir möchten Unternehmen wie INEOS zeigen, dass es tatsächlich möglich ist, mit der Vorgabe geringer CO -Emissionen zu arbeiten“, so Professor Shah.

    Die Industrie hat es bisher geschafft, ihre Emissionen durch Energieeffizienz zu reduzieren, auch wenn sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet ist.

    Doch Professor Shah hält es für vernünftig, wenn Unternehmen wie INEOS weitergehende Pläne für die Zukunft machen, bevor sich die Gesetze ändern.

    „Das zeigt nicht nur, dass es sich für die Reduktion des CO -Fußabdrucks einsetzt, sondern auch, dass es seine darüber hinaus gehenden Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft kennt“, so Shah.

    Professor Shah meinte, INEOS’ Entscheidung für eine enge Zusammenarbeit mit einem Doktoranden wäre zudem erfrischend, denn das Unternehmen sei sich bewusst, dass der Student auch schwierige Fragen stellen und Ineffizienzen innerhalb des Unternehmens aufzeigen könnte.

    „Der Doktorand kann mögliche alternative Vorgehensweisen finden, die vielleicht besser sind. Die Leute am anderen Ende müssen damit also gut leben können“, meinte er. „Für uns zeigt diese Zusammenarbeit, dass INEOS sehr saubere Produktionsverfahren anstrebt.“

    Nach Ansicht von Regierungen könne die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff zu einer Wirtschaft mit geringerem CO -Ausstoß beitragen.

    Doch die Industrie ist in mancher Hinsicht skeptisch. In diesen Kreisen meint man nicht nur, dass die Technologie derzeit zu teuer im Aufbau und Betrieb sei, sondern auch, dass sich noch niemand überlegt hätte, wie das dabei abfallende Gas zu den möglichen Abnehmern transportiert werden könnte.

    Bei INEOS entsteht Kohlendioxid als Abfallprodukt bei den Produktionsverfahren; daher geht man dort davon aus, dass der Doktorand den Großteil seiner Zeit in Grangemouth und an den Kracker-Standorten Rafnes in Norwegen und in Köln verbringen wird.

    „Das erschien uns sehr interessant“, so Colin Pritchard, Zuständiger für Energie und Geschäftsleiter in Grangemouth. „Das ist keine rein akademische Angelegenheit. Die Lösungen müssen für die Industrie umsetzbar sein.“

    So kann der Doktorand selbst beurteilen, wie sich seine Ideen in einem realen industriellen Umfeld bewähren.

    INEOS kam durch das F&E-Netzwerk von Greet Van Eetvelde sowie durch Professor Mazzotti an der ETH Zürich und Professor Shah, beide ELEGANCY-Partner, zur Beteiligung an diesem Projekt. Wenn es zustande kommt, wird INEOS im Juli als Teil eines Konsortiums aus handverlesenen Industriepartnern und akademischen Einrichtungen in Europa die Vor- und Nachteile der CO -Abscheidung und -Speicherung erforschen.

    „Es ist ein großes Projekt mit dem Potenzial, die Welt zu verändern, doch auch ein Unternehmen wie INEOS muss mit anderen Partnern zusammenarbeiten, um es umzusetzen, denn die Herausforderungen gehen über ein einfaches Ingenieurprojekt hinaus“, so Colin Pritchard, dessen Aufgabe darin besteht, dafür zu sorgen, dass die Produktionsanlage in Grangemouth mit genügend Dampf und Energie versorgt wird.

    Greet Van Eetvelde, die Vorsitzende des INEOS-übergreifenden Kohle- und Energienetzwerks, treibt Forschungs- und Entwicklungsprojekte für alle INEOS-Unternehmen voran. Sie möchte industriegerechte Lösungen für die Herausforderungen einer Umstellung auf eine CO -arme Wirtschaft kennenlernen und einrichten.

    „Wir hoffen, dass wir mit unserer industriellen Erfahrung und unserer betrieblichen Kenntnis dazu beitragen können, einen Weg in diese Zukunft zu entwerfen“, erklärte sie.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 12
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    INEOS VERSTÄRKT ENGAGEMENT IN DER NORDSEE

    INEOS ist nun innerhalb von weniger als zwei Jahren zu einem wichtigen Akteur in der Öl- und Gasindustrie der Nordsee geworden. Für all jene, die INEOS kennen, wird das hingegen kaum verwunderlich sein

    INEOS hat für mehr als eine Milliarde Dollar die gesamten Öl- und Gasanlagen eines dänischen Unternehmens in der Nordsee übernommen.

    DONG Energy bekundete seine Absicht, sich verstärkt auf erneuerbare Energien, insbesondere auf Windparks, auszurichten.

    „Wir haben aktiv auf die bestmögliche Lösung hingearbeitet, indem wir das Geschäft als Ganzes verkauft haben und damit seine langfristige Entwicklung sichern. Und mit INEOS ist uns genau das gelungen“, so Henrik Poulsen, CEO von DONG Energy.

    Für INEOS ist der Erwerb eines Portfolios von gut geführten, langlebigen Anlagen mit einem höchst erfolgreichen und erfahrenen Team einfach perfekt, da der Konzern weiterhin an der Erweiterung seines Upstream-Geschäfts arbeitet.

    „Dieses Geschäft ist für uns in dieser Phase unserer Erweiterungspläne sehr wichtig und wir sind über die damit einhergehende Expertise hocherfreut“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

    „Wir sehen in diesem beeindruckenden Portfolio bereits jede Menge Möglichkeiten.“

    Durch den Kauf des gesamten Öl- & Gasgeschäfts von DONG positioniert INEOS sich als eines der zehn führenden Unternehmen in der Nordsee und wird zum größten privaten Explorations- und Produktionsunternehmen in diesem Energiebecken.

    Im Rahmen dieser Transaktion erworben wurden Ormen Lange, das zweitgrößte Gasfeld in norwegischem Hoheitsgebiet, Laggan-Tormore, ein neues Gasfeld westlich von Shetland sowie Öl- und Gasknotenpunkte in Dänemark.

    Derzeit wird das Äquivalent von 100.000 Barrel Öl pro Tag produziert, wobei 70 Prozent der Produktion aus den norwegischen Feldern stammt.

    Doch INEOS ist überzeugt, dass mehr möglich ist.

    ,,Wir glauben, wir haben diesem Unternehmen einiges zu bieten“, so Jim Ratcliffe.

    INEOS blickt bereits auf eine nachweisliche Erfolgsbilanz im Betrieb komplexer Anlagen zur weiteren Optimierung des wirtschaftlichen Aufschwungs bei den Kohlenwasserstoffen zurück.

    Das Upstream-Geschäft wurde im Oktober 2015 gegründet, nachdem alle britischen Nordsee-Gasfelder der DEA-Gruppe übernommen worden waren. Wenige Tage später verkaufte Fairfield Energy Holdings Ltd. seine 25-prozentige Beteiligung an der Clipper South-Plattform an INEOS.

    In letzter Zeit vereinbarte INEOS den Erwerb einer strategischen britischen Anlage, da der Kauf des 380 Kilometer langen Forties-Pipeline-Systems von BP für 250 Millionen Dollar geplant ist.

    Die neuesten Transaktionen unterliegen der Genehmigung durch die Regulierungsbehörden; im Anschluss daran werden die 440 DONG- und FPS-Beschäftigten von INEOS übernommen.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 12
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    SCHIEFERGAS-BOOM FÜHRT ZU MEHR ARBEITSPLÄTZEN

    Eine ZUKUNFTSORIENTIERTE Gemeinde half mit, ein rapide wachsendes, dynamisches amerikanisches Unternehmen zu Millioneninvestitionen in eine neue Produktionsanlage in ihrer Stadt zu bewegen.

    Als bekannt wurde, dass WL Plastics beabsichtigte, eine neue Fabrik für die Herstellung von Polyethylenrohren für die Infrastruktur (Wasser, Wasserversorgungsleitungen, Abwasserleitungen, Drainage) und für die US-Schiefergasindustrie zu eröffnen, begrüßte die Gemeinde die Pläne des Unternehmens und sorgte für eine rasche Verwirklichung des Projekts.

    Als sich die Gemeinde hinter das Projekt stellte, schnürten Politiker und Verantwortliche ein Anreizpaket in Höhe von 2,9 Millionen Dollar, um das Unternehmen dazu zu bewegen, seine neue Fabrik in Statesboro in Georgia, USA, zu errichten.

    Die Entwicklungsbehörde für Bulloch County, County und Bundesstaat versprachen, 12,5 Hektar Land für das Werk kostenlos zur Verfügung zu stellen und ein Eisenbahngleis zum geplanten Standort zu legen.

    Dafür erwarteten sie unter anderem die Schaffung von 50 gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Fabrik sowie die Verpflichtung, lokale Güter und Dienstleistungen für die Herstellung der WL-Produkte einzukaufen.

    Die Anreize zeigten Wirkung. Die Fabrik wurde gebaut und die Produktion begann im Januar dieses Jahres.

    „Das ist eine klare Win-Win-Situation“, so Dennis Seith, CEO von INEOS O&P USA, Eigentümer von WL Plastics seit Ende letzten Jahres.

    WL Plastics war eben dabei, seinen siebten Produktionsstandort in Statesboro zu errichten, als INEOS das Unternehmen im November zu 100 Prozent übernahm.

    Die Fabrik produziert Rohre aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD), die für die Infrastrukturentwicklung sowie die Zu- und Ableitung von Wasser für die Schiefergas-Fracking-Standorte in den USA benötigt werden.

    „Dies ist ein sehr gutes Beispiel für die Investitionen, die mit Schiefergas- und Infrastrukturentwicklung verbunden sind“, meinte INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe, der Millionen investiert hat, um im Vereinigten Königreich eine Schiefergasindustrie aufzubauen.

    Rohre aus PE-HD werden nicht undicht und rosten nicht; sie sind daher bei geeigneter Planung und Verlegung 100 Jahre wartungsfrei. Daher werden sie naturgemäß von Öl- und Gasproduzenten stark nachgefragt.

    Bei der offiziellen Eröffnungsfeier des neuen Werks im letzten Monat lobte Benjy Thompson, Sprecher der Entwicklungsbehörde für Bulloch County, die 13-Millionen-Dollar-Investition durch das zu INEOS gehörige Unternehmen WL Plastics.

    „Projekte dieser Art sorgen für Vielfalt an einem Industriestandort“, meinte er. „Wir haben nicht ein oder zwei große Arbeitgeberbranchen, wir haben eine Reihe von mittleren bis kleinen Herstellern. Das ist gut für die Gesundheit unserer Wirtschaft insgesamt.“

    Dennis Seith war ganz seiner Meinung. „Ich glaube, das ist die Schiefergas-Story – aus der Förderung kostengünstiger Energie werden letztlich neue Arbeitsplätze geschaffen. Und eine hochentwickelte Gesellschaft braucht diese Art von Arbeitsplätzen in der verarbeitenden Industrie, damit ihre Gemeinden überleben können.“

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    Bitte vortreten, Kendra!

    EINE der inspirierendsten INEOS-Managerinnen wird nächsten Monat geehrt.

    Kendra Carter, Unternehmensbereichsleiterin Olefine bei INEOS O&P USA, wird für ihre vorbildlichen Führungsfähigkeiten mit einem „STEP Ahead Award“ von „Women in Manufacturing“ ausgezeichnet.

    „The Manufacturing Institute“ wählt jedes Jahr 100 Frauen aus, die in ihrem Bereich viel bewirkt haben.

    Niemand freut sich mehr für Kendra als ihr Chef Dennis Seith.

    „Kendra gehört zu jenen Führungskräften, die viel dadurch bewirken, wie sie andere fördern und mit gutem Beispiel vorangehen“, meinte er. „Und sie ist einer der Gründe dafür, dass unser Geschäft in den USA zu den rentabelsten des INEOS-Konzerns gehört.“

    Das Olefingeschäft ist unter Kendras Führung um 300 Prozent gewachsen. Sie hat erfolgreich die Umsetzung von Projekten vorangetrieben, die nicht nur die Produktion gesteigert, sondern auch den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens reduziert haben.

    „Was wir tun, erhöht die Lebensqualität für Menschen auf der ganzen Welt – und das ist wirklich inspirierend“, sagte sie. „Die von uns hergestellten Produkte kommen mit Menschen über ihre Kleidung, Wohnung, Nahrung und über den Transport in Kontakt.“

    Das Manufacturing Institute hofft, dass Frauen wie Kendra die nächste Generation von Frauen dazu anregen werden, eine Laufbahn in der verarbeitenden Industrie anzustreben.

     

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    INOVYN belohnt visionäre Unternehmen

    INNOVATIVE Unternehmen, die INOVYNs Vision einer stetigen Produktverbesserung und nachhaltigen Entwicklung teilen, zeigten gegen Ende des letzten Jahres, was die Branche zu bieten hat.

    Und die besten von ihnen wurden geehrt. Anlass waren die allerersten INOVYN Awards für Innovation im Bereich Vinyle.

    „PVC wird oft als ausgereiftes Produkt angesehen, doch in Wahrheit ist das Streben nach Innovation in unserer Branche nach wie vor sehr stark“, erklärte Chris Tane, CEO von INOVYN, Europas führendem Vinylhersteller. „Es ist die Lebensader unserer Branche.“

    PVC gibt es zwar schon seit den 30er-Jahren, doch es passt sich beständig an die Bedürfnisse einer sich ändernden Welt an. Allein in den letzten zehn Jahren wurden etwa 70.000 PVC-bezogene Patente angemeldet – und der jährliche Trend geht nach oben.

    INOVYN hatte Hersteller/innen, Händler/innen, Architekt/innen, Designer/innen, Studierende sowie akademische und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt eingeladen, sich für eine hohe Auszeichnung bei der allerersten derartigen Veranstaltung zu bewerben.

    Die Resonanz war überwältigend. Insgesamt reichten Unternehmen aus 17 Ländern auf fünf Kontinenten 72 Projekte für Auszeichnungen hinsichtlich Innovation, Nachhaltigkeit oder Industriedesign ein. „Niveau und Qualität zeigten eindeutig, dass die Innovation in unserer Branche so lebendig ist wie eh und je“, so Chris Tane.

    Nach einer schwierigen Entscheidung durch die fünf unabhängigen Juroren erhielt Chemson Pacific Pty Ltd. aus Australien die Auszeichnung für Innovation für sein 3D-Vinyl für den fortgeschrittenen industriellen 3D-Druck.

    „Es ist wirklich eine Ehre, von INOVYN für unsere Leistung im Bereich PVC ausgezeichnet zu werden“, so Greg Harrison, Geschäftsführer von Chemson.

    Den Preis für Nachhaltigkeit erhielt die im Vereinigten Königreich angesiedelte Axion Consulting für ein Programm, durch welches im Gesundheitsbereich eingesetztes PVC dem Recycling zugeführt wird.

    Und die schwedische Firma Bolon AB gewann in der Kategorie Industriedesign für ihr interaktives Design-Tool, mit welchem Kunden ihr eigenes gewünschtes Design für einen Vinylgewebeboden erstellen können.

    Chris Tane erklärte, die globale Vinylindustrie wisse nur zu gut, wie wichtig die Herstellung nachhaltiger Produkte sei.

    „Sie ist absolut entscheidend für den anhaltenden Erfolg der Branche“, merkte er an.

    Die nächsten Preisverleihungen finden 2019 statt.

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    INEOS OXIDE ÜBERNIMMT ARKEMAS OXO-ALKOHOLGESCHÄFT

    Die Transaktion erforderte die Genehmigung durch die EU-Kommission, welche letzten Monat erteilt wurde.

    CEO Graham Beesley bezeichnet den Verkauf von Oxo-Alkoholen, die vorwiegend für die Herstellung von Acrylestern, Dieselzusätzen, Farben und Schmierstoffen eingesetzt werden, als entscheidendes Geschäft für INEOS Oxide.

    Durch den Abschluss wird INEOS auch zum hundertprozentigen Eigentümer von Oxochimie, seinem 50:50-Joint-Venture mit dem französischen Chemiekonzern.

    Oxochimie hat einen Standort in Lavéra, wo Butanol und 2-Ethyl-Hexanol hergestellt werden.

    „Wir freuen uns auf die Integration des Oxochimie- Joint-Ventures und den Ausbau unserer globalen Marktpräsenz im Bereich der Oxo-Alkohole, Aldehyde und Derivate“, so Beesley.

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    Grangemouth hält sich Optionen offen

    INEOS O&P UK ist mit mehreren Firmen im Gespräch, die Interesse an einer Verlegung ihrer Standorte nach Grangemouth – dem Standort von INEOS’ neuer 20-Millionen-Pfund-Zentrale, die vor kurzem einen Architekturpreis erhielt – zu bekunden.

    Ian Little, Leiter der Geschäftsentwicklung für den Standort, teilt mit, es seien noch keine Verträge geschlossen worden, doch er vertraue in die neuerliche Attraktivität des Standorts nach INEOS’ bahnbrechender Entscheidung, Ethan aus den USA in den schottischen Hafen zu schiffen.

    „Wir stehen momentan noch ganz am Anfang“, sagte er. „Wir hatten Vorgespräche mit einigen wenigen Chemikalienherstellern.“

    INEOS’ Vision für den Standort Grangemouth besteht darin, diesen bis 2020 zu einem führenden globalen Zentrum in der Chemieproduktion und zu einem Kompetenzzentrum zu entwickeln.

    Seine neue Zentrale strahlt sicherlich Zuversicht aus.

    Diese wiedererstarkte Zuversicht war auch im März dieses Jahres zu spüren, als das vierstöckige Gebäude, das von einem führenden schottischen Architektenbüro geplant wurde, bei den 4. Annual Scottish Property Awards in Edinburgh einen Preis erhielt.

    „Für uns bringt das Gebäude unser anhaltendes Engagement für eine Produktionsstätte von Weltklasse am Standort Grangemouth zum Ausdruck“, so John McNally, CEO von INEOS Olefins & Polymers UK.

    Die neuen Büros, in denen die 450 Beschäftigten von INEOS Olefins & Polymers nun erstmals unter einem Dach vereint sind, seit INEOS den Standort 2005 von BP kaufte, sind jedoch nur ein Teil von INEOS’ langfristiger 450-Millionen-Pfund-Investition in den 680 Hektar großen Standort Grangemouth.

    Die Schiefergaslieferungen, die seit Ende letzten Jahres hier in Grangemouth eintreffen, haben den Standort zu neuem Leben erweckt und eine Wiederbelebung der petrochemischen Industrie gebracht.

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    „INEOS INSIGHT“ – EINBLICKE IN DIE ZUKUNFT

    Ein einziger schottischer Dudelsackpfeifer kündigte die Ankunft der ersten Schiffsladung des mittels Fracking-Technik geförderten Schiefergases aus den USA in Grangemouth an.

    Der ehemalige INEOS-Mitarbeiter stand am Bug und spielte den „Skye Boat Song“, als das 183 Meter lange Schiff INEOS Insight – mit der Aufschrift „Schiefergas für die verarbeitende Industrie“ – die Forth Bridge passierte.

    Für John McNally, CEO INEOS O&P UK, war es ein unvergleichlicher Augenblick. Für ihn und die 400 Gäste, darunter INEOS-Beschäftigte, die für die Teilnahme ausgelost worden waren, wurde Geschichte geschrieben.

    „Als ich 2014 den Posten als CEO übernahm, wurde schon über diesen fernen Tag gesprochen“, sagte er „Wir haben zwei Jahre lang buchstäblich die Tage gezählt.“

    An Bord des Schiffes, einer in China gebauten Spezialkonstruktion, befanden sich 27.500 Kubikmeter Ethan, die in fast 5000 Kilometern Entfernung, in Pennsylvania, aus der Erde gepumpt und für die 10-tägige Reise über den Atlantik auf das Schiff verladen worden waren.

    Die „Chemical Industries Association“, der britische Verband der chemischen Industrie, beschrieb es als bedeutendste Zukunftsinvestition des Jahrzehnts im Bereich der verarbeitenden Industrie.

    „Die Lieferungen sind nicht nur eine gute Nachricht für INEOS“, so Steve Elliott, Chief Executive des Verbandes. „Sie sind auch eine gute Nachricht für den gesamten Sektor und darüber hinaus. Wenn wir erschwingliche und gesicherte Energie ins System bringen, wie INEOS uns das vorführt, kann die verarbeitende Industrie mit besserer Kapazität arbeiten. Das bringt uns allen große Vorteile im Bereich Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.“

    Dank der kostbaren Fracht von INEOS aus Amerika kann die britische Industrie nun auch endlich von dem billigen US-Gas profitieren; dieses hat so sehr zur Wiederbelebung der verarbeitenden Industrie in Amerika beigetragen und wird dem Vereinigten Königreich helfen, weltweit konkurrenzfähig zu sein. Auf der anderen Seite des Atlantik, in Amerika, sind die Energiepreise mittlerweile so wettbewerbsfähig, dass es große Ausbauprogramme in Branchen wie der chemischen Industrie und der Stahlindustrie gibt, die plötzlich zu den konkurrenzfähigsten weltweit gehören.

    „In Amerika wird so viel Gas produziert, dass die Importterminals für Gas nun zu Exportterminals umgebaut werden“, so INEOS-Vorstandschef und -Gründer Jim Ratcliffe.

    Jim Ratcliffe, der in Failsworth, Manchester, aufgewachsen ist, sagte, das Eintreffen der ersten US-Lieferung sei ein äußerst wichtiger und historischer Tag sowohl für INEOS als auch für das Vereinigte Königreich gewesen.

    „Diese Lieferung garantiert die Sicherheit von Tausenden Arbeitsplätzen in Schottland“, erklärte er. „Das Schiefergas kann dazu beitragen, den Niedergang der britischen verarbeitenden Industrie aufzuhalten – und heute setzen wir den ersten Schritt dazu.“

    Dies ist das erste Mal, dass Ethan aus US-Schiefergas in das Vereinigte Königreich verschifft wurde, und es ist jener Punkt, an dem INEOS’ Investition von zwei Milliarden Dollar zum Tragen kommt.

    Insgesamt werden in den kommenden 15 Jahren acht Tanker jede Woche eine virtuelle Pipeline zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich entstehen lassen.

    Um Grangemouth für die Ladungen zu rüsten, musste INEOS Millionen in die Modernisierung des 680 Hektar großen schottischen Standortes investieren. Dort wurde ein neues Importterminal errichtet, wo die Schiffe ihre wichtige Fracht löschen können; und es wurden fast fünf Kilometer Pipelines für den Transport des Gases vom Hafen zu einem neuen, 40 Meter hohen Ethanspeichertank, dem größten dieser Art in ganz Europa, verlegt.

    Außerdem wurde ein ganz neues Bürogebäude errichtet, so dass nun erstmals, seit INEOS den Standort im Jahr 2005 von BP erwarb, alle Beschätigten an einem Ort vereint sind.

    „Für Grangemouth wird ein Wandel vollzogen“, sagte John. „Das Schicksal des Werks wird sich über Nacht wenden, weil es nun endlich mit voller Kapazität arbeiten kann.“

    Die Olefin-Anlage arbeitete viele Jahre nur mit halber Kapazität – und machte somit riesige Verluste –, weil zu wenig Nordseegas vorhanden war, welches für INEOS ein unerlässlicher Ausgangsstoff ist.

    So hätte INEOS das defizitäre Petrochemie-Werk wegen des deutlichen Rückgangs des Nordseegases schließen müssen.

    Die Schließung des Petrochemie-Komplexes hätte vermutlich das Ende der Raffinerie bedeutet, in der der Großteil des Treibstoffs für Schottland produziert wird und die etwa 3 Prozent zum schottischen BIP beisteuert.

    „Rückblickend betrachtet machte dieser Standort zeitweise mehr als 100 Millionen Pfund Verlust pro Jahr – es war nicht tragbar“, so John. „Für die Zukunft erwarten wir einen Gewinn von mehr als 100 Millionen Pfund pro Jahr, wenn alles läuft.“

    Das entscheidende Element für die Rettung der Anlage waren die amerikanischen Schiefergaslieferungen.

    „Unsere Schiefergas-‚Investition‘ hat in Schottland 10.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze gerettet“, erklärt Jim Ratcliffe.

    Aber nicht nur der INEOS-Standort Grangemouth wird von den Lieferungen profitieren.

    Eine historische Pipeline, die überschüssiges Nordseegas von ExxonMobils Ethylenanlage in Fife nach Grangemouth brachte, wird nun ,,umgedreht”, sodass INEOS einen Teil des importieren Gases an ExxonMobil liefern kann.

    „Die Anlage in Fife spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der Region“, so Sonia Bingham, Leiterin der Anlage für ExxonMobil Chemical in Fife.

    Eine weitere Pipeline wird Ethylen aus Grangemouth zu den Produktionsanlagen von INEOS Oxide in Hull befördern, sodass die Produktion von Ethylacetat ab nächstem Jahr um 100.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden kann.

    Ethylacetat ist sehr gefragt und wird für pharmazeutische und kosmetische Produkte, Druckfarben und flexible Verpackungen verwendet; die Anlage in Hull arbeitet bereits mit voller Kapazität.

    Die Investition in Höhe von mehreren Millionen wurde kurz nach der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union angekündigt.

    „Wir glauben an die britische verarbeitende Industrie und werden sie unterstützen, wann immer wir können“, so Jim Ratcliffe.

    Den Aussagen von Graham Beesley, CEO INEOS Oxide, zufolge sei INEOS Oxide bereits jetzt der größte Hersteller von Ethylacetat in Europa.

    „Und wir werden noch viel weiter wachsen“, meinte er.

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    UNTERSTÜTZUNG DURCH REGIERUNG ENTSCHEIDEND, SO INEOS

    Die von der britischen Regierung gewährte Darlehensgarantie in Höhe von 230 Millionen-Pfund für Grangemouth war entscheidend für die Sicherung der Zukunft dieses Standortes, erklärt INEOS.

    Ohne diese Garantie hätte INEOS Olefins & Polymers UK größere Probleme gehabt, die für den Umbau des Standortes erforderlichen Mittel aufzubringen, um diesen für die Importe von Ethan aus in den USA gefördertem Schiefergas zu rüsten.

    Mit dieser Garantie konnte INEOS die Mittel für sein revolutionäres zwei-Milliarden-Pfund-Projekt zur Beförderung von Ethan über eine Distanz von 5000 Kilometern in das Vereinigte Königreich über öffentliche Anleihen beschaffen und Tausende von Arbeitsplätzen in Schottland retten.

    Im September 2016 wurde dieses Vertrauen – der Glaube an die Realisierbarkeit der INEOS-Pläne – nun letztlich gerechtfertigt, als der Standort die allerersten Lieferungen aus Pennsylvania in Empfang nahm.

    Doch die Ankunft der INEOS Insight und ihrer kostbaren Fracht bringt Schottland in ein Dilemma.

    Die schottische Regierung steuerte acht Millionen Pfund aus öffentlichen Geldern für die Umsetzung der kühnen INEOS-Pläne bei, wohl wissend, dass der verlustträchtige Petrochemie-Komplex in Grangemouth ohne einen Ersatz der schwindenden Gasvorräte in der Nordsee durch US-Schiefergas hätte schließen müssen.

    Doch die schottische Regierung hat über die Fracking-Technik ein Moratorium verhängt, bis die Untersuchungen über dessen Unbedenklichkeit abgeschlossen sind.

    Dieses von Nicola Sturgeon, Parteichefin der Scottish National Party (SNP), verhängte Moratorium hindert INEOS schon an der Untersuchung der Geologie Schottlands an sich, obwohl es über Lizenzen für die Exploration und Erschließung von Schiefergas verfügt.

    Unter den nahezu 400 Anwesenden, die die erste Ladung von US-Schiefergas begrüßt hatten, war kein Vertreter der schottischen Regierung zugegen.

    Die Parteichefin der schottischen Konservativen, Ruth Davidson, deren Kollege David Mundell, Staatssekretär für Schottland, unter den Gästen war, meinte, das werfe kein gutes Licht auf die SNP.

    „Die Menschen in Schottland werden nur schwer verstehen, warum Nicola Sturgeon es gut findet, wenn Schiefergas über den Atlantik geschifft und in Schottland verarbeitet wird, eine Schiefergasextraktion in Schottland aber nicht in Frage kommt“, so Ruth Davidson. „Das erscheint weder umweltpolitisch noch ökonomisch begreiflich.“

    Sie fuhr fort: „Diese Entwicklung wird Tausende von Arbeitsplätzen in Schottland sichern. Durch ihre Anwesenheit hätte die schottische Regierung signalisiert, dass sie die wirtschaftliche Bedeutung des Schiefergases und der erweiterten Grangemouth-Anlagen erkennt.“

    INEOS, das nun eine Schiefergasexploration in England anstrebt, bezeichnete die fehlende Anwesenheit der SNP als enttäuschend, zog es aber dennoch vor, seinen Blick vor allem auf die positiven Aspekte zu richten.

    „Die Lieferung von US-Schiefergas sichert Tausende von Arbeitsplätzen in der verarbeitenden Industrie Schottlands“, so Jim Ratcliffe, INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer.

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    INEOS BLEIBT AUCH NA CH DEM BREXIT ZUVERSICHTLICH

    Zwar hatte die NACHRICHT von der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union zweifelsohne Schockwellen rund um die ganze Welt ausgelöst. Doch für INEOS, eines der weltgrößten Chemie- und Energieunternehmen mit 67 Produktionsstandorten in 16 Ländern heißt es „business as usual“.

    „Wir hatten immer gesagt, dass wir es entweder mit oder ohne die EU schaffen würden“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer Jim Ratcliffe, der zu den erfolgreichsten Unternehmern Großbritanniens gehört. „Als Unternehmen unterstützte INEOS den Binnenmarkt, nicht hingegen den Gedanken von Vereinigten Staaten von Europa.“

    Als das Ergebnis in den Morgenstunden des 24. Juni 2016 verkündet wurde, rief Jim Ratcliffe die britische Regierung auf, sich auf die notwendigen Maßnahmen zu konzentrieren und sich nicht mit Vorwürfen aufzuhalten.

    „Der Brexit ist Realität und wir müssen uns auf komplexe und schwierige Verhandlungen mit unseren europäischen Nachbarn einstellen“, erklärteer. „Wir müssen zuhören, wir müssen unbeirrbar höflich und charmant bleiben. Aber wir dürfen keine Schwächen zeigen oder um drei Uhr morgens die Segel streichen, wenn es ans Eingemachte geht und die meisten Punkte gewonnen oder verloren sind.“

    Er meinte, „Härte und Entschlossenheit“, verbunden mit „Höflichkeit und Charme“ wären nun gefragt, um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu verhandeln.

    „Wir dürfen nie vergessen, dass wir eigentlich ganz gute Karten haben“, meinte er. „Und die Briten sind auf der ganzen Welt allgemein beliebt und angesehen.“

    Europa bräuchte den Zugang zum Markt des Vereinigten Königreichs, der größer sei als der russische, ebenso sehr wie umgekehrt, so Jim Ratcliffe.

    „Mercedes wird seine Autos weiter im Vereinigten Königreich verkaufen“, fuhr er fort. „Und London ist eines von zwei wichtigen Finanzzentren, und das wird es auch bleiben.“

    In Wahrheit weiß noch niemand in Großbritannien, welche Auswirkungen der Brexit auf die eigene Wirtschaft haben wird.

    „Die Wetten lauteten auf kurzfristige Einbußen und langfristige Gewinne“, so Ratcliffe. „In jedem Fall sollten wir aber heute intensiver darüber nachdenken, wie wir die Wirtschaft ankurbeln können.“

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    INEOS’ APPELL AN LABOUR-CHEF JEREMY CORBYN WEGEN FRACKING VERBOT

    Das FRACKING nach Schiefergas soll in Großbritannien verboten werden, wenn die Labour Party die nächsten Parlamentswahlen gewinnt.

    Das kündigte Labour-Parteichef Jeremy Corbyn im September 2016 bei der Konferenz seiner Partei in Liverpool an.

    INEOS Shale, das über eine Lizenz für die Schiefergasexploration auf mehr als 400.000 Hektar im Vereinigten Königreich verfügt, vernahm dies mit Bestürzung.

    „Wir sind zutiefst enttäuscht und erstaunt, dass man zuvor nicht zumindest mit uns darüber gesprochen hat“, so Gary Haywood, CEO von INEOS Shale.

    Gary hat nun an Jeremy Corbyn geschrieben, um die Überlegungen hinter dieser Entscheidung kennenzulernen, und angeboten, mit führenden Labour-Politikern Gespräche aufzunehmen.

    In seiner Rede vor der Parteikonferenz erklärte der Labour-Abgeordnete Barry Gardiner, die Zukunft liege in den erneuerbaren Energien.

    „Die Entscheidung lautet nicht Schiefergas oder erneuerbare Energien“, so Gary Haywood. „Angesichts des derzeitigen Stands der Dinge wissen wir heute nicht, wie im Vereinigten Königreich in Zukunft Privathaushalte geheizt, Produkte hergestellt und für Beleuchtung gesorgt werden soll, wenn gerade kein Wind bläst.“

    In seinem Brief an die Oppositonsführung erklärte Gary Haywood, dass Gas ein grundlegender Rohstoff für die Herstellung einer Vielzahl chemischer Produkte ist, die für die Herstellung zahlreicher Produkte des täglichen Lebens verwendet werden.

    Er erklärte, INEOS, das im Vereinigten Königreich rund 4000 Menschen beschäftigt, hielte es für besser, Energie aus Großbritannien zu beziehen, wo man sie regulieren könnte, und nicht aus einer Reihe von instabilen Ländern mit unterdrückerischen Regimen.

    Um es mit den Worten von Gary Smith, Sekretär der schottischen Gewerkschaft GMB, zu sagen: „Wir werden durch unseren Gasbedarf zunehmend von Regimen abhängig sein, in denen diverse Henker und ihre Gefolgsleute das Sagen haben. Das ist nicht ethisch und bedeutet ganz gewiss eine Abkehr von unseren umweltpolitischen und moralischen Verpflichtungen.“

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    LASSEN WIR ES WAHR WERDEN

    DIE Bereitstellung und Sicherung der Energieversorgung ist eine Kernaufgabe jeder Regierung. Dafür zu sorgen, dass die Lichter nicht ausgehen, ist ebenso wichtig wie Gesundheit, Bildung oder Recht und Ordnung, doch die Öffentlichkeit macht sich darüber kaum Gedanken – man will heißes Wasser zum Duschen, fragt aber nicht nach den wirtschaftlichen Faktoren dahinter.

    Doch Energie ist nicht nur für die Allgemeinbevölkerung wichtig. Auch die verarbeitende Industrie benötigt eine stetige Versorgung, um die Produktion aufrecht zu erhalten – eine Produktion, von der über zwei Millionen Arbeitsplätze abhängen.

    Die verarbeitende Industrie muss konkurrenzfähig bleiben, und zwar so konkurrenzfähig – ich meine damit rentabel –, dass auch noch Investitionen möglich sind. Andernfalls wird die Industrie verkümmern und absterben, wie es beim Großteil der einst stolzen britischen Textilindustrie der Fall war nur einen Punkt.

    Dasselbe Prinzip gilt für die verarbeitende Industrie, die ebenso stark von wettbewerbsfähigen Energiepreisen abhängig ist wie die Chemie-, Stahl-, Automobilbranche und viele andere Sektoren.

    Wenn diese Sektoren nicht mehr konkurrenzfähig sind, werden die Unternehmen schließen, und ihre Arbeitsplätze gehen verloren – wie dies im letzten Jahr in der Stahlindustrie zu beobachten war..

    Schlimmer nocht, diese Stufe ist längst erreicht! Die verarbeitende Industrie erlebte im Vereinigten Königreich im Verlauf der letzten 20 Jahre einen drastischen Niedergang. Von etwa 23 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in den 90er Jahren – vergleichbar mit dem deutschen Niveau – schrumpfte die verarbeitende Industrie im Vereinigten Königreich auf gegenwärtig erbärmliche neun Prozent.

    Und der kleine Rest der verarbeitenden Industrie hat mit Energiepreisen zu kämpfen, die zu den höchsten der Welt gehören.

    Die Gaspreise sind um 50 Prozent höher als in Amerika, und Strom kostet doppelt so viel wie in den USA. Deutschland schützt seine verarbeitenden Betriebe durch Befreiungen von Umweltsteuern. Aufeinanderfolgende britische Regierungen ließen diese dagegen immer mehr anwachsen.

    Die gegenwärtige Situation wird noch dadurch verschärft, dass das Vereinigte Königreich seit Jahrzehnten keine schlüssige Energiepolitik hat.

    Während die letzten Kohlekraftwerke, die für heutige Umweltstandards einfach zu ,,schmutzig” sind, geschlossen werden, schwinden die Nordseegasvorkommen, und das Vereinigte Königreich ist mit alternden Kernkraftwerken konfrontiert.

    In den letzten 20 Jahren setzte die britische Regierung scheinbar auf Windenergie, obwohl der Anführer der Lobby der erneuerbaren Energien kürzlich zugeben musste, dass es in England einfach nicht genug Wind für die Windenergie gebe.

    Wenn wir den gesamten Energiebedarf des Landes nehmen und den Kraftstoff für den Verkehr abziehen, bleiben Gas und Kernenergie die deutlich vorherrschenden Energiequellen mit einem Anteil von etwa 60 Prozent.

    Windenergie, die großen Schwankungen von Tag zu Tag unterworfen ist, macht etwa drei Prozent aus.

    Unter der Annahme, dass die Kohle in den nächsten Jahren auslaufen wird, wird der überwiegende Anteil von Gas und Kernenergie noch weiter steigen.

    Das Vereinigte Königreich ist als Land heute völlig von Gas und Kernenergie abhängig. Es gibt auf absehbare Zeit keine realistischen Alternativen. Doch, und das ist kein unbedeutendes „doch“, die Gasvorräte in der Nordsee gehen rasch zur Neige, und die Kernkraftwerke sind nicht mehr die Jüngsten.

    Die Produktion von Nordseegas hatte ihren Höhepunkt in den 2000-er Jahren erreicht; derzeit macht sie weniger als 50 Prozent der Spitzenproduktion aus. In zehn Jahren wird die Produktion bei weniger als 20 Prozent liegen.

    So bleibt dem Vereinigten Königreich die Wahl zwischen russischen Importen, teuren Flüssiggasimporten und einer eigenen Schiefergasproduktion, an der INEOS sehr interessiert ist.

    Das sogenannte Marcellus-Schiefergasfeld in Pennsylvania, USA, produziert mehr als das Doppelte des gesamten Gasverbrauchs des Vereinigten Königreichs – und man begann dort erst vor sechs Jahren mit den Bohrungen. Schiefergas ist nicht nur in riesigen Mengen vorhanden, es ist zudem sehr billig: Es ließ den Gaspreis in den USA um 75 Prozent sinken. Und das Vereinigte Königreich sitzt wohl offensichtlich auf recht bedeutenden Vorkommen.

    Die Frage der Kernenergie ist komplexer. Es gibt immerhin über 400 Kernkraftwerke auf der ganzen Welt, mit unterschiedlichen Technologien.

    Für Hinkley Point wird französische Areva-Technologie eingesetzt werden, obwohl bisher noch kein Reaktor dieses Typs in Betrieb ist. Zwei werden in Europa errichtet: der erste, in Finnland, mit neun Jahren Verspätung; der andere, in Frankreich, mit sieben Jahren Verspätung. Beide haben ihren Kostenrahmen um das Dreifache überschritten. Zwei weitere sind in China im Bau, und auch hier ist man mehrere Jahre im Verzug. Das ist nicht gerade ein ermutigendes Bild!

    Es gibt andere Optionen, etwa den von Westinghouse und Toshiba gebauten Reaktor, der die bekanntlich strengen Anforderungen der US-Behörden erfüllt hat. Von diesem Typ sind acht Reaktoren in Bau, vier davon in den USA. Auch hier ist deren Bau um einige Jahre in Verzug geraten, allerdings nicht annähernd so viel wie bei dem französischen Reaktor. Außerdem gibt es einen Reaktor mit konventioneller Technologie, der von GE und Hitachi konzipiert wurde und von dem bereits vier errichtet wurden.

    Im Vereinigten Königreich sind heute acht Kernkraftwerke in Betrieb, die alle schon in die Jahre gekommen sind.

    Es gilt, die nuklearen Kapazitäten im Vereinigten Königreich eindeutig ausbauen, und auch wenn es unterschiedliche Reaktortypen gibt, ist eines klar: ohne Kernkraft geht es nicht, denn es gibt keinen verlässlichen Ersatz.

    Anstelle des geltenden Finanzierungsabkommens mit EDF und ihren chinesischen Amtskollegen sollte die britische Regierung vielmehr eine direkte Finanzierung aus dem Budget in Erwägung ziehen und es dann auf die Bilanz des Vereinigten Königreichs setzen, denn nach diesem Kapitaleinsatz sind die variablen Kosten der Stromproduktion sehr gering; die verarbeitende Industrie ließe sich über viele Jahre hinweg mit Energie zu sehr konkurrenzfähigen Preisen versorgen.

    Das Vereinigte Königreich wird auf absehbare Zeit für seinen primären Energiebedarf zur Versorgung der Allgemeinbevölkerung und für Industrie und Handel von Gas und Kernenergie abhängig sein.

    Die britische Energiepolitik sollte für die nächsten zehn Jahre die sichere Förderung von Schiefergas und die Errichtung ,,bewährter” neuer Kernkraftwerke zu vorrangigen Zielen machen. Das ist tatsächlich gar nicht so kompliziert.

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    STANDORT KÖLN: AUF EWIG DANKBAR

    DIE Zukunft des Bereichs Petrochemie von BP in Köln erschien ungewiss.

    BP war nicht mehr an der Herstellung von Chemikalien interessiert und wollte den Geschäftsbereich entweder abspalten oder verkaufen und sich auf sein rentableres Kerngeschäft, die Produktion von Öl und Gas, konzentrieren.

    Doch wo BP keine Zukunft für die Produktion von Chemikalien sah, erkannte INEOS gewaltige Möglichkeiten für INNOVENE. Innerhalb von Monaten kaufte INEOS dem Ölriesen seine Tochtergesellschaft für Olefine, Derivate und Raffinerie für neun Milliarden Dollar ab – und mit ihr auch den Standort Köln.

    Die Beschäftigten hatten kaum Grund zur Sorge.

    Denn innerhalb von Wochen begann dieses den meisten von ihnen unbekannte Unternehmen, positive Veränderungen in der Führung der Gesellschaft vorzunehmen.

    Der Schwerpunkt wurde sofort wieder auf die wichtigsten Stärken des Standorts verlagert – Sicherheit, Manufacturing Excellence und seine Kunden.

    „Ich erinnere mich noch an meine Erleichterung darüber, dass sich der Ansatz von INEOS so sehr von dem von BP unterschied“, so Dr. Axel Göhrt, früherer Leiter Betriebsstandortdienstleistungen, heute Geschäftsführer Produktion und Technik. „Die Belegschaft erkannte den Unterschied sehr rasch.“

    Es gab neue Führungsstrukturen, und die Beschäftigten wurden angewiesen, vermeidbare Ausgaben zu streichen. Verhaltet euch wie Eigentümer, lautete die Devise. Gebt das Geld aus, als wäre es euer eigenes, sagte man ihnen.

    „INEOS wurde als geradlinig wahrgenommen“, so Dr. Patrick Giefers, früherer Leiter der Rechtsabteilung und des Personalwesens bei BP, heute kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor.

    „Politik spielte keine Rolle, und die Gespräche mit INEOS Capital verliefen in den Anfangstagen völlig unproblematisch. Das war enorm hilfreich, weil alle Bedenken rasch geklärt werden konnten.“

    Während traditionelle Chemieunternehmen oft einen konservativen Ansatz in Bezug auf ihre Finanzen verfolgten und enorme Fixkosten hatten, war INEOS ein erfrischend junges Unternehmen mit einem schlanken, ehrgeizigen Management.

    Einige mussten sich jedoch erst an den Gedanken gewöhnen, dass BP die Gesellschaft an ein Unternehmen verkauft hatte, das nun mit neun Milliarden Dollar in der Kreide stand.

    „Die Deutschen sind vorsichtig und machen nicht gerne Schulden“, so Patrick. „Manche taten sich anfangs schwer.“ Doch sie ließen sich überzeugen, dass INEOS das richtige Unternehmen für die Aufgabe war, als in den Standort investiert wurde.

    Binnen sechs Monaten hatte INEOS seine Absicht angekündigt, etwa 40 Millionen Euro in den Ausbau der Kölner Krackerkapazität zu investieren. Dann würde der Standort zusätzliche 100.000 Tonnen Ethylen pro Jahr produzieren.

    Das zusätzliche Ethylen würde entweder für die Polyethylenherstellung verwendet werden oder man würde über das ARG-Pipelinesystem andere INEOS-Standorte damit beliefern.

    Und diese Investitionen – diese Überzeugung, dass die Beschäftigten den nötigen Antrieb und das Know-how für die Umsetzung mitbringen – wurden über die letzten zehn Jahre fortgesetzt.

    Seit INEOS den Standort vor zehn Jahren erwarb, wurden knapp 700 Millionen Euro in die Anlage investiert, und die Produktion wurde gesteigert. BP hatte in dem Jahr als es die Gesellschaft verkaufte, allein für diesen Standort 144 Millionen Euro aufgewendet.

    Die Anlagensicherheit ist nun wieder dort, wo sie sein soll – ganz oben auf der Prioritätenliste des Standorts.

    Seit 2006 sind bei der OSHA-Häufigkeit beständige Verbesserungen zu verzeichnen. Das beste Jahr des Standorts im Hinblick auf die Sicherheit war 2013, als die Häufigkeit bei nur 0,13 lag.

    Das Kundendienstteam – damals in Belgien und im Vereinigten Königreich angesiedelt – wurde nach Deutschland verlegt, sodass die Beschäftigten selbst mit Techniker/innen und Kolleg/innen in den Produktionsanlagen sprechen konnten.

    INEOS war in Bezug auf die Planung seiner Aufwendungen schon immer klug: neue Anlagen, Beseitigung von Infrastrukturengpässen und Veränderungen, die letztlich den Kunden zugute kommen.

    „Wir fliegen nicht Business-Class, aber INEOS kümmert sich in anderer Hinsicht um uns“, so Axel.

    2013 wurde die Größe der Isoamylenanlage verdoppelt und die Position als Hersteller von Weltrang für einen Grundstoff gefestigt, der sich für die unterschiedlichsten Spezialprodukte einsetzen lässt, wie etwa für Duftstoffe, Agrochemikalien, Peroxide, Polymerantioxidantien und Kohlenwasserstoffharze.

    Das Projekt wurde sicher, effizient und innerhalb des Kostenrahmens umgesetzt.

    „Es war ein Beweis für die hohen betrieblichen und technischen Standards, die an dem Standort umgesetzt wurden“,

    so ein Kommentar von Karel Brabant, dem damaligen Geschäftsbereichsleiter (Operations Director) von INEOS Oligomers.

    Der Schlüssel zum Kölner Erfolg liegt vielleicht im deutschen Umgang mit Vermögenswerten und in der britischen Geschäftsführung.

    „Qualität ist uns wichtig“, erklärt Axel. „Wir achten auf die langfristige Qualität der Anlagen. Deswegen profitieren wir von der Wertarbeit unserer Großeltern. Auch das Verhältnis zu den Gewerkschaften und zum Betriebsrat ist sehr konstruktiv. Wir hatten in den letzten 40 Jahren keinen einzigen Streik.“

    Für die Zukunft plant INEOS noch mehr Investitionen in den Standort, um sein Portfolio an Produkten mit höheren Gewinnspannen zu entwickeln.

    In diesem Jahr alleine werden etwa 100 Millionen Euro für die Anlagenerweiterung und Infrastrukturverbesserung ausgegeben.

    „INEOS würde nicht investieren, wenn sie die Investitionen nicht für lohnend hielten“, erklärt Patrick. „Die Beschäftigten wissen also, was sie zu tun haben. INEOS steckt eine Menge Geld in Köln. Wir müssen nun dafür sorgen, dass die Erwartungen erfüllt werden.“

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    BRAUCHEN WIR EINE VERARBEITENDE INDUSTRIE?

    Eines ist klar. Länder, die ihre industrielle Grundlage verlieren, laufen Gefahr, die Fähigkeit zur Innovation zu verlieren. Vor dem Hintergrund eines wirtschaftlichen Umfeldes, das von der Erosion und der Verlagerung traditioneller Industriezweige ins Ausland angesichts des globalen Wettbewerbs geprägt ist, rechtfertigt das deutsche Modell, oder Teile davon, eine sorgfältige Betrachtung. Es gilt vor allem, auf die Politik und Programme anderer Länder zu achten und daraus zu lernen, wie wir dies auch in der Vergangenheit getan haben.

    Charles Wessner, Programmdirektor des „Board on Science, Technology, and Economic Policy“ des „National Research Council“

     

     

    Arbeitsplätze in der Produktion bilden die Grundlage unserer Wirtschaft. Die verarbeitende Industrie produziert die Güter, die jene Einkünfte erzielen, auf die sich die Dienstleistungsbranche stützt. Wir können einander nicht bloß die Haare schneiden und Hamburger verkaufen. Das Einkommen, das diese Haarschnitte und Hamburger bezahlt, muss schließlich von irgendwoher kommen. 

    Campaign for America’s Future

     

    Die Gesundheit der Wirtschaft hängt entscheidend von der Gesundheit des verarbeitenden Sektors ab. Die Produktion ist seit mehreren Jahrhunderten der Schlüssel zum Wohlstand. Die mächtigsten Nationen der Welt sind jene, die über den Großteil der weltweiten Produktion von Fertigungstechnologien verfügen. Doch es reicht einfach nicht aus, Fabriken zu haben und mehr zu produzieren. Wir brauchen das Know-how, um die Maschinen herzustellen, die die Güter produzieren. Wenn es nicht zu einer robusten Wiederbelebung des verarbeitenden Sektors in Amerika kommt, können wir uns von unserem Status als große Wirtschaftsmacht verabschieden.

    Jon Rynn, Autor von „Manufacturing Green Prosperity: The power to rebuild the American middle class“

     

    Global gesehen ist die verarbeitende Industrie wichtig. Wenngleich sie historisch mit Umweltschäden assoziiert wird, verspricht sie nun, einige der Umweltprobleme unserer Welt zu mildern. So können viele Güter heute beispielsweise in Produktionsverfahren hergestellt werden, die so gut wie keine Umweltbelastungen mit sich bringen und eine Wiederverwertung entsorgter Produkte zulassen. Die verarbeitende Industrie gibt Anstöße zu neuen Denkweisen und kann so Einiges bewirken. Viele der Innovationen, die unser Leben verwandelt haben, stammen aus der verarbeitenden Industrie. Ohne Microchip, Computer und Server gäbe es kein Internet, kein Facebook und kein Google. Die verarbeitende Industrie ist entscheidend für den zukünftigen Reichtum Großbritanniens – aber sie wird zu oft abgeschrieben.

    Peter Marsh, Gründer von „Made Here Now“

     

    Viele Jahrzehnte lang argumentierten Ökonomen, der verarbeitenden Industrie käme eine untergeordnete Rolle in der modernen Wirtschaft zu. Sie hatten unrecht. In den letzten zehn Jahren bestätigten immer mehr Ökonomen, dass die Produktion für die Innovation unerlässlich ist und eng mit dem wirtschaftlichen Wohlergehen und der nationalen Sicherheit einer Nation verbunden ist. Die verarbeitende Industrie ist der Motor, der die amerikanische Innovation antreibt. Er verwandelt die wissenschaftliche Forschung in neue Produkte und Produktionsabläufe, die Gewinne abwerfen und die Welt verbessern. Er bringt neue und wichtige Branchen hervor, von Computern und Drahtlos-Technik bis hin zur Biotechnik und Solarenergie. In dem Maße wie Ingenieur/innen und Hersteller neue Technologien entwickeln, erwerben sie die Fähigkeiten, in neue Bereiche vorzudringen und Innovationen zu schaffen. Diese Innovationen ermöglichen den Produzenten jene Leistung oder jenen Kostenvorteil, die sie brauchen, um in einem umkämpften internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben.

    Professor Thomas Kurfess, früherer Assistant Director for Advanced Manufacturing im Weißen Haus

     

    Die verarbeitende Industrie schafft nicht nur Wert in Form von Produkten und Dienstleistungen, sie schafft auch gute bezahlte Arbeitsplätze. Produktionseinrichtungen lassen außerdem Arbeitsplätze bei den unterstützenden Zulieferern und Dienstleistungsbranchen entstehen. Wenn Sie heute durch eine moderne Fabrik gehen, sehen Sie sofort, dass sich die Produktion heute nicht mehr darauf beschränkt, Einzelteile zusammenzusetzen – sie arbeitet mit hochkomplizierten Verfahren und einem hohen Maß an computergesteuerter Automation. Das ist mehr Wissensarbeit als manuelle Arbeit. Und vor allem in neuen Bereichen wie hochentwickelten Materialien und Biopharmazeutika bedeutet Produktion eine enge Zusammenarbeit mit Forschung & Entwicklung und Design in den frühen Produktionsphasen – die Fähigkeit zur Produktion erhält also die Fähigkeit zur Innovation auf lange Sicht. Wer Erstere aufgibt, wird die Fähigkeit zu Letzterer schwächen.

    Willy Shih, Robert und Jane Cizik, Professor of Management Practice, Harvard Business School

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    DEUTSCHLANDS GEHEIMREZEPT

    Die deutsche Wirtschaft ist den europäischen Nachbarn beständig voraus und INCH möchte wissen, was das übrige Europa von der Art und Weise, wie in Deutschland Geschäft betrieben wird, lernen kann

    DEUTSCHLAND gilt seit langem als die treibende Kraft der Produktion in Europa.

    Im Jahr 2015 exportierten deutsche Firmen Güter im Rekordwert von 1,196 Billionen Euro – um 6,4 Prozent mehr als 2014 – und die Beschäftigung erreichte den Höchststand von 43 Millionen.

    Im Dezember 2016 stellte Robert E. Scott, führender Ökonom und Director of Trade and Manufacturing Policy Research am „Economic Policy Institute“ fest, dass Deutschland seine Exporte nach China und in das übrige Asien trotz der Tatsache, dass die deutschen Löhne in der verarbeitenden Industrie zu den höchsten der Welt gehören, gesteigert hätte, während andere Industrienationen vor der Konkurrenz aus Asien eingeknickt wären.

    „Wenn höhere Löhne der Wettbewerbsfähigkeit in der Produktion schaden, dann müsste es Deutschland schlechter gehen als den Vereinigten Staaten, aber dem ist nicht so“, schrieb er in einem Artikel für das Economic Policy Institute.

    Nach den neuesten Zahlen der Weltbank macht die verarbeitende Industrie in Deutschland 23 Prozent der Wirtschaftsleistung aus – im Vergleich zu 12 Prozent in den USA, 11 Prozent in Frankreich und 9,4 Prozent im Vereinigten Königreich.

    Wenn man etwas genauer hinsieht, wird klar, dass Deutschlands Wirtschaftswunder nicht dem Zufall überlassen wird oder einfach darauf zurückzuführen ist, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Es ist das Ergebnis der Arbeitseinstellung der Deutschen; einer Regierung, die die verarbeitende Industrie als Garanten für Arbeitsplätze und ein gesundes, anhaltendes Wirtschaftswachstum ansieht; und der Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Herstellung von Erzeugnissen von höchster Qualität.

    „Deutsche Unternehmen sind selten die billigsten Anbieter, doch die überlegene Qualität und Leistung ihrer Produkte ermöglicht ihnen, erstklassige Preise zu erzielen und den Export dennoch gleichzeitig zu steigern“, schrieb Charles W. Wessner, Programmdirektor des Board on Science, Technology and Economic Policy des National Research Council in einem Artikel für die Fachzeitschrift „Mechanical Engineering“.

    Der britische Journalist Justin Rowlatt, Südasien- Korrespondent der BBC, verbrachte mit seiner Frau Bee und zwei seiner vier Kinder mehrere Monate in Deutschland auf der Suche nach dem Erfolgsgeheimnis der Deutschen. In vielen Gesprächen mit seinen deutschen Bekannten kamen einige bittere Wahrheiten zu Tage.

    „Eine junge Deutsche hatte in einem britischen Büro gearbeitet und war entsetzt, wie wenig dort gearbeitet wurde“, sagte er.

    „Wenn Deutsche miteinander reden, reden sie über die Arbeit. Im Vereinigten Königreich waren die Leute alle mit Facebook, SMS, E-Mails an Freunde und privaten Telefonaten beschäftigt.“

    Justin arbeitete für Faber-Castell, einen der weltgrößten und ältesten Bunt- und Bleistifthersteller. Dieses Unternehmen wird nach wie vor von einem direkten Nachfahren des Gründers geführt.

    Und es macht seine

    Sache hervorragend.

    „Das deutsche Erfolgsgeheimnis scheint darin zu bestehen, dass man sich auf einen sehr kleinen Bereich beschränkt und darin weltweit führend wird“, sagte er.

    Das trifft auf Faber-Castell ganz sicher zu.

    Das Unternehmen wurde vor 255 Jahren von einem Schreiner gegründet, der zunächst in seiner Freizeit Bleistifte herstellte. Heute hat es 14 Fertigungsstätten, beschäftigt etwa 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verkauft in mehr als 100 Länder.

    „Es ist ein typisches Mittelstandsunternehmen“, so Graf Anton Wolfgang Faber-Castell, der das Unternehmen bis zu seinem Tod leitete.

    Die Deutschen bezeichnen mit Mittelstand Millionen von mittelgroßen Unternehmen, die etwa ein Fünftel der deutschen Arbeitnehmer beschäftigen und auf Nischenprodukte ausgerichtet sind, für die sie erstklassige Preise in der ganzen Welt erzielen.

    Diese Familienunternehmen gibt es oft seit Generationen, sie bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie beliefern nicht nur Deutschlands multinationale Unternehmen, sondern exportieren auch selbst.

    Tom Peters, amerikanischer Autor und Fachmann für Businessmanagement, sagte, Mittelstandsunternehmen hätten einen unglaublich starken Fokus.

    „Die jungen Männer und Frauen durchlaufen ihre Lehre und nehmen mit, dass Exzellenz ihr Ziel ist“, sagte er.

    Und es gibt noch einen Grund für ihren Erfolg. Und zwar die Fraunhofer-Gesellschaft, ein Netzwerk von 67 von der Regierung unterstützten Forschungsinstituten mit 23.000 Beschäftigten.

    „Fraunhofer unterstützt ein Ökosystem für Produktionsinnovation und trägt zur Sicherung der Position Deutschlands als Exportriese bei“, so ein Kommentar von Sujai Shivakumar, Spezialist für Innovationspolitik der National Academies in Washington, im Wall Street Journal.

    Die Fraunhofer-Gesellschaft liefert erstklassige, erschwingliche kurzfristige Studien, die sich kleine Hersteller sonst nur schwer leisten könnten. Diese Unternehmen setzen die Forschung ein, um ihre Abläufe und Erzeugnisse beständig zu verbessern – und bleiben der Konkurrenz so immer einen Schritt voraus.

    „Einfach ausgedrückt, hilft Fraunhofer den Herstellern, das ‚Tal des Todes‘ zu überbrücken – ein Punkt, der oftmals in einem Stadium der Produktionsentwicklung erreicht wird, wenn die Investitionen eine potenzielle hohe Rendite versprechen, die Unsicherheit aber zu groß ist, um wesentlich in die Forschung und Entwicklung zu investieren“, so Michael Teiwes, PR-Chef bei Fraunhofer.

    In den letzten 10 Jahren arbeitete der deutsche Unternehmensberater Professor Dr. Bernd Venohr mit zahlreichen mittelgroßen Familienunternehmen, die weltweit führend sind, in Deutschland zusammen.

    „Sie wurden oft als ‚verborgene Champions‘ bezeichnet, doch in einer zunehmend transparenten Weltwirtschaft sind sie nicht mehr verborgen“, kommentierte er.

    Er führte ihren Erfolg darauf zurück, dass sie wissen und der festen Überzeugung sind, dass gesundes Wachstum und Fortschritt echter Innovation entspringen, dass der hohe Wert und nicht der Preis für den Kunden ausschlaggebend ist, und dass die Beschäftigten respektvoll und nicht als ,leicht ersetzbare Ressourcen’ zu behandeln sind.

    „Diese wichtigen Managementprinzipien sind im Grunde universelle Wahrheiten für jedes Unternehmen“, so Venohr. „Doch leicht verständlich heißt nicht unbedingt leicht umsetzbar.“

    Aus einer seiner jüngsten Studien geht hervor, dass etwa 1650 deutsche KMU eine führende Stellung in den Weltmärkten für ihre Produkte hatten oder dass sie in diesen Märkten zumindest zu den drei Unternehmen an oberster Stelle gehörten.

    Die amerikanische Manufacturers Alliance for Productivity and Innovation meinte, der Rest der Welt könnte von Deutschland viel Wertvolles lernen.

    „Die Qualität und das Ausmaß der beru ichen Ausbildung für junge Leute zur Vorbereitung auf quali zierte Arbeitsplätze im Produktionssektor ist bewundernswert“, meint Kris Bledowski, Director of Economic Studies. „In der deutschen Gesellschaft werden Technik und Naturwissenschaften als erstrebenswerte Bildungsziele angesehen.“

    Aus seiner Sicht werde Deutschland von den Auswirkungen des rückläu gen chinesischen Wirtschaftswachstums nicht spürbar betroffen sein.

    „Im letzten Jahr machten die Exporte nach China 97 Milliarden Dollar bzw. etwa 7,2 Prozent der deutschen Exporte insgesamt aus“, so Bledowski. „Deutschlands Investitionen in China sind im Vergleich zu fast allen anderen Ländern Europas verschwindend klein. Die Auswirkungen werden also insgesamt nur recht gering sein.“

    Und darüber ist Justin Rowlatt tatsächlich nicht erstaunt.

    „Die Deutschen sehen ihre Erfolge nicht als selbstverständlich an und ich glaube,das ist der Grund, warum die langfristige Ausrichtung so wichtig für sie ist“, sagte er, „harte Arbeit, Ef zienz und Ordnungsliebe entspringen einem tiefen Gemeinschaftssinn und der Verantwortung für einander.“

    Der Blick der Deutschen ist auf die Zukunft gerichtet.

    Deutschland hat mit der Unterstützung der Bundesregierung „Industrie 4.0“, oft auch als ,Vierte Industrielle Revolution‘ bezeichnet, eingeleitet.

    „Wir wollen, dass Deutschland weiterhin eine weltweit konkurrenzfähige Wirtschaft mit hohen Löhnen hat, und wir sind davon überzeugt, dass die Strategie ,Industrie 4.0’ uns dies ermöglichen wird“, so Professor Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.

    Bledowski meint, „Industrie 4.0“ – die Entwicklung der Fabrik der Zukunft – sei zum Teil der Angst vor Amerikas digitaler Revolution, die auch die verarbeitende Industrie erfasste, entsprungen.

    „Man kann wohl sagen, dass diese deutsche Initiative und das amerikanische ‚Industrial Internet‘-Konzept transatlantische Vettern sind, wenngleich auch getrennt durch Sprache, Traditionen und Geschäftskultur“, so Bledowski. „Doch bei ‚Industrie 4.0‘ geht es nur um Deutschland. Diese Strategie hat keine europäische, internationale oder globale Ausrichtung. Das Geld der deutschen Steuerzahler wird eingesetzt, um heimischen Unternehmen zu helfen, ihre internationale Konkurrenzfähigkeit beizubehalten.“

    Er versicherte, dass das amerikanische Projekt, wenngleich dieses seinen Sitz in den USA habe, dennoch allen offenstünde, die Anteil an der Zukunft des industriellen Internet haben.

    „Es hat eine globale Reichweite“, so Bledowski.

     

    SELBSTGEFÄLLIGKEIT IST FEHL AM PLATZ, MEINT VCI

    DEUTSCHLANDS chemische Industrie mag andere in Europa mit Neid erfüllen – doch vor Selbstgefälligkeit wird gewarnt.

    In einer Presseerklärung sagte Marijn Dekkers, Präsident des Verbandes der deutschen Chemieindustrie (VCI) Anfang des Jahres 2016, die Produktion hätte nach einem guten Anfang nun stagniert, die Umsätze seien gesunken, Arbeitsplätze seien verlorengegangen.

    „Das ist keine gute Nachricht, und der Ausblick ist auch nicht vielversprechend“, meinte er.

    Deutschland sei mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, etwa einer Wachstumsschwäche der Weltmärkte, den Kosten von Rohstoffen und Energie und Großbritanniens Entscheidung, als erster Mitgliedsstaat aus der Europäische Union auszusteigen.

    „Zwar ist es derzeit noch zu früh für eine Bewertung“, so Dekkers. „Doch die britische Entscheidung wird mit Wahrscheinlichkeit nachteilige Auswirkungen haben.“

    Die Ereignisse der letzten Zeit, vor allem die Abwertung des Euro und die sinkenden Ölpreise, seien der deutschen Wirtschaft zugute gekommen. Doch diese würden nun ‚ausklingen‘, stellte er fest.

    Dennoch sieht es für Deutschland, im Vergleich zur übrigen Welt, auf den ersten Blick nach wie vor gut aus.

    „Wir sind seit mehr als einem Jahrzehnt Exportweltmeister, der Handelsbilanzüberschuss für Chemikalien wächst beständig und wir sind bei weitem der wichtigste Standort für die chemische Industrie in Europa“, sagte er. „Wir agieren immer noch aus einer Position der Stärke. Aber die Betonung liegt auf ,immer noch’. Auf lange Sicht ist es zunehmend fraglich, ob Deutschland seine Position als Standort der chemischen Industrie weiter halten kann.“

    Deutschland müsse dafür Sorge tragen, seine Konkurrenzfähigkeit nicht zu verlieren, sagte er, aber genau diese Gefahr bestünde nun aufgrund der zunehmenden Expansion von Produktionsanlagen in Amerika und im Nahen Osten, der steigenden Energiekosten in Europa, übermäßiger EU- Vorschriften, des Verlusts von Unternehmen in der Wertschöpfungskette, mangelnder Investitionen in Deutschland und fehlender Anreize für Forschung und Entwicklung.

    „Die deutsche Industrie kann Deutschland nicht im Alleingang zum Weltmeister der Innovation machen“, sagte er. „Wir benötigen Unterstützung aus der politischen Arena. Wir müssen am gleichen Strang ziehen.“

    In der jüngsten VCI-Studie mit dem Titel „Die deutsche chemische Industrie 2030“, die von der Prognos-AG durchgeführt wurde, stellt der VCI fest, dass sich heute getroffene politische Entscheidungen auf zukünftige Entwicklungen und Investitionen auswirken würden.

    Für das Wachstum wäre ein Klima erforderlich, das frei von Bürokratie ist und Innovationen begünstigt.

    „Um weiter zu investieren, benötigen wir einen stabilen Planungshorizont, besonders in der energiebezogenen Gesetzgebung“, so Dr. Stephan Müller, leitender Angestellter bei INEOS in Köln

    6 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    DOUGS BÜRO IN DER EISWÜSTE

    KEINER der beiden Orte klingt nach dem Himmel auf Erden.

    Der Südpol ist der kälteste, trockenste, abgelegenste und windigste Ort auf der ganzen Erde. Eine gefrorene Wüste ohne Leben mit Windstößen bis zu 145 Kilometern pro Stunde, umgeben von stürmischer See.

    Der Nordpol besteht nur aus Eis, das ständig in Bewegung ist, und ist erbärmlich kalt.

    Doch Doug Stoup, ein moderner Entdecker, verbringt den Großteil seines Lebens entweder hier oder dort. Für ihn ist es sein Büro.

    „Ich ziehe Kälte vor, denn mehr anziehen kann man immer“, meinte er.

    Letzten Monat nahm sich der Mann, der den INEOS- Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe und seine beiden Söhne, George und Sam, zu beiden Polen begleitet hatte, ein wenig Urlaub von der Planung seiner nächsten Expedition und sprach mit dem INEOS-Team in der neuen Londoner Zentrale am Hans Crescent über das Eingehen von Risiken in Leben und Geschäft.

    „Organisation und Vorbereitung sind der Schlüssel zum Erfolg jeder Expedition“, so Stoup. „Ich begrenze das Risiko. Ich kann das Risiko entweder annehmen oder kehrtmachen und gehen – was ich schon oft getan habe. Ich habe damit kein Problem, denn ich habe nicht den Wunsch zu sterben. Oder ich übertrage das Risiko und sage: „George, du gehst vor“.

    Viele im Publikum lachten, aber Doug fuhr fort.

    „Ich sitze nicht einfach da und schaue in den Himmel“, sagte er. „Ich beobachte jede seiner Bewegungen und lerne daraus.“

    Für Doug hat auch die Spitzenposition im Geschäft mit Risiko, Vertrauen, Teamwork, der Suche nach neuen Herausforderungen und dem Versuch, etwas anders zu machen, zu tun. Und diesen Ansatz konnte er bei INEOS häu g beobachten.

    „Vieles, was INEOS tut, hat mit einer Verlagerung der Grenzen und mit kalkuliertem Risiko zu tun“, sagte er. „Und das ist der Grund, warum das Unternehmen zu den innovativsten und besten der Welt gehört. Ich versuche, ein großartiges Team zusammenzustellen, und INEOS macht das ebenso.“

    Dougs große Liebe zum Südpol begann im Jahr 1999; damals war er Anfang 30.

    „Als Junge konnte ich es mir nicht vorstellen, dass ich diese Gebiete jemals betreten würde“, erzählte er. „Mein Traum war es, den höchsten Berg der Antarktis zu besteigen und dort Ski zu fahren. Aber das war nur ein Traum.“

    Inspiriert von Persönlichkeiten wie Sir Ernest Shackleton, Captain Scott und Sir Douglas Mawson erkannte er jedoch, dass es möglich war, wenn der Wunsch groß genug war.

    „Ich erkannte, dass man alles tun kann, was man tun will, wenn man sich in produktivem Wachstum diesem Traum nähert“, sagte er.

    Als er 1999 aus dem Flugzeug stieg und ein Rollfeld aus Eis betrat, war er überwältigt.

    „Ich ließ meinen Blick über dieses unendliche Nichts schweifen“, sagte er. „Ich verliebte mich in den Ort und konnte es nicht mehr erwarten, wieder dorthin zurückzukehren.“

    Während dieser ersten Reise zum Südpol entdeckte er auch, dass er anderen helfen konnte.

    Seither führt er Menschen ans Ende der Welt – zum Vergnügen und zu wissenschaftlichen Zwecken.

    Die meisten seiner Weggefährten sind CEOs.

    „Sie kennen das Risiko, weil sie in ihrer eigenen Welt das Sagen haben und Tag für Tag Entscheidungen treffen, aber ihre Geschäftserfahrung hilft in der Antarktis nicht wirklich weiter“, meinte er. „Auch Geld hilft nicht.“

    Es kommt darauf an, dass sie zuhören, schnell lernen und sich auf das, was auf sie zukommt, vorbereiten – mental und körperlich.

    „Das Einzige, was sich keiner vorstellen kann, ist die Kälte“, sagte er. „Und die begreifen sie erst, wenn sie tatsächlich dort sind. Dort lässt der Schweiß die Schutzbrille am Gesicht festfrieren.“

    Zur Vorbereitung auf seine epischen Abenteuer nimmt Doug oftmals Gewicht zu, denn er wird 10.000 Kalorien pro Tag verbrennen, wenn er Eis überquert, das eine Woche vorher noch Wasser war.

    „Du kannst dort im Stehen 2.000 Kalorien verbrennen“, sagte er.

    Er glaubt fest an das Durchhaltevermögen des menschlichen Körpers.

    „Wichtig ist jedoch die mentale Vorbereitung“, sagte er. „Wer trainiert ist, sollte körperlich an seine Grenzen gehen können. Die Barriere ist mentaler Natur. Du musst die mentale Stärke nutzen, um immer einen Schritt voraus zu sein.“

    Doug wird oft gefragt, ob er eine Expedition zum Gipfel des Mount Everest führen würde, der mit 8848 Metern der höchste Berg der Welt ist.

    Aber hier ist er sich nicht sicher.

    „Ich weiß nicht, ob ich das aushalten würde, denn dort sind Unmengen von Menschen, die eigentlich nicht dort hingehören“, meinte er. „Man muss wissen, wo man aufhört, muss die richtige Entscheidung für die eigene Sicherheit treffen. Es geht nicht immer darum, den Gipfel um jeden Preis zu erreichen.“

    Er ist der Ansicht, dass Führungspersönlichkeiten in allen Bereichen des Lebens vieles gemeinsam haben.

    Mitgefühl; die Fähigkeit, die Persönlichkeit anderer zu begreifen; und im Laufen denken zu können, so Doug.

    „Starke Persönlichkeiten können sich ihrer eigenen Umgebung und anderen anpassen“, sagte er. „Um eine große Führungspersönlichkeit zu sein, muss man alles begreifen, was da draußen passiert, und die Kommentare anderer Menschen miteinbeziehen.“

    Abgesehen von Kälte, Treibeis, Wind – muss man noch etwas fürchten?

    Ja, sagte er, Eisbären.

    „Sie riechen eine Robbe aus über 13 Kilometern Entfernung, und nach eineinhalb Monaten ohne Dusche riechen sie mich mit Sicherheit“, meinte er.

    Trotz seiner äußerst sorgfältigen Planung kann dennoch etwas schiefgehen.

    „Auch wenn ich mehr Polarerfahrung habe als jeder andere, mache ich immer noch Fehler“, gesteht er. „Einmal fror mir die Schutzbrille am Kopf fest, ich wurde schon schneeblind und einmal brach mir ein Zahn ab, den ich mit einer Zange herausziehen musste.

    Kann er sich einen Ruhestand vorstellen? „Nein“, sagt er. „Noch nicht.“

    Der Vater dreier Söhne muss noch zu viel sehen und tun.

    „Vielleicht wird einer der drei eines Tages in meine Fußstapfen treten“, sagte er.

     

    MEINE HELDEN

     

    JENE drei Männer, die Doug Stoup immer noch inspirieren, lebten um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert.

    Einer starb, zwei überlebten unter widrigsten Bedingungen.

    „Sie sind immer noch meine Mentoren“, sagte er. „Sie waren richtige Männer, die leiden konnten.“

    Sir Douglas Mawson kämpfte sich auf einer Expedition im Jahr 1912 alleine über 265 Kilometer zurück zum Schiff, nachdem einer seiner Gefährten in eine Eisspalte gefallen und der andere Opfer einer Vergiftung geworden war.

    Captain R. F. Scott und seine beiden verbliebenen Gefährten wurden von einem Schneesturm aufgehalten und erfroren 240 Kilometer vom Basislager in ihrem Zelt, nachdem sie im Januar 1912 den Südpol erreicht hatten.

    Sir Ernest Shackleton überlebte drei Jahre später und konnte vom Untergang seines Schiffes ‚Endurance‘ berichten. Das Schiff wurde von Eis eingeschlossen und die Besatzung hatte es verlassen und sich auf dem Treibeis in Sicherheit gebracht. Im folgenden Jahr machten sich Shackleton und fünf Mitglieder seiner Mannschaft auf, um Hilfe zu holen. Sie überquerten in einem Rettungsboot in 16 Tagen 1300 Kilometer Ozean und erreichten Südgeorgien, wo sie sich bis zur Walfangstation durchschlugen. Die verbleibenden Männer von der ‚Endurance‘ wurden später gerettet. Keiner der Männer war gestorben.

    „Sie sind die wahren Helden“, sagte Doug. „Sobald wir den Südpol erreicht haben, rufe ich jemanden an und wir werden abgeholt.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    WIR ALLE KÖNNEN DARAUS LERNEN

    Für viele sind Naturwissenschaften etwas, was man in der Schule gelernt hat und dann den Geschichtsschreibern überlässt. Doch das muss sich ändern, wenn wir Antworten auf einige der bedrohlichsten Fragen aller Zeiten nden wollen. Und zum Glück sind die Dinge dabei, sich zu ändern. Allmählich. Und ein Land, das hier vielleicht Fortschritte erzielt, ist Deutschland

    DIE Welt begreift allmählich, dass die Naturwissenschaften unsere Rettung sein könnten.

    Wir sehen uns mit schwindenden Bodenschätzen und steigenden Bevölkerungszahlen konfrontiert, das heißt, die Gesellschaft muss sich darüber klar werden, wie es mit unserem Planeten im 21. Jahrhundert weitergehen soll. Denn was heute Naturwissenschaft ist, kann morgen Technologie sein.

    Nicht ganz einig ist man sich in der Welt, wie man die jungen Menschen von heute von einer Karriere in den Naturwissenschaften überzeugen kann.

    Die Alarmglocken begannen bereits vor vielen Jahren zu schrillen.

    Die Europäische Kommission warnte im Jahr 2008, dass sich nicht genug junge Menschen über 16 Jahren für Naturwissenschaften, Technologie, Ingenieurwissenschaften oder Mathematik entschieden – und befürchtete, dass es ohne Maßnahmen einen Mangel an hochquali zierten Wissenschaftler/innen, Ingenieur/innen und Techniker/innen geben würde.

    Sie empfahl radikale Veränderungen im naturwissenschaftlichen Unterricht, der weniger auf das Auswendiglernen von Fakten, das größtenteils für die schwindende Lust auf Naturwissenschaften verantwortlich gemacht wird, und mehr auf einen Unterrichtsstil ausgerichtet werden soll, der die Schüler zu Fragen anregt und ihr Verständnis fördert.

    Fünf Jahre später, im Jahr 2013, sprachen über 100 Delegierte aus 58 Ländern bei einer weltweiten Konferenz der wissenschaftlichen Akademien immer noch über dieses Thema.

    Doch in Deutschland scheint man sich diesem Problem bereits seit 2006 zugewendet zu haben.

    Professor Dr. Petra Skiebe-Corrette von der Freien Universität Berlin begründete im Jahr 2006 die Initiative „TuWaS!“, nachdem sie die erstaunliche Wirkung eines ähnlichen Modells in Schweden gesehen hatte.

    Heute sind144 Schulen in Berlin, von wo die Initiative ausging, beteiligt.

    Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln, war eine frühe Verfechterin des Programms, als „TuWas!“ im Jahr 2008 von der Handelskammer nach Köln gebracht wurde.

    Das Programm „TuWaS!“ regt Schülerinnen und Schüler in Grund- und Sekundärschulen und weiterführenden Schulen dazu an, Fragen zu stellen, anstatt sich mit vorgefertigten Antworten zufriedenzugeben.

    Anne-Grets leidenschaftlicher Einsatz – und die nanzielle Unterstützung durch INEOS – motivierten die Schulen rasch, sich der Initiative anzuschließen.

    „Wir sehen nun tatsächlich die Wirkung von ‚TuWaS!‘“, so Anne-Gret, die von Professor Skiebe eingeladen wurde, bei der Feier des zehnjährigen Jubiläums von „TuWaS!“ an der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften letzten Monat zu sprechen. „Wir haben in Köln nun sogar eine Logistik- und Lagereinheit für ,TuWaS!’“

    In Deutschland gehört der fragenbasierte naturwissenschaftliche Unterricht nun bereits in vielen Schulen zum Lehrplan, und das „TuWaS!“-Programm für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren wurde of ziell von vier der 16 deutschen Bundesländer übernommen.

    Die Lehrerinnen und Lehrer besuchen ein eintägiges Seminar, wo sie die naturwissenschaftlichen und technischen Experimente zunächst erlernen. Dann kehren sie mit Experimenten für ein ganzes Schuljahr und dem Selbstvertrauen, diese einzusetzen, in ihre Klassen zurück.

    Als größter industrieller Arbeitgeber in Köln ist INEOS daran immer noch stark beteiligt.

    „Als weltweiter Chemiekonzern wissen wir, wie wichtig es ist, mit der naturwissenschaftlichen und technischen Ausbildung bereits in frühem Alter, also bei den Sechsjährigen, zu beginnen“, so Anne-Gret. „Diese Partnerschaften helfen uns als Unternehmen, als Industrie und als Industrieland, junge Menschen anzuziehen – besonders Mädchen –, die neugierig, begeistert und motiviert sind, die Welt durch Naturwissenschaft zu verbessern.“

    INEOS in Köln ist der größte Sponsor im Rheinland und unterstützt fast die Hälfte der 70 Schulen, die am „TuWaS!“- Programm teilnehmen. INEOS Beschäftigte fungieren als Botschafter und haben bisher bereits über 6.000 Kinder erreicht.

    „INEOS engagiert sich sehr, will die gesamte Last aber nach Möglichkeit nicht alleine tragen“, erklärt Anne-Gret. „Wir wünschen uns, dass mehr Firmen Verantwortung übernehmen.“

    Doch „TuWaS!“ soll expandieren.

    Anne-Gret beabsichtigt, „TuWaS!“ nun auch auf andere deutschsprachige Länder, wie Österreich und die Schweiz, auszudehnen.

    Währenddessen erwägt INEOS die Einführung eines ähnlichen Programms in britischen Schulen.

    INEOS unterstützt derzeit die Chemie-Olympiade der „Royal Society of Chemistry“, um Tausende junge Menschen im gesamten Vereinigten Königreich zu einer naturwissenschaftlichen Laufbahn zu animieren.

    Die „Royal Society“ und der britische Industrieverband (Confederation of British Industry – CBI) wären darüber gewiss erfreut. Sie haben im Mai bereits einen Leitfaden für Unternehmen und Lehrer/innen herausgebracht, der ihnen helfen soll, die Zusammenarbeit zu fördern. Darin hieß es, die Unternehmen müssten enger mit Schulen zusammenarbeiten.

    „Die meisten jungen Menschen führen ihre Entscheidung für ein naturwissenschaftlich- technisches Fach auf eine/n inspirierende/n Lehrer/in zurück; die Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern ist also der beste Weg, die naturwissenschaftlich-technischen Mitarbeiter für die Zukunft zu sichern“, so Professor Tom McLeish, Vorsitzender des Bildungsausschusses der „Royal Society“.

    Neil Carberry, Director for Employment and Skills Policy des CBI, meinte, viele Firmen arbeiteten bereits eng mit örtlichen Schulen zusammen, doch es könnte immer noch mehr getan werden, um Schüler/innen für diese entscheidenden Fächer zu motivieren.

    „Viele Branchen vertrauen auf Universitäten und Fachschulen zur Versorgung mit Talenten im Bereich der Naturwissenschaften, doch es zeigen sich bereits Engpässe, die unsere Wirtschaft hemmen werden“, stellte er fest.

    Unabhängig wie die Entwicklung im Vereinigten Königreich weitergeht, INEOS wird das „TuWaS!“-Programm in Deutschland weiterhin unterstützen.

    „Unser Geheimnis ist der Aufbau von Beziehungen“, erklärt Anne-Gret. „Wir wollen die Besten der Besten anlocken, Verständnis für die Branche schaffen und gleichzeitig unser Ansehen aufbessern.“

    5 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    DIE ZUKUNFT GESTALTEN

    Energieintensive Unternehmen, die fossile Brennstoffe für den Betrieb ihrer Anlagen oder als wichtige Grundstoffe benötigen, können es sich nicht leisten, die Nachhaltigkeit hintanzustellen. Wer das tut, könnte selbst bald Geschichte sein. INEOS betrachtet Nachhaltigkeit als Voraussetzung für den langfristigen Erfolg, denn es möchte lieber Geschichte schreiben

     

    NACHHALTIGKEIT bildet die wesentliche Grundlage der Geschäftstätigkeit für INEOS.

    Ja, mehr noch, sie ist die treibende Kraft der Innovation.

    „Die chemische Industrie wird nicht immer als Teil der Lösung für Herausforderungen der Gegenwart angesehen, doch unser Sektor kann enormen Ein uss darauf haben, was die Welt jetzt tut, wie sie sich in Zukunft entwickelt, und wie all dies nachhaltig geschieht“, so Greet Van Eetvelde, Head of Energy & Innovation Policy bei INEOS.

    Bei steigenden Bevölkerungszahlen und wachsendem Druck für einen ef zienten Ressourceneinsatz müssen Unternehmen wie INEOS an vorderster Front für eine Gesellschaft kämpfen, die die heutige Generation zufriedenstellt, ohne zukünftigen Generationen zu schaden.

    Für INEOS bedeutet Nachhaltigkeit nicht bloß, den Erhalt seiner Lizenz für den Betrieb in Städten auf der ganzen Welt zu sichern. INEOS ist überzeugt, dass nur verantwortungsvolles und verlässliches Handeln zu Wachstum führt.

    „Für uns ist das eine geschäftliche Entscheidung“, so Kevin McQuade, CEO von INEOS Styrolution. „Dies ist unser Hebel für das Wachstum.“

    Sein Geschäft veröffentlichte vor kurzem seinen ersten quantitativen GRI-G4-Bericht zur Nachhaltigkeit, welcher den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) , den in diesem Bereich als Maßstab geltenden Richtlinien über die Berichterstattung, entspricht.

    „Das Thema Nachhaltigkeit wird auf der ganzen Welt zunehmend wichtiger“, so Petra Inghelbrecht, Global Sustainability Manager bei INEOS Styrolution. „Die Suche nach neuen Produkten und neuen Methoden, um die technischen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu meistern, sorgt dafür, dass unser Unternehmen immer einen Schritt voraus ist.“

    INEOS Styrolution ist Marktführer auf dem Gebiet der Styrol-Kunststoffe und nimmt in bedeutendem Maße Ein uss auf das Geschehen in der Welt allgemein.

    „Wir haben Styrol-Kunststoffe überall um uns herum“, erklärt Kevin. „Wir brauchen sie, um den Alltag bunter zu gestalten. Wenn wir uns die Zukunft ansehen, gibt es viele spannende Möglichkeiten, gemeinsam mit unseren Kunden nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“

    Styrol-Kunststoffe sind haltbar, leicht, wasserbeständig, langlebig und wiederverwertbar. Man ndet sie in Kühlschränken, Waschmaschinen, Fernsehgeräten, Autos, Gebäuden, Spielwaren, Sportgeräten, Verpackungen und Gesundheitsprodukten.

    Somit haben wir also enorme Möglichkeiten, etwas zu bewirken, und zwar so, dass die Gesellschaft es auch spürber merkt.INEOS gilt als Trendsetter unter den Unternehmen, wenn es darum geht, mit Geschäftspartnern Branchencluster zu bilden. Zusammen mit Dritten vor Ort teilt man sich oft Ressourcen und Versorgungsleistungen und schafft Symbiosen.

    „Dies trifft den Kern der Unternehmensnachhaltigkeit“, so Greet.

    Wie viele INEOS-Geschäftsbereiche, arbeitet auch INEOS Styrolution bereits mit vielen führenden Instituten, Wissenschaftler/innen und Partnern zusammen, um neue, innovative Lösungen zu entwickeln.

    Ein solcher Partner ist die Universität Bayreuth.

    Professor Hans-Werner Schmidt, Leiter des Lehrstuhls für Makromolekulare Chemie I, meinte, INEOS Styrolutions Ansatz unterscheide sich von dem der meisten Unternehmen.

    „Er geht weit über traditionelles Sponsoring für einen Lehrstuhl oder für Absolventenforschung hinaus“, sagte er. „Hier wird mit völlig neuen Konzepten der Forschung und Entwicklung gearbeitet – und Partnerschaften, wie zwischen uns und INEOS Styrolution, sind ein Beweis dafür.“

    Nach Ansicht von Norbert Niessner, Director of Global R&D and Intellectual Property, seien diese Bemühungen um Zusammenarbeit und Partnerschaften entscheidend.

    „Wir sehen diese Partnerschaften als eine Möglichkeit an, unsere Innovations-Pipeline in Größe und Wert anwachsen zu lassen, insbesondere was die Erarbeitung von Lösungen im Bereich Styrol-Kunststoffe anbelangt, die zur Nachhaltigkeit beitragen“, so Niessner.

    Bei all diesen Entwicklungen muss jedoch die Sicherheit für alle – innerhalb und außerhalb des Unternehmens – im Vordergrund stehen.

    „Chemische Erzeugnisse, wie Styrol-Kunststoffe, können bei falscher Handhabung mit Risiken verbunden sein; daher bildet Sicherheit den Kern unseres Unternehmens“, so Kevin.

    INEOS Styrolution ist auch stolz auf seine Bemühungen zur Verringerung der Umweltauswirkungen.

    In seinem Bericht wird die Entscheidung für die Installation eines hochmodernen geschlossenen Kühlwassersystems in der nordamerikanischen Produktionsanlage für Polystyrol-Kunststoffe in Decatur, Alabama, besonders hervorgehoben. Das System sorgte dafür, dass dasselbe Wasser mehrmals für die Strangkühlung im Wasserbad eingesetzt werden konnte, und damit wurde der Wasserverbrauch des Standorts um mehr als die Hälfte reduziert.

    Als großartige Entscheidung gilt auch die Installation von vier neuen Wärmeaustauschern in der Styrol-Monomer- Anlage in Texas City. Damit konnte eine Menge an Energie eingespart werden, die dem Verbrauch von 138.500 Herden entspricht.

    „Die Investition führte zu einer Verringerung um 55 Tonnen CO2 täglich“, so Tim Brown, Leiter für Technologie der weltweiten Styrolproduktion.

    Branchenführer aus über 100 Länder beziehen derzeit Styrol-Kunststoffe von INEOS Styrolution.

    „Sie sind mit uns im Geschäft, weil wir uns immer um die bestmögliche Lösung für sie bemühen“, so Kevin. „Wir helfen ihnen, innovativer und ef zienter zu sein als die Konkurrenz und Produkte zu geringeren Kosten herzustellen.“

    4 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    MENSCH UND MASCHINE IN PERFEKTER HARMONIE

    Seit der italienischstämmige Maurice Garin 1903 die erste Tour de France gewann, hat sich der Radrennsport ein wenig verändert, wie INCH auf seiner Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft feststellen konnte

     

    Die Tour de France gilt als eine der größten Herausforderungen dieser Sportart weltweit. An der Entschiedenheit der Sportler mag sich in den 113 Jahren nicht viel geändert haben, an der Technologie aber ganz gewiss sehr viel.

    Der gebürtige Italiener Maurice Garin gewann die erste ‚Tour‘ auf einem rot-weiß-blauen ‚La Française‘-Rad und erhielt dafür 20.000 französische Franc. Doch der Sieg war bittersüß.

    „Ich habe auf der Tour echt gelitten“, erzählte er, nachdem er am 19. Juli – 18 Tage nach dem Start bei einem Café in der Pariser Vorstadt Montgeron – die Ziellinie überquert hatte. „Ich war hungrig, durstig und schläfrig. Zwischen Lyon und Marseille habe ich geweint.“

    Der diesjährige Favorit für das größte Radrennen der Welt war Chris Froome vom Team Sky. Er wuchs in Kenia auf, wo er sich Taschengeld verdiente, indem er Avocados auf seinem Fahrrad verkaufte. Er war fest entschieden, zu gewinnen – und das gelang ihm auch, und zwar sehr eindrucksvoll! Am Sonntag, dem 24. Juli, fuhr er triumphierend im berühmten gelben Trikot in Paris ein und wurde der erste Brite, der dreimal die Tour de France gewann.

    Er – und seine Fans – erlitten einen leichten Schock, als er am 19. Tag der 21-tägigen Tour auf einem nassen, abschüssigen Straßenstück 10 km vor der Linie ausrutschte, stürzte und auf das Rad seines Teamkollegen Geraint Thomas zurückgreifen musste.

    „Ich habe mir ein paar Abschürfungen zugezogen und das Knie angeschlagen“, sagte er nach dem Einlauf ins Ziel. „Aber ich war sehr dankbar für meinen vierminütigen Vorsprung. Dadurch hatte ich ein wenig Spielraum.“

    Froomes Siegerrad war das DOGMA F8, eine revolutionäre Maschine, entworfen von Pinarello, das buchstäblich durch die Luft gleitet.

    „Wenn man Kraft aufs Pedal bringt, wird diese direkt auf das Rad und auf die Straße übertragen“, stellte er nach den ersten Tests in Nizza, Frankreich, fest. „Es gibt keine Verwindungen oder Bewegungen. So gelangt die volle Kraft der Beine direkt auf die Straße.“

    So unglaublich leicht und gleichzeitig stark wurde dieses Rad durch Pinarellos Entscheidung, das neue T1100 1K-Carbon mit Nano- Legierung von Toray zu verwenden.

    Für den Laien ist dies die Kohlefaser, welche Boeing für seine hochmoderne 787-Flotte einsetzt.

    „Durch den Einsatz dieses Materials konnten wir die Stei gkeit um 12 Prozent erhöhen und gleichzeitig das Rahmengewicht um 120 Gramm auf 860 Gramm verringern“, so ein Pinarello-Sprecher.

    Nach Aussagen von Toray, der weltweiten Nummer eins in der Kohlefaserherstellung, sei Pinarello die einzige Fahrradmarke, die diese verwendet.

    „Bei der Entwicklung des DOGMA F8 bestand eines unserer Ziele darin, wieder einen etwas höheren Maßstab zu setzen“, so CEO Fausto Pinarello. „Wir wollten die Verbesserungen, die wir an Chris Froomes letztem Rad vorgenommen hatten, noch weiter verbessern.“

    Das DOGMA 65.1 war das Modell mit den meisten Siegen auf der ganzen Welt und galt weltweit als Benchmark in der Welt der High-End-Straßenräder.

    All das änderte sich, als Froome als erster seit Miguel Indurain im Jahr 1991 seinen Titel erfolgreich verteidigte.

    Er ist überzeugt, dass Mensch und Maschine sich niemals besser einander ergänzt haben.

    „Egal, wie viele Tests wir im Windkanal machen, den entscheidenden Test liefert letztlich der Fahrer“, so der Sprecher. „Er wird auf dem Fahrrad leben, kämpfen und schwitzen.“

    INEOS, das Toray mit Acrylnitril, dem wichtigsten Material für die Herstellung von Kohlefaser, beliefert, verfolgte das seinerseits mit Interesse.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    DER KAMPF UMS ÜBERLEBEN

    Die chemische Industrie in Europa ist derzeit einem Klima der Unsicherheit und Angst ausgesetzt, während sie sich auf weitere Verordnungen und Forderungen der politischen Entscheidungsträger der Europäischen Union einstellt

    EINE der Säulen der europäischen Wirtschaft – und die beste Chance für die Gesellschaft, eine kohlenstoffarme Wirtschaft der Zukunft zu entwickeln – könnte vor dem Zusammenbruch stehen.

    INEOS befürchtet, dass die europäische Politik das Unmögliche anstrebt – und nicht erreichen kann, wenn sie nicht auf die Industrie hört.

    „In Europa eine energieintensive Industrie zu betreiben, ist als ob man stranguliert würde“, so Greet Van Eetvelde, INEOS Manager für Cleantech Initiatives. „Die petrochemische Industrie hat Europa zu einer der höchstindustrialisierten und wohlhabendsten Regionen der Welt, zu einer ‚Insel des Wohlstands‘, werden lassen. Doch nun unterzeichnet die Europäische Kommission buchstäblich ihr eigenes Todesurteil.“

    Das Problem besteht darin, dass energieintensive Industriezweige in Europa ohnehin bereits unter großem Druck operieren, weil die Energiekosten im Vergleich zu Amerika, dem Nahen Osten und China sehr hoch sind – und stets weiter steigen.

    Belastende EU-Initiativen für eine Senkung der Emissionen sind ein weiterer zunehmender Anlass zur Sorge.

    Zusammen bedrohen diese Entwicklungen die Existenz der chemischen Industrie in Europa – und stehen im Widerspruch zum EU-Ziel, den Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen.

    „Europa riskiert derzeit den Verlust seiner starken Produktionsbasis, ganz zu schweigen von dem Ziel, den 20 Prozent- Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP zu erreichen“, so Dr. Peter Botschek, Director of Energy and Climate Action des Verbands der Europäischen Chemischen Industrie (CEFIC). „Die Vorgaben der EU müssen ein ef zientes Wachstum der verarbeitenden Industrie ermöglichen und sich nicht zum Nachteil darauf auswirken.“

    Zu den neuesten Reformen, die der chemischen Industrie in Europa größte Sorge bereiten, gehört der Vorzeigeplan der EU
    für die Kohlenstoffreduzierung, und zwar
    das nach Großunternehmen ausgerichtete Emissionshandelssystem.

    CEFIC vertritt 29.000 große, mittelgroße und kleine Chemiebetriebe in Europa.

    Aus seiner Sicht könne die chemische Industrie bereits langjährige Erfolge in der Verbesserung der Energie- und Ressourcenef zienz nachweisen, durch die die Treibhausgasemissionen seit 1990 trotz eines 70 Prozent-igen Produktionsanstiegs um 54 Prozent reduziert worden wären.

    Erreicht worden sei dies durch Investitionen und Innovationen.

    „Diese Innovation ist entscheidend und unerlässlich für die Sicherung weiterer Verbesserungen und die Entwicklung bahnbrechender Technologien, die eine kohlenstoffarme und energieef ziente chemische Industrie in Europa entstehen lassen“, so CEFIC-Präsident Kurt Bock. „Eine blühende chemische Industrie ist ein wesentlicher Teil der Lösung für die Herausforderung des Klimawandels und ein Schlüsselfaktor für die Erreichung der EU-Ziele in Bezug auf Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Investitionen.“

    Kritiker halten die neuen Reformvorschläge der EU für grundlegend falsch, denn sie würden letztlich die ef zientesten Unternehmen benachteiligen.

    „Es ergibt keinen Sinn“, meint Dr. Botschek. „Unternehmen, die bereits den strengsten Vorgaben entsprechen, können nicht noch mehr tun. Doch ab 2025 werden sogar die ef zientesten Unternehmen für ihr eigenes Wachstum Emissionsberechtigungen erwerben. Diejenigen mit den besten Leistungen werden nicht belohnt, sondern mit übermäßigen Kohlenstoffkosten belastet.“

    Er behauptete, diese höheren Kohlenstoffkosten würden unweigerlich die Gewinnspanne auffressen und die Industrie daran hindern, von ihren Investitionen langfristig zu profitieren.

    Und dafür gibt es bereits Anzeichen.

    Trotz steigender weltweiter Nachfrage nach Chemikalien belegt China mittlerweile den ersten Platz bei den weltweiten Umsätzen mit Chemikalien – eine Stellung, die Europa einst für sich beanspruchen konnte.

    „Es sollte anerkannt werden, dass Investitionen in Produktionsanlagen langfristiger Natur sind“, so Dr. Botschek. „Energieintensive Industriezweige, die sich langfristig mit einem deutlichen Anstieg der Energiekosten konfrontiert sehen, werden sich solche Entscheidungen gut überlegen.“

    Die beste Möglichkeit der Förderung von Investitionen in kohlenstoffarme Technologien sei aus seiner Sicht die Schaffung besserer Wettbewerbsbedingungen für die Industrie durch die EU, damit mehr Geld für Investitionen übrig bliebe.

    „Energieintensive Industrien können
    ihre Kohlenstoffkosten nicht an den Verbraucher weitergeben, ohne Marktanteile an Konkurrenten außerhalb der EU zu verlieren“
    , so Botschek.

    Weiteres einseitiges Handeln der EU, argumentierte er, würde Nicht-EU-Länder zu attraktiveren Standorten für Investitionen machen, zu Arbeitsplatzverlusten führen und das Wachstum in Europa hemmen. Außerdem könnten solche

    Maßnahmen zu höheren Emissionen durch Unternehmen führen, die weniger ef zient seien als die in der EU.

    Doch die chemische Industrie macht sich nicht alleine Sorgen über die Zukunftsperspektiven.

    Auch die europäischen Stahlproduzenten appellieren an die Kommission, dafür zu sorgen, dass ihre Vorschläge für die Zeit nach 2020 durch Änderungen des Emissionshandelssystems nicht zu unfairen Kostenbelastungen führen, die der weltweiten Konkurrenz erspart bleiben.

    Nach einer neuen Studie könnten die vorges chlagenen Reformen die Stahlindustrie alleine etwa 34 Milliarden Euro kosten.

    INEOS leistet Lobbyarbeit, wo es nur geht, um Unterstützung gegen die Reformvorschläge zu erhalten; diese würden seine europäischen Geschäfte nach eigenen Schätzungen mehr als 1 Milliarde Euro kosten.

    Energieintensiv ist nicht energieinef zient.

    „Die Industrie ist bereits hochef zient, eine Änderung der europäischen Gesetze ändert nichts an den Gesetzen der Physik“, so Greet. Weitere Reduktionen unserer Emissionen und unseres Energieverbrauchs sind nur durch Produktionsverlagerung möglich, was rein gar nichts zu einer Senkung der weltweiten Emissionen beiträgt.“ Leider scheint die Europäische Kommission von der industriellen Realität zunehmend abgehoben zu agieren.

    INEOS will im Hinblick auf bessere Vorschläge der Kommission zur Verringerung des Risikos der Verlagerung von CO2-Emissionsquellen („Carbon Leakage“) während des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens mit den politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten.

    CEFIC arbeitet auch aktiv mit der „Alliance of Energy Intensive Industries“ zusammen, die mehr als 30.000 europäische Unternehmen mit vier Millionen Beschäftigten vertritt, um durch faire und ef ziente Reformen des Emissionshandelssystems ein Wachstum der ef zientesten Unternehmen in Europa zu ermöglichen.

    „Die weltweite Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen soll sich bis 2030 verdoppeln, wobei der Großteil des Wachstums auf Asien entfällt“, so Bock. „Daher stellt sich für die Entscheidungsträger die Frage: ‚Wie kann die EU-Gesetzgebung dazu beitragen, dass weiterhin chemische Erzeugnisse in der EU hergestellt werden?“ 

     

    WAS BRINGT DIE ZUKUNFT?

    DIE chemische Industrie in Europa gehört zu den wenigen europäischen Produktionssektoren, die immer noch weltweit führend sind.

    Sie beschäftigt 1,16 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, exportiert Güter im Wert von 140 Milliarden Euro und bildet die Grundlage für den verarbeitenden Sektor.

    Doch sie verliert aufgrund ihrer steigenden Preise ihre Position auf dem Weltmarkt.

    Aus den Zahlen geht hervor, dass der Anteil der chemischen Industrie am Weltmarkt von 32 Prozent im Jahr 1993 auf 17 Prozent im Jahr 2014 zurückgegangen ist; damals wurde sie aufgrund sinkender Exporte und steigender Importe aus Asien erstmals zum Nettoimporteur für Petrochemikalien.

    „Es verheißt nichts Gutes für die Zukunft, dass die Investitionen in Europa seit zehn Jahren stagnieren, während sie in China auf das Zehnfache, und in den USA aufgrund des Schiefergasbooms auf das beinahe Vierfache angestiegen sind“, so Greet Van Eetvelde, INEOS Manager für Cleantech Initiatives.

    CEFIC sagte, Europa müsse konkurrenzfähig bleiben, wenn die Politik weitere Innovationen erwarte.

    Die europäische Vorreiterschaft in Sachen Klimawandel, meint er, dürfe nicht darauf beruhen, dass Industrien in andere Länder mit weniger strengen Vorschriften abwandern; das würde sogar zu einem Anstieg der weltweiten Kohlenstoffemissionen führen, und die Mittel für dringend nötige Innovationen wären nicht länger vorhanden.

    „Die Deindustrialisierung Europas ist keine gangbare Option auf dem Weg hin zur Entkarbonisierung und sollte auch niemals als ein solcher angesehen werden“, so ein Sprecher. 

    5 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    ZUM WOHL UNSERER LOKALEN BEVÖLKERUNG

    Wenn man 67 Produktionsanlagen in 16 Ländern hat, kann man nicht viel falsch gemacht haben. Aber das heißt nicht, dass INEOS seinen Erfolg für selbstverständlich hält! Im Gegenteil, wie INCH feststellen konnte

    In dem Maße wie INEOS gewachsen ist, hat auch seine Verantwortung für jene, die im Umfeld der Produktionsstandorte leben und arbeiten, zugenommen.

    INEOS ist überzeugt, dass die Lizenz für den Betrieb komplexer, potenziell gefährlicher petrochemischer Anlagen von der Wahrnehmung des Unternehmens bei der lokalen Bevölkerung abhängt.

    „Wir agieren nicht in einem Vakuum“, so Kevin McQuade, CEO von INEOS Styrolution. „Unsere Verantwortung endet nicht an den Fabriktoren. Wir möchten ein guter und geschätzter Nachbar sein und uns das Vertrauen der lokalen Bevölkerung bewahren.“

    Jeder INEOS-Standort hat eine koordinierte Vorgehensweise für den Aufbau und die Stärkung der Beziehungen zu den Menschen, die in der Nähe der Produktionsstätten wohnen, arbeiten und Freizeitaktivitäten nachgehen.

    Regelmäßige Gemeindeforen an einigen Standorten, etwa in Köln oder in Grangemouth im Vereinigten Königreich, bieten der Allgemeinbevölkerung die Gelegenheit, die Zukunftspläne von INEOS anzuhören, Fragen zu stellen und Anliegen vorzutragen.

    „Wir versuchen, alles in klarer, einfacher Sprache darzustellen. Wir konnten über die Jahre hinweg eine gute langfristige Beziehung aufbauen, und das schafft Vertrauen. Manche Botschaft werden die Leute nicht gerne hören, doch es ist wichtig, die Zusammenhänge zu erläutern“, so David East, Communications Manager am INEOS-Standort Grangemouth.

    Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln, sagte, die regelmäßigen Treffen mit Vertreter/innen des Gemeindeforums Köln-Worringen wären immer konstruktiv, offen und ehrlich.

    „Sie geben uns die Möglichkeit, über Neuigkeiten zu berichten und Zukunftspläne vorzustellen“, erklärte sie. „Aber vor allem geben sie den Menschen vor Ort die Möglichkeit, Fragen zu stellen.“

    Zusätzlich zu den regelmäßigen Foren halten sowohl Grangemouth als auch Köln spontane Versammlungen ab, wenn bestimmte Themen zu besprechen sind; in Köln werden außerdem auch einmal jeden Monat Busrundfahrten durch den Standort für die lokale Bevölkerung angeboten, damit sie sich selbst ein Bild vom Betrieb bei INEOS machen kann.

    Die Nachbarschaftsgespräche über die Tätigkeit und Pläne unseres Unternehmens sind für beide Seiten wichtig.

    „Wir nehmen unsere Rolle in der Gesellschaft sehr ernst“, erklärt Christine Schönfelder, Vice President Corporate Communications, Investor Relations, Advocacy and Change Management bei INEOS Styrolution. „Wir wollen dort, wo wir tätig sind, ein vertrauenswürdiger Bestandteil der lokalen Bevölkerung sein.“

    INEOS Upstream – INEOS neuestes Geschäft – spricht derzeit mit Gemeinden in England über seine Pläne für eine Schiefergas-Exploration in Teilen des Vereinigten Königreichs.

    „Das ist ein sehr heikles, umstrittenes Thema“, so Tom Pickering, INEOS Shale, „aber wir möchten den Menschen zeigen, dass wir ihre Sorgen verstehen, ernst nehmen und zuhören werden.“

    Das Vertrauen der lokalen Bevölkerung zu bewahren, ist INEOS sehr wichtig – daher wird man INEOS- Beschäftigte oft bei Wohltätigkeitsaktivitäten, als Teilnehmer/innen bei Sportveranstaltungen oder in der Förderung und Ausbildung junger Menschen antreffen.

    Viele INEOS-Standorte arbeiten auch mit Schulen und Kollegs zusammen, um ein gesundes Interesse an Naturwissenschaft und Technik zu fördern – in der Hoffnung, die nächste Generation von Naturwissenschaftler/innen und Techniker/innen zu inspirieren.

    „Als erfolgreiches Unternehmen möchten wir der Gesellschaft etwas zurückgeben“, so Christine Schönfelder. „Wie wir unseren Geschäften nachgehen, ist ebenso wichtig wie unser Geschäft an sich. Integrität und ethische Grundsätze sind sind ein fester Bestandteil unserer Geschäftspraktiken.“

    INEOS-Unternehmen und -Standorte nutzen auch soziale Medien und nden dort neue Kanäle zur Kommunikation mit der breiteren Bevölkerung in der Nähe unserer Standorte. Sie verwenden Internet, Facebook, Twitter und LinkedIn, um die lokale Bevölkerung zu informieren und – was ebenso wichtig ist – auch Feedback zu erhalten.

    „Aufgrund ihrer augenblicklichen Kommunikation sind soziale Medien eine großartige Möglichkeit, auf Ereignisse zu reagieren, wenn es auf Schnelligkeit ankommt“, so Anne-Gret. „Unter solchen Umständen können wir dort Vertrauen gewinnen und uns als einzige verlässliche Informationsquelle etablieren.“

    Die Gemeindekontaktgruppe in Grangemouth, der Gemeinderät/innen, Polizeibeamt/innen und der Schuldirektor angehören, traf sich früher viermal jährlich, beschloss aber dann, auf zwei Treffen zu reduzieren.

    „Für uns wird dies immer eine wunderbare Gelegenheit sein, persönlich mit Vertreter/ innen der Gemeinde zu sprechen, unsere Pläne bekanntzugeben, offen und ehrlich über unsere Leistung zu sprechen und die Ansichten und Gedanken der Menschen kennenzulernen“, so David East. „Es hilft, dass einige Mitglieder der Gruppe schon sehr lange angehören und dass viele ehemalige Beschäftigte sind. All das baut Beziehungen auf und erhält sie.“

    Aber es geht nicht nur um die Kommunikation.

    INEOS’ erfolgreiche weltweite Kampagne „GO Run For Fun“ zielt darauf ab, die junge Generation zu körperlicher Aktivität zu inspirieren, und seine Arbeit mit deutschen Grund- und Sekundärschulen mittels der Initiative TuWaS ist ebenso wichtig.

    „All diese Dinge werden sicher für viele Jahre zu unserem Image als vertrauenswürdiges, nachhaltiges und ehrliches Unternehmen beitragen“, so Anne-Gret.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    GENAU DER RICHTIGE JOB

    Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Leute. Aber z INCH wirft einen Blick darauf, wie INEOS die Besten anzieht – und hält

    Die PRODUKTION wird immer komplexer und hochquali zierte Mitarbeiter/innen sind immer stärker gefragt.

    Die Probleme sind global und wohlbekannt; geeignete Maßnahmen und Lösungen weniger.

    Im April letzten Jahres erklärte Michael Collins, Präsident von MPC Consulting, im Magazin „Industry Week“, es wäre Zeit zum Handeln.

    „Wir haben nun genug Erhebungen zum Fachkräftemangel vorliegen“, sagte er. „Wir wissen, welche Quali kationen und Ausbildungsprogramme notwendig sind. Es ist Zeit, dass die Unternehmen nicht länger blockieren und sich langfristig zur Bereitstellung von Ausbildungsprogrammen verp ichten – denn dies ist eine Investition, keine Aufwendung.“

    Als Unternehmen, das beständig hochquali zierte, sehr disziplinierte und motivierte Beschäftigte benötigt, um zu überleben, war INEOS schon immer von der Wichtigkeit der Ausbildung und Förderung überzeugt und weiß, dass es nicht auf Regierungsinitiativen zur Lösung der schlimmer werdenden Krise warten kann.

    Und die Krise wird tatsächlich schlimmer.

    In Amerika könnte der drohende Fachkräftemangel die Wiederbelebung der verarbeitenden Industrie ausbremsen.

    „Über die nächsten zehn Jahre müssen mit Wahrscheinlichkeit 36 Millionen Stellen in der verarbeitenden Industrie besetzt werden“, so der Sprecher des amerikanischen Manufacturing Institute. „Aber zwei Millionen davon werden aufgrund des Fachkräftemangels unbesetzt bleiben.“

    In einer im letzten Jahr von der Foundation of Fabricators & Manufacturers Association durchgeführten Umfrage gaben 52 Prozent der amerikanischen Teenager an, sie wären nicht an einer Tätigkeit in der verarbeitenden Industrie interessiert, denn das wären ‚schmutzige, gefährliche Jobs, für die man wenig Ausbildung braucht und kaum denken muss‘.

    Im Vereinigten Königreich sah es nicht besser aus. Im Oktober erklärte das britische Manufacturing Institute, Lehrer/innen müssten begreifen, dass es in der verarbeitenden Industrie gute Karrieremöglichkeiten gäbe.

    „Wir führen einen Krieg um Talente, und es ist besorgniserregend, dass die verarbeitenden Betriebe bereits dadurch gehemmt werden“, so Dr. Julie Madigan, Chief Executive. „Auch bei Null-Wachstum braucht die britische verarbeitende Industrie über die nächsten 10 Jahre Hunderttausende neue Leute.“

    Im März 2016 hob auch die Herstellervereinigung EEF das Problem hervor; sie erklärte, die verarbeitende Industrie hätte in Großbritannien große Schwierigkeiten, Facharbeiter zu nden und mit der globalen Technologieentwicklung Schritt zu halten.

    Dennoch gibt es nicht nur schlechte Nachrichten.

    Unternehmen wie INEOS tun etwas gegen die Krise. Und sind damit erfolgreich.

    Bei INEOS in Köln, O&P in den USA und Grangemouth in Schottland werden mit erfolgreichen Lehrlingsausbildungen echte Erfolge erzielt.

    Deutschland ist vermutlich das Land mit dem größten Fortschritt.

    „Wer hier einen Job bekommt, sagt, er fühle sich wie ein Lottogewinner“, so Dr. Anne- Gret Iturriaga Abarzua, Head of Communications bei INEOS in Köln. „Wir kümmern uns um unsere Leute und wir haben kein Problem, Mitarbeiter/innen zu nden. Wir müssen nicht viel für Anzeigen ausgeben. Wir machen uns um die Zukunft keine Sorgen; Selbstgefälligkeit ist aber fehl am Platz.“

    Andreas Hain, Leiter Ausbildung bei INEOS in Köln, berichtete, etwa 1.800 junge Menschen würden sich Jahr für Jahr auf die etwa 60 Stellen bewerben.

    Alle müssen ein Online-Assessment durchführen. Von diesen werden nahezu 400 zu einem jeweils mindestens einstündigen Gespräch eingeladen.

    „Wir investieren viel Zeit und Mühe“, erklärt Anne-Gret. „Aber das ist eine große Investition, also muss sie passen. Denn wenn sie erstmal bei uns angefangen haben, dann bleiben sie auch. Nicht wenige unserer Beschäftigten sind bereits seit 45 Jahren bei uns.“

    Wenn INEOS in Köln seine 60 Auszubildenden ausgewählt hat – und sie werden voraussichtlich alle hochmotiviert, begeistert und aufgeschlossen sein und ein Interesse für ihre Gemeinden zeigen – werden sie in die INEOS-Familie aufgenommen.

    „Wir kümmern uns um sie, sobald sie bei uns begonnen haben“, erklärt Anne-Gret.

    Die Auszubildenden werden vor Ort ausgebildet und besuchen die Beruffschule. Alle Ausbilder/innen wurden selbst am Standort im Job ausgebildet.

    „Das heißt, wir können sie nach unseren Vorstellungen formen und gemeinsam an das Unternehmen binden“, so Anne-Gret. „Wir wollen, dass sie die Unternehmenskultur in sich aufnehmen.“

    Menschen zu nden, die Unternehmenskultur und-ethos begreifen – und vorleben – ist für jede Organisation unerlässlich, die unter heutigen Wettbewerbsverhältnissen wachsen und gedeihen will.

    2008 begann INEOS eine Zusammenarbeit mit dem Forth Valley College und der Heriot-Watt University in Schottland für sein modernes fünfjähriges Ausbildungsprogramm „Engineers of the Future“ - „Ingenieur/innen der Zukunft“.

    Das Modell orientiert sich am INEOS- Standort Köln, wo man erfolgreich eine vollständige Hochschulausbildung mit relevanter Arbeitsplatzerfahrung kombiniert hat.

    „Das Konzept, betriebliche Praxis mit einer Hochschulausbildung zu verbinden, ist nicht neu – nur die Überlegungen dahinter“, so Robin Westacott, Leiter des Programms „Engineers of the Future“.

    Die betriebliche Praxis sorgt für ‚arbeitsbereite‘ Absolvent/innen, die die Verfahren und Abläufe am Standort kennen und auf Sicherheit ausgerichtet sind.

    „Wir wollen ihnen die INEOS-Kultur so vermitteln, dass sie sie bereits verinnerlicht haben, wenn sie ihre betriebliche Ausbildung am Standort beginnen“, so Kenny MacInnes, stellvertretender Leiter Engineering am Forth Valley College.

    Jennifer Prentice, Duncan Paterson und Mark Skilton waren unter den ersten Absolvent/innen der besagten Ausbildung. Sie sind nun alle bei INEOS vollzeitbeschäftigt.

    „Die Qualität dieser Absolvent/innen zeigte deutlich, dass die Überlegungen hinter dem Programm voll umgesetzt werden konnten“, berichtet Gordon Milne, Operations Director bei INEOS Grangemouth. „Sie haben die Latte sehr hoch gelegt.“

    Auch die Rekrutierungskampagne von INEOS Ole ns & Polymer an US-Colleges zeitigt Erfolge. Das Unternehmen konnte eine echte „Talent-Pipeline“ für die Zukunft aufbauen.

    „Wir konnten einige großartige Leute anwerben und weiter ausbilden, die heute und in Zukunft zu unserem Unternehmenserfolg beitragen werden“, berichtete HR-Leiter Sam Scheiner.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    WELTWEITE WIRKUNG

    Man kommt wohl nicht umhin zu sagen, dass die gemeinnützige Aktion „GO Run For Fun“ ein „laufender“ Erfolg ist. Doch Gründer Jim Ratcliffe, INEOS-Vorstandsvorsitzender, ruht sich nicht gerne auf seinen Lorbeeren aus, wie jeder bestätigen wird, der ihn kennt

     

    INEOS’ einfache Kampagne zur Förderung der körperlichen Fitness von Kindern durch Freude am Laufen hat einen weiteren Meilenstein erreicht.

    Im Sommer 2016 veranstalteten mehr Länder als je zuvor „GO Run For Fun“-Events. Die letzten fanden in Italien und Norwegen statt.

    „Es fühlt sich jetzt wirklich international an“, so Ursula Heath, INEOS Group Communications Of cer, die an der Kampagne arbeitet.

    Bisher wurden mit der Spende in Höhe von 1,5-Millionen-Pfund, die INEOS bei Beginn der Kampagne vor drei Jahren dafür bereitstellte, mehr als 220 Events in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Amerika, Belgien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich veranstaltet. Damals hatte INEOS-Vorstandschef Jim Ratcliffe es sich zum Ziel gesetzt, mit seiner Kampagne 100.000 Kinder zu erreichen.

    „Dieses Ziel haben wir bereits vor Monaten übertroffen“, so Ursula Heath. „Doch unsere Reichweite wächst immer noch, wir denken nicht daran, aufzuhören. Unsere Ambitionen sind nur noch größer geworden.“

    Wenngleich die erste INEOS-Spende allmählich verbraucht ist, sieht das „GO Run For Fun“- Team die Möglichkeiten für die Zukunft sehr positiv – denn immer mehr Kinder haben Lust auf Bewegung im Freien, auf Laufen für Gesundheit und Wohlbe nden.

    „Wir veranstalten diese äußerst lebendigen, immens beliebten ,Fun Runs’ weiterhin, aber wir arbeiten auch vermehrt mit Schulen zusammen und liefern Motivation und Materialien, damit ein ganzjährig aktiver, gesunder Lebensstil gelehrt werden kann“, berichtet Ursula.

    Innerhalb von INEOS wird das Team nun von John Mayock, einem ehemaligen Olympia-Sportler, der zwei landesweite Schulsportprogramme veranstaltete, geleitet.

    „Die Kampagne ,GO Run For Fun’ wird immer stärker und erfolgreicher“, sagte er. „Wir haben nun mehr Länder, mehr Kinder, unzählige Events und konnten über 150 Weltklassesportler als ,Botschafter/innen’ miteinbeziehen.“

    Zahlreiche Sponsoren unterstützen die Kampagne, die Verhandlungen mit potenziellen Partnern für die Finanzierung der Kampagne werden fortgesetzt.

    INEOS unterstützt auch weiterhin die bahnbrechende Initiative „The Daily Mile“ der ehemaligen schottischen Schuldirektorin Elaine Wyllie, die weiter schön wächst, indem die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Schulen intensiviert wird.

    „Die beiden Kampagnen haben nicht nur ein gemeinsames Ziel, sie ergänzen einander“, so Ursula Heath.

    „The Daily Mile“ möchte Kindern das Laufen näherbringen, indem sie täglich eine Meile in der Schule laufen. „GO Run For Fun“ ist das große Ereignis dazu – hier werden die Kinder inspiriert, alles zu geben.

    „GO Run For Fun’ ist wie ein Zirkus, wenn es irgendwo Station macht“, erzählt John. „Und es hinterlässt bei den Kids einen bleibenden Eindruck.“

    Doch beide haben das gleiche Ethos, die gleiche Vision.

    „Kinder sollen Freude am Laufen nden, egal wie schnell, wie gut oder wie lange sie schon laufen“, erklärt Ursula Heath. „Und daher werden diese beiden Kampagnen das Aktivitätsniveau und die Gesundheit der jungen Generation positiv beeinflussen.“

    Nun, da Jim Ratcliffes Vision durch den bisherigen Erfolg der Kampagne be ügelt wird, darf man gespannt sein, was die nächste Phase von „GO Run For Fun“ bringen wird.

     

    SIEGER! ZAK KANN ES GAR NICHT FASSEN

    Der 14. Juli 2016 war für den neunjährigen Zak Schuster ein ganz besonderer Tag.

    Der schweizerische Schüler hatte mit seinen Eltern das Londoner Olympiastadion besucht, um zu sehen, wo Sportler wie Mo Farah und Usain Bolt bei den Londoner Spielen von 2012 ihre Goldmedaillen gewonnen hatten.

    Stattdessen geriet er in eine „GO Run For Fun“- Veranstaltung von INEOS, die erstmals an diesem besonderen Ort abgehalten wurde, um britische Kinder für das Laufen zu begeistern.

    Zaks Mutter Janet fragte, ob er mitmachen dürfe.

    „Normalerweise gibt es keine unangemeldete Teilnahme, aber wir konnten nicht nein sagen“, berichtete Ursula Heath.

    Zak erhielt eine übrige Nummer, eines der pinkfarbenen T-Shirts der Aktion und begab sich zu den 4.000 Kindern, die an dem 2 Km-Lauf teilnehmen würden.

    „Er war so aufgeregt“, erzählte Janet.

    Als der Startschuss ertönte, ging der junge Läufer, Meister im Geländelauf der internationalen Schulen der Schweiz, in Führung und lief letztlich als erster ins Ziel!

    „Diesen Moment wird er nie vergessen“, berichtete Janet.

    Später traf der Schüler, der schon im Alter von fünf Jahren begeisterter Läufer war, den zweifachen Weltmeister im Hürdenlauf, Colin Jackson, sowie die beiden Sprinter Richard Kilty und Emily Diamond.

    Zaks Mutter Janet, selbst Sportlehrerin an einer internationalen Schule der Schweiz, sagte, er konnte sein Glück kaum fassen.

    „Er spricht immer noch davon“, erzählt sie. „Wir alle sprechen davon. Dieses Ereignis war so inspirierend, das Zusammentreffen mit den Sportgrößen natürlich das Tüpfelchen auf dem i. Sie waren so nett! Sie plauderten mit ihm, ließen sich mit ihm fotogra eren und signierten sein T-Shirt.“

    Auch wenn die Unterschriften auf dem T-Shirt irgendwann verblassen werden, so werden die Erinnerungen bleiben.

    „Das wird großen Ein uss auf sein Laufen haben“, meinte Janet.

    Mehr als 160.000 Kinder auf der ganzen Welt haben mittlerweile an einer der „GO Run For Fun“- Veranstaltungen von INEOS teilgenommen.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    WARUM INEOS EINE INVESTITION WERT IST

    INVESTIERENDE brauchen eine sichere Hand. Aber das darf nicht bedeuten, dass man immer auf Nummer sicher geht, wie Peter Clarkson, Head of Investor Relations bei INEOS, betont

    INVESTIERENDE haben INEOS schätzen gelernt, in dem Maße wie das Unternehmen in den letzten 17 Jahren immer mehr gewachsen ist.

    Auf den ersten Blick ist das verständlich. Aus bescheidenen Anfängen im Jahr 1998, mit 400 Beschäftigte und einem Umsatz von 200 Millionen Pfund Sterling ist ein Unternehmen entstanden, das heute 17.000 Menschen an 67 Standorten in 17 Ländern beschäftigt und es auf einen weltweiten Umsatz von 40 Milliarden Dollar bringt.

    „Für unsere Investierenden sind wir zu einem ‚Must-have‘ geworden“, so Peter Clarkson, Head of Investor Relations bei INEOS. „INEOS-Anleihen nden sich in den Portfolios der meisten Investmentfonds, weil sie den Anlegende fortlaufend ausgezeichnete Renditen bringen und ihre Versprechen konsequent einhalten und übertreffen.“

    Doch wer wirklich wissen möchte, warum die Nachfrage an einer Beteiligung an den Erfolgen von INEOS wächst, darf nicht nur die Bilanzen ansehen – so eindrucksvoll sie sein mögen.

    INEOS ist mittlerweile Experte dafür, inef ziente Unternehmen, die keiner will und an denen andere gescheitert sind, wieder zu neuen Gewinnen zu verhelfen.

    Und das liegt an der Art der Geschäftsführung.

    „Viele der alten Blue Chip-Unternehmen werden durch Ausschüsse geführt, nicht so INEOS“, so Clarkson. „Beschäftigte, auch neu eingestellte Beschäftigte mit Hochschulabschluss, erhalten klare individuelle Verantwortlichkeiten, für die sie einem stark fokussierten Business Board gegenüber Rechenschaft ablegen, das wichtige Eigenschaften sehr rasch treffen kann.“

    INEOS hält seine Beschäftigten aktiv dazu an, wie Eigentümer zu denken und auch mit Geld so umzugehen, als wäre es ihr eigenes.

    „INEOS ist anders,”so Clarkson. „Die Grundstimmung ist Ruhelosigkeit. INEOS sucht beständig nach Möglichkeiten – für einen potenzielle Investierende klingt das natürlich gut.“

    Als Unternehmen setzt INEOS seine Ziele hoch. Es träumt den unmöglichen Traum. Und den verwirklicht es auch!

    Bei den jährlichen Investor Days 2016 in London und New York stellte Peter Clarkson die Einzelheiten einiger großer und kleinerer Initiativen vor, die INEOS’ wohlverdienten Ruf als Unternehmen begründen, das gerne kalkulierte Risiken eingeht.

    Er sprach über INEOS’ bahnbrechende Entscheidung, 12 Nordsee-Gasfelder für 490 Millionen Pfund zu erwerben, während alle anderen zu verkaufen scheinen.

    Er sprach über die erstaunlichen Schiffe, die nun kostengünstiges Ethan aus Amerika nach Norwegen – und bald auch nach Schottland – bringen, um den europäischen Gascrackern von INEOS einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.

    „Wir be nden uns heute durchaus in einer guten Lage, doch es gibt noch viel mehr zu tun“, so Clarkson.

    Die Investierenden – und bei diesem Investor Day waren es beinahe 200 – möchten INEOS’ Ansichten zum Markt, seine Prognosen für die Ölpreise und insbesondere Naphtha hören, mit welchem einige seiner Cracker betrieben werden, welche Auswirkungen kostengünstiges Schiefergas aus den USA haben wird und welche großen Projekte geplant sind.

    „Üblicherweise interessieren sie sich für alles, wirklich alles, was unseren Cash ow maßgeblich beein usst“, so Clarkson.

    Und die Investierenden wissen mittlerweile, dass ein Jahr im Leben von INEOS niemals langweilig ist.

    Für die INEOS-Gruppe, für INEOS Styrolution und INOVYN erwies sich das Jahr 2015 dank günstiger Märkte als ein Rekordjahr; dies sei auch zum Teil dem Scheitern seiner Konkurrenten zu verdanken.

    INEOS pro tierte davon, indem es seine Anlagen maximal laufen ließ und vor allem die nun möglichen Geschäfte mit hohen Gewinnspannen forcierte.

    „Alle wissen, dass die Anlagen der petrochemischen Industrie weltweit in die Jahre gekommen sind, dass sie zunehmend unverlässlich werden und teuer in der Unterhaltung sind“, so Clarkson. „Aber wir sind gut darin, unsere Anlagen in sicherem und verlässlichem Zustand zu erhalten und gleichzeitig den Kapitalaufwand im Griff zu behalten. Der Faktor Verlässlichkeit hat in den letzten Jahren echte Dividenden gebracht.“

    Der INEOS-Cracker in Köln, Deutschland, weist beispielsweise trotz seines Alters eine Verlässlichkeit von 99 Prozent auf.

    „Er ist ein gut gep egter Mercedes mit einem Kilometerstand von 100.000 km“, so Clarkson.

    Wo Geld ausgegeben wird, wird es klug für Projekte eingesetzt, die Geld bringen, das INEOS an anderer Stelle neu investieren kann.

    „Die Projekte sind immer gezielt und kosteneffizient“, so Clarkson. „Auch die kleineren Projekte bringen Mehrwert.“

    INEOS bemüht sich sehr darum, Investierenden als zum Team gehörig zu behandeln. Alle Investierenden und Analyst/innen erhalten wöchentliche Markt- Updates mit einer Zusammenfassung über das Geschehen in allen wichtigen INEOS-Märkten.

    „Das ist in der Welt, in der sie investieren, sehr ungewöhnlich, aber wir denken, sie schätzen diese Transparenz“, so Clarkson. „Es trägt auch dazu bei, dass wir weniger Zeit für Neuverhandlungen brauchen und bei der Ausgabe neuer Anleihen bessere Zinssätze sichern. Die Investierenden haben oft das Gefühl, sie könnten sich den Investor Day sparen, weil sie das Unternehmen ohnehin so gut kennen.“

    Diese Offenheit bringt mit sich, dass eine Re nanzierung durch Anleihen nun innerhalb von Tagen, nicht Wochen, erledigt ist.

    „Unser Ruf macht es uns leicht, unseren Kapitalbedarf zu decken“, so Clarkson.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    Styrenics-Verkauf

    INEOS hat ein Abkommen über den Verkauf eines seiner Geschäfte für 80 Millionen Euro an eine polnische Firma geschlossen. INEOS Styrenics, spezialisiert auf expandierbares Polystyrol, wird bald – vorbehaltlich Genehmigung – von Synthos, einem der größten Hersteller von chemischen Grundstoffen in Polen, fortgeführt werden.

    Expandierbares Polystyrol wird in großen Mengen von der Verpackungsindustrie und der Baubranche zur Dämmung von Häusern und Bürogebäuden nachgefragt, weil es leicht, stark und langlebig ist.

    Tomasz Kalwat, CEO von Synthos, versicherte, die Position von expandierbarem Polystyrol als bevorzugtem Dämmstoff für seine Kunden bliebe mit der Akquisition weiterhin gewährleistet.

    INEOS Styrenics produziert das sogenannte „EPS“ gegenwärtig an zwei Standorten in Frankreich und einem in den Niederlanden. Forschung, Entwicklung und Produkttests werden an einem eigens dafür errichteten Standort in den Niederlanden durchgeführt, wo auch das Kundendienstteam des Unternehmens sowie die Logistik und die Finanzverwaltung ihren Sitz haben.

    Synthos hat seinen Sitz in Oświęcim. Das Unternehmen war der erste europäische Hersteller von Emulsionskautschuken und ist ein führender Polystyrolhersteller.

    INEOS Styrenics ist Teil des Geschäftsportfolios von INEOS Enterprises. Die Aufgabe von INEOS Enterprises ist es, aktiv Marktchancen für den Kauf, die Entwicklung und den Verkauf von chemischen Betrieben aufzuspüren.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    Grünes Licht für neue Anlage in den USA

    INEOS hat dem Bau einer neuen Anlage von Weltklasse nahe Houston, Texas, die endgültige Zustimmung erteilt.

    Wenn die Anlage im November 2018 in Betrieb geht, wird sie 420.000 Tonnen lineare Alpha-Ole ne (LAO) pro Jahr produzieren – das sind 20 Prozent mehr als INEOS Oligomers ursprünglich geplant hatte.

    Die Entscheidung, die Produktion am INEOS-Standort Chocolate Cayou zu erhöhen, ist auf Amerikas Schiefergasboom, durch den die Kosten für Energie und Rohmaterialien drastisch gesunken sind, aber auch auf die Kundennachfrage zurückzuführen.

    LAO werden für eine ganze Reihe von Produkten verwendet, wie etwa Schampoos, Verpackungen, Rohre, Reifen und Agrochemikalien.

    Die neue Anlage wird auch dem wachsenden Polyalphaole n-Geschäft von INEOS zugute kommen, denn sie wird die Grundstoffe,welchedas Geschäft für die Herstellung von synthetischen Hochleistungsschmierstoffen benötigt, produzieren.

    In Windkraftanlagen werden diese Öle von hoher Viskosität für die Verbesserung der Leistung und Verlässlichkeit der Windkraftgetriebe eingesetzt. Getriebeausfälle führten in der Vergangenheit immer wieder zu Produktionsausfällen.

    INEOS Oligomers ist bereits heute der weltgrößte Hersteller von PAO, doch diese jüngste Investition ist ein großer Schritt voran in den ehrgeizigen Wachstumsplänen des Unternehmens für sein LAO-Geschäft.

    Bis Ende 2018 wird die weltweite LAO- Produktionskapazität von INEOS Oligomers, das über weitere Anlagen in Kanada und Belgien verfügt, bei etwa einer Million metrische Tonnen pro Jahr liegen.

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    25-MILLIONEN- PFUND-SPENDE VON JIM RATCLIFFE FÜR LONDON BUSINESS SCHOOL

    Der INEOS-Vorstandsvorsitzende Jim Ratcliffe spendete der London Business School, an der er selbst seinen MBA erwarb, 25 Millionen Pfund.

    Diese Summe wird den Erhalt des Gebäudes am Londoner Regent‘s Park für die nächsten 125 Jahre sichern. „Ich verdanke der London Business School eine Menge“, so Ratcliffe. „Sie gehört zu den besten Business-Schulen der Welt.“

    Jim Ratcliffe erwarb seinen MBA im Jahr 1980, als er Chemieingenieur bei Exxon Chemicals war. 18 Jahre später gründete er INEOS, das mit 17.000 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 40 Milliarden Dollar heute einer der größten Petrochemie-Konzerne der Welt ist.

    Professor Sir Andrew Likierman, Dekan an der London Business School, bezeichnete die Spende als‚ unglaublich großzügig‘.

    „Dies bedeutet, dass auch künftige Generationen von Studierenden in einem der schönsten und historisch bedeutsamsten Londoner Gebäude lernen dürfen“, so Likierman.

    Als Dankeschön für die Spende benannte die London Business School auch ihr von John Nash entworfenes Hauptgebäude in „The Ratcliffe“ um.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 11
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    INEOS erwirbt WL Plastics

    INEOS O&P USA hat ein Unternehmen erworben, das vom amerikanischen Schiefergasboom pro tiert. Es übernahm 100 Prozent der Anteile an der SOP Holding Corp, einem der größten und am schnellsten wachsenden Hersteller von PE-HD (Polyethylen hoher Dichte)-Rohren in Nordamerika.

    Rohre aus PE-HD werden weder undicht noch rosten sie und halten bei guter Konzeption und Installation bis zu 100 Jahre – vollkommen wartungsfrei.

    Daher erfreuen sie sich bei Öl- und Gasproduzenten naturgemäß einer besonders hohen Nachfrage. „Das Wachstum bei PE-HD-Rohren fürÖl und Gas hob mit der Schieferöl- und -gasexploration erst richtig ab“, so Dennis Seith, CEO von INEOS O&P USA.

    Doch INEOS sieht angesichts des Wachstums der amerikanischen Städte und deren alternden Abwasser- und Kanalisationssystemen, die ersetzt werden müssen, auch andere Wachstumsmöglichkeiten. „Die einzigartigen Eigenschaften Festigkeit, Flexibilität, Gewicht und Haltbarkeit zusammen mit der einfachen Handhabung machen PE-HD-Rohre zur perfekten Wahl“, so Dennis Seith.

    Das Unternehmen mit Sitz in Fort Worth, Texas, produziert derzeit in seinen Anlagen in Kentucky, South Dakota, Utah, Texas und Wyoming PE-HD-Rohre; eine Anlage in Georgia ist in Bau.

    „Wir freuen uns sehr über den Erwerb dieses Unternehmens“, sagt Seith. „Es ist für den wachsenden nordamerikanischen Rohrmarkt gut positioniert und wird unser bestehendes Portfolio aus Ole nen und Polymerprodukten ergänzen.“

    INEOS und WL haben ein gemeinsames Ethos, so Mark Wason, CEO von WL Plastics.

    „Wir sind beide der Sicherheit, Qualität, Manufacturing Excellence und dem Kundenservice verpflichtet“, meinte er.

    Er meinte, INEOS würde WL Plastics helfen, seine Position am Markt zu stärken.

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    INEOS Styrolution: Erste Akquisition

    INEOS Styrolution, das bereits heute ein Ansehen als globaler Marktführer im Bereich der Styrol-Kunststoffe genießt, hat sich zu einem Schritt zur weiteren Stärkung seiner Position in der Welt entschlossen.

    Es kaufte das K-Resin® Styrol-Butadien-Copolymer (SBC)-Geschäft von den derzeitigen JV-Eigentümern Chevron Phillips Chemical und Daelim Industrial Company. Die Anlage be ndet sich im Yeosu Petrochemical Complex, dem größten petrochemischen Komplex an der Südküste Südkoreas.

    CEO Kevin McQuade meinte, die Akquisition – die erste für INEOS Styrolution – würde seine Fähigkeit stärken, spezialisierte Styrol-Produkte für seine Kunden anzubieten, und die Produktionskapazitäten in Asien erhöhen.

    „Unsere Kunden werden von unserer Fähigkeit pro tieren, ihren Bedarf durch unsere größeregeographische Reichweite weltweit zu decken – denn wir haben nun SBC-Produktions-, Forschungs- und Entwicklungszentren in allen wichtigen Regionen“, erklärte er.

    INEOS Styrolution beschäftigt derzeit etwa 3.100 Menschen und betreibt 15 Produktionsstandorte in neun Ländern. Die bestehenden SBC-Marken Styrolux® und Styro ex® von K-Resin® SBC und INEOS Styrolutions ergänzen einander gut. Nach der Zusammenlegung steht den Kunden weltweit eine große Auswahl an SBC-Produkten zur Verfügung.

    Die Akquisition wird nach ihrem Abschluss einmal mehr zeigen, dass INEOS Styrolution seinen Fokus entschlossen auf Maßnahmen richtet, die die Reichweite in wachstumsstarken Branchen, bei Styrol-Kunststoffen und in Schwellenmärkten erhöhen.

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    WARUM SICH US-SCHIEFERGAS AUCH BEI EINEM ÖLPREIS VON 30 US-DOLLAR HALTEN KANN

    Der Ölpreisverfall kümmert INEOS wenig, nachdem man soeben zwei Milliarden Dollar investiert hat, um US-Schiefergas nach Europa zu transportieren.

    Tom Crotty, Leiter der Konzernkommunikation bei INEOS, meint, Außenstehende hätten die Sinnhaftigkeit des Imports von US-Gas bei derart niedrigen Ölpreisen in Frage gestellt.

    Dabei spiele das gar keine Rolle, weil INEOS sowohl Gas- als auch Ölcracker besitzt.

    „Für uns ist die Tatsache, dass die Ölpreise jetzt viel niedriger sind, für die Machbarkeit der Gaslieferungen aus Amerika überhaupt nicht relevant”, sagt Tom. „Sie hat sogar die Rentabilität unserer Ölcracker gesteigert.”

    Tom fasst zusammen, dass es einige Kommentare aus schlecht informierten Kreisen gegeben habe:

    „Einige Kommentatoren sagten, Unternehmen wie INEOS müssten verrückt sein, bei derartig niedrigen Ölpreisen Ethan aus den USA heranzuschaffen, aber diese Menschen verstehen nicht, worum es geht. Wenn Sie einen Gascracker haben, können Sie kein Naphtha verwenden. Sie brauchen Gas. Hier steht also nicht Gas gegen Naphtha. Hier steht Gas gegen Gas.”

    Die Verfügbarkeit von kostengünstigem Ethan, einem aus Schiefergas gewonnenen Naturgas, hat Amerikas chemische Industrie aus der Rezession geholt und ihr einen Vorteil gegenüber jenen Mitbewerbern in der gesamten Welt verschafft, die auf Naphtha, eine teurere Erdölfraktion, angewiesen sind.

    Durch den Verfall der Ölpreise hat sich dieser Vorteil allerdings verringert.

    „Die europäische Petrochemie-Industrie hat von den niedrigen Ölpreisen sehr stark profitiert, weil der Preis für Naphtha dramatisch gesunken ist“, sagt Tom. „Die Margen sind bei den Naphthacrackern wieder gewaltig da. Wenn Sie über beide Arten von Crackern verfügen wie wir, können Sie sich sehr glücklich schätzen.”

    Bei INEOS, wo man Ethangas für die Cracker in Norwegen und Grangemouth verwendet, sagt man, der Import von Gas aus den USA sei immer noch billiger als der Ankauf in Europa.

    „Der zweite Punkt ist der, dass wir in Europa kein Gas bekommen”, so Tom. „Unser Cracker in Grangemouth lief die letzten drei Jahre mit 40 Prozent Leistung, weil wir kein Ethan haben. Ethan geht in der Nordsee rasch zur Neige. Unsere Wahl ist also nicht schwer. Sie betreiben einen Cracker oder Sie lassen es.”

    EINGEMOTTETE ANLAGE WIRD WIEDER ANGEFAHREN

    Eine PRODUKTIONSEINHEIT in der INEOS-Anlage Grangemouth wird acht Jahre nach dem Einmotten wieder angefahren.

    Die Anlage hat die strengen Prüfungen für die erneute Inbetriebnahme erfolgreich bestanden und ist auf das Eintreffen von US-Schiefergasethan vorbereitet.

    Das gab INEOS bekannt, kurz nachdem die erste Lieferung des US-Schiefergases im benachbarten Gascracker in Rafnes, Norwegen, eingetroffen war. Die ersten Lieferungen nach Grangemouth werden für den Herbst erwartet.

    „Wir sind nun bestens aufgestellt, die Anlage in Grangemouth endlich in Volllast laufen zu lassen”, sagt Gordon Milne, INEOS-Betriebsleiter in Grangemouth.

    INEOS hatte seinerzeit keine andere Wahl gehabt, als die zweite Produktionseinheit in der KG Ethylencrackanlage im Jahr 2008 zu schließen, da sie nicht mit voller Kapazität betrieben werden konnte.

    Das Eintreffen von amerikanischem Ethan ändert alles.

    „Wenn das Gas hier ankommt, wird diese Anlage in die erste Liga der europäischen Petrochemieanlagen aufsteigen”, prophezeit Gordon.

    Das amerikanische Flüssiggas wird in einem speziell angefertigten Ethantank gelagert – dem größten in Europa – und die schwindenden Bestände in der Nordsee ersetzen.

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    WER WAGT, GEWINNT

    DIE Welt ist soeben Zeuge eines wirklich bedeutenden Augenblicks in der Geschichte der petrochemischen Industrie geworden.

    Die Ladungen von verflüssigtem Ethan, die im März in den Docks von Rafnes in Norwegen landeten, werden INEOS‘ europäische Geschäfte beleben.

    Vergessen Sie die Jahre, die vielen Millionen Arbeitsstunden und die 5.000 Arbeiter, die nötig waren, um die ersten beiden „Dragon-Schiffe” zu bauen, die diese kostbare Fracht transportieren. Denn diese Schiffe sind nur ein Teil der inspirierenden Geschichte mit ihren globalen Auswirkungen und ihrer außergewöhnlichen Vision.

    Es ist auch eine Geschichte, die viele zu beiden Seiten des Atlantiks als reines Hirngespinst abgetan hatten.

    „Es war noch nie gelungen und viele sagten, es sei nicht machbar”, so Chad Stephens, Senior Vice President of Corporate Development bei Range Resources, die INEOS mit dem benötigten Gas beliefern.

    Diese in China gebauten Spitzentanker werden eine neue Ära im Ethangastransport einläuten.

    „Wir erleben in unserer Branche selten bahnbrechende Momente, aber dies ist einer”, fasst Peter Clarkson, Head of Investor Relations bei INEOS, zusammen.

    Was das kostengünstige Ethan für INEOS´ petrochemische Geschäfte in Europa bewirken wird, ist außergewöhnlich, sowohl bei der Energie als auch bei den Rohstoffen. INEOS wird das Gas für den Betrieb seiner Anlagen einsetzen, wenn es in Ethylen umgewandelt ist, eine der weltweit wichtigsten Substanzen in der Petrochemie.

    „Der Transport von amerikanischem Ethangas nach Europa sichert unsere Petrochemie-Anlagen in Europa für viele Jahre ab”, prophezeit John McNally, CEO von INEOS Olefins & Polymers UK.

    Tatsächlich begann die Geschichte bereits vor sechs Jahren, als INEOS es wagte, das Undenkbare zu denken. Im Jahr 2010 kämpfte Europa mit den Auswirkungen der Finanzkrise. Die Energiepreise waren höher als je zuvor, die Gasbestände in der Nordsee gingen allmählich zur Neige. Doch in Amerika war eine Revolution im Gange. Schiefergas hatte zu niedrigen Energie- und Rohstoffpreisen geführt, die der verarbeitenden Industrie zu neuem Aufschwung verhalfen. Aber Amerika hatte ein Problem. Es gab so viel Ethan, dass man nicht wusste, wohin damit.

    Im INEOS-Hauptquartier in Rolle, Schweiz, entstand der Plan, eine virtuelle Pipeline über den Atlantik zu errichten, um das dringend für die Zukunft der europäischen Cracker benötigte Gas zu transportieren.

    Aber wie würde INEOS das machen?

    Niemand hatte je Ähnliches versucht. Es gab keine Möglichkeit, das Gas von den Schieferbohrlöchern im südwestlichen Pennsylvania 480 Kilometer weit nach Philadelphia an der Ostküste Amerikas zu transportieren.

    Es gab keine Exporteinrichtungen in den USA und niemand hatte jemals versucht, Ethangas in diesen Mengen zu transportieren.

    Für den Vorstandschef von INEOS, Jim Ratcliffe, spielte das alles keine Rolle.

    „Die Leute meinten, es sei nicht machbar”, schmunzelt Jim. „Aber wir von INEOS waren immer davon überzeugt, dass alles machbar ist.”

    Während INEOS seine ehrgeizigen Pläne verfolgte und ein Team aus internationalen Partnern zusammenstellte, das drei Kontinente überspannte, haben sich andere zurückgelehnt und abgewartet.

    „Die Technologie war nicht vorhanden, also mussten wir sie entwickeln”, so INEOS-Director Andy Currie.

    David Thompson, Chief Operating Officer von INEOS Trading & Shipping, wurde mit der Projektaufsicht beauftragt:

    „Es war schlicht und einfach eines der größten technischen Projekte der Welt. Wir sind hier Pioniere. Wir waren an den Pipelines, der Fraktionierung, den Terminals, der Infrastruktur und den Schiffen beteiligt. Wir mussten uns um alles kümmern.”

    Dieser kühne, bahnbrechende Plan ist jetzt Wirklichkeit geworden.

    Zu seiner Durchführung hat INEOS 15-Jahres-Verträge mit Ethanlieferanten abgeschlossen wie Range Resources für das Gas, MarkWest für die Verarbeitung des Gases und mit Sunoco für dessen Beförderung über Hunderte Kilometer zum Marcus Hook Industrial Complex, wo das Gas auf -95° C abgekühlt wird, bevor es die Reise nach Norwegen und später in diesem Jahr auch nach Grangemouth in Schottland antritt.

    Keiner der Beteiligten hegte je Zweifel. Es war kein Problem. Es war eine Chance. Eine Chance, die geschäftliche Zukunft in Europa zu sichern und ehemals florierende Gemeinden in Amerika wiederzubeleben.

    In Amerika begannen die Arbeiten mit dem Umbau einer ehemaligen Öl-Pipeline für den Transport von Ethan für den Großteil des Weges vom Marcellus-Schiefergasfeld nach Marcus Hook, eine einst betriebsamen Öl- und Gas-Raffinerie, die im Jahr 2011 geschlossen worden war.

    Sunoco, immer noch im Besitz der verrostenden Raffinerie, begann, Milliarden Dollar für den Umbau in ein Top-Zentrum für chemische Produktion, Gasspeicherung und Vertrieb zu investieren, in dem die INEOS-Flotte von „Dragon-Schiffen” beladen werden kann. An anderer Stelle wurden 80 Kilometer neuer Leitungen verlegt und eine neue Pumpstation errichtet.

    Auf der europäischen Seite tat sich INEOS mit dem dänischen Transportriesen Evergas zusammen, um Tanker zu entwickeln, die einer solchen Mammutaufgabe gewachsen sind.

    „Es war ein gewaltiges Unterfangen, aber Evergas verstand vielleicht besser als alle anderen, was nötig war, um Ethan in den von INEOS gewünschten Mengen über die erforderten Entfernungen zu befördern”, fasst Chad zusammen.

    Und das hat Evergas tatsächlich getan.

    „Es gab Ethan-Tanker”, so CEO Steffen Jacobsen. „Aber Evergas hat gemeinsam mit seinen vielen Stakeholdern die bisher größten und fortschrittlichsten Ethan-Tanker entwickelt. Die ehrgeizige Vision von INEOS und Evergas hat dieses Transportprojekt erst möglich gemacht.”

    In Hamburg arbeitete die HSVA an einem optimierten Rumpf, der dem Transport von Ethan gerecht wird, und Wärtsilä in Finnland an der Entwicklung von Motoren, die ausschließlich mit Ethan betrieben werden können, was nicht nur für mehr Frachtraum sorgt, sondern auch die schädlichen Emissionen verringert.

    Nachdem die Entwürfe fertig waren, erhielt Sino-Offshore and Engineering, eine der größten Werften der Welt, den Auftrag für das letzte Puzzle-Teil. Sie sollte die Schiffe bauen.

    Nach Aufnahme der Arbeiten in China begann TGE Gas Engineering, eines der weltweit führenden Ingenieurbüros für Technik- und Projektbetreuung in der Gasspeicherung, mit dem Bau eines weiteren Ethanspeichertanks und der Infrastruktur für den INEOS-Standort Rafnes, um so den Import von Ethan aus nordamerikanischen Schiefergasfeldern zu ermöglichen.

    Auch die Errichtung neuer Transport- und Speichereinrichtungen für die Abwicklung der Ethan-Importe in der INEOS-Anlage Grangemouth wurde in Angriff genommen.

    Für die Mitarbeiter in Grangemouth war nach Monaten der Ungewissheit neue Hoffnung spürbar. Nur wenige Monate zuvor war die defizitäre petrochemische Anlage inmitten eines erbitterten Arbeitskampfes von der Schließung bedroht gewesen; bei diesem Arbeitskampf hatten die Mitarbeiter ursprünglich den Überlebensplan des Unternehmens abgelehnt.

    Ein Gesinnungswandel ebnete schließlich den Weg für große Investitionen und eine 230-Millionen-£-Darlehensgarantie seitens der britischen Regierung, sodass INEOS die finanziellen Mittel für den Bau eines der größten Ethanspeichertanks in Europa aufbringen konnte. Der fertige Ethylenkracker wird eine Verdoppelung der Produktion ermöglichen.

    Es war eine Mammutaufgabe. Doch Jim konnte seine Freude nicht verbergen, als er auf der Brücke des ersten „Dragon-Schiffes” stand, das treffend INEOS Ingenuity getauft worden war.

    „Es ist wunderbar, wenn ein Plan verwirklicht wird”, sagt er. „Und es macht uns sehr stolz, etwas erreicht zu haben, was niemand je zuvor geschafft hat.”

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    WELTPREMIERE BEI INEOS

    DER Nordatlantik ist kein Ort für Zartbesaitete.

    Er ist für jedes Schiff ein potenziell feindliches Umfeld, ganz zu schweigen von einem, das verflüssigtes Ethan befördert.

    INEOS wusste das – und daher wandte sich die Firma an Evergas, einen Weltführer im Transport von Erdgas.

    Nach außen hin war der INEOS-Auftrag einfach. Gefragt war ein Schiff, das riesige Mengen an verflüssigtem Ethangas bei -90 °C mehr als 1.600 Kilometer über einen tiefen, kalten Ozean voller Eisberge, dichtem Nebel, 15-Meter-Wellen und Stürmen befördern konnte. Und das effizienter als jemals zuvor.

    Die Lösung war alles andere als einfach. Aber das Ergebnis war der größte, flexibelste, ökologisch nachhaltigste Multi-Gas-Tanker, der jemals gebaut worden war.

    „Es gibt kein zweites Schiff wie dieses auf der Welt”, sagte Hans Weverbergh, Operations Manager bei der dänischen Reederei Evergas. „Es gab keine Schiffe mit Drucktanks, die diese Menge Ethan befördern konnten. So etwas war noch nie gemacht worden.”

    Flüssiggas wird seit Jahrzehnten kreuz und quer um die Welt transportiert. Ethan ist jedoch ein eigenes Kapitel. Es war bisher nur in kleinen Tankern über kurze Strecken befördert worden. Für eine Überquerung des Atlantiks würde man viel größere Schiffe brauchen. Andere Firmen meinten, das sei einfach nicht machbar. Doch INEOS sah die Chance und hatte den Weitblick für die Umsetzung.

    „Diese Schiffe sind wirklich einzigartig”, sagte Evergas CEO Steffen Jacobsen, der seit 35 Jahren in der Branche tätig ist. „Niemand hat je zuvor versucht, Ethan in diesen Mengen über solche Entfernungen zu befördern. Wir mussten dafür völlig neue Vorgangsweisen finden.”

    INEOS wollte, dass die „Dragon-Schiffe” auch mit der beförderten Ladung angetrieben werden konnten.

    Dafür wandte man sich an die finnische Firma Wärtsilä, die neue Maßstäbe bei der Treibstoffflexibilität setzte. Sie entwickelte Dual-Fuel-Motoren, die nahtlos und ohne Verluste zwischen verflüssigtem Erdgas, Ethan, leichtem Heizöl oder Schweröl wechseln können.

    „Es war ein technologischer Durchbruch”, sagte Timo Koponen, Vice President, Flow and Gas Solutions, Wärtsilä Marine Solutions.

    Wenn INEOS-Motoren mit Ethan betrieben werden, bleibt nicht nur mehr Platz für Fracht, die Schiffe produzieren auch 25 Prozent weniger CO2 und 99 Prozent weniger Schwefeldioxid und erfüllen Stufe III der Vorschriften der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO).

    Außerdem ist jedes Schiff mit zwei Motoren ausgestattet, damit die Ladung in jedem Fall ankommt.

    Die Schiffe sind die größten dieser Art, die je entwickelt wurden: Umgerechnet hat jedes die Länge von zwei Fußballfeldern, bei ausgebauten Ladetanks wäre Platz für 5.750 Autos der Marke Mini Cooper.

    Die Tanks befinden sich im Rumpf des Schiffes, jeder hat ein Fassungsvermögung von rund elf Schwimmbecken.

    Die HSVA, der deutsche Schiffsrumpf-Spezialist, wurde damit beauftragt, die Wirtschaftlichkeit dieser immens großen Schiffe zu maximieren, und testete maßstabsgetreue Modelle der Schiffe in realitätsnahen Umgebungen.

    Die ersten beiden Schiffe wurden in einem Trockendock in Qidong nahe Shanghai von Sinopacific Offshore and Engineering (SOE), einer der größten Werften der Welt, gebaut.

    „SOE ist eines der wenigen Unternehmen, die über die Fertigkeiten und baulichen Voraussetzungen verfügen, um den Bau dieser komplexen Schiffe zu übernehmen”, sagte CEO/Chairman Simon Liang.

    „Als ich die ersten beiden Schiffe Bug an Bug im Dock sah, dachte ich: „Mann, diese Jungs verstehen ihr Handwerk”, sagte Chad Stephens, Senior Vice President of Corporate Development bei Range Resources bei der Schiffstaufe. Das war auch für Evergas ein denkwürdiger Augenblick.

    „Ich war so stolz auf alle intern und extern Beteiligten, die diese Schiffe gemeinsam Wirklichkeit werden ließen”, sagte Steffen.

    Die Taufe war ein weiterer Meilenstein in INEOS globalem Zwei-Milliarden-Dollar-Projekt zum Import von Schiefergas aus den USA zu den Produktionsanlagen in Norwegen und Schottland.

    INEOS ist das erste Unternehmen der Welt, das sich entschlossen hat, Ethan aus Schiefergas aus Amerika zu holen, wo das Gas bereits zu einem deutlichen Aufschwung der verarbeitenden Industrie geführt hat.

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    DAS GESCHENK, DAS KEIN ENDE NIMMT

    NIEMAND hätte vorhersagen können, dass die Beharrlichkeit eines Mannes den Lauf der Geschichte verändern würde.

    Aber die Nachwirkungen von Ingenieur Nick Steinsbergers Arbeit im Barnett Schiefergasfeld – wo er vor 20 Jahren die perfekt zusammengesetzte Fracturing-Flüssigkeit für die Extraktion von Gas aus mehr als 3.000 Meter unter der Erde liegendem Schiefer gefunden hatte – sind noch heute spürbar; nicht nur in Amerika, sondern auf der ganzen Welt.

    „Ich glaube nicht, dass es nur an mir liegt, und ich hätte auch ursprünglich nie gedacht, dass das passieren würde”, erzählt er dem INCH-Magazin in seinem Büro in Fort Worth, Texas. „Damals war ich nur auf der Suche nach einer Lösung. Erst mit der Zeit begriff ich, von welch enormer Bedeutung diese Errungenschaft war. Es ist ein gutes Gefühl, zur Versorgung der Welt mit so viel preiswertem Gas beigetragen zu haben.”

    Diese Revolution – sie wird oft als die außergewöhnlichste Erfolgsgeschichte im Energiesektor der US-Geschichte bezeichnet – brachte den USA enorme Vorteile. Für die petrochemische Industrie, einen der größten Gasverbraucher der Welt. Für die verarbeitende Industrie, die einen neuen Aufschwung erlebte. Für Gebiete, die besonders hart von der Rezession betroffen waren. Und völlig unerwartet – für die Umwelt.

    Vor zwanzig Jahren gab es im Barnett Gasfeld 250 Bohrlöcher zur Suche nach Schiefergas und Öl; heute sind es mehr als 200.000.

    Für Amerikas petrochemische Industrie war die Entdeckung der riesigen, ungenutzten Schiefergas-Reserven phänomenal.

    „Die Investitionen der US-Chemieindustrie in Schiefergas haben mittlerweile 158 Milliarden Dollar erreicht”, sagt Cal Dooley, Präsident und CEO des American Chemistry Council.

    Per Januar dieses Jahres sind 262 Projekte in Form neuer Fabriken, Erweiterungen und Prozessänderungen zur Erhöhung der Kapazität angekündigt worden.

    Die petrochemische Industrie benötigt Erdgas zum Heizen und für den Betrieb ihrer Produktionsanlagen. Das Gas ist aber nicht nur Energielieferant. Es ist auch Rohstoff für die Herstellung Tausender wichtiger Produkte, die wir tagtäglich brauchen. Ohne sie gäbe es keine Autoteile, keine Verpackung, keine Medizinprodukte, keine Reifen, kein Glas, keine Kleidung und keine iPad-Bildschirme aus Kunststoff.

    „Das vergisst man oft in all den hitzigen Debatten über die Vorzüge der weiteren Nutzung von Gas”, sagt Greet Van Eetvelde, INEOS Head of Energy and Innovation Policy. „Auch viele Komponenten zur Erzeugung erneuerbarer Energien wie z.B. Rotorblätter für Windkraftanlagen und die Schmierstoffe in deren Getriebe können nicht ohne Gas und Öl hergestellt werden.”

    Schiefergas macht diese Herstellung deutlich billiger.

    „Der neue Aufschwung der US-Chemieindustrie hat gerade erst eingesetzt”, schrieb Kevin Swift, Chef-Ökonom des American Chemistry Council, im Situationsbericht und Ausblick der Chemieindustrie zum Jahresende 2015. „Die Grundlagen sind fest. Die wichtigen heimischen Endverbrauchermärkte haben expandiert, die Verbraucherausgaben sind gestiegen, der Arbeitsmarkt ist stabiler geworden und die Haushalte sind in den Genuss zusätzlicher Einsparungen durch niedrigere Energiekosten gekommen.”

    INEOS ist mit 17 Produktionsstätten in den USA daran beteiligt.

    Die neue Anlage von INEOS und Sasol im INEOS Battleground Manufacturing Complex bei LaPorte in Texas dürfte noch in diesem Jahr rentabel werden.

    Die Anlage – ein 50/50-Joint Venture – wird in der Lage sein, pro Jahr 470.000 Tonnen Polyethylen hoher Dichte für den amerikanischen Markt herzustellen. Mit dem zu erwartenden Standortwachstum kann INEOS auch die geplanten Investitionen in eine kraftstoffeffizientere Kraft-Wärme-Kopplung umsetzen; dies wird dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken.

    The Boston Consulting Group veröffentlichte im Dezember den Bericht „Made In America, Again”.

    „Die Zahl der Unternehmen, die ihre Produktion aktiv zurück in die USA verlegen, nimmt weiter zu”, sagte ein Sprecher. „Die USA haben sogar China als wahrscheinlichstes Ziel für neue Produktionskapazitäten übertroffen.”

    Das liegt zum Teil an niedrigeren Energiekosten durch Schiefergas und steigende Löhne in China.

    Apple, das weltgrößte Technologie-Unternehmen, nennt dies als Begründung für seine Entscheidung, die Herstellung des MacPro – der als leistungsfähigster Mac aller Zeiten bezeichnet wird – nach Texas zu verlegen.

    Die Situation ist so ganz anders als vor einem Jahrzehnt, als die USA für die Kunststoffhersteller zu den teuersten Orten der Welt zählten.

    „Heute ist Amerika einer der attraktivsten Orte der Welt für Investitionen in die Kunststoffproduktion”, sagt Steve Russell, Vizepräsident Kunststoffe bei ACC, letztes Jahr. „Selbst nach dem jüngsten Rückgang des Ölpreises hat unser Land einen entscheidenden Vorsprung.”

     

    Amerika möchte nun von diesen Investitionen profitieren und in die ganze Welt verkaufen. Cal Dooley bezeichnete das im letzten Jahr als den „sichersten Weg zu einer stärkeren Wirtschaft und neuen Arbeitsplätzen”.

    Das globale Beratungsunternehmen Nexant rechnet mit einer deutlichen Zunahme der amerikanischen Chemie-Exporte in den nächsten 15 Jahren.

    In seinem Bericht „Fuelling Export Growth” für 2015 nennt es Absätze in Höhe von 123 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2030 – mehr als das Doppelte von dem, was Chemieunternehmen 2014 exportiert haben.

    Aber auch Amerikaner haben zusehends Appetit auf Produkte „Made in USA”.

    Einer, der das versteht, ist Harry Moser, ein Veteran der verarbeitenden Industrie und ehemaliger Präsident des Werkzeugmaschinen-Herstellers GF AgieCharmilles, der im Jahr 2010 die „Reshoring Initiative” gründete, um Unternehmen bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine Rückkehr in die USA zu helfen.

    „Ich hatte mit Bestürzung beobachtet, wie mehr und mehr Arbeitsplätze aus den USA zunächst nach Japan, dann Mexiko, Taiwan, Korea und schließlich China abgewandert sind”, sagt er. „Die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft waren schrecklich, in der verarbeitenden Industrie gingen Millionen Arbeitsplätze verloren. Die Vereinigten Staaten waren einmal die treibende Industriemacht gewesen, ich war in dieser großartigen Zeit aufgewachsen.”

    Seit Gründung seiner Reshoring Initiative sind etwa 1.000 Unternehmen zurückgekehrt, und mit ihnen fast 100.000 Arbeitsplätze.

    „Ich freue mich sehr über die Resonanz im Land und seitens vieler Unternehmen”, so Harry. „Leider verharren jedoch viele Unternehmen noch im Modus des günstigsten Einkaufspreises, anstatt die Gesamtkosten zu berücksichtigen. Es wird Jahrzehnte dauern, diese MBA-Mentalität zu überwinden.”

    Apples Entscheidung, seine MacPro in Amerika herzustellen, war Teil von CEO Tim Cooks 100-Millionen-Dollar-Initiative „Made in USA”.

    „Wir wollen den MacPro hier nicht nur zusammenbauen”, sagt er. „Wir wollen das ganze Ding hier herstellen. Das ist eine große Sache.”

    Im Januar dieses Jahres kündigte Bollman, Amerikas älteste Hutfabrik an, dass 41 Arbeitsplätze aus China zurück in das Werk in Adamstown, Pennsylvania, verlegt werden. Im November hatte es einen Aufruf an die Öffentlichkeit gegeben, 100.000 US-Dollar für den Import von 80 im Jahr 1938 gebauten Strickmaschinen aufzubringen, die den Stoff für den berühmten Kangol 504 der Firma herstellen. Die Öffentlichkeit zog vor der Haltung der Firma den Hut – und machte mit.

    „Die Rückverlagerung ist der schnellste und effizienteste Weg, die US-Wirtschaft zu stärken, denn sie zeigt, dass die verarbeitende Industrie Zukunft hat”, sagt Harry. „Ohne verarbeitende Industrie wird ein Land Schritt für Schritt ärmer.”

    Aber nicht nur die Industrie profitiert von günstigen Rohstoff- und Energiepreisen.

    Schiefergas hat Orte regelrecht revitalisiert; auch solche, die von der Rezession besonders hart betroffen waren.

    Die Associated Petroleum Industries of Pennsylvania meinen, die Gasförderung habe Pennsylvania Hunderttausende Jobs gebracht, jährlich 34,7 Milliarden Dollar zum Haushalt des Staates beigetragen und den Gewinn von mehr als 1.300 Unternehmen aller Größen in der gesamten Energieversorgungskette gesteigert.

    „Die sichere und verantwortungsbewusste Gasförderung ist gut für die Wirtschaft unseres Staates, für die lokale Wirtschaft und für die Einwohner Pennsylvanias gewesen”, meint Executive Director Stephanie Catarino Wissmann. „Und so soll es bleiben.”

    In Marcus Hook, dem ehemaligen Standort einer Erdölraffinerie, deren Schließung 2011 mit dem Verlust von 500 Arbeitsplätzen einherging, ist die Aufregung groß.

    Die ehemalige Raffinerie, die 109 Jahre lang Benzin, Diesel und Kerosin produziert hatte, wird in ein wichtiges Zentrum für die Verarbeitung und Verschiffung von verflüssigtem Erdgas umgewandelt – dank der Verbindung zur Marcellus- Schiefergasindustrie.

    „Der Stillstand der Marcus Hook-Raffinerie war für den Ort Marcus Hook, für die Sunoco-Familie und für die gesamte Region schwer zu verkraften”, fasst Hank Alexander, Vice President Business Development der Sunoco Logistics Partners LP, zusammen. „Aber jetzt ist wieder Leben in der Stadt, von Restaurants in der Innenstadt bis zu lokalen Vertragsfirmen. Einige der Arbeiter, die 2011 arbeitslos wurden, arbeiten sogar wieder in der Anlage.”

    Sunoco Logistics hatte die alte Raffinerie im Jahr 2013 mit der Absicht gekauft, eine Verbindung zum Marcellus-Schiefergasfeld herzustellen, das nun fast 20 Prozent des amerikanischen Erdgases liefert – im Vergleich zu Null vor zehn Jahren.

    Das Management war überzeugt davon, dass die vorhandene Infrastruktur für Schiff, Bahn, LKW und Pipeline als Drehscheibe für verflüssigtes Erdgas prädestiniert sei.

    „Wir wollten Produktionsunternehmen entwickeln, die wieder Arbeitsplätze schaffen und die verarbeitende Industrie der Region wiederbeleben”, sagt Hank. „Der Schiefergas-Boom hat Städte wie Marcus Hook wieder mit Leben erfüllt.”

    Mario Giambrone ist der Eigentümer von Italiano’s Restaurant in Marcus Hook. „Beschreiben Sie es, wie Sie wollen, in verkauften Brötchen oder Pizzas, es ist auf jeden Fall ein Segen für diese Stadt und für mein Geschäft”, freut er sich im Gespräch mit dem Herstellerverband von Pennsylvania.

    David Taylor ist Präsident dieser Vereinigung, die die verarbeitende Industrie in Pennsylvania vertritt. „Der Energiesektor hat Pennsylvanias Wirtschaft während der Rezession und in den letzten Jahren fast im Alleingang über Wasser gehalten”, so sein Hinweis.

    Die Energieförderung aus dem Marcellus- Schiefergasfeld hat das nahegelegene Williamsport zu der am siebt-schnellsten wachsenden Metropolregion in den USA gemacht.

    Dr. Vince Matteo, Präsident und CEO der Williamsport Lycoming Chamber of Commerce and Industrial Properties Corporation, sagt, die überwiegende Mehrheit der Menschen vor Ort haben den Schiefergas-Boom positiv aufgenommen:

    „Er machte für uns den entscheidenden Unterschied. So etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Mit einem Mal kamen mehr als 85 Betriebe in unser County, was zur Eröffnung von unzähligen Restaurants und vier neuen Hotels geführt hat.”

    In der Zwischenzeit wurde Williston, vormals ein verschlafenes Städtchen in North Dakota, infolge des Öl-Booms plötzlich zur am schnellsten wachsenden Kleinstadt Amerikas – auch hier neue Restaurants, neue Geschäfte und neue Gesichter.

    Die Gemeinden profitieren auch von den unerwarteten Einnahmen durch Firmen, die nach Schiefergas bohren, und können in Verbesserungen investieren, die sonst nicht möglich gewesen wären.

    „Diese neue Einnahmequelle hat uns enorm viel gebracht”, sagt Lisa Cessna, leitende Direktorin der lokalen Planungskommission in Washington County der Associated Press. „Wir konnten Angelstege, Spielplätze und Wanderwege anlegen.”

    Lisa fasst zusammen, dass es zwar Beschwerden über Bohrstellen auf öffentlichem Grund gegeben, das Endergebnis aber die negativen Seiten überwogen habe.

    „Es kann funktionieren”, meint sie. „Der Weg ist ein wenig holprig. Einige Leute regen sich auf. Wir bestehen auf besonderen rechtlichen Formulierungen, die uns die Kontrolle über viele Bereiche des Bohrvorgangs geben. Wir genehmigen jede Pipeline, jeden Bohrplatz, jede Zufahrtsstraße. Das ist arbeitsaufwändig, aber es lohnt sich. Am allerwichtigsten ist es, die volle Kontrolle zu behalten.”

    Eine der größten Überraschungen war jedoch die Wirkung des Schiefergases auf die Luft, die wir einatmen – Amerikas CO2-Emissionen sanken 2012 auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren.

    Der Grund? Anstelle von Kohle, die doppelt so viel CO2 emittiert, wurde Gas zum Brennstoff der Wahl für die Stromerzeugung.

    Trotz all dieser Vorteile sind nicht alle – vor allem nicht jene ganz oben – Verfechter von Schiefergas.

    „Präsident Obamas Ablehnung fossiler Brennstoffe hindert ihn daran, den bemerkenswertesten Erfolg auf dem Energiesektor in der Geschichte der USA, vielleicht in der ganzen Weltgeschichte, anzuerkennen”, sagt Dr. Mark Perry, Wissenschaftler am American Enterprise Institute und Wirtschaftsprofessor an der University of Michigan. „Aber wir brauchen einen Präsidenten, der das anerkennt.”

    Dr. Perry zufolge habe Schieferöl Amerikas Abhängigkeit von ausländischem Öl und Erdöl aus oft instabilen Teilen der Welt wesentlich reduziert.

    Es habe zur Senkung der Treibstoffpreise beigetragen und verhindert, dass die große Rezession noch schlimmer ausfällt und deutlich länger dauert.

    „Die heimische Energieproduktion schafft Arbeitsplätze in den USA, beschert den Grundbesitzern Lizenzgebühren und den Regierungen Steuereinnahmen – auf bundesstaatlicher, lokaler und gesamtstaatlicher Ebene. Durch den Rückgang der US-Gaspreise auf ein Sieben-Jahres-Tief ersparen sich die amerikanischen Verbraucher in diesem Jahr durch die niedrigeren Energiekosten mehr als 100 Milliarden Dollar.”

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    DIE MILLIONENFRAGE

    FÜR einen Atheisten ist Professor Peter Atkins stark vom Glauben geprägt.

    Doch er glaubt nicht an Gott, sondern an die chemische Industrie. Und an den wichtigen Beitrag, den sie in der Welt von heute und von morgen leisten kann.

    „Ohne chemische Industrie würde der Welt die Farbe fehlen”, sagt er. „Wir würden unter Steinzeitbedingungen leben, wären unterernährt, in Felle gekleidet, ohne die vielen Geräte, die unser Leben erleichtern und uns unterhalten. Unser Leben wäre kurz und schmerzvoll.”

    Der emeritierte Chemieprofessor der Universität Oxford in Großbritannien hält Chemie für enorm wichtig für uns alle.

    Doch leider werde Chemie oft falsch verstanden.

    „Die meisten Menschen wissen rein gar nichts darüber, wie die Produkte, die sie im Alltag verwenden, hergestellt werden”, sagt Lawrence D. Sloan, Präsident und CEO der Society of Chemical Manufacturers and Affiliates. „Für mich, der ich mein ganzes Berufsleben lang Teil der chemischen Industrie gewesen bin, ist das extrem frustrierend.”

    Die petrochemische Industrie wandelt Rohstoffe wie Wasser, Öl, Erdgas, Luft, Metalle und Mineralien in komplexere Produkte um, die die Hersteller dann wiederum – für die Erzeugung all derjenigen Produkte verwenden, die wir wollen, brauchen und täglich benutzen. Wenn man genau hinschaut basiert mehr als 96 Prozent von allem, was in der Welt hergestellt wird, auf Chemikalien.

    Ein Teil des Problems für die chemische Industrie besteht darin, dass die Öffentlichkeit sie nicht als eine der wichtigsten Industrien der Welt ansieht – und das ist eine Wahrnehmung, die sich ändern muss.

    „Wie man das ändern kann, ist und bleibt die Millionenfrage”, so Lawrence. „Unsere Organisation und andere, ähnliche Organisationen stehen vor der großen PR-Herausforderung, unsere gewählten Amtsträger regelmäßig zu informieren und für unsere Branche einzutreten, so dass ihre entscheidende Bedeutung für die Gesellschaft verstanden wird. Denn keine andere Branche trägt so viel zur modernen Welt bei wie wir.”

    Er beschrieb die chemische Industrie als den „stillen Helden”.

    „Zu viele meinen, die Industrie übernehme keine Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter oder für die Umwelt”, sagt er. „Aber es ist absurd zu glauben, dass die Industrie sich selbst schaden möchte, nur um die Gewinnspannen um einen oder zwei Prozentpunkte zu erhöhen.”

    Beim alljährlichen Dinner des britischen Verbands der chemischen Industrie sagte INEOS Communications Director Tom Crotty vor den Delegierten: „Wenn die Regierung tatsächlich hinter einer Renaissance der verarbeitenden Industrie steht, dann muss sie begreifen, dass eine florierende Chemieindustrie entscheidend ist.”

    Denn die Produkte und Technologien der chemischen Industrie werden zur Herstellung verschiedenster Dinge, von Lacken über Kunststoffe und Textilien bis hin zu technischen Geräten, Arzneimitteln und Mobiltelefonen verwendet.

    Doch als energieintensive Industrie braucht sie, wenn sie überleben soll, Zugang zu kostengünstiger Energie. Das ist in Amerika kein Problem, wo die verarbeitende Industrie derzeit eine Renaissance erlebt, weil die Preise für die von den Produzenten benötigten Rohstoffe dank großer Mengen von preiswertem Schiefergas gesunken sind.

    Aber es ist ein Problem für Europa, wo die Energiekosten außer Kontrolle geraten sind und die Hersteller auf dem Weltmarkt kaum noch mithalten können.

    Tom, der auch Präsident der CIA (Chemical Industries Association, britischer Verband der chemischen Industrie) ist, meint, Großbritannien müsse in Sachen Energieversorgung dringend etwas unternehmen, um seine chemische Industrie neu zu beleben.

    In einer aktuellen Umfrage zur britischen Glas- und Verglasungsindustrie durch Pilkingtons UK gelten die steigenden Materialkosten – bedingt durch die Energiekosten – als das derzeit „größte Hindernis” für die Unternehmen. Dies sei nach ihren Angaben auch die größte Herausforderung für die nächsten zwei Jahre.

    Die Bedeutung der chemischen Industrie, die die Rohstoffe für die verarbeitende Industrie liefert, ist daher nicht zu unterschätzen. Die beiden sind untrennbar miteinander verbunden. Innovation setzt sehr oft genau hier an.

    „Die Leute nehmen die unglaublichen wissenschaftlichen Entdeckungen als selbstverständlich hin, die die spezialisierte chemische Industrie weiterhin macht und die zum Beispiel für Elektronik, lebensrettende Medikamente und Niedrigenergie-Häuser zum Einsatz kommen, ohne die wir uns ein Leben nicht mehr vorstellen können“, sagt Lawrence.

    INEOS beschäftigt 17.000 Menschen an 65 Standorten in 16 Ländern und ist stolz auf seine Leistung, das Leben der Menschen einfacher und komfortabler gemacht zu haben.

    INEOS stellt unter anderem her:

    Lösemittel, die bei der Produktion von Insulin und Antibiotika verwendet werden.

    Effiziente und effektive Biokraftstoffe für den modernen Verkehr.

    Chlor für die Reinigung von Trinkwasser.

    Synthetische Öle, die zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.

    Moderne, starke und zugleich leichte Kunststoffe für Verpackung, Schutz und Haltbarkeit von Speisen und Getränken.

    Materialien für die Isolierung von Häusern, Büros, Elektro- und Telekommunikations-Leitungen.

    Produkte, die den Bau von Autos ermöglichen, die weniger Kraftstoff verbrauchen – was wiederum zur Reduktion der CO2-Emissionen beiträgt.

    Die Liste ließe sich fortsetzen – so wie die Arbeit hinter den Kulissen fortgesetzt wird, um innovative Lösungen für die vielen Herausforderungen der heutigen Gesellschaft zu finden.

    „Chemische Produkte und Technologien kommen in fast allen Bereichen der Weltwirtschaft zum Einsatz”, sagt ein Sprecher der International Congress and Convention Association (ICCA), der globalen Stimme der chemischen Industrie.

    „Mit dem Wachsen der Weltwirtschaft steigt auch die Nachfrage nach Produkten der chemischen Industrie. Dieses Wachstum treibt die Produktinnovation voran, die Branche bringt jedes Jahr neue Produkte heraus und bemüht sich zugleich, die Produktionsprozesse zu verbessern und die Ressourcen effizienter einzusetzen.”

    Im Jahr 2014 investierte der amerikanische Chemieverband (ACC) 59 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung, das entspricht mehr als 185 US-Dollar pro Person in den Vereinigten Staaten.

    „Wir investieren mehr in Innovationen als die Elektronik-, Kfz- und die Gesundheitsindustrie”, sagt Cal Dooley, CEO und Präsident des ACC. „Chemieunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ständig neue, originelle und innovative Ideen auf den Markt zu bringen – das wird morgen nicht anders sein.”

    Der ACC meint allerdings, für die Fortsetzung der bahnbrechenden Arbeit der chemischen Industrie müssten die USA sich auch für eine Energiestrategie entscheiden, die die heimischen Energieressourcen einschließlich der enormen Schiefergasvorkommen, nutzt.

    Dieser Ansicht ist auch Steve Elliott, Chief Executive der Chemical Industries Association.

    Er wünscht sich, dass Großbritanniens 50-Milliarden-Dollar-Chemieindustrie die Energie im eigenen Boden nutzt, statt auf importiertes Erdgas zu setzen.

    „Die Schiefergasvorkommen des Vereinigten Königreichs werden für eine sicherere Gasversorgung und für mehr Beschäftigung und Wachstum sorgen”, sagt er. „Ohne dieses Schiefergas werden die Gasimporte bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 75 Prozent des Bedarfs erreichen. Britisches Schiefergas wird die Versorgung aufrechterhalten, während das Vereinigte Königreich den Übergang zu einer grünen Wirtschaft bewältigt.”

    Als einer der weltweit größten Wirtschaftszweige – 2014 lag der Umsatz bei über 5,4 Billionen Dollar – hat die chemische Industrie tiefgreifende Auswirkungen auf die Welt, in der wir leben, und das wird auch in Zukunft so sein, wenn sich die Gesellschaft bemüht, eine gesündere, sicherere und nachhaltigere Welt zu schaffen.

    „Leider hat das Wort ‚grün’ für die Menschen unterschiedliche Bedeutungen”, findet Lawrence. „Manche denken, eine chemische Fabrik könne von Natur aus niemals ‚grün’ sein, weil dort mit Chemikalien gearbeitet wird, was von vornherein schlecht ist.”

    Die chemische Industrie weiß, dass sie die öffentliche Wahrnehmung ändern muss, wenn die Menschen begreifen sollen, wo diese Industrie ihren Platz im modernen Leben hat.

    „In allen Industrieländern steht hinter einer leistungsfähigen verarbeitenden Industrie eine starke, wettbewerbsfähige chemische Industrie, weil Chemikalien und Materialien wesentliche Bestandteile sind, auf denen die Fertigung aufbaut”, sagt Steve. „Ohne deren Prozesse und ‚Baustein’-Produkte könnte der Rest der Produktion gar nicht stattfinden.”

    Er meint, die Industrie sei zwar energieintensiv, ihre Produkte würden jedoch über ihre Lebensdauer mehr als zweimal so viel Energie einsparen wie zu ihrer Herstellung benötigt wird.

    „Wir bringen die grüne Zukunft”, sagte er.

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    SCHWIERIGE ZEITEN

    Für eine Nation, die den Weg in die Industrialisierung und Massenproduktion im 18. und 19. Jahrhundert anführte, ist die Wahrheit schwer zu ertragen.

    Zum ersten Mal ist der Anteil der Produktion an der Wirtschaftsleistung des Vereinigten Königreichs auf 9,4 Prozent gefallen – den tiefsten jemals verzeichneten Prozentsatz.

    INEOS-Gründer und Vorstandschef Jim Ratcliffe, der im industriellen Norden Englands aufgewachsen ist, bereitet das große Sorgen.

    „Wir beobachten den langsamen Tod der verarbeitenden Industrie in diesem Land”, sagt er. „In einer einzigen Generation haben wir die Hälfte unserer verarbeitenden Industrie verloren.”

    Vor zwanzig Jahren lagen wir gleichauf mit Deutschland, wo die Produktion immer noch stark ist.

    „Dieser Erdrutsch in der britischen Produktion mag im ‚dienstleistungsreichen’ London und in den meisten Teilen Südenglands kaum wahrgenommen werden, für viele Teile von Nordengland, Wales und Schottland ist er aber eine Katastrophe in Zeitlupe.”

    Im Oktober letzten Jahres wurde das Redcar Stahlwerk in Teesside geschlossen und 2.200 Arbeitsplätze gingen verloren, nachdem Sahaviriya Steel Industries UK, der thailändische Eigentümer der Anlage, in Konkurs gegangen war. Die Labour-Abgeordnete Anna Turley beschrieb das in der Zeitung The Northern Echo als „Tragödie für Menschen und Industrie”.

    „Mit dem Stahl ist es in Teesside vorbei”, sagte ein Mann, der 30 Jahre im Werk gearbeitet hatte.

    In den 1970er-Jahren haben mehr als 200.000 Menschen in der britischen Stahlindustrie gearbeitet. Heute sind es etwa 30.000, aber ihre Arbeitsplätze sind nicht mehr sicher.

    Im Januar wurden weitere Personalreduzierungen angekündigt. Tata Steel bestätigte 750 Arbeitsplatzverluste in Port Talbot in Wales, Hunderte werden zusätzlich in den Werken in Scunthorpe, Trostre, Corby und Hartlepool abgebaut. Eine Flut billiger chinesischer Importe – die Stahlproduktion wird in China subventioniert –, die Stärke des britischen Pfunds und hohe Energiekosten in Großbritannien tragen dafür die Hauptverantwortung.

    Was auch immer der Grund sein mag, der Trend ist besorgniserregend.

    „Wenn wir den Rückgang der Produktion stoppen oder sogar zum Wachstum zurückkehren wollen, müssen wir Unternehmen gute Gründe für Investitionen in Großbritannien geben”, sagt Jim. „Wir brauchen kostengünstige Energie, qualifizierte Arbeitskräfte, attraktive Steuern und eine Regierung, die das ermöglicht.”

    Er sagt, Großbritannien brauche das, was Marketing-Fachleute als USPs (Unique Selling Proposition) bezeichnen – Alleinstellungsmerkmale.

    „Deutschland hat sie”, meint er. „Es hat hoch qualifizierte Arbeitskräfte, liegt im Herzen Europas, verfügt über eine großartige Produktionsinfrastruktur und kompetente Zulieferer. Amerika hat dank Schiefergas billige Energie, qualifizierte Arbeitskräfte und den größten Markt der Welt. China hat Wachstum, billige Arbeitskräfte und einen riesigen Markt.”

    Es ist nicht das erste Mal, dass Jim über Großbritanniens Unvermögen spricht, das Land den Investoren schmackhaft zu machen.

    Vor drei Jahren warnte er, Großbritannien sei kein attraktiver Ort für die verarbeitende Industrie. In einem Interview mit Alistair Osborne, dem Wirtschaftsredakteur des Daily Telegraph, nannte er den hohen Preis für Energie. Und das ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass die INEOS-Anlage in Runcorn, die das Chlor für 95 Prozent des britischen Wassers liefert, so viel Energie verbraucht wie die Stadt Liverpool.

    Er sagte, das Vereinigte Königreich müsse sich ansehen, was es zu bieten hat, um zu verstehen, warum es so kläglich zurückgefallen sei.

    „Es wäre schön, wenn es eine einfache, klare Antwort gäbe, aber die gibt es nicht”, meint er. „Damit die Produktion erhalten bleibt oder wächst, braucht man einen konstanten Strom von Investitionen, da Anlagen altern und Produkte altern. Neue Werke und neue Produkte bedürfen der Investitionen.”

    Großbritannien brauche seiner Meinung nach billige Energie oder zumindest Energie zu einem konkurrenzfähigen Preis.

    „Das können wir im Moment nicht bieten. Und da das Gas in der Nordsee knapp wird, wird die Situation wahrscheinlich noch schlimmer”, fügt er hinzu. „Doch wir sitzen auf riesigen Schiefergasvorkommen, die alles verändern könnten.”

    Im 18. Jahrhundert baute Großbritannien seinen Reichtum auf Kohle auf, die reichlich vorhanden und leicht abzubauen war. Die Kohle setzte die industrielle Revolution in Gang, mit Großbritannien an der Spitze des Wandels.

    Zugang zu billiger Energie ist jedoch nicht das Einzige, was Großbritanniens verarbeitender Industrie heutzutage Sorgen bereitet.

    Jim verweist auch auf die Notwendigkeit qualifizierter Arbeitskräfte.

    „Wir hatten früher eine ausgezeichnete Lehrlingsausbildung, höhere technische Schulen und Colleges”, sagt er. „Aber die Regierung fand, dass alle jungen Menschen einen Hochschulabschluss bräuchten.”

    Diese Sorge wird von vielen geteilt. Eine aktuelle Umfrage unter britischen Herstellern – veröffentlicht im Annual Manufacturing Report 2016 – zeigt, dass der Fachkräftemangel nach wie vor größte Sorgen bereitet.

    „Um es ganz offen zu sagen, unser Bildungssystem wird unseren jungen Leuten nicht gerecht und schafft infolgedessen Probleme für die Industrie”, sagt Callum Bentley, Herausgeber von The Manufacturer.

    „Niemand erwartet von einem blutjungen Menschen die Kompetenz und Erfahrung eines alten Hasen, aber hier geht es um schlechte Vorbereitung auf die Arbeit, und zwar schon seit Jahrzehnten”, sagt er. „So lange sich hier nichts ändert, so lange wird unsere Wettbewerbsfähigkeit darunter leiden. Die Lücke im Verständnis zwischen Schulen und Arbeitgebern muss geschlossen werden, um unserer Produktionsbasis und unserer Menschen willen.”

    Jim sagt, es sei „erbaulich”, die Regierung von einem ‚Northern Powerhouse’ sprechen zu hören – einer Initiative der Regierung zur Behebung des wirtschaftlichen Ungleichgewichts zwischen Norden und Süden – und er nennt die derzeitige britische Regierung die produktionsfreundlichste seit vielen Jahren.

    Um tatsächlich etwas zu erreichen, brauche Großbritannien seiner Meinung nach aber Investoren:

    „Investoren können angesichts der großen Konkurrenz in der heutigen Welt sehr wählerisch sein. INEOS hat viel von seinem Kapital in den USA investiert. Viele andere Unternehmen haben sich für den Fernen Osten entschieden.”

    Jim ruft die britische Regierung auf, Investitionsausgaben für die verarbeitende Industrie zu 100 Prozent absetzbar zu machen und einen einstelligen Steuersatz einzuführen.

    „In der heutigen globalisierten Welt wird bei Investitionsentscheidungen immer mit alternativen Standorten im Ausland verglichen. Das Vereinigte Königreich ist derzeit kein Ziel für Investitionen in Produktionsanlagen, weil es an USPs fehlt. Das Land hat einige nötig.”

    Ende des vergangenen Jahres urteilte ResPublica, ein unabhängiger, überparteilicher Thinktank mit Sitz in Westminister, es bedürfe einer enormen Steigerung der Exporte, um die britische Produktion wiederzubeleben und die Wirtschaft aus der „gefährlichen Abhängigkeit von den Dienstleistungsindustrien” zu führen.

    Direktor Phillip Bond sagt, ausländische Käufer britischer Immobilien hätten den Wert des Pfunds nach oben getrieben, was das Leben der Exportwirtschaft wesentlich erschwere.

    „Der jüngste Zusammenbruch der britischen Stahlindustrie hat uns schmerzlich bewusst gemacht, dass unsere Wirtschaft übermäßig von Dienstleistungen und Fremdfinanzierung abhängig ist”, sagt er. „Das Wachstum muss aus dem lange vernachlässigten verarbeitenden Sektor kommen, wo die Exporte unter dem starken Pfund leiden. Dem Pfund kommt eine Schlüsselrolle in der Exportförderung zu und wir müssen das Problem der ungünstigen Wechselkurse für die britische Wirtschaft lösen.”

    Jim ist da durchaus seiner Meinung.

    „Wenn die Wirtschaft im Gleichgewicht ist, muss sie zu einem gewissen Grad die Art und Weise widerspiegeln, wie die Menschen hier ihr Geld ausgeben. Wenn die Menschen mit ihrem Einkommen Dinge kaufen, muss die heimische Wirtschaft diese Dinge produzieren. Wenn nicht, dann müssen wir alle Verarbeitungserzeugnisse aus Übersee importieren und für sie in Fremdwährung bezahlen.”

    GROSSBRITANNIEN MUSS RE-INDUSTRIALISIERT WERDEN

    Ein ehemaliger Journalist der Financial Times ist der Meinung, INEOS Vorstandschef Jim Ratcliffe liege richtig, wenn er über die Verfassung der verarbeitenden Industrie im Vereinigten Königreich besorgt sei.

    Peter Marsh meint, sowohl die Stahlindustrie als auch die chemische Industrie seien mit extremen Problemen konfrontiert gewesen.

    „Die Entindustrialisierung – der sinkende Anteil der Produktion an der Wirtschaftsleistung des Vereinigten Königreichs – ist weit genug gegangen”, sagt er. „Wenn wir ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und einen höheren Lebensstandard haben wollen, müssen wir Großbritannien re-industrialisieren.”

    Aber Peter Marsh, ehemaliger Redakteur der FT für den Bereich verarbeitende Industrie, findet auch, Großbritannien habe zwar an Boden verloren, sei aber immer noch groß in der Produktion von Nischenprodukten, etwa speziellen Analyseinstrumenten, sowie von Waren, deren Import nicht sinnvoll ist.

    „Das kann alles sein, von Lebensmitteln über Matratzen bis hin zu Baumaterial”, fasst er zusammen.

    In der neuesten UNO-Statistik liegt Großbritannien weltweit an 10. Stelle der Hersteller, es produziert knapp 2 Prozent der Verarbeitungserzeugnisse der Welt – 1895 waren es 18 Prozent.

    „Großbritannien ist nicht annähernd so groß wie es war, aber für ein Land mit 1 Prozent der Weltbevölkerung schlägt es sich immer noch überdurchschnittlich gut”, findet er. „China hat sich in den letzten 20 Jahren von einer niedrigen Position hochgearbeitet und zeichnet jetzt für etwa 20 Prozent aller werkmäßig hergestellten Produkte verantwortlich. Aber Chinas Anteil an der Weltbevölkerung ist 20 Prozent.”

    Peter Marsh ist mittlerweile Dozent und Verfasser von‚ “The New Industrial Revolution: Consumers Globalization and the End of Mass Production”. Seit kurzem hat er auch eine Website für die verarbeitende Industrie im Vereinigten Königreich: www.madeherenow.com

     

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    DAMIT DAS LICHT NICHT AUSGEHT: INEOS MÖCHTE SCHIEFERGAS-MYTHEN ZERSTREUEN

    INEOS ist heute eines der größten Unternehmen der britischen Schiefergasindustrie.

    Der Größte zu sein ist leicht.

    Der Beste und Vertrauenswürdigste zu sein, ist wesentlich schwieriger.

    Das Vertrauen in Großunternehmen, Banken und Politiker war nie so gering wie heutzutage, daher ist es besonders wichtig, den Respekt der Menschen zurückzugewinnen.

    Im April letzten Jahres begann INEOS Shale – das nun über behördliche Lizenzen für die Schiefergas-Exploration auf 400.000 Hektar Land in Großbritannien verfügt – seine Mission, die Gemeinden von seinen ehrenhaften Absichten zu überzeugen.

    „Wir werden lange hier sein”, sagte CEO Gary Haywood. „Es geht hier nicht nur ums Geldverdienen. Wir wollen dazu beitragen, die verarbeitende Industrie in Großbritannien wiederzubeleben, und wir sind überzeugt, dass die hiesige Schiefergasindustrie dazu in der Lage ist.”

    Gespräche mit schottischen Gemeinden, in denen INEOS in der Nähe seiner Produktionsanlage in Grangemouth Lizenzen für die Exploration Tausender Hektar hat, haben bereits begonnen.

    Aber während man darauf wartet, dass Schottland das bestehende Fracking-Verbot nach weiteren Prüfungen aufhebt, ist INEOS Shale bereits nach Süden gezogen – nach England. Man hofft, die Menschen in Cheshire, Yorkshire, Derbyshire und den East Midlands von den Vorteilen einer heimischen Schiefergasindustrie überzeugen zu können.

    „Wir verstehen, dass die Menschen in diesen Gebieten besorgt sind”, sagt Gary. „Und das liegt zum Teil an den vielen Mythen, die über die Schiefergasförderung im Umlauf sind. Wir wollen zeigen, dass man Fracking gut und sicher machen kann, und möchten die Menschen in den Gebieten, für die wir Lizenzen haben, kennenlernen. “

    Vor Ort werden Ausstellungen organisiert, bei denen Bewohner die Möglichkeit haben, direkt mit INEOS über das zu sprechen, was in der Nähe ihrer Wohnungen geplant ist.

    INEOS Shale hat auch eine Reihe von Filmen gedreht, die die Ängste der Menschen zerstreuen sollen. Sie werden bei den Ausstellungen zu sehen sein, bei denen Experten erklären werden, was auf jene Gemeinden zukommt, denen INEOS 6 Prozent der Schiefergaseinnahmen für Investitionen in lokale Einrichtungen versprochen hat.

    Zur Drucklegung dieser INCH-Ausgabe plante INEOS gründliche 2D- und 3D-Studien des Gesteins in der Grafschaft Yorkshire, um festzustellen, ob Gas vorhanden und zugänglich ist. Sollten die Ergebnisse positiv sein, wird man sich um die Genehmigung für Vertikalbohrungen auf 180 m bemühen, um etwa 7,5 cm breite Bohrkerne zu entnehmen und darin die Qualität und Quantität von Öl und Gas im Schiefer zu untersuchen.

    „Das ist im Grunde wie das Kernausstechen beim Apfel”, sagt Tom Pickering, Operations Director von INEOS Upstream. „Der Ansatz ist vorsichtig und wissenschaftlich geleitet. Es ist wichtig, alles richtig zu machen.”

    Sobald INEOS alle benötigten Daten im Detail vorliegen hat, fällt die Entscheidung, ob es wirtschaftlich sinnvoll – und sicher – ist, dort mit dem Fracking zu beginnen: Unter Verwendung von 98 Prozent Wasser, 1,5 Prozent Sand und 0,5 Prozent Zusatzstoffen, die Kalkablagerungen verhindern und das Bohrloch sterilisieren sollen.

    „Manche Leute behaupten, dass beim Fracking 600 giftige Chemikalien eingesetzt werden, aber das ist überhaupt nicht wahr”, sagt Tom. „Für die meisten Bohrlöcher sind sechs bis zwölf Chemikalien erforderlich. Alle verwendeten Chemikalien müssen in Bauanträgen und Genehmigungen offengelegt und beschrieben werden.”

    INEOS Shale weiß, dass seine Entscheidung für die Schiefergasexploration es auf Kollisionskurs mit Umweltschützern gebracht hat, die behaupten, Fracking sei gefährlich, rufe Erdbeben hervor, vergifte Trinkwasser und verschmutze die Luft, die wir atmen.

    Aber das Unternehmen hat sich nie vor Herausforderungen gedrückt, vor allem, wenn es davon überzeugt ist, dass es starke wirtschaftliche und ökologische Argumente gibt.

    „Eine florierende eigene Schiefergasindustrie wird nicht nur die verarbeitende Industrie in Großbritannien revolutionieren, sie wird auch erstmals seit vielen Jahren für Energiesicherheit sorgen und Tausende Arbeitsplätze in den am stärksten benachteiligten Gebieten schaffen”, sagte Gary. „Wenn wir das schaffen und die Menschen davon überzeugen können, dass die Industrie ohne langfristige Schäden für die Umwelt oder ihre Lebensgewohnheiten arbeiten kann, ist es für alle eine Win-Win-Situation.”

    Professor Peter Styles, einer von drei Experten, die im Jahr 2011 von der britischen Regierung beauftragt wurden, einen unabhängigen Bericht zu verfassen (nachdem ein anderes Unternehmen durch Fracking kleinere Beben in Lancashire verursacht hatte) glaubt, dass Großbritanniens langfristige Zukunft von den riesigen Schiefergasvorkommen tief unter der Erde abhängt.

    „Ich glaube nicht, dass den Menschen bewusst ist, wie brisant die Lage im Vereinigten Königreich ist”, sagt er. „Im Moment wird im Vereinigten Königreich etwa zu 80 Prozent mit Gas geheizt und gekocht, die Hälfte dieses Gases importieren wir. Ein Teil davon kommt aus Norwegen, was vermutlich unproblematisch ist, aber das meiste stammt aus Sibirien, das sich im Laufe der Jahre nicht unbedingt als stabilste Lieferquelle erwiesen hat.”

    Im Januar 2009 führte ein Streit zwischen der Ukraine und Russland über die Erdgaspreise dazu, dass Lieferungen in eine Reihe europäischer Länder vollständig eingestellt wurden.

    „Wir hatten nur noch einen Vorrat für zwei Tage”, sagt er. „Und in solchen Fällen werden Anlagen wie INEOS ChlorVinyls in Runcorn, die der drittgrößte Gasverbraucher in Großbritannien ist, heruntergefahren, um die heimische Versorgung zu schützen.”

    INEOS verwendet Gas jedoch nicht nur zum Heizen und für den Betrieb seiner Produktionsanlagen. Gas ist auch ein unentbehrlicher Rohstoff für die Herstellung Tausender wichtiger Produkte, die wir Tag für Tag benötigen. Ohne Gas gäbe es keine Kunststoffe, Medikamente, Gebäude, Autos, Computer, Kleidung oder iPad-Bildschirme.

    „Das wird bei hitzigen Debatten über die Vorteile der weiteren Verwendung fossiler Brennstoffe oft vergessen”, meint Greet Van Eetvelde, INEOS-Manager von Cleantech Initiatives. „Wichtige Komponenten für viele erneuerbare Energien, zum Beispiel für Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren, können ohne Gas nicht hergestellt werden. Auch wenn wir auf kohlenstoffarme Energie umsteigen, brauchen wir dennoch Gas, um Gegenstände herzustellen.”

    INEOS Shale verfügt über mehr Lizenzen als jedes andere Unternehmen in Großbritannien und glaubt, dass die meisten Menschen der Schiefergaserschließung offen gegenüberstehen.

    „Mehr wollen wir nicht”, sagt Tom. „Wir sind nicht selbstgefällig. Wir verstehen die Sorgen der Menschen, doch viele Dinge, die man über Schiefergas liest, sind einfach nicht wahr. Wir freuen uns, wenn Dinge in Frage gestellt werden, wenn die Menschen glauben, dass wir falsch liegen. Es ist verständlich, dass sie es genauer wissen wollen. Das hoffen wir, bei diesen Treffen zu erreichen.”

    Es wird ein zähes Ringen, weil Anti-Fracking-Gruppen die sozialen Medien mit Meldungen überhäufen.

    INEOS hofft, zeigen zu können, dass der, der am lautesten schreit, nicht unbedingt am meisten weiß.

    WARUM INEOS DAS RICHTIGE UNTERNEHMEN FÜR DEN SCHIEFERGASABBAU IN GROSSBRITANNIEN IST

    Nur WENIGE Unternehmen verfügen über so viel Know-how wie INEOS.

    Neben seinem Know-how über Tage und im Umgang mit brennbaren Gasen an seinen 65 Produktionsstandorten weltweit hat das Unternehmen auch Know-how unter Tag.

    Im November erwarb INEOS Gasplattformen – und gleichzeitig ein Team von Bohrfachleuten – in der Nordsee, die bereits genug Gas liefern, um ein Zehntel der Haushalte im Vereinigten Königreich zu heizen.

    Auch das Team, das mit der Schiefergasförderung in den USA begonnen hat und mittlerweile über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche verfügt, arbeitet für INEOS.

    Vorstandschef Jim Ratcliffe sagt, er könne nicht verstehen, warum es immer noch so schwierig sei, Menschen von der Unbedenklichkeit der Schiefergasförderung zu überzeugen.

    „Es gibt eine solche Fülle an Erfahrungen mit Bohrungen und Fracking in Nordamerika, dass alle Bedenken und Vorurteile mittlerweile zerstreut sein sollten”, sagt er. „Mehr als eine Million Bohrlöcher haben in Amerika in den letzten zehn Jahren eine ungeheure Menge an Kohlenwasserstoffen – und an Fracking-Erfahrung – gefördert.”

    In den frühen Tagen der Schiefergasexploration in Amerika sind Fehler gemacht worden.

    Ein fehlerhafter Bohrlochaufbau führte zu Wasserverschmutzung und Abwasser von Fracking wurde in offenen, nicht isolierten Gruben zurückgelassen.

    „Wir haben uns alle diese Fälle angesehen, um sicherzustellen, dass wir nicht die gleichen Fehler machen”, sagt Tom Pickering, Chief Operating Officer von INEOS Shale.

    Einige US-Unternehmen hatten ihre Bohrlöcher nur mit einer Schicht Stahl versehen. INEOS wird vier Schichten Stahl einsetzen, die ineinander zementiert werden.

    Andere Unternehmen hatten alte Bohrlöcher wiederverwendet. INEOS wird nur neue Bohrlöcher verwenden.

    Das Abwasser wurde in offenen Teichen belassen.

    Abwasser wird von INEOS bis zum Recycling in doppelwandigen Lagertanks aufbewahrt.

    „Man darf nicht leugnen, dass es Probleme gab – allerdings in den Anfängen der Schiefergasförderung in Amerika, und wir leben nicht in Amerika”, sagte Tom. „Dies hier ist das Vereinigte Königreich, seine Vorschriften gehören zu den strengsten der Welt.”

    Nach Prüfung der vorliegenden Erkenntnisse urteilt die Royal Society and Royal Academy of Engineering, dass Schiefergas unter den entsprechenden Vorgaben gefahrlos gefördert werden kann. Die Schiefergasförderung ist nicht frei von Risiken und muss vorsichtig erfolgen, aber die Risiken sind überschaubar und mit anderen Praktiken vergleichbar.

     

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    KNOW-HOW WIRD SICHTBAR

    INEOS Upstream könnte INEOS neuestes Unternehmen sein.

    Aber die Menschen hinter dem neuen Energieunternehmen sind keineswegs neu im Fracking.

    Onshore oder offshore. Onshore arbeitet INEOS mit den drei Amerikanern zusammen, die schon in den Anfängen der Schiefergasförderung in den USA mit dabei waren – zu Zeiten der Renaissance der dortigen verarbeitenden Industrie.

    Offshore hat man ein Team engagiert, das seit Jahren ganz ohne Probleme im Bereich Fracking tätig ist.

    Alle sind zuversichtlich, dass INEOS – mit seinem Know-how über Tage und im Umgang mit brennbaren Gasen an seinen 65 Produktionsstandorten – das erste Unternehmen in Großbritannien sein kann, das die tief unter der Erde im Gestein eingeschlossenen großen Schiefergasvorkommen fördern und dabei auch die öffentliche Wahrnehmung ändern kann.

    „Wir glauben, dass wir etwas Einzigartiges in die aufstrebende Schiefergasindustrie einbringen können”, sagt Tom Pickering, Chief Operating Officer von INEOS Shale, der jahrelang auf einer Bohrinsel in der Nordsee gearbeitet hatte.

    Doug Scott ist Leiter der Bohrungen bei INEOS Breagh, einer Tochtergesellschaft von INEOS Upstream.

    „Wir haben das Fracking in Tight-Gas-Sandsteinfeldern der südlichen Nordsee in den letzten vier Jahren besonders aktiv betrieben”, sagt er. „Wir haben die Technik eingesetzt, um das Gas schneller herauszuholen und um an Gas zu gelangen, dessen Förderung bisher unwirtschaftlich war.”

    Schiefergas unterscheidet sich nicht von Nordseegas. Beide sind Erdgas. Der einzige Unterschied ist, dass Nordseegas aus Sandstein geholt wird, der sich etwa drei Kilometer unter dem Meeresboden befindet. Onshore würde INEOS das Gas aus Schiefer in etwa fünf Kilometern Tiefe holen.

    Doug und sein Team hatten – bis Oktober – für DEA gearbeitet. Das änderte sich, als INEOS die deutsche Firma für mehrere hundert Millionen Dollar kaufte, und damit auch die Verantwortung für die Gasversorgung von einem Zehntel der Haushalte im Vereinigten Königreich übernahm.

    INEOS Breagh betreibt vier Plattformen in der südlichen Nordsee und ist an 16 Explorationsgenehmigungen beteiligt.

    INEOS‘ Entscheidung für den Kauf – als alle rundum zu verkaufen schienen – wurde als gewaltiger Schritt auf dem Energiesektor wahrgenommen.

    Wo andere Untiefen sahen – durch steigende Kosten und sinkende Gewinne – sah INEOS eine enorme Chance.

    Die Gelegenheit, ein immenses Maß an Know-how zu erwerben – und gleichzeitig die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit dieser Plattformen ohne Abstriche bei der Sicherheit zu verbessern – war einfach zu gut, um darauf zu verzichten.

    Für die Erweiterung seiner Geschäfte stützt sich INEOS auf sein neues Team von Geologen, Geophysikern und Experten für Bohrlochbau, die nun für INEOS Breagh arbeiten.

    Das neue Team arbeitet gut mit der INEOS-Gruppe zusammen, weil das Ethos das gleiche ist.

    „Sicherheit und Effizienz sind für uns oberstes Gebot”, sagt Doug. „Die Design- und Planungsarbeiten vor Beginn des allerersten Bohrlochs waren ausschlaggebend für den Erfolg, man kann sie gar nicht hoch genug einschätzen. Die Zeit, die man aufwendet, bis alles passt, zahlt sich während der Betriebsphase dann aus.”

    Er sagt, die Pläne – und Notfallpläne für den Ernstfall – sorgen dafür, dass das Team mit den Ungewissheiten beim Fracking umgehen konnte.

    „Wie immer während der Betriebsphase gilt, dass Sicherheit Vorrang hat, sollte es zu einem Konflikt zwischen operativem Fortschritt und Sicherheit kommen”, so Doug weiter.

    Für Doug beruht der sichere und effiziente Betrieb auf Team-Kompetenz und effektiver Kommunikation zwischen jenen, die die Bohranlage, das Frackschiff und die Plattform betreiben.

    „Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass jeder zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tut.”

    Das INEOS Breagh-Team sucht auch routinemäßig nach effizienteren oder neuen Arbeitsweisen.

    Bei INEOS Breagh versah man das Bohrloch mit einem Filter, damit das Stützmittel (in erster Linie Sand) während der Gasförderung nicht an die Oberfläche kommt. Das bedeutete, dass das Bohrloch gute zwölf Monate früher in Betrieb gehen konnte, bevor eine alternative technische Lösung gefunden wurde.

    „Diese Bohrlochfilter waren die ersten bei Fracking-Bohrungen im britischen Kontinentalsockel in der südlichen Nordsee”, sagte Doug. „Diese einfache Technik könnte jede Menge Chancen für unsere zukünftigen Schiefergasfelder eröffnen.”

    Bei Clipper South wurde das Reinigungsgas aus dem Bohrloch verkauft, nicht abgefackelt.

    „Auch das war für uns eine Premiere”, sagt Doug. „Es erforderte viel Aufwand und Zusammenarbeit innerhalb der Organisation, die Sicherheits- und Fördersysteme zu integrieren, aber wir konnten dadurch nicht nur die CO2-Emissionen um rund 300 Tonnen reduzieren, sondern erzielten auch 4,3 Millionen Pfund an Einnahmen aus dem Gasverkauf.”

    Die Plattformen, die INEOS mit übernommen hat, sind relativ neu, gut geführt und ferngesteuert.

    „Das war mit ein Punkt bei der Entscheidung”, sagt Geir Tuft, CEO von INEOS Breagh.

    Während INEOS weiter in die Energiewirtschaft vordringt, hofft INEOS Shale Wertvolles vom INEOS Breagh-Team zu lernen.

    „Wir werden gerne die neuen Familienbeziehungen in allen Bereichen nutzen und sowohl Ressourcen als auch Erfahrungen austauschen”, sage Geir.

    Seit der Übernahme arbeitet er an einem stabilen Plan zur Verbesserung der Effizienz des Unternehmens, insbesondere vor dem Hintergrund sinkender Gas- und Ölpreise.

    Vor drei Jahren wurde Öl zum Preis von 110 US-Dollar pro Barrel verkauft; heute sind es weniger als 40 US-Dollar.

    „Wir müssen mit reduzierten Cashflows fertig werden können, um sicherzustellen, dass das Unternehmen für alles gewappnet ist”, sagte er.

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    EVEREST. INEOS AUF DEM DACH DER WELT

    ES IST schwer, vom Dach der Welt wieder auf die Erde zurückzukehren.

    Rhys Jones weiß das aus eigener Erfahrung. Er bezwang den Everest, den höchsten Berg der Welt, an seinem 20. Geburtstag.

    Acht Jahre hatte er von diesem Moment geträumt, nachdem er als 12-jähriger Pfadfinder einen Vortrag gehört hatte. In gewisser Hinsicht war seine Aufgabe nun erledigt, er verspürte nicht den Wunsch, nochmals hinaufzuklettern.

    „Einmal ist genug, aus vielen Gründen”, sagt er. „Aber in vielerlei Hinsicht bin ich vermutlich niemals ganz heruntergekommen. Ich kann jeden Teil des Aufstiegs jederzeit wiedererleben, wenn ich meine Augen schließe. Ich werde es nie vergessen.”

    Vor einigen Jahren wurde Rhys, der nun mit seiner Frau Laura ein eigenes Unternehmen für Luxus-Expeditionen führt, gebeten, eine Expedition in die „Todeszone” und zum Gipfel des Mount Everest zu leiten.

    „Ich sagte nein, denn für eine solche Erfahrung konnte ich keinen Preis nennen”, sagt er. „Nur wer so etwas wirklich will, nimmt die Mühen und die Gefahr auf sich, und ich bin mir nicht sicher, dass ein Scheck für mich genug Antrieb dazu wäre.”

    Auch wenn ihn ein solcher ‚Scheck’ im Jahr 2006 dorthin gebracht hatte.

    „Ich weiß nicht, warum ich mich vor all den Jahren für die Finanzierung an INEOS gewandt habe”, sagt er. „Es war einfach Zufall. Ich hatte sehr viele Sponsoren angeschrieben, darunter Stannah Stairlifts, von denen ich 100 Pfund bekam.”

    Der 19-Jährige war nahe daran aufzugeben, als INEOS Vorstandschef Jim Ratcliffe ihm ein Treffen in Aussicht stellte. Nach einem einstündigen Gespräch ging Rhys mit dem für seine Expedition benötigten Geld zur Tür hinaus – und einer INEOS-Flagge für den Gipfel.

    „Ohne INEOS’ Hilfe hätte ich es nicht geschafft”, sagt er. „Es war das gesamte Geld, das ich brauchte, aber es bedeutete mir noch viel mehr. Es gab mir ungeheuer viel Selbstvertrauen, dass Jim an mich geglaubt hat, und das ließ mich am Berg nicht aufgeben. Ich erinnere mich noch genau, wie ich einige Monate später die letzten Schritte zum Gipfel machte und vor allem daran dachte, dass ich Jim ein Foto mit der INEOS-Flagge am Gipfel versprochen hatte.”

    Rhys kehrte mit Selbstvertrauen und Entschlossenheit nach Großbritannien zurück. Aber er merkte, dass etwas fehlte.

    „Ich hatte so lange ein Ziel vor Augen gehabt, nun war da nichts Erstrebenswertes mehr”, beschreibt er sein Gefühl.

    Rhys begann, regelmäßig Vorträge bei verschiedenen Veranstaltungen zu halten und mit Schulen zu arbeiten.

    „Ich hielt es für wichtig, den Kindern zu erklären, dass ich sehr durchschnittlich war, als ich mir meine Ziele gesetzt hatte”, sagte er. „Ich war kein Überflieger gewesen. Ich gehörte zu den 80 Prozent der Schüler, die zur Schule kamen, die minimalen Anforderungen erfüllten, um Ärger zu vermeiden, und wieder nach Hause gingen. Ich war still und unauffällig und konnte die Wochenenden kaum erwarten, an denen ich klettern gehen konnte. Aber ich konnte etwas bewegen, weil ich den richtigen Ansatz hatte.”

    Er erinnert sich, wie überrascht seine Lehrer waren, als er zwölf Monate nach seiner mittleren Reife den Denali, den höchsten Berg Nordamerikas, bestieg.

    „Eines meiner alten Schulzeugnisse enthielt die Empfehlung, mehr für meine Fitness zu tun, damit ich am Sportunterricht mehr Freude hätte”, schmunzelt er. „Kein Wunder, dass die Lehrer überrascht waren.”

    Er leitete eine Zeitlang auch Expeditionen für Reiseunternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen.

    „Es hat Spaß gemacht, aber habe ich hatte immer das Gefühl, mich selbst zu übervorteilen, weil ich für einen Mittelsmann arbeitete”, sagt er.

    Also hörte er auf und gründete seine erste Firma, RJ7 Expeditions, mit Sitz in Dubai im Nahen Osten.

    Mittlerweile ist er zurück im Vereinigten Königreich und leitet die Firma Monix Adventures, die darauf spezialisiert ist, Menschen an einige der unzugänglichsten Stellen dieser Erde zu begleiten.

    Für all jene, die diesen Kitzel brauchen, sind seine Erfahrungen von unschätzbarem Wert.

    „Ich hatte einige Tiefpunkte bei meinen Expeditionen”, erklärt er. „Ich fiel in Grönland in eine Gletscherspalte und brach mir den Arm. Aber wir alle stehen im Leben vor Herausforderungen. Wenn es besonders schwierig wird, sage ich mir, dass nichts ewig dauert, egal wie mühsam, kompliziert oder schwer es scheint.”

    Was die INEOS-Flagge angeht, die er am 17. Mai 2006 während seiner fünf Minuten auf dem 8848 m hohen Gipfel entrollte, so hofft er, dass sie sich irgendwo auf der Welt in einem INEOS-Büro befindet.

    „Wer weiß, vielleicht inspiriert sie eines Tages jemanden, in meine Fußstapfen zu treten.”

    7 minuten lesezeit Ausgabe 10
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    DEBATTE: BRAUCHEN WIR GAS?

    Die Regierungen sind sich einig, dass die Erderwärmung heute die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde darstellt. Nicht einig sind sie sich darüber, was man dagegen tun soll. Die Debatte über erneuerbare Energien und fossile Brennstoffe nimmt kein Ende. INEOS als einer der größten Energieverbraucher der Welt meint, dass erneuerbare Energien noch nicht so weit sind. Aber sind andere auch dieser Meinung?

    DIE britische Energie strategie verfolgt drei große Ziele: Die Versorgung aufrecht und die Rechnungen niedrig zu halten sowie den Übergang zu einer sauberen Energiezukunft zu schaffen. Wir müssen den Energiebedarf Großbritanniens mit sauberer und umweltfreundlicher Energie decken, wenn wir weiterhin gegen den Klimawandel angehen wollen und die Wirtschaft wachsen soll. Aber das wird nicht einfach über Nacht passieren. Die Umstellung auf mehr erneuerbare und umweltfreundliche Energie braucht Zeit. Der Umstieg von Kohle auf Gas wäre ein gewaltiger Beitrag zur Reduktion unseres Kohlenstoffausstoßes und eine „Überbrückung” für viele Jahre. Die Anti-Fracking-Lobby scheint zu denken, dass unendlich viel Geld von den Steuerahlern zur Finanzierung von erneuerbaren Energien vorhanden ist. Dem ist nicht so, aber auch wenn es so wäre, würden wir Gas brauchen – als verlässliche Energiequelle, wenn die Sonne nicht scheint oder kein Wind geht.

    Andrea Leadsom, britische Ministerin für Energie und Klimawandel

    DIE Suche nach Schiefergas ist vergebliche Liebesmüh‘, wenn erneuerbare Energien liefern können, was für eine Energierevolution notwendig ist. Das gilt besonders für jene 1,3 Milliarden weltweit, die keinen Zugang zu Elektrizität haben, und für jene, die abseits des Stromnetzes leben und geeignete dezentralisierte Technologien benötigen, aber es gilt auch für Energiesysteme auf der Nordhalbkugel. Wie neue Kohle- und neue Kernkraft sind Investitionen in unkonventionelles Gas eine ernsthafte Ablenkung von dringend benötigten Investitionen in erneuerbare Energien. Es gab einige Untersuchungen in den USA, aus denen hervorgeht, dass die Förderung von Schiefergas mittels Fracking insgesamt mehr Treibhausgase produzieren könnte als Kohle. Abgesehen von der Auswirkung auf das Klima ist die Gasextraktion Anlass für schwere ökologische und soziale Konflikte auf der ganzen Welt. Der Bau von Gas-Pipelines und Infrastruktur fördert Landnahme und gefährdet unserer Meinung nach Wasserressourcen und biologische Vielfalt an vielen Orten. Außerdem glauben wir, dass Fracking ein wesentliches Risiko für Wasser- und Luftverschmutzung in sich birgt.

    Friends of the Earth International

    ES ist unbestreitbar, dass wir auf lange Sicht zu möglichst kohlenstoffarmen Technologien übergehen müssen, aber die Werkzeuge dafür (CO2-Abscheidung und -Speicherung sowie Technologien für erneuerbare Energien) sind noch nicht so weit. Sie können den globalen Energiebedarf und die Bedürfnisse der Armutsbekämpfung nicht decken; manche von ihnen werden möglicherweise nie wirtschaftlich oder umsetzbar sein. Schiefergas hat, wenn es sorgfältig und wirksam verwaltet und reguliert wird, das Potenzial, einen Teil der notwendigen CO2-Reduktion zu bewirken, während es eine schnell wachsende, aber kohlenstofflimitierte Welt mit Energie versorgt.

    Professor Peter Styles, britischer Geologe und Professor für angewandte und Umwelt-Geophysik an der Keele University

    ALTERNATIVE Energiequellen können ein zufriedenstellender Ersatz für fossile Brennstoffe werden, wenn wir so viel Mühe und Talent in ihre Entwicklung investieren wie in die Herstellung der ersten Atombombe. Die befriedigendste Einzellösung wäre die Kernfusion, aber dieses Quasi-Wunder dürfte jenseits der Machbarkeit liegen. Wir werden vielleicht feststellen, dass Wind, Sonne, Biomasse etc. als bunter Mix ausreichen müssen, aber der Erfolg könnte eventuell einen Aufwand erfordern, der bereits vor einer Generation begonnen hat. Wesentlich für jeglichen Erfolg ist unsere Einsicht, dass alles möglich sein dürfte, auch ein Fehlschlag.

    Alfred W. Crosby, emeritierter Professor für Geschichte, Geographie und Amerikanistik an der Universität von Texas

    IN den letzten vier Monaten leistete Erdgas, das sauberer ist als Kohle, den größten Beitrag zu Amerikas Stromerzeugung. Aber einige, die US Environmental Protection Agency eingeschlossen, meinen, es sei bereits an der Zeit, Erdgas durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen. Diese erneuerbaren Energien nehmen zu, aber von einer sehr niedrigen Ausgangsbasis aus und nur mithilfe von Milliarden an Dollar Steuergeld. Wind und Sonne sind mit weiteren Problemen verbunden: Weder Wind noch Sonnenschein sind immer verfügbar. Die Erneuerbaren brauchen also Ausgleichsenergie, in erster Linie aus Erdgas. Anstatt auf Regierungsinitiativen für die Umwandlung unseres Energiesektors zu setzen, könnten wir auch den Markt arbeiten lassen. Amerikas kostengünstige Versorgung mit Erdgas ist das Ergebnis von Innovation und Unternehmertum. Diese amerikanische Form der Problemlösung hat eine wettbewerbsfähige Lösung hervorgebracht, die uns hilft, mit Energiekosten und Emissionen fertig zu werden, die nunmehr auf dem niedrigsten Stand seit 27 Jahren sind. Kein anderes Land konnte diese amerikanische Erfolgsstory wiederholen. Natürlich möchten viele Verfechter erneuerbarer Energien die Marktprinzipien ganz über Bord werfen. Aber damit würden wir nicht nur die Energiepreise hochtreiben, sondern auch Innovationen verzögern.

    Dr. J. Winston Porter, ehemaliger Assistant Administrator der EPA in Washington DC. Er ist nun Energie- und Umweltberater in Savannah, Georgia, USA

    MEHR als ein Jahr lang untersuchte die Taskforce Schiefergas die möglichen Auswirkungen, positive wie negative, einer Schiefergasindustrie im Vereinigten Königreich. Im Dezember veröffentlichten wir unsere abschließenden Empfehlungen. Wir sind überzeugt, dass Gas kurz- und mittelfristig ein Teil des Energiemixes im Vereinigten Königreich sein muss. Es ist einfach nicht möglich, kurzfristig unseren gesamten Energiebedarf über erneuerbare Energien zu decken. Gas stellt eine ökologisch verträglichere Alternative zu Kohle dar. Die negative Klimaauswirkung von Schiefergas ist dem konventionellen Gas vergleichbar und geringer als bei verflüssigtem Erdgas. Unser Fazit aus allen Erkenntnissen, die wir im vergangenen Jahr zusammengetragen haben, ist klar: Schiefergas stellt für die lokale Umwelt oder für die öffentliche Gesundheit kein größeres Risiko dar als vergleichbare Industrien; vorausgesetzt, die Betreiber folgen, wie bei allen Industriewerken, der Best Practice.

    Lord Chris Smith, Vorsitzender der Taskforce Schiefergas der Regierung des Vereinigten Königreichs

    DIE Internationale Energieagentur sieht, dass erneuerbare Energien einen immer größeren Anteil zur globalen Energieversorgung leisten, aber fossile Brennstoffe werden nicht so bald verschwinden. Im zentralen Szenario unseres maßgeblichen World Energy Outlook steigt der globale Energiebedarf bis 2040 etwa um ein Drittel an. Erneuerbare Energien werden dazu sicher ihren Beitrag leisten, aber auch Erdgas: in allen WEO-Szenarien kommt dem Gas zumindest ein Viertel der globalen Energie 2040 zu. Schiefergas hat den Schwerpunkt in der Energieerzeugung zum Teil von der Kohle weg verlagert; die weitere Förderung von Erdgas ist, neben den Erneuerbaren, entscheidend für eine vielfältige, sichere und nachhaltige Energieversorgung in den kommenden Jahrzehnten.

    Laszlo Varro, Chefökonom der Internationalen Energieagentur

    DAS US-Experiment mit Schiefergas hat gezeigt, dass bei entsprechenden Ressourcen und massivem Bohreinsatz signifikante Mengen Gas gefördert werden können. Aber es zeigte sich auch, dass die Förderung eher kurzfristig erfolgt (Bohrlöcher sind rasch erschöpft), dass die Ressourcen von sehr unterschiedlicher Qualität sind (nur die „Sweet Spots” sind profitabel), dass die Bohrungen zu Wasser- und Luftverschmutzung führen können und dass ein Methanaustritt den Klimavorteil von Schiefergas gegenüber Kohle zunichte machen kann. Im Gegensatz dazu stellen erneuerbare Energieträger die Zukunft der Energie dar – sinkende Kosten und weit weniger Umweltauswirkungen.

    Richard Heinberg, Senior Fellow, Post Carbon Institute

    WIR wollen es hier klar sagen: Solarzellen, Windräder und Biomasse-Anlagen können niemals auch nur einen kleinen Teil der höchst zuverlässigen, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr arbeitenden fossilen Atom- und Wasserkraftwerke ersetzen. Andere Behauptungen werden gerne gehört, sind aber unverantwortlich. Wir leben in einer kohlenwasserstofflimitierten Welt, produzieren zu viel CO2 und die großen Möglichkeiten der Wasserkraft sind weltweit ziemlich ausgereizt.

    Tad W. Patzek, Vorstand des Petroleum and Geosystems Engineering Department an der Universität Texas in Austin

    PRÄSIDENT Barack Obamas Clean Power Plan ist eine Verordnung, die von der Environmental Protection Agency entworfen wurde, um die CO2-Emissionen des US-Energiesektors um 32 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Weil jeder Bundesstaat einen einzigartigen Energiemix hat, setzt der Clean Power Plan einzelstaatliche Reduktionsziele und erlaubt deren Erreichung durch individuelle Compliance-Pläne. Egal, wie die Staaten den Plan umsetzen, man weiß, dass Erdgas der kostengünstigste Weg ist, die Ziele des Clean Energy Plan voranzutreiben und gleichzeitig für kontinuierliches Wirtschaftswachstum zu sorgen. Daher wird Erdgas noch auf Jahre hinaus ein wesentlicher Bestandteil der amerikanischen Energieerzeugung sein. Die Energy Information Administration berichtet sogar, dass im April die Kohlenstoffemissionen des Energiesektors das niedrigste Niveau seit 1988 erreicht haben. Das ist kein Zufall, denn im April überholte erstmals in der Geschichte Erdgas die Kohle als wichtigsten Energieträger in der Stromerzeugung.

    America’s National Gas Alliance

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    DIE „DAILY MILE” GEWINNT AN BODEN

    Die Vision einer ehemaligen Schulleiterin, jedes Kind in jeder Schule im Vereinigten Königreich jeden Tag mit Freude eine Meile laufen zu lassen, hat eine Hürde genommen – unter anderem dank der GO Run For Fun-Stiftung.

    Vor vier Jahren war Elaine Wyllies Grundschule in Stirling, Schottland, die einzige Schule in Großbritannien, an der die Schüler eine Meile am Tag, ihre „Daily Mile”, wie sie es nannte, liefen.

    Doch jetzt erhielt ihre Kampagne für eine gesündere und schlankere Generation formal die Unterstützung der schottischen Regierung für alle Grundschulen – und weitere Schulen aus allen Teilen des Vereinigten Königreichs melden sich täglich.

    „Wir arbeiten daran, ein nationales Netzwerk aufzubauen, und wissen über die sozialen Medien bereits von Hunderten von Schulen, die interessiert sind”, berichtet Ursula Heath, Group Communications Officer, die auch mit der GO Run For Fun-Stiftung zusammenarbeitet.

    „Wir arbeiten mit Elaine und unserem GO Run For Fun-Netzwerk daran, die Aktion in ein nationales Programm zu verwandeln”, so Ursula. „Es ist unglaublich aufregend, die Fortschritte zu beobachten, in dem Wissen, dass wir langfristig für die bessere Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder im Vereinigten Königreich arbeiten.”

    Elaine, die jetzt im Ruhestand ist, bemüht sich, noch mehr Schulleiter dafür zu begeistern.

    „Es sind letztlich die Schulleiter, die die Teilnahme an der „Daily Mile” initiieren; Elaines besondere Lehrerlaufbahn und ihre Leidenschaft für ihre Sache motivieren andere zum Mitmachen”, weiß Ursula.

    AM 17. März 2016 wurde die Stiftung „Daily Mile” in der Hallfield Primary School in Westminster, London, mit Unterstützung durch die GO Run for Fun-Stiftung offiziell gegründet.

    „Es ist unser Traum, dass eines Tages jedes Kind in Großbritannien die Möglichkeit haben wird, täglich in der Schule zu laufen”, fasst Ursula zusammen.

    Unmittelbar hofft man, dass die britische Regierung die Vorteile einer Aufnahme der „Daily Mile” in den nationalen Lehrplan erkennen wird, wenn es darum geht, der zunehmenden Fettleibigkeit in Großbritannien zu begegnen.

    Man geht davon aus, dass ein Drittel der Kinder in Großbritannien heute als übergewichtig oder fettleibig einzustufen ist.

    „Wir denken, dass diese Kampagne bei der Bewältigung dieses Problems enorm viel bewirken kann”, so Ursula weiter.

    Besuchen Sie die Website der „Daily Mile” unter: www.thedailymile.co.uk. Folgen Sie der Kampagne auf Twitter @thedailymile und Facebook www.Facebook.com/thedailymileforschools

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    THE DAILY MILE

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    „LAUFENDER” ERFOLG

    EINE WELTWEITE Kampagne, Kindern das Laufen schmackhaft zu machen, findet nun dauerhaften Widerhall in Amerika.

    Die Reaktion auf die Eröffnungsveranstaltungen von GO Run For Fun in Texas im letzten Jahr war so positiv, dass die in Großbritannien ansässige Organisation nun ein eigenes Team für die Organisation von Läufen in den USA gegründet hat.

    In diesem Jahr hofft das US-Team, 10.000 Kinder aus 17 Schulen für eine Teilnahme an einem der 34 Läufe im Gebiet von Houston zu begeistern.

    „Das ist unser Ziel, aber wir könnten in diesem Jahr leicht 20.000 schaffen, weil die Nachfrage da ist”, sagt Kathryn Shuler, Manager of Community Relations and Special Projects bei INEOS Olefins & Polymers USA. „Das wird aber unser erstes offizielles Jahr sein und wir müssen sicherstellen, dass wir das erstklassige Programm bieten, das jeder von GO Run For Fun erwartet.”

    Das US-Team wird die Kampagne auch nach Chicago bringen, in die Nähe von INEOS Styrolution- und Technology-Standorten.

    Beinahe ein Fünftel der Schüler an Texas Highschools gilt heutzutage als übergewichtig. Mit GO Run For Fun wird bereits etwas dagegen unternommen.

    Karla Klyng, stellvertretende Schulleiterin an der Alvin Elementary School in Alvin, Texas, erzählt, dass letztes Jahr 155 Kinder – statt der erwarteten 65 – nach der Teilnahme an einer GO Run For Fun-Veranstaltung dem außerschulischen Laufclub „Mighty Milers” beigetreten seien.

    „Die Kinder können es nicht erwarten, in diesem Jahr wieder bei GO Run For Fun dabei zu sein”, sagt sie.

    GO Run For Fun wurde vom britischen INEOS-Vorstandschef Jim Ratcliffe gegründet; er ist selbst ein begeisterter Läufer, der Kindern die Freude am Laufen vermitteln und gleichzeitig ihre Fitness verbessern möchte.

    Fortschritte sieht man bereits in Großbritannien und in Kontinentaleuropa, wo Tausende von Kindern an einem von Hunderten von Kurzstreckenläufen teilnahmen. Und jetzt folgt Amerika, das von seinen Problemen mit Übergewicht weiß, diesem Beispiel .

    „Fast-Food-Restaurants geben nun die Kalorien ihrer Speisen an und auf Regierungsebene bemüht man sich darum, Kindern 60 Minuten Bewegung am Tag zu verschaffen”, berichtet Kathryn.

    Aber Essen ist nicht das einzige Problem, das den Sportlehrern in den USA Kopfzerbrechen bereitet.

    „Sie sagen, Videospiele seien ebenfalls ein gefährlicher Zeitvertreib.”

    Mary Meyer, Sportlehrerin an der Longfellow Elementary in Alvin, Texas, sagte zu INEOS: „Die Kinder sind so an Videospiele gewöhnt, dass sie auch in einer Pause draußen nur sitzen. Sie wissen gar nicht mehr, wie man läuft und spielt.”

    Aber die Teams hinter der mittlerweile weltweit größten Laufinitiative für Kinder sind überzeugt davon: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

    Die US-Kampagne blickt bereits auf ein ganzes Heer von inspirierenden Unterstützern, darunter 1000-Meter-Weltmeister Bernard Lagat, Olympia-Sprinter Wallace Spearmon und Astronaut Mario Runco, der in den 90er-Jahren an drei Space-Shuttle-Missionen teilgenommen hat.

    Letztes Jahr besuchte Wallace Spearmon, derzeit der siebtschnellste Läufer der Welt, mehrere GO Run For Fun-Veranstaltungen in Texas. Er erzählte den Kindern, wie er es zweimal nicht geschafft hat, einen Platz in der Leichtathletikmannschaft seiner High School zu erobern: „Es war nur die moralische Unterstützung durch meinen Vater, die mich weiter laufen und trainieren ließ. Es war hart, aber ich blieb dran.” Und schließlich schaffte er es ins Olympia-Team der USA.

    Um den langfristigen Erfolg der amerikanischen GO Run For Fun-Kampagne zu gewährleisten, wurde auch hier eine gemeinnützige Stiftung eingerichtet.

    Die wichtigste Initiative der INEOS ICAN-Stiftung, einer ehrenamtlichen Organisation für Fitness und gemeinnützige Aktionen, ist weiterhin GO Run For Fun. Die Stiftung wird aber auch das jährliche, von den Beschäftigten organisierte Wohltätigkeits-Golfturnier von INEOS Olefins & Polymers USA unterstützen und Schulen Mittel für den erweiterten Unterricht von Naturwissenschaften, Technik und Mathematik in ihren Klassen zur Verfügung stellen.

    Die Houston Marathon-Stiftung ist bereits offizieller Unterstützer, zusammen mit Houstons Profi-Damenfußballmannschaft, „The Houston Dash” die motivierende Botschafter zu den Veranstaltungen dieses Frühjahrs entsandt hat.

    „Auf diese Weise können wir Kindern zeigen, dass Laufen nicht nur wenig kostet und Spaß macht, sondern auch fester Bestandteil vieler toller Sportarten ist”, erklärt Kathryn.

    Auch viele Eltern wollen die Kampagne unbedingt unterstützen.

    „Leider haben einige unserer Zielschulen nicht so viele Unterstützer unter den Eltern wie andere. Viele liegen in Gegenden, in denen Eltern mehr als einen Job ausüben, um über die Runden zu kommen. Aber es ist wirklich wichtig, allen Eltern begreiflich zu machen, wie wichtig gute Bewegungsgewohnheiten sind.”

    Um die Botschaft über die Vorteile von Laufen und Bewegung für Körper und Seele zu verbreiten, wird INEOS Informationsbroschüren in englischer und spanischer Sprache veröffentlichen.

    Veranstaltungen wird es in diesem Jahr an 17 öffentlichen Grundschulen in den Schulbezirken Alvin Clear Lake und La Porte geben, neun Lauftage fanden im Schulbezirk Alvin bereits im April dieses Jahres statt.

    Aber INEOS blickt bereits in die Zukunft und möchte bis 2017 15.000 Kinder und bis 2018 20.000 ansprechen. Mit einem derart begeisterten Team sollte das kein Problem sein.

    „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, Kinder zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren”, sagt Dennis Seith, CEO INEOS Olefins & Polymers USA. „Gesunde, aktive Kinder arbeiten in der Schule im Allgemeinen besser mit und sind erfolgreicher. Die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten vermittelt auch Teamgeist, Verantwortung, Fairness und den Antrieb, sein Bestes zu geben.”

    GO Run For Fun-Botschafter Bernard Lagat kann dem nur zustimmen. „Laufen war für mich eine wunderbare Möglichkeit, die Welt zu sehen”, sagt er. „Aber diese Kampagne ist mehr als nur Spaß am Laufen. Sie vermittelt Kindern die Bedeutung einer gesunden Lebensweise.

     

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    JUGENDKULTUR

    ALS Förderer ist INEOS eine Klasse für sich.

    Aber das ist nicht nur die Einschätzung von INEOS selbst; so denkt man auch dort, wo INEOS tatkräftig dabei hilft, ein gesundes Interesse an Sport zu entwickeln, vor allem bei jungen Menschen.

    Und zwar in jedem Sport. Eishockey. Fußball. Rugby. Laufen. Und scheinbar in jedem Land, in dem INEOS als Unternehmen aktiv ist. In den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Belgien.

    „INEOS hat unseren Club revolutioniert”, sagt Sacha Weibel, Geschäftsführer des Lausanne Hockey Club. „Wir spielen jetzt in der ersten Division und gehören zu den zehn besten Teams des Landes.”

    INEOS trat 2010 an den Club heran – in jenem Jahr, in dem es seinen Sitz aus dem Vereinigten Königreich nach Rolle in der Schweiz verlegt und dabei 80 Familien aus ihrer wohlvertrauten Umgebung gerissen hatte.

    „Sie wollten Teil der Gemeinschaft werden, was ganz wunderbar war”, sagt Sacha. „Wir würden uns wünschen, dass mehr Menschen so denken.”

    Aber es ging nicht nur um finanzielle Unterstützung.

    „INEOS wollte völlig eingebunden werden.”

    Das bedeutete den regelmäßigen Besuch der Spiele im 8.000 Besucher fassenden Stadion – und die Austragung eigener Freundschaftsspiele vor den offiziellen Spielen des Vereins.

    Sind sie gut?

    „Nein, sie sind schrecklich”, sagt er mit einem Lächeln. „Aber was kann man anderes erwarten? Die Kinder hier gehen eislaufen, sobald sie laufen können.”

    Eishockey ist der größte Zuschauersport in der Schweiz und eine der schwierigsten Sportarten überhaupt. Dafür muss man nicht nur gut eislaufen können, was schon Geschicklichkeit erfordert; im Wettkampf muss man auch laufen, schießen, passen und Pässe blockieren können – bei hoher Geschwindigkeit.

    INEOS mag auf dem Eis keine besonders gute Figur machen, als Förderer erwies sich das Unternehmen aber als unverzichtbar.

    „Es hat uns wirklich geholfen, den gesamten Club zu verwandeln”, fasst Sacha zusammen.

    In den letzten vier Jahren schaffte der Club ein spektakuläres Comeback, er spielt nun in der Spitzengruppe der Schweizer Eishockey-Liga. Und wird von Saison zu Saison besser.

    „Mit INEOS zu arbeiten ist wirklich inspirierend”, sagt Sacha. „Ihre Arbeitsweise färbt auf uns alle ab.”

    Das ist natürlich noch nicht alles.

    Das Unternehmen produziert die Rohmaterialien für Eishockey-Helme, Stöcke und die Kühlung der Eisbahnen.

    INEOS ist auch ein großer Förderer von Sportvereinen, in denen seine eigenen Mitarbeiter – oder Mitarbeiterkinder – in ihrer Freizeit aktiv sind, ob als Sportler oder als Trainer.

    „Wir sind immer stolz auf unsere Mitarbeiter, die sich aktiv in Vereinen engagieren, um anderen Menschen zu helfen”, erklärt Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin der Kommunikationsabteilung bei INEOS Köln.

    Im Januar tat sich der Standort mit einem der größten Sportclubs in Deutschland zusammen.

    Teil seiner Arbeit mit dem ASV Köln wird die Organisation der GO Run For Fun-Veranstaltungen sein.

    Aus dem von INEOS inspirierten GO Run For Fun ist mittlerweile eine weltweite Kampagne geworden. Mehr als 1.000 Schulen im gesamten Vereinigten Königreich, in Kontinentaleuropa und den USA haben bereits 2 km-Läufe veranstaltet, dank INEOS‘ Anfangsinvestition von 1,9 Millionen Euro.

    Diese Arbeit – einen gesunden Ansatz zu Bewegung und Ernährung zu vermitteln – geht weiter.

    Anne-Gret erläutert, dass INEOS unzählige Sportvereine für Kinder in der Nähe des Standortes Köln finanziell unterstützt.

    „INEOS unterstützt gern alle, die etwas für die Gemeinschaft tun möchten”, sagt sie.

    Einer, den man bei Wind und Wetter draußen trifft, ist Bill Faulds, Manager des Unter-16-Rugby-Teams von Falkirk in Schottland, Vereinigtes Königreich. 

    Er ist Infrastructure Technical Manager am INEOS-Standort Grangemouth und seit seiner Studentenzeit im Jahr 1985 beim Club engagiert; er verbringt bis zu drei Abende pro Woche damit, die Jungen zu trainieren.

    „Es ist äußerst lohnend zu sehen, wie Kinder Können und Selbstvertrauen entwickeln”, sagt er. „INEOS hilft uns sehr, der jährliche Zuschuss entspricht durchaus meinem Zeitaufwand. Diese Unterstützung hat uns den Kauf von Trainingsausrüstung ermöglicht.”

    INEOS wird immer Wege finden, sportlich engagierte Menschen zu unterstützen, die begriffen haben, wie wichtig es ist, junge Menschen zu fördern.

    Oder wie es der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy formulierte: „Körperliche Fitness ist nicht nur einer der wichtigsten Faktoren für einen gesunden Körper, sie ist die Grundlage für dynamische und kreative geistige Tätigkeit.”

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    PLAYMOBIL hält INEOS‘ Lösung für die beste

    DEUTSCHLANDS größter Spielzeughersteller, PLAYMOBIL, meinte, INEOS könnte vielleicht helfen – und es wurde geholfen!

    Das Unternehmen benötigte ein strapazierfähiges, flexibles Material für drei neue Figuren – einen Eisdrachen, einen transparenten rosafarbenen Roboter und einen Piraten.

    PLAYMOBIL weiß, was INEOS kann, weil die beiden Unternehmen seit Jahren zusammenarbeiten. Aber dieses Mal brauchte man ein Material, das robust, leicht formbar und transparent ist.

    INEOS Styrolution, weltweit führend im Bereich Styrol-Kunststoffe, schlug Zylar vor, eine seiner Spezialchemikalien – und die passte perfekt.

    „Das waren besondere Anforderungen, aber wir haben uns immer bemüht, die richtige Lösung zu finden, für jeden Kunden”, sagt Julia Herzog, Marketing Communications Manager.

    PLAYMOBIL-Figuren gibt es seit 1974. Damals waren es nur drei – ein Bauarbeiter mit gestreiftem Latz, ein Ritter mit silbernem Helm und ein Indianer mit einer Feder im Haar.

    Seither wurden etwa 4.000 verschiedene Figuren entworfen und drei Milliarden Stück davon in Malta produziert.

    „Zylar wird immer mehr zum Material der Wahl für Spielzeug”, sagt Peter Rath, Director Sales Construction, Distribution, Compounding & Others, INEOS Styrolution. „Ohne Kunststoffe gäbe es viele Spielsachen und Sportartikel gar nicht erst.”

    Er erläutert, dass es für INEOS eine Ehre sei, mit einem legendären Spielzeughersteller wie Playmobil zusammenzuarbeiten.

    Zylar wird derzeit für medizinische Geräte verwendet, findet sich aber auch in der Haushaltstechnik, etwa in Wasserfiltern oder den Wasserbehältern von Kaffeemaschinen.

     

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    INEOS kauft Fabrik an der spanischen Küste

    INEOS kauft eine Schwefelsäurefabrik in einem der wichtigsten Logistikzentren Europas. Die Übernahme der Fabrik im spanischen Bilbao ist eine gute Ergänzung für INEOS‘ bestehendes

    Schwefelchemieunternehmen in Runcorn im Vereinigten Königreich, es verdoppelt damit praktisch seine Produktionskapazität. Schwefelsäure ist eine der wichtigsten der von der chemischen Industrie hergestellten Basisverbindungen. Es wird für die Herstellung Hunderter weiterer Verbindungen herangezogen, die von nahezu jedem Industriezweig benötigt werden, etwa für Düngemittel, Reinigungsmittel, Wasseraufbereitung und Batterien.

    „In früheren Zeiten war der Schwefelsäureverbrauch ein Maß für das BIP eines Landes”, sagt Ashley Reed, CEO von INEOS Enterprises. „Die Nachfrage war eng mit der wirtschaftlichen Gesundheit eines Landes verbunden.”

    Das dürfte auch heute noch gelten.

    Im vergangenen Jahr war Spanien die am zweitschnellsten wachsende Wirtschaft in Europa, sein BIP-Wachstum betrug 3,2 Prozent und nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds wird sich Spaniens Aufschwung fortsetzen.

    „Das sind für uns gute Neuigkeiten, die eine starke Basis für ein Umsatzwachstum in den lokalen Märkten geben sollten”, so Ashley.

    Das spanische Werk, das jedes Jahr etwa 340.000 Tonnen Schwefelsäure erzeugt, gehört zu den modernsten in Europa und liegt in der Nähe der Raffinerie von Bilbao, die den Großteil des für die Anlage wichtigsten Rohstoffs – den Schwefel - liefert.

    „Schwefel ist häufig ein unerwünschtes Nebenprodukt bei der Herstellung von Raffinerieprodukten, für sie ist das also ein Entsorgungsweg”, erklärt Ashley.

    Etwa 25 Prozent der Einnahmen der Anlage stammen aus der Stromerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung bei Schwefelverbrennung an der Luft. Die Strompreise in Spanien gehören zu den höchsten der Welt und aufgrund neuer spanischer Gesetze zur Förderung erneuerbarer Energien wird die spanische Regierung die Strompreise für das Unternehmen für die nächsten 25 Jahre garantieren.

    „Das war einer der Gründe, warum INEOS an der Anlage interessiert war”, sagt Ashley.

    Die Anlage liegt strategisch günstig im Hafen von Bilbao, also ideal für den Export in die ganze Welt.

    „Es gibt im Umkreis von 400 km um den Hafen keinen anderen Schwefelsäurehersteller”, so Ashley weiter. „Und da die Transportkosten einen erheblichen Teil des Schwefelsäurepreises ausmachen, ist die richtige Lage von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Schwefelchemiebetriebs.”

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    INEOS schafft es alleine

    EIN Joint Venture zwischen INEOS und Solvay endet im Laufe dieses Jahres – zwei Jahre früher, als geplant.

    Die beiden Unternehmen haben seit der Gründung von INOVYN im Juli 2015 so viel erreicht, dass Solvay beschlossen hat, INEOS die Führung des 3,5-Milliarden Euro schweren Geschäfts zu überlassen.

    „Dank der schnellen und effizienten Integration der Teams und der Anlagen ist INOVYN nun ein solider und nachhaltiger Chlorvinyl-Hersteller”, sagt Jean-Pierre Clamadieu, CEO von Solvay.

    Das belgische Unternehmen Solvay hatte von Anfang an vorgehabt, INEOS die alleinige Kontrolle über das Unternehmen zu überlassen, ursprünglich aber erst im Juli 2018.

    INEOS-Vorstandschef Jim Ratcliffe bestätigt, INEOS habe kein Problem mit dem frühen Rückzug:

    „Chlorvinyl-Hersteller sind für große Petrochemie-Unternehmen wie unseres von entscheidender Bedeutung. Durch diese geplante Übernahme erhält INOVYN einen Eigentümer mit einer langfristigen Vision, die Stabilität für das Unternehmen und seine Mitarbeiter bedeutet.”

    Die Entscheidung der beiden Unternehmen im Jahr 2015, ihre Chlorvinyl-Herstellung zu fusionieren, war für beide von Vorteil. Die neue Firma INOVYN wurde zu einem der drei führenden PVC-Hersteller der Welt und konnte schnell auf die sich rapide verändernden europäischen Märkte reagieren.

    INOVYN, das seinen Sitz in London hat, beschäftigt 4.300 Mitarbeiter an 18 Produktionsstätten in acht Ländern.

    Es produziert jährlich 40 Millionen Tonnen Chemikalien, die in nahezu allen Bereichen des modernen Lebens – im Wohn-, Gesundheits- und Kommunikationsbereich – zum Einsatz kommen.

     

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    Unbekannte gewässer

    Es sind aufregende Zeiten bei INEOS – sowohl an See als an Land –, wie INCH im Gespräch mit Geir Tuft, CEO des neuen Erdöl- und Gasgeschäftsbereichs INEOS Breagh, festgestellt hat

    Viele Menschen fragen sich, warum sich INEOS an der Erdöl- und Gasexploration beteiligt und zu einem Zeitpunkt Richtung Nordsee steuert, an dem andere sie verlassen.

    INEOS ist davon überzeugt, dass es für die Öl- und Gasindustrie der notwendige Wechsel sein kann, um für unwirtschaftlich gehaltene und für die Aufgabe ungeeignete alternde Plattformen zu retten.

    Auch Geir Tuft ist davon überzeugt, der Mann, der für die Leitung von INEOS‘ neuem Offshore-Gasgeschäftsbereich INEOS Breagh rekrutiert wurde, das vier Plattformen in der Nordsee betreibt und Anteile an 16 Explorationslizenzen besitzt.

    INCH erreichte Geir, kurz nachdem er in sein neues Büro in London als CEO von INEOS‘ neuer Gastochtergesellschaft eingezogen war.

    „Ich weiß nicht, wohin diese Reise mich oder INEOS führt, doch wir sind in der Lage, in der Nordsee etwas zu bewegen“, sagte er. „Wir haben uns nicht auf kurze Sicht darauf eingelassen.“

    Im Oktober 2015 erwarb INEOS alle zwölf britischen Nordseegasfelder, deren Eigentümer das deutsche Unternehmen DEA war, eine Konzerngesellschaft der LetterOne-Gruppe. Alle Gasfelder befinden sich in der Nähe von INEOS-Standorten im Nordosten und in Schottland und stellen etwa acht Prozent der Gaserzeugung im Vereinigten Königreich bereit, genug, um jedes zehnte britische Haus mit Wärme zu versorgen.

    „Das ist nicht wenig, und ich denke jeden Tag auf dem Heimweg darüber nach – in dem Bewusstsein, dass dies meiner Aufsicht unterliegt“, sagte Geir.

    Die britische Regierung hatte inmitten der Befürchtungen wegen Sanktionen gegen Moskau aufgrund von Russlands Rolle in der Ukraine von dem russischen Milliardär Mikhail Fridman verlangt, diese zu verkaufen.

    Einige Tage, nachdem INEOS den Kauf der DEA (UK) abgeschlossen hatte, der die Clipper South-Plattform einschloss, verkaufte die Fairfield Energy Holdings Ltd. ihre 25-prozentige Beteiligung an der Clipper South, wodurch INEOS die Kontrolle über 75 Prozent erlangte. Fairfield äußerte sich dahingehend, dass man sich auf die Außerbetriebsetzung konzentrieren wolle.

    Doch es ist unwahrscheinlich, dass INEOS‘ Interesse am Erwerb von weiteren Nordseegasfeldern damit endet.

    „Praktisch alles steht in der Nordsee zum Verkauf“, sagte Geir. „Und wir sind die einzigen Käufer in einem Meer von Verkäufern.“

    In vieler Hinsicht sind dies unbekannte Gewässer für INEOS, doch INEOS schätzt sich selbst „verwandt“ ein.

    „Auch wenn INEOS Neueinsteiger in der Nordsee ist, verfügt das Unternehmen über umfassende Erfahrung im Betrieb von chemischen Anlagen, die im Vergleich zu diesen Bohrplattformen eine ähnliche oder höhere Komplexität aufweisen“, sagte Geir. „Unser Hauptfokus auf Leistung in den Bereichen Arbeits- und Umweltschutz, Zuverlässigkeit, hohe Auslastung und wettbewerbsfähige Cashfixkosten sind Merkmale, die die voll entwickelte Nordsee benötigt, um die Lebensdauer dieser Assets zu verlängern und so viele Kohlenwasserstoffe zu gewinnen wie möglich. Unserer Ansicht nach können wir diese Assets übernehmen, ihre Zuverlässigkeit verbessern und wo nötig Geld investieren.“

    Die Probleme, mit denen die britische Öl- und Gasindustrie konfrontiert ist, die seit 1964 in der Nordsee nach Öl und Gas bohrt, sind gut dokumentiert.

    2014 warnte Pricewaterhouse Coopers (PwC), dass eine neue Vision und neue Arbeitsmethoden dringend benötigt würden, um ihre Position als globales Zentrum für Öl und Gas zu festigen.

    „Es ist unerlässlich, dass wir eine stärker strategische und integrierte Perspektive einnehmen, um das Leben in der Nordsee für alle Beteiligten und für künftige Generationen zu verlängern“, sagte Kevin Reynard, PwCs Senior Partner in Aberdeen. „Wenn wir uns gegen eine Veränderung entscheiden, riskieren wir, mit offenen Augen in eine vorzeitige Endphase zu laufen.“

    Diese Ansichten wurden im Juni 2015 wiederholt, als PwC die Öl- und Gasunternehmen erneut drängte, sich an anderen britischen Branchen, die zur Veränderung oder zum Untergang gezwungen waren, ein Beispiel zu nehmen.

    „Man muss sich der Tatsache stellen, dass Exploration und Produktion im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren zurückgegangen sind“, sagte Kevin. „Die Fakten sehen so aus: Selbst wenn alle geplanten Ölbohrungen vorgenommen werden, ist das Tempo immer noch zu gering, um auch nur einen Teil der potenziellen Ressourcen zu entdecken.“

    PwC fordert eine schrittweise Veränderung der Strategie. „Unternehmen müssen Neuerungen einführen, kooperieren sowie Kostenkontrolle und Leistung verbessern“, sagte Kevin.

    Seit Anfang 2014 drängte auch die britische Regierung die Industrie, die Betriebskosten zu senken, die Effizienz zu verbessern, unberührte Reserven auszubeuten und mehr Geld für Explorationen auszugeben.

    „Unsere Erfahrung ist in diesem Umfeld von unschätzbarem Wert“, sagte Geir. „Wir haben in der Tat umfassende Erfahrung mit dem Erwerb, der Verbesserung und dem Management von Wirtschaftsgütern, die als unrentabel gelten. Wenn ein Unternehmen auf diesem Planeten es kann, dann INEOS.“

    Nach Schätzungen verbleiben 30 bis 40 Jahre an Produktion – und geschätzte 24 Milliarden Barrel Öl –, doch das Office for Budget Responsibility prognostiziert einen Rückgang der Einnahmen aus der Erdölgewinnung von 38 Prozent bis 2017/2018.

    Der britische Schatzkanzler George Osborne gab kürzlich Hilfsmaßnahmen im Wert von 1,3 Milliarden britischen Pfund über fünf Jahre bekannt, um die „erlahmende“ Produktion in der Nordsee bis zum Ende des Jahrzehnts um 15 Prozent zu steigern, und er plant ferner, neue Explorationsarbeiten teilweise zu finanzieren, um zur Erhöhung der Reserven der Region beizutragen.

    Die Öl- und Gasindustrie ist sich dessen bewusst, dass sie die Betriebskosten um Milliarden senken und die Effizienz der Produktion steigern muss, will sie wettbewerbsfähig bleiben.

    Die hohen Kosten dieser Wirtschaftsgüter wurden schonungslos aufgedeckt, als die Ölpreise plötzlich von 110 US-Dollar pro Barrel auf 60 US-Dollar, dann wiederum Ende des Jahres 2015 unter 40 US-Dollar fielen.

    Geir, der die vergangenen drei Jahre am INEOS-Standort Grangemouth verbracht hat, ist auf die Ereignisse im Jahr 2016 gespannt.

    „Zunächst müssen wir in jeder Hinsicht über das Geschäft Bescheid wissen“, sagte er. „Momentan habe ich das Gefühl, als hätte ich aufgrund dessen, was INEOS bereits erreicht hat, einen Fuß auf festem Boden und einen Fuß auf unsicherem Gelände, wo wir vorsichtig sein und lernen müssen, da es mit Exploration und unterirdischem Bereich, Geologie und Seismologie Elemente gibt, die für uns alle neu sind.“

    Aber bis Ende Januar 2016 wird er über einen soliden Plan für die Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs verfügen, der INEOS Capital vorgelegt wird.

    Die Beschäftigten, die mit dem Verkauf des LetterOne-Konzerns zu INEOS kamen, blicken optimistisch in die Zukunft.

    „Nach all der Ungewissheit gibt es ein Gefühl der Erleichterung“, merkte er an. „Es besteht eine sehr positive Erwartung, denn wir wissen, wir wollen die Assets betreiben und weiterentwickeln. Wir haben uns langfristig darauf eingelassen.“

    Dem stimmt Adrian Coker, Leiter der Abteilung Exploration and New Business bei INEOS Breagh, zu.

    „Wir haben gewissermaßen einen zweijährigen Verkaufsprozess hinter uns“, erklärte er. „Erst an LetterOne und dann einen forcierten Weiterverkauf an INEOS. Wir sind also ziemlich froh, dass wir endlich weitermachen und das normale Geschäft wieder aufnehmen können.“

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe hat das Team bereits kennengelernt.

    „Im Vergleich zu vielen, die der Nordsee den Rücken zukehren, schwimmt er gegen den Strom, aber für jemanden mit einer unternehmerischen Einstellung zu den Dingen gibt es hier Einiges zu gewinnen“, sagte Adrian.

    Das vorhandene, äußerst erfahrene Managementteam bei DEAs britischem Unternehmen bleibt bestehen und wird das Geschäft in vergleichbarer Form wie alle anderen Unternehmen von INEOS betreiben.

    „Viele Eingriffe von der Zentrale wird es nicht geben“, gab Jim an. „Es wird ein eigenständiger Bereich sein, und das Management wird mit dem Betreiben dieses Unternehmens beauftragt.“

    Für INEOS ist dies ein kühner Schritt in eine neue Welt, aber je nachdem, wie sich dieses Projekt entwickelt, hat es das Potenzial, das Unternehmen in derselben Form zu verändern wie die Übernahme von INNOVENE durch INEOS im Jahr 2005.

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    INEOS Breagh

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    7 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Das neun milliarden-us dollar-geschäft

    Der Erwerb der Gasfelder in der Nordsee markiert einen wichtigen Moment in INEOS‘ Firmengeschichte. Doch es ist nicht das erste Mal, dass INEOS das anscheinend Unmögliche erreicht hat. Vor zehn Jahren brachte es neun Milliarden US-Dollar auf, um BPs riesiges Chemikalienunternehmen INNOVENE zu erwerben. Mit diesem bahnbrechenden Deal änderte sich INEOS‘ Gesicht über Nacht

    Das war das Jahr 2005.

    Die Welt befürchtete, eine Vogelgrippenpandemie stünde unmittelbar bevor, da sich Krankheitsfälle von Asien nach Europa ausbreiteten, Millionen trauerten um Papst Johannes Paul II. und Saddam Hussein wurde vor Gericht gestellt.

    INEOS‘ Geschäfte gingen gut. Es erzielte einen Umsatz von mehr als acht Milliarden US-Dollar pro Jahr und beschäftigte an 20 Standorten weltweit mehr als 7.500 Menschen.

    Doch INEOS Capital hatte größere Ambitionen, wollte investieren.

    BP plante, INNOVENE, sein riesiges Chemikaliengeschäft, an die New Yorker Börse zu bringen. Doch INEOS überzeugte dessen Managementteam, die Olefine-, Derivate- und Raffinerie-Tochtergesellschaft stattdessen für neun Milliarden US-Dollar zu verkaufen.

    Es war ein enormer Einsatz und der Deal wurde vereinbart, ohne viele Standorte zu besichtigen.

    Dieser kühne Schritt katapultierte INEOS in die Liga der großen globalen petrochemischen Unternehmen.

    INNOVENE verfügte über 8.000 Beschäftigte und 26 Produktionsstandorte in Amerika, Kanada, im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien.

    „Durch das Geschäft wurde INEOS, das bis dahin außergewöhnliche Zurückhaltung geübt hatte, in die Reihe der hochrangigen globalen Chemieunternehmen befördert“, sagte Patricia Short, Journalistin bei der Chemical & Engineering News.

    Nach der Übernahme erzielten die zusammengelegten Unternehmen einen Umsatz von mehr als 30 Milliarden US-Dollar, wodurch INEOS zum viertgrößten Petrochemieunternehmen der Welt wurde.

    Jim Ratcliffe beschrieb das Geschäft – die größte Veräußerung, die BP jemals vorgenommen hat – als „transformative Übernahme“.

    Über Nacht war der Umfang seines Unternehmens mehr als doppelt so groß.

    Die Übernahme, die die Raffinerien in Lavéra und Grangemouth einschloss, vervollständigte INEOS‘ Portfolio an Ethylen- und Propylenderivaten.

    David Anderson, President der Chemical Market Resources, Inc., eine Unternehmensberatung mit Sitz in Houston, erinnert sich gut an den Deal.

    „Das war ein kleines Unternehmen, das es mit den Großen aufnahm“, sagte er. „Es war der Guppy, der den Wal verschluckt. Niemand glaubte, dass es nicht funktionieren würde. Aber es ging darum, ob das INEOSTeam alle Teile in eine zusammenhängende wirtschaftliche Einheit integrieren kann.“

    Es hätte schrecklich schief gehen können. Aber das tat es nicht.

    INEOS hatte sich schließlich daran gewöhnt, bei Firmen wie ICI, BASF und BP nicht mehr gewollte Bereiche zu kaufen, während diese Chemieriesen ihre eigenen Unternehmen umstrukturierten. Wenn irgendein Unternehmen auf diesem Planeten es könnte, dann INEOS. INEOS fragte sich lediglich, ob es die Gewinne (EBITDA) der von ihm übernommenen Unternehmen in fünf Jahren verdoppeln könnte.

    Dies entsprach nicht ganz der Ansicht derer, die zu diesem Zeitpunkt für INNOVENE arbeiteten. Bob Sokol, heute Chief Financial Officer von C2 Derivatives, hatte von INEOS gehört, aber sah es als kleines, auf Europa fokussiertes Chemieunternehmen an.

    „Ich habe es niemals für ein Unternehmen gehalten, das so etwas wie die INNOVENEÜbernahme im Umfang von neun Milliarden US-Dollar zustande bringen könnte“, sagte er.

    Er merkte an, dass sich die Beschäftigten von INNOVENE der bevorstehenden Änderungen bewusst waren.

    „Die Beschäftigten bewegten sich in einem Umfeld von Ungewissheit, doch diese Ungewissheit verschob sich von einem Börsengang zur Übernahme durch ein weitgehend unbekanntes Chemieunternehmen über eine 100-prozentige Fremdfinanzierung“, sagte er.

    Dennis Seith, heute Chief Executive Officer von INEOS O&P USA, war Mitglied des Managementteams, das BP für die Gründung von INNOVENE ausgewählt hatte.

    „Ich hatte noch nie von INEOS gehört und es war für die meisten Unternehmen in den USA und für INNOVENE kein geläufiger Name“, erklärte er.

    Doch das enorme Tempo der Veränderungen im Anschluss an die Übernahme ließ den Beschäftigten wenig Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, dass ein kleines Unternehmen gerade einen Giganten aus der Welt der Chemikalien übernommen hatte.

    „Die Angst vor dem Unbekannten führt immer zu einer gewissen Verunsicherung, aber wir mussten einen Job erledigen, und die Arbeit war so intensiv, dass wenig Zeit übrig blieb, um sich mit dem, was passierte, zu belasten“, sagte er. „Nach meiner Erinnerung daran war es sowohl berauschend als auch entnervend. Wir hatten die Chance Bürokratie abzubauen, neue Ideen auszuprobieren, unternehmerisch zu agieren und für den Erfolg oder das Versagen bei den Geschäften die Verantwortung zu übernehmen.“

    Bei dem Deal übernahm INEOS ein zwölfköpfiges Team von Führungskräften. Innerhalb eines Jahres war nur eine Person geblieben.

    „Das war ich“, sagte Dennis. „Es blieben nur wenige Ebenen im Unternehmen übrig, und die Verantwortung wurde denen übertragen, die bereit waren, sie zu übernehmen. Viele fühlten sich mit dem Personalabbau, der Reduzierung der Gemeinkosten oder mit dem Vorgehen, in einem Privatunternehmen unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, nicht wohl.“

    BP hatte sich zu einem sehr unbeweglichen, bürokratischen Unternehmen entwickelt, das sich in immer neue Peer Reviews verrannt hatte und unter Unentschlossenheit litt.

    Bei INEOS wurden Vollmachten verschärft und Entscheidungen auf allen Ebenen getroffen. Die Ausgaben auf Unternehmensebene wurden eingeschränkt. Investitionsausgaben wurden sehr viel strenger kontrolliert. Die Beschäftigten wurden aufgefordert, die Kosten um mindestens 25 Prozent zu senken. Das Management begann eine neue Unternehmenskultur einzuführen, bei der die Beschäftigten gebeten wurden, im Geschäftsleben wie „Eigentümer“ zu handeln, wobei Kosten und Entscheidungen für ihre Zukunft von Bedeutung waren.

    „Wir verhielten uns wahrhaftig zielgerichtet und entwickelten die Vision, die wir noch heute für das Unternehmen haben“, sagte Dennis.

    Er war davon überzeugt – und ist es noch immer –, dass die Übernahme das Beste war, was passieren konnte.

    „BPs Chemikalienbereich war ein gutes Unternehmen, war aber mit seiner ausgeprägten Matrixstruktur eindeutig vom Weg abgekommen“, erklärte Dennis. „INEOS gab uns die Möglichkeit, ein Unternehmen wirklich zu führen und gemeinsam mit sehr talentierten Personen auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten. Die Bemühungen jedes einzelnen Beschäftigten sind wichtig und verändern etwas. Grenzen waren uns lediglich durch unsere eigene Kreativität und durch unsere Entscheidung gesetzt, wie wir für unsere Ressourcen Prioritäten setzen.“

    Joe Walton, derzeit Business Director von INEOS Oligomers, arbeitete auch bei BP INNOVENE.

    „Einige meiner Kolleginnen und Kollegen bei BP waren sehr beunruhigt darüber, die angenommene Stabilität eines Großkonzerns wie BP für ein fremdfinanziertes Unternehmen wie INEOS hinter sich zu lassen“, sagte er. „Geht man jedoch zehn Jahre in INEOS‘ Firmengeschichte zurück und vergleicht INEOS mit BP, war diese Ansicht falsch.“

    Joe war bei BP für die Optimierung des globalen Geschäfts nur für die Bereiche Linear Alpha Olefins (LAO) und Polyalpha Olefins (PAO) verantwortlich.

    Nach der Übernahme vergrößerte sich sein Aufgabengebiet, ihm wurde die Verantwortung für das Management, den Verkauf und die Technologie des Oligomer-Geschäfts übertragen.

    „Viele meiner Kunden wollten wissen, wie es sei, für INEOS statt für BP zu arbeiten“, erklärte er. „Ich erzählte ihnen immer, dass ich als Business Manager bei BP 60 Prozent meiner Zeit damit verbracht habe, den Geschäftsbereich zu leiten, und 40 Prozent mit der Beantwortung von Fragen zentraler Abteilungen, die nicht zur Wertschöpfung beitrugen. Bei INEOS verbringe ich mehr als 90 Prozent meiner Zeit damit, das Geschäft aktiv zu leiten.“

    Nur wenige Wochen nach der Übernahme gründete INEOS sieben neue Geschäftsbereiche, die Raffinerien, Olefine, Polyolefine, Olefine und Polymere in den USA, Nitrile, Technologien und Oligomere umfassten.

    INNOVENE gab es nicht mehr. Nun gab es INEOS Nitriles, INEOS Olefins und INEOS Polyolefins in Europa, INEOS Olefins & Polymers USA, INEOS Oligomers, INEOS Refining und INEOS Technologies, jeweils mit einem eigenen fokussierten Team.

    Im selben Jahr wurde Jim von Management Today zum besten Unternehmer Großbritanniens gewählt, vor Charles Dunstone von Carphone Warehouse und Simon Nixon, Gründer von Moneysupermarket.com.

    Die Wirtschaftszeitung beschrieb Ratcliffe als „Antwort der chemischen Industrie auf den Stahlmagnaten Lakshmi Mittal“.

    In den ersten zehn Jahren hat INEOS mehr als 20 Akquisitionen getätigt. Doch der INNOVENE-Deal wird immer das Geschäft bleiben, das das Gesicht von INEOS für immer verändert hat.

    Mit Blick auf die Zukunft drängt sich das Gefühl auf, dass die Übernahme der Gasfelder in der Nordsee eine ganz ähnliche Wirkung haben könnte.

     

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    Fliegender start

    INEOS bewundert inspirierte Menschen, besonders wenn sie bereit sind, es mit der Welt aufzunehmen

    ES ergab sich die Chance, Studierende des Velocipede-Teams der Universität Liverpool zu unterstützen, das schnellste Fahrrad der Welt zu bauen – und eine Gelegenheit wie diese lässt sich INEOS nicht entgehen.

    Als die Studierenden für Maschinenbau der Universität Liverpool im Vereinigten Königreich still an ihrem Speed Bike ARION1 arbeiteten, war INEOS bereit dazu, sie und ihr unglaubliches Gefährt zum „World Human Powered Speed Challenge“ nach Amerika zu fliegen.

    „Mir war klar, dass es hier um etwas ging, das INEOS gerne unterstützen würde, da es Sport, Technik, Unternehmergeist und ein kleines, unerfahrenes Team vereinte, das bereit war, es mit der Welt aufzunehmen“, sagte Iain Hogan, CEO von INEOS O&P South. „Für die Konstruktion und den Bau hatten die Studierenden ausreichend Sponsorengeld, doch anfangs wollten sie unsere Hilfe nicht, da sie sich nicht sicher waren, ob ihr Gefährt den Rekord erreichen könnte.“

    Doch je mehr Tests auf der Teststrecke Bruntingthorpe durchgeführt wurden, desto klarer wurde den 16 Studierenden, unter ihnen Ians Sohn Ben, Leiter des Teams, es könnte menschenmöglich sein, den Weltrekord von 133,78 km/h zu brechen, und deshalb wandten sie sich an INEOS.

    Was die Studierenden dringend benötigten, war ein Unternehmen mit dem erforderlichen Wissen und der notwendigen Erfahrung, um das Fahrrad und das ganze Team mitten in die Wüste Nevadas und zurück zu transportieren.

    „Ohne die Unterstützung von INEOS hätte das Team es nicht zum Wettbewerb geschafft“, sagte Ben. „INEOS kümmerte sich um die logistische Organisation, um unseren riesigen Flugkoffer, der einem kleinen Wohnwagen ähnelt, die Strecke von zu Hause in Liverpool bis mitten in die Wüste zu transportieren – und dann sicher wieder zurück. Es war wichtig, dass unser Transportkoffer, der das Fahrrad und alle unsere Werkzeuge enthielt, rechtzeitig und intakt eintraf. Wir brauchten ein Unternehmen, das genau wusste, was es tat.“

     

    David Thompson, Chief Operating Officer von INEOS Trading and Shipping, war der Mann, der zur Unterstützung des Teams gerufen wurde. Sein Team importiert und exportiert tagtäglich Materialien aus den USA und in die USA.

    „Es hätte ein logistischer Albtraum werden können“, bemerkte er. „Doch wir kannten den Umgang mit dem Zoll in den USA und in Europa um sicherzustellen, dass das Fahrrad, alle Ersatzteile und die Ausrüstung für die Instandhaltung ohne Verzögerung in die USA eingeführt werden konnten und wir den Prozess anschließend zurück nach Europa umkehren konnten.“

    Das Geschwindigkeitsfahrzeug ARION 1, mit einer Hülle aus Carbon, mit der die Luft geradezu durchschnitten wird, hatte bei Tests Geschwindigkeiten von mehr als 80 km/h erreicht.

    „Verbundwerkstoff aus Karbon war das ideale Material für die Fahrzeugherstellung, weil man ihn zu fast allen gewünschten Formen verarbeiten kann“, erklärte Ben. „Also machten wir es so.“

    Nur mithilfe einer auf der Kapsel montierten winzigen Videokamera kann der Fahrradfahrende sehen, wohin er fährt, weshalb Lenken besonders schwierig ist.

    „Du musst dir vorstellen, du fährst auf einem Motorrad und kannst dabei nur durch dein Mobiltelefon sehen“, erklärte Ben. „Und wenn man nur so die Außenwelt sehen kann und keine Belüftung hat, wird‘s echt eng. Zum Glück dauert die Fahrt nur etwa sieben Minuten darin, es ist also auszuhalten.“

    Trotz der Kosten des Fahrrads in Höhe von 150.000 britischen Pfund ist die Fahrt alles andere als bequem.

    „Es ist extrem laut drinnen und hört sich fast wie ein Düsentriebwerk an“, erläuterte Ben. „Alle Ketten- und Rädergeräusche hallen im Inneren der Hülle wider. Wir hatten häufig Probleme, uns über Funk zu verständigen.“

    Das Fahrrad hatte ähnlich wie ein normales Fahrrad sechs Gänge, eben nur viel größer. „Der vordere Kettenkranz hatte 104 Zähne“, sagte Ben.

    Der Fahrer des ARION1 betätigte die Gangschaltung nur, wenn ihm das Fahrrad dies vorgab.

    Das Team hatte fast zwei Jahre an der Fertigstellung des Fahrrads gearbeitet.

    „Es wurde eine Obsession“, sagte Ben. „Das Team machte in diesem Jahr keine Sommerpause. Wir blieben an der Universität und arbeiteten sieben Tage die Woche, um es fertig zu kriegen.“

    Die „World Human Powered Speed Challenge“ findet jedes Jahr auf der Route 305 statt – ein acht Kilometer langer Straßenabschnitt mitten in der Wüste Nevadas.

    Teams aus aller Welt melden Fahrzeuge an, die sie selbst konstruiert und gebaut haben.

    Die Beschleunigung und der Versuch, am schnellsten zu fahren, ist eine Sache.

    Abzubremsen eine andere.

    „Bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h ist das Abbremsen schwierig“, erklärte Ben. „Am Ende der Rennstrecke bleibt ein Fahrweg von eineinhalb Kilometern, um das Fahrrad anzuhalten. Da der Fahrer nicht aufrecht stehen kann, wenn das Fahrrad anhält, muss das Team das Fahrrad erwischen, solange es sich noch bewegt. Das allein erfordert einiges Geschick.“

    Auch wenn das britische Team den Weltgeschwindigkeitsrekord nicht gebrochen hat, stellten die beiden Fahrer den 13 Jahre alten britischen Geschwindigkeitsrekord dreimal ein.

    Ken Buckley war der Erste. Er erreichte 112,2 km/h, dann erhöhte sein Mitfahrer David Collins, ein Doktorand, auf 113,6 km/h, woraufhin Ken 121,2 km/h erreichte – und dabei ausreichend Energie erzeugte, um einen Wasserkessel zum Kochen zu bringen.

    „Es ist eine beachtliche Leistung, den britischen Rekord um fast 13 km/h zu übertreffen“, sagte Ben.

    Besonders beeindruckend war bei Kens Rekordfahrt, dass er auf 121,2 km/h erhöhte, nachdem er nur 15 Stunden vorher bei 88 km/h schlimm gestürzt war, als er wegen eines plötzlichen Windstoßes und einer unverhofften Unebenheit auf der Straße die Kontrolle über sein Fahrrad verlor.

    „Wind und Wetter sind zwei große Risikofaktoren“, sagte Ben. „Bei einer Rennstrecke von dieser Länge kann der Wind in völlig verschiedene Richtungen drehen, und der Fahrer wird davon überrascht. Hätte Ken gesagt, er wolle an diesem Punkt aufhören, hätten wir das nachvollziehen können, aber er war entschlossen, es nochmals zu versuchen.“

    Und Entschlossenheit stellt einen der Gründe dar, warum er aus den vielen Hoffnungsträgern ausgewählt wurde.

    Die Fahrer brauchten auch einen ausgezeichneten Gleichgewichtssinn, während sie im Fahrrad lagen.

    „Im Grunde genommen muss man das Fahrradfahren neu lernen, weil es so anders ist“, meinte Robert McKenzie, der das Projekt nach Bens Examen nun übernommen hat.

    Und die Fahrer brauchten Mut.

    „Im Fahrrad ist es dunkel und eng, man ist außerdem angegurtet und soll so schnell man kann in die Pedale treten“, sagte er.

    Zum Glück wurde Ken beim Sturz nicht verletzt, aber die Hülle und Lenkung waren beschädigt, weshalb das britische Team die Nacht durcharbeiten musste, um seinen Fahrern zu ermöglichen, erneut Rekorde zu brechen.

    Auch wenn das britische Team mit dem kanadischen Team, dessen Konstrukteur und Fahrer Todd Reichert mit 137,07 km/h einen neuen Weltrekord aufstellte, nicht gleichziehen konnte, hat es sich dies für das nächste Jahr zum Ziel gesetzt.

    ARION 2 wird kleiner, leichter und stabiler sein.

    „Wir haben bei unserem ersten Versuch einen britischen Rekord aufgestellt. Und wenn wir eines Tages den Weltrekord nach Hause holen können, wäre das unglaublich“, meinte Ken.

    Und INEOS wird wieder dabei sein, um den zweiten Versuch zu unterstützen.

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    Arion 1

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    Elemente der gefahr

    Was treibt jemanden an, der Beste der Welt sein zu wollen? INCH sprach mit Steve Nash, Diplomelektroingenieur am INEOS-Standort Runcorn im Vereinigten Königreich. Seit Jahren greift er nach den Sternen

    ES war eine einmalige Erfahrung.

    Als Steve Nash mit dem Gleitschirm in 2.478 Metern Höhe den Nufenenpass in der Schweiz überfliegt, geriet er über dem Gletscher in Turbulenzen.

    „Ich verlor so schnell an Höhe, dass ich dachte, ich hätte mich vom Gleitschirm gelöst“, berichtete er. „Es war, als würde ich in einem tosenden Wasserfall fliegen.“

    Während er sich mit acht Metern pro Sekunde der Erde näherte, kämpfte er darum, die Kontrolle über seinen zusammenfallenden Gleitschirm zu erlangen und ruhig zu bleiben.

    „Zum Glück war ich darauf trainiert, so einer Situation zu entkommen“, sagte er. „Trotzdem war ich unglaublich erleichtert, nach diesem Flug wieder auf festem Boden zu stehen.“

    Diese Beinahekatastrophe hielt ihn nicht davon ab, am nächsten Tag um fünf Uhr morgens aufzustehen, um seine epische Reise über die Alpen fortzusetzen. Und darum geht‘s. Das unterscheidet Erfolgsmenschen vom Rest – oder um es mit den Worten Sir Edmund Hillarys, der den Everest bezwang, auszudrücken: „Wir bezwingen nicht den Berg, sondern uns selbst.“

    Steve nahm an „The Red Bull X-Alps“ teil, einer der härtesten Wettbewerbe der Welt.

    Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer – und alle zwei Jahre gibt es nur etwa 32 internationale Paraglider, die mutig und fit genug sind, um teilzunehmen – sind mit sturzflutartigem Regen, Turbulenzen, Stürmen, starkem Gegenwind, extremer Helligkeit und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konfrontiert, wenn sie von Salzburg in Österreich über Deutschland, Italien, die Schweiz und Frankreich nach Monaco wandern, laufen und fliegen.

    Die Route ist nicht festgelegt. Die Athlet/innen müssen zehn „Kontrollpunkte“ passieren, meistens berühmte Berge, doch sie können selbst entscheiden, wie sie dorthin gelangen.

    In diesem Jahr gewann die Schweizer Gleitschirmlegende Christian Maurer den Wettbewerb, der vom Mozartplatz in Salzburg nach acht Tagen, vier Stunden und 37 Minuten in Monaco landete. Er gewann den Wettbewerb zum vierten Mal.

    Achtundvierzig Stunden später endete 178 km entfernt der Wettbewerb offiziell mit Steve, einziger Brite und mit 52 Jahren ältester Wettbewerbsteilnehmer.

    „Für mich war es die einzigartige Gelegenheit, mich mit den weltbesten Pilotinnen und Piloten zu messen“, sagte er.

    Nachdem Steve im Oktober 2014 ausgewählt worden war, ließ er sich von Fitnessexpert/innen, Ernährungswissenschaftler/innen und ehemaligen Teilnehmer/innen beraten.

    „Alle Teilnehmenden, egal auf welchem Niveau, wollen ihre absolute Bestleistung bringen“, sagte er.

    Aber es ist mehr als nur Schwindelfreiheit erforderlich.

    „Die echten Gefahren haben alle mit dem Wetter zu tun“, erklärte Steve. „Starke Turbulenzen durch thermische Aufwinde können dazu führen, dass sich die Stoffflügel zusammenfalten, und massive Quellwolken sind so gefährlich, dass sogar Passagierflugzeuge ihre Nähe meiden.“

    Was die Teilnehmenden von anderen unterscheidet, ist die Fähigkeit, unter Bedingungen zu fliegen, welche die meisten Paraglider niemals als sicher einschätzen würden.

    „Die wirklich weltbesten Paraglider sind Expert/innen darin, ungünstiges Wetter für sich zu nutzen und das Beste daraus zu machen“, erklärte Steve. „Das ist wichtig, da der Wettbewerb fast ausschließlich in der Luft gewonnen wird.“

    Steve hat zuletzt vor vier Jahren am Wettbewerb teilgenommen, wurde aber disqualifiziert, da er acht Meter in den verbotenen Luftraum in der Nähe des Flughafens Locarno geflogen war.

    „Ich wäre vorher nie in verbotenen Luftraum geflogen, doch treibt man sich selbst an physische und mentale Grenzen, bedingt dies, dass das klare Denkvermögen beeinträchtigt ist“, erklärte Steve.

    Dieses Jahr hatte er keinerlei Absicht, denselben Fehler zu wiederholen. Und das tat er auch nicht.

    An einem guten Tag hob er buchstäblich ab und brachte mehr als 130 Kilometer in der Luft und 70 Kilometer zu Fuß hinter sich.

    An einem schlechten Tag war er gezwungen, mit einem neun Kilogramm schweren Rucksack zu laufen oder zu wandern.

    „Den schlimmsten Flugtag erlebte ich in Zermatt, wo ich aufgrund sehr schwieriger Flugbedingungen bedingt durch starken Wind auf der Kurslinie nach Monaco mich tatsächlich rückwärts bewegte“, sagte er.

    Der Wettbewerb Red Bull X-Alps fordert seinen Tribut vom Körper, da Schlafmangel zu Erschöpfung führt.

    „Ich erinnere mich daran, dass man mich fragte, was ich essen wollte, und ich konnte damit nichts anfangen“, erzählte er.

    Außerdem verlor er etwa fünf Prozent seines Körpergewichts, obwohl er täglich 4.500 Kalorien zu sich nahm.

    Die Wettbewerber/innen dürfen von 5 bis 22.30 Uhr wandern und von 6 bis 21 Uhr paragliden.

    „Ich bin oft Punkt 6 Uhr morgens von sehr hohen Bergen gestartet“, sagte er.

    Eine der außergewöhnlichen Seiten des Wettbewerbs ist, dass Zuschauer/innen jede Bewegung der Sportler/innen online verfolgen können. Dazu gehörte Steves unvorhergesehene Landung auf dem Rasen eines Gartens in der Nähe der schweizerisch-französischen Grenze.

    „Der Besitzer kam aus seiner Villa, um zu sehen, ob es mir gut ging und ich einen Drink brauchte“, erzählte er.

    Steve begann mit dem Paragliden 1990 in Nordwales, wo der höchste Gipfel gerade einmal 1.085 Meter hoch ist.

    „Paragliden bedeutet für mich Freiheit“, sagte er. „Man kann mehr als hundert Kilometer gleiten, ohne eine Ahnung zu haben, wo du landest oder wie du zum Startplatz zurückkehrst.“

    Er hält sich fit, indem er meistens von zu Hause zu seinem Arbeitsplatz am INEOS-Standort Runcorn läuft oder Fahrrad fährt.

    Als sein Arbeitgeber verstand INEOS, was ihn antreibt und gewährte ihm unbezahlten Urlaub, damit er im Winter in Brasilien trainieren und als Vorbereitung zum Wettbewerb zwei Monate in den Alpen verbringen konnte.

    „Nur wenige Arbeitgeber würden diese Flexibilität erlauben“, sagte er. „Doch INEOS glaubt daran, dass es allen nützt, wenn man sich fit hält, da fitte Beschäftigte seltener krank werden.“

    Möchte er also 2017 erneut am Wettbewerb teilnehmen?

    „Unbedingt“, sagte er. „Dieser Wettbewerb entspricht den Vorstellungen jedes Paragliders, der jemals davon geträumt hat, eine Bergkette zu überfliegen, die so atemberaubend schön ist wie die Alpen. Er ist mit keinem anderen Langstreckenwettbewerb zu vergleichen. Nachdem ich es zweimal versucht und dieses Mal fast geschafft habe, kann ich nicht anders als zu denken: Aller guten Dinge sind drei.“

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    Steve Nash Im Profil

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    www.redbullxalps.com

    www.redbullxalps.com/athletes/profile/steve-nash

    6 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    INEOS erhält konzession für die exploration von schiefergasvorkommen im vereinigten königreich

    INEOS ist nun der größte Player in der britischen Schiefergasindustrie. Schneller Erfolg für ein Unternehmen, das erst 2014 damit begann, seine Optionen zu sondieren

    Die britische Regierung hat INEOS die Genehmigung erteilt, weite Teile von England auf Schiefergasvorkommen zu untersuchen.

    Die Bekanntgabe des Ministeriums für Energie und Klimawandel bedeutet, dass INEOS nun Lizenzen besitzt, um eine Million Acre an potenziellen Schiefergasreserven zu erkunden.

    „Wir sind nun der größte Player in der britischen Schiefergasindustrie und werden eindeutig als verlässlich angesehen“, sagte Gary Haywood, CEO von INEOS Shale.

    Großbritannien ist gegenwärtig einer der teuersten Orte weltweit für die Herstellung von Petrochemikalien.

    Doch INEOS glaubt daran, dass eine einheimische Schiefergasindustrie die Kraft besitzt, die Produktion in Großbritannien zu revolutionieren, dem Vereinigten Königreich erstmals seit vielen Jahren Energiesicherheit zu geben und Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen.

    „Wir haben mit eigenen Augen gesehen, was dies für die US-Wirtschaft bewirkt hat“, kommentierte Gary. „Schiefergas ist eine einmalige Chance, die sich das Vereinigte Königreich nicht entgehen lassen darf. Das Nordsee-Öl hat für das Vereinigte Königreich großen Reichtum geschaffen. So kann es auch beim Schiefergas sein.“

    Die meisten der 21 Lizenzen, die INEOS im Dezember 2015 erteilt wurden, befinden sich in Regionen, die auf eine Bergbau- bzw. Industrietradition zurückblicken, zum Beispiel Bereiche in der Nähe der INEOS-Standorte Runcorn, Hull und Newton Aycliffe.

    „Wir freuen uns sehr, dass die britische Regierung entschlossen ist, mit dieser spannenden neuen Industrie voranzukommen“, sagte INEOSVorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

    INEOS Shale ist der Geschäftsbereich von INEOS, der sich auf dem Festland mit der Erdöl- und Gasexploration und -produktion befasst. Der Bereich machte im August 2014 seinen ersten Schritt in die Sparte Schiefergasexploration, als er von Dart Energy einen Anteil an einer Lizenz für Erdölexploration und -entwicklung erwarb.

    Seitdem ist er rapide gewachsen. Im März 2015 traf es eine Vereinbarung mit IGas, die ihm Zugang zu fast einer Viertelmillion Acre von potenziellen Schiefergasreserven in Schottland verschaffte. Daran schloss sich unmittelbar die Genehmigung der Regierung an, Teile der East Midlands auf Schiefergasvorkommen zu erkunden.

    Doch es war die jüngste Bekanntgabe – die Vergabe weiterer 21 Konzessionen –, die das INEOS-Team besonders freute.

    „Unsere Überzeugung, dass wir das richtige Unternehmen für die Gewinnung von Schiefergas im Vereinigten Königreich sind, wird dadurch gestützt, dass uns so viele Konzessionen erteilt wurden“, sagte Gary. „Bei Schiefergas geht es bei uns nicht um kurzfristige Spekulation, sondern darum, unsere Produktionsbasis zu sichern, die Tausende von Arbeitsplätzen in regionalen Ökonomien schaffen wird, viele davon im Norden Englands und in Schottland.“

    INEOS‘ Entscheidung, im Vereinigten Königreich die Exploration von Schiefergasvorkommen zu verfolgen, hat wenig überraschend zu einem Kollisionskurs mit Umweltschützer/innen und Protestgruppen geführt.

    Die Gegner/innen des Fracking behaupten, es sei gefährlich und umweltzerstörend, löse Erdbeben aus, verunreinige Trinkwasser und Luft.

    Die Befürworter/innen führen an, es sei – bei ordnungsgemäßer Durchführung – sicher, biete Ländern eine wertvolle inländische Ressource, schaffe Arbeitsplätze, unterstütze die Produktion und trage dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren, indem es die Kohle ersetzt, die doppelt so viel CO2 emittiert wie Gas.

    Im Laufe des Jahres 2015 traf sich INEOS mit Bewohner/innen vor Ort im Rahmen gemeinsamer Bemühungen, die Fakten rund um die Entwicklung von Schiefergas zu erläutern und alle Fragen zu beantworten, die Menschen in den schottischen Gemeinden stellten, die in einem unserer Lizenzgebiete leben oder arbeiten.

    „Es wird immer einen harten Kern von Gegnerinnen und Gegnern geben, der die Erschließung fossiler Brennstoffe aus philosophischen Gründen ablehnt, auch wenn das Schiefergas nur die Hälfte der CO2-Bilanz von Kohle aufweist“, sagte Gary. „Doch viele Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort fürchten die Erschließung von Schiefergas aus lokal bedingten Gründen – und diese Menschen will INEOS ansprechen, um sie in Bezug auf die Auswirkungen der Schiefergasentwicklung zu beruhigen. Unserer Ansicht nach stehen die meisten Menschen der Entwicklung von Schiefergas aufgeschlossen gegenüber, wünschen sich aber mehr Information.“

    Er fügte hinzu: „Entscheidend ist, den Menschen zu versichern, dass die Industrie verantwortlich und ohne langfristige Schäden an der Umwelt oder Beeinträchtigung ihres Lebensstils handelt. Ebenso ist es von wesentlicher Bedeutung, überzeugende Argumente dafür zu liefern, warum die Entwicklung von Schiefergas für die Gemeinden und für das Land vorteilhaft ist.“

    INEOS hat sich verpflichtet, alle lokalen Gemeinden umfassend zu beraten, und wird sechs Prozent der Einnahmen mit Eigentümer/innen von Häusern und Grundstücken sowie den in der Nähe der Schiefergasbohrlöcher gelegenen Gemeinden teilen.*

    „Wir wollen die Vision verwirklichen, dass die Gemeinden am Gewinn beteiligt werden müssen, damit sie sich erfolgreich weiterentwickeln können“, sagte Jim.

    Mit INEOS exklusiv arbeiten die drei weltweit führenden Pioniere, welche die Entwicklung des ersten privatwirtschaftlich genutzten Schiefergasvorkommens in den USA, das Barnett- Schiefergebiet, geleitet haben.

    Der Erdölingenieur Nick Steinsberger und die Geologen Kent Bowker und Dan Steward haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche.

    „Sie haben tausende Schiefergasbohrlöcher gebohrt, ohne auf große Probleme zu stoßen, und beraten INEOS, wie man am besten einen sicheren Zugang zu Großbritanniens gewaltigen Reserven erhält“, erklärte Gary.

    Im Unterschied zu vielen Explorationsunternehmen kann INEOS Schiefergas sowohl als Rohmaterial als auch als Energiequelle nutzen. Das heißt, Schiefergas könnte zudem dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von INEOS‘ Produktionsstandorten überall im Vereinigten Königreich auf Jahre hinaus zu stärken.

    *Vier Prozent an Eigentümer/innen von Häusern und Grundstücken direkt oberhalb der Bohrlöcher und zwei Prozent an die größeren Gemeinden

     

    5 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Eiserner wille

    Abraham Lincoln sagte, willst du den Charakter eines Mannes kennenlernen, gib ihm Macht.Sport ist ein ebenso guter Indikator, wie INCH feststellte

    DER Weg, ein/e Meister/in zu werden, ist mit großen Opfern verbunden.

    Das ist häufig die Meinung von Außenstehenden.

    Für den Amerikaner Bart Conner, einer der großartigsten Turner, der jemals an Olympischen Spielen teilnahm, sieht nichts davon als Opfer an.

    „Es ging einfach um Entscheidungen“, sagte er. „Ich hatte nie das Gefühl, dass mir etwas fehlte, nur dass ich mich für etwas Anderes entschieden hatte.“

    Der Olympionike Josh Davis, der 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta Geschichte schrieb, als er von allen Ländern und allen Sportarten als einziger drei Goldmedaillen gewann, sagte, das Einzige, was er aufgegeben habe, sei Mittelmäßigkeit.

    Eleanor Haresign, Tochter vom INEOS-Beschäftigten Cliff Haresign, kann diese Einstellung verstehen. Sie gewann ihr erstes Iron Distance Event – 1,9 km Schwimmen, 90 km Fahrradfahren und 21 km Laufen – beim zweiten Versuch im Alter von 35 Jahren.

    „Was für einige ein Opfer darstellt, ist für andere keines“, sagte sie. „Früh aufstehen, früh schlafen gehen, gesellige Veranstaltungen verpassen, die Sorge, sich zu erkälten und das Gefühl, erschöpft und keine Lust auf Kontakte zu haben – all dies kommt häufig vor. Aber für das Gefühl, zu gewinnen oder gut abzuschneiden, ist all dies der Mühe wert und führt dazu, dass du noch mehr erreichen willst.“

    Kurz gesagt, du musst es wollen, die oder der Beste zu sein.

    „Du musst dich fragen, wie groß dein Wunsch ist, weil sogar die Profisportlerinnen und Profisportler Schmerzen haben“, sagte sie. „Häufig hilft es, sich daran zu erinnern, dass es viele Menschen gibt, die es sich in ihrem Leben nicht aussuchen können, Schmerzen zu haben. Ich habe Glück, dass ich an Wettbewerben intensiv teilnehmen, den Schmerz bereitwillig annehmen und die Grenzen dessen überschreiten kann, was ich für möglich hielt.“

    Sie sagte aber auch, es erforderte mehr als nur den Wunsch.

    „Es gibt bestimmte Charakteristika, die notwendig sind, um der oder die Beste zu werden, und nicht alle sind dazu bereit, sie zu akzeptieren. Man muss körperlich in einem hervorragenden Zustand sein, um zu gewinnen, doch physische Stärke ist nicht ausreichend, um eine Gewinnerin oder ein Gewinner zu sein. Man muss tief in seine mentalen Reserven eintauchen, um sich über die physiologischen Symptome wie Erschöpfung oder Schmerzen hinwegzusetzen.“

    Um die Besten zu schlagen, muss man konzentrierter, fitter, organisierter und besser vorbereitet sein. Man benötigt Willenskraft, Entschlossenheit, Disziplin, Engagement und Dynamik. Menschen wie Eleanor, die zudem halbtags arbeiten, um über die Runden zu kommen, müssen auch in der Lage sein, ihre Zeit effektiv zu planen. „Manchmal fragen sich die Leute, wie ich Arbeit, Leben und Training unter einen Hut bringe, und sie beschweren sich, dass sie nicht genug Zeit haben, Sport zu treiben, aber ich glaube ihnen nicht“, bemerkte Eleanor, die Umweltberaterin ist. „Man muss nur Möglichkeiten finden, um Sport ins Leben zu integrieren. Was eine Profisportlerin oder einen Profisportler neben dem Talent von Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern unterscheidet, ist die Bereitschaft, Sport in jeden Aspekt des Lebens zu integrieren. Es ist nicht nur das Training. Es sind Entscheidungen hinsichtlich der Ernährung, man muss auf sein Immunsystem achten, genügend schlafen, ausreichend Dehnübungen machen. Alles, was man außerhalb des Trainings tut, wird immer noch hinsichtlich der Auswirkungen auf den sportlichen Erfolg oder den Beitrag dazu bewertet.“ Als nächstes Ziel hat sich Eleanor die Qualifikation für die Ironman World Championships in Hawaii 2016 gesetzt. Um dies zu erreichen, muss sie in den nächsten zehn Monaten drei Ironman-Veranstaltungen und zwei Ironman-Rennen erfolgreich abschließen, um genügend Punkte zu sammeln, damit sie unter die besten 35 der Welt gelangt. Ironman ist eine Herausforderung für die Besten der Besten und zur berühmtesten Ausdauerveranstaltung des Triathlons geworden. Insgesamt stehen etwa 3.000 Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt an, um 3,86 km zu schwimmen, 180 km Fahrrad zu fahren und dann ohne Pause einen Marathon von 42 km zu laufen. Eleanors Vater Cliff sagte, er und seine Frau Carolyn würden alles tun, um ihre Tochter von der Seitenlinie aus zu unterstützen. „Als Eleanor anfing, Plätze auf dem Podium zu erklimmen, merkten wir, dass es für sie ernst ist“, bemerkte er. „Niemand nimmt an diesen Veranstaltungen leichten Herzens teil. Selbst wenn man an diesen Rennen teilnimmt und bis zum Schluss durchhält, erfordert dies große mentale Stärke. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, was es braucht, sie zu gewinnen.“ Eleanor, die an ihrem ersten Triathlon in der Nähe von St. Andrews in Schottland auf einem Mountainbike mit Fahrradkorb bis zum Ende teilnahm, weiß es. Sie meldet sich bei Wettbewerben heute als Profi an. „Triathlon fordert ebenso viel mentales Durchhaltevermögen wie körperliche Stärke, aber genau aus diesem Grund gehe ich immer wieder an den Start“, erklärte sie. „Zwar fordern die Ironman-Veranstaltungen dem Körper ziemlich viel ab, doch sie machen einem auch zutiefst bewusst, was man für eine gesunde Lebensweise tun kann. Man kann einfach von seinem Körper keine Leistung verlangen, wenn man nicht auf Ernährung, Schlaf und Immunsystem achtet.“ Trotz harter Konkurrenz gibt es viel Kameradschaft unter den Athlet/innen und echte Anerkennung und Respekt füreinander. „Draußen auf der Rennstrecke sieht man eine ganz besondere Seite menschlichen Geists“, sagte Eleanor.

     

     

    CHARLIE HÄLT BIS ZUM ENDE DURCH EINE

    Person, die genau weiß, wie schwierig eine Ironman-Veranstaltung sein kann, ist Charlie Webster, Botschafterin der INEOS-Stiftung GO Run for Fun. Die britische TV-Sportmoderatorin beendete ihren ersten vollständigen Ironman Triathlon – den Ironman UK – in sechs Stunden, 20 Minuten und 21 Sekunden. „Bedenkt man, dass ich vor zwei Jahren nicht schwimmen konnte und erst im letzten Jahr mein erstes Fahrrad bekam, war ich überglücklich“, erklärte sie, nachdem sie 3,86 km geschwommen, 180 km Fahrrad gefahren und 42 km gelaufen war. „Das Wetter was so, wie ich es mir nicht wünschte“, sagte sie. „Wir hatten starken Wind, es regnete und war kalt. Doch die Unterstützung war erstaunlich. Ich hatte Mitleid mit den unglaublichen Zuschauerinnen und Zuschauern, die total nass wurden.“

     

    6 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Weltweite kampagne erreicht ziel früher

    Go Run For Fun hat das Ziel sechs Monate schneller als geplant erreicht.

    Die Organisator/innen der weltweiten Laufveranstaltung hatten erhofft, die Zahl hunderttausendste/r Teilnehmer/in bei einer GO Run For Fun-Veranstaltung im Vereinigten Königreich bis Juli 2016 zu erreichen.

    Aber es war Jack Ryan, der in die Geschichtsbücher eingeht, als er beim von INEOS initiierten Spaßlauf als eines von knapp 1.000 Kindern aus 23 Grundschulen im Wavertree Stadion in Liverpool mitmachte.

    Dort feuerte ihn – und die anderen Kinder – der Sprinteuropameister Richard Kilty an.

    „Ich war bei sechs dieser Veranstaltungen überall im Land dabei, und es war wunderschön zu sehen, wie die Kampagne an Umfang und Spannung zunahm“, sagte er. „Es ist ein großer Tag für GO Run for Fun!“

    Go Run For Fun in zahlen

    189 Events wurden im Vereinigten Königreich, auf dem europäischen Kontinent und in den USA veranstaltet

    106.288 Läuferinnen und Läufer haben die Ziellinie überquert

    1.061 Schulen haben an der Kampagne teilgenommen

    74 Sportler/innen waren als inspirierende Botschafter dabei, darunter Colin Jackson und Tanni Grey-Thompson

    2.443 Freiwillige haben mitgeholfen, die Kleinen zum Laufen zu ermutigen

     

    1 minute lesezeit Ausgabe 9
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    Visionärer ansatz

    Was tut man, wenn man ans Ziel gelangt ist? Oder, wie im Fall von INEOS, wenn man das vorgegebene Ziel ein halbes Jahr vorher erreicht? Man setzt sich neue Ziele

    INEOS – angetrieben vom Erfolg der globalen Laufinitiative GO Run For Fun – erweitert seinen Horizont, um bei der Erziehung einer Generation gesunder Kinder zu helfen.

    Es unterstützt die Vision der ehemaligen Schulleiterin Elaine Wyllie, dass jedes Schulkind dazu gebracht wird, täglich zu laufen, um etwas im Kampf gegen Adipositas bei Kindern zu leisten.

    Geplant ist die Einführung eines Bildungsprogramms rund um die preisgekrönten Dart-Cartoons, die Kindern die Bedeutung von gesunder Ernährung und Bewegung vermitteln sollen.

    Elaine leistete für „The Daily Mile“ an ihrer Grundschule im schottischen Stirling Pionierarbeit. In den vergangenen drei Jahren musste jedes Schulkind jeden Tag eine Meile (1,6 km) laufen oder gehen – nur zum Spaß.

    „Laufen ist die Belohnung“, sagte sie.

    Anfangs lag der Schwerpunkt von INEOS und Elaine auf dem Vereinigten Königreich, wo jedes dritte Kind als übergewichtig oder adipös eingestuft wird. Doch letztlich hoffen sie gemeinsam darauf, weltweit eine Wirkung zu erzielen.

    „Elaines Leidenschaft, Motivation und Begeisterung sind ansteckend“, bemerkte Ian Fyfe, HR Director der INEOS-Gruppe, der sie im Sommer bei der Flaggschiffveranstaltung GO Run For Fun im Olympic Park in London kennenlernte.

    Die GO Run For Fun-Veranstaltungen –bisher fanden im Vereinigten Königreich, auf dem europäischen Kontinent und in Amerika fast 200 statt – sind großartige Events und finden in ausgelassener Atmosphäre mit Prominenten statt, die Kinder inspirieren sollen.

    „Gewissermaßen ist The Daily Mile eine tägliche in der Schule abgehaltene GO Run For Fun-Veranstaltung“, sagte Ian.

    Das Ziel beider Veranstaltungen ist dasselbe – und wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Selbstachtung der Kinder aus.

    „Wir beide haben für die Kinder den Anfang gemacht und ihnen gezeigt, wie viel Spaß es macht, im Freien aktiv zu sein, kleine Übungen zu machen und damit fitter und sportlicher zu werden“, sagte er.

    Elaine ist nun in Pension und nicht mehr Schulleiterin der St. Ninians School, wo sie dieses genial einfache System eingeführt hat, nachdem sie erfuhr, wie erschöpft die Schülerinnen und Schüler bereits nach dem Aufwärmen für die wöchentliche Sportstunde waren. Ihre Arbeit ist aber längst noch nicht abgeschlossen.

    Das GO Run For Fun-Team hat kürzlich zu einer Diskussionsrunde in den Queen Elizabeth Olympic Park eingeladen. Thema: Was muss im Vereinigten Königreich getan werden, um die zunehmende Adipositas im Kindesalter anzugehen?

    Elaine gehörte zu den vier Diskussionsteilnehmenden, die Charlie Webster, eine GO Run For Fun-Botschafterin und Fernsehsportmoderatorin, für ein Publikum aus Journalistinnen und Journalisten und Gästen moderierte.

    „Die Kindheit ist der Zeitraum, in dem die richtigen Botschaften zu Fitness und Ernährung verankert werden sollen“, sagte Dr. Paul Sacher, einer der Diskussionsteilnehmenden, der INEOS bei der Produktion von Lehrvideos für Kinder unterstützte. „Verpassen wir diese Chance, erfüllen wir unsere Aufgabe als Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und als Gesellschaft nicht.“

    Alle vier Diskussionsteilnehmenden, zu denen auch Leen Heemskerk, Leiter der INEOS-Stiftung GO Run For Fun, und der „Marathonmann“ Rob Young gehörten, wollen eine Änderung des schulischen Lehrplans im Vereinigten Königreich dahingehend erreichen, dass sportliche Betätigung ab dem Grundschulalter den gleichen Stellenwert erhält wie Mathematik und Englisch.

    „Wir haben ein ernstes Problem da draußen“, sagte Paul. „Heutzutage ist es fast normal, übergewichtig zu sein.“

    In Elaines ehemaliger Schule ist dies nicht der Fall. Kein einziges der 420 Kinder dort ist übergewichtig.

    „Sie sind schlank und beweglich“, erklärte sie. „Und in den Schulstunden aufmerksamer.“

    Sie erzählte der Diskussionsrunde, dass die Schule nicht immer ein Abbild der Gesundheit war.

    2012 besuchte sie, nachdem sie erfahren hatte, wie unsportlich ihre Kinder waren, mit einer Klasse den Sportplatz der Schule und bat sie, eine Runde um den Sportplatz zu laufen. Die meisten schafften gerade eine.

    Vier Wochen später – nach Einführung der „Daily Mile“ – liefen alle von ihnen mehr als eine Meile ohne anzuhalten.

    „Ich wusste, es würde sie fitter machen“, sagte sie. „Doch ich stellte Weiteres fest. Die Kinder hatten strahlende Augen, waren weniger aufsässig, hatten bessere Manieren und schienen glücklicher zu sein. Es verbesserte ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden so sehr, dass sie Laufen jetzt normal finden.”

    In der St. Ninians-Schule verschwendet man keine Zeit darauf, sich Sportklamotten anzuziehen. Die Kinder laufen 15 Minuten lang in der Kleidung, die sie im Klassenraum tragen, und gehen anschließend wieder an die Arbeit.

    „Es kostet nichts und den Kindern gefällt es“, gab sie an. „Man braucht nur Begeisterung, keine Hilfsmittel.“

    Die Stiftung GO Run For Fun teilt einen ganz ähnlichen Ansatz.

    INEOS startete die Initiative im September 2013 mit einer Spende von 1,5 Millionen britischen Pfund über drei Jahre, um Kinder dazu zu bringen, aus Spaß zu laufen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe, selbst leidenschaftlicher Läufer, hatte die Hoffnung, bis Ende Juli 2016 das Ziel von 100.000 Kindern in einer von 100 geplanten Veranstaltungen im Vereinigten Königreich zu erreichen.

    Bis heute wurden fast 200 Veranstaltungen durchgeführt, neben dem Vereinigten Königreich auch auf dem europäischen Kontinent und in Texas, USA. Das 100.000. Kind hat im November 2015 auf der Laufbahn des Wavertree Stadions in Liverpool die Ziellinie überquert – sechs Monate eher als geplant.

    „Wir sind begeistert über die Reaktionen aus aller Welt“, sagte der Leiter der Initiative, John Mayock, dreimaliger Finalist bei den Olympischen Spielen und Medaillengewinner bei den Commonwealth Games. „Es ist fantastisch, in welchem Ausmaß wir Fortschritte machen.“

    Das Tempo wird sich fortsetzen, da INEOS mit weiteren Partnerschaften die Krankheiten unseres modernen Lebens bekämpfen wird.

     

    5 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Ein neuer horizont

    Möglichkeiten können jederzeit unvermutet auftauchen. Das Geheimnis besteht darin, bereit zu sein, wie INEOS nur zu gut weiß

    INEOS könnte auf einem weiteren Goldschatz sitzen.

    Zunächst muss das Unternehmen jedoch die Europäische Union davon überzeugen, dass sie die 80 Milliarden Euro, die die EU kürzlich für Forschung und Innovation auf Weltniveau vorgesehen hat, in seine Ideen investieren sollte.

    „Dies ist eine große Chance für uns, da es sich mit so vielem deckt, woran wir bereits arbeiten“, sagte Greet Van Eetvelde, die das INEOS Carbon & Energy-Netzwerk leitet und das Team für den Themenbereich Forschung und Innovation anspornt. „Wir müssen einfach präsent sein und uns beteiligen, weil es so viel öffentliche Unterstützung gibt. Diese Organisationen können heute ein Projekt in der Industrie zu 100 Prozent finanzieren – ein fantastischer Anreiz für die Zusammenarbeit.“

    INCH sprach mit Greet, nachdem die Europäische Union die letzte Finanzierung im Rahmen ihres Projekts Horizont 2020 angekündigt hatte – das größte Programm zur Förderung von Forschung und Innovation aller Zeiten.

    „Diese Investition will die chemische Industrie beleben“, sagte sie.

    In der europäischen Wirtschaft spielt die verarbeitende Industrie eine zentrale Rolle. Sie erzielt einen Umsatz von mehr als sieben Billionen Euro pro Jahr und beschäftigt drei Millionen Menschen direkt. In den vergangenen Jahren wurde die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas jedoch durch Energiekosten und restriktive Gesetzgebung schleichend untergraben. Die Unternehmen litten darunter, und infolgedessen die Budgets für Forschung und Innovation.

    Carlos Moedas, Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, erklärte, dass die EU etwas tun müsse, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

    „Forschung und Innovation sind der Motor für Europas Fortschritt und unerlässlich, um die aktuellen schwerwiegenden Probleme wie Immigration, Klimawandel, saubere Energie und gesunde Gesellschaften anzugehen“, sagte er.

    Horizont 2020 startete am 1. Januar 2014. Über einen Zeitraum von sieben Jahren werden im Rahmen des Programms 77 Milliarden Euro investiert, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas zu unterstützen und die Grenzen menschlichen Wissens zu erweitern.

    Das Forschungsbudget der EU konzentriert sich hauptsächlich auf Verbesserung im täglichen Leben in Bereichen wie Gesundheit, Umwelt, Transport, Lebensmittel und Energie. Außerdem zielt es darauf ab, die Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors zu innovativen Lösungen zu vereinfachen.

    INEOS arbeitet hinter den Kulissen bereits eifrig an einigen Initiativen und ist als Mitglied bei einer Vielzahl von Organisationen wie SPIRE (Sustainable Process Industry through Resource and Energy Effency), SusChem und PlastEU, mit Horizont 2020 verbunden. All dies hat zur Wertschöpfung und zu einer zunehmenden Anerkennung von INEOS beigetragen.

    „Diese Plattformen gehen von einem ähnlichen Ansatz aus und zielen darauf ab, neue Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln, um in der europäischen Industrie in Hinblick auf Ressourcen und Energie zu mehr Effizienz zu gelangen“, sagte Greet.

    Bei INEOS leitet sie das Carbon & Energy Network. Es setzt sich aus mehr als 100 Vertreter/innen aller Geschäftsbereiche zusammen, die alle ein echtes Interesse daran haben, die Effizienz so nachhaltig wie möglich zu verbessern.

    Im Unterschied zu anderen Unternehmen verfügt INEOS nicht über eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit – und will dies auch nicht. Stattdessen ist für INEOS Nachhaltigkeit ein fundamentaler Bestandteil des Wirtschaftens. INEOS will, dass alle daran denken, das Unternehmen so zu führen, dass es für viele zukünftige Generationen Bestand hat.

    Dasselbe gilt für Greets Netzwerk, dessen Mitglieder überall im Unternehmen arbeiten.

    Für Greet geht es nicht in erster Linie ums Energiesparen.

    „Es geht darum, die sich bietenden Möglichkeiten beim Schopf zu packen und nicht zu verpassen“, erläuterte sie. „Wie immer, muss man erst Fehler machen, um daraus zu lernen. Doch wer nicht wagt, nicht gewinnt. Können wir klare Erfolge erzielen, so stehen uns hoffentlich weitere Investitionen für INEOS offen.“

    Und das ist das Ziel der Gründung eines engagierten Forschungs- und Innovationsteams innerhalb des Carbon & Energy Network, das sich auf sich bietende Gelegenheiten konzentriert.

    Im Dezember 2015 hielt Greet auf dem 7. Europäischen Innovationsgipfel im Europäischen Parlament in Brüssel eine Rede.

    „Es ist so wichtig, geschäftliche Szenarien und Lösungen zu hinterfragen“, sagte sie. „Warum bauen wir Straßen nicht aus Kunststoff? Es geht nicht ums Nach-, sondern ums Querdenken.“

    Sie sagte, es sei unerlässlich, für alle Schlüsselindustrien – die chemische Industrie, die Stahlindustrie, die Zement- und Mineralindustrie, die Biowissenschaften und die Maschinenindustrie – Möglichkeiten zu finden, um aus ihren Prozessen das meiste herauszuholen, indem Abfallströme und Ressourcen geteilt werden.

    Diese Entwicklung, die ihrer Ansicht nach entscheidend ist, wenn die Industrie sich den künftigen Herausforderungen angemessen stellen will, wird gegenwärtig aufgrund der geringen Kenntnisse über die Prozesse der anderen Industrien verhindert.

    „Wir müssen von linearen Wertketten zu industrieller Symbiose übergehen“, erklärte sie. „All diesen Industriezweigen ist mehr als sie erkennen gemein, und sie können effizienter zusammenarbeiten. Lasst sie Grenzen überschreiten.“

    Greet sagte, dass INEOS Technologies in Frankreich gerade ein auf vier Jahre angelegtes europäisches Projekt startet, um Wege für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den sechs globalen Prozessindustrien zu finden, um Energie, Geld und Ressourcen zu sparen.

    Die Idee für das EPOS-Projekt im Umfang von 5,1 Millionen Euro – 3,7 Millionen Euro davon werden über die Europäische Union finanziert und 1,4 Millionen Euro von der Schweizer Regierung – ist durch SPIRE entstanden.

    „Als die Industrien kürzlich bei einem Treffen zusammenkamen, dachten sie, es gäbe keine Gemeinsamkeiten. Der Mediator bat sie also, es wie eine Speed Dating-Übung zu behandeln“, sagte sie. „Innerhalb von Minuten stellten sie fest, sie können zusammenarbeiten. In etwa so: Oh, ihr habt dies, wir brauchen das.“

    All die Plattformen, Programme und Projekte – SPIRE, Horizont 2020 und SusChem – sind darauf ausgerichtet, die Welt nachhaltiger zu machen. „Wir haben begrenzte Ressourcen“, sagte Greet. „Also müssen wir unser Denken so auf den Prüfstand stellen, wie wir es bisher noch nicht taten.“ Dank der letzten Förderung durch das Horizont 2020-Programm der Europäischen Union scheint dies möglich zu sein.

    INEOS kriegt was vom kuchen ab

    Es ist nicht das erste Mal, dass INEOS die Europäische Union für sich einnimmt.

    In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit anderen hat INEOS erfolgreich Investitionen in Millionenhöhe für Projekte beschafft, die zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Beendung von Ressourcenverschwendung und zur Reduktion von Emissionen beigetragen haben.

    Proaktiv daran mitgewirkt haben INEOS O&P in Köln, INEOS Oxide in Belgien, INEOS Paraform (eine Gesellschaft der INEOS Enterprises) in Deutschland, INEOS Chlor im Vereinigten Königreich und jüngst INEOS Technologies in Frankreich.

    „All diese Projekte wurden entweder erfolgreich abgeschlossen oder laufen noch“, sagte Greet Van Eetvelde, Leiterin der Cleantech Initiatives.

    INEOS Paraform erhielt eine Finanzierung durch die EU für die Einführung einer neuartigen Reinigungstechnik, um die Abluft beim Herstellungsprozess von Paraformaldehyd zu behandeln.

    Die Anlage, die am Standort Mainz seit 1856 Chemikalien produziert, musste ihre Emissionen drastisch verringern.

    „Zu dem entsprechenden Zeitpunkt gab es keine praktikable Technologie, um die Situation zu verbessern, daher war die Anlage mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben worden“, sagte Projektleiter Horst Schmolt.

    INEOS führte in einem Labor Tests durch und eine Versuchsanlage zeigte, dass die Emissionspegel erheblich dadurch gesenkt werden könnten, dass man einen Plasmakatalysator zur Abluftbehandlung einsetzte.

    „Das war in unserer Branche noch nie gemacht worden“, erklärte Horst. „Und es funktionierte.“

    Unterdessen beteiligte sich INEOS Chlor im Vereinigten Königreich an der Beschaffung von Investitionen für die Entwicklung eines neuen Computersystems, mit dem sich Anlagen effizienter betreiben lassen, und INEOS Oxide in Belgien arbeitete mit Vertreter/innen von 17 Unternehmen aus Frankreich, Deutschland, Spanien, Norwegen, Russland, Italien und aus dem Vereinigten Königreich zusammen, um Investitionen für die Entwicklung einer neuen Methode zu erhalten, mit der man aus Erdgas Flüssigbrennstoffe produziert.

    Dr. Stefan Krämer, Energiemanager am Standort von INEOS O&P in Köln, befasst sich derzeit mit zwei Projekten, die mit insgesamt 5,5 Millionen Euro von der EU finanziert wurden.

    Eines davon erstellt ein System, mit dem es Betreibern großer integrierter chemischer und petrochemischer Anlagen ermöglicht wird, Ressourcen und Energie effizienter zu managen, ohne die Produktion zu beeinträchtigen. Dieses System wird zurzeit entwickelt, damit es von anderen Industrien mit vergleichbarer Produktionsanordnung genutzt werden kann.

    Mit dem zweiten Projekt wird eine Verbesserung der Zuverlässigkeit und Effizienz großer zusammenhängender Systeme angestrebt wie zum Beispiel Stromversorgungssysteme, Kontrolltürme im Flugverkehr, Bahnstationen und große industrielle Produktionsanlagen.

    Kürzlich profitierte auch INEOS Technologies in Frankreich davon, das derzeit ein auf vier Jahre angelegtes europäisches Projekt startet, mit dem Wege für eine bessere Zusammenarbeit der sechs globalen Prozessindustrien gefunden werden sollen, um Energie, Geld und Ressourcen zu sparen.

    Greet sagte, es sei unerlässlich, dass alle Schlüsselindustrien – die chemische Industrie, die Stahlindustrie, die Zement- und Mineralindustrie, die Biowissenschaften und die Maschinenindustrie – Möglichkeiten fänden, Abfallströme und Ressourcen zu teilen.

    „Allen diesen Industrien ist mehr gemein, als sie erkennen, und sie können effizienter zusammenarbeiten“, erklärte sie.

     

    11 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Aber sicher!

    Sprechen Unternehmen über Sicherheit, verzetteln sie sich gern in Statistiken und Verfahren. Aber das ist das letzte, was INEOS will, erklärt Simon Laker

    THOMAS Edison sagte einst den berühmten Satz: Verdammt, es gibt hier keine Regeln, wir versuchen, etwas zu erreichen.

    Als Unternehmen kann INEOS dieser Einstellung etwas abgewinnen, bemüht sich darum, anders zu sein und begrüßt es, wenn die Beschäftigten kalkulierte Risiken eingehen.

    Doch ist die Sicherheit betroffen, kann gegen Regeln absolut nicht verstoßen werden. Sie dienen dem Schutz von Menschen – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens – und sollen vor Schaden bewahren.

    „Niemand sollte jemals von INEOS mit einer Verletzung nach Haus gehen, schon gar nicht mit einer Verletzung, die das Leben verändert, oder – schlimmer noch – niemand sollte gar nicht mehr nach Haus gehen können“, sagte Simon Laker, INEOS Group Operations Director, der in Lyndhurst im Vereinigten Königreich arbeitet.

    Es gibt Regeln zur Sicherheit nicht nur, damit alle sie verstehen, sondern damit alle dafür auch leben.

    „Man kann manchmal leicht die Geisteshaltung aus den Augen verlieren, die hinter allem steht, was wir tun wollen“, erklärte Simon. „Wir sind keine Maschinen. Entscheidungen werden von Menschen getroffen, und wenn wir bei diesen Entscheidungen jeden Tag alles richtig machen, verhindern wir Verletzungen und große Zwischenfälle.“

    Obwohl jeder einzelne INEOS-Geschäftsbereich für die eigenen Sicherheitsprogramme verantwortlich ist, hat INEOS ein konzernweites Verfahren für Sicherheit, da an allen Standorten ähnliche Vorfälle passieren können und der Austausch und die Weitergabe vorbildlicher Verfahren entscheidend ist.

    „Wir verlassen uns nicht darauf, Glück zu haben“, sagte Simon. „Sicherheit ist bewusstes Risikomanagement. Die Sicherheit, dass Menschen nicht verletzt werden, basiert auf der Bewertung, die wir für Risiken vornehmen, und auf den Entscheidungen, die wir zur Beseitigung oder Einschränkung dieser Risiken fällen. Wenn wir Fehler machen, wird jemand verletzt.“

    Die häufigsten und schwersten Zwischenfälle bei INEOS haben überall im Konzern, der mehr als 17.000 Beschäftigte an 65 Standorten in 16 Ländern hat, zu einer Reihe von Sicherheitsinitiativen geführt.

    2012 führte INEOS die 20 SHE-Prinzipien ein, nachdem neben wichtigen Ereignissen außerhalb des Unternehmens Vorfälle bei INEOS aus acht Jahren analysiert worden waren, einschließlich der Explosion im Erdöldepot in Buncefield im Vereinigten Königreich im Dezember 2005, bei der 43 Beschäftigte verletzt wurden, als Tausende Liter Öl aus einem Lagertank ausflossen und in Brand gerieten.

    INEOS‘ Ursachenanalysen – und Lösungen –, um sicherzustellen, dass ein Vorfall nicht erneut auftritt, sind in diesen 20 SHE-Prinzipien enthalten. Alle drei Jahre werden alle Standorte geprüft, um sicherzustellen, dass alles Nötige dafür getan wird.

    „Seit die 20 SHE-Prinzipien eingeführt wurden, haben wir alle schweren Zwischenfälle überprüft und haben festgestellt, dass die Zwischenfälle passiert sind, weil einer oder mehrere Grundsätze nicht beachtet wurden“, sagte Simon. „Wir sind davon überzeugt, alle Zwischenfälle mit Beschäftigten und Prozessen bei INEOS eliminieren zu können, wenn alle die 20 SHE-Prinzipien umsetzen und sich daran halten.“

    „Beste Praktiken“ werden in den INEOS Group Guidance Notes geteilt. Zurzeit erstellt der Konzern 16 Kapitel, die vom Umgang mit Korrosion bis zur Benennung sicherheitskritischer Alarmhinweise alles beinhalten, und derzeit werden drei weitere erstellt.

    „Alle drei waren durch wiederholte Vorfälle getriggert, die diese kritischen Aktivitäten betrafen“, erläuterte Simon.

    Die Guidance Notes und die SHE-Prinzipien sind kraftvolle Werkzeuge, damit die Beschäftigten fokussiert bleiben auf das, was getan werden muss, damit alle vor Schaden bewahrt werden. Es handelt sich um einen fortwährenden Prozess von Schulung, Feedback und Prüfung.

    Doch es ereignen sich immer noch Unfälle.

    „Wir sind noch nicht perfekt“, sagte Simon. „Aber wir müssen danach streben.“

    Spezielle Lücken – also Bereiche, für die INEOS immer noch auftretende Unfälle feststellte– wurden nunmehr mit den 7 Leben rettenden Regeln geschlossen. Sie wurden aufgrund des Potenzials für gravierende Verletzungen in diesen Bereichen eingeführt.

    Alle, die eine dieser Regeln – von Höhenarbeiten bis zum Alkoholkonsum bei der Arbeit – wissentlich missachten, werden mit unverzüglicher Entlassung konfrontiert.

    In den vergangenen sechs Jahren verbesserte sich die Sicherheitsbilanz von INEOS um das Dreifache. Doch trotz einer Reduzierung der OSHA-Häufigkeitsrate der Arbeitsunfälle von 1,13 auf 0,40 ist Simon der Ansicht, dass man immer noch Erkenntnisse dazugewinnen kann.

    SHE-Alerts – das sind simple DIN A4-Seiten mit Informationen zu einzelnen Unfällen und den ergriffenen Maßnahmen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern – werden im Konzern verteilt.

    Dies gilt auch für HIPOs (High Potential Incident Alerts, Unfälle mit hohem Gefährdungspotenzial), bei denen etwas hätte passieren können, aber nicht passiert ist. Sie sind ebenso wichtig und werden im Konzern geteilt.

    Aufgrund ihrer Beschaffenheit wird die chemische Industrie immer ein potenziell gefährlicher Arbeitsplatz sein, doch können Unfälle und Vorfälle vermieden werden, wenn die Regeln befolgt werden.

    Simon ist optimistisch, was die Zukunft betrifft.

    Kann INEOS also alle Verletzungen verhindern?

    „Auf alle Fälle“, sagt er. „Werden die Risiken einer Arbeitsaufgabe von sachkundigen Beschäftigten umfassend bewertet, werden die Risiken eingedämmt. Und wird eine bewusste Entscheidung gefällt, ein Restrisiko als unbedenklich zu akzeptieren, dann sollte niemals etwas schief gehen.“

    Er sagte, leider hätten die Beschäftigten keinen unbegrenzten Zeitraum für die Bewertung von Risiken zur Verfügung, weshalb eine bewusste Entscheidung getroffen werden müsse, wenn ein akzeptables Gefährdungsniveau erreicht wäre.

    „Ist dies keine bewusste Entscheidung, verlässt man sich auf das Glück, ob ein Risiko weiterhin besteht oder nicht“, sagte er, „Ist uns etwas entgangen, können wir uns auf ein solides Meldesystem für Beinahe-Unfälle stützen, um das Problem zu ermitteln, bevor es zu einem Unfall führt. Daher ist die Meldung von Beinahe-Unfällen so wichtig, damit die Sicherheit der Beschäftigten weiterhin gewährleistet ist. Wir verlassen uns nicht auf Glück.“

    Kann INEOS alle Prozesszwischenfälle verhindern?

    „Unbedingt“, sagt Simon, „wenn wir gut ausgebildete Beschäftigte haben, die ordnungsgemäß konzipierte, geprüfte und instand gehaltene Anlagen in bekannten Betriebsbereichen betreiben. Ist einer dieser Faktoren nicht gegeben, entweder aufgrund mangelnden Wissens oder einer falschen Entscheidung, dann wird es an einem bestimmten Punkt zu einem Zwischenfall kommen, normalerweise eine Freisetzung. Dann hängt es nur noch vom Glück ab, wie schlimm dies sein wird. Sollten wir also feststellen, dass eine Situation unser Wissen überschreitet, dann müssen wir unsere Arbeit stoppen, die Situation sichern und Menschen hinzuziehen, die über die entsprechenden Kenntnisse verfügen. Wir verlassen uns nicht auf Glück.“

     

    6 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Können wir die ökonomie entkarbonisieren?

    Während die globale Führung sich in Paris traf, um über einzelne Schritte zur Reduzierung der Treibhausemissionen zu diskutieren, stellte INCH die Frage, ob eine Entkarbonisierung der Energie möglich sei

    DIE britische Regierung hat den teuren Weg eingeschlagen. Mit der Wahl erfolgreicher Technologien und der Subvention gewaltiger Programme, wie zum Beispiel das geplante Atomkraftwerk, ergreift die Regierung Maßnahmen, die zu höheren Rechnungen und einer geringeren Reduktion der Emissionen führen. Stattdessen sollten wir auf einfache, direkte Maßnahmen setzen, die darauf abzielen, CO2-Emissionen mit einem Preisschild zu versehen und die Entscheidung, wie Emissionen am besten reduziert werden, anschließend Unternehmen, Haushalten und Energieunternehmen überlassen.
    Professor Philip Booth, Editorial and Programme Director am Institute of Economic Affairs in London, Vereinigtes Königreich

    WOLLEN wir die Entkarbonisierung herbeiführen, müssen wir die Führung der Weltwirtschaft reformieren. Dazu benötigen wir drei Dinge. Zunächst brauchen wir einen weltweit gültigen CO2-Preis. Die Festsetzung höherer Preise für Waren und Dienstleistungen mit einer schlechten CO2-Bilanz bietet einen größeren Anreiz für die Reduzierung von Emissionen. Die Vorschriften für den internationalen Handel und für Investitionen sollten zudem den Klimawandel miteinbeziehen. Auch wenn in den letzten Jahren nur wenige Fortschritte gemacht wurden, bleibt die Welthandelsorganisation (WTO) ein Forum, in dem globale Regelungen konzipiert und umgesetzt werden. Ein Verhandlungsabschluss der Doha-Runde würde ermöglichen, dass mehr Umweltfragen auf die künftige Tagesordnung gesetzt würden. Wenn langfristige Investitionen mit niedriger CO2-Bilanz gefördert werden sollen, ist es schließlich erforderlich, das internationale Finanzsystem so zu reformieren, dass Geschäftsbanken in Projekte mit geringem CO2-Ausstoß investieren. Bei den gegenwärtig geltenden Regelungen gibt es dafür wenig oder keinen Handlungsspielraum. Setzen wir unser Augenmerk auf das Pariser Abkommen, dann ist dies lediglich der erste Schritt. Es wird nicht ausreichen, da viele weitere Akteure auf den Plan treten müssen, wollen wir die Lenkungsformen der Weltwirtschaft reformieren. Nach Paris muss es kontinuierlich weiter gehen.
    Deutsches Institut für Entwicklungspolitik

    BEI der Energieversorgung ist dynamischer Wandel eingetreten, doch dieser muss rascher passieren. Es bestehen keine großen wirtschaftlichen oder technischen Barrieren für eine Entwicklung, mit der bis 2050 zu 100 Prozent erneuerbare Energien erreicht werden. Dieser Sektor liefert den Wandel, doch um zu gewährleisten, dass dies rechtzeitig erfolgt, ist politisches Handeln erforderlich. Es liegt in der Verantwortung von führenden Politiker/innen sowie Wirtschaftsführer/innen, die Industrie in Richtung erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu lenken, die Verbraucher/innen dahingehend zu beeinflussen und die Märkte entsprechend zu stimulieren.
    Greenpeace

    KLIMAWANDEL ist ein großes Problem und erfordert umfassende Technologien. Der Herausforderung der Entkarbonisierung lässt sich mit neuen nuklearen Kraftwerken, Erdgasanlagen und Offshore-Windparks – wenn die Kosten sinken – begegnen. Doch es ist wichtig, innezuhalten und folgende Frage zu stellen: „Wofür entkarbonisieren wir?“ Klimamaßnahmen dienen unserer künftigen wirtschaftlichen Sicherheit. Doch der Klimawandel ist ein globales Problem, kein lokales. Maßnahmen eines Staates werden das Problem nicht lösen. Nur, was wir gemeinsam tun, zählt. Es wird nicht von einer Gruppe übermüdeter Politiker/innen und Verhandlungspartner/innen in einem Kongresszentrum gelöst. Es wird Maßnahmen von Unternehmen, der Zivilgesellschaft, von Städten, Regionen und Ländern erfordern. Lassen Sie uns ehrlich sein und zugeben, dass wir heutzutage nicht alle Antworten auf die Frage der Entkarbonisierung haben. Wir müssen Technologien entwickeln, die sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich sind. Wir müssen auf einen Markt hinarbeiten, in dem der Erfolg durch Wettbewerbsfähigkeit bedingt ist. Nicht durch die Fähigkeit, mit Lobbyarbeit auf die Regierung Einfluss zu nehmen.
    Amber Rudd, Energieministerin der britischen Regierung

    DIE Notwendigkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist nicht neu, aber die Dringlichkeit dessen, was wir seit Jahrzehnten wissen, nimmt zu: Wir müssen den Wandel zu einer umweltfreundlichen und ressourceneffizienten globalen Wirtschaft mit niedriger CO2-Bilanz schaffen, um das Risiko des gefährlichen Klimawandels einzudämmen. Das ist offensichtlich, doch einen wichtigen Beteiligten an diesem Übergang hat man weitgehend übersehen: den Finanzsektor. Er spielt eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung globaler Emissionen von Treibhausgasen in dem erforderlichen Tempo und Umfang, denn zunächst einmal – und dies ist am ehesten offensichtlich – befindet sich dort das Geld. Für Investitionen in die rasche Entwicklung einer kohlenstoffarmen Energieinfrastruktur, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, sind große Mengen an Kapital erforderlich. Die potenzielle Rolle, die institutionelle Investor/innen bei der Beschäftigung mit dem Klimawandel spielen können, geht weit über das Thema der Infrastrukturfinanzierung hinaus. Institutionelle Investor/innen sind mehr als nur Kapitalgebende für Infrastruktur: Sie sind Eigentümer/innen großer Teile der Weltwirtschaft und deren Gläubiger/innen. Ganz einfach gesagt: Verteilen institutionelle Investor/innen Kapital nicht von Investitionen mit hoher CO2-Bilanz zu solchen mit niedriger CO2-Bilanz um, insbesondere bei Eigenkapital und Verbindlichkeiten von Unternehmen, wird ein Übergang zu einer Wirtschaft mit niedriger CO2-Bilanz praktisch unmöglich.
    Achim Steiner, Exekutivdirektor von UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) und Untergeneralsekretär bei den Vereinten Nationen

     

    5 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Zusammenschluss schafft erfolgreiche Kombination

    INEOS und Solvay haben ihre Chlor-Vinyl-Geschäftsbereiche zusammengelegt, um Kunden bessere Geschäftsabschlüsse zu bieten – und sie im Zentrum von Europas chemischer Industrie zu halten.

    INOVYN ist nun einer der drei größten PVC-Produzenten der Welt.

    „Hier handelt es sich nun wahrhaftig um ein Unternehmen im Weltmaßstab. Es verfügt über einen guten Standort, um rasch auf sich verändernde europäische Märkte zu reagieren“, sagte Chris Tane, CEO von INOVYN.

    An die Nachricht, dass das Joint Venture die Genehmigung der Europäischen Kommission erhalten hatte, schlossen sich im September 2015 rasch weitere Bekanntgaben an. Diese beinhalteten die Außerbetriebsetzung des letzten verbliebenen Quecksilberzellengebäudes in Runcorn im Vereinigten Königreich, um die EU-Anforderungen zu erfüllen, die geplante dauerhafte Schließung der PVC-Produktionsanlage in Schkopau, Deutschland, und die geplante große Investition in eine Produktionsanlage an den belgischen Standorten Antwerpen/Lillo.

    In Schkopau war die Produktion seit Dezember 2014 ausgesetzt, da der VCM-Liefervertrag mit DOW abgelaufen war und leider alle Versuche, einen neuen wettbewerbsfähigen, langfristigen Vertrag abzuschließen, fehlgeschlagen waren.

    In Belgien hatten hingegen die Arbeiten an einer Großanlage – unter Verwendung neuester Technologie – begonnen, um INOVYNs Position als Europas führender Lieferant von Kaliumhydroxid zu stärken.

    INOVYN mit der Zentrale in London beschäftigt mehr als 4.300 Menschen an 18 Produktionsstandorten in acht Ländern. Das Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 3,5 Milliarden Euro.

    Es stellt jedes Jahr 40 Millionen Tonnen Chemikalien her, die für fast alle Aspekte der modernen Gesellschaft verwendet werden, für Menschen, die gesund und vernetzt bleiben wollen.

    Bestandteil des Geschäfts ist, dass Solvay mit einer starken Tradition in der Chlor-Vinyl-Industrie 2018 aus dem Joint Venture rausgehen wird und INEOS Alleineigentümerin wird.

     

    2 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    Zusammenschluss schafft erfolgreiche Kombination

    INEOS eröffnet in London eine neue Niederlassung, die unsere wachsenden Aktivitäten im Vereinigten Königreich vertritt.

    Die Büros werden Heimat einer Reihe von INEOS-Geschäftsbereichen im Vereinigten Königreich sein, einschließlich der Erdöl- und Gassparte sowie des Logistik- und Handelsgeschäfts.

    Ferner wird das Gebäude der Sitz des Joint Ventures INOVYN sein, das 14 Produktionsstandorte in Europa kontrolliert, unter anderem den großen Standort Runcorn, Cheshire.

    „Das macht wirklich Sinn“, sagte Jim Ratcliffe, INEOS-Vorstandsvorsitzender und -Gründer. „Obwohl INEOS Geschäftsinteressen weltweit verfolgt, ist das britische Erdöl- und Gasgeschäft momentan unser Hauptschwerpunkt.“

    Rolle in der Schweiz bleibt die Firmenzentrale für den INEOS-Konzern und eine Reihe gut eingeführter INEOS-Geschäftsbereiche. INEOS bezeichnet sich nun offiziell als anglo-schweizerisches Unternehmen.

     

    2 minuten lesezeit Ausgabe 9
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    INEOS startet Reaktor in USA erneut

    INEOS nimmt einen Reaktor in den USA, der vor drei Jahren wegen schwieriger Marktbedingungen abgeschaltet wurde, erneut in Betrieb.

    Obwohl die Bedingungen nach wie vor nicht einfach sind, hat INEOS Nitriles die wachsende weltweite Nachfrage nach Acrylnitril – dem wichtigsten Inhaltsstoff von Acryl- und Kohlefasern – und der Zugang zu günstigen Rohmaterialien in den USA Auftrieb gegeben.

    INEOS Nitriles ist der weltweit größte Produzent von Acrylnitril und Acetonitril. Der Betrieb in Green Lake, Texas, ist einer der größten und effizientesten der Welt und wird in der Lage sein, 545.000 Tonnen Acrylnitril pro Jahr herzustellen.

    Weiterverarbeitende Betriebe verwenden Acrylnitril zur Herstellung synthetischer Fasern, technischer Kunststoffe, Kohlefasern, synthetischem Kautschuk und wasserlöslichen Polymeren. Diese Produkte finden unter anderem in Automobilteilen, Kleidung, Baustoffen, Haushaltsgeräten und Sportausrüstung Anwendung.

    „Ziemlich sicher begegnet jeder Mensch täglich Acrylnitril“, sagte Commercial Director Gordon Adams.

    Außerdem gab es gute Nachrichten für INEOS Nitriles in Seal Sands in Form der Zusage, dass im nächsten Jahr in den geplanten Turnaround investiert werde.

    Zu INEOS Nitriles gehören weltweit vier Standorte, zwei in Nordamerika, und je einer in Deutschland und im Vereinigten Königreich. Die Acrylnitrilproduktion in der Anlage in Green Lake war im Januar 2014 aufgrund „untragbarer Margen“ halbiert worden.

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    Im Rampenlicht

    INEOS‘ gemeinnützige Organisation GO Run For Fun nahm im Oktober 2015 am Wettbewerb um zwei Filmpreise in Cannes teil – und gewann beide.

    Bei den Cannes Corporate Media & TV Awards, einem der wichtigsten Festivals in der audiovisuellen Sparte von Unternehmen, wurde GO Run For Fun für die pädagogischen Cartoons Dart TV ausgezeichnet.

    GO Run For Fun hat die Cartoons für Schulen in Auftrag gegeben, um Kinder zu einem gesünderen und aktiveren Leben anzuregen.

    INEOS-Vorstandsvorsitzender und Stiftungsgründer Jim Ratcliffe, selbst passionierter Läufer, schloss sich dem Dart TV-Produktionsteam des Londoner Produktionsteams Media Zoo im Palm Beach, Cannes, an, um die Preise für das beste CSR-Programm und das beste Webisode-Programm entgegenzunehmen.

    GO Run For Fun wurde vor zwei Jahren gegründet. Seitdem nahmen mehr als 100.000 Kinder aus aller Welt daran teil. „Das hat all meine Erwartungen übertroffen“, sagte Jim.

    Die Dart-Cartoons gibt es hier: www.gorunforfun.com.

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    INEOS gibt gute neuigkeiten bekannt

    INEOS hat sich verpflichtet, einen dritten Gaskracker in Europa mit dem Ethan zu beliefern, das es aus Amerika zu importieren beabsichtigt.

    Dem Geschäft mit der ExxonMobil Chemical Ltd. und der Shell Chemicals Europe BV wurde im November 2015 endgültige Form gegeben.

    Ab Mitte 2017 wird INEOS aus US-amerikanischem Schiefergas gewonnenes Ethan von dem neuen Importteminal in Grangemouth per Pipeline zur Fife Ehtylene-Anlage in Mossmorran geleitet.

    „Dieser Vertrag ist für alle Beteiligten richtungsweisend“, sagte Geir Tuft, Business Director bei INEOS O&P UK. „Wir wissen, dass Ethan aus US-amerikanischem Schiefergas die Produktion in den USA verändert hat, und wir stellen nun fest, dass dieser Vorteil an Schottland weitergegeben wird.“

    INEOS liefert nun Ethan aus US-amerikanischem Schiefergas an seine Standorte im norwegischen Rafnes und nach Grangemouth sowie an die Fife Ethylene-Anlage in Schottland.

     

    1 minute lesezeit Ausgabe 9
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    Der süße Duft des Erfolgs

    INEOS hat für fast 63 Millionen US-Dollar ein Aromatengeschäft erworben.

    INEOS Phenol wird die Kumolfabrik der Axiall Corporation in Pasadena in Texas, USA, übernehmen und das Geschäft mit Phenol, Aceton und alpha-Methylstyrol (AMS) in den INEOS Phenol-Standort nach Mobile, Alabama, verlagern.

    Derzeit arbeiten am Standort Pasadena, der 1979 den Bertrieb aufgenommen hatte und heute 900.000 Tonnen Kumol pro Jahr herstellt, 43 Menschen. Kumol wird zur Herstellung von Phenol und Aceton verwendet, die beide für eine Reihe von Alltagsprodukten eingesetzt werden, unter anderem für Sperrholz, Kunststoffe, Arzneimittel, Lacke, Acryl und Firnisse.

    CEO Hans Casier sagte, dass INEOS Phenol durch den Erwerb dieser qualitativ hochwertigen, an einem guten Standort angesiedelten Anlagen eine ausgezeichnete Möglichkeit gegeben werde, die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern.

    „Wir sind bereits führender Hersteller von Phenol und Aceton“, erklärte er. „Wir beabsichtigen aber, unser Unternehmen durch ausgewählte Investitionen in neue Anlagen und neue Technologien weiterzuentwickeln, zu expandieren und unseren Kundenstamm zu erweitern.“

     

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    Die neunmilliarden - menschen-frage

    Die Weltbevölkerung wächst. Wenn wir als Gattung Mensch auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen überleben wollen, muss Nachhaltigkeit bei allen ganz oben auf der Agenda stehen. Doch wie kann bei einer Weltbevölkerung, die 2050 voraussichtlich auf über neun Milliarden angewachsen sein wird, beides gelingen? Dies ist die Neun- Milliarden-Menschen-Frage. Und die Meinungen gehen auseinander.

    Großbritanniens bekanntester Dokumentarfilmer zu Naturkundethemen, Sir David Attenborough, ist niemand, der ein Blatt vor den Mund nimmt. Und er neigt auch nicht zur Übertreibung.

    Während der letzten vier Jahrzehnte hat er beobachtet, wie der Mensch Teile der Natur in einem solchen Umfang zerstört hat, dass Tiere dort ausgestorben sind. Er war im wahrsten Sinne des Wortes Zeuge, wie sich die Natur vor seinen Augen verändert hat.

    Und er macht die Bevölkerungszunahme dafür verantwortlich.

    „Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass dies die Grundursache all unserer Probleme ist, speziell unserer ökologischen Probleme“, äußerte er in einem kürzlich erschienenen Interview des Wellcome Trust. „Mir fällt kein einziges Problem ein, das nicht einfacher zu lösen wäre, wenn es weniger Menschen gäbe.“

    Er verwies darauf, dass sich die Weltbevölkerung im Verlauf seiner Karriere verdreifacht habe.

    „Könnten wir dies eindämmen, hätten wir vielleicht eine bessere Chance, mit den Problemen zurechtzukommen, aber das können wir nicht“, erklärte er. „Das Beste, was wir tun können, ist das Tempo der Zunahme zu verlangsamen. Ich danke Gott, dass es sich bei den Verwaltern des Trust um Wissenschaftler/innen, nicht um Politiker/innen handelt.“

    In einem Interview, das im vergangenen Jahr im INCH Magazine erschien, sagte Jonathon Porritt, einer der führenden Umweltschützer weltweit, er vertraue auch darauf, dass die chemische Industrie eine entscheidende Rolle dabei spielen werde, die Probleme der Nachhaltigkeit anzugehen.

    Und das ist der Fall.

    Seit dem historischen ersten „Earth Summit“, der 1992 in Rio de Janeiro stattfand, hat die chemische Industrie weltweit dazu beigetragen, Bauern in die Lage zu versetzen, nachhaltige landwirtschaftliche Verfahren zu übernehmen und sicherzustellen, dass immer mehr Menschen Zugang zu saubererem und unschädlichem Trinkwasser haben.

    Weitere Arbeiten haben zu medizinischen Durchbrüchen geführt, die Art und Weise der Energienutzung transformiert und dazu beigetragen, Treibhausgase zu verringern.

    Der Internationale Rat der Chemieverbände, das weltweite Sprachrohr der chemischen Industrie, erklärte, dass diese Fortschritte das Resultat innovativer Ideen, Technologien und Prozesse seien, die alle durch Chemie ermöglicht würden.

    INEOS ist eines dieser Unternehmen, das an der Entwicklung innovativer, nachhaltiger Lösungen für komplexe und schwierige Probleme arbeitet, weil es erkennt, dass es einen enormen Einfluss darauf haben kann, was derzeit – und künftig – in der Welt getan wird.

    Eines seiner Produkte, das die Ernährung und Gesundheit der Welt enorm verändert, ist Acetonitril. Es wird für die Herstellung wesentlicher Arzneimittel wie z. B. Insulin und Antibiotika verwendet und spielt ferner bei der Krebstherapie eine wichtige Rolle. Das transparente flüssige Lösungsmittel wird auch für die Herstellung von Agrochemikalien verwendet, die höhere Ernteerträge sichern. INEOS deckt derzeit ca. die Hälfte der weltweiten Nachfrage nach Acetonitril. Und ein Großteil dessen, was INEOS nicht selbst produziert, wird anhand seiner Technologie von anderen Unternehmen in Lizenz hergestellt.

    Die Menschheit ist zweifellos mit schwierigen Fragen in Verbindung damit konfrontiert, wie der Planet nach 2050 neun Milliarden Menschen erhalten soll. Der Bedarf an Lebensmitteln steigt, die natürlichen Ressourcen sind angegriffen und durch den Klimawandel hat sich die Notwendigkeit ergeben, neue kohlenstoffarme Energiequellen zu schaffen.

    Tim Benton, Professor für Populationsökologie an der Universität im britischen Leeds und Experte für Lebensmittelsicherheit, erklärte die Welt, die uns gibt, was wir möchten, für endlich – und die Menschen müssten dies verstehen und anerkennen.

    „Nur auf diese Weise werden wir uns jemals der Nachhaltigkeit annähern“, sagte er. „Die Nachfrage ist die tödliche Ursache. Und wenn wir die Nachfrage nicht angehen, werden wir Land und Wasser ausbeuten und den Klimawandel beschleunigen.“

    Im Jahr 2050 wird der Planet ein Drittel mehr Menschen ernähren müssen, aber das Land, das bewirtschaftet werden kann, ist begrenzt.

    „Sicherlich kann unsere Nutzung des Landes durch den technischen Fortschritt effizienter werden, aber wir können nicht mehr und mehr aus immer weniger herausziehen“, erläuterte Tim. „Die einzige Möglichkeit, dass wir uns jemals der Nachhaltigkeit annähern, besteht darin, unsere Nachfrage zu mäßigen.“

    Laut Tim erzeuge die Welt gegenwärtig genügend Kalorien für zwölf Milliarden Menschen, aber die Menschen in den Industrieländern würden zu viel essen, ein erheblicher Teil werde auf die Fütterung des Viehbestandes verwandt und der Rest werde verschwendet.

    „Es geht nicht um Formeln und einzelne Nährstoffe oder 3-D-Drucker“, so Tim. „Es geht um die Entwicklung von Belastbarkeit, die Reduzierung der Verschwendung und die Änderung unserer Ernährung. Künftig kann die Agrarindustrie nicht auf der Mentalität beharren: ‚Die Nachfrage steigt, wir müssen sie decken, koste es, was es wolle‘. Es muss sich einfach ändern.“

    Friends of the Earth, das seit über 40 Jahren Kampagnen veranstaltet, um den Zustand des Planeten zu verbessern, startete kürzlich ein Drei- Jahres-Projekt mit der Bezeichnung „Big Ideas Change the World“.

    Ein Sprecher erklärte, dass der extreme Druck, den Menschen – vorrangig aus den Industrieländern – auf den Planeten ausgeübt hätten, erheblich und schnell reduziert werden müsse.

    „Es ist eine Herkulesaufgabe und auch ohne maximale Weltbevölkerungszahl in diesem Jahrhundert dürfte ihre Ausführung durchaus unmöglich sein“, sagte er.

    Doch die Meinungen darüber, ob die Welt dem Untergang geweiht ist oder nicht, gehen auseinander.

    „Es gab ein Wettrennen zwischen der Erschöpfbarkeit der Ressourcen und der Innovation, und bisher hat die Innovation gesiegt“, erklärte Citis Chefökonom Willem Buiter kürzlich dem INCH Magazine. „Die Geschichte der Menschheit umfasst mehrere Jahrtausende, auf die wir uns stützen, daher bin ich einigermaßen optimistisch.“

    Robert Aliber, Professor für internationale Volkswirtschaftslehre an der Universität Chicago, sagte, auch er sei weiterhin unbesorgt.

    „Thomas Malthus prognostizierte im Jahr 1798, dass ungehindertes Bevölkerungswachstum die Erde zum Hungertod verdamme“, erläuterte er. „Für die vergangenen 200 Jahre wurde er widerlegt, warum sollte er also für die nächsten 100 Recht haben?“

    Überfüllung stellt in einigen Ecken der Welt ein Problem dar. Das ist eine Tatsache, die man nicht leugnen kann.

    Der preisgekrönte dänische Fotograf Mads Nissen erzählte, dass er das Problem zu vieler Menschen auf zu kleinem Raum miterlebt habe, als er vor neun Jahren auf den Philippinen Manila besuchte.

    1980 lebten 50 Millionen Menschen auf den Philippinen. Voraussichtlich wird diese Zahl bis 2050 auf 180 Millionen in die Höhe schießen.

    „Manila ist bereits einer der am stärksten überbevölkerten Orte der Welt“, sagte er.

    „Familien leben auf Friedhöfen in selbst gebauten Buden oder zwischen Eisenbahnschienen oder unter Brücken. Sie leben überall dort, wo sie ein wenig Platz finden. Sogar die giftigen Müllkippen der Stadt sind für einige Menschen ihr Zuhause, die dort, umgeben von vermodernden Abfällen, essen, schlafen und leben.“

    Doch die World Population Balance ist der Auffassung, dass die Zukunft in humaner Weise geändert werden kann.

    „Wir können eine neue Vision, einen neuen Traum für den Planeten begründen“, sagte David Paxson, Gründer und Präsident.

    Seiner Aussage nach wäre eine globale Kampagne die Lösung, um die Menschen weltweit dazu aufzufordern, weniger Kinder zu haben.

    „Wir geben heute Millionen aus, um einen zukunftsfähigen Planeten zu schaffen, aber das Resultat ist lediglich, dass er immer stärker verunreinigt wird“, sagte er. „Nachhaltigkeit ist auf einem überbevölkerten Planeten unmöglich, und derzeit ist die Welt erheblich überbevölkert.“

    Er behauptete, dass zwei Milliarden Menschen gegenwärtig in Armut lebten. „Das sind mehr als die Gesamtbevölkerung des Planeten vor weniger als 100 Jahren“, erklärte er.

    Laut Paxson würde es einen schweren Kampf bedeuten, um die Bevölkerung erfolgreich zu verringern, doch dies sei nichts im Vergleich dazu, die verheerenden Konsequenzen der Überbevölkerung zu bewältigen.

    Bei der Debatte darüber, wie in aller Welt wir neun Milliarden Menschen ernähren können, werden die Ansichten weiterhin auseinandergehen.

    Doch während die Debatte weitergeführt wird, ist es Sache der chemischen Industrie – die die Grundlage für fast alle anderen Industriezweige darstellt –, ihre Anstrengungen weiterhin darauf zu konzentrieren, lebenswichtige Artikel zu produzieren und damit zum Kampf gegen viele der Probleme beizutragen, die sich in einer Welt im ständigen Wandel stellen – in effizienterer Form und in einer Art und Weise, mit der nicht nur ihre eigenen Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden, sondern auch die Auswirkungen der Industriezweige, die sie bedient.

    Und es geht nicht nur darum, Geld einzusparen. INEOS kennt seine enorme Verantwortung, die Materialien zu liefern, die für die Technik von morgen erforderlich sind, weniger Rohstoffe zu verwenden und dadurch dazu beizutragen, dass die Gesellschaft in einer Welt mit endlichen Ressourcen weniger Energie verbraucht.

    Daher steht INEOS im Zentrum der Chemie, die unsere menschlichen Grundbedürfnisse erfordern. Dem Bedürfnis nach Lebensmitteln, Transport, Kommunikation und Wasser. Und nach Energie.

    INEOS stellt diese Chemie schon seit Jahren bereit. Und beabsichtigt, dies auch für kommende Generationen zu tun.

    10 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Der bevölkertste ort der welt

    Wenn man gern Leute beobachtet, ist Mong Kok genau der richtige Ort – sofern man Menschenmassen ertragen kann.

    Denn dieser Bezirk von Hongkong gilt als der am dichtesten bevölkerte Ort auf dem Planeten Erde.

    Mit mehr als 340.000 Menschen pro Quadratmeile ist er mit keinem anderen Ort vergleichbar.

    Doch Charles Reynolds, der in den vergangenen neun Jahren in Hongkong gelebt hat, sagt, man empfinde es nicht als allzu sehr überfüllt.

    „Ich bin an anderen Orten gewesen, an denen es einfach chaotisch ist und die Menschen sich nicht bewegen können“, berichtete er. „Aber in Mong Kok ist der Fußgängerverkehr angenehm fließend.“

    Nahezu alles, was man sich vorstellen kann, wird in Mong Kok gekauft, verkauft oder es wird darum gefeilscht. Es gibt ganze Straßen, die allein dem Verkauf von Goldfischen als Glücksbringern, Blumen, Küchengeräten und Badewannen gewidmet sind.

    1 minute lesezeit Ausgabe 8
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    Saubere Energie

    Die weltweite Nachfrage nach Energie ist seit dem 18. Jahrhundert, als die Menschheit begann, die Bodenschätze für die industrielle Revolution zu nutzen, stetig gestiegen. Das hat überall in der Welt großen Wandel verursacht. Aber die schnelle Industrialisierung von Ländern wie Indien und China in jüngster Zeit verursacht einen weiteren enormen Anstieg des Bedarfs. Was lässt sich also für die Zukunft erwarten?

    Der Bedarf an weltweiter Energie wird den einfachen Bürger auf der Straße aller Wahrscheinlichkeit nach nicht beunruhigen.

    Doch Regierungen, Wissenschaftler/innen, Akademiker/innen, Umweltschützer/innen und energieintensive Unternehmen wie INEOS sind kontinuierlich bestrebt, die Energieeffizienz zu verbessern. Es ist ein wichtiges Anliegen.

    Gegenwärtig werden in aller Welt Fertigungsanlagen, in denen täglich Tonnen von Chemikalien hergestellt werden, mit fossilen Brennstoffen betrieben, sodass andere Unternehmen von Farben, Medikamenten über Mobiltelefone und Autos bis hin zu Kleidung alles produzieren können.

    „Viele der Probleme, die das Überleben der Menschheit gefährden, resultieren aus dem erhöhten Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen“, sagte ein Sprecher der Friends of the Earth Europe.

    Was sind also die Alternativen? Könnten Windparks und die Nutzung der Sonnenenergie die Antwort sein?

    Ja, behauptet Friends of the Earth Europe.

    Teilweise, sagt INEOS. Sie sind Bestandteil des Energiemix, aber sie können die Bedürfnisse der Menschheit nicht ewig befriedigen.

    Es wird jedoch ein paar Jahrzehnte dauern, um die Form, wie Europa Strom und Wärme erzeugt, vollständig zu transformieren. Somit muss sich INEOS in der Zwischenzeit auf fossile Brennstoffe stützen, um seinen Energiebedarf zu decken. Gas erzeugt aber lediglich ca. halb so viel Emissionen wie Kohle. Daher ist INEOS davon überzeugt, aus Gründen der Verpflichtung gegenüber der Umwelt müsse man sich eher dem Gas als der Kohle zuwenden.

    Erzeuger von erneuerbaren Technologien sind wichtige Kunden für INEOS. INEOS stellt für den Betrieb von Windturbinen und Solarzellen die Rohmaterialien her. Rohmaterialien, die aus den Molekülen hergestellt werden, die wir aus Gas gewinnen.

    „Gas wird langfristig als Rohstoff zur Unterstützung der Produktion benötigt“, erklärt Leen Heemskerk, Chief Financial Officer von INEOS Olefins & Polymers Europe North.

    Gas ist nicht nur ein Kraftstoff, den INEOS zur Gewinnung von Energie verbrennt. Es ist zudem ein Rohstoff, der bei der Herstellung von Chemikalien verwendet wird, die in einem breiten Spektrum von lebenswichtigen Produkten Anwendung finden, u. a. bei Medikamenten, Kleidung, Gebäuden, Fahrzeugen, Computern und im Bereich der Umwelttechnik, z. B. bei Windturbinen und energieeffizienten Materialien.

    INEOS wird zur Herstellung dieser lebenswichtigen Artikel auch dann noch Gas benötigen, wenn der Übergang zu kohlenstoffarmer Energie bereits erfolgt ist. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Europa über eine sichere und wettbewerbsfähige Gasversorgung verfügt, um die Zukunft der verarbeitenden Industrie zu sichern.

    „INEOS unterstützt die Innovationskraft zur Auffindung alternativer Energiequellen, doch hinsichtlich des Tempos, mit dem wir unsere Wirtschaft entkarbonisieren können, müssen wir realistisch sein“, erklärte Leen.

    Derzeit verbraucht die Welt etwa. 529 Billiarden britische Wärmeeinheiten pro Jahr. Fossile Brennstoffe liefern fast 80 Prozent der Energie der Welt. Und die Industrie, die die Produkte liefert, von denen die Gesellschaft abhängig ist, ist der größte Kunde.

    Amerika, das gerade einmal fünf Prozent der Erdbevölkerung ausmacht, verbraucht derzeit ca. 20 Prozent des weltweiten Gesamtangebots an Energie.

    Doch die weltweite Nachfrage nach Energie wird sich voraussichtlich bis 2040 verdoppeln, da die Menschen in Indien und China – die gemeinsam mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen – wohlhabender werden und mehr Energie verbrauchende Güter wie z. B. Computer besitzen möchten.

    Umweltschützer sagen, dass die Gesellschaft ihre Methoden ändern müsse, wenn sie eine Energiekrise vermeiden und auf die Abwendung des Klimawandels hoffen wolle.

    Eine strengere Regulierung und die Begrenzungen der Treibhausgase seien hilfreich, behaupten sie.

    Doch nach Ansicht von Friends of the Earth Europe müssen die reichen Nationen auch die Menge der verbrauchten Energie reduzieren.

    Die Europäische Kommission ist derselben Ansicht.

    Sie setzt ehrgeizige Zielvorgaben für Europa fest, die die Industrie letztlich zwingen könnten, die Menge der von ihr verwendeten Energie drastisch zu reduzieren.

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    Gas! Wer braucht es?

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    INEOS behauptet, dass dies unbeabsichtigte Konsequenzen haben könnte, einschließlich einer Verlagerung der Investitionen und des Wachstums der Industrie in Regionen außerhalb von Europa.

    „Es besteht ein sehr großes Missverständnis in Bezug auf die chemische Industrie“, sagte Greet Van Eetvelde, INEOS Manager der Cleantech Initiatives. „Wir sind energieintensiv, aber wir sind nicht energieineffizient. Wir streben kontinuierlich Methoden zur Reduzierung der Energiemenge an, die wir zur Herstellung unserer Produkte einsetzen. Es ist geschäftlich und ökologisch sinnvoll. Wir sind aber auch kohlenstoffintensiv. Wir verwenden diese Gasmoleküle als Rohmaterialien. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, bevor die Beamtinnen und Beamten verstanden haben, worum es bei uns geht. Für sie ist jede Industrie gleich. Doch die Prozessindustrie ist anders, und insbesondere ohne die chemische Industrie wäre das moderne Leben nicht möglich.“

    Dan Byles, Vorsitzender der parlamentarischen Gruppe „Unconventional Oil and Gas“ der britischen Regierung, in der alle Parteien vertreten sind, sagte, es gehe nicht um die Frage, ob die Welt kohlenstoffarme Energie wolle. „Es geht um den Weg dorthin“, erklärte er. „Man muss Gas als den Kraftstoff betrachten, der eine Überbrückung zwischen einem von Öl und Kohle dominierten Energiesystem und dem von uns allen bevorzugten kohlenstoffarmen Energiemix der Zukunft darstellt.“

    Er sprach sich dafür aus, dass man die Wahl zwischen Gas oder erneuerbaren Energiequellen nicht forcieren sollte. „Wir brauchen beide“, sagte er. „Und zwar noch eine ganze Weile.“

    Chinas kometenhafter Aufstieg von einem kleinen Schwellenland zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wurde durch Kohle – den schlimmsten Umweltverschmutzer – angetrieben. Doch dies geschah in hohem Maße auf Kosten der Umwelt, da China heute mehr CO2 freisetzt als jedes andere Land der Welt.

    Im vergangenen Jahr ging Chinas Abhängigkeit von der Kohle erstmals in diesem Jahrhundert zurück, verbunden mit einer rapiden Zunahme der Nutzung von erneuerbaren Energien.

    Damit wurde, so Greenpeace East Asia, dem Planeten eine günstige Gelegenheit gegeben.

    „Der Stellenwert ist erheblich: Wenn die Zunahme des Kohleverbrauchs, die wir in den vergangenen zehn Jahren in China feststellen konnten, sich fortgesetzt hätte, hätten wir alle Hoffnung aufgeben müssen, den Klimawandel unter Kontrolle zu bringen“, sagte Lauri Myllyvirta, Energieaktivistin bei Greenpeace East Asia. „Es ist vielleicht noch nicht der Gipfel, doch es ist ein Zeichen, dass China von der Kohle abrückt.“

    Alternative Energiequellen müssen gefunden werden, da mit dem Wachstum der Weltbevölkerung auch die Nachfrage nach Energie steigen wird.

    In der entwickelten Welt hat der Zugang zu sicherer, zuverlässiger und erschwinglicher Energie das Leben der Menschen positiv beeinflusst – und er könnte für die Menschen, die in den ärmsten Gegenden der Welt leben, dasselbe tun.

    Microsoft Gründer Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt, gehört zu denen, die dies herbeiführen wollen.

    „In den reichen Gegenden der Welt ist es richtig, dass wir uns übers Energiesparen Gedanken machen, doch in den armen Gegenden brauchen die Menschen mehr Energie“, schrieb er kürzlich in einem Blog. „Damit sich Länder aus der Armut befreien können, brauchen sie Beleuchtung in den Schulen, damit Schülerinnen und Schüler lernen können, wenn es dunkel ist, sie brauchen Kühlschränke in Kliniken, um die Impfstoffe zu kühlen, und Pumpen, um das Ackerland zu bewässern und sauberes Wasser bereitzustellen.“

    Gates erklärte, nun liege die Verpflichtung bei den reichen Ländern wie den USA, mehr in die Forschung für saubere Energie zu investieren.

    „Es geht darum, Energiequellen zu entwickeln, die keinen Kohlenstoff erzeugen“, sagte er.

    Auch wenn die chemische Industrie einen Großteil des Energievorrats der Welt verbraucht, steht sie im Zentrum vieler dieser Entwicklungen – und trägt dazu bei, die Weltwirtschaft zu entkarbonisieren.

    Die globalen Emissionen wurden reduziert, bedingt durch – von der chemischen Industrie entwickelten – Verbesserungen bei folgenden Produkten: Wärmedämmstoffe für die Bauindustrie, Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel, Kunststoffverpackung, Beleuchtung, Antifouling-Anstriche für Schiffe, synthetische Textilien, Automobil-Kunststoffteile, Waschmittel für Niedrigtemperaturen, Motoreffizienz und Kunststoffe in Rohrleitungen.

    „Diese Reduktionen werfen ein Schlaglicht auf die zentrale Rolle der chemischen Industrie bei der Entkarbonisierung der Wirtschaft“, sagte ein Sprecher des Internationalen Rats der Chemieverbände. „In der Tat wäre es ohne die Vorteile chemischer Produkte und Technologien nicht möglich, CO2-Einsparungen im gleichen Umfang zu erreichen.“

    Durch die Verwendung von Chemie in energiesparenden Produkten wie z. B. bei der Gebäudedämmung, in Kompaktleuchtstofflampen und in leichten Kunststoffteilen in Fahrzeugen spart Amerika allein bis zu 10,9 Billiarden britische Wärmeeinheiten an Energie und bis zu 85 Milliarden US-Dollar an Energiekosten pro Jahr.

    Für Nichtfachleute formuliert: Die USA haben ihren Energieverbrauch um 11 Prozent reduziert und Energie in dem Umfang eingespart, der benötigt wird, um 135 Millionen Fahrzeuge ein Jahr lang mit Energie zu versorgen.

    „Das sind 55 Prozent aller Autos im heutigen Straßenverkehr“, sagte Ryan Baldwin, Sprecher des American Chemistry Council.

    Der Internationale Rat der Chemieverbände gab kürzlich bekannt, dass durch chemische Produkte für Fahrzeuge nun jedes Jahr 230 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen eingespart werden.

    Und an vielen Fortschritten, die Hersteller in Richtung auf leichtere, stabilere und kraftstoffsparende Autos machen, ist INEOS zentral beteiligt. Einer davon ist Kunststoff. Ein weiterer ist die Kohlefaser. Es gibt eine Menge weiterer von INEOS hergestellter Rohmaterialien, die in kraftstoffsparende Reifen gelangen, und synthetische Öle, die die Motoreffizienz verbessern.

    INEOS stellt ferner Komponenten für Windturbinen und Produkte für die Solarbranche her. Kurz gesagt, INEOS versetzt andere Branchen – den Sektor erneuerbare Energiequellen – in die Lage, Energie zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

    Der Übergang zu den erneuerbaren Energiequellen wird jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht über Nacht eintreten, denn obwohl der Sektor erneuerbare Energiequellen wächst, wächst er nicht schnell genug, und der Bereich Umwelttechnik erzeugt nicht genügend Energie, um die Nachfrage zu decken.

    Die National Academies, die Amerika auf den Gebieten Wissenschaft, Technik und Medizin beraten, erklären, dass die Reduzierung der Menge an verlorener Energie für unsere Zukunft ebenso wichtig ist wie neue Energiequellen zu ermitteln.

    „In jeder Minute und jeden Tag gehen riesige Mengen an Energie verloren, indem man sie in eine verwendbare Form umwandelt“, gab ein Sprecher an.

    Auch auf diesem Gebiet arbeitet INEOS kreativ. Es muss dies tun, um in Europa im Geschäft zu bleiben, wo die Energiekosten derzeit doppelt so hoch sind wie in Amerika.

    „Wir müssen unsere Energieeffizienz kontinuierlich optimieren“, erläutert Jean-Noël Large, dem die Aufgabe übertragen wurde, die Effizienz der Raffinerie Petroineos in Lavéra in Frankreich zu verbessern. „Es hat zusammen mit der Sicherheit des Standorts oberste Priorität.“

    13 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Schiefergas ist der weg in die zukunft

    INEOS‘ Entscheidung, im Vereinigten Königreich die Exploration von Schiefergasvorkommen zu verfolgen, hat zu einem Kollisionskurs mit Umweltschützer/innen und Protestgruppen geführt. Doch INEOS entzieht sich einer schwierigen Situation nicht, insbesondere dann nicht, wenn es seiner Auffassung nach richtig wäre, so zu handeln.

    INEOS ist nun offiziell das drittgrößte Schiefergasunternehmen im Vereinigten Königreich.

    Sein Geschäft mit Gas – das im März 2015 angekündigt und dem im Mai 2015 endgültige Form gegeben wurde – hat ihm nunmehr den Zugang zu nahezu tausend Quadratkilometer an potenziellen Schiefergasreserven in Schottland und Nordwestengland gegeben.

    „Dies sind erstklassige Assets, mit denen künftig potenziell erhebliche Mengen an Gas erzielt werden können“, sagte Gary Haywood, CEO von INEOS Shale.

    Im August wurden INEOS von der britischen Regierung drei weitere Schiefergas-Konzessionen erteilt. Die zusätzliche Fläche festigt INEOS‘ Position als eines der führenden Schiefergasunternehmen im Vereinigten Königreich.

    Im Geschäftsbereich ist man der Ansicht, dass die einheimische Schiefergasindustrie die Produktion in Großbritannien (für die Herstellung von Petrochemikalien derzeit eine der teuersten Regionen weltweit) revolutionieren wird, dem Vereinigten Königreich erstmals seit vielen Jahren Sicherheit auf dem Gebiet der Energie geben und Tausende Arbeitsplätze schaffen wird.

    Doch öffentliche Unterstützung für diese im Entstehen begriffene Industrie bleibt überall im Vereinigten Königreich ein Problem.

    Im März hatte INEOS eine von Greenpeace organisierte Umfrage Auftrieb gegeben, die deutlich machte, dass Fracking im Vereinigten Königreich von mehr Menschen unterstützt als abgelehnt werde.

    „Sie zeigte eindeutig, dass zunehmend mehr Menschen die potenziell enormen Vorteile von in Großbritannien erzeugtem Schiefergas erkennen“, erklärte damals Tom Crotty, INEOS Corporate Affairs Director. „Britisches Schiefergas stellt eine einmalige Chance dar und wir können es uns nicht leisten, sie uns entgehen zu lassen. Das Nordsee-Öl hat für das Vereinigte Königreich großen Reichtum geschaffen und so kann es auch beim Schiefergas sein.“

    Die Gegner/innen von Fracking behaupten, es sei gefährlich und umweltzerstörend, löse Erdbeben aus, verunreinige das Trinkwasser und die Luft, die wir einatmen.

    Die Befürworter/innen führen an, es sei – bei ordnungsgemäßer Durchführung – sicher, biete den Ländern eine wertvolle Ressource im Inland, schaffe Arbeitsplätze, unterstütze die Produktion und trage dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren.

    Amerika hat den Beweis bereits erbracht. Dort hat Fracking zu einer Erneuerung der Produktion geführt, Tausende Arbeitsplätze geschaffen, mehr als 150 Milliarden US-Dollar an Investitionen veranlasst – und dazu beigetragen, die Kohlenstoffemissionen in den USA drastisch zu senken, indem Kohle ersetzt wurde, die doppelt so viel CO2 emittiert wie Gas. Laut der nationalen Energy Information Agency sanken die mit Energie verbundenen CO2-Emissionen im Jahr 2012 aufgrund von Schiefergas auf das niedrigste Niveau seit 1994.

    Im April und Mai dieses Jahres traf sich INEOS erstmals mit den Bewohner/innen vor Ort im Rahmen gemeinsamer Bemühungen, die Fakten rund um die Erschließung des Schiefergases zu erläutern und die Fragen zu beantworten, die die in den schottischen Gemeinden lebenden Menschen, die direkt betroffen wären, stellten.

    „Es wird immer einen harten Kern von Gegnerinnen und Gegnern geben, der die Erschließung von fossilen Brennstoffen aus ideologischen Gründen ablehnt, auch wenn das Schiefergas nur die Hälfte der CO2-Bilanz von Kohle aufweist“, sagte Gary. „Doch viele Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort fürchten die Erschließung des Schiefergases aus lokal bedingten Gründen – und diese Menschen will INEOS ansprechen, um sie in Bezug auf die Auswirkungen der Schiefergaserschließung zu beruhigen. Unserer Ansicht nach stehen die meisten Menschen der Erschließung des Schiefergases aufgeschlossen gegenüber, wünschen sich aber mehr Informationen. Ein wichtiger Teil unserer Aufgabe besteht darin, den Menschen die Fakten zu nennen, sodass sie eine bewusste Entscheidung darüber treffen können, ob die Erschließung des Schiefergases in ihren Gemeinden sicher und erfolgreich durchgeführt werden kann – wovon wir absolut überzeugt sind.“

    Die Versammlungen waren erfolgreich und die Gemeinden wissen die Gelegenheit zu schätzen, aus erster Hand von INEOS Informationen zu erhalten, und auch die Gelegenheit, dass ihre Fragen beantwortet werden.

    Im September 2015 wird das Team nach den ersten öffentlichen Versammlungen in Schottland weitere Schritte in Form von Veranstaltungen mit Ausstellungscharakter unternehmen.

    „Entscheidend ist, den Menschen zu versichern, dass die Industrie ohne langfristige Schäden an der Umwelt oder Beeinträchtigung ihres Lebensstils operieren kann“, merkte Gary an. „Auch ist von wesentlicher Bedeutung, überzeugende Argumente dafür zu liefern, warum die Erschließung des Schiefergases für die Gemeinden und für das Land vorteilhaft ist.“

    Aufgrund des geringen CO2-Fußabdrucks, halb so viel wie bei Kohle, gilt Schiefergas weitgehend als die wichtigste Verbindung zu künftigen erneuerbaren – und finanziell tragbaren – Energiequellen.

    Beim gegenwärtigen Stand der Dinge drohen die steigenden Energiekosten in Europa die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hersteller auf dem Weltmarkt zu untergraben.

    Das Vereinigte Königreich verliert derzeit Arbeitsplätze an die USA, wo es dank des Schiefergases Zugang zu preisgünstigem Gas gibt. INEOS investiert gerade eine Milliarde US-Dollar in den Import von Schiefergas aus Amerika, um seinen Standort in Grangemouth rentabel zu machen und langfristig Wachstum an seinem Standort in Rafnes (Norwegen) zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um den Versuch, INEOS’ britisches Petrochemiegeschäft zu schützen, bevor es zu spät ist. Diese Lieferungen von Flüssiggas – weltweit erstmals in dieser Form – werden im Verlauf dieses Jahres in Rafnes und anschließend in Schottland eintreffen.

    „Unser Erfolg im Vereinigten Königreich ist von dem Zugang zu wettbewerbsfähiger Energieversorgung und wettbewerbsfähige Rohmateriallieferungen abhängig“, sagte Tom. „Wenn der Zugang zu Rohmaterialien und Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen besteht, wäre das eine schicksalhafte Veränderung für die britische Petrochemiebranche und im Wettbewerb auf dem Weltmarkt hilfreich.“

    Man kann kaum glauben, dass Großbritannien – als Begründer der industriellen Revolution – einst das „Kraftwerk“ des Welthandels war.

    Heute wird die Produktion im Vereinigten Königreich als ein Industriezweig der Vergangenheit wahrgenommen und sie ist ständig zurückgegangen, was allein in den vergangenen 20 Jahren zu einem Verlust von mehr als drei Millionen Arbeitsplätzen geführt hat.

    Doch die chemische Industrie hat heute noch größere Bedeutung – und für die Entwicklung einer umweltfreundlicheren Wirtschaft ist sie so wichtig wie eh und je.

    Auch wenn sie sich beim Betrieb der Anlagen nach wie vor auf fossile Brennstoffe stützt, wird geschätzt, dass für jede Tonne CO2, die verwendet wird, mehr als zwei Tonnen durch die hergestellten Produkte eingespart werden, unter anderem Katalysatoren, Isolierung, Komponenten für Windturbinen und Solarzellen.

    Nach Schiefergas zu bohren, mag für INEOS im Vereinigten Königreich ein neues Unternehmen sein, aber das INEOS Team wird durch drei weltweit führende Pioniere angeleitet, die die Erschließung des ersten privatwirtschaftlich genutzten Schiefergasvorkommens in den USA, des Barnett-Schiefergebiets, geleitet haben. Seit der Erschließung des Barnett haben sie ihre Arbeit an vielen weiteren Schiefergasvorkommen in den USA und weltweit fortgesetzt.

    Der Erdölingenieur Nick Steinsberger und die Geologen Kent Bowker und Dan Steward, die nun ausschließlich für INEOSin Europa arbeiten, haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche. Sie haben tausende Quellen gebohrt, ohne auf große Probleme zu stoßen, und sie werden INEOS beraten, wie man einen sicheren Zugang zu Großbritanniens gewaltigen Reserven erlangt.

    „Wir meinen, unser Wissen und unsere Erfahrung beim Betrieb von komplexen petrochemischen Anlagen, verbunden mit den erstklassigen Experten für den unterirdischen Bereich, um die wir unser Team kürzlich erweitert haben, bedeuten, dass INEOS als Unternehmen gelten wird, bei dem alles in sehr guten Händen liegt“, sagte Gary.

    Er fügte hinzu: „Bei Schiefergas handelt es sich für uns nicht um eine kurzfristige Spekulation. Es geht darum, unsere Produktionsbasis zu sichern, die Tausende von Arbeitsplätzen in regionalen Volkswirtschaften schaffen wird.“

    Weitere Informationen über Schiefergas finden Sie unter: www.ineosupstream.com

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    Hydraulic fracturing : die fakten

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    Gas! Wer braucht es?

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    16 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Besuch in Köln: Energieeffizient

    Die Europäische Kommission fordert drastische Kürzungen beim Energieverbrauch in Europa. Sie argumentiert, dass dies sich positiv auf die Umwelt, auf Arbeitsplätze, Energiesicherheit und die Wirtschaft auswirken würde. INEOS, das jedes Jahr 1,3 Milliarden Euro für Energie ausgibt, ist anderer Meinung.

    Statt noch weitere Zielvorgaben aufzuerlegen, wird die Europäische Kommission dringend gebeten einzusehen, dass sich die chemische Industrie Tag für Tag darauf konzentriert, ihre Energieeffizienz zu verbessern. INEOS appelliert an die Kommission – die bis 2030 eine Senkung des Energieverbrauchs um 27 Prozent anstrebt – zu erkennen, dass die Einsparung von Energie bereits ein fundamentaler Bestandteil dessen ist, wie INEOS operiert.

    „Wir brauchen keine weiteren Vorschriften oder Zielvorgaben“, sagte Tom Crotty, INEOS Group Communications Director. „Energieeffizienz ist bereits ein geschäftlicher Kernwert, da sie geschäftlich sinnvoll ist. Und fast jede Technik, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs erhältlich und finanziell tragbar ist, wurde bereits an unseren Standorten installiert. Für uns würde eine weitere Senkung des Energieverbrauchs eine Reduzierung der Produktion bedeuten.“

    Die Kommission ist der Auffassung, dass sich die Festsetzung einer ehrgeizigen Zielvorgabe für die Energieeffizienz positiv auf die Umwelt, auf Arbeitsplätze, Energiesicherheit und die europäische Wirtschaft auswirken würde.

    INEOS, das jedes Jahr 1,3 Milliarden Euro für Energie ausgibt, erklärt, dass die Zielvorgabe unrealistisch und für die chemische Industrie unausführbar sei und drohe, die Industrie in Europa zu vernichten, und damit sechs Millionen Arbeitsplätze.

    INEOS ist der Ansicht, dass das Problem zum Teil daraus resultiere, dass die Kommission die Bedeutung der chemischen Industrie und deren Realität an den Standorten nicht verstehe.

    „Wir haben bereits ein Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit in Europa“, sagte Tom.

    In einer gemeinsamen Bemühung, unter den Milliarden Menschen, die auf eine Konsultation der Europäischen Kommission zu ihrer Klima- und Energiepolitik bis 2030 reagierten, gehört zu werden, luden INEOS und CEFIC Vertreter/innen der Generaldirektion Energie der Kommission zu einem Besuch am Standort Köln ein.

    „INEOS arbeitet seit Jahren mit großem Erfolg an Energieeinsparungen“, sagte Gerd Franken, CEO INEOS Olefins & Polymers Europe North. „Und wir sind der Ansicht, dass unsere Standorte zu den energieeffizientesten weltweit gehören.“

    Der Standort Köln in Deutschland beschäftigt insgesamt 2.000 Menschen aus 28 Nationen und weist eine Fläche von der Größe Monacos auf. 90 Prozent seiner Kosten fallen für Energie und Rohmaterialien an und er nutzt eine Energiemenge, die für Heizung, Licht und Energie für 200.000 Wohnungen ausreichen würde.

    Der Standort verwendet vielleicht eine Menge Energie, aber das bedeutet nicht, dass er ineffizient ist. Stefan Krämer, Energie-Manager am Standort, zeigte der Generaldirektion Energie, wie alle Beschäftigte am Standort an der Einsparung von Energie zusammenarbeiten.

    „Es stellt eine ziemliche Herausforderung dar, da die internen Energienetze am INEOS-Standort in Köln ausgeglichen sein müssen“, sagte er. „Der Salpetersäure- und Acrylnitrilprozess zum Beispiel erzeugt Dampf und die Kracker- und Butadienproduktion erfordert Wärme und verwendet daher Dampf.“

    Das Abprodukt Wasserstoff wird, statt abgefackelt zu werden, thermisch im Kraftwerk anstelle von Erdgas genutzt – ein Schritt, der 80.000 Megawattstunden Erdgas pro Jahr eingespart hat. Und Verbesserungen am Kühlturm haben weitere 13.000 Megawattstunden Strom pro Jahr eingespart.

    „INEOS ist tatsächlich entschlossen, alles, was produziert wird, zu verwenden und wiederzuverwenden“, erklärte Gerd, „Das ist eindeutig ökonomisch sinnvoll und umweltfreundlich.“

    Während des Besuchs appellierte auch Brigitta Huckestein, Communications and Government Relations bei BASF, dem größten Chemieunternehmen der Welt, an die Kommission, Vernunft anzunehmen.

    Erstmals überhaupt hat die BASF unter Verweis auf stagnierende Märkte, teure Energie und kostspielige Arbeitskraft eine strategische Kürzung der Investitionen in Europa angekündigt.

    Brigitta wies darauf hin, dass die BASF besondere Anstrengungen unternehme, um weitere Maßnahmen zur Senkung ihres Energieverbrauchs und der CO2- Emissionen zu entwickeln.

    Der Standort der BASF in Ludwigshafen ist der größte und effizienteste integrierte Standort in Deutschland. Doch sie legte dar, dass die integrierte Produktion ihre Effizienz verlieren würde, wenn nach 2017 ein Aufschlag für erneuerbare Energien auf selbst erzeugte Energie aus einem Blockheizkraftwerk auferlegt würde.

    „Außerdem wird es die Wettbewerbsfähigkeit dieser höchst energieeffizienten Anlage reduzieren“, sagte sie. „Kurz gesagt, wir haben bereits das Gefühl, verjagt zu werden. Wenn die Verordnungen die Produktion chemischer Grundstoffe in Europa als Maßnahme zur Senkung des europäischen Energiebedarfs vorsehen, ist dies unserer Auffassung nach gefährlich für die deutsche und die europäische Wirtschaft, weil Wertketten zerstört werden. Und wenn die Bedingungen ungünstig sind, investieren wir woanders.“

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    Energieeffizienz ist bereits ein geschäftlicher kernwert

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    Alistair Steel, ein Repräsentant des CEFIC (Conseil Europeen des Federations de l‘Industrie Chimique), Sprachrohr der chemischen Industrie in Europa, erklärte, finanziell tragbare Energie sei der Schlüssel zu Wachstum.

    „Die Wettbewerbsfähigkeit ist davon abhängig, dass die Industrie Zugang zu konkurrenzfähiger, zuverlässiger Energieversorgung hat“, sagte er.

    Die Kosten für die Erzeugung von Ethylen in Europa sind derzeit doppelt so hoch im Vergleich zu den USA, wo preisgünstiges Schiefergas zu einer Renaissance der Produktion geführt hat. Und während sich INEOS‘ Gewinne in Europa in den vergangenen drei Jahren halbiert haben, haben sich die Gewinne in den USA verdreifacht.

    „Wir können Energie nur bis zu einem bestimmten Punkt reduzieren“, bemerkte Greet Van Eetvelde, INEOS Manager der Cleantech Initiatives, die in INEOS‘ Zentrale in Rolle, Schweiz, angesiedelt sind. „Die Europäische Kommission muss die Entscheidung treffen, ob sie in Europa eine chemische Industrie haben will. Es ist unmöglich, diese Zielvorgaben ohne erhebliche Investitionen zu erreichen. Aufgrund der Konjunkturlage in Europa ist dies schwierig.“

    Selbst wenn INEOS saubere Technologie finanzieren wollte, wäre man mit einem schweren Kampf konfrontiert.

    „Banken gehen gern auf Nummer sicher“, sagte Tom. „Sie mögen keine neuen Technologien. Die Finanzierung neuer Technologien hängt häufig auch von der Unterstützung durch die Regierung ab, was mit einem politischen Risiko verbunden ist.“

    Stefan wies darauf hin, die chemische Industrie hätte seit Jahren an Methoden gearbeitet, um ihre Produktionsstätten effizienter zu machen.

    „Die Selbstverpflichtung der Industrie auf Energieeffizienz begann im Jahr 1996, lange vor der Einführung der EU-Richtlinien“, bemerkte er.

    Im vergangenen Jahr warnte INEOSVorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe davor, dass die chemische Industrie in Europa innerhalb eines Jahrzehnts mit ihrer Auslöschung konfrontiert sei.

    „Ich sehe Ökosteuern. Daran kann ich erkennen, dass die Produktion vertrieben wird“, schrieb er in einem offenen Brief an José Manuel Barroso, den damaligen Präsidenten der Europäischen Kommission.

    Er bat die Kommission dringend darum aufzuwachen.

    „Der Chemiesektor erzielt weltweit einen Umsatz von 4,3 Billionen US-Dollar“, gab er an. „Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland. In Europa stehen Chemikalien und Automobile mit je einer Billion US-Dollar ganz oben auf dem Programm. Wirtschaftlich gesehen, zählen Chemikalien zu den Kronjuwelen Europas.“

    INEOS hofft, dass der Besuch in Köln den Verantwortlichen in Brüssel die Augen geöffnet hat.

    Paul Hodson, Mitglied der Kommissionsdelegation, schrieb in einer E-Mail an INEOS, er habe einen wertvollen Einblick in die chemische Industrie erhalten – und Verständnis entwickelt.

    Er bekräftigte, dass eine prosperierende europäische Industrie zu den zentralen Anliegen der Kommission gehöre und dass deren Politik anstrebe, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken.

    Was die europäische kommission bis 2030 erreichen will

    • 27 Prozent Verringerung des Energieverbrauchs (für die Industrie nicht verbindlich)
    • Mindestens 27 Prozent Zunahme der erneuerbaren Energien
    • 40 Prozent Reduzierung der Kohlenstoffemissionen

    11 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Eine Frage der Denkweise

    Den Arbeitsplatz zu wechseln ist einfach; die Denkweise der beschäftigten zu ändern ist es nicht. Doch mit der richtigen vorgehensweise ist es nicht unmöglich.

    Niemand mag Veränderungen.

    Das ist zumindest die Theorie. Die Realität ist aber, dass manche Menschen sie mögen. Und manche nicht.

    Unternehmen, die alle ihre Beschäftigte überzeugen wollen, müssen vielleicht einfach ihre Vorgehensweise ändern.

    Der Meister des Managements, der verstorbene Peter Drucker, hat sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, was die beste Methode für ein Unternehmen ist, Veränderungen umzusetzen.

    „Man muss dem ganzen Unternehmen die Denkweise vermitteln, dass Veränderung eine Chance und keine Bedrohung darstellt“, erklärte er. „Die Beschäftigten fühlen sich sicher, wenn sie erkennen, dass diese Zeit der plötzlichen, unerwarteten und radikalen Veränderungen Chancen birgt.“

    Dr. Fred Wadsworth, medizinischer Direktor bei dem im Vereinigten Königreich angesiedelten Unternehmen Corperformance, das in der Vergangenheit eng mit INEOS zusammengearbeitet hat, weiß, dass Änderungen emotionale Verstimmungen verursachen – und zu einem Leistungsabfall führen können.

    „Schlecht gemanagte Änderungsprozesse können als Bedrohung betrachtet werden und klassische Stressreaktionen verursachen“, erläuterte er.

    Doch die Angst vor der Umsetzung von Veränderungen, so Wadsworth, sollte ein Unternehmen niemals abschrecken, Veränderungen anzustreben.

    „Eine Neigung zur Veränderung muss vorhanden sein und gefördert werden, doch man kann sie erreichen, indem man den Beschäftigten effektive Ziele setzt, von denen sie überzeugt sind“, erklärte er. „Die Personen, die sich von dem Veränderungsprozess bedroht fühlen, sind normalerweise die, die am schwersten zu überzeugen sind.“

    Doch auch diese Personen können überzeugt werden.

    John Reh, ein erfahrener amerikanischer Manager und Autor, sagte, wenn man begreift, was getan werden muss – und wie es getan werden muss –, sei die Schlacht schon halb gewonnen.

    „Man muss seinen Beschäftigten verständlich machen, um welche Veränderung es geht, wann sie eintritt und warum sie vorgenommen werden muss“, führte er fort.

    Roberta Katz, Associate Vice President for Strategic Planning an der Stanford-Universität in Amerika, beschrieb Wandel als einen iterativen Prozess.

    „Individuen in einer Organisation springen zu verschiedenen Zeitpunkten auf den Zug des Wandels auf“, erklärte sie. „Die Leitung muss die Vision wiederholen und die Strategie wiederholen, sodass die Individuen, wenn sie schließlich alle in demselben Zug sind, dieselbe Botschaft gehört haben und das Ziel verstehen, auf das sie alle hinarbeiten. Wenn man die Leitung ist, die den Wandel vermittelt, ist man gelangweilt, man ist bereit für den nächsten Schritt, aber man muss daran denken, es immer zu wiederholen. Denn selbst wenn manche es zehn Mal gehört haben, dringt man vielleicht erst beim elften Mal zu ihnen durch, und zwar, wenn etwas in ihrem Leben passiert, wodurch dies für sie einen Sinn ergibt.“

    Widerstand gegen den Wandel kann häufig in der Angst vor Unbekanntem begründet sein.

    „Wir widersetzen uns dem Wandel, aber die Angst vor dem Unbekannten kann dazu führen, dass man sich an die aktuellen Verhaltensweisen klammert, ganz gleich, wie schlecht sie sind“, erklärte Dr. Stan Goldberg, ehemals Medizinprofessor an der San Francisco State University.

    Diese Angst basiert häufig auf der Wahrnehmung der Beschäftigten. Und die Wahrnehmung ist wichtig, da sie deren Realität darstellt.

    Die gute Nachricht, so Dr. Wadsworth, ist, dass Wahrnehmungen geändert werden können – ebenso wie die Persönlichkeit.

    „Die Persönlichkeit ist nicht in Stein gehauen“, erklärte er. „Werte werden in unseren Jugendjahren festgelegt und sind wie Anker im Meeresboden, doch unser Verhalten ist nicht festgelegt, es entspricht eher auf dem Meer schwimmenden Bojen.

    Sie bleiben mit unseren Ankern verbunden, sind aber gegenüber Veränderungen offen. Aus diesem Grund werden Ziele, die an unsere Werte gebunden sind, aller Wahrscheinlichkeit nach eher erreicht als solche, die es nicht sind.“

    Der verstorbene Peter Drucker empfahl, wenn eine Veränderung wie eine Chance aussehe, sollte ein Unternehmen ein oder zwei Beschäftigte darauf ansetzen, sie zu bearbeiten.

    „Man braucht jemanden an der Spitze, der an Unerwartetem Gefallen findet“, sagte er. „Das ist äußerst wichtig, denn es werden sehr viele Überraschungen eintreten, und wenn jede Überraschung als Bedrohung empfunden wird, bleiben wir nicht besonders lange dabei.“

    Drucker erklärte, schnelle Veränderungen könnten erreicht werden, ohne dass die Beschäftigten verstimmt wären, wenn das Personal Vertrauen zum Unternehmen hätte.

    „Vertrauensbildung ist nicht wie Astrophysik“, führte James Hec aus, Mitglied des Lehrkörpers an der Harvard Business School. „Es sollte tatsächlich ganz einfach sein. Schaffen Sie keine Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Geben Sie Wissen weiter. Stellen Sie die richtigen Menschen ein, geben Sie ihnen Anerkennung und feuern Sie die Beschäftigten, bei denen das der richtige Schritt ist. Seien Sie konsequent und berechenbar und vermeiden Sie Massenentlassungen, wenn es irgend geht.“

    Dr. John Kotter, Professor an der Harvard Business School, hat etwa 20 Bücher über Führungsstil und Wandel geschrieben.

    Im vergangenen Jahr gründete er das Kotter International Center for Leaders, ein Unternehmen von Experten auf Weltklasseniveau, die Unternehmen beim Wandel unterstützen.

    „Das Tempo des Wandels nimmt stärker zu als unsere Fähigkeit, damit Schritt zu halten“, erläuterte er. „Doch wir erwarten, dass Führungskräfte aller Ebenen ständig bessere Ergebnisse abliefern – und dies immer schneller.“

    David Carder ist Engagement Leader bei Kotter International in Amerika.

    „Wir konnten bei vielen Unternehmen feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, von Technologie und Wandel in der Form zu profitieren, wie sie es beabsichtigen, da ihnen ihre Hierarchie und Struktur im Wege stehen“, sagte er.

    Die Quintessenz ist, so Drucker, dass Wandel schmerzhaft und riskant ist und eine Menge harter Arbeit erfordert.

    „Leider lässt sich der Wandel nicht managen“, sagte er. „Man kann ihm lediglich voraus sein. Man kann ihn lediglich herbeiführen.“

    Die wichtigsten fünf Tipps für ein Unternehmen, das Veränderungen umzusetzen beabsichtigt:

    1. Halten Sie die Beschäftigten auf dem Laufenden – Beschäftigte wissen gern, was los ist, insbesondere wenn ihre Arbeitsplätze direkt davon betroffen sind.
    2. Geben Sie Ihren Beschäftigten Anregungen – sprechen Sie die Hoffnungen und Wünsche der Beschäftigten an. Ziele, die mit ihren eigenen Werten verbunden sind, lassen sich eher erreichen.
    3. Denken Sie voraus – Veränderungen sollten im besten langfristigen Interesse des Unternehmens vorgenommen werden, nicht einfach, um kurzfristig Geld zu sparen.
    4. Machen Sie sich verständlich – Beschäftigte akzeptieren Veränderungen wahrscheinlich eher, wenn sie die Gründe dafür vollständig verstehen.
    5. Seien Sie realistisch – unrealistische Ziele verstärken die Angst, was die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns erhöht.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Das sich wandelnde erscheinungsbild von Grangemouth

    Das Erscheinungsbild von Grangemouth wandelt sich. Und damit einher geht die Aussicht auf eine neue und aufregende Zukunft.

    Einer der größten Ethanlagertanks, der jemals in Europa gebaut wurde, nimmt Formen an.

    Wenn der 60.000-Kubikmeter-Tank erst fertiggestellt ist, fasst er 30.000 Tonnen flüssiges Ethangas – und läutet eine neue Ära bei der Produktion von Petrochemikalien ein.

    „Seit die Wand des 40-Meter-Tanks errichtet wurde, hat sich die Silhouette von Grangemouth ein wenig verändert“, bemerkte Alan MacMillan, INEOS Olefins & Polymers Europe UK Ethane Project Manager. „Dies sind aufregende Zeiten für das Unternehmen Olefins & Polymers Europe UK und der Tank ist der konkrete Beweis für die Investitionen, die getätigt werden.“

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    INEOS baut Europas gröss ten Ethantank

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    Der Bau des Tanks ist nur ein Element in einer Reihe von aufeinander abgestimmten Projekten und Aktivitäten, die INEOS Olefins & Polymers Europe UKs Vision für eine nachhaltige und entwicklungsfähige Zukunft ausmachen.

    INEOS investiert etwa 450 Millionen britische Pfund, um den defizitären schottischen Produktionsstandort, an dem mehr als 1.300 Menschen direkt beschäftigt sind, in einen der besten der Welt zu wandeln.

    „Es ist die wichtigste Investition in die britische und schottische petrochemische Produktion der jüngsten Zeit“, sagte John Mcnally, CEO INEOS Olefins & Polymers UK. „Und sie zeigt eindeutig unsere Verpflichtung hinsichtlich Grangemouth.“

    INEOS braucht das Ethan, das ab dem kommenden Jahr aus den USA eintreffen wird, um die schwindenden Vorräte aus der nordsee zu ersetzen. Der schottische Standort kann die Entwicklung nur dadurch umdrehen, dass er sich genügend Rohmaterialien beschafft, um die Fertigungsanlagen optimal und bei voller Kapazität zu betreiben – wozu er seit vielen Jahren nicht in der Lage ist.

    Das Projekt der Ethanbeschaffung umfasst neben dem Lagertank erheblichen Arbeitsaufwand, hinsichtlich der Infrastruktur.

    Das Unternehmen nimmt Änderungen an seiner Anlegeund Entladeeinrichtung vor, wo hochmoderne Schiffe andocken, und verlegt kilometerlange Rohrleitungen, um das Ethan zum Tank und zum Produktionsbetrieb zu leiten.

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    Visionäre idee wird im Schottischen petrochemiekomplex realität

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    Die Arbeiten werden von einer Reihe von Auftragnehmern ausgeführt, deren Beauftragung gewährleisten soll, dass das Projekt pünktlich, sicher und innerhalb des Budgets abgeschlossen wird.

    „Es stellt eine komplexe und schwierige Aufgabe dar, neben den vielen verschiedenen Unternehmen und an einer Reihe von Schnittstellen zu arbeiten“, erklärte Alan.

    Die Planung, die am Grangemouth-Standort umgesetzt wird, lässt sich gut mit dem Plan vergleichen, der kürzlich INEOS in Rafnes in Norwegen umgesetzt wurde, wo das Unternehmen die Infrastruktur erfolgreich aufgebaut hat, damit Ethan aus den nordamerikanischen Schiefergasgebieten im laufenden Jahr importiert werden kann.

    Mit den amerikanischen Lieferanten wurden langfristige Verträge geschlossen, um das Schiefergas durch Pipelines quer durch das Land zur Ost- und Golfküste von Amerika zu leiten, von wo aus es im Auftrag von INEOS mit einer Flotte von acht Spezialschiffen über den Atlantik nach Norwegen – und 2016 nach Schottland – transportiert wird.

    Während Grangemouth auf diese Lieferungen wartet, arbeitet der Geschäftsbereich INEOS Olefins & Polymers Europe UK in der Zwischenzeit an dem strategischen Überlebensplan, der den langfristigen Wert des Standorts schützt, indem es ein weltweit führendes Zentrum für Chemikalien und Produktion entwickelt, das das Potenzial hat, ein Centre of Excellence und Innovation in Schottland zu werden.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Wie die mächtigen fallen können

    In dem heutigen hektischen Umfeld passiert der Aufstieg und Fall von Unternehmen schneller als je zuvor. Die größte Bedrohung ist vielleicht die Selbstgefälligkeit. Oder wie der verstorbene Steve Jobs, Erfinder des iPhone, es formulierte: „Bring die Selbstgefälligkeit um, bevor sie dich umbringt.“ Es folgen sechs Unternehmen, die einst als führend auf ihrem Gebiet galten, bevor sie leider vom Weg abkamen.

    Blockbuster

    Nur wenige hätten vorhergesagt, wie diese Erfolgsgeschichte enden würde. Blockbuster war einst im Videoverleihgeschäft mit einem Marktwert von 5 Milliarden US-Dollar der unbestrittene Marktführer. Er beschäftigte 60.000 Menschen und verfügte über 9.000 Videotheken weltweit. Dann begann Netflix damit, Filme per Post zu versenden, und Kabel- und Telefongesellschaften fingen an, Spielfilme per Stream in die Häuser der Menschen zu übertragen – und Blockbuster versäumte es, auf die sich ändernden Gewohnheiten der Kunden zu reagieren.

    Kodak

    Fast 100 Jahre lang gab es niemanden, der es mit Kodak aufnehmen konnte. Die Firma wurde basierend auf einer durch Innovation und Wandel geprägten Unternehmenskultur aufgebaut; und wurde durch Selbstgefälligkeit zerstört. Die meisten Menschen besaßen eine Kodak-Kamera und verwendeten Filme der Marke Kodak. Wovon sich das Unternehmen aber kein Bild machte, war sein eigener Niedergang mit der Einführung der Digitalfotografie, einer Technologie, die es selbst erfunden hatte. Es handelte nicht schnell genug und andere Unternehmen gaben ihm den Rest.

    Polaroid

    Angeblich hat Apple-Erfinder Steve Jobs den Mann verehrt, der für die Kultkamera Polaroid SX-70 die Pionierarbeit leistete. Denn Edwin Land war der Erste, der modernste Technologie mit Design verband. Auf seinem Zenit im Jahr 1991 erreichte der Umsatz vornehmlich mit seinen Sofortbildkameras und Filmen fast drei Milliarden britische Pfund. Doch sein Verderben begann, als er sich die Revolution der Digitalfotografie nicht zu eigen machte, und er ging zehn Jahre später in Konkurs.

    Motorola

    Es ist kaum zu glauben, dass Motorola das weltweit erste Mobiltelefon baute und verkaufte und 2003 das damals bestverkaufte Mobiltelefon aller Zeiten einführte – das Razr. Aber Motorola versäumte es, den Fokus auf Smartphones zu legen, die E-Mails und Bilder übermitteln konnten, und verlor rasch an Marktanteil.

    Commodore

    Commodore International war eine der ersten Computerfirmen, die auf dem Inlandsmarkt erfolgreich im Wettbewerb standen. Ihre relativ kleinen Geräte waren gut gemacht und preisgünstig. Anfang der 80er Jahre wurden jedes Jahr zwei Millionen Commodore 64 gekauft, und das Unternehmen beherrschte fast 50 Prozent des Markts. Dann führte es den intelligenteren Commodore plus/4 ein. Ein kluger Schachzug, würde man denken, aber das Unternehmen stieß seine Stammkunden vor den Kopf. Das neue Modell war mit dem alten, das den Kunden sehr gut gefiel, nicht kompatibel. Das Unternehmen ging 1994 in Konkurs.

    ICI

    ICI war einst ein Symbol für die Macht der britischen Industrie. Das Unternehmen, das Polyethylen erfand, beschäftigte auf seinem Zenit 130.000 Menschen und war eines der größten Chemieunternehmen weltweit. Doch in den 90er-Jahren wurde es zu selbstgefällig. Paul Hodges, bis 1995 obere Führungskraft bei ICI, sagte, das Unternehmen hätte immer mehr Risiko- und Entscheidungsaversion bewiesen. „Es verlor die Vorreiterrolle, den Antrieb, neue Richtungen auszuprobieren“, erläuterte er. „Stattdessen war die neue Losung: ‚Keine Überraschungen‘.“ Es verlegte sich auf Spezialchemikalien und verkaufte sein Grundchemikaliengeschäft an INEOS, das das Geschäft zu immer größerer Stärke führte. Unterdessen sanken ICIs Gewinne kontinuierlich. Das Unternehmen wurde schließlich im Januar 2008 an die niederländische Gesellschaft AkzoNobel verkauft und seine Geschäftsbereiche Klebstoffe und Elektronikmaterialien wurden drei Monate später von der deutschen Firma Henkel erworben.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Szenen-wechsel

    Wohlfühlbereiche sind nicht für jeden geeignet. Besonders nicht für Männer wie Tony Moorcroft. Wie INCH feststellen konnte, ist für ihn eine Veränderung immer besser als eine Ruhepause.

    Am 19. März 2003 wandte sich der amerikanische Präsident George Bush an die Welt.

    In einer Live-Sendung des Fernsehens sagte er, dass der Feldzug der Aliierten zur Entwaffnung des Irak, zur Befreiung von dessen Einwohnerinnen und Einwohnern und zur Verteidigung der Welt gegen eine ernste Gefahr begonnen habe.

    Heeresreservist Tony Moorcroft beobachtete Tausende Kilometer entfernt in seinem Haus im Vereinigten Königreich – vielleicht genauer als andere –, wie die Ereignisse außer Kontrolle gerieten.

    Denn sein Marineinfanterieregiment, eine Spezialeinheit, war das erste seit dem Zweiten Weltkrieg, das bereits zwangsmobilisiert worden war.

    Er hatte zwei Monate vorher einen versiegelten Brief im braunen Umschlag mit der Post erhalten.

    „Ich hatte ihn damals geöffnet und kurz gelesen, bevor ich zur Arbeit ging, aber ich hatte den Inhalt erst einige Stunden später begriffen, als mir plötzlich klar wurde, dass es wirklich ernst war“, erzählte er.

    Verständlicherweise war seine Familie stärker besorgt als er selbst.

    „Wissen Sie, dafür wurde man ausgebildet und hatte man sich verpflichtet, also konzentrierte man sich Stunde für Stunde, Tag für Tag auf die Aufgaben, was einen in die Lage versetzt, Ängste oder Beklommenheit zu überwinden“, sagte er. „Aber man muss seine Sachen so normal wie möglich weitermachen.“

    Eine Woche, nachdem er im Januar 2003 seine Einberufungspapiere erhalten hatte, hatte er das Elternhaus im norden von England verlassen und sich seinem 165 Port and Maritime Regiment, einer logistischen Spezialeinheit, angeschlossen, die Bestandteil der Operation Telic 1 war.

    Ihre Aufgabe für die nächsten fünf Monate sollte darin bestehen, die alliierten Streitkräfte am Leben zu halten, während sie an den entscheidenden Orten im Irak und in Kuwait landeten.

    Als Unteroffizier oblag ihm ferner die Verantwortung, sich um ein Team von Männern zu kümmern.

    „Man konzentriert sich wirklich darauf, das Ergebnis zu erreichen, das jeder erreichen möchte, nämlich sicher zur Familie und zu den Freunden zurückzukehren“, erklärte er.

    Tausende starben in dem Konflikt, aber Tony überlebte – und nahm seine Arbeit als Personalleiter für InEOS ChlorVinyls und InEOS Enterprises wieder auf.

    „Nach einem kurzen Urlaub wollte ich so schnell wie möglich zurück in das normale Zivilleben“, gab er an. „Für mich war die Anpassung ziemlich einfach, denn sobald ich zurück bei der Arbeit war, hatte ich wieder viel zu tun. Meine Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen haben mich aber sehr unterstützt und bedrängten mich nicht mit endlosen Fragen, und von INEOS erhielt ich fantastische Unterstützung. Viele Reservisten machten sich wegen ihres Jobs zuhause Sorgen. Ich nicht, und das hieß, dass ich mich ausschließlich darauf konzentrieren konnte, dafür zu sorgen, dass alle sicher nach Hause kamen.“

    Es war jedoch eine Erfahrung, die sein Leben änderte.

    „Ich habe viel über mich selbst und andere gelernt, aber es würde mir Beklommenheit verursachen, müsste ich diese Erfahrung wiederholen“, erklärte er. „Ich weiß das Leben mehr zu schätzen und bin der Ansicht, dass ich heute besser mit schwierigen Situationen umgehen kann.“

    „Anfangs ging ich zur Armee, um meine technischen Fachkenntnisse zu verbessern und meine Karriere voranzubringen“, gab er an. „Doch Reservist zu sein hat mein Leben in mehr als einer Hinsicht verändert und INEOS hat als Arbeitgeber alles getan, was möglich war. Bei der Heeresreserve lernt man, sich auf sehr schwierige Umgebungen vorzubereiten, wo man keine andere Wahl hat, als Verantwortung zu übernehmen und für seine Handlungen einzustehen. In der chemischen Industrie sind wir mit ähnlichen Herausforderungen und Dilemmas konfrontiert. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass beide Funktionen sich gegenseitig ergänzen und Führungsqualitäten, Teamarbeit, Disziplin, Integrität und Respekt erfordern.“

    Er muss also etwas richtig gemacht haben.

    Denn im letzten Jahr wurde er von seinem befehlshabenden Offizier Lt. Col. CK Thomas RLC für eine Ehrung anlässlich des Geburtstags der Königin vorgeschlagen – die „Queen‘s Volunteer Reserve Medal“ – für beispielhaften anerkennenswerten Dienst im Rahmen der Erfüllung seiner Pflichten.

    In jedem Jahr werden nur 13 Personen ausgezeichnet.

    „Meine erste Reaktion war Schock“, sagte der 55-jährige Tony. „Doch er verwandelte sich sehr schnell in Stolz, da in jedem Jahr nur wenige dieser Medaillen überreicht werden, so dass es etwas ganz Besonderes ist.“

    Ihm wurde die Medaille im Buckingham Palace von Prince Charles überreicht, der sich daran erinnerte, dass er Tony 1993 bei den Gedenkfeiern für die Atlantikschlacht in Liverpool kennen gelernt hatte.

    „Er war insbesondere an meinem Wechsel von der Marine zum Heer interessiert, weil wir beide während unserer Laufbahn auf derselben Schiffsklasse gedient hatten“, sagte er.

    Badge of Honour

    Eine höhere Auszeichnung als die „Queen‘s Volunteer Reserve Medal“ kann es in Tonys Laufbahn wohl kaum geben.

    Doch andererseits ist da noch die Belobigung, die ihm die angesehene Auszeichnung verschafft hat.

    Sein befehlshabender Offizier, Lt. Col. Colin Thomas, der ihn für die Auszeichnung vorgeschlagen hat, erklärte, Tony habe sich ständig als vorbildliche und selbstlose Person ausgezeichnet, auch wenn sein Ausscheiden aus dem Militär nun näher rücke.

    „Er war für seinen Teamgeist und die Bereitschaft bekannt, auf die eigene Bequemlichkeit zu verzichten, wenn er damit sein Team unterstützen würde“, gab er an. „Alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, und – was am wichtigsten ist – die ihm unterstellten Menschen bringen ihm äußersten Respekt entgegen. Er engagiert sich total, ist absolut verlässlich und zeigt grenzenlosen Enthusiasmus, selbst nach mehr als drei Jahrzehnten Dienst in der Marine und beim Militär.“

    Lt. Col. Thomas brachte zum Ausdruck, dass sich Tony intensiv um das Wohlergehen seiner Soldaten gekümmert habe, als sie 2003 im Irak eingesetzt wurden.

    „Er wendete sehr viel Energie auf und wandte sich neben seiner Hauptaufgabe anderen Dingen zu, um einfache Anlagen zu reparieren oder zu improvisieren, damit die Moral stimmte“, sagte er.

    5 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Debatte: Ist veränderung immer etwas gutes?

    Einige Menschen kommen bei Veränderungen zur vollen Entfaltung, andere tun alles, um sich ihnen zu widersetzen. Doch sind die Personen, die Veränderungen als gute Sache befürworten, immer im Recht? INCH recherchierte die Meinungen derer, die dazu etwas zu sagen haben.

    Veränderung ist nicht immer etwas Gutes. Sie treibt uns vielleicht unsere eingefahrenen Gewohnheiten aus und erlegt uns bessere auf, aber sie kann auch anstrengend, kostspielig und sogar destruktiv sein. Wie wir Veränderung antizipieren und wie wir auf sie reagieren, ist wichtig. Veränderung kann uns Anpassung lehren und dazu beitragen, Belastbarkeit zu entwickeln, doch nur, wenn wir unsere eigene Kapazität für Weiterentwicklung und Lernen begreifen. Wenn Veränderung uns besser macht, dann, weil wir gelernt haben, eine schwierige Situation für uns in einen Vorteil zu verwandeln, nicht nur, weil die Veränderung eingetreten ist.
    Rick Newman, Verfasser von „Rebounders: How Winners Pivot from Setback to Success“ und Kolumnist für Yahoo Finance

    Veränderung ist eine Konstante im Leben. Ob man bereit ist oder nicht, sie tritt ein. Wir entwickeln uns weiter. Wir werden älter. Technologie erfi ndet sich jeden Tag neu. Einige genießen die Veränderung, andere widersetzen sich ihr. Uns gefällt es am besten, wenn unseren eigenen Bedingungen gelten, wir haben aber nicht immer die Wahl. Manchmal können wir nicht mehr tun, als damit zurechtzukommen. Wenn wir Gelegenheit haben, in der Angelegenheit unseren Willen durchzusetzen, ist es klug, vorsichtig vorzugehen. Veränderung nur um der Veränderung willen, stellt ein Risiko dar – die Kirschen in nachbars Garten schmecken nicht immer süßer. Das unerbittliche Streben nach „Besserem“ kann manchmal zu bitteren Veränderungen für uns führen, die wir bedauern und nicht hätten vornehmen müssen.
    Bob Tamasy, Autor und Vice President der Communications Leaders Legacy, Inc.

    Veränderung an sich ist nicht gut oder schlecht. Sie ist etwas, das unvermeidlich ist. Probleme entstehen durch das Tempo, mit dem sie eintritt, und die Bedrohung, die sie für die Personen darstellt, die zur Veränderung aufgefordert werden. Die folgende Maxime ist hilfreich: Der Ablauf geht besonders glatt, wenn das, wozu man eine Person, ein Unternehmen oder ein Land zu tun auffordert, fast so einfach ist wie sich nicht zu verändern. Unglücklicherweise sind die Personen, die die Veränderung vorantreiben, schockiert, wenn es einen Rückschlag gibt. Selbst das elementarste Verständnis der Grundsätze des Wandels würde einen Übergang einfacher machen, unabhängig davon, ob es sich um ein Staatsoberhaupt handelt, das eine universelle Versicherung vorschlägt, um den CEO einer Kapitalgesellschaft, der seine Beschäftigten zur Übernahme von mehr Verantwortung veranlassen will, oder einen Ehepartner, der über die Unordnung, die der andere Ehepartner hinterlässt, verärgert ist.
    Stan Goldberg, Verfasser von „I have cancer. 48 things to do when you hear those words“ und von acht anderen Büchern über schwierige Situationen im Leben

    Veränderung ist unvermeidlich, aber sind wir stets zur Veränderung gezwungen, weil wir in einem eng verbundenen, hektischen globalen Umfeld leben? Meines Erachtens hat Veränderung nur um der Veränderung willen mit echter Innovation und Förderung der Kreativität oder dem Erwerb neuen Wissens und dem Erlernen neuer Fähigkeiten, um konkurrenzfähig zu bleiben, nichts zu tun. Für große ebenso wie für kleine Unternehmen wirkt sich eine Veränderung der Markenidentität wie z. B. das Image, das Firmenzeichen, der Slogan, auf das Markenbild aus und auch darauf, wie die Kunden die Produkte oder Dienstleistungen wahrnehmen. In den meisten Fällen hassen loyale Markenliebhaber/innen die Veränderung, also muss man sich, bevor man Änderungen umsetzt, Folgendes fragen: Welchen zusätzlichen Wert hat die Änderung für meine Kunden, Beschäftigten und andere Stakeholder?
    Anne Egros, Global Executive Coach

    Viele Menschen hassen Veränderungen, andere hingegen freuen sich darauf. Sich Änderungen zu widersetzen, ist normal, doch eine sehr destruktive Sache. Einige Manager/ innen erkennen die Symptome des Wandels nicht, die direkt mit den geplanten oder tatsächlichen Änderungen verbunden sind, z. B. hohe Fluktuation des Personals, Konflikte, Verspätungen, Fehler, Verletzungen, schlechte Moral und verminderte Produktivität.
    Eve Ash, australische Psychologin und Geschäftsführerin von Seven Dimensions

    Spitzenunternehmen glauben nicht an Spitzenleistungen, sondern an ständige Verbesserungen und ständige Veränderungen. Gewinnerinnen und Gewinner müssen lernen, Veränderungen mit derselben Begeisterung und Energie zu genießen, mit der wir uns ihnen früher widersetzt haben. Tom Peters, amerikanischer Autor über Geschäftsführungspraktiken

    Wandel ist gut. Auch das hört man oft. Der Status quo kann sehr viel angenehmer sein. Aber um bei Geschäften Erfolg zu haben, muss man sich darauf stürzen. Diese Kommunikationsund Technologielandschaft ändert sich schneller als je eine zuvor, mit der wir es zu tun hatten. Vor zwanzig Jahren hatten Sie wahrscheinlich nicht mal eine E-Mail-Adresse, heute fällt es schwer, sich das Leben (oder Ihren Beruf) ohne E-Mail vorzustellen. Vor zehn Jahren existierte Facebook gar nicht, und heute nutzen es eineinviertel Milliarden Menschen und Millionen Unternehmen für ihre Kommunikation. Selbst wenn man nicht direkt an der Kommunikationsoder Technologiebranche beteiligt ist, besteht kein Zweifel, dass die Technologie bei Veränderungen in der eigenen Branche eine enorme Rolle gespielt hat. Diese Änderungen bedeuten, dass man sich ändern muss.
    Dave Kerpen, New York Times-Bestsellerautor von „Likeable Social Media“ und „Likeable Business“

    Fortschritt ist ohne Veränderung unmöglich. Und Menschen, die ihre Meinung nicht ändern können, können überhaupt nichts verändern.
    George Bernard Shaw, irischer Dramatiker und Mitbegründer der London School of Economics

    4 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    In sicheren händen

    INEOS ist von Sicherheit besessen. Das muss so sein. Es können Leben auf dem Spiel stehen, wenn Dinge falsch gemacht werden. Doch wenn Fehler gemacht werden, ist INEOS sehr darum bemüht zu gewährleisten, dass jedes Mal wertvolle Lehren daraus gezogen werden.

    SELBSTGEFÄLLIGKEIT lässt Unternehmen scheitern.

    Und in einem potenziell gefährlichen Unternehmen wie INEOS kann Selbstgefälligkeit auch Leben kosten.

    Steve Yee, INEOS Group Safety Health and Environment Director, der in Runcorn, Vereinigtes Königreich, tätig ist, ist einer der Männer, deren Aufgabe darin besteht, dagegen zu kämpfen.

    „Es ist sehr wichtig, dass jeder stets vor allem an Sicherheit denkt“, sagte er. „Wir alle wissen, dass die Zukunft unserer Unternehmen langfristig auf unserer Erfolgsgeschichte in den Bereichen Arbeitsschutz und Umwelt basiert.“

    Doch was auch immer INEOS tut, es scheint zu funktionieren.

    Im vergangenen Jahr verbesserte sich INEOS‘ Sicherheitsbilanz insgesamt um 23 Prozent gegenüber 2013, und die Umweltverstöße befanden sich auf dem niedrigsten Stand überhaupt.

    „Es war die beste Leistung im Bereich Sicherheit und Umwelt, die wir je erreicht haben“, erklärte Steve, der die Sicherheitsberichte des Konzerns erstellt.

    Er gab an, dass INEOS häufig Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr erreicht habe, aber dies sei die größte gewesen.

    „Besonders erfreulich war festzustellen, dass Standorte, die im Bereich Sicherheit nicht die besten Leistungen erbracht hatten, Verbesserungen aufwiesen“, sagte er. „Wenn das eintritt, zeigt es sehr deutlich, was man unter Einsatz seines festen Willens erreichen kann.“

    INEOS wechselte kürzlich zu OSHA (Occupational Health and Safety Administration), einem strengeren aus den USA kommenden System zur Aufzeichnung von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen am Arbeitsplatz, sodass Außenstehende ihre Leistung im Vergleich zu den Allerbesten beurteilen können.

    „Wir können nun feststellen, dass INEOS ähnlich gut dasteht wie Shell und Dow Chemical“, erläuterte Steve. „Doch wir liegen immer noch zurück, auch wenn wir dabei sind aufzuholen.“

    INEOS betrachtet eine OSHA-Performance von 0,23 als „Best in Class“.

    „Dow gehört zu den führenden Unternehmen“, sagte er. „Wir liegen bei 0,40.“

    Im Dezember besuchten Steve und Simon Laker, INEOS Group Operations Director, die Dow Chemicals-Zentrale in den USA, um zu verstehen, wie dem Unternehmen eine so eindrucksvolle Leistung gelingt.

    „Es ergab sich eine Reihe von Faktoren und ein besonders wichtiger besteht darin, dass sich die OSHA-Leistung ggf. zwar verbessert, doch die Anzahl lebensverändernder Verletzungen nicht“, sagte er. „Für uns gilt dasselbe. Also müssen wir den Schwerpunkt eindeutig stärker darauf legen, was zu tun ist, um schwerere Verletzungen und Todesfälle zu verhindern.“

    Steve stellte ferner fest, dass das Reporting in allen Ländern auf hohem Niveau erfolgen müsse, wenn INEOS jemals eine echte Verbesserung erreichen wolle.

    „Wir als Managementteam fokussieren uns besonders auf die Berichterstattung“, gab er an. „Es macht absolut keinen Sinn, wenn die erste Verletzung, von der wir erfahren, ein Todesfall oder der Verlust von Gliedmaßen ist.“

    Nachdem ein Beschäftigter an einem der Produktionsstandorte ein Sicherheitssystem umgangen hatte, um die Aufgabe schneller zu erledigen, leitete INEOS Ende letzten Jahres eine konzernweite Initiative ein, um etwas zu bewegen.

    „Neue Initiativen werden immer dann eingeleitet, wenn wir vorgefallene Zwischenfälle überprüfen. Denn stellen wir fest, was wir tun müssen, um Wiederholungen zu verhindern“, erklärte er. „Zum Glück wurde bei dem Zwischenfall niemand verletzt, doch es war gut, dass uns dies berichtet wurde.“

    Durch die lebensrettenden Regeln wird es nun für alle leichter zu erkennen, was INEOS erwartet – und sie tragen dazu bei, zu gewährleisten, dass die Sicherheitsgrundlagen überall vorhanden sind.

    Laut Steve würden diese Regeln von allen wahrgenommen.

    „Durch die INEOS-Managementstruktur wird es einfacher zu überprüfen, ob Mitteilungen eindeutig an alle übermittelt und von ihnen verstanden wurden“, sagte er. „Wir haben keine überdimensionierte Firmenzentrale. Jeder Standort ist für seine Maßnahmen rechenschaftspflichtig.”

    DIE 7 LEBEN RETTENDEN REGELN

    Nachdem ein Beschäftigter ein Sicherheitssystem umgangen hatte, um die Aufgabe schneller zu erledigen, führte INEOS sieben Leben rettende Regeln ein.

    Die Regeln lauten wie folgt:

    • Kein Zugang zum Werk unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie striktes Alkohol- und Drogenverbot auf dem Werkgelände
    • Striktes Rauchverbot außerhalb besonders gekennzeichneter Bereiche
    • Arbeiten an unter Spannung oder Produkt stehenden Bauteilen und Maschinen sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung zulässig
    • Sicherheitsbedeutsame Einrichtungen und Verriegelungen dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung außer Kraft gesetzt werden
    • Bei Höhenarbeiten ist zwingend eine geeignete Absturzsicherung zu benutzen
    • Geschlossene Räume, Behälter, Gruben etc. dürfen nur nach Gastest und nur mit ausdrücklicher Genehmigung betreten befahren werden
    • Bei Kran- und Hebearbeiten ist unbefugten Personen der Zutritt zum Gefahrenbereich unterhalb schwebender Lasten strikt untersagt

    4 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Den üblichen rahmen sprengen

    Der verstorbene Steve Jobs hatte eine Strategie und Vision für Apple und es begann mit dem Kunden, nicht den Ingenieuren oder der fantastischen Technik des Unternehmens. Der Fokus lag stets auf den unglaublichen Vorteilen, die Apple seinen Kunden geben konnte. Styrolution hat dieselbe Vision

    STYROLUTION hat es seit 2011 weit gebracht.

    Für die Beschäftigten war es ein ziemlich weiter Weg.

    Für die Kunden war es der Beweis, dass eine Konsolidierung der Branche für das große Ganze funktionieren kann.

    Heute ist INEOS Styrolution eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, nachdem wir im vergangenen Jahr den 50-prozentigen Anteil der BASF an dem Styrolkunststoff-Joint-Venture für 1,1 Milliarden Euro erworben hatten.

    Und die Zukunft sieht für die Kunden – wenn das überhaupt möglich ist – noch besser aus.

    Die Automobilindustrie gehört zu denen, die von INEOS‘ aktueller Entscheidung am meisten profitieren: Zwei von INEOS-Geschäftsbereichen wurden verschmolzen und ein One-Stop-Shop für Styrolkunststoffe gegründet, der Kunststoffe für Autozubehör, elektronische Geräte, Haushaltsgeräte, medizinische Geräte, Verpackung und Spielzeug herstellt.

    „Kein anderes Unternehmen kann dies in dieser Größenordnung anbieten“, sagte Andy Currie, INEOS Capital Director und Vorstandsvorsitzender von Styrolution. „Und das hat für uns und unsere Kunden eine gewaltige Wirkung.“

    Die Entscheidung, INEOS Styrolution und INEOS ABS zu verschmelzen, wurde im März dieses Jahres gefällt – nur einige Monate, nachdem INEOS den Anteil der BASF an Styrolution, dem Weltmarktführer für Styrolkunststoffe, erworben hatte.

    Andy merkte an, dass die Verschmelzung überaus sinnvoll gewesen sei und „weitere enorme Chancen für Wachstum anbiete.“

    INEOS ABS ist der größte Hersteller von Styrol- Acrylnitril-Polymeren in Nordamerika und hat sich mit der Gestaltung des Innenraums von Automobilen einen Namen gemacht. INEOS Styrolution, das 15 Produktionsstandorte in neun Ländern betreibt, hatte in der Vergangenheit eine stärkere Position bei externen Automobilanwendungen.

    „Die Unternehmen ergänzen einander wunderbar“, sagte Kevin McQuade, CEO, INEOS Styrolution. „Hohe Leistung und erstklassige Ästhetik sind wichtige Kaufkriterien für unsere Kunden in der Automobilindustrie. Und das unterscheidet unsere Produkte von anderen. Unseren Kunden die beste Lösung zu bieten, ist unsere Leidenschaft. Es macht die DNA unseres Unternehmens aus.“

    Er fügte hinzu: „Früher haben beide Bereiche in demselben Geschäft im Wettbewerb miteinander gestanden, doch jetzt können wir auf den Stärken von beiden aufbauen, um den Kunden ein umfassenderes Angebot zu machen.“

    Bei der letzten NPE-Messe in Orlando, Florida, teilten sich INEOS Styrolution und INEOS ABS einen Stand und boten den Kunden einen Blick in die Zukunft.

    „Wir konnten zeigen, dass Styrolkunststoffe unbegrenzte Möglichkeiten bieten, und sie waren begeistert von dem, was sie sahen“, sagte Kevin. „Einfach gesagt, haben wir andere immer dabei unterstützt, die Zukunft der Wirtschaftszweige Automobile, Gesundheit, Elektronik, Haushalt, Bau und Verpackung durch Styrolkunststoffe zu gestalten.“

    INEOS und BASF hatten das Joint Venture im Oktober 2011 bei schwierigen Marktbedingungen vereinbart. Über Nacht gründeten sie ein wahrhaft globales Unternehmen und sicherten sich die führende Stellung auf dem Weltmarkt für Styrolkunststoffe mit einer globalen Produktionsplattform von Weltklasse, mit der den Kunden Versorgungssicherheit, Zugang zu allerbester Technologie und ein breit gefächertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio angeboten wurde.

    Zusammen waren sie somit stärker und effizienter. Und innerhalb von zwei Jahren – statt der prognostizierten fünf Jahre – hatten sie Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro erzielt.

    „Wir gründeten ein völlig anderes und einzigartiges Unternehmen“, sagte Kevin. „Es war eine radikale Veränderung.“

     

    INEOS hatte als Partner des Joint Venture-Vertrages stets das Recht, BASF auszuzahlen – und fällte diese Entscheidung im November letzten Jahres.

    Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von INEOS, beschrieb die Übernahme als eine weitere Wachstumsstufe für das Styrolution Geschäft.

    „Wir freuen uns sehr, Styrolution vollständig in die INEOS Familie aufzunehmen“, sagte er damals.

    INEOS Styrolution ist heute eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von INEOS – und auf Expansion ausgerichtet.

    „Styrolution verfügt bereits über eine weltweite Assetbasis, aber es gibt aufstrebende neue Märkte“, erläuterte Kevin. „Wir beabsichtigen, unsere Präsenz in Brasilien und in Asien, insbesondere in China, zu erweitern. Es handelt sich hier um eine Nebenerscheinung unserer Triple Shift-Strategie, nach der vorgesehen ist, dass wir unsere Position in allen Kundengeschäftszweigen, Standard- ABS, Styrolspezialkunststoffe sowie in den Schwellenmärkten ausweiten. Mit Betriebsstätten weltweit besteht keine Notwendigkeit, Waren von Europa nach Amerika oder umgekehrt zu schicken. Unsere Kunden bekommen die Waren vor der Haustür. Wir sind wahrhaftig ein globales Unternehmen von INEOS.“

    INEOS Styrolution verkauft seine Produkte in Form von Granulat. Dieses Granulat wird anschließend von den Kunden weiterverarbeitet, um Teile zu produzieren und zu formen, zum Beispiel für Autos.

    „Alles, was Sie sich vorstellen können, können wir auch herstellen“, sagte Kevin.

    Ein weiterer Wirtschaftszweig, der eng mit INEOS Styrolution zusammenarbeitet, ist die Bauindustrie – und das kann man sehen.

    „Unsere Kunden im Bausektor sind bei Innovationen auf dem neuesten Stand und ständig gefordert, Produkte auf den Markt zu bringen, die längere Haltbarkeit aufweisen, langlebiger, kostengünstiger und ästhetisch ansprechend sind“, sagte Thomas Hazenstab, Specialities Business Director.

    Gemeinsam haben sie Produkte wie z. B. Bohlenbeläge, Einzäunungen und Zäunegitter entwickelt, die schlechtem Wetter besser widerstehen und auch hohen Temperaturen standhalten.

    „Wir halten uns zugute, eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten, um neue Produkte zu entwickeln, die ihren speziellen Bedarf decken“, erklärte Thomas. „Es geht darum, in der Branche neue Trends zu setzen. Wir wollen die bestmögliche Lösung anbieten, um ihnen auf den eigenen Märkten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.”

    Kevin erklärte, Innovation sei der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens gewesen, dies gelte umso mehr in Zukunft.

    „Um in den Märkten für Spezialkunststoffe Erfolg zu haben, müssen wir durch Innovation für unsere Kunden Mehrwert schaffen“, sagte er. „Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden an Innovationen, um neue Styrollösungen für die Produkte von morgen zu entwickeln. Modernste Lösungen und Anwendungen, Produkt- und Prozessinnovationen unterscheiden uns von unseren Wettbewerbern und fördern unsere Position als bevorzugte Partner.“

    Styrolution ist ferner der weltweit führende Lieferant von Styrolkunststoffen für die Elektronikindustrie, womit gewährleistet wird, dass Computergehäuse und -monitore stabil und hitzebeständig sind. Ein Großteil der Drucker, die derzeit weltweit hergestellt werden, enthält Polystyrol oder ABS-Produkte von Styrolution.

    Ferner werden Styrolution und INEOS ABS von der Verschmelzung auch insofern profitieren, als durch das Erzielen von Synergieeffekten die Effizienz des Geschäfts gesteigert wird.

    Kernabteilungen wie z. B. Marketing und Verkauf, Kundendienst, Forschung und Entwicklung, Lieferkette, Produktion, Finanzen und Personal werden zusammengelegt und Best Practices gemeinsam genutzt. Davon wird nicht nur das gesamte Unternehmen profitieren, sondern die Kunden haben den Vorteil, für ihren gesamten Bedarf an Styrolkunststoffen über eine zentrale Bezugsquelle zu verfügen.

    „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens hat es viele Änderungen gegeben“, erklärte Kevin. „Doch für unsere Kunden lautete die wichtigste Botschaft: Kontinuität. Wenn es Änderungen gibt, handelt es sich um Verbesserungen. Dieses Unternehmen ist langfristig aufgestellt.“

    www.styrolution.com

    Video

    Interview mit Kevin McQuade

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    14 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    INEOS erhält zinsen von kreditgebern

    INEOS verpasst nicht gern eine Gelegenheit, insbesondere wenn es darum geht, finanzielle Angelegenheiten effizienter zu handhaben. Und dieses Jahr war keine Ausnahme.

    Eine solide Leistung und INEOS‘ Ruf als Unternehmen, das Geld verdienen kann, trugen dazu bei, in der ersten Jahreshälfte drei getrennte Geschäfte zu finalisieren – und damit die jährlichen Zinskosten um weitere 80 Millionen EURO zu senken.

    „Auch wenn das heißt, dass die Investoren nicht so viel Geld mit Zinsen verdienen können – es bedeutet, INEOS kann sich auf die Stärkung des Unternehmens konzentrieren und gilt als besseres ,Risiko‘, was für Kreditgeber immer positiv ist“, sagte Peter Clarkson, Leiter der Abteilung Investor Relations bei INEOS.

    Das Geld, das bei der letzten zu refinanzierenden Verbindlichkeit in Höhe von vier Milliarden Euro an Zinszahlungen eingespart wird, wird aller Wahrscheinlichkeit nach ins Unternehmen investiert.

    „Es ist schwer zu sagen, wie der zusätzliche Cashflow verwendet wird“, erläuterte Peter. „Doch es gibt uns in der Tat mehr Flexibilität, wenn wir geschäftliche Verbesserungen oder sogar einige ergänzende Übernahmen erwägen – wir verfolgen weiterhin aufmerksam Gelegenheiten in diese Richtung.“

    In den vergangenen vier Jahren hat INEOS – mit einer Reihe von taktisch klugen Schritten – die neun Milliarden US-Dollar refinanziert, die es 2005 für die Übernahme von Innovene, der Olefine-, Derivativeund Raffinerie-Tochter von BP, aufgenommen hatte.

    Dies trug dazu bei, dass das Unternehmen 405 Millionen Euro an Zinsbelastung eingespart hat.

    „Im Anschluss an die Restriktionen, die nach der Finanzkrise im Jahr 2008 eingeführt wurden, befinden wir uns seit 2011 in dem Prozess, die Schuldenstruktur des Konzerns zu verbessern“, sagte Chief Financial Officer Graeme Leask. „Das hat uns in die Lage versetzt, unsere Zinskosten von 763 Millionen Euro im Jahr 2010 auf derzeit 358 Millionen Euro zu verringern.“

    Im April 2012 ging INEOS in die Geschichtsbücher der Finanzwelt ein, als es das größte einem europäischen Unternehmen jemals gewährte „Covenant-Lite-Darlehen“ – ein bei der Vergabe weniger genau überprüftes Darlehen – erhielt und gleichzeitig das größte seit Beginn der Kreditkrise 2008.

    Michael Moravec, Leiter des European High-Yield Syndicate, beschrieb dies als eine erstaunliche Leistung für ein Unternehmen.

    „Das Management kann sich jetzt auf sein Kerngeschäft konzentrieren, nämlich die Leitung eines Chemieunternehmens“, sagte er damals.

    INEOS hat nun die meisten seiner Darlehen, deren Fälligkeit näherrückte, refinanziert.

    „Die nächste große Tranche der Verbindlichkeiten abzulösen, erfordert, dass wir jetzt einen erheblichen Aufschlag zahlen, aber der Aufschlag wird sich reduzieren und eventuell gibt es im nächsten Jahr ein attraktiveres Angebot“, erklärte Peter.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    INEOS investiert Energie in neue TV-Sendung

    INEOS hat ein neues Fernsehprogramm begründet, um die Beschäftigten auf dem Laufenden zu halten.

    INEOS hofft, dass IN:TV, das jeden Monat von einem anderen Standort aus gesendet wird, die Verbindung zwischen dem weltweit zunehmenden Personal und dem Unternehmen stärken wird.

    Tom Crotty, INEOS External Affairs Director, fungiert als Gastgeber des 15-minütigen Programms, das er jedes Mal gemeinsam mit einem/r Gastmoderatore/rin aus einem Standort präsentiert.

    „In nur 17 Jahren hat sich INEOS aus dem Nichts zu einem globalen Chemieriesen mit mehr als 53 Produktionsstandorten weltweit und nahezu 20.000 Beschäftigten entwickelt“, sagte er. „Manchmal stellt die Kommunikation mit so vielen Menschen eine echte Herausforderung dar.“

    Die erste Folge wurde in Grangemouth in Schottland gedreht, wo Tom von Jennifer Prentice begleitet wurde, einer mehrfach ausgezeichneten Diplomingenieurin für Verfahrenstechnik von INEOS Olefins & Polymers Europe UK.

    „Meiner Ansicht nach liegen wir mit der Innovation des IN:TV bei der Kommunikation mit den Beschäftigten im Sektor Petrochemikalien ganz vorne“, gab Tom an. „Und angesichts der Bedeutung, die die jüngere Generation – unsere künftigen Beschäftigten und Kunden – Videos und den Sozialen Medien zumisst, wollen wir ihnen so viel Information wie möglich geben.“

    Jede Folge bringt die aktuellen Nachrichten aus dem Konzern, und den Beschäftigten wird Gelegenheit gegeben, dem Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe Fragen zu stellen.

    Das Programm ist online – für alle – unter www.ineos.com zu sehen.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    INEOS‘ Flotte wird um Insight und Ingenuity erweitert

    Zwei hochmoderne Schiffe, die INEOS für den Transport von Tausenden Tonnen flüssigen Ethangases aus den USA nach Europa einsetzen wird, wurden offiziell getauft.

    Die JS INEOS Insight und die JS INEOS Ingenuity wurden im Juli 2015 in Betrieb genommen.

    Auf der Seite von einem der riesigen Schiffe prangt: „Shale Gas for Manufacturing“, das andere ist mit dem Spruch versehen: „Shale Gas for Chemicals“.

    Die Schiffe erhielten in Qidong in der Nähe von Shanghai ihren Namen, wo SINOPACIFIC Offshore and Engineering, eine der größten Schiffbaufirmen der Welt, das erste Schiff der Flotte für INEOS baut.

    Jedes Schiff hat eine Länge von zwei Fußballplätzen und kann 40.000 Barrel Ethan transportieren.

    Steffen Jacobsen, CEO von Evergas, das dänische Gastransportunternehmen, das die Schiffe geplant und geleast hat und sie betreibt, arbeitet seit 35 Jahren in der Transportbranche.

    „Diese Schiffe stellen auf vielen Ebenen ein weltweites Novum dar“, sagte er. „Niemand hat je zuvor versucht, Ethan in diesen Mengen und über diese Entfernung hinweg zu verschiffen. Wir mussten völlig neue Verfahren erfinden, um dies tun zu können. Diese Schiffe sind wahrhaftig einzigartig.“

    Die Schiffstaufe kennzeichnete den letzten Punkt von INEOS‘ eine Milliarde US-Dollar-Projekt, Schiefergas von den USA zu den INEOS-Produktionsstätten in Norwegen und Schottland zu transportieren.

    INEOS ist das erste Unternehmen der Welt, das sich dafür entscheidet, aus Schiefergas gewonnenes Ethan aus den USA zu verschiffen, wo das Gas zu einer Renaissance der Produktion geführt hat.

    Jim Ratcliffe, INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzender, erklärte, die Größenordnung des Projekts, das zur Revolutionierung der chemischen Industrie in Europa beitragen werde, indem es die US-Wirtschaftslehre nach Europa bringe, sei außerordentlich.

    „Wir werden 15 Jahre lang mehr als 40.000 Barrel Gas pro Tag von den USA nach Europa transportieren, und zwar jeden Tag“, sagte er. „Wie man es auch betrachtet, es ist eine außergewöhnliche Leistung.“

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    INEOS benennt seine Drachenschiffe

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    4 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    GO Run For Fun bricht Rekord

    Das INEOS GO Run For Fun-Team hat kürzlich im Queen Elizabeth Olympic Park in London sein bisher größtes Event veranstaltet, als 6.000 Kinder an vielen Olympiateilnehmern/innen und bekannten TVPersönlichkeiten vorbei die 2-km-Strecke liefen.

    „Wir wissen, dass viele Eltern sich um ihre Kinder Sorgen machen, weil sie zu viel essen und sich nicht genug bewegen“, sagte Leen Heemskerk, Projektleiter der GO Run For Fun-Stiftung. „Die Wohltätigkeitsorganisation GO Run For Fun zielt darauf ab, das Problem mit Spaß anzugehen, und die enorme Anzahl von teilnehmenden Kindern zeigt, dass viele Menschen sich unserem Anliegen anschließen.“

    Daley Thompson, britischer Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen, überreichte einige der Preise.

    „Es war für alle Kinder fantastisch“, sagte er. „Alle haben sich großartig amüsiert und außerdem etwas darüber gelernt, wie wichtig gesundes Essen und Bewegung sind.“

    GO Run For Fun ist jetzt die weltweit größte wohltätige Stiftung, die Kinder zum Laufen bringt.

    Neben dem Lauf wurde auch eine neue Cartoon-Reihe für Kinder gestartet, bei der es um Dart geht, das Maskottchen der Wohltätigkeitsorganisation.

    Dart TV richtet sich an 5- bis 10-Jährige und erklärt, wie wichtig gute Ernährung und regelmäßige Bewegung sind.

    Im Verlauf des Tages übernahm Charlie Webster, ehemaliger Sky Sports-Moderator, den Vorsitz bei einer Diskussion am Runden Tisch, die sich mit der Notwendigkeit befasst, die Kinder früh zu aktivieren, wenn Großbritannien Adipositas bei Kindern bekämpfen will.

    „Bei der aktuellen Epidemie von Adipositas bei Kindern im Vereinigten Königreich ist Bewegungsmangel ein wichtiger Faktor“, erklärte Dr. Paul Sacher, ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet Gesundheit und Adipositas bei Kindern. „Angesichts dessen, dass eines von drei Kindern übergewichtig und adipös ist und etwa 80 Prozent der Kinder die staatlichen Richtlinien für körperliche Bewegung nicht erfüllen, ist es unerlässlich, dass wir Initiativen wie GO Run For Fun unterstützen.“

    Neben Daley nahmen der Olympiateilnehmer und Hürdenläufer Colin Jackson und die Goldmedaillengewinnerin bei den Commonwealth- Spielen, Louise Hazel, teil.

    Außerdem wurde die Veranstaltung von dem Marathonmann Großbritanniens, Rob Young, unterstützt, der vorher seinen eigenen Weltrekord aufgestellt hatte, indem er 370 Marathonläufe in 365 Tagen gelaufen war.

    „Das war ein bedeutender Tag für GO Run For Fun“, sagte Jim Ratcliffe, INEOS-Vorstandsvorsitzender und Gründer von GO Run For Fun. „Zum einen ging es hier darum, dass Tausende von Kindern Spaß hatten und gelernt haben, wie wichtig Ernährung und Bewegung sind. Auf der anderen Seite geht es darum, die Regierung darauf hinzuweisen, dass sie viel mehr tun muss, um zu erreichen, dass Kinder unter 12 Jahren fit und aktiv sind.”

    4 minuten lesezeit Ausgabe 8
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    Weltweit führende pioniere kommen ins INEOS-team

    Die drei weltweit führenden Sachverständigen, denen man zuschreibt, die Schiefergasförderung in Amerika perfektioniert zu haben, sind jetzt ausschließlich für INEOS in Europa tätig.

    In den nächsten fünf Jahren werden Erdölingenieur Nick Steinsberger und die Geologen Kent

    Bowker und Dan Steward INEOS dabei beraten, wie man am besten sicher die umfangreichen britischen Vorkommen erschließt.

    Alle drei waren für Mitchell Energy & Development tätig, die bei der wirksamsten Methode zur sicheren Förderung von Schiefergas im Barnett Shale in den USA Pionierarbeit geleistet und damit zur Auslösung des dortigen Schiefergasbooms beigetragen haben.

    „Sie verfügen über umfangreiche Kenntnisse erfolgreicher Schiefergasförderung“, so Garry

    Haywood, CEO des frisch gebildeten Teams für Schiefergas bei INEOS, INEOS Upstream genannt. „Wir sind zuversichtlich, dass unser US-Team, gemeinsam mit unseren Expertinnen und Experten, sicher und wirksam ein erfolgreiches Unternehmen in Schottland aufbauen kann, das eine Rolle dabei spielen wird, die Energieversorgungssicherheit von Schottland und dem Rest Großbritanniens zu sichern und dies erhebliche wirtschaftliche Vorteile für das Land und die Gemeinden mit sich bringen wird.“

    Nick, Kent und Dan sind seit den 80er-Jahren im Bereich Schiefergasförderung tätig und gelten als führend auf ihrem Gebiet.

    Tom Crotty, Corporate Affairs Director von INEOS, beschrieb Nick als den besten Onshore-Erdgasingenieur der Welt.

    „INEOS ist eines der weltweit führenden größten Chemieunternehmen“, sagte er. „Wir sind es gewöhnt, riesige petrochemische Anlagen sicher zu betreiben. Jetzt haben wir einige der weltweit führenden Schiefergasexperten in unserem Team, die gemeinsam Tausende von Bohrungen durchgeführt haben. Wir vertreten die Ansicht, dass die Kombination von Fachwissen als weltweites Petrochemie- Unternehmen und deren Know-how im Schiefergasbereich den Bürger/innen zeigen sollte, dass wir uns einem sehr hohen Sicherheitsstandard verpfl ichtet fühlen und Schiefergasförderung verantwortlich vorantreiben wollen.“

    2 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    230 millionen gbpkreditgarantie hilft INEOS bei der finanzierung der zukunft des standortes Grangemouth

    Für INEOS’ Petrochemiewerk in Grangemouth gibt es weiterhin gute Nachrichten.

    Die Bestätigung einer Kreditgarantie von 230 Millionen GBP von der britischen Regierung in diesen Sommer hat jetzt INEOS geholfen, die notwendigen Finanzmittel zu fi nden, um sicherzustellen, dass INEOS O&P UK einen Erdgastank bauen kann, um Ethan-Importlieferungen zu konkurrenzfähigen Preisen aus Amerika zu speichern – und damit sein verlustreiches Geschäft rentabel zu machen.

    Finanzvorstand Gerry Hepburn meinte hierzu, die staatliche fi nanzielle Garantieleistung sei für INEOS als „ausschlaggebend“ gesehen worden, um die langfristige Zukunft eines der größten Industriestandorte in Großbritannien zu sichern.

    „Die Kreditgarantie zeugt von der Unterstützung sowohl für die britische Petrochemiebranche sowie für eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Schottland“, sagte er. „Wir konnten die Kreditgarantie nutzen, um INEOS-Finanzmittel durch die Ausgabe einer öffentlichen Anleihe zu erhalten. Die Erlöse der Anleihe werden nun dazu genutzt, das Ethanspeicherprojekt zu fi nanzieren.“

    INEOS hat bereits mehr als 300 Millionen GBP an seinem Standort Grangemouth als Teil seines langfristigen Überlebensplans investiert, um sicherzustellen, dass am Standort über 2017 hinaus Petrochemikalien produziert werden können, wenn die gegenwärtigen Gaslieferungsverträge auslaufen.

    In der Regel war Grangemouth stark auf Ethangas aus der Nordsee angewiesen, aber jene Vorkommen nehmen ab und der INEOS-Standort konnte nur noch mit verringerter Auslastung betrieben werden.

    Ethanimporte aus den USA, die als Ausgangsstoffe verwendet werden, werden INEOS dabei helfen, seine Anlagen auf vollem Produktionsniveau laufen zu lassen und die Betriebskosten, als Zukunftsgarantie für die Produktion in Grangemouth, zu reduzieren.

    „Dies ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Projekte der jüngsten Vergangenheit in Schottland, dessen Auswirkungen wohl überall in Großbritannien zu spüren sein werden, nicht nur für die Beschäftigung, sondern für die Industrieproduktion im Allgemeinen“, so INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

    INEOS hat der in Deutschland ansässigen Firma TGE Gas Engineering den Auftrag erteilt, den Ethanspeichertank zu bauen, welcher europaweit der größte sein und ein Fassungsvermögen von 33.000 Tonnen Ethan haben wird.

    „Der Bau des Speichertanks ist kompliziert und es bedarf dazu an Know-how“, so John McNally, Vorstandsvorsitzender von INEOS O&P, UK. „Aber wir wissen, dass wir mit einem Unternehmen arbeiten, das auf seinem Gebiet führend ist.“

    TGE baute den INEOS-Ethylenimportspeichertank im belgischen Antwerpen und baut derzeit den Ethanimportspeichertank am INEOS-Standort im norwegischen Rafnes.

    Die Baugenehmigung für den Ethanspeichertank in Grangemouth wurde vom Gemeinderat Falkirk im Mai dieses Jahres erteilt.

    „Dankbar wird man auf die Erneuerung des Standortes reagieren, wenn das Ergebnis mit Aufnahme der Bauarbeiten sichtbar wird“, so Gerry.

    Danny Alexander, Staatssekretär im britischen Finanzministerium, sagte, dass die Grangemouth-Garantieübernahme eine großartige Neuigkeit für die wirtschaftliche Zukunft Schottlands und den britischen Energiesektor sei.

    Die aus den USA importierten Ethanmengen werden es ermöglichen, dass der Gaskracker in Grangemouth mit doppelter Produktionsauslastung betrieben werden kann.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Land der unbegrenzten möglichkeiten

    Nachdem bereits bahnbrechende Verträge mit 15 Jahren Laufzeit mit Amerika über preisgünstiges, durch Schiefergas abgebautes Ethan vereinbart worden sind, beschloss INEOS, dass es an der Zeit sei sich anzusehen, wie man in den USA damit Erfolg hatte und was Europa daraus lernen kann.

    Schiffe, wie sie die Welt noch nie erlebt hat, laufen nächstes Jahr zum ersten Mal aus amerikanischen Häfen aus.

    Jedes dieser Schiffe wird Tausende von Tonnen verflüssigtes Ethan für die INEOS-Gaskracker in

    Europa mit sich führen, um diese mit Rohstoffen zu versorgen, welche in der Nordsee zur Neige gehen, und um die Betriebskosten der Gaskracker zu senken.

    Jeden Tag werden 40.000 Barrel Schiefergasethan, das auf eine Temperatur von minus 95,55 Grad Celsius abgekühlt wurde, aus Marcus Hook, Philadelphia, in Richtung Norwegen und Schottland, Großbritannien, auslaufen.

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    INEOS DRAGON BOATS

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    „Niemand hat jemals Ethan in diesen Mengen um die Welt transportiert“, so INEOS Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe. „Diese Schiffe wurden noch niemals vorher konstruiert und haben noch nie den Nordatlantik überquert. Dies ist eine echte Premiere.“

    INEOS braucht Ethan, um hochwertige Petrochemikalien herzustellen, doch wenn unsere Standorte in Europa wettbewerbsstark bleiben wollen, müssen wir Lieferungen aus Amerika beziehen, wo es ausreichend große Mengen zu günstigen Preisen gibt.

    „Wir transportieren tatsächlich USamerikanische Wirtschaftsverhältnisse nach Europa“, so Jim weiter.

    Diese in China gebauten, hochmodernen Schiffe sind äußerst effi zient und werden Doppelschiffsmotoren haben, damit sie auch unter schwersten Bedingungen in Betrieb sein können. In der Zwischenzeit werden von INEOS neue Exporteinrichtungen in den USA und Speichertanks in Rafnes und Grangemouth gebaut.

    Die Reise über den Atlantik beginnt in Marcus Hook, früher Standort einer Rohölraffi nierie, die mehr als ein Jahrhundert lang Benzin, Diesel und Kerosin produziert hat. Etwa 500 Beschäftigte wurden entlassen, als die Verluste schreibende Anlage schließlich 2011 aufgrund schwieriger Marktbedingungen geschlossen werden musste. Heute wird sie zu einem wichtigen Zentrum für die Verarbeitung und den Transport von verfl üssigtem Erdgas aufgrund ihrer Verbindungen mit Pennsylvanias Marcellus-Schiefergasbranche umgebaut.

    „Es war ein stark benachteiligtes Gebiet“, sagte Tom Crotty, Corporate Affairs Director von INEOS. „Ein Großteil der Stadt wurde um die Industrie wie die Raffi nerie gebaut. Arbeitsplätze waren davon abhängig. Doch plötzlich wurde diese Gemeinde wieder zum Leben erweckt, nachdem sie vorher wie gelähmt am Boden gelegen hatte – durch Schiefergas.“

    Marcus Hook war die erste Station der jüngsten Erkundungstour in den USA durch Jim und ein INEOSTeam. INEOS, wo man in ein eigenes Expertenteam investiert hatte, um die Vor- und Nachteile der Schiefergaserkundung in Großbritannien abzuwägen und um zu sehen – und zu verstehen – wie dies in Europa funktionieren könnte.

    Die Gruppe verbrachte einen Tag in Marcus Hook, bevor man dem Barnett-Schiefergasfeld in Texas ein Besuch abstattete, wo sich der allererste gebohrte horizontale Schacht befi ndet.

    Die Funktion wurde von Nick Steinsberger erläutert, der nach Toms Aussagen der beste Onshore- Erdölingenieur der Welt ist.

    „Viele andere haben sich daran versucht und aufgegeben, aber Nick hat herausgefunden, wie man das Gestein aufbrechen kann“, sagt Tom. „Er war der erste, der das Slick-Water genannte hydraulische Fracking einsetzte, um das Barnett-Schiefergasfeld in Texas aufzubrechen. Dadurch ermöglichte er die weltweite Förderung und erzielte damit den Durchbruch.“

    Nick war zuvor für Mitchell Energy & Development tätig, damals noch mit dem Unternehmensgründer George Mitchell. Das Unternehmen wurde 2002 für 3,5 Milliarden USD verkauft. Heute führt Nick sein eigenes Unternehmen.

    Später eskortierte Nick die INEOS-Delegation ins südwestliche Pennsylvania zum Marcellus- Schiefergasfeld, einem der weltweit größten Erdgasvorkommen.

    „Er wollte, dass wir es sehen, da es dort so ähnlich wie in Europa mit grüner, hügeliger Landschaft aussieht,“ so Tom. „Jetzt gelten dort ebenso strenge Vorschriften.“

    Für Tom war dies ein Aha-Erlebnis.

    „Zu den größten Bedenken der Öffentlichkeit gehören die Auswirkungen auf das Landschaftsbild“, so Tom. „Ich dachte mir, es würde aussehen wie in Texas mit diesen nickenden Stahleseln überall, doch dem größten Schiefergasgebiet Amerikas sieht man rein gar nichts davon an. Man sieht und hört dort nichts. Es zischt einfach nur vor sich hin wie aus einer Flasche Sekt. Es ist so, dass die Bohrung drei Wochen und das Fracking eine Woche dauert, da ist am Standort viel los, aber danach liefert dir die Bohrung 20 bis 50 Jahre Erdgas.“

    Großbritannien ist derzeit das einzige Land in der EU, das Fracking ernsthaft in Erwägung zieht.

    Gary Haywood, der das INEOS-Schiefergasprojekt- Team leitet, meinte dazu, dass die britische Regierung erkannt hätte, dass Schiefergas das Potenzial besitze, Großbritannien zu mehr Energieversorgungssicherheit, Wachstum und Arbeitsplätzen zu verhelfen.

    „Die Bürgerinnen und Bürger wollen eine erschwingliche und zuverlässige Energieversorgung“, meinte Gary. „Etwa 85 Prozent der britischen Haushalte heizen oder kochen mit Erdgas. Unsere heimischen britischen Vorkommen sind auf weniger als 50 Prozent der Nachfrage geschwunden. Wir haben eine saubere Energieressource aus britischem Schiefergestein, die erschlossen werden kann. Dies kann für das Land eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringen. INEOS will unbedingt Teil dieser Erschließung sein. Wir werden nach vernünftigen Möglichkeiten suchen, um Schiefergas für das Unternehmen und das Land zu fördern.“

    Im Moment gibt es mehr als 176 Erdölerschließungsentwicklungslizenzen (PEDL) für die Onshore-Erdöl- und Erdgasförderung in Großbritannien. Dieses Jahr wurden weitere Lizenzen vergeben.

    Gemeinden und Grundbesitzenden bietet man Anreize, damit Unternehmen bohren können, doch INEOS zufolge geht man damit nicht weit genug.

    „Wir meinen, dass Gemeinden davon profitieren sollen, wenn auf ihrem Grund Erdgas gefördert wird“, so Tom. „Das Angebot von 100.000 GBP reicht nicht aus, damit die Leute meinen, das sei eine gute Idee. Daher haben wir Pläne angekündigt, 6 Prozent unserer Schiefergaseinnahmen an Haus-, Grundbesitzer/innen und Gemeinden in der Nähe unserer Bohrungen zu geben. Wir gehen davon aus, mehr als 2,5 Milliarden GBP aus unserem Schiefergasgeschäft auszubezahlen.“

    Der Widerstand gegen Fracking in Großbritannien hat sich seit den Protesten in Balcombe in der Grafschaft West Sussex im vergangenen Jahr verstärkt.

    „Das Bohren in Balcombe hat einige emotionale Reaktionen provoziert“, so Tom. „Doch das Problem ist, dass die Bürgerinnen und Bürger über Schiefergasförderung im Allgemeinen nicht gut informiert sind. Die Anti-Lobby hat irrationale Ängste vor dieser Technik geschürt, vor allem über irreführende Propaganda.“

    Tom und sein Team wollen das unbedingt ändern.

    „Wir haben einen kurzen Film gedreht, der den Bürgerinnen und Bürgern die echten Fakten zur Schiefergasproduktion zeigt. Wir wollen, dass die Öffentlichkeit die wahre Geschichte hört“, meinte er.

    Tom sagte, dass der Film einige der Mythen entlarvt, was die Auswirkungen der Schiefergasproduktion betrifft und stellt deshalb die wichtigen Vorteile dar, welche dieser Wirtschaftszweig Großbritannien bieten kann.

    „Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger alle Tatsachen kennen und so eine Entscheidung in voller Kenntnis der Sachlage treffen können“, so Tom weiter. „Die Branche kann viele bitter notwendige Arbeitsplätze schaffen. Die Energieversorgungssicherheit kann für die britischen Bürgerinnen und Bürger garantiert werden, indem ein sauberer Brennstoff gefördert wird, der im Vergleich zur Kohle nur halb so viele Treibhausgasemissionen produziert.“

    Ein weiterer unbekannter Faktor ist, wie Kontinentaleuropa darauf reagieren wird.

    „Ich bin nicht sicher, wie lange dieses Thema dort ignoriert werden kann“, so Tom. „Einige glauben, dass die USA schon ihr Pulver verschossen haben und es in ein paar Jahren kein Gas mehr geben wird. Doch das stimmt nicht. Wir haben Unternehmen in den USA getroffen, die bis jetzt auf weniger als zehn Prozent ihrer Fläche Bohrungen durchgeführt haben. Bei der Schiefergasproduktion in den USA handelt es sich um einen langfristigen Industriezweig und Vorkommen auf längere Sicht. Mit erneuerbaren Energien lässt sich nicht alles lösen. Erdgas ist die perfekte Ergänzung für erneuerbare Energien, weil Alternativen notwendig sind. Wenn der Wind nicht weht, muss der Kühlschrank weiterlaufen.“

    INEOS’ 15-Jahresverträge mit den USA über Ethanimporte gelten als Zwischenlösung, während Europa noch mit einer Entscheidung ringt.

    „Damit bekommen wir Zeit“, so Tom. „Dies ist eine Übergangslösung für die nächsten 15 Jahre, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem wir hoffentlich eine einheimische Schiefergasproduktion haben werden, mit der wir das Ethan bekommen.“

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    HYDRAULIC FRACTURING THE FACTS

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    20 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Super investition

    Schiefergas treibt die Investitionen in den USA an und reißt nicht ab. Laut Amerikanischem Chemie-Verband ACC überschreiten die mit Schiefergas verbundenen Investitionen in den USA 100 Milliarden USD. INEOS gehört zu denen, die investieren.

    INEOS hat einen der größten Ethankracker weltweit gebaut, um das preisgünstige Schiefergas in den USA zu nutzen.

    INEOS hat 115 Millionen USD in einen neuen Hochofen auf dem texanischen Chocolate Bayou-Industriegelände mit einer Fläche von etwa 970 Hektar investiert, um preisgünstiges Ethylen herzustellen, das von der Industrie bei der Produktion von Seifen, Lacken, Kleidung, Kunststoffflaschen und Kosmetik eingesetzt wird.

    „Das bedeutet nun, dass wir nicht jedes Mal, wenn wir einen der anderen sechs Hochöfen zu Reinigungszwecken herunterfahren müssen, Kapazitäten einbü.en“, so Dennis Seith, CEO von INEOS Olefins & Polymers USA. „Dies wiederum verbessert unsere gesamte Zuverlässigkeit.“

    INEOS betreibt jetzt den zweitgrößten Ethylenstandort in den USA, den fünftgrößten weltweit. Dank der modernsten Technik ist der neue Hochofen nicht so umweltschädlich.

    „Es entstehen weniger Emissionen pro Tonne bei der Ethylenproduktion. Damit wird die bestmögliche Industrietechnik für Emissionskontrollen in der Industrie heute eingesetzt“, so Dennis.

    INEOS begann mit der Planung des Hochofens Mitte 2011. Der Bau wurde im April dieses Jahres, 28 Monate nachdem der erste Bauvertrag mit KBR unterzeichnet worden war, aufgenommen.

    Das Projekt verschlang mehr als 564.000 Arbeitsstunden der Bauarbeiter/innen, das entspricht 60 Jahren. In dieser Zeit wurden fast 13 Kilometer Rohre und 42 Kilometer elektrischer Strom- und Gerätekabel verlegt.

    „Es war ein hervorragendes Ergebnis und eines, das sicher umgesetzt werden konnte“, so Dennis. „Damit ist die Zukunft unseres Standortes für die nächste Generation gesichert.“

    Laut Amerikanischem Chemieverband ACC übersteigen die mit Schiefergas verbundenen Investitionen jetzt 100 Milliarden USD.

    Im Februar dieses Jahres waren 148 Projekte einschließlich neuer Fabriken, Erweiterungs- und Prozessänderungen angekündigt worden.

    „Dies ist ein historischer Meilenstein für die US-Chemie und ein Beweis dafür, dass Schiefergas eine starke Triebkraft für das Wachstum der Industrieproduktion ist“, so der ACC-Präsident und Vorstandsvorsitzender Cal Dooley. „Durch den Schiefergasboom sind die USA der attraktivste Investitionsstandort weltweit für Investitionen in der Chemie- und Kunststoffbranche geworden. Damit ist die Wettbewerbsfähigkeit unglaublich gestiegen.“

    Der neue Hochofen von INEOS wird dafür sorgen, dass jedes Jahr 55 Millionen USD zusätzlich an Gewinn generiert werden können.

    „Dies gehört alles zu unseren Plänen, die Kapazität zu steigern, um aus US-Schiefergas gewonnenes Ethan nutzen zu können und entspricht unserer langfristigen Strategie, Kostenregression zu erzielen und unsere Fähigkeit, preisgünstiges Ethan als Ausgangsstoff aus Schiefergas zu nutzen, zu steigern“, sagt Dennis.

    Doch das sind noch nicht alle guten Neuigkeiten in punkto US-Investitionen.

    Im August vereinbarten INEOS und Sasol gemeinsam ein neues Werk zu errichten, um 470.000 Tonnen Polyethylen hoher Dichte pro Jahr in LaPorte, Texas, herzustellen.

    Diese Anlage wird auf dem INEOSBattleground- Standort errichtet werden und sollte bis 2016 in Produktion gehen können.

    „Diese Investition wird es INEOS ermöglichen, die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen, um zusätzliche bimodale Produkte herzustellen“, so Dennis. „Damit wird auch INEOS‘ Strategie unterstützt, um zu investieren und Synergieeffekte an unseren wichtigsten Standorten zu nutzen.“

    Das 50:50 Joint Venture, das ursprünglich von beiden Unternehmen im Juli 2013 diskutiert wurde, wird die InnoveneS-Fertigungstechnik einsetzen, die von INEOS Technologies lizenziert worden ist.

    Das für die Produktion von Polyethylen mit hoher Dichte notwendige Ethylen wird von INEOS und Sasol anteilsmäßig an ihre jeweiligen Eigentümer geliefert.

    „Dieses Projekt wird Sasols Präsenz auf dem weltweiten Chemiemarkt erweitern und unsere nordamerikanische Wachstumsstrategie ergänzen“, so Fleetwood Grobler, Konzerngesch.ftsführer von Sasol für Global Chemicals. „Dieser Standort bietet mehrere Vorteile, einschließlich Zugang zur US-amerikanischen Golfküsteninfrastruktur und Nähe zu unserem zukünftigen Ethankracker- und Derivatenstandort in Südwest- Lousiana.“

    Zugriff auf neue riesige amerikanische Erdgasvorkommen im Schiefergestein ist eines der spannendsten nationalen Energieprojekte seit Jahrzehnten, insbesondere für die Petrochemie.

    Laut Internationaler Energieagentur werden die USA bei der Erdgasförderung ab 2015 und bei der Erdölförderung ab 2035 autark sein.

    Im Mai dieses Jahres erreichten außerdem laut Energy in Depth die CO2-Emissionen in den USA ihr niedrigstes Niveau seit 20 Jahren.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Nicht mehr nur ein wunschtraum

    Großbritannien hing noch nie so stark wie vergangenes Jahr von ausländischen Gas- und Kohleimporten ab. Diese Abhängigkeit wird sich noch verschärfen. Bis 2020 soll Großbritannien laut Centrica, der Muttergesellschaft von British Gas, 70 Prozent des benötigten Erdgases importieren.

    Für energiehungrige Unternehmen wie INEOS mit Werken im Land ist das ein gravierendes Problem und kann nicht länger ignoriert werden. 

    INEOS plant Millionen dafür zu investieren, mehr Untertagegasspeicher in Großbritannien anzulegen. 

    Diese von INEOS zu Beginn dieses Jahres getroffene Entscheidung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem man sich in Großbritannien Sorgen um steigende Energiekosten, die Energieversorgungssicherheit des Landes und der immer größeren nationalen Abhängigkeit von ausländischen Exporten macht. 

    Das in den unterirdischen Hohlräumen Holford Brinefield in der Grafschaft Cheshire gespeicherte Gas wird seinen Teil dazu beitragen, dass in Großbritannien nicht die Lichter ausgehen und industrielle Verbraucher wie INEOS weiterhin bestehen können.

    Für INEOS werden sich zweierlei Vorteile daraus ergeben.

    „Selbst ohne Gasspeicherung würden Hohlräume angelegt, da dadurch die Salzlake geliefert wird, die INEOS an seinen beiden Standorten in Runcorn braucht“, so Richard Stevenson, Projektleiter bei INEOS Enterprises. „Beim vorgeschlagenen Projekt würde man einfach die Salzhohlräume nutzen, wenn die gesamte Salzlake entnommen worden ist.“ 

    Kontrollierte Solung wird in Holeford Brinefield schon seit den 1920er-Jahren durchgeführt. Seit dieser Zeit wurden mehr als 200 Hohlräume durch Abbau von INEOS und dem Vorgängerunternehmen sicher gegraben. 

    INEOS ChlorVinyls verwendet konzentrierte Salzlösung für die Herstellung von Chlor, womit die Sicherheit eines Großteils des Trinkwassers in Großbritannien gewährleistet wird. Die Salzsparte von INEOS Enterprises verwendet die Lösung auch zur Herstellung von Speisesalz, Wasserenthärter und Streusalz.

    Sobald die Baugenehmigung erteilt wird, wäre dies das dritte Erdgasspeicherprojekt in Holford Brinefield und man würde zusätzlich 19 Speicherhohlräume schaffen. Heute wird schon eine beträchtliche Zahl von Hohlräumen für die Herstellung von Salzlake genutzt, elf sind schon für Gasspeicherung betriebsbereit und weitere 18 werden dafür angelegt. Die Bedeutung für Gasspeicherung in Großbritannien ist nicht zu unterschätzen.

    Vor kurzem rief das Gremium für Energie und Klimawandel die britische Regierung dazu auf, die Gasspeicherräume bis 2020 zu verdoppeln.

    Daher wurde das für Holford vorgeschlagene Projekt als national bedeutsames Infrastrukturprojekt eingestuft. Das bedeutet, dass – anders als die meisten Baugenehmigungsanträge – über diesen nicht von der Gebietskörperschaft entschieden wird. Stattdessen bedarf es dazu einer Genehmigung von Ed Davey, dem derzeitigen Minister für Energie und Klimawandel.

    INEOS and Keuper Gas Storage Limited, eine Tochtergesellschaft im Besitz von INEOS Enterprises Group Limited, soll zu Beginn des nächsten Jahres eine solche Genehmigung beantragen.

    Man hofft, dass Davey für das Jahr 2016 eine Entscheidung treffen wird, damit die Bauarbeiten im Jahr darauf aufgenommen werden können. INEOS kann dann davon ausgehen, ab 2020 Erdgas in den dafür speziell konstruierten Untergrundhohlräumen speichern zu können.

    „Dies ist ein bedeutender Vorschlag für die Energieversorgungssicherheit in Großbritannien und wäre außerordentlich wichtig für Investitionen und Beschäftigung in Cheshire“, so INEOS Enterprises Group Limited. „Es ist auch eine wichtige Investition, die nicht ohne Subventionen durch die Regierung getätigt werden kann.“

    Im März dieses Jahres warnte Centrica, die Muttergesellschaft von British Gas, dass Großbritannien bis 2020 bis zu 70 Prozent seines Erdgases importieren würde. 

    Geschäftsführender Direktor Sam Laidlaw meinte dazu, dass Großbritanniens Energieversorgungssicherheit gefährdet wäre, zur „vergessenen Priorität“ der europäischen Energiepolitik zu werden.

    „In Großbritannien werden bis Ende 2015 schätzungsweise 3,7 Gigawatt an Erzeugungskapazitäten durch Steinkohlekraftwerke aufgrund der EURichtlinien zum Emissionsschutz stillgelegt“, meinte er. 

    „Die Reservekapazität soll um 4 Prozent sinken, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen zunimmt. Dennoch werden keine neuen Kapazitäten geschaffen. Die britische Gasförderung nimmt rapide ab. Die Fördermenge von Nordseeöl und -erdgas ist in den letzten drei Jahren um 38 Prozent zurückgegangen. Bis 2020 werden wir auf Importe angewiesen sein, um 70 Prozent der Gasnachfrage befriedigen zu können. Wenn es also um die Versorgungssicherheit geht, brauchen wir dringend Lösungen.“

    Für ein Unternehmen wie INEOS, das zum Betreiben seiner Werke in Runcorn so viel Energie verbraucht wie die Stadt Liverpool, ist das nichts, was man leicht abtut. Es handelt sich vielmehr um hohe Priorität. 

    2004 wurde Großbritannien zum Nettoenergieimporteur. 2010 wurden 28 Prozent des Bedarfs importiert. Im vergangenen Jahr stieg dieser Wert auf 47 Prozent, wobei die Exporte ihr niedrigstes Niveau seit 1980 erreicht haben. 

    Die erfolgreiche Entwicklung dieses Projekts, gemeinsam mit den beiden vorhergehenden von INEOS unterstützten Gasprojekten in Cheshire, würde eine Gesamtkapazität aufweisen, 40 Prozent der täglichen britischen Gasspeicherkapazität zu liefern. „Gäbe es einen größeren Engpass bei der britischen Versorgung, könnte das bei INEOS Enterprises in Brinefield gespeicherte Gas, einschließlich dieses Projektes, dazu beitragen, das die Lichter in Großbritannien fast zwei Wochen lang nicht ausgehen“, so Richard.

    Gas aus dem nationalen Netz würde in den Hohlräumen gespeichert, wenn die Nachfrage gering ist, üblicherweise in den warmen Sommermonaten. Steigt die Nachfrage, würde es wieder zurück in das britische nationale Übertragungsnetz strömen. 

    Cheshire ist einer der wenigen Orte in Großbritannien, wo Gas aufgrund der geologischen Gegebenheiten sicher unterirdisch gespeichert werden kann. Die Salzschicht dort ist undurchlässig, das heißt, es kann kein Gas hindurch strömen. 

    Weitere Informationen unter www.kgsp.co.uk

    4 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Warum ist das wichtig?

    Die Entdeckung des Higgs-Boson-Partikels, eines fundamentalen Elementarteilchens, machte Physiker/innen einen Tag lang so berühmt wie Rockstars. Es war überaus schwierig, doch eine Generation von Physiker/innen war so sehr davon überzeugt, dass es dieses Teilchen geben musste, dass sie 40 Länder weltweit dazu überredeten, die komplizierteste Apparatur, die es jemals gegeben hat, zu bauen, um diese Theorie nachzuweisen.

    Aber wie stehen wir dazu? Hat es uns wirklich interessiert? Soll es uns interessieren? Warum ist diese Entdeckung so wichtig?

    INCH begab sich in das Beschleunigerzentrum CERN, in der Nähe des Hauptsitzes von INEOS, und hörte sich an, was einige der Wissenschaftler/innen, die am Experiment beteiligt waren, dazu sagen.

    ES handelte sich um eine der größten wissenschaftlichen Entdeckungen aller Zeiten.

    Viele Physiker/innen, deren Laufbahn vor allem der Suche nach dem schwer fassbaren Higgs-Boson- Teilchen gewidmet worden war, dachten, sie würden es selbst nie erleben.

    Doch der Durchschnittsbürger, die Durchschnittsbürgerin und das Durchschnittskind fragen sich wahrscheinlich immer noch, warum die Entdeckung des Higgs-Boson-Teilchens für sie wichtig ist und ob es sich gelohnt hat, 7,5 Milliarden Euro für seine Entdeckung, insbesondere mitten in einer Weltwirtschaftskrise, dafür auszugeben.

    Dies ist eine Frage, die Ainissa Ramirez, ehemalige außerordentliche Professorin für Maschinenbau und Werkstoffwissenschaften an der amerikanischen Yale- Universität, gut verstehen kann.

    „Diese Entdeckung ist so wichtig wie die von Kopernikus“, so ihre Aussage. „Aber die Menschen interessieren sich nicht für die Einzelheiten zum Higgs-Teilchen. Jedenfalls noch nicht. Sie wollen wissen, warum es wichtig ist und wie sich dadurch der Lauf der Menschheitsgeschichte ändert.“

    Eines ist sicher: Es wird unsere Welt prägen. Wir wissen nur noch nicht genau, wie.

    „Ich kann nicht versprechen, dass die Erfindung des Higgs-Teilchen zu einer neuen Art von Teflonpfanne oder anderen konkreten Veränderungen im Alltag führen wird“, so Professor Dave Charlton, wissenschaftlicher Leiter des ATLAS-Experiments bei CERN, womit das Teilchen entdeckt wurde. „Wahrscheinlich nicht. Aber ich hoffe, dass der Durchschnittsmensch das gemeinsame Ziel vieler Menschen nachvollziehen kann, die besser verstehen wollen, wie Dinge funktionieren. Grenzen zu erweitern, um die Bausteine unseres Universums zu verstehen ist sicherlich ein kulturelles wie wissenschaftliches Muss.“

    Professor Charlton, der auch Professor für Teilchenphysik an der britischen Universität Birmingham ist, sagte, es sei schwierig, die Higgs-Teilchen- Entdeckung mit früheren historischen Entdeckungen wie der Radioaktivität oder der Struktur der Erbmasse zu vergleichen.

    „Es ist einfach noch zu früh“, sagte er. „Es kann Jahrzehnte dauern oder noch länger, bis man versteht, wie eine solche neue Physik zu neuen Technologien führen kann. Wir können noch nicht abschätzen, inwieweit die nächsten wissenschaftlichen Schritte aussehen werden. Aber wir sind gerade einen sehr großen Schritt weitergekommen, indem wir entdeckt haben, was Teilchen ihre Masse gibt.“

    Damit das Higgs-Boson-Teilchen entdeckt werden konnte, das Elementarteilchen, das allem, was wir sehen, seine Masse verleiht und dem Entdecker den begehrtesten Preis für Physik einbrachte, mussten Wissenschaftler/innen die Bedingungen nachbilden, die nach weniger als einem Milliardstel einer Sekunde nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren herrschten. Dazu mussten sie die komplizierteste Versuchsapparatur der Geschichte bauen.

    Mehr als 15 Jahre lang brachten mehr als 10.000 Wissenschaftler/innen aus 40 Ländern ihre Zeit und ihr Fachwissen ein, um einen Teilchenbeschleuniger in einem fast kreisförmigen 27 Kilometer langen Tunnel einhundert Meter unter der Erde in der Nähe von Genf in der Schweiz zu bauen.

    Professor Sir Jim Virdee von der Londoner Hochschule Imperial College bemerkte hierzu, dass einige der Technologien noch nicht existierten, als man damit begann, den Großen Teilchenbeschleuniger (LHC), der subatomare Teilchen fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen und dann zertrümmern würde, zu konstruieren.

    Aber die Entdeckung des Higgs-Boson-Teilchen im Juli 2012, die im März 2013 bestätigt wurde, zeigte schließlich der Welt, was die theoretischen Physiker Peter Higgs, Robert Brout und François Englert fast fünfzig Jahre zuvor vorhergesagt hatten. In Zukunft können damit vielleicht grundlegende Fragen zum Ursprung des Universums und vielleicht, was noch wichtiger ist, zu dessen Zukunft beantwortet werden.

    „Wir haben ein schwieriges und langwieriges Rätsel gelöst“, so Professor Charlton. „Aber mit der Entdeckung wurden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Einige dieser Fragen sind nicht neu, doch durch die Entdeckung ist man sich der echten Problematik bewusst geworden. Es handelt sich nicht mehr nur um rein hypothetische Probleme.“

    Als das Elektron 1897 entdeckt wurde, so Frau Ramirez, wusste man auch nicht, was der praktische Nutzen war. „Was heute ganz klar ist, ist, dass wir ohne Elektronen nicht leben können, da sie in allen elektronischen Geräten vorhanden sind.“

    CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, wurde 1954 gegründet. Ihr Auftrag bestand – und besteht immer noch – darin, an die Grenzen der Technik vorzudringen, Antworten auf Fragen zum Universum zu finden, Nationen mit der Wissenschaft zusammenzubringen und Wissenschaftler/innen und Ingenieure/innen der Zukunft auszubilden.

    „Unsere Umwelt zu verstehen ist seit Urzeiten ein grundlegendes Interesse der Menschen“, so Professor Charlton. „Bei CERN arbeiten alle zusammen, ungeachtet von Nationalität, Geschlecht, Religion oder anderer Unterschiede, weil wir alle Antworten auf diese grundlegenden Fragen bekommen wollen.“

    Im Laufe der Jahre haben sich dort Tausende von Wissenschaftler/innen und Physiker/innen die Klinke in die Hand gedrückt.

    Als der LHC im September 2008 mit weltweiter Beachtung in Betrieb genommen wurde, wagten sich Wissenschaftler/innen auf unbekanntes Terrain.

    Der Apparat in ihrer Mitte war in der Lage, so viele Daten zu erzeugen, um damit in jeder Sekunde 100.000 CDs zu füllen. Die Herausforderung würde darin bestehen, diese Daten zu filtern, um das einzige Standardmodellteilchen zu finden, das man noch nie gesehen hatte.

    In jeder Sekunde kam es zu etwa 800 Millionen Frontalkollisionen in beinahe Lichtgeschwindigkeit. Wenn Wissenschaftler/innen alle Daten gesammelt hätten, so wäre das damit vergleichbar gewesen, 50 Milliarden Telefonanrufe gleichzeitig zu tätigen oder 600 Jahre lang Musik zu hören.

    „Nur ein Bruchteil dieser Kollisionen war interessant für uns, daher mussten wir uns sehr schnell auf die interessantesten Vorgänge beschränken“, so Professor Charlton.

    Anfänglich gab es Anlaufsschwierigkeiten. Sechsunddreißig Stunden, nachdem der LHC in Betrieb genommen war, musste er wieder abgeschaltet werden, weil es ein defektes Elektrokabel zwischen zwei Magneten gab, das aufgrund des hohen elektrischen Widerstandes, der hindurch floss, geschmolzen war.

    Der LHC wurde schließlich im November 2009 erneut gestartet, nachdem er wieder instand gesetzt und ein neues Sicherheitssystem eingebaut worden war.

    Unser Leben ohne das Higgs-Boson-Teilchen wäre anders verlaufen. Teilchen wären weiterhin durchs Universum geflogen, ohne jemals zu verklumpen, um etwas Neues zu bilden.

    „Es ist erstaunlich, dass wir nur einen Bruchteil dessen verstehen, was das Universum ausmacht“, so Professor Charlton. „Die nächsten Daten, die wir beim LHC erheben, könnten uns einen Einblick ins dunkle Universum (die dunkle Materie) gewähren, das wir nicht verstehen.“

    Der LHC wurde im Februar letzten Jahres abgeschaltet, da er umfassend überholt werden muss. Wenn er im Januar wieder in Betrieb genommen wird, können die Wissenschaftler/innen nur erahnen, was sie erwartet.

    Doch ihnen allen ist klar, dies ist erst der Anfang.

    „Da draußen gibt es noch viele ungelöste Rätsel“, so Professor Charlton. „Jetzt wissen wir allerdings, dass der leere Raum nicht so ist, wie wir dachten. Leerer Raum enthält etwas, ein unsichtbares Higgs-Feld, wo es Wechselwirkungen mit allen Teilchen gibt. Die Entdeckung des Higgs-Boson-Teilchens ist ein gewaltiger Schritt nach vorn, wenn es darum geht, die tiefsten Strukturen der Natur zu verstehen.“

    Als Professor für Teilchenphysik, der sich gründlich mit den Grundstrukturen von Materie und Kräften beschäftigt, glaubt er, dass nichts ausgeschlossen werden kann.

    „Alle wissenschaftlichen Probleme kann man anpacken“, so seine Aussage. „Manchmal mag es Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis sie gelöst sind, aber es sollte möglich sein, Antworten darauf zu finden, wie die Dinge funktionieren. Um jedes neue Rätsel zu verstehen, braucht man Zeit und Energie und Menschen und Geld.“

    Inzwischen hat man sich bei CERN, als großem internationalem Labor, noch etwas Größeres vorgenommen.

    Es soll eine neue unterirdische Apparatur gebaut werden, die viermal so groß wie der große Teilchenbeschleuniger wäre. Der einhundert Kilometer lange Tunnel, der ganz Genf umgeben würde, hätte Energiewerte, wie man sie noch nie erlebt hat.

    6 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Cern findet seinen platz in der geschichte

    Die bei CERN im Laufe der letzten 60 Jahre entwickelten Schlüsseltechnologien sind an die Außenwelt gedrungen – und kommen der Gesellschaft zugute. 

    Bis jetzt müssen wir uns bei der Europäischen Organisation für Kernforschung dafür bedanken, dass sie der Welt leistungsstärkere Sonnenkollektoren, das Internet, Touch- Screen-Technologie und medizinische Bildgebungsverfahren gegeben hat, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

    „Die gemeinsame Triebkraft nach Wissen drängt uns immer wieder dazu, nach innovativen Technologien zu suchen, zu entwickeln, die für uns und andere nützlich sind“, so Professor Dave Charlton.

    Man würde annehmen, dass CERN immer wieder finanziellen Nutzen aus der Patentierung solcher Erfindungen gezogen hätte. Doch das ist aufgrund des kollaborativen Arbeitsmodells nicht der Fall.

    Als eines der ersten europaweiten Joint Ventures pumpen seine Mitgliedsstaaten jedes Jahr viele Millionen Euro in die Organisation, damit neue Technologien entwickelt werden können, was bedeutet, dass sie nicht für den Gebrauch dieser Erfindungen in ihren eigenen Ländern bezahlen wollen. 

    In der Vergangenheit veröffentlichte CERN einfach Einzelheiten zu seinen Erfindungen, so wie man wissenschaftliche Entdeckungen veröffentlichte. Mit anderen Worten, sie wurden der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

    Doch 2010 unterzeichnete CERN ein Abkommen mit der Weltorganisation für geistiges Eigentum der Vereinten Nationen (WIPO), um sicherzustellen, dass man von den technischen Erfindungen seiner Ingenieur/innen profitieren konnte.

    „Grundlagenforschung ist die Triebkraft der Innovation“, so CERNGeneraldirektor Rolf Heuer. „Es ist daher lebenswichtig für Organisationen wie CERN sicherzustellen, dass ihr Fachwissen und ihre Technologien für die Entwicklung auf fruchtbaren Boden fallen. Das Abkommen mit der WIPO wird beide Organisationen dazu motivieren, Joint Ventures auszuprobieren, bei denen eventuell auch andere internationale Organisationen mitmachen können.“ 

    Denn CERN hat viele Erfolgsgeschichten vorzuweisen, auf die man stolz ist. Hier nur einige davon.

    INTERNET

    ANFÄNGLICHE Forschungsarbeiten bei CERN brachten uns das Internet. Tim Berners-Lee, einer der dortigen Informatiker schrieb und verteilte 1989 ein Hypertextsystemprojekt, damit Beschäftigte Zugriff auf Berichte, Notizen und Datenbanken hatten. Ein anschließender Bericht wurde 1993 veröffentlicht. Bei CERN feierte man vor kurzem das zwanzigjährige Jubiläum, als die Internetübertragungssoftware der Öffentlichkeit zu Verfügung gestellt wurde, indem die erste Internetseite wieder ihre ursprüngliche Internetadresse erhielt: http:// info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html

    TOUCH-SCREEN-TECHNOLOGIE

    Lange Zeit wurde die Erfindung der Touch-Screen-Technologie der Firma APPLE mit dem iPhone zugeschrieben, aber das Unternehmen war nur für eine Innovation derselben verantwortlich. In Wirklichkeit waren es die Ingenieure Bent Stumpe und Frank Beck, welche das erste transparente Touch Screen, das auf gewisse Objekte wie beispielsweise einen Eingabestift, reagierten, Anfang der 1970er- Jahre entwickelten. Diese Technik wurde von CERN hergestellt und ab 1973 eingesetzt.

    SOLARZELLEN

    DIE bei CERN entwickelte Vakuumtechnologie für Teilchenbeschleuniger wird nun verwendet, um eine neue Generation von Sonnenkollektoren mit hervorragenden Isoliereigenschaften herzustellen. Ihr Erfinder, Crisoforo Benvenuti, sagte, dass im Innern der Kollektoren Temperaturen von 80 Grad Celsius aufgezeichnet wurden, sogar als diese mit Schnee bedeckt waren. 

    E-MAIL-VERSCHLÜSSELUNG

    Im Mai dieses Jahres starteten drei junge Ingenieure, inspiriert durch ihre CERN-Erfahrung, ProtonMail, einen sicheren E-Mail-Dienst mit einem ausgeklügelten Verschlüsselungssystem, um mögliche Spione abzuwehren. Die Unternehmensidee entstand in einer CERN-Kantine, in der sich Physiker/ innen und Ingenieur/innen regelmäßig treffen, um sich beim Kaffeetrinken auszutauschen.

    POSITRONEN-EMISSIONSTOMOGRAFIE (PET)

    Für seine Detektoren wurden bei CERN Wismut-Germanat und transparente Blei-Wolframat- Kristalle entwickelt. Heute werden beide Arten von Kristallen in PET-Tomografen verwendet, die bei der Krebsfrüherkennung eingesetzt werden. Der PETTomograf erstellt dreidimensionale Bilder des Körperinnern, mit denen gezeigt werden kann, wie sehr sich Karzinome ausgebreitet haben und wie gut diese auf eine Behandlung ansprechen. Ferner wird die Beschleunigertechnologie, für welche CERN ein führendes Forschungslabor ist, vermehrt zu medizinischen Zwecken eingesetzt, wie Krebsbehandlung durch Hadronen-Therapie, durch die es ermöglicht wird, dass eine stark lokalisierte Strahlungsdosis präziser als zuvor möglich auf einen Tumor gerichtet werden kann.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    In sicherheit

    Wir leben in einer Welt, in der sich die Technik in rasantem Tempo entwickelt. Aber wer steckt dahinter? Das Militär oder die Wirtschaft?

    Einige der spannendsten technologischen Entwicklungen der Geschichte verdankt die Welt dem Militär.

    Not machte sicherlich im Laufe des 20. Jahrhunderts erfinderisch. In Kriegszeiten brauchte man die Besten, konzentrierte man sich auf seine Aufgaben, stieß in wissenschaftliches Neuland vor und ermunterte dazu, schneller und schlauer als der Feind zu sein.

    Computer, Wärmebildkameras, Radar, GPS, Düsentriebwerke, Kohlefaser und Drohnensysteme wurden alle für das Militär entwickelt, bevor sie im zivilen Alltagsleben eingesetzt wurden.

    Aber die Dynamik hat sich hierbei etwas verändert.

    „In der Vergangenheit waren Verteidigung und Luft- und Raumfahrt die starken Antriebskräfte der Innovation“, so die Aussage von Neil Stansfi eld, zuständiger Leiter für Wissen, Innovation und Zukunftsentwicklung im britischen Regierungslabor für Militärwissenschaft und Technik. 

    „Doch heutzutage kommt Innovation aus viel mehr unterschiedlichen Branchen und hat gewerbliche Triebkräfte.“

    Allerdings sollte man die Bedürfnisse des Militärs nach Innovationen nicht unterschätzen, da Zugriff auf neue Technologien einen Wettbewerbsvorteil bedeuten kann, bei dem es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben oder Tod geht. 

    „In einigen Nischenbereichen wird das Militär immer Triebkraft für Innovation sein und diese frühzeitig einsetzen“, so Neil. 

    Es ist erst zwei Monate her, dass die US amerikanische Verteidigungsagentur für Leitprojekte ihre neueste Erfindung bekannt gab: handgeführte, gecko-ähnliche Schaufeln, mit denen Menschen vertikale Glasswände wie Spiderman hochsteigen können. 

    Mit Hilfe dieser neuen Technik kletterte ein Mann mit einem Gewicht von fast 100 Kilogramm – und einer Last von beinahe 23 Kilogramm – eine fast acht Meter hohe vertikale Glaswand ohne Seile oder Haken hoch. 

    Beim Projekt namens Z-Man-Projekt orientierten sich Wissenschaftler/innen an der Natur, nämlich am Gecko, damit Soldat/innen sich in bebauten Kriegsgebieten fortbewegen können, ohne dass sie dabei Seile oder Leitern brauchen.

    „Der Gecko ist einer der besten Kletterer im Tierreich, daher war es ganz natürlich, dass wir uns davon inspirieren ließen, als es darum ging, einigen der Herauforderungen, denen sich US-Truppen bei Manövern in einem städtischen Umfeld stellen müssen, zu begegnen“, so Dr. Matt Goodman, der DARPAProgrammmanager für Z-Man.

    Nicht nur dies, sondern auch die künstlichen, reversiblen Klebstoffe, die DARPA mit Hilfe von Nanotechnologie schuf, könnten eines Tages im Alltag nützlich werden.

    Egal, welche Rolle das Militär letztendlich in Zukunft spielen wird, so sollte dies nie von der Bedeutung seiner Rolle in der Vergangenheit ablenken.

    Das Globale Positionierungssystem, besser bekannt unter dem Namen GPS, wurde von der US-Luftwaffe Mitte der 1970er-Jahre erfunden, um Flugkörper zu lenken. Heute benutzen die meisten von uns, darunter Pilot/innen, Seeleute und Fischer/innen diese Technik des Raumzeitalters, um sich nicht zu verirren. Viele Mobiltelefone und moderne Autos sind ebenso mit Satellitennavigationssystemen ausgestattet, womit die Menschen jedesmal genau wissen können, wo sie zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Welt sind.

    „Alle Smartphones haben jetzt als Standardausstattung Landkarten und Ortungsdienste“, so Ben Taylor, Direktor für Unternehmenskommunikation bei Vodafone UK. „Laut Ofcom, der britischen

    Telekomaufsichtsbehörde, besitzen heutzutage mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Großbritannien ein Smartphone.“

    Die erste Wärmebildkamera wurde für das Militär in Schweden 1958 von AGA entwickelt. Die Fähigkeit der Kamera, in völliger Dunkelheit und durch Rauch hindurch ein klares Bild zu produzieren, wurde in Kampfgebieten ein wertvolles Werkzeug.

    Heute helfen Wärmebildkameras der Polizei, Verdächtige im Dunkeln aufzuspüren, Seeleuten in der Nacht zu navigieren, Feuerwehrleuten in rauchgefüllten Gebäuden nach Überlebenden zu suchen und Rettungsmannschaften Erdbebenopfer unter Tonnen von Schutt zu orten. 

    Laut FLIR Systems, der weltweit führenden Firma für Wärmebildkameras, würden diese auch oft dafür eingesetzt, um Gasleckagen zu entdecken bzw.

    Gebäude auf Anzeichen nach schlechter Isolierung und Feuchtigkeit zu untersuchen. 

    Der erste elektronische digitale Rechner wurde von Techniker/innen für das US-amerikanische Militär während des Zweiten Weltkriegs konstruiert, um ihnen zu helfen, Artilleriefeuerreichweiten zu berechnen. Als ENIAC, wie er genannt wurde, schließlich am 15. Februar 1946 im Penn’s Moore Building in Philadelphia vorgeführt wurde, wurde er von der Presse als „Riesenhirn“ gefeiert. Er hatte fast 500.000 USD gekostet, aber dieses revolutionäre Gerät war, wie wir alle inzwischen wissen, weltbewegend. 

    „Ohne ENIAC gäbe es kein Google, Microsoft oder viele Dinge, welche die heutige Weltwirtschaft vorantreiben“, so Bill Green, ehemaliger Stadtrat der Demokratischen Partei im Stadtrat von Philadelphia, Pennsylvania. 

    Eine andere Technologie, die vom Militär entwickelt wurde, ist das Radar, das von mehreren Nationen vor und während des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde und vermehrt in Großbritannien als Frühwarnsystem eingesetzt wurde, um einfl iegende feindliche Flugzeuge aufzuspüren. 

    Heute wird Radar dazu eingesetzt, das Wetter vorherzusagen, Flugzeugen dabei zu helfen, sicher zu fl iegen und zu landen, ferner von der Polizei, die damit Fahrer/innen bei Geschwindigkeitsübertretungen blitzt. 

    Der britische Ingenieur Sir Robert Watson-Watt, der maßgeblich an der Entwicklung des Radar beteiligt war, soll in den 1950er-Jahren von einem Polizisten, mit einer Radarpistole in Kanada bei einer Geschwindigkeitsübertretung geblitzt worden sein. Als der Polizeibeamte ihn darauf ansprach, soll er geantwortet haben: „Wenn ich gewusst hätte, was Sie damit machen, hätte ich es nie erfunden.“ 

    Durch Radartechnik entstand auch der erste Mikrowellenherd. Während eines Experiments mit Magnetronen in seinem Raytheon Labor in Massachusetts entdeckte der Wissenschaftler Percy Spencer, dass die Radarsensoren einen Schokoriegel in seiner Tasche zum Schmelzen gebracht hatten. Er war überrascht und bat seinen Assistenten, ihm eine Tüte Popcorn zu besorgen, verteilte das Popcorn auf dem Tisch in der Nähe der Magnetronen und wartete. In weniger als einer Minute begannen die Kerne zu explodieren. 

    Drohnen, die zuerst für Zielübungen in den 1930er-Jahren für das Militär entwickelt worden waren, und jetzt verstärkt zur Überwachung und bei Bombardierungseinsätzen eingesetzt werden, setzen sich auch immer mehr im gewerblichen Bereich durch. Der zivile Luftraum soll bis 2015 in den USA und bis 2016 in Europa für alle Arten von Drohnen geöffnet sein. Der Verband für Zivilluftfahrt in den USA geht davon aus, dass bis 2030 30.000 zivile und kommerzielle unbemannte Flugzeuge am Himmel kreisen werden.

    „Ich habe auf jeden Fall erlebt, wie Militärtechnik in einem kommerziellen Umfeld eingesetzt werden könnte, als ich in der britischen Luftwaffe diente“, so Mark Sickling, der sowohl Drohnen über Afghanistan und Irak zu Aufklärungszwecken als auch zu bewaffneten Einsätzen von einer Kontrollstation in Las Vegas lenkte. 

    Er ist inzwischen Chefpilot bei Cyberhawk, von denen über Fernbedienung betriebene Luftfahrzeuge eingesetzt werden, um alles zu überprüfen: angefangen von heißen Abfackelungen bei INEOS und Petroineos-Standorten, bis hin zu Windturbinen und Offshore Erdöl- und Erdgasinstallationen.

    Mark äußerte sich eingehend darüber, dass ein Großteil kommerzieller Technik jetzt auch vom Militär verwendet wird, weil Militärhaushalte schrumpfen. 

    Ein kommerzielles Unternehmen, das seine eigenen umfangreichen Forschungen über den Gebrauch unbemannter Drohnen durchführt, ist Amazon, der weltweit größte Online-Händler. 

    Vergangenes Jahr wurde von Amazon angekündigt, dass man dabei sei, „Octocopters“ zu erproben, um Pakete bis zu einem Gewicht von 2,3 Kilogramm an Kunden innerhalb von 30 Minuten nach Bestellung zu versenden. 

    „Ich weiß, dies klingt wie Science Fiction, aber das ist es nicht“, so Vorstandsvorsitzender Jeff Bezos. „Ich möchte nicht, dass die Leute glauben, dass sei schon morgen möglich. Es muss noch Jahre lang daran gearbeitet werden. Aber es wird funktionieren. Es wird soweit kommen. Es wird sehr lustig werden.“

    Craig Roberts, Vorstandsvorsitzender bei Cyberhawk, ist nicht ganz so optimistisch wie Jeff von Amazon. 

    „Es ist eine schöne Idee“, meinte er. „Aber im Moment ist es Science Fiction, weil es nicht möglich ist, innerhalb der bestehenden Einschränkungen der britischen Zivilluftfahrtbehörde sicher zu fl iegen.“ 

    In Großbritannien dürfen unbemannte Flugzeuge beispielsweise nicht über 150 Meter bzw. nicht innerhalb von 50 Metern eines bebauten Gebietes oder einer Straße fl iegen und Lenker/innen müssen das Flugzeug jederzeit sehen können. 

    „Amazons Idee ist Zukunftsmusik“, so Craig weiter. 

    7 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Der aufstieg der drohnen

    Erfolgreiche Innovation beginnt dann, wenn jemand eine Lücke auf dem Markt entdeckt.

    Malcolm Connolly, Ingenieur in chemischer Verfahrenstechnik, hängt am Ende eines Seils.

    Zehn Jahre lang arbeitete er in großer Höhe und führte Inspektionen bei Erdöl- und Erdgaseinrichtungen in der Nordsee durch, oft Hunderte von Metern hoch in der Luft und unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen.

    „Er dachte, das müsste einfacher gehen,“ so Craig Roberts, der jetzt Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist, das von Malcolm gegründet wurde. 

    Es ging einfacher. Malcolm und sein Team bei Cyberhawk waren maßgeblich an der Entwicklung einer Flotte von ferngesteuerten Luftfahrzeugen beteiligt, die bei Windgeschwindigkeiten von 45 km/h, bei hohen Umgebungstemperaturen betrieben werden und damit Abfackelungen unter Betriebsbedingungen untersuchen können. Es stellte sich heraus, dass damit das Arbeitspensum einer Woche an einem Nachmittag erledigt werden konnte.

    Einmal konnten bei einem solchen Auftrag bei einer Offshore-Gasbohrungs- und Förderplattform in Südostasien mehr als zwei Millionen USD eingespart werden und damit war es nicht mehr nötig, dass Menschen in großen Höhen arbeiten mussten, womit auch der Arbeitsschutz erheblich verbessert werden konnte.

    „Vorher hättet man die Anlage sieben Tage lang stilllegen müssen, um genügend Zeit zu haben, dass eine Seilmannschaft an die Abfackelung herankommt und sie untersuchen konnte.“

    Heute verfügt Cyberhawk, das ferngesteuerte Luftfahrzeuge benutzt, um alles vom Fackelkopf bis hin zu hohen Schornsteinen, Abluftkanälen und Rohrträgern, zum Unterdeck von Offshore-Erdölund Erdgaseinrichtungen zu untersuchen, über eine beeindruckende Kundenkartei, darunter Shell, BP, Exxonmobil, Total und INEOS und hat mit vielen der größten Energieunternehmen in Europa, in Nahost und Asien zusammengearbeitet. 

    Während in der Öffentlichkeit darüber diskutiert wird, ob es moralisch vertretbar ist, Drohnen für Bombenangriffe einzusetzen, ist Cyberhawk stolz darauf, Pionierarbeit dabei geleistet zu haben, wenn es darum geht, Menschen aus Gefahr zu bergen.

    Video

    DRONES

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    Als 2010 Cyberhawk einwilligte, eine Abfackelung im Onshore-Werk von INEOS in Grangemouth zu untersuchen, war es eine Reise ins Unbekannte. Niemand hatte vorher versucht, ein unbemanntes Flugzeug nur ein paar Meter von einem Fackelkopf entfernt zu fliegen.

    Nach mehreren Onshore-Untersuchungenn von Abfackelungen führte Cyberhawk im Auftrag von ConocoPhillips die wohl erste Offshore-Inspektion in der Nordsee 2011 durch. 

    Und 2012 war es das erste Unternehmen, das eine Offshore-Windturbine vor der britischen Küste untersuchte.

    „Als Branchenführer mussten wir allerdings unser eigenes Schulungs- und Forschungsund Entwicklungszentrum einrichten,“ so Craig.

    „Unserer Meinung nach muss man in Forschung und Entwicklung investieren, wenn man will, dass das eigene Unternehmen dynamisch wächst.“

    INEOS hatte anfangs Cyberhawk beauftragt, seine Abfackelungen und Schornsteine im Grangemouth Werk in Schottland zu inspizieren.

    „In der Vergangenheit hätte INEOS die Abfackelung abschalten müssen, mit den damit verbundenen Produktionsverlusten, vielleicht ein Gerüst um den Fackelkopf errichten und dann einen Techniker an die Spitze des Kamins schicken müssen”, so Craig. „Jetzt kann die Produktion weiterlaufen, während wir die Abfackelung inspizieren und es ist nicht notwendig, dass Leute in so großer Höhe oder in gefährlichen Bereichen arbeiten.“

    Durch die mit Fernbedienung betriebenen Luftfahrzeuge ist es möglich, hochaufl ösende Video-, Foto- und Wärmebildaufnahmen zu machen, die es gestatten, Anomalien zu entdecken. Und Wärmebilder tragen dazu bei, potenzielle Probleme wie „Rückbrand“ zu entdecken, wenn die Gase sich innerhalb der Abfackelung entzünden.

    „Wir können erkennen, was eine Person sehen würde, wenn diese eine stillgelegte Abfackelung untersuchen würde, aber weil wir die Abfackelungen unter Betriebsbedingungen untersuchen, können wir auch Wärmebilder erhalten”, sagte er. „Wir können auch alle Abfackelungen untersuchen, wohingegen eine Person nur bestimmte Stellen berücksichtigen würde.“

    Nach Erledigung des Auftrags werden die Ergebnisse sofort vor Ort besprochen.

    Jedes Luftfahrzeug ist batteriebetrieben, verfügt über acht Propeller und kann mit einer digitalen Fotokamera, HD-Videorekorder, Gassensor und Wärmebildkamera bestückt werden. Selbst mit allen diesen Geräten an Bord wiegt es immer noch weniger als zwei Kilogramm.

    „Um zu zeigen, wie leicht und klein unsere Luftfahrzeuge sind, vergleichen wir sie oft mit einer großen Möwe, zumindest, wenn wir mit Kunden sprechen, die in der Nordsee tätig sind,“ so Craig.

    Unfälle kommen schon vor. Aber nicht bei uns. 

    Im April dieses Jahres war ein britischer Einzelhändler der Erste, den die britische Luftfahrtbehörde strafrechtlich verfolgte, weil er innerhalb von 50 Metern von der Jubilee Brücke entfernt auf dem Walney Kanal in der nordenglischen Grafschaft Cumbria gefährlicherweise ein kleines unbemanntes Überwachungsfl ugzeug fl iegen ließ.

    „Es kann ein Problem sein, weil es einfach ist, Hobby-Zubehör zu kaufen und es in einem öffentlichen Gebiet fl iegen zu lassen, ohne dass man versteht, wie ein ferngesteuertes Luftfahrzeug sicher betrieben werden kann”, so Craig. „Das lässt sich überhaupt nicht mit der Tätigkeit von Cyberhawk vergleichen.“

    Die Pilot/innen von Cyberhawk sind auf höchstmöglichem Niveau ausgebildet und geschult, mit dem Unerwarteten zu rechnen.

    Um die Qualifi kation als Offshore-Pilot zu erhalten, müssen Cyberhawk-Beschäftigte vier interne Schulungsstufen durchlaufen und Zertifi zierung über dem Niveau der Grundausbildung, die von der Zivilen Luftfahrtbehörde gefordert wird, erhalten. Ihre Dienste haben sich als äußerst wertvoll erwiesen. 

    „Weil wir in der Lage sind, ein Problem ganz einfach zu überwachen, können Unternehmen auch bei Problemfällen ungeplante Stilllegungen vermeiden und an ihrem geplanten Stilllegungsprogramm festhalten”, so Craig weiter.

    Die Inspektion von Abfackelungen ist allerdings nur ein Teil der Erfolgsstory von Cyberhawk.

    Die Firma hat ihre ferngesteuerten Luftfahrzeuge auch dazu benutzt, um den Baufortschritt einer Whiskeyabfüllungsanlage zu beobachten, einen wieder in Betrieb genommen Tagebaustandort zu vermessen, meteorologische Masten auf See zu untersuchen und eine Seehundsherde zu überwachen ohne dabei ihr natürliches Umwelt zu beeinträchtigen. INEOS hat auch Cyberhawk dazu eingesetzt, um Standorte in Kurzfilmen zu filmen, um betroffene Gemeinden zu informieren.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Die Chemie muss stimmen

    Wenn Wissenschaflter/innen nicht immer wieder ihre Horizonte erweitern wollten, wäre die Welt sicher ganz anders. Viele Dinge, die wir für selbstverständlich halten, gäbe es sonst nicht. Wie kann man also junge Leute davon überzeugen, eine Karriere in Naturwissenschaften und Chemie einzuschlagen? Dies stellt für viele Länder ein Problem dar. Aber Planet Erde braucht Wissenschaftler/innen, wenn globale Armut und globaler Klimawandel bekämpft werden sollen.

    Es gibt keinen Zweifel daran, dass Albert Einstein ein Genie war.

    Der in Deutschland geborene, amerikanische Physiker hat vielleicht nicht schwimmen gelernt, aber er stellte die Welt mit seiner Relativitätstheorie auf den Kopf.

    Selbst wenn der Durchschnittsbürger den Namen Einstein hört, so stellt sich dieser einen alten Mann, mit stechendem Blick, wildem grauen Haar in einem zerknitterten Laborkittel vor.

    Das zeigt einen Teil des Problems mit den Naturwissenschaften.

    „Für viele Menschen sind die Naturwissenschaften ein Spiel alter Männer, aber das stimmt nicht”, so Professor Brian Cox während eines jüngsten Interviews mit einer britischen überregionalen Tageszeitung. „Die meisten in Großbritannien tätigen Wissenschaftler/innen sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Sogar Einstein führte seine Arbeiten, welche die Welt verändert haben, durch, als er ein junger, gut aussehender Mann war, der trank und sich ein wenig daneben benahm. Es ist also beides möglich.”

    Professor Cox, ein ehemaliger Popstar, der in den 1990er-Jahren einen Hit mit „D:Ream“ und „Things Can Only Get Better“ gelandet hat, setzt sich voller Begeisterung dafür ein, die Wissenschaft dem breiten britischen Publikum zugänglich zu machen. 

    Im letzten Jahr präsentierte er fünf Sendungen in der BBC, mit dem Titel „Wunder des Lebens“, in denen er erklärte, wie ein paar Grundgesetze der Naturwissenschaft die Urspünge des Lebens ermöglich hatten. Beth Regan, eine Journalistin bei BBC Factual in Großbritannien, meinte dazu, die Serie habe pro Folge durchschnittlich fast drei Millionen Zuschauer gehabt.

    „Sendeanstalten tragen eine große Verantwortung, wenn es darum geht, das Bild der Naturissenschaften zu erneuern”, so Professor Cox in einem Gespräch mit der britischen Tageszeitung Daily Telegraph, der Journalistin Bryony Gordon. „Sie müssen zeigen, dass es nicht unbedingt ein Spiel ist, das nur von Superschlauen gespielt werden kann.“

    Jüngste Forschungsarbeiten des King’s College London kamen zu dem Ergebnis, dass viele britische Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren lieber Friseur/innen oder Kosmetiker/innen als Wissenschaftler/innen sein wollen. Obwohl sie zustimmten, dass Naturwissenschaften interessant seien und dass Wissenschaftler etwas in der Welt bewegen könnten, sahen sie dies nur als Karriere für „hochtalentierte Streber“

    „Es reicht sicher nicht aus, Naturwissenschaft nur gern zu mögen”, so Professorin Louise Archer, Direktorin der ASPIRES-Studie, welche die Ergebnisse des fünfj.hrigen Studienberichtes des Britischen Bildungsministeriums vorstellte. 

    Aber sie meinte, die negative Einstellung zum Naturwissenschaftsunterricht und Wissnschaftler/innen sei nicht das Problem. Das Problem, so ihre Aussage, sei mangelnde Auffklärung darüber, was man mit Naturwissenschaften anfangen könne.

    „Man geht davon aus, dass die meisten naturwissenschaftlichen Abschlüsse nur zu Berufen wie Wissenschaftler/innen, Lehrer/ innen für naturwissenschaftliche Fächer oder Ärzt/innen führen”, so ihre Aussage.

    Viele Regierungen und Organisationen weltweit machen sich Sorgen, dass nicht genügend junge Leute sich für ein Studium der Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik (engl. Abkürzung: STEM) im Alter von 16 Jahren entscheiden.

    Dies hat sich zu einer internationalen Priorität für Regierungen und die Wirtschaft entwickelt, wobei man allgemein besorgt darüber ist, welche Auswirkungen dies auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und die Innovationskraft in einer globalen Wirtschaft haben kann.

    „Nationale Regierungen versuchen, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Länder zu verbessern und mit wenigen Ausnahmen betonen sie die wichtige Rolle der STEMIndustriezweige, wenn es darum geht, ihre Ziele zu erreichen”, so Derek Bell, Professor für Bildungswesen, an der britischen Pädagogischen Hochschule, dem College of Teachers. 

    Professor Bell sprach anlässlich einer internationalen Konferenz von Akademien der Wissenschaften. Insgesamt kamen mehr als 100 Delegierte aus 58 Ländern zusammen, um zu hören, was man tun könnte, um die wissenschaftliche Bildung zu verbessern. 

    Das war 2012. Fünf Jahre zuvor hatte die Europäische Kommission gewarnt, dass es einen „alarmierenden Rückgang“ am Interesse junger Leute an den Naturwissenschaften und Mathematik in Europa gebe.

    Sie meinte, dass trotz Anstrengungen, diesen Trend rückg.ngig zu machen, alle Anzeichen auf Besserung verhalten seinen und dass die langfristige Fähigkeit Europas für Innovation zu sorgen und wettbewerbsfähig zu bleiben, Schaden erleiden würde, wenn man sich nicht wirksamer dafür einsetze.

    Eine ihrer Empfehlungen lautete, radikal den Unterrichtsstil in den Naturwissenschaften in der Primarund Sekundarstufe zu verändern, hin zu einer Methode, die auf einem forschenden Lernen beruht.

    Seitdem haben immer mehr Länder sich auf Unterricht mit forschendem Lernen verlegt, einer Unterrichtsmethode, bei der die Schüler/innen ermutigt werden, Fragen zu stellen.

    In Deutschland, wo jetzt auf forschendem Lernen gestützter Unterricht an vielen Schulen zum Lehrplan gehört, ist INEOS in Köln sehr aktiv bei der Sache. 

    „Seit 2008 haben wir starke, langfristige Partnerschaften mit 23 Grund- und 8 weiterführenden Schulen gestartet, die das‚TuWaS!’-Programm umgesetzt haben,“ so Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln. „Durch Werkbesichtigungen bei uns und Besuche unserer Beschäftigten in Schulen wissen wir, wie wichtig es ist, dass Lehrinhalte auch aktuell sind. Diese Partnerschaften helfen uns als Unternehmen, als Branche und auch als Industrieland, junge Leute zu finden, insbesondere Mädchen, die neugierig, begeistert und motiviert sind, um die Welt durch Naturwissenschaften lebenswerter zu machen.“

    Bisher haben vier Bundesländer das ‚TuWaS!’-Programm für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren übernommen. Das Programm wurde von der Freien Universität Berlin von Professor Dr. Petra Skiebe-Corrette gegründet, nachdem sie erlebt hatte, dass ein ähnliches Modell in Schweden Wunder gewirkt hatte. 

    Lehrkräfte besuchen ein eintägiges Seminar, bei dem sie zunächst lernen, mit naturwissenschaftlichen und technischen Experimenten zu unterrichten. Dann gehen sie zurück ins Klassenzimmer, bewaffnet mit Experimenten für ein Schuljahr und dem Selbstvertrauen, diese unterrichten zu können. 

    INEOS in Köln ist der größte Sponsor im Rheinland und unterstützt fast die Hälfte der 70 Schulen, die das „TuWaS!“-Programm durchführen. Beschäftigte von INEOS sind als Botschafter tätig und haben somit mehr als 6.000 Schüler erreichen können.

    „Das Programm zwingt Kinder dazu, Fragen zu stellen, eher als fertige Antworten zu bekommen,“ so Andreas Niessen, Direktor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Pulheim. 

    Bei einer globalen Schulkonferenz in Finnland im Jahr 2012 war Anne-Gret eingeladen gewesen, um darüber zu sprechen, wie Bildung und Wirtschaft erfolgreich zusammenarbeiten könnten. 

    „Es war das erste Mal, dass jemand aus der Wirtschaft eingeladen gewesen war, bei dieser Konferenz zu sprechen.“

    Naturwissenschaftlicher Unterricht, der auf forschendem Lernen beruht, kommt ursprünglich aus Amerika, aber in den USA ist es auch schwer, der breiten Bevölkerung die Naturwissenschaften schmackhaft zu machen. 

    Im Juni dieses Jahres sagte Lisa Colco, Direktorin des City College von New York, dass sie angesichts der mangelnden Anzahl von amerikanischen Abiturient/innen, die Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik studieren wollten, besorgt sei. 

    „Die STEM-Disziplinen sind viel mehr als nur das Auswendiglernen von Formeln und langweiligen Berechnungen, die sich ständig wiederholen”, sagte sie. „Diese Fächer stehen an erster Stelle, wenn es darum geht, die größten Probleme der Gesellschaft zu lösen, vom Klimawandel bis Umwelthygiene und Krankheiten bis zur Informatik der nächsten Generation und Kommunikationstechnik.“

    Um diesem Trend entgegenzusteuern, hat das City College einen ganzheitlichen Ansatz für die Lehre gewählt, der vom Gemeinsamen Fernentdeckungszentrum für Wissenschaft und Technik entwickelt wurde. 

    „Wenn wir Kindern schon früh zeigen, was STEM-Fachkräfte tun, dann ist es wahrscheinlicher, dass sie sich dafür interessieren, Naturwissenschaftler/innen, Ingenieur/innen, Physiker/innen und Ähnliches zu werden,“ so ihre Aussage.

    Das US-amerikanische Amt für Beschäftigungsstatistik geht davon aus, dass es bis zum Jahr 2018 1,2 Millionen neue Arbeitsplatzmöglichkeiten in Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik geben wird, aber man befürchtet, dass es stark an qualifizierten Universitätsabsolvent/innen fehlen wird, um diese Stellen zu besetzen.

    Dennis Seith, Vorstand von INEOS O&P USA, ist ein Mitglied des Texas A&M University Akademischen Rates für Technik, der mit dem Dekan für Ingenieurswissenschaften zusammenarbeitet, um die Bedürfnisse der Wirtschaft zu definieren und Lehrmethoden zu überarbeiten. Das Ziel besteht darin, bis 2025 25.000 Studierende der Ingenieurswissenschaften zu finden, doppelt so viele Studierende, wie sich derzeit immatrikulieren. 

    INEOS O&P USA haben ebenso eine Initiative ins Leben gerufen, um INEOS’ Zugriff auf Begabte zu verbessern, indem Beziehungen mit regionalen technischen Schulen und Ausbildungszentren gefördert werden. Und es hat sich bereits als hilfreich erwiesen, wenn es darum geht, Qualifikationen intern zu fördern, indem man Lehrlinge nimmt.

    Alles ist nützlich.

    Als Unternehmen brauchen wir ständig ein Angebot an hoch qualifizierten, sehr disziplinierten Beschäftigten. INEOS kann es sich daher nicht leisten, das Problem zu ignorieren. Tut man auch nicht. 

    Am britischen INEOS-Standort im schottischen Grangemouth veranstaltet INEOS jedes Jahr eine zweiwöchige Naturwissenschaft-, Technik- und Ingenieurswissenschaftsmesse. Dort können 2.000 Kinder aus der Umgebung erste konkrete Erfahungen in Naturwissenschaft und Technik sammeln.

    „Dies ist die beste Möglichkeit, junge Leute für Ingenieurswissenschaften und Industrieproduktion zu begeistern und alle Vorurteile zu beseitigen, dass Naturwissenschaften ein ‚langweiliger Beruf‘ sind,“ so Tom Crotty, Corporate Affairs Director. 

    Zusätzlich dazu organisiert die Königliche Gesellschaft für Chemie jährlich die britische Chemie-Olympiade für Jugendliche in Großbritannien und seit 2007 ist INEOS bereits Sponsor bei diesem Wettbewerb, damit die nächste Generation für eine Berufslaufbahn in den Naturwissenschaften begeistert werden kann. 

    „INEOS‘ Unterstützung hat uns sehr dabei geholfen, mehr Teilnehmer für den Wettbewerb zu gewinnen”, so Jim Lley, Direktor für Naturwissenschaft und Technik bei der Königlichen Gesellschaft für Chemie.

    Auch andere versuchen, diese Botschaft, dass Naturwissenschaften cool sind, zu vermitteln.

    Elise Andrew startete im März 2012, als sie in ihrem letzten Studienjahr ihres Biologiediplomstudiengangs an der britischen Universität Sheffield war, die Website www.iflscience.com, und im Oktober letzten Jahres sagte sie der britischen Zeitung The Guardian: „Ich finde es toll, dass es bei den Naturwissenschaften nie ein Ende gibt. Bei den Naturwissenschaften führt jede beantwortete Frage zur nächsten.“

    Jemand, der dies nicht bestreiten würde, ist Professor Dave Charlton von CERN in der Nähe von Genf in der Schweiz. Er sagte, dass er hoffe, die Entdeckung des schwer zu entdeckenden Higgs-Boson-Teilchens, des sogenannten „göttlichen Teilchens“ dazu beitragen würde, eine neue Generation von Physiker/innen und Naturwissenschaftler/innen zu beflügeln.

    „Wir bei CERN erklären immer gern den Nicht- Expert/innen unsere Wissenschaft und wie wir ihr nachgehen, weil ein Verständnis der Methoden und Konzepte der Naturwissenschaft die Grundlage unserer Gesellschaft ist“, so seine Aussage.

    Krise? Welche Krise? Fragt man in China. 

    Naturwissenschaften haben kein Imageproblem in China, das inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist.

    Laut eines jüngsten Berichts des amerikanischen National Science Board hat China in den letzten 20 Jahren immer mehr Mittel für Naturwissenschaft und Technik aufgewendet.

    Im Jahr 2011 wurde China zum größte Patentamt weltweit, mit 526.000 Patentanmeldungen, im Vergleich zu den USA im selben Jahr mit etwa 503.000 Anmeldungen. Diese Kluft wird immer größer. 

    Suwatchai Songwanich, Vorstandsvorsitzender der Bangkok Bank, sagte in einem jüngsten Artikel für die Nation Multimedia Group, dass Chinas Ziel darin bestehe, führend in naturwissenschaftlicher Bildung zu sein und China Naturwissenschaft und Technik als ausschlaggebend für seinen Wirtschaftserfolg sehe. 

    „Das Ziel besteht darin, China von einer Industrienation in eine Innovationsgesellschaft zu überführen,“ schrieb er. „Die Regierung möchte dies erreichen, indem das Investitionsniveau in Forschung und Entwicklung erheblich angehoben wird. Forschung und Entwicklung sollen bis 2020 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen.“

    9 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    INEOS‘ wege zum elektroauto

    Elektroautos sind nichts Neues. Der Engländer Thomas Parker erfand schon 1884 eines, das von wiederaufl adbaren Batterien angetrieben wurde. Aber knapper werdende fossile Energieträger und Bedenken zu CO2-Emissionen zwingen uns als Gesellschaft dazu, diese als ernstzunehmende Alternative in Erwägung zu ziehen. Wie kaum verwundert, so reagiert INEOS schnell, um herauszufi nden, ob man an den Konzernstandorten weltweit auf Elektrofahrzeuge umsteigen sollte.

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    E-Cars

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    Elektroautos allein können unseren Planeten nicht retten. Niemand bestreitet das.

    Aber es ist vielleicht ein Anfang. Ein Versuch in die richtige Richtung, zumindest zur Senkung von CO2- Emissionen und dass für zukünftige Generationen eine nachhaltigere Welt geschaffen werden kann.

    Die Schwierigkeit ist allerdings, wie man die Menschen davon überzeugt, heute ihre Lebensweise zu ändern, ohne dass es sie teuer zu stehen kommt.

    INEOS’ eigene Reise in die Welt des Elektroautos hat bereits begonnen: am den Standorten Antwerpen in Belgien, Köln in Deuschland und Lavéra in Frankreich.

    Antwerpen ist gerade dabei, sich zu entscheiden, welchen Weg man einschlagen sollte, nachdem ein Elektroauto am Standort erprobt wurde. Köln führt im Moment solche Erprobungen durch. In Lavéra dagegen ist es schon ein Unternehmensgrundsatz, auf dem Werkgelände, wo immer möglich, Elektroautos zu verwenden.

    In Frankreich müssen Unternehmen in der Region Provence Alpes Côte d’Azur mit mehr als 250 Beschäftigten sich verpfl ichten, die von eigenen Beschäftigten verursachte Luftverschmutzung zu verringern. Außerdem wurde es in der Region Provence Alpes Côte d’Azur im letzten Jahr Pfl icht, dass 30 Prozent der Geschäftswagen einer Firma Elektroantrieb haben oder zumindest schadstoffarme Fahrzeuge sind.

    „Es gab damals keine Strafen, also hielten sich nicht alle daran”, so Bernard de Chanville, der Gesch.ftsführer, der auch das Projekt leitete. „Aber INEOS hatte und hat bei den Menschen in der Region und bei den örtlichen Behörden Modellcharakter.“

    Die Beschäftigten in Lavéra haben schon vor fünf Jahren mit der Erprobung einer Reihe von E-Autos begonnen.

    „Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wie viele wir erprobt haben, aber es sind viele”, so Bernard. „Jedes Mal, wenn ein neues Fahrzeug auf den Markt kam, haben wir es ausprobiert.“

    Die Beschäftigten mochten allgemein gerne den Renault Kangoo ZE Van, der seit 2010 das meistverkaufte Elektroauto in Frankreich ist.

    „Es ist das erste wirklich industriell gefertigte Modell”, so Bernard.

    Obwohl nur eine beschränkte Anzahl von Kilometern gefahren werden kann, bevor der Akku wieder aufgeladen werden muss, sagten die Beschäftigten, dass man sich darin sicher fühle und es Spaß mache, ihn zu fahren.

    INEOS betreibt derzeit neun Fahrzeuge am Standort Lavéra in der Nähe von Marseille.

    „Jedes Mal, wenn ein Leasing-Vertrag ausläuft, überlegen wir uns jetzt, ob es möglich ist, ein Elektrofahrzeug zu nehmen”, so Bernard. „Einige unserer Fahrzeuge werden allerdings auch außerhalb des Standorts benutzt, daher kann die eingeschränkte Reichweite eines Elektrofahrzeugs problematisch werden.“

    Trotz der Nachteile passen die Erprobungen an den Standorten sehr gut zum Firmenethos von INEOS, das stolz darauf ist, wo es möglich ist, sichere, nachhaltige Lösungen für die Probleme von heute zu fi nden.

    Die Beschaffungsverantwortlichen bei INEOS untersuchen gerade, was nötig wäre, damit alle europäischen und US-amerikanischen Standorte mit Elektroautos ausgestattet werden könnten.

    „Elektroautos sind nützlich für unseren Standort, da wir keine langen Reichweiten brauchen, außerdem Geschwindigkeitsbeschränkungen auf dem Gelände gelten, daher ist eine geringere

    Geschwindigkeit ein Vorteil, nicht ein Nachteil”, so Bernard weiter.

    Wenn der Preis – und die Bedingungen – stimmen, könnte INEOS auch eines der ersten Chemieunternehmen werden, das Energie aus seiner eigenen Kraft-Wärme-Kopplung nutzt, um Beschäftigte und Waren am Standort hin und her zu transportieren.

    „Es ist sicher eine sehr innovative Idee, mit positiver Wirkung durch niedrigere Emissionswerte und Änderung der Einstellung”, so Peggy Gerits, Planungs- und Logistikmanagerin bei INEOS Oxide in Antwerpen, wo die Beschäftigten gerade eine längere Bewertung zum Gebrauch von Elektroautos vorgenommen haben.

    Es wäre auch ein gutes Geschäft für die Chemiebranche, die an der Herstellung vieler Bauteile in den heutigen Elektroautos beteiligt ist, wie Polypropylene für Stoßstangen und Butadiene für „grüne“, kraftstoffsparende Reifen.

    Die Kosten werden allerdings von der Öffentlichkeit als einer der Hauptgründe genannt, weshalb man nicht zum Elektroauto wechselt.

    Ein Zwei-Sitzer-Renault Twizy mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h kostet etwa 9.000 Euro. Die kurze Entfernung, die damit zurückgelegt werden kann, bevor die Batterie wieder aufgeladen werden muss, ist ein weiteres Problem. Nach etwa hundert Kilometern muss sie wieder aufgeladen werden.

    Aber laut Renault wird es ab 2020 ein Kleinwagen- Elektrofahrzeug geben, das günstiger in der Anschaffung ist, eine größere Reichweite hat – vielleicht 402 Kilometer – und schneller aufladbar sein wird.

    Antwerpen erprobt elektroauto

    Von Jenny Franken (Praktikantin)

    Beschäftigte am INEOS-Standort im belgischen Antwerpen starteten einen interessante Versuch, als sie im letzten Jahr begannen, ein Elektroauto zu erproben.

    Bereits 2003 baute Essent eine Kraft-Wärme- Kopplungsanlage am INEOS Oxide-Standort in Antwerpen, wobei der überschüssige Strom ins belgische Netz eingespeist wurde. Unlängst haben sich beide Unternehmen um mehr Zusammenarbeit bemüht, damit der Strom, der von der Kraft-Wärme-Anlage am Standort erzeugt wird, wegen Umweltvorteilen auch jenseits des Produktionsortes genutzt werden kann.

    Gespräche mit Essent haben zu einer Partnerschaft mit 4is geführt, einer Beratungsfirma, die sich auf Elektromobilität konzentriert. Es wurde eine Erprobung von Elektroautos vereinbart.

    Zwei Monate lang wurden die Beschäftigten dazu ermutigt, das Fahrzeug zum Transport von Geräten und Rohren auf kurzen Wegen am Standort zu verwenden.

    „Das Auto wurde im Grunde genommen für jeden Weg, der nicht mit dem Fahrrad hätte zurückgelegt werden können, benutzt”, so Peggy Gerits, Planungs- und Logistikmanagerin bei INEOS NV.

    Die Erprobung war eine große Anstrengung des Teams von INEOS, Essent und 4iS, das Firmen unterstützt, die vielleicht zu Elektroautos überwechseln wollen, sowie Renault, welche das Testfahrzeug zur Verfügung stellten und Blue Corner, das die Ladestationen lieferte.

    Ihr Auftrag bestand darin, darüber zu informieren, wie es ist, ein Elektroauto zu fahren und dabei Rückmeldungen zu sammeln.

    Die Rückmeldungen fielen im Großen und Ganzen positiv aus.

    Die Beschäftigten meinten dazu, das Auto sei sicher, ruhig und bequem und ideal für kurze Wege am Standort.

    Einige machten sich allerdings Sorgen, dass das Auto ein mögliches Sicherheitsrisiko darstelle, weil es so ruhig sei. Sie befürchteten, dass man sie nicht hörte, wenn sie näher kamen oder rückwärts fuhren.

    Der andere Nachteil bestand darin, dass man daran denken muss, die Batterie aufzuladen, was eine Stunde dauern kann.

    „Ein Elektroauto zu fahren fühlt sich anders an”, so Peggy. „Es entspannt.“

    Das von INEOS-Beschäftigten erprobte Fahrzeug verfügte über eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

    „Das war kein Problem für uns, weil es auf dem Gelände sowieso strenge Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt.“

    Insgesamt wurde das Fahrzeug positiv von den Beschäftigten aufgenommen.

    Es sind die Kosten, die sich vor allem nachteilig auf die Nachfrage der Öffentlichkeit nach dieser neuen Technik auswirken. Die hohen Kosten von Elektroautos heutzutage und die kurzen Strecken, die damit zurückgelegt werden können, nämlich „nur“ 140-200 Kilometer, bedeutet, dass sie noch nicht so beliebt sind. Aber die Dinge ändern sich schnell. Laut Renault soll bis 2020 die Reichweite eines Elektrokompaktfahrtzeugs bis zu 402 Kilometer betragen, die Akkuladezeit erheblich kürzer und die Gesamtproduktionskosten geringer sein.

    Elektroautos bei INEOS-Standorten würden normalerweise für kurze Wege eingesetzt werden. Sie würden außerhalb der regulären Arbeitszeiten auf dem Werkgelände geparkt sein, wo sie aufgeladen werden können, daher wären sie eine hilfreiche Ergänzung für den Standortbetrieb. Damit diese Autos beliebter und einfacher im Gebrauch werden, muss sich der Markt weiterentwickeln. Weitere Herausforderungen sind Zuverlässigkeit und Haltbarkeit von Batterien sowie geringere Kosten.

    Antwerpen trägt sich jetzt mit dem Gedanken, ob der firmeneigene Fuhrpark nicht auf Elektroautos umgesattelt werden könnte. Sollte es finanziell vernünftig sein, wird INEOS eventuell diesen Weg einschlagen.

    Was die Beschäftigten gut fanden

    • 100 Prozent emissionsfrei
    • Sicher
    • Geräuscharmes Fahren

    Was die Beschäftigten nicht gut fanden

    • Notwendigkeit, nach kurzen wegen aufzuladen
    • Zeitaufwendiges aufladen
    • Teuer in der Anschaffung

    15 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Eine welt für sich

    In diesem Sommer verfolgten Millionen Menschen weltweit im Fernsehen die Fußballweltmeisterschaft 2014. Ob man es glaubt oder nicht, so manche würden behaupten, dass es wichtigere Dinge im Leben als Fußball gibt, wie INCH herausfand, als man sich auf die Suche nach ungewöhnlicheren, auch extremen Sport- und andere Veranstaltungen begab.

    1. Der marathon des sables
      Man sollte annehmen, dass Mauro Prosperis unglaubliche Überlebensgeschichte ausreichen würde, um alle davon abzuschrecken, am Sandmarathon teilzunehmen, ein Lauf von 254 Kilometer quer durch die Wüste Sahara. Aber Leute stehen Schlange, um mindestens 2.700 Euro zu bezahlen, um daran teilnehmen zu können. Das Rennen, auch der „härteste Lauf der Welt“ genannt, entspricht sechs Marathonläufen bei Temperaturen von bis zu 49°C. Das Laufen in den Sanddünen kann dazu führen, dass die Fü.e anschwellen. Nach drei Tagen kann es sein, dass sich die Fü.e wie Betonklötze anfühlen. Man muss alles selbst tragen, was man für den sechstägigen Lauf braucht, außer Wasser. Dies wird von den Veranstaltern netterweise zur Verfügung gestellt. Knapp 64 Liter pro Tag pro Teilnehmenden. Doch es ist unwahrscheinlich, dass Mauro jemals wieder daran teilnehmen möchte. Vor zwanzig Jahren verlief sich der italienische Polizist in einem Sandsturm, hatte nach 36 Stunden nichts mehr zu essen und zu trinken und verbrachte neun Tage allein in der Wüste, bevor er 299 Kilometer abseits vom Weg von einer Nomadenfamilie gefunden wurde. Er hatte überlebt, indem er seinen eigenen Urin getrunken und Fledermäuse und Schlangen gegessen hatte.

    2. Die tomatina
      Spaniens Tomatina ist der ultimative Kampf mit Essen. Es gibt keine Gewinner/innen oder Verlierer/ innen: nur ein Meer roter Gesichter, wenn die Schlacht zu Ende ist. Früher drängten sich 50.000 Besucher/innen durch die Straßen von Bunol bei Valencia, um sich gegenseitig mit 140 Tonnen überreifen, zerdrückten Tomaten zu bewerfen. Heute verkaufen die Veranstalter nur noch bis zu 20.000 Eintrittskarten. Ladenbesitzer schützen ihre Schaufenster während der stundenlangen Straßenschlacht mit riesigen Plastikfolien. Ein Kanonenschuss signalisiert den Beginn und ein weiterer das Ende des Kampfes. Wenn er vorbei ist, werden die Straßen und Mauern der Stadt mit dem Schlauch abgespritzt, während alle unter die Dusche gehen. Das jährliche Festival soll auf eine Gruppe Jugendlicher zurückgehen, die sich im August 1945 Tomaten von einem Gemüsestand griffen und während eines Umzugs durch Bunol begannen, sich damit zu bewerfen.

    3. Der nordpolmarathon
      Unter allen Marathonläufen ist der Nordpolmarathon wohl der kälteste. In diesem Jahr patroullierten bewaffnete Militärs entlang der Marathonroute, als die 48 Athleten aus 16 Ländern der Bedrohung durch hungrige Eisbären, Temperaturen von -47°C und treibenden Eisschollen trotzten, um die 42 Kilometer zu laufen. Es gibt immer so wenige Teilnehmende, dass sie alle auf der offiziellen Internetseite des Veranstalters Erwähnung finden. Teilnehmer Robert Plinjnaar aus Holland trug drei Paar Socken und drei Schichten Kleidung, um sich warm zu halten. „Ich bin losgelaufen und trug anfangs eine Maske und eine Skibrille, aber nach 100 Metern war es so, als würde man durch ein Aquarium blicken, daher musste ich sie abnehmen. Leider habe ich deswegen Erfrierungen um meine Augen und Nase herum erlitten”, sagte er.

    4. Weltmeisterschaft im thunfischwerfen
      Dies ist ein Wettbewerb im Hammerwerfen mit einer überraschenden Wendung. Statt eines schweren Balls schleudern die Teilnehmenden einen gefrorenen Thunfisch mit einem Seil um ihren Kopf und werfen ihn dann so weit wie möglich. Wer den 7,7 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch beim Festival von Tunaramain der Nähe von Port Lincoln/Südaustralien am weitesten wirft, wird Weltrekordhalter.

    5. Der dschungelmarathon
      Wenn man Angst vor Piranhas hat, sollte man den Dschungelmarathon wahrscheinlich am besten meiden. Organisator/innen meinen, dass nur Mutige sich zu diesem Rennen anmelden, welches einer der schwersten, nässesten und heißesten Ultra-Marathonläufe der Welt sein soll. Man versteht, warum. Abgesehen von den hohen Temperaturen müssen die Laufenden durch Sümpfe waten, wo Anacondas lauern, steile, rutschige, matschige Hügel erklimmen, dichtes Unterholz durchqueren, mit Piranhas verseuchte Flüsse überqueren und mehr als eine Nacht in den Tiefen des amazonischen Dschungels verbringen, wo Jaguare und heulende Affen Gesellschaft leisten. Alle Laufenden müssen ein Messer, eine Abschrift ihrer Krankenversicherungpolice und genügend Essen für das siebentägige, 254 Kilometer lange Rennen bis zum Ziel mit sich führen. Wenn man das Pech hat, eine intravenöse Infusion zu brauchen, so werden zwei Stunden zur Zielzeit hinzugezählt.

    6. Meisterschaft im käserollen
      Ein amerikanischer Armeeveteran reiste im letzten Jahr mehr als 6.500 Kilometer von seinem Zuhause in Colorado Springs, um einen drei Kilogramm schweren Käselaib im britischen Gloucestershire einen steilen Hügel hinunter zu rollen. Dieser uralte Wettbewerb im Käserollen in Cooper’s Hill ist ein jährliches Spektakel, dass ein großes Publikum anlockt. Jedes Jahr beobachten Zuschauer/innen ein paar Käseroller, die hinter dem Käse, der Spitzengeschwindigkeiten von 112 km/h erreichen kann, den Hügel hinunterrollen. Der Erste, der unten ankommt, bekommt den Käselaib. Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu Verletzungen. Im Jahr 2009 wurde ein Zuschauer verletzt, als er von einem Baum fiel und mit einer Bahre und Verdacht auf Knochenbrüche abtransportiert werden musste.

    7. Das iditarod-schlittenhunderennen
      Beim Iditarod-Schlittenhunderennen laufen Mensch und Tier gegen die Natur und es heißt das „letzte große Rennen der Welt“. Hundeschlittenführer und ihre Hunde durchqueren 1.600 Kilometer der unberührtesten, schönsten Landschaft, die Alaska zu bieten hat, einschließlich zerklüfteter Bergketten, gefrorener Flüsse, tiefer Wälder und Meilen winddurchwehter Küste, bei Temperaturen von oftmals unter Null und Winden, die einem völlig die Sicht nehmen.

    8. Weltmeisterschaft im moorschnorcheln
      Viel zu sehen gibt es bei den Weltmeisterschaften im Moorschnorcheln nicht, auch deswegen, weil Teilnehmer nur aus den trüben, 55 Meter langen Sumpfgräben auftauchen können, um zu überprüfen, ob sie in die richtige Richtung schnorcheln. Das hält allerdings weder die Zuschauermengen, entlang der beiden schlammigen Gräben Position zu beziehen, noch die Teilnehmenden davon ab, die im vergangenen Jahr aus Frankreich, Deutschland, Australien, Neuseeland und Kanada kamen, kopfüber in das eiskalte, übelriechende Moor zu springen. Die Meisterschaften werden jedes Jahr in Llanwrtyd Wells abgehalten, der kleinsten Stadt Großbritanniens. Teilnehmer müssen dabei zwei Längen des 1,8 Meter tiefen Sumpfgrabens „durchschwimmen“, ohne konventionelle Schwimmzüge dabei zu machen. Aber sie sind nicht allein. Allerlei Krabbeltiere schwimmen im Wasser, darunter der anscheinend harmlose Wasserskorpion.
    9. Über babys springen
      Eine der merkwürdigsten – und vielleicht auch etwas beunruhigenden – Veranstaltungen ist das Springen über Babys, bei dem als Teufel verkleidete Männer über Neugeborene, die auf einer Matraze auf der Straße liegen, springen. Das Festival, das auf das Jahr 1620 zurückgeht, findet jedes Jahr in Castrillo de Murcia in Spanien statt und ist Teil der katholischen Fronleichnamsfeierlichkeiten. Damit sollen die Seelen der Babys gereinigt werden, böse Geister vertrieben und sie vor Sünden bewahrt werden.

    10. Der tenzing-hillaryeverest-marathon
      Ein Großteil des Tenzing-Hillary-Everest-Marathon mag bergab gehen, aber man darf sich nicht dazu verleiten lassen anzunehmen, dass er dadurch einfach wäre. Organisator/innen dieser jährlichen Veranstaltung weisen darauf hin, dass Teilnehmende drei Wochen in Nepal gewesen sein müssen, bevor der Lauf beginnt, damit sie sich an die Höhenlage gewöhnen können. Der dreitägige „Urlaub“ umfasst eine 14-tägige Wanderung zum Marathonstart: das Everest Basislager (5.364 Meter). Dies unter ärztlicher Aufsicht und mit einem Aufstieg des Kala Patthar (5.545 Meter), um die besten Aussichten auf den Everest zu genießen. Beim Rennen selbst, zu dem zwei steile Streckenabschnitte bergauf gehören, werden Zickzackpfade des Khumbu-Eisfalles durchquert, bis man das Ziel am Namche Bazaar erreicht.

    11. Weltmeisterschaft im frauentragen
      Finnland hat vielleicht die Weltmeisterschaft im Frauentragen erfunden, aber Männer kommen von überall her angereist, um sich in dieser epischen Darstellung roher Kraft zu messen. Teilnehmer müssen ein ein Meter tiefes Wasserbecken durchqueren, über Hürden springen und so schnell wie möglich laufen, wobei gleichzeitig ihre Frauen kopfüber am Rücken des Läufers hängen. Eine Ehefrau muss mindestens 49 Kilogramm wiegen oder sie muss einen schweren Rucksack mittragen. Wenn sie herunterfällt, wird eine Zeitstrafe von 15 Sekunden fällig. Der Mann, der dieses 253 Meter lange Hindernisrennen in der kürzesten Zeit zurücklegt, erhält das Gewicht seiner Frau in Bier. Die WM gibt es seit 1992 und soll auf der Legende eines gnadenlosen Gangsterbosses beruhen, der mit Vorliebe Frauen aus den Nachbardörfern stahl.

    12. Der comrades ultra marathon
      Vielleicht haben erst seit kurzem Ultra-Marathonläufe so an Popularität gewonnen, aber einige davon, wie den 90 Kilometer langen Comrades Marathon in Südafrika gibt es schon seit vielen Jahren. Er fand zum ersten Mal am 24. Mai 1921 zwischen Durban und Pietermaritzburg statt. Er soll der größte und älteste Ultra-Marathonlauf der Welt sein. Die Richtung des Rennens wird zwischen dem „Bergauf-Rennen“ (87 Kilometer) mit Start in Durban und dem „Bergab-Rennen“ (89 Kilometer) ab Pietermaritzburg abgewechselt. Die Idee stammte von Vic Clapham, einem Veteranen des Ersten Weltkrieges, zum Gedenken an die südafrikanischen Soldaten, die im Krieg gefallen waren. Clapham, der einen 2.700 Kilometer Marsch durch Ostafrika erduldet hatte, wollte, dass das Gedenken eine einzigartige Prüfung körperlicher Ausdauer für die Teilnehmenden ist. Die Satzung des Rennens verweist auf eines seiner Hauptziele, nämlich zu feiern, dass „der menschlichen Geist auch im Angesicht schlimmster Not überdauert.” Jedes Jahr nehmen am Rennen 18.000 Läufer teil, darunter war 2013 auch ein Team von INEOS, als Jim Ratcliffe, Leen Heemskerk, Chris Woods, Oliver Hayward- Young, George Ratcliffe und Alessia Maresca erfolgreich das Rennen absolvierten.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    INEOS-kampagne gewinnt an boden und viele fans

    Im vergangenen Jahr hieß es bei INEOS, dass wir Tausende von Kindern in Großbritannien dazu ermutigen wollen, einmal Pause von Fernsehen, Internet und Videospielen zu machen, vom Sofa aufzustehen und gerne wieder mal draußen zu sein. Eine riesige Herausforderung. Doch mit vielen kleinen Fü.en gelang es mit der INEOS GO Run For Fun-Initiative Riesenschritte zu tun.

    Einer der erfolgreichsten britischenOlympioniken hat sich öffentlich zu den ehrgeizigen Plänen von INEOS geäußert, um die größte Laufi nitiative für Kinder weltweit zu starten.

    Doppelolympiamedaillengewinner Lord Sebastian Coe, der Vorsitzender des Londoner Olympischen Organisationskomitees war, erzählte Gästen beim Start der INEOS GO Run For Fun-Stiftung im Mai, dass viel darüber geschrieben worden sei, wie wichtig es doch sei, langfristig etwas von den Olympischen Spielen 2012 zu bewahren.

    „Go Run for Fun ist genau, was wir im Sinne hatten”, sagte er. „INEOS hat die Fackel übernommen und ist damit äußerst intensiv weitergelaufen.“

    Er sprach nur ein paar Minuten, bevor 500 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren aus elf Schulen den nationalen Start von GO Run For Fun mit einem zwei Kilometer langen Lauf im Queen Elizabeth Olympia Park im Schatten des Olympiastadions feierten.

    Dieser Lauf, der zu einer Reihe von Veranstaltungen gehörte, die seit August letzten Jahres in Großbritannien stattgefunden hatten, leitete den Start der GO Run For Fun-Stiftung ein, einer neuen Wohltätigkeitorganisation, die britische Kinder dazu bringen soll, wieder gern zu laufen.

    Vorher hatte sich der INEOS-Vorstandsvorsitzende Jim Ratcliffe auch an Gäste und mögliche Sponsoren gewandt.

    „Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich um mehr Geld bitte”, so sagte er weiter. „Aber es gibt ein solch starkes Verlangen nach der Durchführung dieser Veranstaltungen, dass wir einfach der Nachfrage nicht mehr gerecht werden können.“

    Von INEOS, das 1,9 Millionen Euro investiert hat, um sicherzugehen, dass der Erfolg der Kampagne über die nächsten drei Jahre gesichert ist, hieß es, dass es ein Riesenpotenzial gebe, dass man noch weit über das ursprüngliche Ziel, nämlich 100.000 Kinder zum Mitmachen zu bringen, hinausschießen könne.

    Die Gründung der Stiftung ist der erste Schritt, wichtige Mittel von Regierung und Privatsektor zu sichern, so dass das GO Run For Fun-Team noch mehr Veranstaltungen mit Schulen und lokalen Vereinen in ganz Großbritannien und auch im Ausland durchführen kann.

    „In meiner Jugend waren Kinder noch viel aktiver”, so Jim. „Wir fuhren Fahrrad, gingen laufen oder bewegten uns überall zu Fuß hin. Heute sind Kinder viel mehr abgelenkt und verbringen mehr Zeit zuhause, spielen auf Spielkonsolen und Smartphones als dass sie wirklich draußen spielen. Es ist auch nicht gerade hilfreich, wenn die britische Regierung Schulsportplätze verkauft.“

    Für die Weltgesundheitsorganisation ist Kinderfettleibigkeit eine der größten gravierenden Herausforderungen im Gesundheitswesen des 21. Jahrhunderts. Aus dicken Kindern werden dicke Erwachsene und Fettleibigkeit ist mit Diabetes, Herzkrankheit, Krebs und Demenz verbunden. Was für Großbritannien noch schlimmer ist, ist Public Health England, dass 30 Prozent der Kinder zwischen 2 und 15 Jahren heutzutage übergewichtig oder fettleibig sind.

    „Zur Generation meiner Eltern war Rauchen das größte Gesundheitsrisiko”, so Jim. „Jetzt ist es die Fettleibigkeit.”

    Die INEOS-Kampagne wendet sich entschieden an die Menschen selbst, ermutigt Kinder dazu, aktiv zu werden und wieder zum Spaß Laufen zu gehen.

    Schon jetzt ist es mit der Kampagne gelungen, eine ganze Reihe von Fans zu fi nden, wozu einige der besten britischen Leichttathleten zählen: Brendan Foster, Baroness Tani Grey Thompson, Colin Jackson sowie Sharron Davies.

    Lehrkräfte, deren Schulen sich an einer der All-inclusive Veranstaltungen in ganz Großbritannien beteiligt hatten, sind genauso beeindruckt und verstehen, wie wichtig es ist, mit gutem Beispiel voranzugehen.

    „Ich glaube, Lehrer können große Vorbilder sein, um Kinder zu ermutigen, die vorher noch nie gelaufen sind, um an Veranstaltungen wie dieser teilzunehmen”, so Claire Snailham, eine Lehrerin an der Ivy Chimneys Vorschule in Epping in der Grafschaft Essex.

    Claire, deren Vater Sportlehrer war, begleitete 90 Kinder zum Olympiapark zu dem von Prominenten angeführten Lauf. „Die Kinder merkten gar nicht, dass es regnete”, sagte sie. „Es war so spannend für sie, im Olympiapark zu laufen und es hat ihnen vor allem gefallen, weil es zum Spaß und nicht nur ein Wettlauf für die Schnellsten war.“

    Der Lauf, der vom Moderator von Sky Sport News, Charlie Webster, eröffnet wurde, war auch das Signal des Rennens um Sponsoren.

    Dies funktioniert auch in jeder Hinsicht, weil INEOS‘ Anwaltskanzlei, Slaughter & May, die Finanzberater der Firma Ondra, Fort Ports und INEOS-Geschäftspartner Barclays alle für das nächste Jahr ihre Unterstützung anboten.

    „Wir hatten positive Unterstützung von diesen Firmen und sind in Gesprächen mit vielen anderen”, so Leen Heemskerk, der Finanzchef bei INEOS O&P Europe (North), der auch für die GO Run For Fun-Kampagne verantwortlich ist. Der Aufruf nach mehr Unterstützung war allerdings damit nicht beendet.

    Am 5. Juni 2014 betrieben Jim, außerdem noch 20 Kinder und ein Riesenmaskottchen namens DART, bei den Politiker/ innen im britischen Parlament Lobbyarbeit, weil es immer wichtiger wird, Fettleibigkeit bei Kindern zu bekämpfen.

    „Eltern machen sich Sorgen darum, dass ihre Kinder immer weniger aktiv sind, und wir wollen ihnen helfen”, so Jim. „Aber entschiedenes Handeln von staatlicher Seite ist dazu sofort nötig, um Kinder zu unterstützen und ihnen die Chance zu geben, mehr Sport zu treiben. Bewegungsmangel darf nicht länger ignoriert werden.”

    Er sagte, dass trotz der Anzahl der Berichte zu diesem Problem bis jetzt wenig von Seiten der politischen Parteien dazu geschehen ist.

    „Ich habe mich mit einer Reihe von Parlamentarier/ innen getroffen und sie waren sich alle einig, dass etwas unternommen werden muss. Daher ist es enttäuschend, dass so wenig in dieser Hinsicht unternommen wird”, so Jim.

    Gastgeber bei dieser Parlamentsveranstaltung war Alex Cunningham und damit bot sich für Baronin Tanni Grey- Thompson, Charlie Webster und Brendan Foster die Gelegenheit, Politiker/innen daran zu erinnern, dass es nötig ist, auf dem Ergebnis der Olympischen Spiele nachhaltig aufzubauen und sich auf klare Maßnahmen zu einigen.

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    INEOS Go Run For Fun In Pulheim

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    GO Run For Fun geht auf Tournee

    Auch in Kontinentaleuropa kam man diesen Sommer auf den Geschmack der INEOS Go Run For Fun- Kampagne.

    Veranstaltungen wurden im schweizerischen Rolle abgehalten, wo sich INEOS’ Hauptsitz befindet, und in Gemeinden in der Nähe der INEOS-Standorte in Antwerpen (Belgien) und Köln (Deutschland).

    Insgesamt nahmen mehr als 3.000 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren an elf Läufen teil.

    Hunderte von Beschäftigten von allen drei Standorten standen bereit, um sie anzufeuern und um dafür zu sorgen, dass jede Veranstaltung glatt lief. Sie waren als Ersthelfer, Streckenposten und zur Verteilung von T-Shirts gekommen.

    „Mir wurde warm ums Herz, als ich so viele Kinder mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht sah”, sagte Katrien Poppe, Personal- und Kommunikationsleiterin bei INEOS Oxide, die gemeinsam mit Nadine Ceustermans vom belgischen Standort Geel bei der Koordinierung der Veranstaltungen half. „Alle waren sehr begeistert bei der Sache.”

    Die Veranstaltungen in Belgien erwiesen sich als äußerst beliebt: mehr als 1.000 Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren nahmen daran teil, so dass die örtlichen Leichtathletikvereine bereits INEOS baten, sie im nächsten Jahr wieder durchzuführen. „Die Veranstalter waren alle sehr überrascht, wie fit die belgischen Kinder waren, aber Fettleibigkeit ist nicht wirklich ein Problem in Belgien“, so Katrien.

    Im Juni nahmen 1.500 Kinder an vier Veranstaltungen in Deutschland teil. Der olympische Stabhochspringer Björn Otto war beim ersten Lauf dabei. „Es ist sehr wichtig, dass Kinder frühzeitig Interesse an Sport entwickeln, weil Sport in jeder Form wichtig für die Zukunft und die Entwicklung von Kindern ist”, so seine Aussage.

    Die Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Pulheim war eine der Schulen, die daran teilnahm. „Es war eine großartige Veranstaltung“, so Lehrerin Steffi Nickel. „Ich bin so froh, dass ich meine Klasse ermutigt habe, daran teilzunehmen.“

    Dr. Anne-Gret Iturriaga Arbazua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln, sagte, dass Fettleibigkeit bei Kindern auch in Deutschland zum Problem wird. „Viele Schulen haben bereits einen jährlichen Lauf mit Sponsorenunterstützung als Teil ihres Lehrplanes“, sagte sie.

    Bei der Schweizer Veranstaltung kamen 800 Kinder aus Schulen und Sportvereinen in Rolle, Nyon, Vich und Lausanne und absolvierten einen Lauf von 1,6 Kilometern Länge im Fußballstadion von Rolle.

    „Kinder frühzeitig für das Laufen zu gewinnen ist so wichtig und bedeutet, dass sie sehr wahrscheinlich später im Leben auch laufen werden“, so Maria Lavanchy, die Schweizer Rekordhalterin für die 4x100 Meter Staffel, die den Lauf mit dem Verteidiger des Hockey Club Lausanne Federico Lardi eröffnete. „GO Run For Fun ist eine großartige Initiative, die dies erreichen hilft. Wer weiß, vielleicht ermutigen wir damit die nächste Generation schweizerischer Weltmeister.“

    GO Run For Fun plant, mehr Standorte in sein Programm nächstes Jahr mit einzubeziehen, da man auf einem erfolgreichen Programm von 2014 aufbaut, an dem mehr als 40.000 Kinder bisher teilgenommen haben.

    10 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Marktkräfte an der arbeit

    INEOS ist drauf und dran, ein Weltklasse-Chlor-Vinylgeschäft zu gründen. Aber mit dem INOVYN Joint Venture mit Solvay hat man etwa anderes erreicht: damit konnte eine andere Konzernsparte, die bis jetzt nicht sehr bekannt war, eine Möglichkeit bekommen, zu glänzen, wie Ralston Skinner INCH erklärt hat.

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    Geschäftsprofil: INEOS Chlortoluenes

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    Demosthenes, wahrscheinlich der größte griechische Redner, sagte einmal, dass kleine Chancen oft der Anfang großer Unternehmungen sind.

    Jemand, der fest daran glaubt, ist Ralston Skinner, Generalmanager bei der neu gegründeten Firma INEOS ChlorToluenes.

    Das Spezialchemikalienunternehmen, das mehr als 100 Beschäftigte hat, soll zum ersten Mal aus eigener Kraft operieren.

    Und Ralston ist gespannt darauf, was man umsetzen kann, für die Kunden weltweit und für das Ergebnis.

    „Das Geschäft war einmal ein Teil des viel größeren INEOS ChlorVinyls, bei dem es verständlicherweise eine sehr niedrige strategische Priorität hatte”, sagte er. „Aber all das hat sich jetzt mit dem INOVYN Joint Venture verändert“.

    Kurz gesagt: ein vielleicht etwas zu kurz gekommener Teil des Unternehmens tritt jetzt in den Mittelpunkt.

    Die meisten Beschäftigten von INEOS ChloroToluenes sind im belgischen Tessenderlo tätig.

    Der Rest befindet sich entweder im niederländischen Maastricht oder im britischen Runcorn.

    Das Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von 80 Millionen Euro verkauft jedes Jahr etwa 55.000 Tonnen an Produkten.

    „Mit der richtigen Strategie hoffen wir, den Umsatz in den nächsten drei Jahren verdoppeln zu können”, so Ralston.

    Trotz der gegenwärtigen Größe handelt es sich um einen der drei Tophersteller von chlorhaltigen Toluolderivaten weltweit.

    „Es gibt nicht viele von uns”, so Ralston weiter. „In Europa gibt es nur zwei oder drei große Akteure, die Benzylchlorid herstellen. Es gibt keine Hersteller in Japan und nur einen in den USA. Das ist eine riesige Chance für uns. Der Markt ist vorhanden. Wir müssen einfach unsere innovative Logistikplattform entwickeln und wir wissen, dass die Kunden mit uns ins Geschäft kommen wollen.“

    In der Welt der Chemie kommen wir nicht ohne Benzylchlorid aus.

    „Es ist wirklich der Grundstoff für alles, was man sich vorstellen kann”, so Geschäftsführer Bruno Stockhem. „Einfach alles: von Kosmetika, Pharmaartikeln, Agrochemikalien, Lacken – für all das wird es gebraucht.“

    INEOS’ Hauptkonkurrent ist in Europa. Er verfügt über ähnliche Technologien, aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

    „Die Tradition dieser Firma ist ganz anders als unsere”, so Ralston. „Wir haben unsere Produkte in verschiedenen Bereichen entwickelt.“

    „Sie konzentrieren sich auf Cresole, Ausgangsprodukte für Antioxidantien, Pharmazeutika und Körperhygieneprodukte wie Zahnpasta, Mundspülung, wohingegen wir Produkte herstellen, die verwendet werden, um solche Dinge wie Desinfektionsmittel, Agrochemikalien, Lacke, Duftstoffe und Harze herzustellen”, so seine Aussage.

    Die Nachfrage nach Agrochemikalien wie Düngemitteln, Herbiziden und Pestiziden, die von Landwirt/innen beim Anbau von Ackerpfl anzen eingesetzt werden, wächst schnell in den Entwicklungsländern.

    Laut Vereinter Nationen sollen bis 2075 9,2 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Mehr Menschen bedeutet, dass mehr Menschen satt werden müssen und es an Anbaufl äche fehlen wird.

    Agrochemikalien verbessern die Produktivität, indem sie Landwirt/innen helfen, Schädlinge und Unkraut zu bekämpfen, die ganze Ernten vernichten können.

    Im letzten Jahr wuchs der lateinamerikanische Markt um etwa ein Viertel auf ca. 14 Milliarden USD, wobei der internationale Agrochemiemarkt bis zum nächsten Jahr 223 Milliarden USD betragen soll.

    Im Mai begrüßte die britische Ackerpfl anzenschutzvereinigung das Engagement der britischen Regierung, mehr zu tun, um die nationale Landwirtschaftsproduktion anzukurbeln, aber drängte die Europäische Union dazu, ähnlich zu handeln.

    „Leider scheinen unsere europäischen Kolleg/innen nicht zu wissen, welche Rolle unser Kontinent dabei spielen muss, wenn es darum geht, die landwirtschaftliche Produktivität zu optimieren”, so die Meinung von Nick von Westenholz, Vorstandsvorsitzender der Ackerpflanzenschutzvereinigung. „Wir sehen dies ganz deutlich bei EU-Entscheidungstragenden, die gegenüber Ackerpfl anzenschutztechnik übervorsichtig sind. Dies bedeutet, dass viele der Hauptackerpflanzen, von denen unsere Landwirt/innen abhängen, gefährdet sind, vom Markt genommen zu werden oder es mitunter tatsächlich so weit kommt, obwohl sie sich als sicher erwiesen haben und einem der strengsten Genehmigungsverfahren weltweit unterliegen.“

    Laut INEOS kommt die Nachfrage nach Agrochemikalien aus Brasilien, China und Südafrika, alles Länder, in denen die Landwirtschaft sich rasant entwickelt hat und effi zienter arbeiten möchte.

    „Da ist ein echter Wachstumsmarkt für uns in diesen Ländern”, so Ralston. „Das Wachstum kommt sicher nicht aus Europa.“

    Benzylalkohol von INEOS ChloroToluenes wird auch bei der Herstellung von Bewuchsschutzsystemen für Schiffsanstriche verwendet, womit verhindert wird, dass Seepocken und Algen sich an die Schiffsrümpfe hängen und diese damit verlangsamen.

    Es mag ein kleiner, aber wichtiger Markt sein.

    „Seepocken sind wirklich ein echtes Problem, weil Schiffe mehr Treibstoff verbrennen, wenn ihre Rümpfe mit Meerestieren verkrustet sind”, so Ralston. „Dies führt wiederum zu mehr Kohlenstoffemissionen.“

    Die Herstellung von Nischenprodukten, Spezialchemieprodukten, die nicht einfach nachzumachen sind, gelingt INEOS ChloroToluenes gut.

    „Viele unserer Kunden sind ebenso Spezialisten”, so Ralston. „So machen wir vielleicht ein Produkt für einen Kunden. Aber wir profi tieren davon, wenn unsere Kunden neue, innovative Nutzungen unserer Produkte finden.“

    Wenn wir in die Zukunft blicken, sehen wir Chancen, Herausforderungen und Bedrohungen.

    INEOS ist mit einer logistischen Herausforderung konfrontiert, wenn es seine Exporte nach Japan und in die USA steigern will.

    „Japan wurde traditionsweise von China beliefert, aber wir überlegen uns, was wir tun können, um mit China konkurrieren zu können”, so Ralston weiter. „Es liegt nur an der schlauen Logistik, aber was wir gut können, ist, innovative Methoden zu finden, um umständliche Bestimmungsorte mit umständlichen Mengen zu beliefern.“

    Man befürchtet immer das Risiko verstärkter EURegulierung, was es schwierig oder unwirtschaftlich macht, Chemikalien zu exportieren.

    „Man muss immer damit rechnen, dass eine unserer Chemikalien zur ‚Risiko‘-Liste hinzugefügt wird, was sie unwirtschaftlich macht”, so Ralston.

    Da INEOS ChloroToluenes plant, seinen Umsatz zu steigern, indem man Chemikalien um die Welt transportiert, ist es auch wichtig, dass man Lieferungen von Toluolen sichern kann, welche mit Chlor gemischt werden, um alle ihre Produkte herzustellen.

    INEOS ChloroToluenes kauft den Großteil seines Toluols von anderen Unternehmen. Man weiß, dass eine zuverlässige Versorgung ausschlaggebend für Erfolg ist und bemüht sich immer um neue Methoden, damit nichts dem Zufall überlassen wird.

    „Deswegen suchen wir Projekte, mit denen wir auch Toluol aus dem deutschen INEOSWerk in Köln in unser Werk in Belgien bringen können”, so Ralston. „Somit bleibt es in der Familie.”

    10 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Allgemeine zustimmung

    Sicherheit hat oberste Priorität bei INEOS. Jeder im Konzern weiß das. Aber es freut einen immer, wenn Branchenexperten zu schätzen wissen, was ein Konzern zu erreichen versucht und man dafür öffentliche Anerkennung erhält.

    Die Stimme der chemischen Industrie in Frankreich ernannte Petroineos zum verdienten Gewinner einer prestigeträchtigen nationalen Auszeichnung für seinen innovativen Ansatz der Sorge nach dem Wohlergehen seiner Beschäftigten.

    Die Union des Industries Chimiques, der französische Verband für die Chemiebranche, verlieh dem Standort Lavéra einen Preis für den verantwortlichen Umgang im Bereich Arbeitsschutz für die Art und Weise, wie das Unternehmen dafür sorgt, dass seine Beschäftigten nicht bestimmten Produkten ausgesetzt werden.

    „Der Einsatz biologischer Indikatoren für Risiko ist an und für sich nichts Neues”, so Jacques Willocquet, Arbeitsschutzleiter am französischen Standort. „Aber in den meisten Fällen ist dies auf eine Ja/Nein-Antwort begrenzt. Was wir hingegen gemacht haben, ist eine strenge statistische Analyse von Tausenden von Ergebnissen einzuführen, was es uns ermöglicht, die kleinste Veränderung zu erkennen, so wissen wir, ob ein Beschäftigter sogar einer kleinen Substanzmenge ausgesetzt worden ist.“

    Dieser Preis wird alle drei Jahre verliehen.

    Die Preisverleihung fiel in diesem Jahr mit den Tagen der Chemie zusammen, was bedeutete, dass die Veranstaltung von hochkarätigen Teilnehmenden besucht wurde, darunter von Arnaud Montebourg, dem französischen Industrieminister.

    „Nicht nur wirkt sich diese Auszeichnung positiv auf den Ruf von INEOS in der petrochemischen Industrie aus, damit wird auch unserem Personal gezeigt, wie die Überwachung stetig schwacher Anzeichen von Substanzexposition uns dabei hilft, den Gesundheitszustand besser zu überwachen”, so Jacques.

    In der Kategorie Arbeitsschutz konnte sich Petroineos gegenüber 17 weiteren Unternehmen durchsetzen.

    Auf der anderen Seite des Atlantiks feierten die Mitarbeiter beim INEOS O&P Battleground Herstellerkomplex (BMX) in Texas ebenso, nachdem sie vier Preise bei den jährlichen Prämierungen des Texanischen Chemieverbands (TTC) gewonnen hatten.

    Das Werk gewann die Auszeichnung „Caring for Texas“, einen Preis für Null-Unfälle für vertraglich befristete Beschäftigte und den wertvollen Arbeitsschutzpreis für seine beispielhafte Sicherheitsleistung im vergangenen Jahr.

    Aber der große Preis des Abends ging an Bob Bradshaw für seine herausragenden Führungsqualit.ten für die sichere Leitung des Werks.

    Er gewann den Gerald R. Ehrman Preis for Management zu Ehren von Jerry Ehrman, einem in den Ruhestand gegangenen Manager der Sabine River Works in Orange, Texas, der sich sehr für den Arbeitsschutz engagiert hatte. Dieser Preis wird jedes Jahr nur einem Werkleiter verliehen, der ihn auch verdient. In den vergangenen vier Jahren wurde er nur zwei Personen verliehen und eine davon war Bob.

    „Der Preis geht nur an einen Werkleiter, der diesselben Führungsqualit.ten und dasselbe Engagement für Arbeitsschutz wie Herr Ehrman gezeigt hat”, so Morgan French, BMC SSHE Managerin. „Bob ist unermüdlich, wenn es darum geht, sein Ziel zu erreichen, dass alle Beschäftigten am Ende ihrer Schicht jeden Tag wieder wohlbehalten nach Hause zurückkehren. Er erbringt echten persönlichen Einsatz für ausgezeichneten Arbeitsschutz und fordert von allen, die mit ihm arbeiten, dass sie ein vergleichbares Niveau in der Sorge um den Arbeitsschutz zeigen.”

    3 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    Debatte: Können religion und naturwissenschaft nebeneinander bestehen?

    Der verstorbene deutschstämmige Physiker Albert Einstein glaubte, dass Wissenschaft ohne Religion unfähig und Religion ohne Wissenschaft blind sei. Aber die Diskussion darüber, ob Naturwissenschaft und Religion nebeneinander bestehen können, gibt es solange, wie es Menschen gibt. Und auch heute noch sind die Meinungen dazu geteilt, wie INCH herausfand. 

    1. Ich bin überzeugt, dass Evolution und religiöse Auffassungen nicht widersprüchlich sein müssen. Wenn Naturwissenschaft und Religion richtig verstanden werden, können sie einander nicht widersprechen, weil sie sich mit unterschiedlichen Dingen beschäftigen. Naturwissenschaft und Religion sind wie zwei Fenster, durch die man in die Welt blicken kann. Zwei Fenster zeigen dieselbe Welt, aber sie bieten unterschiedliche Blickwinkel. Die Naturwissenschaft beschäftigt sich mit den Vorgängen, die die natürliche Welt erklären: die Bewegung der Planeten, die Zusammensetzung von Materie und der Atmosphäre, die Entstehung und die Anpassung von Lebewesen. Die Religion beschäftigt sich mit der Bedeutung und dem Sinn der Welt und des menschlichen Daseins, der angemessenen Beziehung der Menschen mit dem Schöpfer und untereinander, die ethischen Werte, die das Leben der Menschen beeinflussen und bestimmen. Offensichtliche Widersprüche ergeben sich nur dann, wenn entweder die Wissenschaft oder der Glaube, oder oft sind es beide, ihre Grenzen überschreiten und sich zu Unrecht in die Belange der anderen Seite einmischen.
      Francisco Ayala, Biologe, University of California, Irvine

    2. Beachte: Naturwissenschaft und Religion existieren *wirklich* nebeneinander. Die ersten Naturwissenschaftler waren Priester. Heute unterstützen religiöse Einrichtungen von Universitäten bis zur Vatikanischen Sternwarte fachliche Wissenschaften. Außerdem ist der Anteil der gläubigen Naturwissenschaftler/innen so groß wie der Anteil der Gläubigen in der Bevölkerung allgemein. In der Naturwissenschaft geht man von der religiösen Annahme aus, dass die Schöpfung einer Ordnung unterworfen ist, frei vom Eingreifen von Naturgöttern ist und es sich lohnt, diese näher zu untersuchen. So wer drängt weiterhin zu diesem Mythos eines „Konflikts“? Welche Absicht steckt dahinter?
      Jesuitenmönch Guy Consolmagno, Astronom in der Vatikanischen Sternwarte

    3. Religion und Naturwissenschaft sind wie Öl und Wasser. Sie können nebeneinander bestehen, aber sie vermischen sich nie, um ein homogenes Medium zu werden. Religion und Naturwissenschaft lassen sich grundsätzlich nicht miteinander vereinbaren. Sie sind sich tiefgreifend uneinig, wie wir unser Wissen aus der Welt beziehen. Naturwissenschaft beruht auf Beobachtung und Argumentation aus Beobachtung. Bei der Religion wird davon ausgegangen, dass Menschen auf ein tiefergehendes Niveau der Information vordringen können, das man weder durch Beobachtung noch Vernunft erreichen kann. Die wissenschaftliche Methode wird durch ihren Erfolg bewiesen. Die religiöse Methode wird angefochten, wenn sie versagt.
      Victor J. Stenger, emeritierter Professor der Physik, University of Hawaii

    4. Ich für meine Person bin überhaupt nicht religiös, aber ich zähle religiöse Wissenschaftler/innen zu meinen Freunden und es scheint ihnen sehr gut damit zu gehen. Ich glaube, dass diese Menschen religiöse Dinge wahrscheinlich weniger wörtlich nehmen, so wie ein Geologe wahrscheinlich nicht denken würde, dass die Erde und alles Andere wirklich vor 6.000 Jahren von Gott geschaffen wurde, weil die Wissenschaft ihnen sagt, dass die Erde 4,5 Milliarden Jahre alt ist.
      Grant Kennedy, Astrophysiker, University of Cambridge

    5. Naturwissenschaft und Relgion schließen sich gegenseitig nicht aus. Die Wissenschaft ist einfach zu jung, um verstehen zu können. Egal, ob man an Gott glaubt oder nicht, muss man Folgendes glauben: wenn wir als Art unser Vertrauen in eine höhere Macht als der unsrigen verlieren, geben wir unseren Sinn für Rechenschaftspflicht ab. Konfessionen, alle Konfessionen, sind Ermahnungen daran, dass wir etwas nicht verstehen, dass es etwas gibt, dem gegenüber wir Rechenschaft ablegen müssen. Durch den Glauben müssen wir einander und gegenüber einer höheren Wahrheit Rechenschaft ablegen. Religion ist mangelhaft, nur weil der Mensch mangelhaft ist. Die Wissenschaft sagt mir, dass es Gott geben muss. Mein Kopf sagt mir, dass ich Gott nie verstehen werde. Und mein Herz sagt mir, dass ich das nicht soll.
      Dan Brown, Autor von Illuminati

    6. Naturwissenschaft ist nicht nur mit Spiritualität vereinbar; sie ist eine tiefe Quelle von Spiritualität. Wenn wir unseren Platz in einer Unzahl von Lichtjahren und durch den Lauf der Zeiten erkennen, dann verstehen wir die Vielschichtigkeit, Schönheit und Subtilität des Lebens, dann ist dieses wunde Gefühl, dieser Sinn für Begeisterung und Demut gleichzeitig zweifellos spirituell. Das gilt auch für unsere Emotionen in der Gegenwart großartiger Kunst, Musik oder Literatur oder bei Handlungen beispiellosen, selbstlosen Mutes wie von Mohandas Gandhi oder Martin Luther King, Jr. Die Auffassung, dass sich Naturwissenschaft und Spiritualität gegenseitig ausschließen, wird beiden irgendwie nicht gerecht. 
      Der verstorbene Carl Sagan, amerikanischer Astrophysiker

    7. Aus der Religion ergibt sich der Daseinsgrund des Menschen; aus der Naturwissenschaft die Macht, diesen umsetzen. Manchmal wird gefragt, ob Religion und Naturwissenschaft einander widersprechen. Sie tun es: in dem Sinne, als der Daumen und die Finger an meinen Händen einander widersprechen. Es ist ein Widerspruch, durch den alles verständlich gemacht werden kann.
      Der verstorbene William H. Bragg, britischer Physiker

    8. Relgion und Naturwissenschaft sind wirklich unvereinbar. Religion und Naturwissenschaft bieten beide Erklärungen dafür, warum das Leben und das Universum existieren. Die Naturwissenschaft hängt von überprüfbaren, empirischen Beweisen und Erklärungen ab. Religion hängt vom subjektiven Glauben an einen Schöpfer ab. Nur eine Erklärung stimmt. Die andere muss man außer acht lassen. Erklärungen erfordern Beweise. Es gibt keine für einen Schöpfer außerhalb des menschlichen Geistes, wohingegen der Beweis für die Evolution und die Ursprünge des Lebens jeden Tag sichtbar sind. Angesichts dieses unwidersprüchlichen Beweises ist der religiöse Glaube an eine Gottheit nicht tragbarer als der Glaube an das inzwischen sprichwörtliche fliegende Spaghetti-Monster. 
      Lorna Salzman, Amerikanische Umweltaktivistin

    9. Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Religion, die auf Autorität beruht, und Naturwissenschaft, die auf Beobachtung und Vernunft beruht. Die Naturwissenschaft gewinnt, weil sie funktioniert. Ich glaube, dass das Universum von den Naturgesetzen bestimmt ist. Die Gesetze wurden vielleicht von Gott verkündet, aber Gott greift nicht ein, um die Gesetze zu brechen. Wenn man sich die schiere Größe des Universums betrachtet und wie unbedeutend und zufällig menschliches Leben darin ist, scheint die Existenz von Gott äußerst unwahrscheinlich.
      Physiker Stephen Hawking

    5 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    INEOS schliesst sich der revolution an

    INEOS ist eine Partnerschaft mit einem Unternehmen eingegangen, das ein einzigartiges Produkt entwickelt hat, welches dabei helfen könnte, den Regenwald zu retten.

    INEOS Compounds wird sein Know-how nutzen, um den Unternehmensumsatz von Resysta zu steigern. Dies ist ein recyclebares Material, das vor allem aus Reishülsen hergestellt wird und wie Holz aussieht und sich so anfühlt, aber anders als Holz nicht absplittert, zerbricht, verrottet, anschwellt oder bleicht.

    „Japanische Unternehmen haben versucht, Reishülsen und Polymere seit den 1960er- Jahren miteinander zu verbinden, aber es ist ihnen nie gelungen, ein verkaufbares Produkt daraus zu machen”, sagt Roland Stoiber, Werkleiter, Resysta International.

    Der INEOS Compounds-Standort im schweizerischen Sins bei Luzern nahm im vergangenen Jahr die Arbeit mit Resysta auf.

    „Seitdem ist es für uns das zweitgrößte Geschäft in Sins geworden”, so Gesch.ftsführer Thomas Breitwieser, der das Projekt leitet.

    Resysta International ließ sich von INEOS’ innovativem Ansatz, seiner Fähigkeit, schnell zu denken und zu handeln, seinen Kenntnissen des europäischen Marktes, seinen ausgezeichneten Kontakten und Produktionsmöglichkeiten überzeugen.

    „Wir hatten gleich von Anfang an eine gute Beziehung und wir vertrauten einander, dass wir uns gemeinsam dafür einsetzen würden, einen Markt aufzubauen, der Milliarden von Euro wert ist”, so Thomas.

    INEOS Compunds, einer der Tophersteller von PVC-Verbindungen in Europa, wird Resysta in seinen Werken in Großbritannien, der Schweiz und Schweden herstellen und es direkt an INEOS-Kunden verkaufen. Es wird auch einige Rohstoffe für Resysta International an seine größten Kunden verkaufen, die vielleicht selbst die Chemikalien miteinander mischen wollen.

    „Es ist großartig, dabei zu sein, wenn ein brandneues PVC-Produkt auf den Markt gebracht wird”, so Thomas. „So etwas passiert vielleicht nur alle 30 Jahre, weil PVC schon das am meisten getestete Kunststoffmaterial der Welt ist. Aber wir werden das Produkt mit Resysta International entwickeln, wenn sich neue Verkaufschancen ergeben. Es hat riesiges Marktpotential.“

    Leroy Merlin, eine der fünf größten Baumarktketten in Frankreich, ernannte es unlängst zum Produkt des Jahres.

    Der Hauptbestandteil des Materials, das in einer Vielzahl von Möglichkeiten in der Bau- und Möbelbranche eingesetzt werden kann, sind Reishülsen, die normalerweise als Abfallprodukt in Fernost verbrannt werden werden, wo es zum ersten Mal entwickelt wurde. Die Reishülsen werden dann mit PVC-Komponenten zusammengemischt.

    Der Handel mit tropischen Harthölzern wie Mahagony und Teak wird seit langer Zeit als Hauptgrund für die Zerstörung des Regenwaldes angesehen.

    Doch damit ändert sich alles.

    „Manche Wunder geschehen und manche werden erfunden”, so Roland. „Sogar bei Salzwasser, Sonne und Wind, wenn andere Materialien aufgeben, ist Resysta noch beständig. Das ist die Schlüsselinnovation, die man gebraucht hat, um die schrumpfenden Regenwälder zu retten und die schlechte Qualität von früheren Holzverbundstoffen zu verbessern. Damit hat sich ein neuer Markt für alle PVC-Harz-Hersteller geöffnet.“

    3 minuten lesezeit Ausgabe 7
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    INEOS kauft BASF-Anteil von Styrolution

    INEOS hat sich bereiterklärt, den 50-prozentigen Anteil des Chemiekonzern BASF an seinem Styrenkunststoff Joint Venture für 1,1 Milliarden Euro aufzukaufen.

    Das Geschäft, das noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, wird dazu führen, dass INEOS die vollständige Kontrolle über Styrolution erhalten wird, womit Kunsstoffe für Autos, Elektronik, Spielzeug und die Baubranche hergestellt werden.

    „Wir freuen uns über die vollständige Integration von Styrolution in die INEOS-Familie”, so INEOSVorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

    Als Teil der im Oktober 2011 unterzeichneten Vereinbarung über das Joint Venture hatte INEOS das Recht, den BASF-Anteil zu übernehmen.

    Das Joint Venture war eingerichtet worden, um ein Unternehmen zu schaffen, das in der Lage war, wirksam mit Großherstellern aus Asien und Nahost zu konkurrieren.

    „Styrolution hat dieses Versprechen erfüllt”, so Jim.

    Styrolution ist der führende, globale Lieferant von Styrolen, mit denen auch Computergehäuse und Monitore hergestellt werden, damit sie widerstandsfähig und hitzebeständig sind. Vier von fünf Druckern weltweit haben ein Gehäuse von Styrolution.

    Heute beschäftigt das Unternehmen etwa 3.200 Personen weltweit an 17 Standorten in zehn Ländern. Wenn einmal die Vereinbarung geschlossen ist, wird das Unternehmen eigenständig innerhalb der INEOS Industries Holdings Limited tätig sein.

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    Weltklassedenken

    Bei innovation geht es nicht nur die Entwicklung neuer Produkte.

    Manchmal bedeutet es nur, anders zu denken, wie INEOS es im Jahr 2009 tat und wofür man nun öffentliche Anerkennung erhielt.

    Bei der zweiten. jährlichen Verleihung der Exzellenzpreise für Petrochemie in Berlin verdrängte INEOS die starke Konkurrenz von DOW und BASF von den ersten Plätzen und gewann eine Auszeichnung für seinen „herausragenden Beitrag zur chemischen Industrie“.

    Mit dieser Auszeichnung wurde der ehrgeizige und innovative Plan von INEOS, das erste Unternehmen zu sein, das Ethan aus Schiefergas aus Amerika nach Europa transportiert, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit seiner europäischen Kracker zu sichern, gewürdigt.

    Die ersten Lieferungen werden Anfang nächsten Jahres eintreffen und damit eine spannende neue Phase in der europäischen Petrochemiebranche einleiten und dazu führen, dass INEOS-Kracker in Rafnes in Norwegen und Grangemouth in Schottland in allererster Reihe mitspielen können.

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    Europäische Kommission ebnet weg für Joint Venture mit Solvay

    INEOS und Solvay haben ein definitives Joint Venture unterzeichnet, um einen führenden PVCHersteller zu gründen, der INOVYN heißen soll.

    Die beiden Unternehmen kündigten ihre Pläne, ihre Kräft zu bündeln, im Mai letzten Jahres an, aber es dauerte bis Mai dieses Jahres, bis die Europäische Union das vorgeschlagene Joint Venture genehmigte.

    Gemeinsam werden sie über einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro verfügen, etwa 5.650 Beschäftigte in neun Ländern haben und zu den größten zehn Herstellern weltweit gehören.

    Aber zunächst müssen sie ein vereinbartes Hilfspaket für die Veräußerung von fünf INEOS-eigenen Anlagen umsetzen: das Membranenchlorwerk und die EDC/VMC-Werke im belgischen Tessenderlo, die PVC-Werke im französischen Mazingarbe, dem niederländischen Beek, die PVC und VCM-Werke in Wilhemshaven in Deutschland und die britischen EDC-Anlagen in Runcorn.

    Die Kommission verlangt auch, dass das Membranelektrolysewerk in Runcorn ein Joint Venture mit dem INEOS/Solvay Joint Venture und dem neuen Eigentümer der fünf betroffenen Werke eingeht.

    Wenn das alles erledigt ist, kann das JV umgesetzt werden.

    „Das neu kombinierte Unternehmen, das internationale Größenordnung haben wird, kann sich besser an schnell veränderliche europäische Märkte anpassen und es mit der immer größer werdenden Konkurrenz globaler Hersteller aufnehmen”, so INEOSVorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

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    EPS Qatar unterzeichnet Vereinbarung mit INEOS Technologies

    INEOS hat seine erweiterbare Polystyrol-(EPS) Technik für EPS Qatar für seinen geplanten Komplex in Katar lizensiert.

    Die Anlage, in der eine ganze Reihe von dehnbaren Polystyrolstärken hergestellt werden, um die steigende regionale Nachfrage zu befriedigen, wird der größte EPS-Komplex im Nahen Osten und Afrika sein.

    EPS ist ein leichtes, starkes Thermoplastenprodukt mit ausgezeichneter Wärmedämmung, womit es ideal für die Verpackungs- und Baubranche ist.

    Zunächst wird die Anlage 50.000 Tonnen pro Jahr und später das Doppelte herstellen können.

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    Die globale Attraktivität von INEOS

    INEOS Technologies hat sich bereiterklärt, vier supermoderne BICHLOR bipolare Elektrolyseure an das neue Werk von HF Chlor-Alkali im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa zu beliefern.

    Mit Hilfe von INEOS-Technik wird das neue Werk in Eddyville in der Lage sein, Natriumhydroxid, Salzsäure und Bleichmittel für das benachbarte Lebensmittelverarbeitungswerk und andere Einrichtungen im Mittleren Westen herzustellen.

    INEOS BICHLOR Elektrolyseure wurden inzwischen an 56 Vorhaben weltweit verkauft.

    Das größte Werk, das diese Technik verwendet, ist das britische Werk in Runcorn, wo 20 BICHLOR Electrolyseure mehr als eine Million Einheiten von Chlor-Alkali-Produkten im Jahr herstellen.

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    Unternehmergeist

    Wenn große Geister ähnlich denken, können unglaubliche Dinge geschehen. Das fand INCH bei der Spurensuche nach Unternehmertum bei INEOS in der Praxis heraus.

    Eleanor Roosevelt sagte einst, die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.

    Sie gehört auch denen, die bereit sind die Gegenwart herauszufordern.

    Bei INEOS wird diese Herangehensweise aktiv unterstützt, zelebriert und belohnt. Das Unternehmen unterstützt seine Beschäftigten, Chancen zu erkennen, das Unternehmen besser zu führen und – wo auch immer sie sitzen – den Drive zu haben, Dinge umzusetzen.

    2009 hat INEOS genau das während der schlimmsten globalen Rezession seit Jahrzehnten getan. Es sah eine Chance, reagierte schnell mit einer klaren, strategischen Vision und schrieb ein vollkommen neues Kapitel in der Geschichte der europäischen Petrochemie.

    „Das war ein Paradigmenwechsel“, so Bill Reid, Business Director bei Olefins & Polymers Europe (North).

    Die Nachfrage in Europa ging rapide zurück, die Gewinne brachen ein, Europas Kracker wurden geschlossen und der wichtigste INEOS-Wettbewerber ging Pleite. Es machte die Sache noch schlimmer, dass der Preisunterschied für Energie und Rohstoffe in Europa und Amerika immer größer wurde, nachdem die USA ein Weg gefunden hatten, an riesige Reserven von zuvor nicht genutztem Schiefergas zu gelangen.

    „Das waren zweifellos die schwierigsten Zeiten für unser Unternehmen und die Industrie allgemein“, so Bill.

    Hoffnungslose Zeiten erfordern radikales Denken.

    INEOS entschied, sollte es nicht die erdrückenden Energiepreise in Europa senken können, es das günstige, aus Schiefer gewonnene Ethangas aus den USA nach Europa bringen werde, um so die Betriebskosten zu senken und im globalen Olefin- und Polymergeschäft weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Der Plan ging auf. 2012 schloss INEOS eine fast unmöglich scheinende Folge von Verträgen mit drei Unternehmen über 15 Jahre, die für die Förderung, Verteilung, Verflüssigung und die Logistik zur Lieferung von Hunderttausenden Tonnen Ethan pro Jahr von Amerika nach Norwegen und Schottland verantwortlich wären. Zugleich wurde mit dem Bau eines Gastanks und eines Terminals am Olefins & Polymers-Standort Rafnes begonnen.

    Wenn in Rafnes ab Beginn des nächsten Jahres die ersten Lieferungen anlanden, wird INEOS das erste petrochemische Unternehmen in Europa sein, das günstiges Gas aus den USA importiert und den Wettbewerbsvorteil von Schiefergas nutzt.

    „Auf diese Idee ist bisher niemand gekommen“, erklärt Dr. Gerd Franken, CEO von Olefins & Polymers Europe (North).

    Der INEOS-Standort Grangemouth in Schottland wird die Vorteile dieses unternehmerischen Denkens spüren, sobald die ersten Lieferungen von aus Schiefer gewonnenem Gas aus den USA ab 2016 in Großbritannien einlaufen und die zurückgehenden Rohstoffbestände aus der Nordsee ersetzen. Die 300 Millionen Pfund teure Investition in ein neues Importterminal mit einem 40 Meter hohen Ethantank, der bis zu 33.000 Tonnen Ethan fassen kann, wird dazu beitragen, einen verlustreichen in einen profitablen Standort zu verwandeln.

    Dieses unternehmerische Denken ist in der INEOS-Kultur verankert. Beschäftigte wollen nicht nur Geld verdienen – sie wollen einen Unterscheid machen. Noch wichtiger: Sie glauben fest daran, dass sie es können.

    Die Überwindung von Hürden, die Entdeckung neuer Arbeitsweisen, laterales Denken und die regelmäßige Herausforderung des Status quo sind typisch für den Arbeitsalltag bei INEOS.

    Der unternehmerische Geist ist auch daran erkennbar, wie andere Unternehmen akquiriert werden, in der strategischen Vision und der Fähigkeit, kritische Entscheidungen schnell zu treffen.

    INCH fand heraus, dass INEOS jede und jeden über alle Ebenen hinweg ermutigt, nicht nur Probleme, Lösungen und Chancen zu sehen, sondern auch Ideen für deren Umsetzung zu entwickeln.

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    Das macht INEOS so anders

    INEOS ist anders. Du siehst das in den Gesichtern der Menschen, die für das Unternehmen arbeiten, und spürst es in der Luft. Alles strahlt große Energie aus. INEOS mag zwar im Laufe der Jahre zum drittgrößten Chemieunternehmen der Welt gewachsen sein, seinen Spirit hat es aber nicht verloren.

     

    Bei der Arbeit für INEOS wird unabhängiges Denken gefördert. Es ist gut zu wissen, dass immer ein Team hinter dir steht, wenn du es brauchst. Für mich heißt Unternehmertum, die Initiative zu ergreifen, andere zu inspirieren und Ergebnisse zu erzielen.
    Stijn Dekeukeleire
    RTD Engineer
    INEOS Oxide, Belgien

    Nachdem ich in einem traditionelleren Blue-Chip-Chemieunternehmen beschäftigt war, wo meine Arbeit sicher und angenehm war, ist das INEOS-Umfeld deutlich herausfordernder und anspruchsvoller. Genau deshalb fühle ich mich stärker eingebunden, kann etwas bewirken und so die Arbeit viel mehr auskosten. INEOS will ständig die Geschäftschancen durch innovative Lösungen maximieren, egal ob technischer, geschäftlicher oder finanzieller Natur.
    Dave Hart
    INEOS Nitriles, Seal Sands, UK

    INEOS akzeptiert es nicht, Dinge in einer bestimmten Art und Weise zu erledigen, nur weil das immer schon so gemacht wurde. Das Unternehmen stellt Konventionen gern in Frage und strebt ständig danach, gleiche Ergebnisse bei geringeren Kosten zu erreichen. Ich mag es, für ein Unternehmen zu arbeiten, dass mich herausfordert, eigene Lösungen zu finden. Das kann herausfordernd, gelegentlich frustrierend und manchmal unbequem sein.
    Paul McNulty
    INEOS Nitriles, Seal Sands, UK

    Beschäftigte zu motivieren, Lösungen für ihre eigenen Probleme zu finden, bedeutet, dass wir das Gefühl haben, unser eigenes Schicksal in der Hand zu halten. So ein Spirit schafft ein Umfeld, in dem einfach solide Netzwerke zwischen Menschen innerhalb von INEOS und außerhalb des Unternehmens geknüpft werden können.
    Johan Loots
    Senior Production Engineer Utilities + Energy & Carbon
    INEOS Oxide, Belgien

    INEOS bietet ein inspirierendes Umfeld, in dem du so weit gehen kannst, wie die eigene Fantasie es zulässt. Viele Menschen glauben, dass man nur durch lange Arbeitszeiten etwas erreicht, dagegen ist die Arbeit an den richtigen Zielen wahrscheinlich wichtiger, als unzählige Stunden am Schreibtisch zu verbringen. Das Geheimnis ist, sich zu konzentrieren, konzentriert zu bleiben und den eigenen Instinkten zu vertrauen. Da sich unser Geschäft ständig ändert, müssen wir uns an die neuen Umstände anpassen, neue Ziele setzen und intelligentere Lösungen implementieren. Der Glaube an dich selbst macht es so viel einfacher, andere zu überzeugen, dieselben Ziele zu erreichen. Du kannst herumsitzen und unendlich Analysen durchführen, doch in dieser Zeit überholt dich die Konkurrenz.
    Peggy Gerits
    Planning & Logistics Manager
    INEOS Oxide, Belgien

    INEOS ist definitiv eine unternehmerische Organisation. Das zeigt sich daran, wie sie ihre Geschäftsbereiche, Produkte und Menschen entwickelt. Es ist sowohl stimulierend als auch lohnend, die Freiheit zu haben, anders zu denken und sich neu eröffnende Chancen zu sehen. Dies macht sich in unserer Arbeit bemerkbar, sowohl in der sicheren Art und Weise, wie wir das Unternehmen betreiben, als auch in unserem ständigen Bestreben, die Auswirkungen auf unsere Umwelt zu vermindern.
    Kjell Andersson
    Konstrukteur
    INEOS ChlorVinyls, Stenungsund, Schweden

    Bei INEOS werden wir ermutigt, „außerhalb der Box“ zu denken, um Lösungen für Probleme zu finden und das Unternehmen weiter zu entwickeln. Jeden Tag ergeben sich dazu bei der Arbeit neue Gelegenheiten. Wir sind zwar alle verschieden, haben unterschiedliche Eigenschaften und Charakterzüge, aber Innovationen liegen uns allen am Herzen.
    Carita Johansson
    HR-Verantwortliche und Communications Officer
    INEOS ChlorVinyls, Stenungsund, Schweden

    INEOS fühlt sich an wie ein Start-up, voller Spirit und Drive, mit klaren Verantwortlichkeiten. Es vertritt eine No nonsense- Philosophie und fordert Menschen heraus, Lösungen für Probleme zu finden und den Job erledigt zu kriegen. Ich habe in anderen Unternehmen gearbeitet, wo mich die Bürokratie erstickte und ich so oft gegen Mauern anrannte, dass ich keine Lust mehr hatte, für sie zu arbeiten. Nicht so bei INEOS.
    Debbie Clark
    Personal Assistant/Office Manager
    INEOS Group, Hampshire UK

    INEOS agiert ganz anders als andere Unternehmen, vor allem der chemischen Industrie. Menschen, die Hierarchien m.gen, sind hier verloren. INEOS bringt dich dazu, anders zu denken, flexibel und geradeheraus zu sein sowie jenseits von Konventionen zu arbeiten. Wenn du jemand bist, der sich damit anfreunden kann, der einen hohen Grad an Freiheit mag und wirklich etwas bewegen will, dann ist das dein Unternehmen. Es ist gro.artig, keine Grenzen als die selbst gesetzten zu haben. Hier werden wir ermutigt, neue Wege einzuschlagen, frische Ideen auszuprobieren und das gr..ere Ganze zu erkennen. Bei INEOS geht es um die Leidenschaft – und den Willen – die Dinge voranzubringen.
    Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua
    Head of Corporate Communications
    INEOS Olefins & Polymers Europe North

    Ich betrachte INEOS ganz klar als unternehmerisches Chemieunternehmen, weil es bereit ist, bestehende Arbeitsweisen und gesellschaftliche Einstellungen in Frage zu stellen. Die Arbeit für dieses Unternehmen ist unglaublich lohnend, weil es mich ständig herausfordert, Lösungen für eigene Probleme zu suchen, zu finden und umzusetzen.
    David Sopher
    INEOS Nitriles, Seal Sands, UK

    Das INEOS-Management ist sehr engagiert und erfolgreich. Mein Job ist so erfüllend, dass er sich nicht nach Arbeit anfühlt. Unternehmertum bedeutet für mich, persönliche Verantwortung für das Geschäft zu unternehmen. Das hat INEOS insbesondere in der Krise 2008/2009 und kürzlich während des Streiks in Grangemouth bewiesen.
    Manfred Hartung
    Asset Manager Energy Department
    INEOS Olefins & Polymers Europe North

    Als frischgebackener Absolvent macht mich INEOS zu einem „Du kannst das“-Ingenieur. Man bringt mir bei, raus zu gehen Dinge selbst herauszufinden, während ich immer den Rückhalt und die Unterstützung gut geschulter und sehr erfahrener Kollegen habe, die mir helfen, wenn’s notwendig ist. Bei INEOS bekommst du echte Kompetenzen und echte Verantwortung übertragen und wirst mit der echten Geschäftswelt konfrontiert. Mit der richtigen Einstellung und Haltung kommt man sehr weit, weil die Möglichkeit da ist. Täglich befassen wir uns mit echten Aufgaben und echten Problemen und arbeiten gemeinsam daran, damit bis zum Feierabend die meisten Probleme gelöst sind.
    Amadou Tounkara
    I&E Reliability Engineer
    INEOS O&P USA

    Bei INEOS bekommen wir die Freiheit, unser Wissen und unsere Ressourcen zu verwenden, um innovative und wertvolle Ideen proaktiv und angstfrei zu entwickeln. Diese Herangehensweise bedeutet, dass wir nicht „Brände bekämpfen“ oder traditionelle, vorgeschriebene oder alteingesessene Wege in unserer Arbeit beschreiten.
    Mark Gessner
    Engineering Advisor
    INEOS O&P USA

    Es ist interessant und aufregend für ein Unternehmen zu arbeiten, das dich herausfordert, Lösungen für deine eigenen Probleme zu finden. Bei INEOS wirst du ermuntert, einfallsreich zu sein, neue Arbeitsweisen zu finden und deine eigene Rolle zu entwickeln.
    Annika Petrusson
    Assistentin des Managing Director INEOS ChlorVinyls
    Stenungsund, Schweden

    Bei INEOS kriegst du nichts vorgekaut, weshalb du dich viel schneller entwickelst und mehr lernst, als anderswo. Die fehlende zwanghafte Hierarchie erlaubt es Menschen, sich zu entfalten, und das ist ein echter Vorteil für das Unternehmen, da sich jedes Organisationsmitglied persönlich für den Erfolg engagiert. Ich sehe bei der Arbeit täglich Hinweise auf Unternehmertum, weil ich von Leuten umgeben bin, die sich von ihrer Stellenbeschreibung keine Grenzen setzen lassen und ständig nach Chancen für Geschäftsentwicklung, Verbesserungen und Effizienz suchen. Dies passiert ganz freiwillig, ohne Druck von irgendwem. Starke Selbstdisziplin kombiniert mit großer Motivation und Zielorientierung durchzieht die gesamte Organisation.
    Gabriella Isidro
    Polymer Product Officer
    INEOS Olefins & Polymers Europe North

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    Eine inspirierte belegschaft

    Neue Ansätze:

    Ein neuer Ansatz von INEOS Oxide führte dazu, dass der Geschäftsbereich nicht nur Abfälle zu barem Geld machte, sondern auch noch viel versprechende Geschäftsgelegenheiten für zwei weitere Unternehmen schuf und das Äquivalent von 60.000 Fahrzeugen von der Straße holte.

    Der Ball wurde ins Rollen gebracht, als sich INEOS auf die Suche nach Unternehmen machte, die Interesse an CO2 hatten, das von der eigenen Ethylenoxidanlage in Belgien produziert wurde.

    „Wir machen relativ viel CO2 und wussten, dass es irgendwo eine gute Verwendungsmöglichkeit dafür geben müsste – aber es war leider nicht unser Markt“, erläutert Hans Casier, CEO von INEOS Oxide, das die energieeffi zienteste Ethylenoxidanlage in Europa betreibt.

    Statt das CO2 in die Atmosphäre abzugeben, machte sich INEOS Oxide auf, zwei Unternehmen zu fi nden, die gemeinsam mit der Nutzung von CO2 ein erfolgreiches Geschäft betreiben könnten; z. B. könnte CO2 zur Herstellung von Sprudelgetränken sowie von Trockeneis verwendet werden, das Lebensmittel und Getränke beim Transport zwischen Lager und Verkauf kühl hält.

    INEOS stellte dann die Firma Messer der Firma Strombeek IJsfabriek vor, die gemeinsam ein Joint Venture gründeten und nun ihr neues Unternehmen BECO2 am INEOS-Standort Zwijndrecht in Antwerpen betreiben.

    „Wir überzeugten sie, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen, anstelle CO2 von Dritten zu erwerben“, so Hans.

    „Sie nehmen zurzeit etwa 150.000 Tonnen CO2 ab. Wir teilen uns Kosten und Infrastruktur.“

    Bei der Pressevorstellung der CO2-Verfl üssigungsanlage wurde CO2 direkt aus der Ethylenoxidanlage geleitet und in Sprudelwasser verwandelt. „Alle Beschäftigten der Anlage, die vor Ort waren, nahmen sich ein Glas“, erzählt Hans. „Wir boten es der Presse an und die wich zurück. Ein typisches Beispiel dafür, dass die Öffentlichkeit keine Ahnung hat, worum es bei Chemikalien geht.“

    Konzentration auf Nischenmärkte:

    Plant man die Entwicklung eines neuen und leistungsstarken Isolierungsmaterials, kommt man nicht sofort auf die türkische Baubranche als sich anbietender Markt. Nicht jedoch bei INEOS Styrenics.

    „Die türkische Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Bauverordnungen der Regierung sind nach den schweren Erdbeben von 1999 und 2011, als viele Gebäude zusammenstürzten, verschärft worden“, erklärt Rob Ingram, Chief Operating Officer von INEOS Styrenics. „Es wurde sehr viel gebaut, die Isolierung von Bauten gewann an Bedeutung, als die Standards erhöht wurden.“

    Expandiertes Polystyrol (EPS) in Form weißer Schaumblöcke wird überwiegend für die Bauisolierung in Europa eingesetzt und kam auch in der Türkei bereits zum Einsatz. Die graue Version dieses Materials mit verbesserten Wärmeisolierungseigenschaften um 20 Prozent hingegen war neu für den türkischen Markt.

    INEOS hatte drei Optionen: um einen größeren Anteil des sich entwickelnden Marktes für graues EPS in Deutschland zu kämpfen, wo die Vorteile bereits bekannt waren, aber auch ein starker lokaler Hersteller vertreten ist; warten, bis sich der Rest Europas weiterentwickelt und dem deutschen Vorbild folgt; oder alternative Märkte zu suchen und den Vorteil zu nutzen, erster Anbieter zu sein.

    INEOS Styrenics entschied sich für die dritte Option.

    Es arbeitete mit einem seiner wichtigsten Kunden in der Türkei zusammen und verkaufte ihm die Vorteile des Produkts EPS Silver. Gemeinsam erkannten sie die Chance, der erste Anbieter zu sein, der dieses neue Material in der Türkei einführte. Sie stellten das Produkt gemeinsam auf einer großen nationalen Baumesse vor, sprachen mit Architekt/innen und Bauunternehmen über die Vorteile des Produktes, führten Branchenseminare durch und schrieben eine Reihe von Artikeln für die nationale Wirtschaftspresse.

    „Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch innerhalb von fünf Jahren haben wir den Verkauf aus dem Nichts aufgebaut, um Marktführer zu werden“, so Rob. „Das erreichten wir, weil wir die Chance erkannten und unser Produkt schnell als Standard für hohe Qualität auf dem Markt etablierten.“

    Leben, woran du glaubst.

    An dein vorhaben zu glauben, ist genauso wichtig wie der Plan selbst.

    Bei der INEOS Europe AG rettete dieser Glaube die PP-Anlage in Sarralbe, ein kleiner Produktionsstandort für Polypropylen in Frankreich, der pro Jahr etwa vier Millionen Euro Verlust einfuhr.

    Xavier Cros, Polymers Business Manager von INEOS O&P South, übernahm 2012 den Standort und setzte einen detaillierten Plan um, der in der Vergangenheit kläglich gescheitert war.

    „Keine der Maßnahmen war wirklich neu oder bahnbrechend“, erklärt er. „Der Unterschied war nur, dass alle Beteiligten vor Ort diesmal daran glaubten, dass die Änderungen funktionieren würden.“

    Er wendete sich an die gesamte Belegschaft und gab allen ein konkretes Ziel.

    „Alle Beschäftigten vor Ort wurden Teil dieses Plans, somit lag es auch an allen, ob er erfolgreich sein oder scheitern würde“, so Xavier.

    Der Plan ging auf. Innerhalb eines Jahres bewegte sich der Standort wieder in der Gewinnzone. „Dieser Erfolg hat dem Standort neues Leben eingehaucht“, fügt Xavier hinzu. „Alle glauben jetzt daran, dass wir uns in diesem Jahr sogar noch verbessern können.“

    Produktinformation:

    Methoxypolyethylenglycol (MPEG) wurde bereits seit mehr als 50 Jahren verwendet, als INEOS 1998 gegründet wurde.

    Es handelte sich um ein bewährtes Molekül, für das es jedoch nur wenige Einsatzbereiche gab.

    Kurz nachdem INEOS den früheren BP-Petrochemiestandort in Antwerpen übernommen hatte, wurde nach Möglichkeiten gesucht, die Zusammensetzung vieler Chemikalien zu ändern, um sie damit besser fürs Unternehmen einzusetzen, einen höheren Wert zu erzielen und Kunden mit besseren Produkten zu beliefern.

    MPEG war eine davon. Bevor INEOS allerdings die Änderungen vornahm, untersuchte ein Team den Markt, um herauszufinden, was Bauunternehmen benötigen und fordern.

    „Durch die Änderung der Spezifikation und die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Unternehmen führten wir für diesen Sektor eine völlig neue Technologie ein“, erläutert Hans Casier, CEO von INEOS Oxide. „Ein gutes Beispiel ist der schnell abbindende Zement. Wir entwickelten die Lösung, indem wir die Weise, wie wir das Molekül produzieren, änderten, um so die Anforderungen des Anwendungsbereichs zu erfüllen. Damit erreichten wir einen erheblichen Anstieg bei Umsatz und Marktanteil.“

    Mutige Entscheidungen:

    Führung erfordert Mut.

    Vor zwei Jahren noch kaufte INEOS Katalysatoren und verkaufte sie an Kunden weiter. Heute stellen wir sie selbst her und verkaufen ca. 500 Tonnen pro Jahr – dank unserer mutigen Entscheidung, ein Werk für die Herstellung von Katalysatoren in Indien zu errichten.

    „Hätten wir das Werk in Europa oder in Amerika gebaut, wären die Kosten vier Mal so hoch gewesen“, erklärt Peter Williams,

    CEO von INEOS Technologies.

    INEOS stellt heute in Zusammenarbeit mit einem lokalen Unternehmen Katalysatoren in der eigenen Anlage her und liefert sie an Kunden weltweit.

    „Wir sind zwar ein kalkuliertes Risiko eingegangen, doch ist es ein sehr wettbewerbsfähiges und für uns wichtiges Geschäft. Den Bau einer solchen Anlage an einem der bestehenden Standorte von INEOS hätten wir nicht bezahlen können“, fügt er hinzu.

    Das Katalysatorenwerk ist so erfolgreich, dass zurzeit ein zweites gebaut wird.

    Die Bereitschaft, Risiken einzugehen:

    Die bereitschaft kalkulierte Risiken einzugehen, ist ebenfalls ein Beispiel für wahren Unternehmergeist in der Praxis.

    Laut CEO Peter Williams zeigte sein Team von INEOS Technologies das, als ein neuer Kunde in Mexiko gewonnen werden sollte.

    INEOS stand kurz davor, seine Technologie für eine Polymeranlage an ein Unternehmen in Mexiko lizenzieren zu lassen. Der Kunde zeigt sich jedoch besorgt darüber, dass INEOS erstmals das Produkt auf kommerzieller Basis herstellen sollte.

    „Von der Arbeit in unserem Labor ausgehend, wussten wir, dass dies möglich war, zudem hatten wir großes Vertrauen in unsere Fähigkeiten“, so Peter.

    Um den Kunden zu überzeugen, setzte INEOS eine Pilotanlage für die Herstellung des Produkts ein und schickte es nach Japan, wo es zu dem konvertiert wurde, was der Kunde erwartete – Verpackungen.

    INEOS sendete dann ein Team nach Mexiko, um die Verpackungen auf dem Markt zu testen.

    „Wir stellten nur zwei Chargen des Produktes her und trafen genau ins Schwarze“, erzählt Peter. „Wir gewannen den Auftrag, und die Beziehung zum Kunden wird laufend stärker.“

    Denken „außerhalb der Box“:

    Unkonventionelles Denken kann Millionen sparen. Dies erkannte INEOS Phenol, als die Nutzung von brachem Land und des eigenen Jetty einem benachbarten Unternehmen in Antwerpen, Belgien, angeboten wurde.

    Diese Vereinbarung ist ein großartiges Beispiel einer Win-Win-Situation, in der beide Parteien vom Gesamtprojekt profitieren. ADPO wird den INEOS-Jetty (eine kritische Einrichtung für ein Logistik- und Lagerunternehmen für Chemikalien mit Sitz in einem großen Hafen) nutzen können, und INEOS wird von den neuen Schienenstränge, Pipelines und Verladeeinrichtungen, die ADPO direkt neben INEOS errichten will, profitieren.

    „Der Hauptschienenstrang läuft direkt an unserem Standort vorbei. Weiterhin wird ein neuer Schienenstrang gebaut, der direkt darauf zuläuft. Unser Phenol und Aceton kann also künftig direkt auf Züge verladen werden und muss nicht auf der Straße transportiert werden“, so Nick Williamson, Business Development Manager bei INEOS Phenol. „Allein das Verlegen eines ein Kilometer langen Schienenstrangs kostet mehrere Millionen Euro. Wir hätten diese Investition niemals rechtfertigen können. Durch die Planung gemeinsam mit ADPO jedoch haben wir beide einen Vorteil. Indem wir die Dinge anders betrachtet haben, konnten wir einen Wert fürs Unternehmen generieren.“

    ADPO plant zudem einen erheblichen Ausbau des Jetty, das heißt, INEOS kann künftig größere Mengen an Rohstoffen anliefern lassen und mehr exportieren. „Eine wichtige Investition für unser Unternehmen, die uns weitere Möglichkeiten eröffnet“, fügt Nick hinzu.

    12 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Europas chemieindustrie in nächsten 10 jahren vom aussterben bedroht

    Im vergangenen Jahr begann INEOS darauf hinzuweisen, dass die petrochemische Industrie in Europa mit großen Herausforderungen von außen und innen konfrontiert sei. Seitdem wurde nicht viel getan, um Europas Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Amerika, dem Nahen Osten und China zu verbessern. Momentan ist Europa einer der teuersten Standorte weltweit für die Produktion von Petrochemikalien. Dies muss sich ändern und die Politiker in Europa müssen diese Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit erkennen, bevor es zu spät ist, so INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe. 

    Europa zaudert. Das kann es sich aber nicht leisten, wenn es eine wettbewerbsfähige Chemieindustrie behalten möchte, erklärt INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.

    „Es sieht nicht gut aus für Europa, aber Europa scheint das Schicksal seiner Chemiebranche nicht wahrzunehmen“, fügt er hinzu. „Ich sehe Ökosteuern, aber kein Schiefergas, ich sehe die Schließung von Kernkraftwerken und Industrieanlagen. Ich fürchte, dass die Wettbewerbsbehörden in Brüssel sich der Tsunamis an Importprodukten nicht bewusst sind, die auf Europa zukommen. Und ich sehe, wie diese Behörden vor der notwendigen Restrukturierung die Augen verschließen.“

    In einem offenen Brief an José Manuel Barroso, den Präsidenten der EU-Kommission, fordert Jim diesen auf, dringende Maßnahmen einzuleiten, um die chemische Industrie in Europa zu schützen.

    „Strategisch und wirtschaftlich gesehen sollte keine große Volkswirtschaft ihre chemische Industrie im Stich lassen“, merkt er an.

    Die Ergebnisse von INEOS haben sich in Europa in den letzten drei Jahren halbiert, in den USA dagegen haben sie sich verdreifacht. BASF, das größte Chemieunternehmen der Welt, hat erstmals eine strategische Kürzung der Investitionen in Europa angekündigt und als Grund stagnierende Märkte, teure Energie und hohe Arbeitskosten angeführt.

    „Energie in Form von Gas kostet in Europa heute dreimal so viel wie in den USA, während Strom um fast 50 Prozent teurer ist“, erläutert Jim. „Europa verfügt über keinerlei kostengünstige Rohstoffe, die Rohstoffkosten in den USA und im Nahen Osten befinden sich in einer ganz anderen Liga.“

    Ihm zufolge hat Schiefergas die Wettbewerbsfähigkeit der USA transformiert und das Selbstvertrauen gesteigert.

    „Investitionen in die petrochemische Industrie in den USA auf Basis von Schiefergas sind in Höhe von 71 Milliarden US-Dollar geplant“, fügt er hinzu. „Diese Investitionen könnten sich auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar erhöhen. Im Gegensatz dazu meldet Europa eine Anlagenschließung nach der anderen.“

    Allein in Großbritannien wurden 22 Chemieanlagen seit 2009 geschlossen.

    Die Chemie ist abhängig von wettbewerbsfähigen Energie- und Rohstoffkosten. Obwohl die Chemieindustrie sehr technisch geprägt ist − und dies war historisch gesehen auch ein Grund für den bisherigen Erfolg Europas − kann Technologie alleine die Industrie nicht retten. Er warnt davor, dass die gesamte Industrie innerhalb von zehn Jahren ausgelöscht werden könnte.

    „Die europäische Textilindustrie wurde ausgelöscht, weil sie nicht mit dem asiatischen Lohnniveau mithalten konnte“, merkt er an. „Die Chemieindustrie könnte denselben Niedergang erleben, sie könnte bald ein weiterer europäischer Dinosaurier werden.“

    Die Chemieindustrie in Europa bietet derzeit eine Million direkte und fünf Millionen indirekte Arbeitsplätze.

    „In Europa teilen sich Chemie- und Automobilindustrie mit je einer Billion US-Dollar den ersten Platz“, fügt Jim hinzu. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist damit die Chemieindustrie eine Schlüsselbranche in Europa.“

    In seinem Schreiben wies Jim zudem auf die ernste Bedrohung durch China hin, das bis 2020 zur größten Wirtschaftsmacht der Welt werden kann.

    „In China wird ständig gebaut“, führt er weiter aus. „Während sie in den letzten Jahren den gesamten Weltüberschuss an Chemieproduktion importiert haben, werden sie schon bald ihren Bedarf über lokale Produktion abdecken. Darüber hinaus könnten sie demnächst im großen Stil beginnen zu exportieren.“

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    Kleine füsse machen grosse schritte

    Diese mutige neue Initiative, die INEOS im letzten Jahr startete, um Kinder in Großbritannien vom sofa zu holen, hat sich zu einem fortlaufenden erfolg entwickelt.

    So viele Kinder – die alles andere als fortlaufen wollen – stehen Schlange, um an den „GO Run For Fun“-Veranstaltungen von INEOS in ganz Großbritannien teilzunehmen. Der Kalender für 2014/2015 ist bereits voll und mehr als 30.000 Kinder machen dieses jahr mit.

    „Diese Veranstaltungen waren in Großbritannien überaus erfolgreich“, berichtet Leen Heemskerk, der für die GO Run For Fun-Initiative verantwortlich ist. „Viele Gemeinden, Sportclubs und Schulen sind auf uns zugekommen und wollen, dass wir Veranstaltungen organisieren. Das ist wunderbar. Wollen wir das Programm allerdings erweitern, benötigen wir dazu mehr Mittel. Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft und wollen das Angebot noch mehr Kindern zugute kommen lassen. Dafür ist allerdings die Unterstützung von Dritten durch kommerzielle Organisationen und den Staat erforderlich.“

    Video

    INEOS GO RUN FOR FUN

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    Seit August letzten Jahres haben mehr als 15.000 Kinder an den von INEOS veranstalteten 1-Meile-Läufen teilgenommen.

    Melton Primary School in Suffolk war Gastgeber einer dieser Veranstaltungen.

    „Dieser Lauf war nicht nur gut organisiert, gut durchgeführt und sehr inklusiv, er hatte auch äußerst positive Auswirkungen auf unsere Schülerinnen und Schüler. Es hat ihnen gezeigt, dass Laufen und aktiv sein sowohl Spaß machen als auch spannend sein können“, so Andrew Northcote, Sportlehrer der Schule.

    Jim Ratcliffe, selbst leidenschaftlicher Läufer, ist von dieser Initiative begeistert.

    „Die Idee zu GO Run For Fun entstand aus der Leidenschaft, möglichst viele Kinder so früh wie möglich zum Laufen zu bewegen“, erklärt er. „Diese Initiative ist echte Teamarbeit, ohne den harten Einsatz und das Engagement aller Beteiligten hätten wir sie nicht realisieren können. Diesen Meilenstein von 15.000 Teilnehmenden so rasch erreicht zu haben, ist das große Verdienst aller.“

    Bis Ende des Jahres hofft INEOS, 100 Veranstaltungen in Großbritannien durchgeführt zu haben. Einige davon werden zusammen mit großen Sportwettbewerben wie dem Sheffield-Halbmarathon und dem 10-km-Lauf von Bristol stattfinden, andere mit Schulen und Leichtathletikvereinen.

    Colin Jackson, olympischer Silbermedaillengewinner, ist Botschafter für GO Run For Fun.

    „Es ist eine wunderbare Chance für Kinder ins Laufen reinzuschnuppern“, sagt er. „Sie haben wahrscheinlich noch nie Laufen ausprobiert, aber vielleicht ist das nun die Grundlage für eine Sportlerkarriere, da Laufen die Grundlage aller anderen Sportarten ist.“

    Um die langfristige Zukunft von GO Run For Fun zu sichern, arbeitet INEOS mit Nova International zusammen, welches die bekanntesten Laufgroßveranstaltungen in ganz Großbritannien organisiert.

    Das ultimative Ziel von GO Run For Fun ist, weltweit die größte Laufinitiative für Kinder zu werden. „Unser Ziel ist, bis 2016 100.000 Kinder zu begeistern, und wir sind damit auf einem guten Weg. Wenn wir weitere Unterstützung für diese bereits sehr erfolgreiche Initiative erhalten, gibt es keinen Grund, diese Zahl nicht zu multiplizieren“, so Leen.

    Brendan Foster, ehemaliger Langstreckenläufer für Großbritannien bei den Olympischen Spielen, der den „BUPA Great North Run“ ins Leben rief, hat keine Zweifel daran, dass INEOS dieses Ziel erreichen kann.

    Im Juni werden die ersten GO Run For Fun-Events auf der anderen Seite des Ärmelkanals in der Nähe von INEOS-Standorten in Belgien, Deutschland und in der Schweiz durchgeführt.

    „Der Zirkus kommt in die Stadt“, freut sich leen, Chief Financial Officer von Olefins & Polymers Europe (Nord).

    INEOS lädt alle anderen Standorte weltweit (u. a. in Norwegen, Frankreich, Italien und Amerika) ein, sich mit der Projektmanager für GO Run For Fun Ursula Heath unter ursula.heath@ineos.com in Verbindung zu setzen.

    Die neuesten Informationen zu GO Run For Fun finden Sie unter www.gorunforfun.com

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    Debatte: Ist unternehmergeist ansteckend?

    Diese Frage ist uralt. Ticken Entrepreneurs anders als andere? Können wir alle lernen, anders zu denken? Anders gesagt: Ist Unternehmergeist ansteckend? Die Frage, ob Unternehmerinnen und Unternehmer geboren oder gemacht werden, ist Gegenstand heißer Diskussionen.

    1. Unternehmergeist ist auf jeden Fall ein aktuelles Thema. Sehr viele Menschen möchten Unternehmerinnen und Unternehmer sein, sich an unternehmerischen Initiativen beteiligen oder eine Partnerschaft mit Entrepreneurs eingehen. Dieses Wort hat noch nie einen solchen Zuspruch erlebt. Egal, ob es an Natur oder Erziehung liegt – und ein Großteil von Unternehmergeist kommt aus einem natürlichen Drang, der sich nicht so einfach lehren lässt – hat man erst einmal Blut geleckt und auch nur einen kleinen Erfolg verzeichnet, gibt es kein Zurück mehr. Ich habe mich sicherlich vom „Unternehmervirus“ anstecken lassen. Diese kreativen Unternehmensgründungen, die die Welt verändern und Probleme lösen wollen, sind großartig für Gesellschaft und Wirtschaft.
      Michelle Wright, Chief Executive von Cause 4

    2. Der menschliche Drang nachzuahmen wurde vielfach erkannt und erforscht: von der kindlichen Entwicklung, über das Erlernen von Sprachen, dem Kauf von Waren und Dienstleistungen bis hin zur Entscheidung, inmitten einer Menschenmenge E-Mails auf dem Handy abzurufen. In allen diesen Fällen lassen sich Menschen sehr stark davon beeinflussen, was sie an anderen (reell oder virtuell) beobachten. Wir haben vor kurzem eine Umfrage durchgeführt, um festzustellen, ob Unternehmergeist ansteckend sei und stellten dabei fest, dass bei einer Person, die sich mit Entrepreneurs umgibt, insbesondere mit wachsenden Entrepreneurs, die Wahrscheinlichkeit größer ist, selbst einer zu werden. Was schließen wir daraus? Unternehmergeist kann ansteckend sein, man muss ihm aber frühzeitig und häufig ausgesetzt sein, gerade in einem Umfeld, in dem er sonst fast unsichtbar ist. Insbesondere wachsender Unternehmergeist ist ein sehr schmaler Grat, der deutlich mehr Aufwand erfordert, wenn er in dafür empfänglichen Gemeinschaften eingeführt und das allgemeine Wirtschaftswachstum fördern soll.
      Paul Kedrosky, Ewing Marion Kauffman Foundation, eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Kansas City, Missouri

    3. Unternehmergeist ist absolut ansteckend. Ist man erst einmal von motivierenden und innovativen Entrepreneurs umgeben und hat Geschmack am Leben außerhalb von Jobs in großen US-amerikanischen Unternehmen gefunden, wo man direkt Einfluss auf den Unternehmenserfolg nehmen und die Früchte seiner Arbeit in Echtzeit erleben kann, gibt es kein Zurück mehr. Deshalb versuchen viele Universitäten, Masters-Programme für Entrepreneurs auf die Beine zu stellen, da die Anziehungskraft von MBAs in der nächsten Generation von Arbeitnehmern langsam schwindet.
      George Deeb, Managing Partner von Red Rocket Ventures mit Sitz in Chicago

    4. Ist Unternehmergeist ansteckend? Denken Sie daran: Fettsucht ist ansteckend, mit dem Rauchen aufhören auch und Scheidung sowieso. Warum also nicht Unternehmergeist? Denken Sie daran, wie Menschen sich (zumindest hat es den Anschein) gegenseitig mit Ideen, Mode, Essensvorlieben und Gewohnheiten anstecken. Etwas zu tun, auch wenn es schwer ist, fällt leichter, wenn viele es tun. Und ist Unternehmergeist nicht eine Kombination von Ideen, Mode, Gewohnheiten und Ähnlichem? Wenn ich also ein Unternehmen gründe und erfolgreich bin, werden meine Freunde es mir nicht gleich tun? Sie haben eine geänderte Risikoeinschätzung.
      Tim Berry, American Gründer und Vorsitzender von Palo Alto Software, Eugene, Oregon

    5. Unternehmergeist hat nichts mit Genen zu tun. Er hängt vom politischen, wirtschaftlichen, bildungsbezogenen und sozialen Umfeld ab, in dem man sich befindet. Und genau deshalb wirkt er ansteckend. Alles, was wir aus der Wirtschaft wissen, deutet heute auf eine einfache Wahrheit hin: Unternehmergeist ist das beste Instrument, das jemals für die Schaffung von Wachstum und Wohlstand für Einzelpersonen, Unternehmen und ganze Staaten entwickelt wurde. Unternehmen, die den „Geschäftsmann“ im Nadelstreifenanzug hervorbrachten, fördern heute eine Kultur des „Unternehmertums im Unternehmen“ als beste Möglichkeit, in der globalen Wirtschaft zu bestehen und zu überleben. Regierungschefs sämtlicher politischer Richtungen haben zudem herausgefunden, dass die Entwicklung einer Volkswirtschaft, die auf Unternehmertum setzt, die beste Möglichkeit ist, Arbeitsplätze zu schaffen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen. Unternehmertum hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, weil es für mehr Menschen, mehr Unternehmen und mehr Länder einfach besser funktioniert als jedes andere bekannte Geschäftsmodell. Nichts davon könnte jedoch umgesetzt werden, wenn der uralte Mythos „Unternehmer werden geboren, nicht gemacht“ tatsächlich wahr wäre. Dies war in der Tat noch nie der Fall. In Wahrheit ist es so, dass derzeit Millionen neuer Unternehmen in jedem Jahr von den verschiedensten Menschen aus allen Gesellschaftsschichten gegründet werden. Bestimmte Umstände führen zu Unternehmensgründungen: ein günstiger Umstand, wenn man beispielsweise ein großartiges Produkt/eine Idee für eine Dienstleistung erfindet oder aus reiner Not, aus Armut, großer Unzufriedenheit oder Kündigung. 99 Prozent von 3.000 Entrepreneurs, die ich getroffen und befragt habe, sind ganz normale Menschen, die sich einfach in außergewöhnlichen Situationen befanden.
      Larry C. Farrell, Gründer und Vorsitzender der The Farrell Company, einer weltweiten Organisation, die sich mit der Erforschung und Ausbildung von Unternehmertum für Studierende, Unternehmen und Regierungen beschäftigt. www.TheSpiritOfEnterprise.com

    6. Wenn Unternehmergeist jeden Winkel einer Organisation durchdringt, wird der Entrepreneur, der in jedem von uns steckt, zum Leben erweckt. Denken Sie daran, was erfolgreiche Entrepreneurs kennzeichnet. Sie glauben sehr fest an ihre Fähigkeiten und an ihre Vision für ihr Unternehmen. Stellen Sie sich jetzt vor, dass alle in einer Organisation diese Auffassung teilen. Welch Kraft hätte das? Alle, die bereits in einem Unternehmen tätig waren, das Unternehmergeist fördert, wissen, wie motivierend das ist. Diese Energie ist tatsächlich spürbar. Die Aktivitäten in den Verkaufsräumen und in den Fluren sind so intensiv, dass man beim Verlassen des eigenen Büros das Gefühl hat, mitten in den Berufsverkehr zu geraten. Entscheidungen werden spontan getroffen, ohne formelle Besprechungen oder Genehmigungen. Der Gemeinschaftssinn ist greifbar. Das gesamt Team bringt sich ein und setzt alles daran, erfolgreich zu sein.
      Martin O’Neill, Autor von The Power of an Internal Franchise: How Your Business Will Prosper When Your Employees Act Like Owners

    7 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Kälter und kühner

    Es ist nicht der typische Traumurlaubsort, aber manche Menschen wie Doug Stoup werden von Orten geradezu magisch angezogen, die kein Mensch normalerweise besuchen würde.

    Niemand war jemals auf dem Gipfel des ostarktischen Plateaus.

    Wissenschaftlern zufolge ist der knapp 1.000 Kilometer lange gefrorene Bergkamm, auf dem Temperaturen auf unter -92° C sinken, ein so ungastlicher Ort, dass dort nichts gedeihen oder überleben kann.

    Er ist so bitterkalt, dass menschliche Augen, Nasen und Lungen innerhalb weniger Minuten erfrieren.

    „Da oben ist es außerirdisch und es ist wahrscheinlich so wie auf einem anderen Planeten“, meint Ted Scambos, leitender Wissenschaftler des US National Snow and Ice Data Center in Boulder, Colorado. „Das Atmen fällt unheimlich schwer, und es tut richtig weh. Es brennt in der Nase, zu schnelles Einatmen verursacht Stechen in Rachen und Lunge.“

    Der Polarforscher Doug Stoup kennt sich mit derart lebensfeindlichen Orten bestens aus, da er die Antarktis öfter als jeder andere erkundet hat.

    „Die Antarktis ist mein Büro“, scherzt er im Interview mit INCH beim Schifahren im Hinterland von Lake Tahoe in Kalifornien. „Es ist ein unwirtlicher Ort, aber ich bin nicht lebensmüde und will immer sicher heimkehren.“

    Mit 49 Jahren wird er als Veteran bezeichnet, der einige der entlegensten Gegenden unseres Planeten bereist, erklettert und per Schi oder Snowboard erkundet hat.

    Wäre es für ihn also verlockend, dieses entlegene Eisplateau zu erklimmen, das Wissenschaftlern zufolge im Dezember der kälteste Ort der Erde ist?

    „Sicher!“, meint er. „Ich war schon an so vielen Orten, die vor mir kein Mensch betreten hat. Meine Antwort lautet also: Ja, klar! Ich liebe es, meine Grenzen zu erkunden und habe noch so viele Ziele und Träume.“

    Mit lähmenden -93,2 °C ist es dort allerdings fast doppelt so kalt wie am kältesten Ort, an dem Doug bisher war.

    Er weiß, was auf ihn zukäme.

    „Du darfst nicht stehen bleiben“, sagt er. „Es ist so bitterkalt, du musst immer in Bewegung bleiben. Wenn du stillstehst, verbrennst du Kalorien, nur um dich warm zu halten und am Leben zu bleiben. Ist deine Haut nicht abgedeckt, kriegst du sofort Frostbeulen.“

    Den kältesten Ort der Welt entdeckten Wissenschaftler bei der Datenanalyse von Satelliten, die seit 32 Jahre unseren Planeten umkreisen. Der letzte Satellit, Landsat 8, wurde im Februar 2013 in die Umlaufbahn geschickt und sendet aus einer Höhe von 705 km pro Tag 550 Bilder von der Erde.

    „Derzeit wird die Erde von einem sehr genauen und gleichmäßigen Sensor umrundet, der uns viel darüber erzählen kann, wie sich die Erdoberfläche verändert, welche Auswirkungen das Klima auf die Erde, die Ozeane und Polargebiete hat“, erklärt Ted. „Den kältesten Ort der Erde zu finden ist erst der Anfang.“

    Doug würde dem sicher zustimmen.

    „Ist man mental und körperlich vorbereitet und hat die richtige Ausrüstung, ist alles möglich“, sagt er.

    Doug führt seit mehr als zehn Jahren Teams über den zugefrorenen Arktischen Ozean zum Nordpol sowie zum Südpol in der Antarktis.

    „Der Trip zum Nordpol ist der härteste der Welt“, erklärt er. „Bewegt sich das Eis, reißt es auf. Wenn du in deinem Zelt schläfst, fühlst und hörst du, wie es ächzt, aufbricht und sich bewegt unter dir. Manchmal hört es sich an wie ein Flüstern, dann wie ein Zug. Und es besteht natürlich immer die Gefahr, dass du Eisbären triffst.“

    Die mentale und körperliche Vorbereitung darauf, was vor dir liegt, ist zwar unbedingt notwendig, aber nicht

    genug. Ohne die richtige Kleidung würden viele Expeditionen scheitern.

    „Die chemische Industrie spielt eine riesige Rolle bei der Entwicklung von Dingen, die Menschen wie mich am Leben halten“, sagt er. „Sie macht Funktionskleidung möglich, die mir hilft, warm und trocken in unwirtlichen Gegenden zu bleiben, während ich inaktiv bin, und zugleich meine Hautatmung kontrolliert, wenn ich mich bewege.“

    Doug war bereits an der Entwicklung von leistungsstarker Kleidung für Polarforschende beteiligt und wird nun seine Erfahrungen in Kürze bei der NASA einbringen bei ihrem Vorhaben, Menschen auf den Mars zu bringen.

    Er wird bald nach Devon Island in Kanada reisen , die größte unbewohnte wüstenartige Insel der Welt, kalt, trocken und trostlos mit einem etwa 23 Millionen Jahre alten und 24 Kilometer breiten Einschlagkrater. Eine großartige Umgebung für Wissenschaftler, die herauszufinden wollen, was für die Durchführung einer bemannten Mission zum Mars erforderlich ist.

    Experten sagen voraus, dass es der NASA in den 2030er Jahren möglich sein wird, ein Team von Astronaut/innen auf den Mars zu schicken. Der Mars hat wie die Erde Polareiskappen, Jahreszeiten, Vulkane, Schluchten und Wüsten. Da die Temperaturen allerdings in der Nacht auf bis zu -128 °C fallen, ist es dort jedoch deutlich kälter.

    „Der Mars ist kein Ort für Schwache“, sagt ein Sprecher der Weltraumagentur.

    So würde niemand Doug bezeichnen, der das Überqueren eines Spaltenfelds während einer 47-tägigen Tour zum Südpol 2008 fast mit seinem Leben bezahlte. Auf dieser fast 1.190 Kilometer langen Tour folgte er einer Route, die Polarforscher Ernest Shackleton erstmals gewählt hatte.

    Ob er sich jemals Sorgen machte? „Nein“, meint er.

    Und hatte er auch schon Angst? „Ja“, meint er. „Einmal bin ich mit dem Taxi von Heathrow ins Londoner Zentrum gefahren. Das war verrückt.“

    8 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Das Gesicht der Gesellschaft verändern

    Wenn Sie aufgefordert werden, die größten Unternehmergeister der Geschichten zu benennen, wen würden Sie wählen? Den Mann, der das iPhone kreierte, den „schwierigen“ Schüler, der die elektrische Glühbirne erfand oder die Dame, die davon überzeugt war, dass jede Frau schön sein kann? INCH fand heraus, dass die Frage zwar einfach zu stellen, sie zu beantworten jedoch schwierig ist.

     

    APPLE

    Steve Jobs (1955 – 2011) war Mitbegründer von Apple. Sein Schulfreund Steve Wozniak und er verkauften 1976 den ersten Apple-Computer. Jobs verließ Apple 1985 im Streit, kehrte jedoch 1996 zurück und wurde 1997 Vorstandsvorsitzender. Er nahm die schlechte Wirtschaftlichkeit von Apple in Angriff und überwachte die Entwicklung von iPod, iPhone und iPad. Viele sagen, dass Jobs größtes Talent darin bestand, den Markt zu hinterfragen und innovative Produkte zu kreieren, die alle haben möchten. 

    AMAZON

    Jeff Bezos (1964 –) verließ 1994 seinen gut bezahlten Job bei einem Hedgefonds in New York City und gründete in seiner Garage die E-Commerce-Website Amazon. Anfangs wurden darüber nur Bücher verkauft, aber Bezos war nicht zufrieden damit, Buchhändler zu sein. Er wollte mehr für Amazon. Also machte er den Onlineeinkauf so einfach, dass Kund/innen nun mit einem Mausklick nahezu alles finden und kaufen können. Amazon ist heute größter Händler im Internet. 

    FACEBOOK

    Mark Zuckerberg (1984 –) schrieb bereits während seiner Schulzeit Computerprogramme. Mehrere Unternehmen – u. a. AOL und Microsoft – wollten ihn einstellen, noch bevor er sein Studium an der Harvard University abgeschlossen hatte. Er lehnte ab und gründete Facebook. Sein soziales Netzwerk mit einem Marktwert von mehr als 150 Milliarden Dollar nutzt heute mehr als eine Milliarde Menschen.

    STAHLINDUSTRIE

    Andrew Carnegie (1835 – 1919) ist für seine Geschenke in Form öffentlicher Bibliotheksgebäude bekannt. Er war aber auch Industrieller, der die bedeutende Expansion der amerikanischen Stahlindustrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts anführte. Als er 1901 sein Unternehmen an JP Morgan verkaufte, wurde es auf mehr als 400 Millionen Dollar geschätzt. Sein Handeln war vom Wunsch bestimmt, anderen zu helfen. Als er 1919 starb, hatte er bereits 350 Millionen Dollar seines Besitzes verschenkt. Er schrieb einst: „Wer als reicher Mann stirbt, stirbt in Ungnade.“

    FLUGZEUGINDUSTRIE

    Das erste Flugzeug wurde von Wilbur Wright (1867 – 1912) und seinem Bruder Orville (1871 – 1948) erfunden. Nachdem die beiden lange Zeit Vögel beim Flug beobachtet hatten, bewiesen sie schließlich am 17. Dezember 1903 mit ihrem Flugzeug der Welt, dass auch Menschen fliegen konnten: 37 Meter in 12 Sekunden.

    IKEA

    Der Schwede Ingvar Kamprad (1926 –) begann im Alter von 14 Jahren mit dem Verkauf von Streichhölzern an Nachbarinnen und Nachbarn, die er in großen Mengen in Stockholm einkaufte. Erstaunt darüber, ein Produkt einkaufen und mit Gewinn weiterverkaufen zu können, fachte seinen Ehrgeiz an. Er verkaufte daraufhin auch Fisch, Weihnachtsdekoration, Kugelschreiber, Bleistifte und Saatgut. Mit 17 gab er seinem Unternehmen den Namen IKEA und erweiterte das Warenspektrum. Mit 21 begann er Möbel zu verkaufen und mit 27 Jahren – 1953 – eröffnete er sein erstes IKEA-Geschäft. Heute hat IKEA Niederlassungen in 25 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 21 Milliarden Euro.

    DAS AUTO

    Henry Ford (1863 – 1947) machte Autos für alle. Sein Modell T hatte alles, was ein Auto seiner Ansicht nach bieten sollte – nicht zu teuer und zuverlässig. Allerdings konnten damals nur wenige Autos pro Tag produziert werden; nicht genug, um die Nachfrage zu befriedigen. Deshalb eröffnete er ein großes Werk mit Fertigungslinie und wurde damit zum größten Autohersteller der Welt mit einem Auto, das leicht zu bedienen und günstig zu reparieren war. 

    KOSMETIKA

    Estée Lauder (1906 – 2004) war die Tochter eines ungarischen Immigranten. Sie gründete 1946 mit nur vier Produkten und dem unerschütterlichen Glauben, dass jede Frau wunderschön sein könne, ihr Kosmetikunternehmen. Anfänglich verkaufte sie ihre Pflegeprodukte an Kosmetiksalons und Hotels und war davon überzeugt, dass man auf Kunden zugehen muss, um Verkäufe zu generieren. „Nicht mit Wünschen und Träumen habe ich erreicht, was ich bin, sondern mit harter Arbeit“, erinnerte sie ihr Verlaufsteam oft. Heute gehören ihre Kosmetika zu den weltweit führenden Marken.

    JEANS

    Levi Strauss (1829 – 1902) wurde in Deutschland geboren und wanderte 1847 nach Amerika aus, um für seine Brüder zu arbeiten. Sechs Jahre später gründete er sein eigenes Unternehmen. Er importierte Kleidung, Unterwäsche, Regenschirme und Stoffe, die er an kleine Geschäfte entlang der Westküsten der USA verkaufte. Einer seiner Kunden, ein Schneider, brachte ihn auf die Idee, robuste „Taillenoveralls“ herzustellen, die wir heute als Jeans kennen. Man nimmt an, dass die Jeans zunächst von Näherinnen individuell hergestellt wurden. Als Jeans in den 1880er-Jahre immer beliebter wurden, eröffnete Strauss ein eigenes Werk. Der Rest ist Geschichte.

    DER KOMPASS

    Der erste Kompass wurde während der Han-Dynastie in China erfunden. Er bestand aus Magneteisenstein, einem natürlich magnetisierten Eisenerz. Dank des Kompasses konnten sich Seefahrer fernab vom Festland auf Meeren sicher bewegen. Dadurch kam es zu einem Anstieg des Seehandels, dieser wiederum leistete einen großen Beitrag zum Zeitalter der Entdeckungen.

    ENTDECKER

    Der Portugiese Ferdinand Magellan (1480 – 1521) organisierte jene Expedition, die zur ersten Weltumseglung führte. Er stellte eine Flotte von fünf Schiffen zusammen und bewies trotz schwieriger Rückschläge (der Kapitän eines seiner Schiffe segelte nach Hause zurück und Magellan selbst starb in der Schlacht von Mactan), dass die Erde rund ist.

    THE PRINTING PRESS

    Johannes Gutenberg (1395 – 1468), ein deutscher Goldschmied und Kaufmann, erfand 1436 die Druckerpresse mit austauschbaren und beweglichen Holz- und Metalllettern. Seine Erfindung, für die er sich Geld leihen musste, revolutionierte die Herstellung von Büchern. 

    DIE GLÜHBIRNE

    Thomas Edison (1847 – 1931) war das jüngste von sieben Kindern. Seine Mutter beschloss, ihn zu Hause zu unterrichten, nachdem ihn sein Lehrer als schwierig bezeichnet hatte. Erst mit vier Jahren lernte er zu sprechen, hörte dann aber nicht mehr auf „Warum?“ zu fragen. Mit 12 begann er Zeitungen zu verkaufen und gab später seine eigene kleine Zeitung heraus. Während seines Lebens meldete er mehr als tausend Patente an, darunter die elektrische Glühbirne, das erste geeignete Diktaphon, der Phonograph und Batterien. Sein letztes Patent erhielt er im Alter von 83 Jahren.

    GOOGLE

    Larry Page (1973 –) und Sergey Brin (1973 –) trafen sich 1995 an der Stanford University. Larry wollte die Universität besichtigten und Sergey sollte ihn herumführen. Zwei Jahre später gründeten die beiden Studenten gemeinsam Google, das sich zu einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen aller Zeiten entwickelte. Google ist heute die beliebteste Suchmaschine. Ihre Philosophie ist simpel: Großartig ist einfach nicht gut genug. 

    TATA GROUP

    J R D Tata (1904 – 1993) wurde 1929 als erster Pilot Indiens zugelassen und gründete 1932 Tata Airlines, die erste kommerzielle Fluggesellschaft Indiens, später Air India. 1925 trat er als unbezahlter Auszubildender bei Tata & Sons ins Unternehmen seines Onkels ein. 1938 wurde er mit 34 Jahren zum Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Führung wuchs das Vermögen der Gruppe von 100 Millionen auf 5 Milliarden US-Dollar. Er gründete 14 Unternehmen, und bei seiner Pensionierung gab es 95 Unternehmen in der Tata Group.

    TRICKFILME

    Walt Disney, Schöpfer so magischer Figuren wie Mickey Maus und Schneewittchen, galt als Pionier des Animationsfilms. Während seiner 43 Jahre dauernden Karriere in Hollywood wurde er dafür bekannt, Amerikas Träumen Wirklichkeit werden zu lassen. Sein Streben nach Perfektionierung der Animationskunst war unendlich. Als Technicolor Einzug in den Animationswelt nahm, hielt er zwei Jahre lang das Patent dafür, womit Disney der Einzige war, der Farb-Cartoons in Farbe machte.

    DAS INTERNET

    Der Computerwissenschaftler Sir Timothy Berners-Lee (1955 –) erfand 1989 während seiner Arbeit für CERN, das europäische Labor für Kernforschung, das World Wide Web als Internet-basierte Hypermediainitiative für den weltweiten Informationsaustausch. Die Idee galt einem effektiveren CERN-Kommunikationssystem, doch er realisierte, dass dies ein Konzept war, das man weltweit einführen könnte. Die erste Website wurde bei CERN gemacht und ging am 6. August 1991 online. 

    COCA COLA

    Der Apotheker John Pemberton (1831 – 1888) aus Atlanta erfand 1886 eine duftende, karamellfarbene Flüssigkeit. Er war neugierig, was passieren würde, mischte man diese Flüssigkeit mit Sprudelwasser und brachte sie deshalb zu Jacobs’ Pharmacy. Weil die Kundinnen und Kunden das Getränk mochten, begann Jacobs’ Pharmacy das Getränk für 5 Cent (weniger als 0,02 Euro) pro Glas zu verkaufen. Pembertons Buchhalter Frank Robinson nannte die Mixtur Coca Cola. Im ersten Jahr verkaufte Pemberton neun Gläser pro Tag. Kurz nachdem das Getränk den Markt eroberte, erkrankte er schwer. Asa Candler, ein begabter Verkäufer, sicherte sich die Rechte an Coca Cola und wandelte es aus einer Erfindung in ein Unternehmen um. Heute erzielt der Coca Cola-Konzern mehr als 35 Milliarden Dollar Umsatz.

    CHINA YOUTHOLOGY

    Zafka Zhang war 2008 Mitbegründer des Marktforschungsunternehmens China Youthology. Er glaubt, die heutige Generation besitze die Macht, die chinesische Gesellschaft zu ändern. Unternehmen wie Audi, Nokia, L’Oreal und Daimler haben bereits seine Onlinedienste genutzt, um Zugang zur Jugendkultur Chinas zu erhalten und zu verstehen, wie die eigenen Marken besser vermarktet werden können.

    MICROSOFT

    Bill Gates (1955 –) programmierte Computer schon mit 13. Er brach sein Studium in Harvard ab, um seine Energie in Microsoft zu stecken, getrieben von dem Glauben, Computer würden ein wertvolles Werkzeug in jedem Büro und in jedem Haushalt sein. Er entwickelte Software für Heimcomputer und führte damit ihre Revolutionierung an. Bill Gates überschrieb bereits 28 Milliarden Dollar an seine Stiftung und will nun die Kinderlähmung ausrotten, mit demselben Enthusiasmus wie bei Microsoft. 

    FEDEX

    Fred Smith (1944 –) nahm das von seinem Vater geerbte Geld und gründete Federal Express, ein globaler Zustelldienst mit Übernachtlieferung. Ein Professor hatte ihn gewarnt, dass dies nicht funktionieren würde. Sein Unternehmen, inzwischen unter FedEx bekannt, ist heute der weltgrößte Transportdienst. Es befördert täglich mehr als acht Milliarden Frachtstücke und ist in mehr als 220 Ländern tätig.

    MOBILTELEFON

    Martin Cooper (1928 –) entwickelte 1973, als er bei Motorola arbeitete, das Konzept des tragbaren Mobiltelefons. Man nimmt an, dass der zwei Kilo schwere Prototyp Motorola nach heutigem Wert ungefähr 1 Millionen Dollar kostete. Die Batterie hielt nur 20 Minuten, doch darum ging es nicht, da man das Telefon gar nicht so lange tragen konnte.

    DAS TELEFON

    Alexander Graham Bell (1847 – 1922) erhielt 1876 als erster ein Patent für das elektrische Telefon. Er verbesserte das Design, und bis 1886 besaßen mehr als 150.000 Haushalte in den USA ein Telefon. Später sagte er: „Eines Tages wird man in der Lage sein zu sehen, mit wem man telefoniert.“

    PAPAYAMOBILE

    Si Shen war von Microsoft-Gründer Bill Gates Buch Der Weg nach vorn und seiner Idee, die Welt zu verändern so inspiriert, dass sie das auch wollte. Nach mehreren Jahren bei Google kehrte sie nach Beijing zurück, wo sie 2008 gemeinsam mit einem Freund Papaya gründete. Heute verwandelt sie Mobiltelefone in soziale Netzwerke. Diese Software erlaubt es, Fotos auszutauschen, Nachrichten zu versenden, Onlinespiele mit anderen zu spielen und soll mittlerweile mehr als 35 Millionen Nutzer/innen haben. 

    VIRGIN GROUP

    Sir Richard Branson (1950 –) brach mit 16 Jahren die Schule ab und begann Schallplatten zu geringstem Preis an Freunde zu verkaufen. Später eröffnete er einen Plattenladen in der Londoner Oxford Street und baute ein Aufnahmestudio, für das er Künstler wie die Rolling Stones unter Vertrag nahm. Heute umfasst die von ihm gegründete Virgin Group mehr als 400 Unternehmen.

    STARBUCKS

    Alles begann mit einer Tasse Kaffee. Howard Schultz (1953 –) war 1981 nach einem Gespräch mit Beschäftigten von Starbucks in Seattle so inspiriert, dass er im folgenden Jahr als Marketingdirektor anheuerte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Starbucks vier Filialen. Während einer Reise durch Italien 1983 hatte er die Vision, die italienische Cafékultur nach Amerika zu bringen. Er verließ Starbucks für kurze Zeit und hoffte, selbst etwas auf die Beine stellen zu können, kehrte aber 1987 zurück und kaufte das Unternehmen. Heute betreibt Starbucks mehr als 17.000 Läden in 60 Ländern.

    12 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Wie Journalisten halfen, INEOS bekannt zu machen

    Als 2011 die erste Ausgabe von INCH veröffentlicht wurde, hatten Umfragen ergeben, dass die INEOS-Marke nicht so bekannt war, wie man es aufgrund der Größe des Unternehmens erwarten könnte. Dies ist jedoch erforderlich, um die besten Absolvent/innen und potenzielle Investor/innen zu beeindrucken und Politik und Medien zu beeinflussen. Dieses Magazin hat – hoffentlich – dazu beigetragen, diese Situation zu ändern. Inzwischen wurde INEOS so bekannt, wie es nicht einmal Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe hätte vorhersagen können.

    INEOS ist nicht länger das größte Unternehmen, von dem noch niemand je gehört hat.

    Seit den Ereignissen in Grangemouth, Schottland, Ende letzten Jahres waren die Meinung des Unternehmens und die seines Gründers und Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe gefragt.

    Zeitungen aus der ganzen Welt wollten Artikel über das Unternehmen und seine Führungskräfte veröffentlichen.

    Sylvia Pfeifer, Journalistin bei der Financial Times, bestätigt, dass INEOS bis vor ein paar Monaten außerhalb der Branche nur wenig bekannt war.

    „Die Ereignisse in Grangemouth haben zwar zu unfreiwilligen Schlagzeilen geführt, sie haben INEOS allerdings auch aus dem Schatten ins Licht gerückt“, fügt sie hinzu.

    Journalist/innen waren nicht nur an INEOS’ Erfolgsgeschichte interessiert. Es gab auch Fragen zum allgemeinen Zustand des herstellenden Gewerbes in Großbritannien, zu den Auswirkungen des Schiefergasbooms in den USA, zu den erdrückenden Energiekosten in Europa und den riesigen Wachstumschancen in China.

    Der Wirtschaftsredakteur Alistair Osborne schrieb im Daily Telegraph: „Jim Ratcliffe ist zwar kein bekannter Name, aber es ist nicht leicht, einen anderen britischen Industriellen zu finden, der in 15 Schwindel erregenden Jahren ein Unternehmen aus dem Nichts zu einer globalen Umsatzmaschine mit einem Wert von 43 Milliarden US-Dollar (27,5 Milliarden Pfund) aufgebaut hat. Ratcliffe ist ein Mann mit umfassender Erfahrung. Wenn er also sagt, dass Großbritannien bisher kein sehr attraktiver Standort für die Fertigungsindustrie war bzw. Großbritannien bei Schiefergas und Atomkraft endlich eine wichtige Rolle übernehmen soll, wird seine Meinung gehört.“

    In einem Interview mit Brian Carney, Redakteur des The Wall Street Journal, wurde Jim gefragt, was die USA unternehmen könnten, um das Leben für die Wirtschaft in Amerika besser zu machen.

    „Reduziert die Körperschaftssteuer“, lautete seine prompte Antwort. „Das ist das Einzige, was mir Bauchschmerzen bereitet. Wenn sie auf etwa 30 Prozent reduziert würde, wären die USA unschlagbar.“

    In einem Interview mit Stanley Reed von der New York Times sprach Jim darüber, warum er nicht akzeptieren könne, dass die gewinnbringenden Standorte in den USA die verlustreichen Standorte in Europa unterstützen sollen.

    Bernd Freytag sprach mit INEOS für einen Artikel, den er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung verfasste. Darin schrieb er dem Unternehmen eine Vorreiterrolle zu, nachdem es die Entscheidung getroffen hatte, günstiges und aus Schiefer gewonnenes Ethangas zu importieren, um die Betriebskosten der europäischen Kracker von INEOS zu reduzieren.

    Mit Verweis auf Jim fügte Bernd hinzu: „Er zeichnet ein eher düsteres Bild der petrochemischen Industrie in Europa und sagt schwere Zeiten voraus. Er teilt nicht die Meinung einiger Experten, die ein baldiges Ende des Schiefergasbooms in den USA vorhersagen. Mit dieser Meinung steht er zwar allein da, aber er glaubt, das sei Unsinn.“

    Eine ähnliche Geschichte erschien in Le Monde. „Europa ist gerade kein guter Unternehmensstandort, und es wird noch schlimmer“, schrieb der Londoner Korrespondent von Le Monde, Eric Albert, in seinem ersten Interview mit dem Unternehmen. „Ich denke, die Menschen sind sich noch nicht bewusst, welche Probleme auf sie zukommen.“

    In Zeitungen in Norwegen und China wurden zudem Interviews von Cecily Liu, Reporterin bei The China Daily, veröffentlicht. Darin ging es um den riesigen Markt für Petrochemikalien und die konstante Nachfrage, die Chinas Wachstum ankurbelt.

    „Ich kenne INEOS nur durch das Joint Venture mit PetroChina, wusste aber nur sehr wenig über Jim“, erzählte sie INCH. „Nach Grangemouth meldete er sich in den Medien öfter und deutlicher zu Wort. Er weiß scheinbar ganz genau, wie er sein Talent am besten nutzen kann und ist risikobereiter als viele andere.“

    Eines der Probleme von INEOS ist inzwischen gelöst.

    „INEOS ist so schnell gewachsen, dass die öffentliche Meinung über uns damit nicht Schritt halten konnte“, erklärt Tom Crotty, Group Director for Corporate Affairs. „Selbst einige unserer Kunden sagten uns, dass wir ihrer Ansicht nach, in Anbetracht unserer Unternehmensgröße, uns zu sehr mit Äußerungen zum Markt zurückhielten. Investoren und die Medien gaben uns zu verstehen, dass wir mit unserer Meinung nicht hinter dem Berg halten sollten.“

    Heute kann man INEOS diesbezüglich nicht mehr kritisieren.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS erhebt Anklage wegen mutmaßlichen Missbrauchs von Patenten

    INEOS geht wegen des mutmaßlichen Missbrauchs von Patenten gerichtlich gegen das staatliche chinesische Öl- und Petrochemieunternehmen Sinopec und einige seiner verbundenen Unternehmen vor.

    INEOS zufolge hat die Sinopec Ningbo Engineering Company gegen eine vor langer Zeit geschlossene Technologievereinbarung verstoßen, wodurch sie im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen Missbrauch von Geschäftsgeheimnissen durch weitere Sinopec-Unternehmen imstande war, ohne die Zustimmung von INEOS eine Reihe von Acrylonitrilanlagen in China zu bauen.

    „Wir bringen unsere beste Technologie gern nach China, aber wir müssen auch sicher sein, dass diese dort geschützt ist“, erklärt INEOS-Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe. „Durch den Bau der verschiedenen Acrylnitrilanlagen in China wird unser Geschäft zerstört.“

    INEOS hat bisher hervorragende Geschäftsbeziehungen zu Sinopec und mit China gepflegt, erklärte aber in einer Mitteilung vom 21. März 2014, dass dem Unternehmen keine andere Wahl bleibe, sein geistiges Eigentum zu schützen.

    „Schützen wir unser hart erworbenes geistiges Eigentum, zu dem auch Geschäftsgeheimnisse und Patente gehören, ebenso wie Technologie, Design und Betrieb, nicht, sehen wir den Untergang von INEOS“, so Jim.

    INEOS befürchtet, dass Chinas Aktivitäten das eigene Acrylnitrilgeschäft erheblich schädigen. In diesem Bereich werden pro Jahr bis zu 500 Millionen US-Dollar Gewinn erzielt und etwa 5.000 Arbeitsplätze in Amerika, Großbritannien und Deutschland gesichert.

    INEOS ist derzeit führend auf dem globalen Markt für Acrylnitril, dem wichtigsten Bestandteil für Kohlenstofffasern. Dieses wichtige Molekül ist zudem ein wichtiger Bestandteil des ABS-Polymers, das in vielen alltäglichen Gegenständen zur Anwendung kommt – von Kinderspielzeug über Computermonitore bis hin zu Haushaltsgeräten.

    Die Acrylnitriltechnik von INEOS stellt die Grundlage von mehr als 90 Prozent der weltweiten Produktion dar. SNEC, ein Sinopec-Unternehmen, verfügt seit 1984 über eine Lizenz für die Nutzung dieser Technologie.

    INEOS leitete rechtliche Schritte am Hohen Gericht in Peking und in Schweden im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens ein und vertraut dabei stark auf das chinesische System für geistiges Eigentum, da in diesem Land inzwischen mehr Patente pro Tag angemeldet werden als in anderen Ländern.

    Sinopec streitet die Vorwürfe von INEOS ab.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS reagiert auf kundenwünsche

    INEOS Oxide hat sein Ethyliden-Norbornen-Werk (ENB) in Antwerpen, Belgien, erweitert und so auf die Nachfrage der Kunden reagiert.

    Die Anlage ist jetzt in der Lage, pro Jahr 28.000 Tonnen zu produzieren – 20 Prozent mehr als zuvor. Somit wird sie zur größten Einzelanlage für ENB weltweit.

    ENB wird vorwiegend für die Herstellung von Ethylen-Propylen-Dien-Gummi (EPDM) verwendet, ein sehr wetterbeständiger, haltbarer, synthetischer Gummi, der verstärkt von Fahrzeugherstellern und der Bauindustrie verwendet wird.

    „Mit der Entfernung von Engpässen in Antwerpen hat INEOS einen einmaligen Schritt getan, der ausreichend ENB für die nächsten zwei bis drei Jahre sichert“, so CEO Hans Casier.

    ENB wird zudem als Duftträger in der Parfümindustrie verwendet.

    1 minute lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS reduziert Zinslast um weitere 30 Millionen Euro

    Dank unternehmerischen Denkens gelang es INEOS, weitere 30 Millionen Euro an jährlichen Zinszahlungen einzusparen, als das Untenehmen im Februar 2014 teilweise seine Kredite umfinanzierte.

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    SCHARFES FINANZIELLES DENKEN

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    Diese jüngste Entscheidung, sich die günstige Lage auf den Finanzmärkten zunutze zu machen, erfolgte, nachdem INEOS schon im letzten Jahr seine Zinszahlungen erheblich reduzieren konte. Dies brachte Einsparungen in Höhe von 140 Millionen US-Dollar pro Jahr.

    „Diese Abschläge, plus die der letzten 18 Monate, haben uns eine Verringerung unserer Gesamtbelastung von 550 Millionen Euro auf 385 Millionen Euro ermöglicht“, so Graeme Leask, Finanzchef von INEOS Group Holdings.

    INEOS gelang es, die Zinssätze seiner Darlehen zu senken, da bei Anlegern großer Appetit herrschte am Erfolg von INEOS teilzuhaben.

    „Im Februar reagierten die Anleger überaus positiv“, so Graeme weiter. „Die Nachfrage nach der neuen Anleihe war siebenfach überzeichnet.“

    Für seine Anleihen musste INEOS etwas weniger als 8 Prozent bezahlen. Bei der neuen Anleihe erhoffte man sich Zinsen von etwas über 6 Prozent. Tatsächlich waren es aber weniger als 6 Prozent.

    Es gelang auch, die Zinsbelastung durch Bankkredite zu verringern.

    „Diese Einsparungen wurden genutzt, um Schulden zu bezahlen, doch unsere Anleger wissen, dass wir viele gute Chancen in allen unseren Geschäftsbereichen haben, um mit dieser Anlage Geld zu verdienen. Somit ist es besser für INEOS und seine Anleger, dieses Geld wieder ins Unternehmen zu stecken, als Kredite zu reduzieren“, erklärt Peter Clarkson, Leiter für Anlegerbeziehungen bei INEOS.

    Finanzberater beschrieben den jüngsten Geschäftsabschluss als „eruptionsartig“, so Graemes Kommentar.

    INEOS führte seinen Erfolg auf den guten Draht, den man mit den Anlegern hat, zurück und auf die weiterhin starke Leistung des Unternehmens.

    „Wir sind unseren Anlegern gegenüber sehr offenen, und diese Transparenz kommt gut an“, so Peter. „Jede Woche erstellen wir einen Bericht für alle Anleger und Analysten. Das kommt sonst praktisch nicht vor. Sie erhalten somit eine Zusammenfassung dessen, was sich auf unseren wichtigsten Märkten tut.“

    Dank dieser Kultur von Offenheit und Ehrlichkeit konnte INEOS auch die Zeit sparen, die sonst für Neuverhandlungen und zum Sichern besserer Zinssätze notwendig wäre.

    Eine Refinanzierung durch ein Emissionsgeschäft dauerte früher drei Wochen. Jetzt ist es eine Sache von Tagen, da die Anleger uns so gut kennen. Diese hochverzinslichen Papiere hätte INEOS eigentlich erst 2016 umfinanzieren müssen, doch man ergriff die Gelegenheit, nutzte die günstige Finanzmarktlage und reagierte schnell.

    „Normalerweise warten wir bei diesen Dingen nicht bis zum Schluss, damit wir viel Spielraum haben“, so Peters Kommentar.

    Das neuste Geschäft bescherte ein verbessertes Kreditrating von Moody‘s, das nun dasselbe Rating wie Standard & Poor’s gab: B1/B+.

    „Kreditratingagenturen sind eigentlich sehr wertkonservativ und ihr Standardszenario lautet, morgen geht die Welt unter, oder überzeugt uns, dass dem nicht so ist; ein besseres Rating ist in diesem Moment also eine gute Nachricht“, erklärt Peter.

    Daraus ergeben sich weitere Vorteile: man kann bessere Guthaben mit Lieferanten aushandeln, und das wiederum verbessert den Barmittelzufluss.

    Douglas Crawford, Analyst bei Moody’s, sagte, das verbesserte Rating spiegle auch teilweise die „robuste“ Leistung von INEOS für 2013 wider und dass man dieses Jahr große Hoffnungen auf das Unternehmen setze.

    Der Finanzdirektor der INEOS AG, John Reece, sagte, das Konzerngesamtergebnis 2013 sei insgesamt gut und das Jahr 2014 hätte positiv begonnen. Ein Großteil von INEOS’ Gewinnen sei allerdings in Amerika erwirtschaftet worden, mit einem Anstieg von 60 Prozent 2012 auf fast 70 Prozent 2013.

    „Schiefergas ist nicht der einzige Grund, weshalb wir in den USA so gut abschneiden, aber der Wandel wird dadurch bedingt“, meinte er.

    INEOS hat vor, im kommenden Jahr umfangreiche Investitionen in den USA zu tätigen.

    „Diese Anlage ist unsere oberste Priorität“, so John weiter.

    Zu den Plänen gehören: eine Polyethylenanlage, eine Oligomeranlage und eventuell eine neue Ethylenoxidanlage.

    John dazu: „Europa, insbesondere Südeuropa und Großbritannien, bereiten uns Kopfzerbrechen, doch unsere Entscheidung, günstiges aus Schiefergas gewonnenes Ethangas von Amerika nach Europa zu importieren, wird dazu beitragen, Betriebskosten in unseren europäischen Gaskrackern zu sparen und somit unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“

    In Zukunft wird diese Reise fortgesetzt, die im April 2012 begonnen hat, als INEOS den höchsten Kredit ohne große Bedingungen für ein europäisches Unternehmen und damit den höchsten weltweit seit der Kreditkrise sicherte.

    „Das gehört zu unserer Strategie“, erklärt Graeme. „Wir sind Opportunisten. Wenn sich also eine Chance auf dem Markt bietet, unsere Zinsbelastung zu verringern und unsere Finanzierungsmöglichkeiten auszuweiten, sind wir dazu bereit.“

    11 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS schließt weiteren Vertrag für die Anlieferung größerer Mengen Ethan nach Europa – und bestellt noch mehr Schiffe 

    INEOS hat einen weiteren Vertrag über den Import von günstigem, aus Schiefer gewonnenem Ethangas aus den USA geschlossen, mit dem die Betriebskosten der europäischen Gaskracker gesenkt werden sollen.

    INEOS Europe AG erhält ab kommendem Jahr Schiffslieferungen von CONSOL Energy in Pittsburgh.

    „Wir werden so die Wettbewerbsfähigkeit der Ethylenproduktion von INEOS in Europa weiter festigen“, erklärt David Thompson, Procurement and Supply Chain Director.

    Vor zwei Jahren war INEOS das erste petrochemische Unternehmen Europas, das die Chance nutzte und günstige Energie und Rohstoffe aus Range Resources in den USA importierte.

    Im Dezember 2012 wurden 15-Jahres-Verträge mit drei US-amerikanischen Unternehmen geschlossen, welche die Bohrung, Verteilung, Verflüssigung und die Verschiffung von Ethan aus Amerika in die INEOS-Anlage in Rafnes (Norwegen) übernehmen.

    INEOS gab am 7. Mai 2014 bekannt, dass mit Evergas eine Vereinbarung geschlossen wurde, die Anzahl der Transportschiffe auf sechs zu erhöhen. Diese Schiffe werden zurzeit in China gebaut. Mit ihnen wird das Ethan sowohl zum Standort Rafnes als auch zur Grangemouth-Anlage in Schottland transportiert.

    Bei diesen Schiffen handelt es sich um die größten, wendigsten und modernsten Multigastransporter, die je gebaut wurden. Damit bekommt INEOS eine flexible Lösung für die Ethanlieferungen und kann LNG, LPG und petrochemische Gase, einschließlich Ethylen, transportieren.

    „Die moderne Bauweise dieser Schiffe bietet INEOS ein hohes Maß an Effizienz und unvergleichlicher Flexibilität und sichert damit die Langlebigkeit und starke Stellung des Unternehmens“, so Martin Ackermann, CEO von EVERGAS.

    Die Schiffe mit Zweistoffbetrieb werden mit sauberen LNG-Motoren nach dem neusten Stand der Technik betrieben und sind damit äußerst effizient, schadstoffarm und kraftstoffsparend.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS Technologies reagiert schnell, um Geschäftsbeziehungen in Vietnam aufzubauen

    Ein unternehmen in Vietnam hat die INEOS-Technologie zur Herstellung von Polypropylen lizenziert. Dieses Kunststoffpolymer wird in einer Vielzahl von Produkten von Kühlschränken bis zu Teppichen und Kfz-Teilen verwendet.

    Vung Ro Petroleum Limited erklärte, dass der Innovene PP-Prozess von INEOS ihnen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffe und sie in die Lage versetze, die steigende Nachfrage auf dem asiatischen Markt zu bedienen.

    „Die Wirtschaft in Asien wächst, und mit diesem Wachstum geht die Nachfrage nach Kunststoffprodukten zum Einsatz für die Infrastruktur, in Verpackungsmitteln, Haushaltsprodukten, Haushaltsgeräten und Verbraucherprodukten einher“, erläutert Randy Wu, Vice-President, PE/PP Marketing and Sales bei INEOS Technologies. „In der Vergangenheit war ein Großteil dieser Produkte für den Exportmarkt bestimmt.“

    Vung Ro Petroleum Limited kam Mitte 2012 zum ersten Mal auf INEOS Technologies zu. Innerhalb eines Jahres unterzeichnete das Unternehmen den Vertrag mit INEOS.

    „Für ein Polyolefinlizenzprojekt ist das relativ schnell, manchmal beträgt die Umsetzungszeit mehrere Jahre“, so Randy. „Dies zeigt aber auch, dass wir mit dem Aufbau der Beziehungen zu unseren Kunden, Beratern und Auftragnehmern gute Arbeit geleistet haben und unser Ruf als führender Technologieanbieter in der Branche weit verbreitet ist.“

    Die Raffinerie soll im Bezirk Dong Hoa in der Provinz Phu Yen angesiedelt werden.

    „Der Innovene PP-Prozess von INEOS wird ein wichtiger Bestandteil unseres Raffinerieprojektes und wird uns einen fortschrittlichen Polypropylen-Prozess mit wirtschaftlichen Vorteilen und einer breiten Produktpräsenz ermöglichen“, erklärt Kirill Korolev, CEO von Vung Ro Petroleum Limited.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Geschmack auf neues abenteuer entwickelt

    Baleycourt gehört zu den zwölf Geschäftsbereichen, die sich unter INEOS Enterprises’ Schirm befinden. Es ist ein kleiner Standort, gerade einmal so groß wie 20 Fußballfelder. Sein Beitrag zum Erfolg von INEOS ist allerdings nicht zu unterschätzen. 

    Video

    GESCHÄFTSPROFIL: BALEYCOURT

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    INEOS Enterprises bringt in diesem Jahr ein weiteres neues Produkt heraus – Rapsöl in Lebensmittelqualität.

    INEOS begibt sich damit erstmalig in den Lebensmittelbereich und wird bis Ende 2014 etwa 15.000 Tonnen Rapsöl an seinem Standort in Baleycourt (Frankreich) herstellen.

    Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen, ob diese Investition klug war, doch Ashley Reed, Chief Executive Officer von INEOS Enterprises, und Chief Operating Officer Steve Dossett, der das Unternehmen leitet,sind zuversichtlich.

    „Wir haben einen für uns völlig neuen Weg eingeschlagen, doch Rapsöl wird aufgrund seines gesundheitlichen Werts und seines Preisvorteils gegenüber Olivenöl immer beliebter“, so Ashley.

    Die Produktion von Rapsöl, das viel Vitamin E und nur die Hälfte der gesättigten Fettsäuren des Olivenöls enthält, wird zudem sicherstellen, dass der Standort – im Herzen des zweitgrößten Pflanzenölherstellungsgebiets in Frankreich – wettbewerbsfähig bleibt.

    Baleycourt produziert schon jahrelang große Mengen an Biodiesel für französische Supermarktketten und Ölfirmen wie Total.

    INEOS Enterprises stärkte Baleycourts Position 2008 noch weiter, indem ein 80 Millionen Euro-Joint Venture – bekannt als INEOS Champlor – mit der französischen Landwirtschaftsgenossenschaft SICLAE und der Ölmühle C. Thywissen gebildet wurde. Dies führte zur Eröffnung einer zweite Biodieselanlage, einer Rapsmühle und einer Ölraffinerie.

    „Die Investition wurde in erster Linie von der französischen Regierung gefordert, die eine übergreifende Mischung von Biokraftstoffen vor Einführung der EU-Gesetzgebung forderte“, erklärt Ashley. „Für jeden Kraftstoffmarkt (Diesel und Benzin) gelten einzelne Eingliederungsziele mit empfindlichen Finanzstrafen für Mischer, die ihre Pflichten nicht erfüllten. Das bedeutet, dass wir einen garantierten Markt hätten.“

    Dies bedeutet auch, dass INEOS den lokal angebauten Raps selbst vermahlen kann, statt Rapsöl aus Deutschland zu importieren, wohin der Raps früher für den Zerkleinerungsprozess transportiert wurde.

    Aus finanzieller Sicht war die Investition sinnvoll, die Partnerschaft funktionierte wunderbar. INEOS kaufte den Raps zu günstigen Preisen, mahlte ihn und produzierte Tausende Tonnen an Biokraftstoff für einen Markt, der danach verlangte. Als Bonus entstand als Nebenprodukt Rapsmehl, das dem Schweinefutter als Protein ohne gentechnische Veränderungen zugesetzt wurde.

    Zu Spitzenzeiten produzierte Baleycourt 140.000 Tonnen Biokraftstoff und 180.000 Tonnen Rapsmehl pro Jahr.

    Dann begann der Wind sich zu drehen.

    Die EU verabschiedete 2010 eine neue Vorschrift, die eine „doppelte Anrechnung“ beinhaltete.

    Kraftstoffhersteller wurden aufgefordert, biologische Abfälle (z. B. gebrauchtes Frittieröl und Schmiermittel) in die Kraftstoffherstellung einzubeziehen. Da es keine Obergrenze für derartige Produkte gab, begann das internationale Ölhandelszentrum ARA 2011, den französischen Markt mit dieser Form von Kraftstoff zu überschwemmen und belastete damit erheblich die Nachfrage nach dem „einfach gerechneten“ Produkt auf Rapsölbasis. Das Produktionsvolumen von Baleycourt brach ein. Dazu kam eine Begrenzung der Importe nach Frankreich.

    Die heimischen Hersteller erkämpften sich ihren Marktanteil zurück, allerdings hatte die Marktdynamik erheblichen Schaden genommen und die Fördergelder der französischen Regierung standen kurz vor Beendigung.

    Im darauf folgenden Jahr machte die EU-Kommission eine wichtige Kehrtwende bei den Biokraftstoffen, indem ein Vorschlag für die Mengenbegrenzung der aus Pflanzen hergestellten Biokraftstoffe auf fünf Prozent vorgeschlagen wurde.

    Im vergangenen Jahr wurde dann eine weitere EU-Vorschrift verabschiedet. Kurzum: Die EU hatte das Interesse an Biokraftstoffen auf Kulturpflanzenbasis verloren.

    „In den EU-Institutionen wird weiterhin heftig diskutiert, was als Kulturpflanze zu betrachten ist. Es ist also lange noch nicht klar, wohin diese Entwicklung in den nächsten Jahren führen wird“, erklärt Ashley. „Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es, wenn überhaupt, einen starken Anstieg der von der EU vorgegebenen durchschnittlichen Mischungsraten für Biodiesel geben wird, der aus Kulturpflanzen hergestellt wird.“

    INEOS entschied, dass es an der Zeit war, die Dinge und die eigene Zukunft wieder selbst in die Hand zu nehmen.

    Gegen Ende des letzten Jahres wurden die unwirtschaftlichen Schulden des JV mit den Banken neu verhandelt, die Partner des JV ausgezahlt, ein neuer und verbesserter Fünf-Jahres-Vertrag mit Landwirt/innen für Raps vereinbart und das Geschäft in Baleycourt umstrukturiert.

    „Wir hatten schon längere Zeit daran gedacht, die zusätzlichen Kapazitäten für die Herstellung von Rapsöl und nicht für die Produktion von Biokraftstoffen zu verwenden. Wir benötigten dazu jedoch die Zustimmung aller Parteien“, so Steve. „Das JV konnte seine Schulden seit Ende 2010 bei seinen Gläubigern nicht bedienen und steuerte auf eine Insolvenz zu. Der Misserfolg war eine Option, INEOS sieht jetzt aber eine Zukunft in der Welt der Ölsaaten und des Biodiesels, während gleichzeitig die strategische Lieferung von lokalem Saatgut von französischen Genossenschaften aufrechterhalten wird. Mit diesem neuen Projekt haben wir einen Fuß in der Tür. Wir wissen, dass der Ölmarkt bereits sehr groß ist, aber wir sind zuversichtlich.“

    Die Saat für dieses neue Abenteuer wird derzeit auf den Feldern um den 25 Hektar großen Standort in der Nähe von Verdun ausgebracht.

    In Baleycourt, wo 150 Menschen beschäftigt sind und ein Umsatz von 250 Millionen Euro pro Jahr erzielt wird, geht es aber nicht nur um Biokraftstoffe.

    An diesem kleinen französischen Standort werden seit mehr als 40 Jahren hochwertige Weichmacher aus Alkoholen und Säuren hergestellt.

    Dank der Entwicklung der phthalatfreien CEREPLAS™-Ester floriert das Geschäft von INEOS. Diese Stoffe werden heute eingesetzt, um PVC-Frischhaltefolie und Lebensmitteltüten, Armaturenbretter, Vinylbodenbeläge, Rohrleitungen und Beutel für die Medizinbranche herzustellen.

    In den letzten fünf Jahren wurde drei neue Produktklassen – Terephthalate, Trimellitate und Sebacate – entwickelt und auf den Markt gebracht. Dies führte zu einem Umsatzanstieg von mehr als 20 Prozent.

    „Dieses Wachstum wurde von einer entsprechenden Marktnachfrage und unserer proaktiven Aufnahme von Kundentrends befeuert“, so Steve.

    Phthalate werden eingesetzt, um Kunststoffe weich und flexibel zu machen und ihre Bruchfestigkeit zu verbessern. Ihr Einsatz wird aufgrund der Sorgen um potenzielle Gesundheitsrisiken jedoch genau unter die Lupe genommen.

    „INEOS hat angesichts dieser Sorgen alternative, phthalatfreie Ester mit gleichen Eigenschaften entwickelt“, erklärt Steve. „Einige unserer Mitbewerber stellen immer noch phthalathaltige und phthalatfreie Produkte her. Wir haben uns aber dafür entschieden – und das war wichtig für uns –, den Standort zu 100 Prozent phthalatfrei zu machen. Auch wenn wir unsere Umsatzmöglichkeiten damit einschränkten, konnten wir unseren Kunden versichern, dass wir ihnen nie – auch nicht per Zufall – phthalathaltige Produkte liefern.“

    Baleycourt, wo pro Jahr mehr als 700.000 Tonnen verschiedener Produkte umgeschlagen werden, stellt zudem Ester für den Schmiermittelmarkt her.

    „Die Zukunft des Estergeschäfts bedeutet den ständigen weiteren Ausbau von speziell zugeschnittenen intelligenten Lösungen“, so Ashley.

    Daneben wird weiter der sich immer wandelnde Markt genau beobachtet und die Entwicklung innovativer Produkte zur Erfüllung der Anforderungen der Kunden von INEOS vorangetrieben.

    „INEOS Enterprises ist heute als wichtiger Lieferant von Estern in Europa anerkannt. Dies ist eine hervorragende Leistung, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Esterkunden in der Vergangenheit Änderungen aufgrund langwieriger Zulassungsprozesse ihrer nachgeschalteten Kunden eher kritisch gegenüberstanden“, erklärt Ashley.

    20 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Sicher unterwegs

    Sicherheit steht bei INEOS an oberster Stelle. Das muss auch so sein, da die Aktivitäten des Unternehmens in einem gefährlichen Umfeld stattfinden. Die Jahre mögen vergehen, doch die Einstellung von INEOS hinsichtlich der persönlichen und prozessbezogenen Sicherheit bleibt immer gleich. Diesem Thema wird sogar eine immer größere Bedeutung beigemessen, wie Stephen Yee erklärt.

    Sicherheit passiert nicht einfach. Dazu bedarf es großer Anstrengung und der Unterstützung aller – aller Beschäftigten, der Arbeitgeber und der Partnerfirmen – um zu verstehen, was auf dem Spiel steht, wenn ein Unternehmen wie INEOS in dieser Hinsicht versagen sollte.

    „Unsere Verpflichtung zur Sicherheit steht als Kernwert unseres Unternehmens ganz oben“, erläutert Stephen Yee, Business Safety Health and Environment Manager bei INEOS ChlorVinyls im britischen Runcorn. „Wir alle wissen, dass eine nachhaltige und langfristige Zukunft unseres Unternehmens von unserer Erfolgsquote im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt abhängt.“

    Vergangenes Jahr war ein gutes Jahr für INEOS, trotz der Entscheidung, das OSHA-System zu übernehmen (Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz): ein strikteres, in den USA entwickeltes System, mit dem Unfälle, Verletzungen und Krankheitsfälle am Arbeitsplatz erfasst werden, damit andere die Leistung im Vergleich mit den Besten bewerten können.

    „Wir wissen in der Zwischenzeit, dass INEOS sehr gut dem Vergleich mit anderen Größen wie Shell und Dow Chemical standhält“, sagt Stephen, der die Sicherheitsberichte der Gruppe zusammenstellt. „Aus den Daten geht aber auch hervor, dass geringere Verletzungsraten erzielt werden können. Auf Basis unserer eigenen Analyse und zurückblickend auf die letzten fünf Jahre, haben wir eine Verbesserung von etwa 50 Prozent im Vergleich zu 2008 erreicht. 2013 wurden 70 Verletzungen weniger gemeldet.“

    Das vergangene Jahr verlief für INEOS O&P Europe North besonders gut. Das Unternehmen gewann zum zweiten Mal den „INEOS SHE Award“ für seine hervorragende Sicherheitsleistung und als gutes Beispiel im Bereich der Prozesssicherheitsmanagements.

    Laut Dr. Hans-Ludwig Niederberger, Chief Operations Officer, ist klare Kommunikation einer der Gründe für den Erfolg des Unternehmens im letzten Jahr. SHE Line Manager haben die wichtige Aufgabe, alle Beschäftigten darüber zu informieren, was erwartet wird.

    „Jeder einzelne Standort hat zudem eigene Ziele für SHE-bezogene Verbesserungen im Laufe des Jahres. Diese werden jeden Monat überprüft“, fügt er hinzu.

    Bei INEOS O&P Europe North wurden im Laufe des Jahres 2013 vier Verletzungen gemeldet.

    „Daraus ergab sich eine Verletzungsrate von 0,12 Verletzungen für jede der 200.000 registrierten Arbeitsstunden“, erklärt er. „Werte zwischen 0,20 und 0,25 werden bereits als erstklassig angesehen.“

    Laut Stephen werden bei INEOS die Standorte mit der besten Leistung betrachtet, um Standorte mit der schlechtesten Leistung hinsichtlich Sicherheitsfragen zu unterstützen.

    „Wir können – und wollen – von den besten Standorten lernen, wie man mit dem Thema Sicherheit umgehen soll, um die Leistung aller Geschäftsbereiche zu verbessern“, erklärt er.

    Bei INEOS in Köln wurde eine Plakatkampagne („Unfälle werfen lange Schatten“) mit sehr deutlicher Bildsprache eingesetzt, um die Beschäftigten aufzufordern, über die möglichen Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken.

    Jürgen Schmitz, Leiter der Abteilung Arbeitsschutz, ist dafür verantwortlich, den nahezu 2.000 eigenen und 1.000 Partnerfirmenbeschäftigten vor Ort die wichtigsten Botschaften zum Thema Sicherheit zu vermitteln. Seiner Meinung nach ist die Kampagne sehr gut aufgenommen wurden, allerdings sei es schwierig, eine Verbindung zwischen der Kampagne und der Verbesserung der Sicherheitsleistung des Standorts herzustellen.

    „Viele Komponenten, die sich auf den Arbeitsschutz beziehen, haben zu dieser Verbesserung beigetragen“, erklärt er.

    Neben der Kampagne nahmen 2013 alle Auszubildenden und Führungskräfte – von der Schichtleitung bis zur Geschäftsführung – an einem verpflichtenden Sicherheitsseminar teil.

    Blickt man auf dieses erfolgreiche Jahr zurück, gibt es laut Stephen einige „herausragende Meilensteine“.

    In der ChlorVinyls-Anlage von INEOS in Schweden gab es seit 30. Dezember 2010 keine einzige Verletzung.

    „Tausend Tage ohne eine meldepflichtige Verletzung zu arbeiten, ist ein Grund für die Anlage, stolz zu sein“, fügt er hinzu.

    Laut Helen Axelsson, die für den Bereich Arbeits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung verantwortlich ist, liegt der Grund für die beeindruckende Leistung der Anlage darin, dass das Verhalten der Beschäftigten über einen Zeitraum von zehn Jahren sehr genau beobachtet wurde.

    „Wir pflegen ein offenes Sicherheitsklima, in dem alle es allen sagen können, sollten sie eine unsichere Arbeitsweise bei anderen beobachten“, erklärt sie. „In den letzten drei bis vier Jahren hat sich bei uns folgendes Motto etabliert: ,Wir haben immer Zeit, sicher zu arbeiten.’ Ich denke, dass alle – eigene und Partnerfirmenbeschäftigte – der Meinung sind, dass dem so ist.“

    Im vergangenen Jahr hat jeder Unternehmensbereich bei INEOS zudem die vom Prozesssicherheitsteam vorgegebenen 20 Sicherheitsprinzipien in einem selbst vorgegebenen, sehr knappen Zeitrahmen umgesetzt. Diese Prinzipien wurden auf Grundlage von Unfällen oder Beinaheunfällen entwickelt.

    „Wir haben die Prinzipien nicht nur umgesetzt, sondern auch jeden Unternehmensbereich unabhängig dazu prüfen lassen“, erläutert Stephen.

    „Das Auditorenteam bestand aus Standort- und Produktionsmanagern anderer Standorte, wodurch der Austausch bewährter Praktiken gefördert werden soll.“

    Er weist jedoch darauf hin, dass sich die Beschäftigten den Kopf nicht unnötig zu Statistiken zerbrechen sollen.

    „Unser Fokus ist simpel“, fügt er an. „Wir machen einen Schritt nach dem anderen und konzentrieren uns darauf, was jede und jeder einzelne dazu beitragen kann, um Unfälle von Beschäftigten an unseren Standorten zu vermeiden. Die guten Ergebnisse stellen sich von selbst ein.“

    Wie bei vielen Dingen kann man sich auch hier noch verbessern.

    „Ich finde es aber sehr frustrierend, dass es immer noch zu Verletzungen kommt, die vermieden werden können, wenn die Menschen nur kurz innehalten und nachdenken würden, bevor sie handeln“, merkt er an.

    Auf Konzernebene will INEOS erreichen, dass jeder Geschäftsbereich seine Sicherheitsleistung um weitere 10 Prozent steigert.

    „Die SHE-Ziele sind zwar eine Herausforderung“, so Stephen. „Aber sie können erreicht werden.“

    10 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    INEOS verfeinert ziele

    Da Europa inzwischen einer der teuersten Standorte für die Herstellung von Chemikalien weltweit geworden ist, benötigen energieintensive Unternehmen wie INEOS kreatives Denken, um im Geschäft zu bleiben. Am französischen Standort in Lavéra sind Änderungen bereits auf dem Weg.

    Marseille ist die älteste und zweitgrößte Stadt Frankreichs. Hier gibt es kilometerlange Sandstrände und sehenswerte Bauwerke.

    Daher würde man nicht damit rechnen, in unmittelbarer Nähe auf eine Rohölraffinerie zu treffen, in der täglich Tausende Tonnen Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl produziert werden. Aber so ist es.

    Die petrochemische Anlage von INEOS in Lavéra und die Erdölraffinerie von Petroineos, die weniger als 50 Kilometer westlich von Marseille liegen, verbrauchen so viel Strom wie die Stadt selbst.

    Und genau darin liegt das Problem.

    „Wir müssen ständig an der Verbesserung unserer Energieeffizienz arbeiten“, erklärt Jean-Noël Large, dessen Aufgabe darin besteht, die Energieeffizienz der 81 Jahre alten Raffinerie zu verbessern. „Dies gehört zu INEOS’ ersten Prioritäten, und das nicht nur in Frankreich. Unsere hohen Energiekosten sind ein Problem für ganz Europa. Im Vergleich zu Amerika und Asien sind unsere Energiekosten unglaublich hoch. Im Vergleich zu petrochemischen Unternehmen ähnlicher Größe und Raffinerien auf anderen Kontinenten sind wir in einer schwierigen Lage, und die Beschäftigten am Standort sind sich dieser Situation sehr wohl bewusst.“

    Jean-Noël arbeitet eng mit den Techniker/innen, mit der Fertigung sowie mit Prozess- und Wartungsingenieur/innen des Standorts, mit Expert/innen von INEOS Technologies und externen Partner/innen zusammen.

    „Das Modellierungsteam von INEOS Technologies kann Simulationen erstellen, wie die Effizienz des Standorts verbessert werden kann“, erklärt er.

    Der 650 Hektar große Standort in Lavéra ist einer der größten petrochemischen Standorte in Europa. Als Jean-Noël 1989 zum Unternehmen kam, war der Standort noch in Besitz von BP. INEOS übernahm ihn vor neun Jahren im Dezember 2005 mit der Übernahme von Innovene von BP für 9 Milliarden US-Dollar.

    „Als der Standort noch zu BP gehörte, waren die Energiekosten wettbewerbsfähig“, erläutert er. „Inzwischen sind die Energiepreise in Europa allerdings immer weiter gestiegen und der Schiefergasboom hat die Energiepreise unserer Konkurrenz in den USA erheblich reduziert. So ist eine enorme Differenz zwischen diesen Märkten entstanden. Energie hat inzwischen oberste Priorität, ebenso wie die Zuverlässigkeit des Standorts.“

    Laut INEOS Group Director Tom Crotty haben die explodierenden Energiekosten in Europa dazu geführt, dass die Herstellung einer Tonne Ethylen für den Geschäftssbereich INEOS Olefins & Polymers in Frankreich doppelt so teuer ist wie in Amerika. „Möchten wir auch in den nächsten Jahren noch wettbewerbsfähig sein, so ist es unerlässlich, unsere Energiekosten zu senken“, sagt Jean-Noël.

    Er widmet sich momentan vielen Projekten. Kleinere Projekte, u. a. ein Dampfbilanztool für die Analyse des Dampfverbrauchs in der gesamten Raffinerie, wurden bereits umgesetzt, andere laufen noch. Bisher konnte durch Investitionen und sorgfältige Überprüfung eine Verminderung von 20 Prozent von Dampfleckagen erreicht werden – weitere folgen.

    In diesem Jahr wird es zudem eine bedeutende Veränderung an einem der Raffinerieöfen geben. Die Anlage für die Rohöldestillation wird derzeit mit einer Mischung aus Flüssigkeit und Gas betrieben, ab Mai soll sie nur noch mit Gas betrieben werden.

    „Derzeit werden bei der Verbrennung von Flüssigbrennstoffen Ablagerungen im Brennofen erzeugt, die seine allgemeine Effizienz beeinträchtigen“, so Jean-Noël.

    Durch die Verbesserung der Effizienz des Blocks wird weniger Brennstoff verbrannt, Geld wird gespart und Emissionen werden gesenkt.

    Petroineos Manufacturing France investiert bis Mitte 2015 in ein 70-Millionen-Euro-Projekt für die Installation zwei neuer und moderner Dampfkessel. Damit verbessert sich die Effizienz der Raffinerie weiter und eine Verminderung der Emissionen wird erreicht.

    Im Jahr 2002 entwichen am Standort 13.000 Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre. Bis 2013 konnte INEOS diese Zahl durch Sanierungen und Investitionen um 70 Prozent pro Jahr vermindern. „Mit den Änderungen, die wir umsetzen, können wir die Emissionen bis 2016 um mehr als 90 Prozent reduzieren“, erklärt Jean-Noël.

    Ihm zufolge haben alle Projekte erheblichen Einfluss auf die Effizienz der Raffinerie und unterstützen den Standort dabei, seine Wettbewerbsfähig wieder zu erhalten. „Wir streben Einsparungen in Höhe von bis zu 25 Millionen Euro pro Jahr an“, fügt er hinzu.

    Jean-Noël freut sich auf die Zukunft Lavéras und seinen Einfluss darauf. „Ich habe die Freiheit, alle Möglichkeiten auszuprobieren, mit denen etwas bewegt werden kann. Das hilft unserer Leistung und der Kostenreduzierung fürs Unternehmen“, erklärt er. „Mein Forschungsbereich deckt alle Bereiche der Raffinerie und sämtliche Quellen möglicher energiebezogener Verbesserungen ab. Ich hoffe, dass mir meine Erfahrung und mein Wissen über den Standort und die Beschäftigten dabei behilflich sein werden, diesen Aktionsplan umzusetzen.“

    8 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Fachleute erkunden optionen

    INEOS’ radikaler Ansatz 2009 wird sich im kommenden Jahr rechnen, wenn die ersten Lieferungen mit kostengünstigem Ethan aus den USA im norwegischen Rafnes eintreffen werden, um die Betriebskosten der INEOS-Gaskracker in Europa zu senken. Doch warum soll man es dabei belassen? Diese Frage stellt sich INEOS jetzt.

    INEOS hasst Verschwendung. Dazu gehört auch die Verschwendung von Chancen, Geschäftsbereiche effizienter zu führen.

    Nach Abschluss bahnbrechender 15-Jahres-Verträge mit zwei US-amerikanischen Unternehmen über den Import von günstigem, aus Schiefer gewonnenem Ethangas aus den USA nach Europa, mit dem die Betriebskosten der europäischen Anlagen gesenkt werden sollen, blickt INEOS nun Richtung Großbritannien.

    Ein neues, von Gary Haywood geleitetes Team wägt gerade die Vor- und Nachteile der Schiefergasgewinnung und -erzeugung in Großbritannien ab, da dieses Land zu den wenigen Ländern in der EU gehört, das die Bedeutung des hydraulischen Aufbrechens (auch bekannt als „Fracking“) erkannt hat. Dabei können Gas und Flüssigkeiten aus Schieferformationen extrahiert werden.

    Gary zufolge war die Unterstützung der Schiefergaserkundung durch die britische Regierung ein wichtiger Faktor für die Entscheidung seitens INEOS, in ein eigenes Projektteam zu investieren, das im Februar gegründet wurde.

    „Ohne Unterstützung der Regierung wäre die Entwicklung der Schiefergasgewinnung praktisch unmöglich“, erklärt er.

    Die britische Regierung hat inzwischen eine Behörde für unkonventionelle Gas- und Ölförderung eingesetzt (Office of Unconventional Gas and Oil), über welche die sichere, verantwortungsvolle und umweltverträgliche Gewinnung der Schiefergas- und Erdölressourcen in Großbritannien gefördert werden soll. Weiterhin wurden Steuererleichterungen angekündigt, um Investitionen zu erleichtern.

    „Die Regierung hat erkannt, dass Schiefergas Großbritannien potenziell eine größere Energieversorgungssicherheit, Wachstum und Arbeitsplätze bieten und zudem die chemische und energieintensiven Fertigungsindustrien in Großbritannien weiter auf Erfolgskurs halten kann“, erläutert Gary.

    Bis heute wurden 176 Lizenzen für die Erkundung und Entwicklung der Erdölförderung (Petroleum Exploration and Development Licences, PEDL) für Öl- und Gasvorkommen auf dem britischen Festland vergeben. Im Laufe des Jahres sollen weitere Lizenzen hinzukommen.

    Die Schiefergasrevolution in den USA hat die amerikanische petrochemische Industrie gewandelt.

    Die US-amerikanischen Gaspreise betragen inzwischen ein Drittel bzw. die Hälfte der Preise in Europa (und ein Viertel der Preise in Asien). Dies hat sich auch auf die Rohstoffe für Kracker positiv ausgewirkt. Dennis Seith, CEO von Olefins & Polymers (USA), erklärt, dass die Auswirkungen der verminderten Energiekosten für die amerikanische Industrie geradezu phänomenal waren.

    Man geht davon aus, dass die US-amerikanischen Chemieunternehmen bis 2020 mehr als 70 Milliarden Dollar in neue Fertigungsanlagen investieren werden. Die Kostenvorteile haben diese Entwicklung beschleunigt. Die Faktoren, welche die Gaspreise in Großbritannien beeinflussen, sind komplex und unterscheiden sich deutlich von den Faktoren in den USA. Es ist unwahrscheinlich, dass die Auswirkung einer hohen Schiefergaserzeugung auf die Gaspreisentwicklung genau der Situation in den USA entsprechen wird. Es bestehen jedoch keine Zweifel, dass die Entwicklung dieser nationalen Ressource die Wettbewerbsfähigkeit des britischen Gasmarktes fördern und die Energieversorgungssicherheit, die Zahlungsbilanz und die Zahl der Arbeitsplätze verbessern wird.

    Im Januar forderte der britische Premierminister David Cameron, bestätigt durch die Entwicklung in den USA, die Europäische Union auf, die Schiefergaserkundung nicht mit voreiligen regulatorischen Bürden zu belasten, da Investoren sich sonst woanders umsehen würden.

    „Es wird weiterhin eine umfangreiche Öl- und Gasproduktion geben, aber Europa wird trocken sein“, warnte er das Weltwirtschaftsforum.

    Er forderte die EU auf, stattdessen die Chance zu nutzen.

    „Ich verstehe die Bedenken vieler Bürgerinnen und Bürger“, fügte er hinzu. „Wir brauchen die richtigen Verordnungen. Die Regierungen müssen den Menschen versichern, dass die Entwicklung nur dann vorangetrieben wird, wenn Gefahren für die Umwelt ausgeschlossen werden können. Wenn die Förderung richtig angegangen wird, entstehen durch Schiefergas sogar weniger Emissionen als durch importiertes Erdgas.“

    Garys Team hat die Arbeit bereits aufgenommen.

    Man geht davon aus, dass es in Großbritannien riesige und ungenutzte Vorkommen an Schiefergas gibt. Die Frage ist nur, ob dieses Gas auch wirtschaftlich extrahiert werden kann. Ein Teil der Aufgaben des INEOS-Teams besteht darin, die Geologie Großbritanniens zu erforschen und die vielversprechendsten Gebiete für eine wirtschaftliche Förderung zu ermitteln. Eine wirtschaftliche Produktion von Schiefergas erfordert auch die richtigen Oberflächenbedingungen, die Verfügbarkeit des Gebiets und die erforderliche Infrastruktur.

    Das Team arbeitete auch mit anderen Chemieunternehmen, energieintensiven Abnehmern und Produktionsunternehmen für die Schiefergasförderung zusammen, um herauszufinden, wie der skeptischen Öffentlichkeit am besten vermittelt werden kann, dass Schiefergas in einer sicheren und umweltverträglichen Art und Weise abgebaut werden kann.

    „Das Umfeld ist momentan schwierig“, so Gary. „Die Menschen machen sich Sorgen. Wir müssen sie aufklären und ihnen die Furcht nehmen. Es wird gelegentlich sehr emotional argumentiert und nicht mit soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen oder auf Wissen beruhenden Fakten.“

    INEOS hat bereits eine Strategie entwickelt, wie man die Öffentlichkeit vom realen Bedürfnis der Schiefergasförderung überzeugen kann. Sie soll in Debatten im Parlament, in den Medien und über INCH zum Tragen kommen. Weiterhin sollen unseren eigenen Beschäftigten die Vorteile vermittelt werden, in der Hoffnung, dass sie auch zu einer Verbreitung der Fakten beitragen.

    „Wir müssen unbedingt klarmachen, dass die chemische und die energieintensiven Industrien in Großbritannien weiter wettbewerbsfähig bleiben müssen oder sie sonst in eine ziemlich trostlose Zukunft blicken“, warnt Gary. „Europa wird momentan mit wachsender Konkurrenz aus den USA und dem Nahen Osten konfrontiert, wo Energie- und Rohstoffpreise sehr niedrig sind. Wir müssen erklären, dass die Entwicklung unserer Schiefergasressourcen eine Möglichkeit ist, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.“

    INEOS kann Schiefergas als Rohstoff oder Energiequelle für die eigenen Ethylenkracker verwenden, besitzt aber auch Gelände, Pipelines und Lagermöglichkeiten in einigen Schlüsselgebieten, die in Großbritannien erkundet werden sollen.

    „All dies, verbunden mit der hervorragenden Produktionsexpertise von INEOS, der strengen Einhaltung von Sicherheitsvorgaben und den guten Beziehungen zu den Gemeinden, in denen wir tätig sind, bedeutet, dass INEOS etwas Einmaliges in diese neue Branche einbringen kann“, erklärt Gary. „INEOS kann sich schließlich dazu entscheiden, selbst nach Schiefergas zu bohren.“

    INEOS hat umfangreiche externe Erfahrungen in dieses Team gebracht, die bei der Bewertung dieser aufregenden Chance helfen sollen. Tom Pickering hat mehr als zehn Jahre Erfahrungen in der Schiefergaserkundung und -produktion in Europa. Von allen Bewerbern hat er sich zudem um die meisten britischen Festlandlizenzen bemüht und diese auch erhalten. Gareth Beamish verfügt über 30 Jahre Erfahrungen als Geowissenschaftler bei großen Unternehmen wie Exxon Mobil und der BG Group. Über fünf Jahre konnte er weltweit Erfahrungen in der globalen Schiefergaserkundung sammeln.

    „Wir wollen herausfinden, was für uns Sinn macht“, so Gary. „Wir sind auf jeden Fall große Unterstützer der Schiefergasproduktion. Ob wir nun lediglich als Befürworter auftreten oder direkt in die Erkundung und Produktion eingebunden werden oder uns für eine Art Kompromissmodell entscheiden, hängt davon ab, wie die Bewertung der Vorteile und Risiken unserer Möglichkeiten verläuft. Letztendlich hängt es auch davon ab, wie INEOS Capital diese Vorteile und Risiken bewertet und wie sie die Ressourcen des Unternehmens einsetzen möchten.“

    Sollte es in Großbritannien tatsächlich gelingen, die riesigen Schiefergasressourcen zu nutzen, könnte dies, so Gary, einen Dominoeffekt für ganz Europa hervorrufen.

    „Wir können natürlich nicht sicher sein, aber wir glauben fest daran, dass die positive Entwicklung in einem europäischen Land Einfluss auf den Rest Europas nehmen wird“, fügt er hinzu „Die Menschen suchen nach sicheren, wettbewerbsfähigen und umweltverträglichen Energieoptionen und wir glauben daran, dass wir, sobald alle Tatsachen zur Schiefergasproduktion bekannt sind, mit ihrer Unterstützung rechnen können.“

    10 minuten lesezeit Ausgabe 6
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    Arbeitskampf in Grangemouth

    Der Standort Grangemouth mit dem Refining-Joint-Venture Petroineos gehört zu den drei größten INEOS-Standorten. Er wurde vor mehr als 50 Jahren zur Verarbeitung von Erdöl und Erdgas aus der Nordsee errichtet.

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    GRANGEMOUTH DISPUTE

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    Seit der Krise 2008 war die Leistungskraft des Standortes gesunken, und um über die Runden zu kommen, war er seither jedes Jahr finanziell auf andere Geschäftsbereiche der INEOS-Gruppe angewiesen. Insgesamt mussten in diesem Zeitraum von der Gruppe 600 Millionen GBP (715 Millionen Euro) aufgewendet werden.

    Zum Komplex gehören zwei Unternehmensbereiche, die beide ihre Probleme haben. Seit Ausbruch der Krise litt der Raffineriesektor in Europa unter dem schlechten Geschäftsumfeld und niedrigen Gewinnspannen. Er litt zudem unter geringer Zuverlässigkeit und hohen Kosten.

    Im Zentrum des zweiten Geschäftsbereichs befindet sich Chemicals mit dem KG-Kracker, der Nordseegas in Olefine umwandelt. Diese Gasvorkommen haben in den letzten Jahren rapide abgenommen, weshalb wir nur zu 50 Prozent ausgelastet sind. Hinzu kommt die viel zu hohe Kostenbasis.

    Grangemouth (Chemicals und Refining) konnte seine hohen Fixkosten nicht senken, was eine anhaltende Belastung für das Unternehmen darstellte, da die am Standort ansässige britische Gewerkschaft Unite keine Gesprächsbereitschaft über den Ernst der Lage signalisierte.

    Die Pensionsregelungen sind ein Paradebeispiel für die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit. Die typische Rente entspricht in Grangemouth in vielen Fällen 65 Prozent des Gehalts. Das ist einfach nicht bezahlbar. Löhne und Gehälter sind doppelt so hoch wie im britischen Durchschnitt. Alle Versuche, über diese unhaltbare Situation zu sprechen, waren erfolglos und wurden mit Streikdrohungen beantwortet. Unite drohte 2013 dreimal mit Streik: im Februar, Juli sowie im October. Durch Streikmaßnahmen im Jahr 2008 entstanden dem Unternehmen Kosten von 120 Millionen GBP und verhinderten in Grangemouth dringend notwendige Infrastrukturinvestitionen.

    Nach einem „Sommer der Unzufriedenheit“ mit dem Gewerkschaftsvertreter Stevie Deans, der bedauerlicherweise INEOS-Einrichtungen und Informationen missbraucht hatte und immer höheren Verlusten, beschlossen wir, dass der Standort Grangemouth entweder einlenken oder geschlossen werden müsste.

    Das einzige positive Zukunftsszenario für Chemicals bestand in der Ergänzung schwindender Erdgasreserven in der Nordsee durch Schiefergas aus den USA, das reichlich und günstig zu haben ist. Zum Transport umfangreicher Gasmengen sind jedoch Investitionen und Infrastruktur nötig. Für den Umgang mit Flüssiggasen bei Temperaturen von -100°C braucht man Spezialschiffe und große Import- und Exportterminals. Die für den Import und die Verarbeitung von US-Schiefergas in Grangemouth erforderliche Gesamtinvestitionssumme beträgt etwa 300 Millionen GBP, wozu allein 150 Millionen GBP zum Bau des Importterminals vor Ort benötigt werden.

    Vor dem Sommer hatte INEOS Capital gegenüber dem Management Bereitschaft gezeigt, dieses „Transformationsprojekt“ für Grangemouth zu finanzieren, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Kosten einschließlich der unerschwinglichen Rentenregelungen und Gesamtlohnkosten für das Personal auf 100.000 GBP pro Jahr (120.000 EUR bzw. 160.000 USD) gesenkt werden.

    Das Management erstellte einen „Überlebensplan“ für Grangemouth, der u. a. vorsah, die aktuellen Rentenregelungen abzuschaffen und durch ein branchenführendes Altersversorgungssystem, einen dreijährigen Lohnstopp und Änderungen bei Kündigungsbedingungen und Arbeitsflexibilität zu ersetzen. Als Gegenleistung erklärte sich INEOS dazu bereit, 300 Millionen GBP in den Import von US-Erdgas zu investieren.

    Die Gewerkschaft Unite zeigte weiterhin keine Gesprächsbereitschaft zum „Überlebensplan“, was unvermeidlich weitere Verluste nach sich zog und ferner bedeutet hätte, dass andere Geschäftsbereiche der INEOS-Gruppe Grangemouth weiter unterstützen müssten.

    Die Beschäftigten wurden zur Abstimmung über den Überlebensplan gebeten, doch war das Ergebnis bedauerlicherweise gespalten.

    Diesem enttäuschenden Wahlausgang folgten zahlreiche interne Besprechungen, nach denen wir keine andere Möglichkeit hatten, als die Schließung des Bereichs Chemicals anzukündigen, um weitere Verluste abzuwenden.

    In letzter Minute lenkte die Gewerkschaft ein und stimmte den erforderlichen Reformen zu, um die Finanzierung von 300 Millionen GBP zu sichern.

    Rückblickend war das Ergebnis für den Standort sehr positiv. Damit ist sein Fortbestand erst einmal gesichert und Grangemouth kann in eine gute und nachhaltig angelegte Zukunft blicken.

    Allerdings ist es sehr schade, wie der ganze Prozess abgelaufen ist. Bei Beschäftigten und deren Angehörigen wurden Ängste geschürt und von Firmengelder in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro vergeudet.

    Das war nicht notwendig und verschwenderisch. In Grangemouth muss eine konstruktive Form des Dialogs zwischen Beschäftigten und dem Management gefunden werden, wie dies in nahezu allen unserer Standorte der Fall ist, unabhängig davon, ob sie gewerkschaftlich organisiert sind oder nicht. In den letzten Jahren gab es zwei Streiks, die 200 Millionen Euro kosteten, Jahre aggressiver Auseinandersetzungen mit Gewerkschaften, viele Streikdrohungen und schwere Verluste. Die Welt ist im Wandel, Unternehmensglück dreht und wendet sich. Manchmal ist Wandel unausweichlich und zu Gesprächen darüber bedarf es eines wirksamen Forums.

    Für die Zukunft fordere ich die Beschäftigten von Grangemouth auf sich zu überlegen, wie sie effizient und konstruktiv vertreten werden wollen und zu bedenken, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber von einer erfolgreichen Zukunft für Grangemouth profitieren.

    JIM RATCLIFFE

    7 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Grangemouth

    Im Herbst nahm der Arbeitskampf am Raffineriestandort Grangemouth eine neue Wendung.

    Als bekannt wurde, dass der Petrochemieanlage im schottischen Falkirk nach einer mit der Gewerkschaft Unite geschlossenen Vereinbarung doch keine Schließung drohte, kam es zum Vorwurf einer Mobbing- und Einschüchterungskampagne, die an die Militanz britischer Gewerkschaften in den Siebzigern und Achtzigern erinnerte.

    Nach Aussage eines leitenden Managers von INEOS, dem Betreiberunternehmen von Grangemouth, soll ihm die Gewerkschaft Unite einen Mob von Demonstranten vor die Haustür geschickt haben, weshalb er um die Sicherheit seiner Frau und seiner beiden kleinen Kinder fürchtete.

    Die Tochter eines anderen Direktors, die in der Hunderte Kilometer von Grangemouth entfernten englischen Grafschaft Hampshire lebt, sagte zwischenzeitlich aus, sie habe ein Plakat erhalten, auf dem ihr Vater steckbrieflich gesucht wurde.

    David Cameron bezeichnete diese Anschuldigungen als „ausgesprochen schockierend“ und verlangte von der Labour-Partei, den Behauptungen über die Gewerkschaft nachzugehen, da diese der größte Geldgeber der Partei ist. 

    Laut Unite-Generalsekretär Len McCluskey sei diese Taktik „rechtmäßig und legitim“ er fügte hinzu: „Wenn ein Unternehmenschef unserer Meinung nach Beschäftigte, deren Familien und Gemeinden unfair attackiert, dann denken wir, dass die Idee, gesichtslose Direktoren können sich in grüne Vororte zurückziehen und mit diesem Verhalten ungestraft davon kommen, falsch ist.“ 

    Hier spricht INEOS-CEO Jim Ratcliffe nun darüber, wie er der Gewerkschaft gegenübertrat und was die britische Industrie von einem aufstrebenden Deutschland lernen kann.

    INEOS-CEO Jim Ratcliffe über den arbeitskampf in Grangemouth und militante gewerkschaften

    Gegen Ende 2005 erwarb INEOS Innovene, den Petrochemieteil von BP, zu einem Preis von 9 Milliarden USD. Damit vervierfachte sich die Größe von INEOS von einem Tag auf den anderen. Einige der größten Industriestandorte weltweit gehörten nun zum Unternehmen, darunter Köln in Deutschland.

    Drei Monate später besichtigte ich den Kölner Standort, der ungefähr so groß wie Grangemouth, aber viel profitabler ist. Dabei traf ich den Betriebsratsvorsitzenden. Er heißt Siggi, ist etwa 1,95m groß und hat den Ruf, die Belegschaft energisch, aber fair zu vertreten.

    Nach einem fünfzehnminütigen Kennenlerngespräch sagte er: „Jim, ich mag Ihr Bonussystem nicht.“ Verblüfft fragte ich ihn: „Aber warum denn, Siggi? Unser Bonussystem ist doch sehr großzügig.“ Er antwortete: „Ich fände es besser, wenn Sie das Geld für den Standort, für Investitionen, Wartungsmaßnahmen und Anstriche verwenden, damit wir sicher sein können, dass es noch Arbeit für die Kinder und Enkelkinder unserer Beschäftigten gibt.“ 

    An diesem Standort gab es noch nie einen Streik, nicht einmal andeutungsweise. Die Gewerkschaft, die Beschäftigten und INEOS verfolgen ein gemeinsames Ziel, nämlich eine auf lange Sicht erfolgreiche Zukunft. Die Beschäftigten haben hochqualifizierte Jobs, INEOS erwirtschaftet hohe Renditen und investiert in den Standort. 

    Leider sind Chemieanlagen in Deutschland ausnahmslos in einem besseren Zustand und arbeiten effizienter als vergleichbare in Großbritannien. Bedauerlicherweise muss man auch zugeben, dass die Chemieindustrie in Deutschland besser ist als in Großbritannien, wo eine Reihe von Schließungen im Nordosten und Nordwesten vorgenommen wurde. 

    Im Petrochemiewerk Grangemouth in Falkirk fehlte der konstruktive Dialog, den wir in Köln fanden.

    In großen Firmen, in denen die Kommunikation mit 1.000 Beschäftigten schwierig ist, können Gewerkschaften eine wichtige Rolle spielen. Sie können mit dem Management Jahresprämien aushandeln, Beschwerdefälle bearbeiten sowie bei komplizierten Veränderungen im Arbeits- oder Pensionsrecht aufklären und beraten. Meiner Meinung nach müssen sie jedoch verstehen, dass ein Unternehmen rentabel arbeiten muss, um überleben zu können, dass die Welt sich stetig wandelt, sodass Unternehmen sich anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und schließlich, dass ihre Funktion darin besteht, die langfristige Beschäftigung ihrer Mitglieder zu sichern.   

    In diesem Jahr drohte Unite dreimal mit Streik am Standort Grangemouth: im Februar, Juli und Oktober. Im Februar forderte die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 3,9 Prozent; ein Niveau, das sich das Unternehmen einfach nicht leisten konnte. Uns blieb keine andere Wahl als einzulenken, da der Standort nicht auf einen Streik vorbereitet war und davon einfach zu großen Schaden genommen hätte. Unite-Generalsekretär Len McCluskey rief Ende Juli persönlich im Werk an und verlangte die Wiedereinstellung von Stevie Deans, der beurlaubt worden war, da Tausende interner E-Mails der Labour-Partei in unserem Computersystem gefunden worden waren. „Ansonsten,“ so drohte McLuskey, würde er „Grangemouth zum Stillstand bringen“. Wiederum hätte ein Streik damals zu viel Schaden angerichtet. Schließlich brachte im Oktober ein Tropfen das Fass zum Überlaufen. Unite erklärte, wegen der Ermittlungen gegen Stevie Deans in Streik zu treten. Die mangelnde Gesprächsbereitschaft hinsichtlich der Zukunftsaussichten des Standorts war allerdings kritisch und viel zerstörerischer.

    Ohne Änderungen hätte Grangemouth nicht überlebt. Dem Unternehmen war es nicht gelungen, sich an ein verändertes Umfeld anzupassen und sowohl effizienter als auch wettbewerbsfähiger zu sein, weil die Gewerkschaft den Standort fest im Griff hatte. Auf jeden Beschäftigten am Standort Falkirk entfallen pro Jahr beinahe 100.000 GBP an Kosten bei einem Gehalt von 55.000 GBP. Hinzu kommen Rentenbeiträge in Höhe von 35.000 GBP, zuzüglich Boni und Sozialversicherungsbeiträge. Aufwendungen in dieser Höhe sind auf Dauer in unserer Branche einfach nicht haltbar.

    Es passt nicht, dass die Gewerkschaften in Großbritannien uns als Feind sehen. Wir sind das nicht. Es ist weder notwendig noch passend, Zwietracht zu säen und die Beschäftigten schlecht zu vertreten oder ständig mit Arbeitskampfmaßnahmen zu drohen. Es ist nicht angebracht, in Schreiben von „Brüdern und Schwestern“ (so lautet die Anrede in Gewerkschaftsmitteilungen an ihre Mitglieder am Standort), Skeptiker oder jeden, der es wagt, sich gegen die Gewerkschaft zu stellen, als Streikbrecher zu bezeichnen. Das ist ein typisches Mobbingmerkmal. Es ist nicht nur fehl am Platz, sondern wirkt auch einschüchternd, um Beschäftigte zu unterdrücken, eine andere Meinung zu haben. Diese Einstellung stimmt heute nicht mehr mit den gesellschaftlichen Werten überein, in denen Meinungsfreiheit geschätzt wird. 

    Während des Arbeitskampfes verschickte eine Mitarbeiterin der Buchhaltung, die angesichts des Paukenschlages von Seiten der Gewerkschaft besorgt war,  eine E-Mail an den gesamten Standort. Darin schrieb sie, dass sie um ihren Arbeitsplatz fürchtete und bestätigte, dass sich das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten befand (sie erstellte jeden Monat die Abrechnungen). Daraufhin erhielt sie unverschämte anonyme Anrufe, bei denen die Anrufer einfach den Hörer auflegten.

    Bei INEOS wurde dieser kleine Zwischenfall heiß diskutiert. Viele von uns waren bestürzt, dass eine Mitarbeiterin unserer Firma, eine Mutter von drei Kindern, ihre Meinung und Bedenken nicht offen äußern durfte. Das führte auch letztendlich dazu, dass wir uns entschlossen, nur eine Lösung für den Standort zu akzeptieren, die Veränderungen in vielen Bereichen, vor allem jedoch hinsichtlich der Einstellung der Beschäftigten und der Arbeitsprozesse bringen würde.

    Die Probleme mit der Gewerkschaft am Standort Grangemouth reichen bis in die siebziger Jahre zurück. Es ist erst drei Wochen her, dass ich mit einigen Freunden mit dem Mountainbike auf felsigen Gebirgspfaden in den italienischen Hochalpen unterwegs war. Einer der Teilnehmer war Tony Loftus, Operations Director beim Vorgängerunternehmen von INEOS, Inspec. In einem Gespräch über die Probleme in Grangemouth erzählte er, dass seine erste Anstellung nach dem Abschluss seines Chemiediploms an der Universität Manchester Anfang der siebziger Jahre eine Traineestelle in Grangemouth gewesen sei. Ganz spontan meinte er: „Als ich in Grangemouth war, gab es keine Probleme, keine Streiks und das Management arbeitete nach Vorschrift.“ Seitdem hat sich wenig verändert und heute müht sich der Standort im Vergleich zu den deutschen Pendants richtig ab.

    Obwohl Gewerkschaften damals keine Rolle in unserem Familienleben spielten, wuchs ich in meinen jungen Jahren in einem Arbeiterviertel auf. Bis zu meinem zehnten Lebensjahr wohnten wir in Failsworth, einem nördlichen Vorort von Manchester, in der Nähe von Oldham. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich von meinem Fenster aus mehr als 100 Fabrikschlote zählen konnte – so habe ich wahrscheinlich zählen gelernt. Wir wohnten damals in einer kleinen Sackgasse, die Boston Close hieß, in einer sehr angenehmen Sozialwohnung. Es gibt sie heute noch. Ich kann mich daran erinnern, wie mein Vater mir erzählte, dass er als Kind auf jeden Baum in Miles Platting gestiegen war, einem Nachbarvorort, in dem er aufgewachsen war. Erst als Teenager wurde mir klar, dass es keine Bäume in Miles Platting gab. Zwischen diesem Ort und den grünen Vororten der Grafschaften im Londoner Süden liegen Welten.

    Diese Gemeinden in Lancashire waren Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Arbeiter wanderten damals vom Land in die Stadt ab, suchten dort Beschäftigung und wollten ihr Glück in der industriellen Revolution machen, die mitten in Lancashire begann. Großbritannien erfand das Produktionskonzept. In meinem Familienstammbaum gibt es einige Vorfahren, die von den Feldern von Derbyshire nach Manchester gewandert sind. Alle unterschrieben damals mit einem Kreuzchen. 

    Wie viele meiner Landsleute habe ich eine Affinität zur Industrie. Ich bin ein starker Befürworter, dass in einem großen Wirtschaftsraum wie Großbritannien auch tatsächlich Produkte hergestellt werden. Das heißt nicht, dass ich etwas gegen Dienstleistungen hätte, das habe ich nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass eine starke, ausgeglichene Wirtschaft einen robusten Industriesektor braucht. Wir geben einen Großteil unseres Einkommens für Waren aus, sei es für Waschmaschinen oder Handtaschen (weiß der Himmel, warum so viele gebraucht werden) und es ist einfach logisch, dass es besser ist, einige dieser Waren selbst herzustellen, als sie zu importieren.

    In den vergangenen 20 Jahren litt Großbritannien unter dem Niedergang seiner Industrieanlagen. Eine typische Wirtschaft ist in drei Sektoren geteilt: Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen. Normalerweise ist die Landwirtschaft relativ klein und macht weniger als 10 Prozent aus; Dienstleistungen bilden normalerweise den größten Sektor; und auf die Industrie entfallen etwa 20 Prozent, wie in Deutschland.

    Vor 20 Jahren lag Großbritannien nur knapp hinter Deutschland, etwa zwei bis drei Prozent. Inzwischen ist der Industriesektor in Großbritannien nur noch halb so groß wie in Deutschland.

    Man kann sich natürlich die Frage stellten, warum es zu diesem Niedergang kam, und ist das überhaupt wichtig? Natürlich ist das wichtig! Eine Wirtschaft, die zu stark von Dienstleistungen abhängt, ist anfällig. Deutschland erholte sich viel schneller und besser von der Rezession 2008/2009 als Großbritannien. Ausschlaggebend hier ist auch die geografische Trennung. Die Industrie ist vor allem in Mittel- und Nordengland beheimatet und die Gemeinden dort litten unter der hohen Arbeitslosigkeit. London ist dienstleistungsorientiert, und sehr erfolgreich. Aber dieser Sektor ist nicht allein tonangebend. 

    Die britische Regierung sitzt in einer Dienstleistungsumgebung, also London, und denkt, die Zukunft liege allein in der Londoner City und ihrer Liebesaffäre mit dem Finanzsektor. Wir sollten uns Deutschland als Vorbild nehmen. Dort hält man an einer erfolgreichen Industrie fest und hat erkannt, wie wichtig sie für eine ausgeglichene Volkswirtschaft ist.

    Meiner Ansicht nach geht der schnelle Niedergang der britischen Industrie darauf zurück, dass die Regierungen in der Vergangenheit ihre Wichtigkeit einfach nicht erkannt haben. 

    Großbritannien bietet keine umwerfenden Verkaufsargumente, die Industrien anziehen. Zwar besitzt INEOS einige Standorte in Großbritannien, aber sie sind nicht so rentabel wie unsere Standorte in Deutschland, Belgien und insbesondere in den USA. In Großbritannien sind die Energiekosten hoch, die Arbeitskräfte nicht so gut qualifiziert wie in anderen Ländern, die Rentenbeiträge hoch und die Gewerkschaften können einem das Leben schwer machen. Historisch gesehen hat sich die Regierung in Großbritannien nie wirklich auf die Industrie eingestellt. In den USA hingegen gibt es hervorragend ausgebildete Arbeitskräfte, die meisten unserer Standorte sind nicht gewerkschaftlich organisiert, die Energiekosten betragen nur einen Bruchteil derer in Großbritannien und es bietet sich ein enormer Absatzmarkt. Deutschland kann einfach gut produzieren – wie wir es einmal konnten.

    Es gibt keinen Grund, weshalb die Industrie in Großbritannien nicht wieder aufleben sollte. Die derzeitige Regierung erkennt immer mehr ihre Bedeutung für eine robuste Wirtschaft. Wir sollten nie vergessen, dass Großbritannien die industrielle Produktion schließlich erfunden hat. 

    Kommen wir wieder zu unserem Hauptthema zurück – zu den Gewerkschaften und den Schlagzeilen, welche die Frage stellten: „Gewerkschaften, gut oder böse?” Ich behaupte immer noch, dass ein Verhalten der Gewerkschaften im Stil der Siebziger in den Abgrund führt. Hingegen ist Siggi, der Betriebsratsvorsitzende in Deutschland, im 21. Jahrhundert angekommen. Er stellt die Dinge in Frage, er testet, er rüttelt den Baum und verhandelt hart, aber er überredet INEOS immer wieder dazu, zu investieren. Eine gute Gewerkschaft ist gut für Arbeitgeber – und für Arbeitnehmer.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Schwere zeiten

    Chemie macht unser Leben einfach. Doch kann die europäische Chemieindustrie, die 500 Milliarden Euro zur EU-Gesamtwirtschaft leistet, die Politik überzeugen, ihre Belange ernst zu nehmen, um weltweit weiterhin konkurrenzfähig bleiben zu können? Die Zukunft wird es zeigen. Aber die Zeit läuft uns davon, wie Tom Crotty von INEOS erläutert.

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    CHALLENGING TIMES

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    Europas Stellung in der Welt ist bedroht. Seine petrochemische Industrie, die unmittelbar 500 Milliarden zur EU-Wirtschaft beiträgt, muss sich heute großen internen und externen Herausforderungen stellen.

    „Nichts davon dürfte lebensbedrohlich sein, wenn die Europäische Union rechtzeitig einlenkt“, so Tom Crotty, INEOS Group Director.

    „Europa hat die Wahl“, meint er, „zwischen der Spirale des Niedergangs oder einer positiven Spirale des Aufschwungs.“

    Egal wie die Entscheidung aussieht, sie wird von zwei Dingen bestimmt: die EU-Umweltauflagen zur weltweiten Reduzierung der CO2-Emissionen sowie davon, ob eigene Ressourcen genutzt werden, um die explodierenden Energiekosten zu senken.

    „Das sind die beiden größten Probleme der Europäischen Union“, so Tom.

    Europa gehört heutzutage zu den teuersten Standorten zur Herstellung von petrochemischen Erzeugnissen. Der Nahe Osten ist nach wie vor noch am günstigsten. Dank der Nutzung des Schiefergases holt Amerika nun auf.

    „Die EU hat das Problem, dass zwei der sie umgebenden großen Handelsmächte Zugang zu viel günstigerer Energie haben“, kommentiert Tom.

    Das sieht man.

    In Frankreich gibt der Geschäftsbereich Olefins & Polymers von INEOS doppelt so viel aus wie in Amerika, um eine Tonne Ethylen zu produzieren.

    „Unser Geschäft in den USA ist am rentabelsten. Das in Europa bringt aufgrund der Größenverhältnisse am wenigsten ein“, sagt er.

    Laut Cefic, der in Brüssel beheimatete Verband, der die europäische Chemiebranche vertritt, wird die Lage in diesem Jahr noch schlimmer, bevor sie sich im nächsten Jahr geringfügig bessert.

    „Cefic prognostiziert ein verhaltenes Wachstum von 1,5 Prozent für das nächste Jahr“, so Tom, ein Cefic-Vorstandsmitglied. „Es ist zwar ein bescheidenes, aber dennoch echtes Wachstum.“

    Dieses Wachstum wird durch die Herstellung qualitativ hochwertiger, innovativer sowie umweltfreundlicher Produkten für solche Märkte angetrieben, auf denen das Beste, nicht unbedingt das Billigste, verlangt wird.

    „Sucht man spezielle technische Kunststoffe, um eine Schlüsselkomponente für einen brandneuen BMW herzustellen, dann wird nicht gefragt, wer am günstigsten ist, sondern: Wer ist am besten? ‘“

    Das schützte – bisher zumindest – die chemische Industrie in Europa.

    „Das ist der Schlüssel zu Europas Zukunft“, meint Tom. „Ohne diesen Schutz würde Europa mit billigen chemischen Produkten überschwemmt. Wir müssen weiterhin Hi-Tech-Produkte herstellen, die von der Konkurrenz nicht einfach kopiert werden können.“

    Eines dieser Produkte wird von INEOS hergestellt. Dort hat man sich auf die Herstellung von Polymeren spezialisiert, die in Frankreich für die Produktion von Milchflaschen verwendet werden. Der Kunststoff muss in der Lage sein, keine Chemikalien in die Milch übergehen zu lassen.

    „So etwas kann eine Großanlage in Nahost nicht einfach kopieren oder würde dies auch gar nicht wollen, denn die meisten dieser Anlagen sind zu groß dafür“, so Tom.

    Es gibt aber keinen Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

    Cefic drängt derzeit die Europäische Kommission dazu, nicht isoliert vom Rest der Welt weitere Umweltauflagen einzuführen.

    Der Verband warnt davor, sollte die EU ihre Umweltziele für 2050 weiterverfolgen und damit die Energie- und Emissionskosten in die Höhe treiben, so schade dies der Wettbewerbsfähigkeit und führe dazu, dass CO2-Emissionen in Drittländer verlagert werden und weniger in der Europäischen Union investiert wird.

    „Die EU muss ihre Umweltpolitik überdenken. Weitere Auflagen führen zu Preiserhöhungen und haben einen enormen Einfluss“, so Tom.

    Cefic teilt das Ziel der Europäischen Kommission, CO2-Emissionen zu reduzieren. Er hat allerdings eine andere Vorstellung davon, wie dies erreicht wird.

    „Wenn Umweltauflagen losgelöst vom Rest der Welt gemacht werden, führt das dazu, dass in Europa die chemische Industrie die Produktion einstellen muss, weil sie schlichtweg zu teuer sein wird“, sagt er.

    „Damit können wir den Planeten nicht vor Kohlenstoffemissionen retten, weil dieselben Produkte immer noch von 350 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa verwenden werden. Diese würden dann einfach aus Ländern wie China importiert, was zusätzliche Emissionen durch Produktion und Transport bedeutet. Die Kohlenstoffemissionen steigen, es kommt in der EU zum Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand. Umwelttechnisch und wirtschaftlich ist es sinnvoller, die Industrie in Europa zu ermutigen, das Richtige zu tun und ihr technisches Know-how einzusetzen, um grünere Produkte herzustellen“, fügt er hinzu.

    Tom erklärt, dass momentan bei einer Tonne in China gefertigten PVCs, das mit Energie aus Kohlekraftwerken produziert wird, sieben Mal so viel CO2 ausgestoßen wird wie bei einer in der EU gefertigten Tonne PVC. Da sind die Kohlenstoffemissionen beim Transport noch nicht eingerechnet.

    „Es mag ein extremes Beispiel ein“, sagt er, „aber es stimmt.

    Daher lautet die Frage: Hört die EU zu?“

    „Die Generaldirektion Energie und die Generaldirektion Unternehmen der Europäischen Kommission schon“, sagt Tom. Doch bei der Generaldirektion Umwelt, die die Auflagen durchsetzt, ist er sich nicht so sicher.

    „Ihre Botschaft lautet, dass die EU weltweit mit gutem Beispiel vorangehen muss“, so Tom weiter. „Aber in Wirklichkeit folgt der Rest der Welt diesem Beispiel nicht. Europa läuft voraus und die Amerikaner sagen: ‚Abwarten. Wir machen unsere Industrie oder unsere Wirtschaft nicht kaputt.‘“

    Tom meint, dass CO2-Abgaben nur dann funktionieren, wenn sie weltweit eingeführt werden.

    „Es stimmt, die beste Methode, Unternehmen zu einer Veränderung zu bewegen, ist, ihre gegenwärtigen Produkte viel zu teuer zu machen, und genau das macht die CO2-Abgabe“, sagt Tom dazu. „Aber dann müssen es alle tun. Wenn nur in der EU eine CO2-Abgabe eingeführt wird, dann wird keiner mehr in Europa produzieren. Dann wird in China, Nahost oder Amerika gefertigt.“

    Laut Cefic braucht man schon 9 Prozent Wachstum, allein um die Produktion in Europa wieder auf das Vorkrisenniveau vor 2008/2009 zu bringen, als einer der Hauptkonkurrenten von INEOS Insolvenz anmelden musste.

    „Wir haben uns von der Krise erholt, weil wir weniger von der Automobil- und Baubranche abhingen als unsere Konkurrenten“, erklärt Tom. „Es hat wehgetan, aber es hat uns nicht umgebracht.“

    Abgesehen von den drohenden CO2-Abgaben führte es in der Chemieindustrie auch zu Bestürzung, dass die EU nicht bereit ist, Schiefergas zu nutzen und damit die Produktionskosten für Energie für die Industrie und die Verbraucher im Allgemeinen zu senken.

    „Man kann versuchen, die eigenen Kosten zu drücken, aber nur bis zu dem Grad, an dem man es mit der Energiepolitik zu tun hat“, kommentiert Tom.

    „Ich weiß, ich wiederhole mich, aber das ist ein wirklich großes Problem für uns.“

    Der INEOS ChlorVinyls-Standort in Runcorn in Nordengland verbraucht momentan so viel Energie wie die benachbarte Stadt Liverpool.

    Laut Cefic wird die europäische Chemiebranche mit 1,2 Millionen Arbeitsplätzen im nächsten Jahr wieder hartem Wettbewerb ausgesetzt sein wird, da sie versuchen muss, sich gegenüber den amerikanischen Herstellern durchzusetzen, die aufgrund der Schiefergasförderung günstige Energie und Rohstoffe nutzen können.

    Bis jetzt stellt Großbritannien die größte Hoffnung der EU auf günstigere Energie dar.

    „Es bringt nichts, irgendwo anders in Europa zu suchen, weil der Widerstand zu groß ist“, sagt Tom.

    Trotz Protesten in Großbritannien – wie beispielsweise in Balcombe in der Grafschaft West Sussex im vergangenen Juli – unterstützt die britische Regierung die Suche nach Schiefergas und hat versprochen, die Aufsicht über wichtige, komplexe technische Planungsverfahren statt örtlichen Gemeindevertretern, dem Ministerium für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft (Department for Environment, Food and Rural Affairs, Defra) sowie der Umweltbehörde (Environment Agency, EA) zu übertragen.

    Cuadrilla ist eines von einem Dutzend britischen Unternehmen, die über Lizenzen zum Bohren nach Schiefergas verfügen.

    INEOS, das für seinen Gaskracker in Grangemouth in Schottland eine langfristige Ethangasquelle finden muss, hat, führt mit allen Gespräche.

    „Natürlich möchten wir mitreden, weil wir ein Kunde sind“, meint Tom. „Aber die Frage ist: Möchten wir noch mehr involviert werden? Was wir wissen, ist, dass die Ethangasvorkommen in der Nordsee nahezu erschöpft sind. Wenn wir keine andere Gasquelle finden, wird der Betrieb des Krackers in Grangemouth nach 2017 schwierig.“

    Nachdem die Beschäftigten im Oktober dem Überlebensplan für den Standort zugestimmt hatten, kündigte INEOS an, 300 Millionen GBP in ein Terminal in Grangemouth zu investieren, damit günstigeres Flüssiggas aus Amerika importiert werden kann.

    Die schottische Regierung kündigte weiterhin an, neun Millionen GBP an Zuschussmitteln als Teilfinanzierung des Terminals zur Verfügung zu stellen. Die britische Regierung erteilte vorab ihre Genehmigung für eine Kreditgarantie von 125 Millionen GBP – auch für den Fall, dass Schottland nächstes Jahr per Volksentscheid seine 306 Jahre alte Verknüpfung mit England lösen sollte.

    „Wir brauchen all ihre Unterstützung“, so Tom.

    Risse tun sich in europe auf

    Die Fähigkeit der USA, günstige Chemikalien zu produzieren, hat schon jetzt weitreichende Folgen.

    Am schlimmsten ist davon die Chemiebranche in Europa betroffen, die vor allem Rohöl verwendet, um dieselben Produkte herzustellen.

    In einem Bericht von KPMG vom Oktober 2012 prognostizierte Mike Shannon, Global Head of Chemicals and Performance Technologies, dass dadurch die Wirtschaft schwer beeinträchtigt werden könnte.

    „Dadurch kommt es vielleicht zur Schließung wenig einträglicher Anlagen in Europa. Außerdem kann es sein, dass manche Länder US-Exporte blockieren, um örtliche Produktionsstätten zu schützen.“

    In Europa, das sich inzwischen zu einem der teuersten Standorte für petrochemische Produktion entwickelt hat, hat diese Entwicklung wohl schon begonnen.

    Im September kündigte Total an, einen verlustreichen Dampfkracker im französischen Carling zu schließen. Der Naphthakracker, der Rohöl zur Chemikalienherstellung verwendet und in den letzten fünf Jahren Probleme hatte, wird 2015 geschlossen.

    Für KPMG ist dies nicht überraschend: 2009 hatte die Firma prognostiziert, dass 14 der 43 Kracker in Europa aufgrund der starken Konkurrenz aus Nahost, Asien und Amerika bis 2015 nicht mehr wirtschaftlich sein würden.

    Unterdessen suchen US-amerikanische Unternehmen nach Expansionsmöglichkeiten, da sie in Amerika über reichlich günstiges Ethylen verfügen, die Binnennachfrage jedoch gesunken ist.

    Die USA sind bereits Nettoexporteur von Ethylenderivaten, und das Volumen soll sich noch erheblich erhöhen.

    Setzt man Umweltauflagen losgelöst vom Rest der Welt durch, so wird die Chemiebranche in Europa zugrunde gehen. Es werden mehr Waren aus Ländern wie China in die EU importiert werden.

    18 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Mit vereinten kräften

    Da Europa Druck von außen und innen ausgesetzt ist, war es noch nie wichtiger, dass Management und Gewerkschaften gemeinsam nach Lösungen suchen. INCH sprach mit Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertretern aus Norwegen, Italien und Deutschland darüber, was INEOS ihrer Meinung nach tun müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben und wie sie dabei helfen können.  

    Man sagt, Ehen würden im Himmel geschlossen.

    Das mag schon sein, aber jeder, der verheiratet ist, weiß, dass es nicht immer leicht ist.

    Der Schlüssel zum Erfolg sind Offenheit, Aufrichtigkeit und Fairness.

    Laut Thomas Meiers, Gewerkschaftsvertreter bei INEOS in Köln, spielen Offenheit, Aufrichtigkeit und Fairness eine ebenso wichtige Rolle in der Wirtschaft.

    „Wir arbeiten eng mit INEOS zusammen, und das ist gut so“, meint er.

    Die Auseinandersetzungen seien zwar oft intensiv, aber INEOS fördere dies aktiv.

    „Manchmal sind unsere Diskussionen auch hitzig. Doch weil wir alle offen sprechen dürfen, können wir mögliche gefährliche Situationen erkennen und uns bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit potentiellen Problemen auseinandersetzen“, erzählt er.

    Mit diesen aufrichtigen regelmäßigen Gesprächen, so Meiers, finden Gewerkschaft und Management gemeinsam den besten Weg, um mit einer bestimmten Sache umzugehen und eine Lösung zu finden, mit der dann alle zufrieden sind.

    „In der Regel stellt das Ergebnis zugleich den weiteren ökonomischen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sowie ordentliche Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen für die Belegschaft sicher“, so Meiers.

    Und das scheint aufzugehen.

    Der Kölner Standort von INEOS Olefins & Polymers Europe ist einer der profitabelsten in Europa. Meiers ist überzeugt davon, dass die flachen Hierarchien bei INEOS, die Art, wie die Geschäfte geführt werden und die Tatsache, dass sich die Belegschaft mit dem Unternehmen und seinen Zielen identifiziert, gleichermaßen zum Erfolg beigetragen haben. 

    „Unsere Arbeitsbeziehung mit INEOS ist einzigartig“, weiß Meiers. „Das macht sie so nachhaltig und erfolgreich.“

    Zusammen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, motiviert auch Wenche Jansen Tveitan, Gewerkschaftsvertreterin im Werk von INEOS Olefins & Polymers in Norwegen.

    „Wenn man wettbewerbsfähig bleiben will, muss die Belegschaft mitziehen“, sagt sie.

    „Eine offene, auf Vertrauen basierende Beziehung entsteht durch Offenheit.“

    Sie sagt, dass regelmäßige informelle Kontakte zwischen den Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertretern und dem Management ausschlaggebend für ein solches Vertrauensverhältnis seien.

    „Alle Meinungsverschiedenheiten werden so früh wie möglich besprochen und nicht bis zur nächsten Betriebsratssitzung vertagt“, sagt sie. 

    Dem Management, fährt sie fort, diene die Gewerkschaft auch als Stimmungsbarometer.

    „Wenn es so läuft, dann spielen die Beschäftigten eine aktive Rolle und können so zu weitaus besseren Lösungen beitragen“, meint sie. 

    Diese Herangehensweise macht den Unterschied, insbesondere in der schnelllebigen, sich stetig wandelnden und wettbewerbsumkämpften Welt von heute. 

    Viele Petrochemieunternehmen investieren derzeit lieber in den USA als in Europa, weil man in Amerika Zugang zu günstigen Rohstoffen und Energie hat. 

    Jetzt, da Europa zu einem der teuersten Standorte weltweit für die Herstellung von Petrochemie geworden ist, glaubt Wenche, dass die Gewerkschaft direkt – und indirekt – dafür sorgen kann, dass INEOS wettbewerbsfähig bleibt.  

    Sie sagt, in Norwegen, wo die Lebenshaltungskosten hoch sind, sei dies besonders wichtig.

    „Unser Standort hängt ständig von guter Leistung ab“, fügt sie hinzu.

    „Wir tun dies, indem wir zeigen, dass Standortinvestitionen gute Gewinne bringen.“ 

    Wenche meint, die Gewerkschaft sei über Energiepreise und Steuern ebenso besorgt wie das Management. Sie habe gegenüber der Regierung und Organisationen oft Lobbyarbeit geleistet und versucht, Einfluss auf politische Maßnahmen zu nehmen, die den reibungslosen Betrieb des INEOS O&P-Standortes in Rafnes gefährden könnten.

    „Die Zusammenarbeit von Management und Gewerkschaften ist in dieser Beziehung von großer Bedeutung“, sagt sie. „Gemeinsam sind wir stärker.“ 

    Wenche sagt, die Gewerkschaft habe vor kurzem eine wichtige Rolle bei der Organisation von Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern gespielt,

    „Wir sind stets darum bemüht zu zeigen, mit welchen Problemen die nationale Industrie konfrontiert ist und was getan werden soll, um diese zu lösen“, sagt sie.

    „Gemeinsam ist es uns gelungen, einige Steuererleichterungen und vorteilhafte Energievereinbarungen durchzusetzen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessert haben.“

    Sie sagt, die Gewerkschaft habe auch eine wichtige Rolle gespielt, als der Ministerpräsident, der Finanzminister und der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses für Unternehmen und Industrie den Standort von Noretyl/O&P in Norwegen besuchten.

    Tom Crotty, INEOS Group Director, betont, es sei wichtig, dass die Gewerkschaften gemeinsam mit dem Management Lösungen erarbeiten.

    „Unsere Beziehung zu den Gewerkschaften in Köln und Rafnes ist hervorragend”, meint er.

    „Sie wollen die Ziele des Unternehmens verstehen und sie wollen uns direkt und indirekt unterstützen. Sie haben kein Problem damit, darüber zu reden, ob bestimmte Abläufe geändert werden müssen. Sie unterstützen uns auch indirekt, indem sie auf die Regierung Druck ausüben.“ 

    Die italienischen Gewerkschaftsvertreter äußern sich ähnlich wie ihre Kollegen in Norwegen und Deutschland.

    „Enger Dialog und Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und uns ist sehr wichtig“, sagt Stefano Santini, Gewerkschaftsvertreter am INEOS O&P-Standort im italienischen Rosignano. 

    „Im Laufe der Jahre haben wir auf Basis der vielen gegebenen und auch eingelösten Versprechen ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut.“

    Im September kündigte Total an, einen verlustreichen Dampfkracker im französischen Carling zu schließen.

    Patrick Pouyanné, Präsident für Refining and Chemicals sowie Vorstandsmitglied von Total, gibt dem wachsenden internationalen Wettbewerb die Schuld. 

    „Der Petrochemiemarkt in Europa kämpft ständig mit Überkapazitäten“, sagt er.

    Der Kracker, mit dem Rohöl zu chemischen Grundstoffen für die Kunststoffherstellung raffiniert wird, soll 2015 schließen. 

    Diese Ankündigung hat bei den INEOS-Beschäftigten in Rosignano Beunruhigung ausgelöst.

    „Wir haben Angst, dass von dieser Schließung möglicherweise auch das Personal am Standort Sarralbe betroffen sein könnte“, sagt Stefano. 

    Wie viele andere macht er sich Sorgen über die immer höheren Energie- und Rohstoffkosten in Europa. 

    „Wir müssen mehr Energie einsparen und vor allem Energieverschwendung eindämmen, indem wir Gerätschaften mit niedrigerem Energieverbrauch nutzen“, sagt er. 

    „Wir müssen auch die Energieverträge prüfen und versuchen, selbst Energie für den Standort zu erzeugen. Ferner müssen wir in alternative Energiequellen wie Biomasse investieren.“

    Vom gewerkschaftlichen Standpunkt her müsse INEOS seiner Meinung nach in Forschung investieren, um innovative Produkte zu entwickeln, wozu technisches und bauliches Know-how nötig seien. 

    „Wir könnten auch in die Entwicklung leichterer Fördermethoden für Rohstoffe investieren“, sagt er. 

    Fünf dinge, die der Europäischen chemieindustrie helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben

    1. Günstigere Energie:
      Ein Politikwechsel hin zur Reduzierung von Energiekosten in der EU wird ausschlaggebend sein, um Innovation und Investitionen zu forcieren, Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen und zu helfen, Treibhausgase zu reduzieren.

    2. Bessere Regulierung:
      Die EU-Verordnung für die Chemiebranche, REACH, wird bereits jetzt als eine der am meisten belastenden Bestimmungen in Europa betrachtet. Die Chemiebranche hat sich bis jetzt daran gehalten und alle chemischen Substanzen, von denen mehr als 100 Tonnen pro Jahr hergestellt oder importiert werden, gemeldet. Aber es wird noch weitere Bestimmungen geben. In der „Phase 3“ müssen Unternehmen, die zwischen einer und 100 Tonnen pro Jahr produzieren, diese Substanzen registrieren. Das wird Auswirkung auf fast jedes Chemieunternehmen in der EU und alle Kunden haben.

    3. Eine transatlantische Partnerschaft für Handel und Investition:
      Das vorgeschlagene Handelsabkommen zwischen den USA und Europa würde bewirken, dass die Einfuhrzölle bei den im Jahr 2012 zwischen Amerika und Europa gehandelten Chemikalien im Wert von 48 Milliarden Euro aufgehoben würden. Cefic würde gerne alle Zölle für Chemikalien abgeschaffen und hofft, dass die Verhandlungen, die in zwei Jahren abgeschlossen sein sollen, zu größerer Transparenz bei Regelungen und der Zusammenarbeit führen werden.

    4. Bewahrung wichtiger Basistechnologien (Key Enabling Technologies, KET):
      Sie sind wichtig für das Ankurbeln der EU-Wirtschaft. Obwohl Europa mit einem weltweiten Anteil an Patentanmeldungen von mehr als 30 Prozent Weltmarktführer bei KET-Forschung und Entwicklung ist, wird dies nicht für die Übertragung auf Produktionsverfahren und Produkten verwendet – eine Voraussetzung für die Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen.

    5. Schutz von Betriebsgeheimnissen:
      Von der Europäischen Kommission werden dringend angemessene Systeme zum Schutz innovativer Fachkenntnisse in Europa verlangt. Die beste Möglichkeit für die europäische Industrie, in einem immer stärkeren weltweiten Wettbewerb führend zu bleiben, ist die Vermarktung bahnbrechender Ideen.

    12 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Der osten blickt nach westen

    China tritt in eine neue und spannende Phase ein. Weiterhin muss man dort chemische Rohstoffe zur Verfügung stellen, um das Wachstum voranzutreiben, und die vor allem in den Städten herrschende Verschmutzung muss durch die Senkung von CO2-Emssionen bekämpft werden. Allein kann dies nicht gelingen. Es bedarf dazu innovativer, energieeffizienter Unternehmen, welche gleichermaßen über technisches Know-how und bewährte Sicherheitsstandards verfügen. Unternehmen wie INEOS.

    Der chinesische Drache – lange Zeit ein Symbol von Macht, Stärke und Glück – hat seiner politischen Führung bisher gute Dienste erwiesen.

    Er hat den kometenhaften Aufstieg Chinas vom kleinen Schwellenland zur weltweit zweitgrößten Wirtschaftskraft erlebt, und inzwischen folgt er sogar Amerika dicht auf den Fersen.

    Dieses beispiellose, schnelle Wachstum, vor allem angetrieben durch Exportwirtschaft und Schwerindustrie, erfolgte jedoch auf Kosten enormer Umweltschäden. China ist inzwischen weltweit Spitzenreiter bei der Verursachung von CO2-Emissionen.

    Weltweit hat man den Eindruck, als habe China wenig Umweltbewusstsein.

    Aber die chinesische politische Führung möchte dies nicht weiter hinnehmen.

    Ihr neuester Fünf-Jahres-Plan zeugt von ihrem drastischen Umdenken.

    Jahrelang konzentrierte China sich vor allem auf Auslandsexporte. Jetzt liegt der Fokus auf dem Inland.

    Chinesische Unternehmen werden inzwischen aktiv ermutigt, Partnerschaften mit westlichen Firmen einzugehen, um mit deren Hilfe die Energieeffizienz zu verbessern und Wachstum zu erzielen – wie im Plan festgeschrieben.

    Rob Nevin, CEO von INEOS Nitriles, kommentiert dazu: „Der Samen wurde in diesem Fünf-Jahres-Plan gelegt. Das Tor ist offen für die Wirtschaft.“

    Zu Beginn des Jahres ging China mit zwei weltweit führenden INEOS-Geschäftsbereichen, INEOS Nitriles and INEOS Phenol, Joint Ventures ein, um die größte Phenolanlage in China sowie eine Acrylnitrilanlage im Weltmaßstab zu bauen, um die wachsende Binnennachfrage nach petrochemischen Produkten zu befriedigen.

    „Das ist alles ungemein spannend“, meint Rob dazu. „China ist der Motor für die Nachfrage nach petrochemischen und chemischen Produkten. Es ist die Kraft, die die Welt antreiben wird. Für INEOS bedeutet dies eine Chance, auf dem weltweit größten Markt agieren zu können. Wir wollten uns vergrößern. INEOS ist durch die Marktposition und das technische Know-how die ideale Wahl.“

    China galt oft als eigene Welt.

    „Man muss einmal dort gewesen sein, um die Größe zu begreifen“, sagt Rob. „Ich habe zwar in den USA gelebt, aber China ist einzigartig auf der Welt.“

    INEOS Phenol ist der größte Hersteller von Phenol und Aceton. China ist der am schnellsten wachsende Markt für beide Chemikalien, die zur Herstellung von Polykarbonaten, Kunststoffen, Phenolharzen sowie Synthetikfasern wie Nylon und Lösungsmitteln eingesetzt werden.

    INEOS Nitriles ist der weltgrößte Hersteller von Acrylnitril, dem Hauptbestandteil für die Produktion von Karbonfasern. Davon kann China nicht genug bekommen.

    Wenn erst einmal beide Werke in Betrieb genommen worden sind, wird INEOS Nitriles der einzige Hersteller sein, der über Anlagen in den weltweit größten Acrylnitrilmärkten verfügt, und INEOS Phenol wird das einzige Unternehmen sein, das Aceton und Phenol in Europa, Amerika und Asien fertigt.

    Rob sagt dazu: „Damit kommen die global führenden Hersteller auf den weltweit größten Markt. Das ist die perfekte Verbindung.“

    Durch das Joint Venture von INEOS Phenol mit dem petrochemischen Unternehmen Sinopec Yangzi wird eine 1,2 Millionen Tonnen-Anlage für Kumol, Phenol und Aceton im Chemie-Industriegebiet von Nanjing in der Provinz Jiangsu errichtet.

    Die Anlage, die jedes Jahr mindestens 400.000 Tonnen Phenol und 250.000 Tonnen Aceton produzieren soll, kann ab Ende 2016 Chinas Bedürfnisse abdecken. Ferner wird die neue Anlage den europäischen und US-amerikanischen Anlagen erlauben, sich auf Wachstum auf ihren eigenen Märkten zu konzentrieren.

    Harry Deans, CEO von INEOS Phenol: „Diese Partnerschaft zum gegenseitigen Nutzen ist eine wichtige Entwicklung für INEOS Phenol und für INEOS in China. Es handelt sich hierbei auch um die größte Investition, die jemals von INEOS getätigt wurde. Die Kombination eines starken, lokalen Partners wie Sinopec YPC mit unserer führenden Phenoltechnologie und unserem Marktzugang bringt erhebliche Vorteile für unser Unternehmen und unsere Kunden.“

    INEOS Nitriles ist eine Geschäftsbeziehung mit dem Staatsunternehmen Tianjin Bohai Chemical Industry Group Corporation eingegangen.

    Gemeinsam plant man in Tianjin die Errichtung einer Acrylnitrilanlage im Weltmaßstab, das nach der neuesten INEOS-Verfahrens- und Katalysatoren-Technologie gebaut werden soll.

    Rob: „Wir haben noch nicht mit dem Bau begonnen, weil noch Einzelheiten geklärt werden müssen, aber wir haben Großes vor. Wir gelten als branchenführend im Bereich Sicherheit, und wir möchten unsere hohen Standards nach China bringen. Die Sicherheitsleistung in China ist nicht überragend, aber sie wollen von uns alles hinsichtlich Personensicherheit und Arbeitsabläufe lernen. Man wünscht sich hohe westliche Standards.”

    Die chinesische Führung wünscht sich Joint Ventures dieser Art und Größenordnung mit ausländischen Unternehmen, um Probleme der Vergangenheit zu lösen und eine nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen.

    Ihre klare, langfristige Vision des Übergangs zu einer hocheffizienten, CO2-armen Wirtschaft mithilfe fortschrittlicher industrieller Fertigungstechnik ist im 12. Fünf-Jahres-Plan der chinesischen Führung festgeschrieben.

    Die chinesische Führung verspricht in diesem Plan wie folgt:

    • Setzen neuer Grenzwerte für den Energieverbrauch

    • Strenges Vorgehen gegen Unternehmen und Industriezweige, die viel Energie verbrauchen, aber wenig produzieren

    • Reduzierung von CO2-Emissionen um bis zu 45 Prozent bis 2020

    • Verringerung der Abhängigkeit Chinas von fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle

    • Investitionen in energiesparende Technologien sowie

    • Bekämpfung der Umweltverschmutzung
    • Das ist eine echte Herausforderung, doch Chinas Führungskräfte glauben, es sei machbar.

    Rob, er war 25 Jahre lang für BP tätig, meint, dass die von INEOS vorgelegte Geschwindigkeit die Chinesen beeindruckt hat.

    „INEOS ist ein schlankes und flexibles Unternehmen, mit dem man einfach zusammenarbeiten kann, und es hat einen großen Unterschied gemacht“, so Rob. „Der Kontrast zwischen BP und INEOS bei Genehmigungsverfahren ist wie Tag und Nacht.“

    Sobald INEOS Nitriles sich auf das richtige Projekt, die richtige Struktur und den richtigen Standort geeinigt hatte, sei dieser Vorschlag dem Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe vorgelegt worden, der ihn genehmigt hat.

    „Manche Dinge werden wirklich schnell genehmigt“, so Rob, der seit acht Jahren bei INEOS ist. „Aber dann musst du auch liefern.“

    Allerdings, so Rob weiter, seien die chinesischen Genehmigungsverfahren im Laufe der Jahre umständlicher geworden.

    „Vor zehn Jahren hätte man irgendwo anfangen können zu bauen und musste höchstens mit einer Geldstrafe rechnen“, erklärt er. „Wenn man sich heute nicht an Vorschriften hält, kann der Bau gestoppt werden. Es wird in der Zwischenzeit sorgfältig auf Umwelt und Menschen geachtet.“

    Und das sei verständlich, meint er.

    „Die Umweltverschmutzung in China hat Auswirkung auf das Leben der Menschen. In den Großstädten tragen sie Atemschutz, weil die Luftverschmutzung enorm sein kann.“

    Sie ist inzwischen zur wichtigsten Ursache für Unruhen in China geworden. Nach Schätzungen der Weltbank befinden sich 16 der 20 am stärksten verschmutzten Städte der Welt in China.

    Laut der Chinesischen Gesellschaft für Umweltwissenschaften sei die Anzahl der Proteste gegen Verschmutzung in China seit 1966 jedes Jahr um etwa 29 Prozent gestiegen.

    „Die Anzahl bedeutender Umweltunfälle stieg 2011 um 120 Prozent“, so der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, Yang Zhaofei.

    Im September 2013 veröffentlichten die Behörden in Peking ihren eigenen Fünf-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung in der Hauptstadt.

    „Neu daran sind die Entschlossenheit und wie detailliert diese Maßnahmen sind“, erklärt Alvin Lin, Direktor für chinesische Klima- und Energiepolitik beim Natural Resources Defense Council in Peking. „Es herrscht große Entschlossenheit, ernsthaft gegen Luftverschmutzung vorzugehen.“

    Laut dem World Resources Institute sind China und die USA für 43 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.

    Chinas Problem besteht in der starken Abhängigkeit von Kohle.

    „70 Prozent der Energie und beinahe 80 Prozent des Stroms bezieht China aus Kohle“, so Luke Schoen, der einen Bericht für das World Resources Institute schrieb.

    Trotz umfangreicher Kohle- und Erdgasvorkommen im Inland gibt es Probleme bei der Förderung, sodass China zunehmend von ausländischen Importen abhängt. Das Erdöl wird aus dem Nahen Osten und Afrika, die Kohle aus Australien und Indonesien, das Erdgas aus Zentralasien und Australien importiert.

    „Die chinesische Führung weiß, dass die Abhängigkeit des Landes von Kohle zur Energiegewinnung problematisch ist“, so Luke. „Diese wachsende Abhängigkeit von ausländischer Energie ist ein strategisches Anliegen führender chinesischer Politiker.“

    China hat riesige Schiefergasvorkommen entdeckt, aber anders als in den USA verfügt man noch nicht über die zur Förderung notwendige Technik.

    Indessen konzentriert sich die chinesische Führung auf die Aufrechterhaltung des Wirtschaftswachstums und entwickelt gleichzeitig Maßnahmen zur Emissionsreduzierung und zum verstärkten Einsatz sauberer Energie.

    „China investiert schon jetzt mehr in erneuerbare Energien als jede andere Nation“, so Luke weiter.

    2011 wurden 52 Milliarden USD in erneuerbare Energiequellen investiert. Diese Summe erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 67,7 Milliarden; das sind 50 Prozent mehr als in den USA.

    Während andere Nationen saubere Energie als eine kostenaufwändige Belastung für die Wirtschaft sehen, ist man in China anderer Meinung.

    China glaubt, die jüngsten Maßnahmen werden dazu beitragen, seine Position als Global Player zu behaupten und gleichzeitig den Klimawandels zu bekämpfen. Dieser sei eine langfristige Bedrohung für den Wohlstand des Landes.

    „Nach eigenen Schätzungen führt China 50 Milliarden USD an unmittelbaren wirtschaftlichen Verlusten auf Naturkatastrophen im Jahr 2011 zurück“, so Luke.

    „In einer unabhängigen Studie geht man davon aus, dass diese Zahl bis 2030 beinahe auf 748 Milliarden USD pro Jahr ansteigen könne, wenn nichts dagegen unternommen werde.“

    12 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Kinder schalten ab und machen mit…

    INEOS ist noch nie vor einer Herausforderung davongelaufen. Im Gegenteil. Das Unternehmen will Kinder fürs Laufen begeistern und hat eine neue, breite Initiative gestartet, die genau das im Sinn hat.

    INEOS hofft, Tausende von Kindern zu motivieren, dem Fernseher, dem Internet und den Videospielen eine Pause zu gönnen, um hinauszugehen und Spaß zu haben.

    Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe hat aufgrund seiner Laufleidenschaft eine Initiative gestartet, die helfen kann, eines der größten weltweiten Gesundheitsprobleme des 21. Jahrhunderts, nämlich Fettleibigkeit bei Kindern, anzugehen.

    „Es ist kein Hexenwerk“, sagt er. „Wir holen die Kinder nur aus den Häusern. Laufen ist die beste Grundlage für so viele wunderbare Sportarten. Wenn unsere Kinder schon früh mit dem Lauffieber angesteckt werden, werden sie wahrscheinlich dabei bleiben. Dies führt dazu, dass sie aktiver und gesünder leben.“

    Bei der ersten „Go Run For Fun“-Veranstaltung – nur eine der vielen, die in Großbritannien geplant sind – nahmen Hunderte von Kindern an einem Lauf über eine Meile (ca. 1,6 km) teil. Wenn Sie diesen Text lesen, werden weitere 10.000 Kinder daran teilgenommen haben.

    Der ehemalige britische Hürdenläufer Colin Jackson, ein olympischer Silbermedaillengewinner, war beim Start im britischen Newbury dabei.

    „Laufen ist einfach, und Kinder rennen sowieso, daher ist dies eine großartige Gelegenheit für sie, mit ihren Freunden gemeinsam Spaß zu haben“, sagt er.

    Um den langfristigen Erfolg dieser Kampagne zu sichern, arbeitet INEOS mit den Verantwortlichen der Organisation „Great North Run“ in Großbritannien zusammen, um eine Reihe von kleinen und großen Laufveranstaltungen für Kinder im Alter von vier bis elf Jahren in ganz Großbritannien zu organisieren.

    Man hofft, dass bis 2014 mehr als 30.000 Kinder an einer der 70 geplanten „Go Run For Fun“-Veranstaltungen teilgenommen haben und diese Zahl bis 2016 auf 100 Veranstaltungen mit 50.000 Kindern gewachsen ist.

    „Wenn diese Initiative erfolgreich ist – und das bezweifle ich nicht – dann wird es die größte Laufinitiative für Kinder weltweit sein“, so Brendan Foster, ein ehemaliger britischer olympischer Langstreckenläufer, der den BUPA Great North Run begründet hat. „Es ist außerdem eine großartige Folgewirkung der Olympischen Spiele in London.“

    Die Rolle von Brendan und seines Teams bei Nova International wird darin bestehen, Schulen und Gemeindeämter anzusprechen, um Kinder für die Veranstaltungen zu gewinnen.

    „Man kann keinen Great North Run ohne Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchführen“,sagt er. „Sie sind ausschlaggebend, wenn diese Veranstaltung langfristig Erfolg haben soll. “

    Zunächst, meint Brendan, werden bei den INEOS-„Fun Runs“ vor allem jene Kinder mitmachen, die ohnehin schon begeistert laufen und deren Eltern wissen, wie gut Laufen dem Kopf, Körper und der Seele tut – weniger diejenigen, für die Laufen eine mühselige Angelegenheit ist.

    „Wir müssen die Eltern erreichen, denn wenn wir sie nicht begeistern, wird es auch schwierig, die Kinder zu gewinnen“, weiß er.

    „Deshalb müssen wir die Veranstaltungen attraktiv gestalten und diejenigen begeistern, die daran teilnehmen. Diese Kinder werden dann andere Kinder mitreißen, und auch die Eltern werden andere Eltern mitziehen.“

    Warum hat das noch niemand früher gemacht?

    „Gute Frage“, sagt Brendan. „Wer weiß das schon? Ich weiß nur, dass wir die größte Veranstaltung in Großbritannien organisieren. Und wir freuen uns einfach, wenn wir die Leute zum Mitmachen bewegen.“

    Es war ein Zusammentreffen günstiger Umstände: nach den erfolgreichen Olympischen Spielen im vergangenen Jahr sei Großbritannien immer noch sportbegeistert. Außerdem trafen drei Gleichgesinnte zusammen, die gemeinsam etwas bewirken wollten.

    Diese drei – Jim Ratcliffe, Brendan und der olympische Goldmedaillengewinner Sebastian Coe – trafen sich zu Jahresbeginn in London.

    „Inspiriert wurden wir von INEOS, von Jims Idee“, weiß Brendan. „Er hatte eine sehr genaue Vorstellung von dem, was geschehen sollte und wann. Wie immer war es eine mutige Entscheidung. Aber Jim hat Recht behalten und seine Vorgehensweise ist bewundernswert.“

    Brendan meint, er freue sich auch, dass diese Initiative nicht vom Staat ausging, sondern vom größten privaten Industrieunternehmen im Vereinigten Königreich.

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    RUN FOR FUN

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    Die Kampagne startet in Großbritannien, einem der Länder in Europa mit der höchsten Fettleibigkeitsrate bei Kindern. Allerdings wurde die Initiative so ausgelegt, dass sie auch in Europa und Amerika ausgerollt werden kann.

    „Wir werden Veranstaltungen in der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Belgien und den USA organisieren, doch im Moment konzentrieren wir uns auf Großbritannien, wo die Kinder weniger aktiv sind“, kommentiert Jim.

    Das viele Sitzen in Kombination mit zu fett- und zuckerhaltiger Ernährung hat zu einer immer größeren Zahl fettleibiger Kinder in Großbritannien geführt.

    Dieses Phänomen existiert nicht nur in Großbritannien. Die Weltgesundheitsorganisation wies darauf hin, dass Fettleibigkeit bei Kindern inzwischen so verbreitet ist, dass man sie als eines der größten Gesundheitsprobleme im 21. Jahrhundert bezeichnet.

    „Unser Ziel ist, Kinder einfach zu inspirieren, aktiv zu sein“, sagt Jim. „Kleine Kinder rennen gerne herum. Das ist ihnen angeboren. Aber Kinder bekommen oft zu hören, sie sollen ruhig bleiben und stillsitzen. Diese Kampagne soll erreichen, dass sie einfach wieder rennen.“

    Viele der Läufe finden zeitgleich mit anderen, bereits existierenden großen Laufveranstaltungen wie dem Great North Run statt. So erfahren Kinder, wie aufregend es ist, an einer Großveranstaltung teilzunehmen.

    Der Great North Run wurde 1981 gegründet und ist inzwischen zu einem der größten und beliebtesten Halbmarathonläufe für Erwachsene geworden mit mehr als 55.000 Anmeldungen in diesem Jahr. 6.000 Kinder haben am 4 km-Juniorlauf teilgenommen.

    Brendan und sein Team freuen sich, was durch INEOS’ „Go Run For Fun“-Veranstaltungen erreicht werden kann.

    „Es ist eine so großartige Initiative. Kleine Kinder haben einfach Spaß beim draußen Sein und Herumlaufen. Das ist nicht schwer. Wir schicken niemanden auf den Mond. Wir versuchen nur, so viele Kinder wie möglich fürs Laufen zu gewinnen. Für alle, die das so wollen, ist es ein Wettbewerb, doch das Wichtigste ist, dass die Kinder beim Laufen Spaß haben. Wenn sie laufen gehen und es ihnen Freude bereitet, dann möchten sie vielleicht auch an Wettbewerben teilnehmen. Das sind dann die zukünftigen Läuferinnen und Läufer beim Great North und Londoner Marathon. Man kann darauf wetten, dass zumindest eines dieser 50.000 Kinder an Olympia teilnehmen wird.“

    Für INEOS ist es Auszeichnung genug, wenn sich kleine Kinder für Sport begeistern.

    „Bei Go Run For Fun geht es einzig und allein darum, Kinder zum Laufen zu bewegen“, so Jim. „Es gibt keine Verbindung zu unseren Geschäftsaktivitäten, außer, dass wir das Geld zur Verfügung stellen, damit dieses Programm startet und läuft. Wir haben keine Aktionäre, die Einfluss nehmen können oder Produkte, die Endverbraucher kaufen können. Es geht uns nur darum, Kinder zum Laufen zu bringen und es ihnen Spaß macht.“

    Für weitere Informationen oder wenn Sie eine Veranstaltung planen wollen, besuchen Sie bitte: www.gorunforfun.com

    12 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Der beste weg, sich um längen besser zu fühlen

    Laufen ist die beste Möglichkeit, Geist, Körper und Seele etwas Gutes zu tun.

    Und einfach ist es auch.

    „Es braucht dazu keine Geräte, du kannst es überall tun“, weiß Dr. Fred Wadsworth, medizinischer Direktor bei Corperformance, das in der Vergangenheit eng mit INEOS zusammengearbeitet hat.

    Er sagt, dass Mediziner endlich begreifen, dass es beim Laufen nicht nur darum geht, Kalorien zu verbrennen.

    „Es gibt heute viele Studien, die belegen, dass Laufen bei leichten Depressionen genauso hilft wie die Einnahme von Antidepressiva“, fügt er hinzu.  

    Einer der größten Irrtümer ist, dass Laufen den Gelenken schaden soll.

    „Wenn man gesund und fit ist, schützt Laufen vor Arthritis“, so Fred. 

    „Problematisch wird es bei bestehenden Verletzungen. Am besten achtet man darauf, nicht übergewichtig zu werden.“

    Fred sagt, Laufen sei die beste und schnellste Möglichkeit, fit zu werden.

    Er lobt die Go Run For Fun-Initiative von INEOS, um die Kinder in Großbritannien wieder zum Laufen zu bringen.

    „Es ist ein Kinderspiel, aber Regierungen haben solche Kampagne bisher nicht gestartet. Deshalb müssen wohl Unternehmen wie INEOS aktiv werden“, sagt er. 

    Er ist überzeugt, der Schlüssel zum langfristigen Erfolg bestehe darin, die Eltern zu begeistern.

    „Den größten Einfluss in der Entwicklung der Kinder haben ihre Eltern“, sagt er. „Sie machen nach, was sie sehen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sie mitmachen, falls ein Elternteil fragt: Wozu machst Du das?“

    INEOS hofft, dass aus denjenigen, die mitmachen, eifrige Läuferinnen und Läufer werden und einen gesünderen Lebensstil genießen. 

    Über die langfristigen Vorteile des Laufens gibt es inzwischen gut recherchierte und dokumentierte Studien.

    Durchs Laufen werden Herz und Lungen trainiert, weiterhin wird die Durchblutung verbessert und das Risiko für Herzinfarkte, Bluthochdruck und Schlaganfälle verringert. 

    Außerdem lässt sich damit Stress abbauen und die Ausdauer verbessern, es stärkt das Immunsystem, erhöht die Energie und trägt dazu bei, ein gesundes Körpergewicht zu halten.

    Studien haben ferner gezeigt, dass gesunde Erwachsene, die regelmäßig Sport treiben, im Allgemeinen glücklicher sind, besser schlafen und leistungsfähiger sind als diejenigen, die keinen Sport treiben.

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    BEST WAY TO FEEL MILES BETTER

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    5 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Debatte: Tut kindern wettbewerb gut?

    Ist Wettbewerb gut oder schlecht für Kinder? Seit Jahren gibt es dazu geteilte Meinungen. Einige meinen, dass ein Kind ermutigt wird, wenn es sich in der heutigen wettbewerbsorientierten Gesellschaft behauptet, in der um alles wie Arbeitsplätze, Partner oder Häuser konkurriert wird. Andere sagen, der Wettbewerb schade dem Selbstwertgefühl und führe zu Missgunst. Egal, wie man dazu steht: das letzte Wort wurde dazu noch nicht gesprochen. Wir haben ein paar Meinungen von Personen zusammengetragen, die zu dieser Debatte etwas beitragen können...

    Contra:

    1. Die meisten sind in dem Glauben groß geworden, dass ohne Wettbewerb alle dick, faul und mittelmäßig wären. Ich habe geglaubt, dass Wettbewerb gesund sei und Spaß machen kann, solange er im Rahmen bleibt. Aber es gibt keinen „gesunden“ Wettbewerb. In einer Wettbewerbskultur wird einem Kind vermittelt, dass es nicht genügt, gut zu sein. Es muss andere besiegen. Je mehr sich ein Kind dem Wettbewerb stellt, desto mehr braucht es ihn, um sich gut zu fühlen. Doch Gewinnen formt nicht den Charakter; das Kind kann sich damit nur kurzfristig brüsten. Definitionsgemäß können nicht alle einen Wettbewerb gewinnen. Gewinnt ein Kind, kann das andere nicht gewinnen. Wettbewerb bringt Kinder dazu, Gewinner zu beneiden und Verlierer abzulehnen. Zusammenarbeit hingegen ist überaus positiv, Kinder lernen, effizient zu kommunizieren, anderen zu vertrauen und auch jene zu akzeptieren, die anders als sie sind. Kinder fühlen sich besser, wenn sie mit anderen zusammenarbeiten, statt gegen sie. Ihr Selbstbewusstsein hängt nicht davon ab, ob sie einen Rechtschreibwettbewerb oder ein Spiel der Little League (Baseballliga für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren) gewinnen.
      US-Schriftsteller Alfie Kohn, Autor von „No Contest: The Case Against Competition”.

    2. Sportliche Wettbewerbe sind schlecht für Kinder, wenn von den Teilnehmern mehr erwartet wird, als sie leisten können. Wir haben dies festgestellt und deshalb Schwerpunkte in der Vereinsleichtathletik landesweit verändert. Neue Disziplinen im Bereich Kinderleichtathletik wurden so konzipiert, dass sie speziell für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren geeignet sind. Mannschaftswettbewerbe haben Priorität, da Kinder an einer Reihe von Disziplinen teilnehmen können. Alle Kinder, die teilnehmen wollen, dürfen dies auch und können nach einer Siegerehrung stolz ein Zertifikat für ihre Teilnahme mitnehmen. Leichtathletikwettbewerbe waren bei Kindern schon immer beliebt. Kinder wollen sich in Kraft und Geschicklichkeit mit anderen messen. Seit Anfang des Jahres haben wir diese angeborene Motivation gestärkt, indem wir Kindern neue Formen von Wettbewerben und Disziplinen angeboten haben, die jetzt noch attraktiver, herausfordernder und spannender sind.
      David Deister, Projektleiter, Deutscher Leichtathletikverband

    3. Wettbewerb hat sich bis zu einem gewissen Grad als nützlich erwiesen, aber das ist auch alles. Zusammenarbeit hingegen – und darum sollten wir heute bemüht sein – beginnt dort, wo der Wettbewerb aufhört.
      Franklin D. Roosevelt, ehemaliger Präsident der USA

    4. Es gibt genügend Gelegenheiten im Leben, bei denen Kinder enttäuscht werden und lernen, damit umzugehen. In unserer Schule helfen wir ihnen, sich auf alle Lebensphasen vorzubereiten. Die Kinder müssen keine Verlierer sein, solange sie in unserer Schule sind.
      Elizabeth Morley, Direktorin des Institute of Child Study Laboratory School, Toronto, Kanada

    Pro:

    1. Gesunder Wettbewerb beflügelt Kinder, ihr Bestes zu geben und nicht nur gut genug zu sein. Wenn Schülerinnen und Schüler im Wettbewerb stehen, werden sie neugieriger, suchen allein nach Lösungen und lernen, mit anderen zu arbeiten. Sie bemühen sich darum, mehr zu leisten, als verlangt wird. Diese Fähigkeiten bereiten die Kinder auf alle möglichen zukünftigen Situationen vor. Ob es darum geht, sich um einen Studienplatz zu bewerben, eine Beförderung anzustreben oder ein Heilmittel gegen Krebs zu finden – ihre Wettbewerbsfähigkeit wird ihnen einen entscheidenden Vorteil einräumen.
      Jennifer Veale, Gründerin und verantwortliche Direktorin bei TrueCompetition.org

    2. Wettbewerb kann ein zweischneidiges Schwert für Kinder sein: unter den richtigen Bedingungen können positive Wertvorstellungen gefördert werden, doch bei falschen Bedingungen kann ein negatives Umfeld entstehen, das demotivierend wirkt. Wettbewerb kann gesund sein, wenn die Kinder dadurch Rückmeldungen über ihre Leistungen und Verbesserungsmöglichkeiten erhalten, wenn Gewinnen nicht das einzige oder hauptsächliche Ziel ist und wenn Kinder dadurch sich selbst in schwierigen Situationen besser kennen lernen. Unter diesen Umständen kann Wettbewerb eine wertvolle Lektion für unsere Kinder sein, die sie in der Schule normalerweise nicht lernen. Leider führt die weit verbreitete, für viele Wettbewerbssituationen typische Einstellung, um jeden Preis gewinnen zu müssen, dazu, dass die Motivation der Kinder darunter leidet und sie Aktivitäten meiden oder ganz aufgeben, die ihnen sonst Spaß machen würden. Es ist wichtig, dass Trainer/innen, Lehrer/innen und Eltern zusammenarbeiten, um den Kindern diese wichtigen Lektionen über Wettbewerb zu erteilen. Dadurch können unsere Kinder – ob sie nun gewinnen oder verlieren –  lernen, erwachsen zu werden und sind besser auf das Leben vorbereitet, das (wie bei einem Wettbewerb) Höhepunkte, Rückschläge und stetige Chancen bereit hält, um gut mit anderen zu spielen und Gegner mit Würde und Respekt zu behandeln.
      John Tauer, Cheftrainer im Männerbasketball, Professor für Psychologie, University of St. Thomas, Minnesota

    3. Wettbewerb tut Kindern gut. Es ist ganz normal, dass Menschen sich mit anderen messen, daher ist in dieser Beziehung Wettbewerb gesund. In einem Umfeld, das Kindern Rückhalt bietet, können sie lernen, auch eine Niederlage zu akzeptieren, ohne Selbstachtung zu verlieren. Allerdings wird das Ganze ungesund, wenn jemand zum Wettbewerb gezwungen wird oder meint, er müsse gewinnen, um Liebe oder Status innerhalb der Familie zu erhalten.
      Lyn Kendall, Beraterin für Hochbegabte, British Mensa

    4. Unsere landesweite Sorge um „Sicherheit an erster Stelle“ und die damit einhergehende Einstellung, Risiken abzulehnen, bringt eine Generation von Kindern hervor, die nicht gut vorbereitet sind auf eine Welt, in der man tagtäglich Risiken eingehen muss. Wettbewerb bringt Kindern bei, wie sie kritisch denken, Entscheidungen treffen und Probleme lösen können. Ohne diese Fähigkeiten können Länder in einer globalen Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig bleiben. Andere Befürworter/innen aus Nordamerika behaupten, dass durch Wettbewerb das Lernen und die körperliche Fitness verbessert und Jugendliche weniger straffällig werden.
      Sir Digby Jones, ehemaliger britischer Staatssekretär für Handel und Investitionen

    5. Wir müssen die Einstellung, dass „alle Preise bekommen müssen“ ändern und Kinder dazu bringen, dass sie von klein auf gern Leistungssportarten ausüben und in Sportvereine eintreten, um ihre Träume zu verwirklichen. Deshalb steht jetzt in britischen Grundschullehrplänen, dass Leistungssportarten angeboten werden müssen.
      David Cameron, britischer Premierminister 

    6 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Die lebensretter

    INEOS ist von Sicherheit geradezu besessen. Wenn man in einem hochriskanten Umfeld tätig ist, kann man sich Selbstgefälligkeiten nicht leisten. Sicherheit steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten von INEOS. Das Norward AS-Schulungszentrum, das zu INEOS gehört, gibt es aus einem einzigen Grund: um Leben zu retten, wie Øyvind Klæboe nur allzu gut weiß.

    Im August 2003 stürzte ein indischer Hubschrauber mit 25 Mitarbeitern einer Ölbohrinsel an Bord ins Meer, während sich die Rotorblätter noch drehten.

    Die Crew, angeschnallt an ihren Sitzen, war sofort tot, als der Hubschrauber innerhalb von Sekunden sank. Nur zwei überlebten. Es gelang ihnen, aus den Hecktüren schwimmend zu entkommen, sie wurden gerettet.

    Beide waren auch die einzigen, die einen Lehrgang zum Ausstieg aus einem sinkenden Hubschrauber absolviert hatten (Helicopter Underwater Escape Training, HUET).

    Tragödien wie diese erinnern Øyvind Klæboe daran, warum die Arbeit seines Teams von Norward AS, das INEOS gehört, so wichtig ist. Dort wird Offshore-Beschäftigten seit sieben Jahren beigebracht, wie man aus einem sinkenden Hubschrauber flüchten kann.

    Video

    THE LIFE-SAVER

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    „Es besteht kein Zweifel daran, wie wertvoll HUET ist“, sagt er. „Kann es den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten? Absolut! Du hast sprichwörtlich nur ein paar Sekunden Zeit, um zu entscheiden, was du im Falle eines Absturzes machst. Durch dieses Training sind die Überlebenschancen sehr viel höher.“

    Ursachen wie mechanisches Versagen, Pilotenfehler und schlechtes Wetter können einen Hubschrauberabsturz herbeiführen.

    Ein Hubschrauber kann wie ein Stein vom Himmel fallen, völlig außer Kontrolle geraten oder eben sanft landen.

    Was auch passiert: Um überleben zu können, muss man so schnell wie möglich rauskommen.

    „Du kannst nie wissen, wie viel Zeit du hast, bevor ein Hubschrauber kippt und sinkt, daher ist es deine oberste Priorität, aus dem Hubschrauber rauszukommen“, sagt er. „Aber dann siehst du dich möglicherweise einer ganzen Reihe anderer Probleme gegenüber.“

    Diese können schlechte Witterungsbedingungen, eiskaltes Wasser, stürmisches Meer, schlechte Sicht, ein Brand oder Erdöl auf dem Wasser sein.

    „Du kannst nicht sicher voraussagen, was dich erwartet, aber der Lehrgang bereitet dich auf diese Ungewissheiten vor“, sagt er.

    Außerdem wird den Menschen Selbstvertrauen gegeben, sich dem Unvorstellbaren zu stellen und ruhig zu bleiben.

    In Norward verwenden die Lehrer eine Hubschrauberattrappe in einem Swimmingpool, um zu zeigen, was passiert, wenn ein Hubschrauber ins Meer stürzt und dann aufgrund der Gewichtsverhältnisse wahrscheinlich umkippt.

    Eine Wellenmaschine, ein Windgenerator und Licht werden dazu verwendet, verschiedene Szenarien durchzuspielen.

    „Wir können unter äußerst kontrollierten Bedingungen unterschiedliche Szenarien simulieren“, sagt Øyvind.

    Hubschrauberabstürze sind glücklicherweise selten, aber seit 2006 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Offshore-Beschäftigten HUET durchlaufen.

    „Niemand darf heute offshore ohne eine ‚Green Card’ tätig sein. Das bedeutet, dass HUET für alle Beschäftigten und Besuchenden Vorschrift ist“, sagt Øyvind. „Alle, die zu einer einer Offshore-Anlage fliegen, müssen dieses grundlegende Training durchlaufen.“

    Im achtstündigen HUET-Kurs in Norward lernen Arbeiter, wie sie sowohl mit den physischen als auch psychischen Belastungen bei einem Hubschrauberabsturz umgehen.

    Øyvind hofft, dass sie dies nie brauchen, aber er weiß, dass falls dies doch der Fall sein sollte, es das wichtigste Training sein wird, das sie je hatten.

    INEOS erwarb 2007 das Norward-Schulungszentrum, als es das Polymergeschäft von dem norwegischen Unternehmen Norsk Hydro ASA kaufte.

    Damals war es von einem einfachen internen Rettungszentrum, das zu Norsk gehörte, in ein erfolgreiches Unternehmen mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro entwickelt worden und bietet nun Schulungen für externe Unternehmen und die Öffentlichkeit an.

    „Norward hat sich Schritt für Schritt neuen Herausforderungen gestellt“, sagt Øyvind.

    „Wir haben unsere eigenen Beschäftigten ausgebildet, unsere internen Kompetenzen verbessert und neue Märkte erschlossen. Wir bedienen jetzt Kunden aus dem gesamten norwegischen Privatmarkt.“

    Einer der größten Kunden ist Statoil, das in diesem Jahr Norward um die Entwicklung eines neuen Kurses gebeten hat, damit seine Offshore-Beschäftigten – unter anderem – lernen können, wie man einem Hubschrauberpiloten dabei hilft, sicher auf einer Ölplattform zu landen und was im Falle eines Unfalls zu tun ist.

    Abgesehen von den Standardmodulen zur Brandbekämpfung und erster Hilfe bietet das Team von Øyvind auch Schulungen zur Betriebssicherheit und zur Bekämpfung von Gas- und Chemikalienlecks an.

    „Bei solchen Schulungen kommen Branchenkunden aus ganz Norwegen. Norward ist einer der besten Anbieter“, sagt Øyvind.

    Für mehr Informationen besuchen Sie: http://norward.no/

    14 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Wer wagt, gewinnt

    2013 jährt sich zum 60. Mal die Erstbesteigung des Mount Everest durch Edmund Hillary und den Sherpa Tenzing Norgay im Jahre 1953. 1998 hörte ein zwölfjähriger Pfadfinder einen Vortrag über den Everest. Dieser Junge war Rhys Jones, der an seinem 20. Geburtstag, den Everest bestieg und damit den Rekord aufstellte, als jüngster Mensch die höchsten Berge auf den sieben Kontinenten der Erde bezwungen zu haben.

    Der Mount Everest ist nichts für schwache Nerven.

    Es ist ein widriger, gnadenloser Ort. Ein Ort, an dem sich in fünf Meilen Höhe (ca. 8.050 Meter) der Tod in den Gesichtern der gefrorenen Körper lebt, die den Weg zur Spitze säumen.

    Die Bergsteigerinnen und Bergsteiger erwartet in der Todeszone Sauerstoffmangel – und damit die Lähmung aller Sinne – Lawinen, Steinschlag, Winde mit der Kraft von Hurrikanen, vorrückende Gletscher, Schneestürme, Erfrierungen, Lungenentzündungen, Erschöpfung und eiskalte Temperaturen.

    „Sie wird Todeszone genannt und ist noch schlimmer als sie klingt”, erzählt der Bergsteiger Rhys Jones. „Diese endlosen Schritte nach oben in dünner Luft fühlen sich an, als würde man in Klebstoff schwimmen. Die Zelte sind innen vereist. Es ist furchtbar. Man hat keinen Appetit, man kann sich nicht richtig ausruhen und es ist brutal kalt.“

    Doch wer wagt, gewinnt. Für Rhys Jones, der seit seinem zwölften Lebensjahr davon geträumt hatte, auf den höchsten Berg der Welt zu klettern, lohnte sich aller Schmerz, um fünf Minuten auf dem 8.850 Meter hohen Gipfel zu verbringen.

    „Ich hörte in einem Vortrag vom Mount Everest, als ich Pfadfinder war“, sagt er. „Bis dahin hatte ich von Bergen keine Ahnung. Aber ich beschloss, eines Tages den Everest zu besteigen und alles andere ergab sich einfach, während ich auf dieses Ziel hinarbeitete.“

    Das Ziel war nicht nur die Besteigung des Everest, sondern der Jüngste zu sein, der die sieben höchsten Gipfel auf allen sieben Kontinenten bezwungen hat.

    Mount Everest sollte der letzte der sieben sein, aber dazu musste er erst einmal 30.000 GBP auftreiben.

    „Ich schrieb im wahrsten Sinne des Wortes Hunderte von Briefen an alle möglichen Sponsoren, aber hatte nicht viel Glück“, sagt er. „Doch dann kam INEOS und damit die Garantie, dass ich die Besteigung durchführen konnte.“

    Der Vorstandsvorsitzende von INEOS, Jim Ratcliffe, willigte ein, Rhys zu treffen, um über die geplante Expedition zu sprechen.

    „Als ich ihn traf, wusste ich nicht, was mich erwartete“, sagt Rhys. „Ich erinnere mich daran, dass ich mit meinem alten Auto hinfuhr und einen Anzug trug. Er kam in Jeans und T-Shirt.“

    Die beiden unterhielten sich eine Stunde lang.

    „Ich hatte den Eindruck, dass ihm nichts entging, und er schien die ganze Zeit konzentriert zuzuhören, als wir uns unterhielten, was beeindruckend war, wenn man bedenkt, was sonst noch so los war“, so Rhys weiter.

    „Es zeigte auch, dass er gute Leute haben musste, die für ihn arbeiteten, sodass er so viel Zeit unserem Gespräch widmen konnte.“

    Dieses Gespräch unter vier Augen führte dazu, dass INEOS ein Sponsoring in Höhe von 30.000 GBP zusagte.

    „Das änderte alles“, sagt Rhys.

    Mit dem Geld in der Tasche und einer INEOS-Flagge, die er auf den Gipfel stecken wollte, konnte sich Rhys jetzt auf die Reise konzentrieren, die vor ihm lag.

    Im Mai 2006 verließen Rhys, drei weitere Bergsteiger, zwei Bergführer und fünf Sherpas das Everest-Basislager.

    „Wir waren bei der Gipfelbesteigung das erste Team des Jahres, daher mussten wir überall Seile befestigen und als Erste die Spur im Schnee ziehen, was uns auf die Probe stellte“, sagt er.

    „Bis zum heutigen Tag ist diese Erfahrung für mich ein guter Maßstab dafür, ob etwas schwierig ist oder nicht.“

    Angst ließ das Team hierbei allerdings hinter sich.

    „Wenn man erfolgreich sein will, darf man keine Angst haben“, meint Rhys.

    „Natürlich hatte ich Sorgen. Manchmal war es sehr knapp. Zweimal wurde ich beinahe von einer Lawine getroffen. Auf dem Everest kommen Menschen um, aber ich erinnere mich daran, dass ich das alles objektiv einschätzte und Dinge nur anhand von ‚getroffen‘ oder ‚nicht getroffen‘ beurteilte. So lange ich ‚nicht getroffen‘ war, würde ich weitermachen. Ich hoffte einfach auf Glück mit dem Wetter und darauf, nicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.“

    Wäre seine sorgfältige Planung nicht aufgegangen – und auf dem Everest können Pläne im atemberaubenden Tempo zunichte gemacht werden – hätte Rhys den Rückweg angetreten – egal, wie nah er dem Gipfel gewesen wäre.

    „Kein Berg der Welt ist es wert, meine Finger oder Zehen zu verlieren oder ums Leben zu kommen“, sagt er. „Ich würde es einfach noch einmal versuchen. Der Berg bleibt. Der Everest scheint leider kluge Menschen dazu zu bringen, dumme Risiken einzugehen.“

    Auf dem Everest haben bisher mehr als 200 Menschen ihr Leben gelassen, etwa 150 Tote wurden nie geborgen.

    „Man muss eine unheimliche mentale Stärke besitzen, um den Everest zu besteigen. Das hält einen davon ab aufzugeben, es sei denn, es ist zu gefährlich“, sagt er. „Wenn es das nicht ist, muss man einfach beharrlich sein und weitermachen.“

    Rhys erreichte am 17. Mai 2006 um drei Uhr nachmittags den Wolken verhangenen Gipfel nach einer letzten sechzehnstündigen Etappe.

    Die Erleichterung war groß.

    „Ich war unendlich froh, dass ich den Gipfel erreicht hatte, aber ich wusste auch genau, dass es spät war und ich einen langen Abstieg vor mir hatte“, sagt er. „Ich entrollte nur die INEOS-Flagge, nahm meine Sauerstoffmaske ab, machte ein paar Fotos, sagte ‚Dank sei Gott‘ und trat den Abstieg an.“

    Heute führt Rhys sein eigenes Unternehmen RJ7 Expeditions, eine Firma mit Büros auf vier Kontinenten, die anderen hilft, die Reise ihres Lebens durchzuführen.

    „Wir spielen nicht in derselben Liga wie INEOS, aber wir wachsen ganz energisch“, meint er lächelnd.

    Was er beim Klettern gelernt hat, hilft ihm bei der Gestaltung seines Unternehmens.

    „Es gibt viele Parallelen“, sagt er. „In einer hochriskanten Umgebung ein Team zu führen, Ziele zu erreichen und ehrgeizig zu sein, gilt für beide.“

    Er meint auch, dass Risiken im Leben notwendig seien.

    „Eine Portion Risiko gehört dazu, wenn man etwas erreichen will“, sagt er.

    „Die Risiken beim Bergsteigen sind manchmal eine Frage von Leben und Tod; die Risiken, die ich in der Firma eingehe, sind eher finanzieller Art. Aber ich gehe ähnlich damit um, konzentriere mich auf die Fakten, die Wahrscheinlichkeiten und die Ergebnisse und treffe dann eine Entscheidung.“

    Er glaubt, dass viele Unternehmen heute scheitern, weil sie schlecht geführt werden und keine Schwerpunkte setzen.

    „Ein wenig motiviertes Team ist so, als würde man das Geld zum Fenster hinaus werfen, doch mit wenig Aufwand kann man schnell etwas ändern“, sagt er.

    „Keine Schwerpunkte zu haben kann in eine Falle führen, da viele Unternehmen versuchen, alle Aufträge anzunehmen, die sie im gegenwärtigen Klima kriegen können, statt sich darauf zu konzentrieren, worin sie gut sind.“

    Rhys Antriebskraft ist seine Leidenschaft, und das wird so bleiben.

    „In all den Jahren des Bergsteigens habe ich nie den Eindruck gehabt, einen Berg besiegt zu haben“, sagt er. „Ich schätze mich einfach glücklich, den Aufstieg genossen zu haben und ein paar Minuten lang auf dem Gipfel sein zu können.“

    10 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Alle macht der schweiz

    Die Welt braucht Chemie mehr denn je. Die chemische Industrie ist keine Belastung für die Gesellschaft, sondern weiß am besten, was getan werden muss, um die Welt nachhaltig zu gestalten und – noch wichtiger – sie weiß, wie man dies umsetzt. Bisher haben elf Länder SusChem Europe unterzeichnet. Die Schweiz ist als Nächstes dran. INEOS als ein Unternehmen, das besonders gut im Finden innovativer Lösungen für schwierige Probleme ist, ist die Triebkraft dieser Initiative.

    Die Reaktorkatastrophe von Fukushima, die im März 2011 durch ein Erdbeben und einen massiven Tsunami ausgelöst wurde, zog weltweit starke Reaktionen nach sich.

    Deutschland schaltete acht seiner Kernkraftwerke ab, Italien stimmte mit überwältigender Mehrheit dafür, das Land von Atomkraft frei zu halten und Spanien verbot den Bau neuer Reaktoren.

    In der Schweiz fiel die Reaktion ähnlich aus. Sie war das erste Land Europas, das ankündigte, nach der Krise in Japan die Atomkraft schrittweise abzuschaffen.

    Bundesrat und Bundesversammlung schufen die Grundlagen für eine neue Strategie der Schweizer Energieversorgung bis 2050.

    Anfangs wird die Schweiz noch von Energie- und Strom-Importen abhängen, was zu erhöhten CO2-Emissionen führen und eine enorme politische und wirtschaftliche Herausforderung sein wird.

    Aber diese mutige Entscheidung ist auch eine echte Chance – und ein Anreiz – für die Schweiz, mit Energie verantwortungsvoller umzugehen und Kohle als Rohstoff und denn als Brennstoff zu nutzen.

    Im November 2013 startete SusChem Switzerland bei einer Ecochem-Veranstaltung mit dem Treffen von weltweit einflussreichsten Wirtschafts - und Regierungsvertreter/innen, Wissenschaftler/innen und Erfinder/innen in Basel.

    Der Zeitpunkt dieser von INEOS gestarteten Initiative hätte nicht besser gewählt sein können

    „INEOS ist von Beginn an eines der wichtigsten Unternehmen hinter SusChem Switzerland“, sagt Greet Van Eetvelde, Vorstandsvorsitzende von SusChem Switzerland.

    Die Ziele sind Reduzierung von CO2-Emissionen, Energieeffizienz, verantwortungsvoller Ressourcenumgang, Abfallverwertung sowie Entwicklung sauberer Technologien.

    „Industrielle Symbiose wird einer der Hauptschwerpunkte sein“, so Greet.

    „Um etwas in Bewegung zu bringen, müssen verschiedene Wirtschaftsbranchen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit finden, um für die Zukunft eine gemeinsame Vision aufzubauen, von der alle profitieren.“

    Greet, die für INEOS Europe arbeitet, erklärt, dass die verarbeitende Industrie eine Menge Abwärme verursacht, die einfach am Standort, von anderen Wirtschaftszweigen oder in benachbarten Gemeinden wiederverwertet werden könnte.

    „Darin liegt die Zukunft“, ist sie überzeugt. „Es ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Eine Branche hat vielleicht eine Frage; eine andere die Antwort. Wir fungieren als Verbindung zwischen beiden.“

    Heute arbeitet INEOS eng mit der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) zusammen, um an den INEOS-Produktionsstandorten für Energieintegration und -optimierung zu sorgen.

    Im vergangenen Jahr erklärte sich INEOS bereit, innovative und unternehmerische Projekte der EPFL-Forscherinnen und -Forscher bis 2022 zu sponsern.

    Greet hofft, dass das „INEOS Innogrant“ einige spannende Laborstudien, insbesondere im Bereich grüner Chemie, unterstützen wird. Das erste „INEOS Innogrant“ wird bei der SusChem-Konferenz Imperix, einem jungen Unternehmen, verliehen, das sich mit der Stabilität von Stromnetzen beschäftigt.

    Energieproduktion, -management und -lagerung sowie CO2-Abscheidung und -Nutzung werden ebenso Forschungsprojekte auf dem EPFL Valais Wallis Campus im Schweizer Kanton Wallis sein.

    Der Hauptgegenstand einer Studie war, ob die Schweiz ihre Gletscher, die aufgrund der steigenden Temperaturen mit erschreckender Geschwindigkeit schmelzen, nutzen könnte.

    Wenn Gletscher schmelzen, bilden sich neue Seen. Mit der Studie wollte man herausfinden, ob diese natürlichen Wasserspeicher eine entscheidende Rolle bei der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft spielen könnten.

    Bis jetzt haben elf Länder, darunter Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien ihre eigenen nationalen SusChem-Technologieplattformen. Die Schweiz wird dank des Anstoßes von INEOS das zwölfte sein.

    Die Schweizer Initiative wurde bei der dreitägigen Ecochem-Konferenz gestartet, bei der die hellsten Köpfe der Chemieindustrie und der Wertschöpfungsketten an einem Ort mit einem Ziel zusammenkamen: die „grüne Chemie“ zu beschleunigen.

    Das Netzwerk nationaler Technologieplattformen ist an SusChem Europe gekoppelt – die Europäische Technologieplattform für nachhaltige Chemie, die 2004 als eine gemeinsame Initiative des European Chemical Industry Council (Cefic) und anderen gestartet worden war.

    Bei SusChem wird nicht nur geredet, sondern gehandelt. Inzwischen ist die Initiative offiziell von der Europäischen Kommission anerkannt.

    Im Laufe der Jahre hat SusChem dazu beigetragen, fortschrittliche Materialien und Verfahrenstechniken zu entwickeln, die zu einer effizienteren Nutzung von Energie, Rohstoffen und Wasser geführt hat.

    Dies steht inzwischen stark im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie der Europäischen Union und des neuen Forschungs- und Innovationsrahmenprogramms „Horizont 2020“, die im kommenden Jahr gestartet wird, um Klimawandel, Versorgungssicherheit bei Energie und Lebensmitteln, Gesundheit sowie Überalterung der Gesellschaft in Angriff zu nehmen.

    Kurzum glaubt die Europäische Kommission, dass die Chemieindustrie in Europa eine ausschlaggebende Rolle dabei spielt, uns allen eine bessere Zukunft zu bieten.

    SusChem Switzerland wird auf der Vision und Mission von SusChem Europe aufbauen, ein noch wettbewerbsfähigeres und innovatives Europa zu schaffen, wo nachhaltige Chemie Lösungen für zukünftige Generationen bietet.

    „INEOS weiß, es kann helfen“, so Greet.

    Für INEOS, das 2010 seinen Hauptsitz ins schweizerische Rolle verlegt hat, ist seine Beteiligung auch eine Chance für das Unternehmen, die Zukunft der Schweiz stärker mitzugestalten und gleichzeitig seine eigene Präsenz auszubauen.

    Cefic verkündete, man sei hocherfreut über die Entscheidung von INEOS, eine derartige Schlüsselrolle bei SusChem Switzerland einzunehmen.

    „Die Schweiz ist ein wichtiger Knotenpunkt für die produzierende Industrie in Europa, sowohl für chemische Grundstoffe als auch Feinchemikalien für Wirkstoffe in Medikamenten und vieles andere mehr“, sagt Esther Agyeman-Budu, Kommunikationsberaterin für Forschung und Innovation bei Cefic.

    „Unternehmen wie INEOS, die über mehr Know-how auf der Herstellerseite verfügen, werden gebraucht, um Produktionsverfahren zu verjüngen. Mit unseren begrenzten Mitteln müssen wir dafür sorgen, dass unsere Ressourcen bezüglich des Nutzens für die Gesellschaft maximiert werden.“

    Für mehr Informationen über die Ecochem-Konferenz besuchen Sie www.ecochemex.com, und zu SusChem www.suschem.org

    8 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Ein klima des wandels

    Einige der weltweit führenden Chemieunternehmen haben sich selbst die Aufgabe gestellt, ein globales Problem zu lösen, um die natürlichen Ressourcen der Erde zu bewahren.

    INEOS, AGA, AkzoNobel, Borealis und Perstorp, der Chemieverbund im schwedischen Stenungsund, wollen – soweit dies möglich ist – bis 2030 Kunststoffe und Chemikalien, die für Rohre, Leitungen, Bodenbeläge, Lacke, Kabel, Reinigungsmittel und viele andere Verwendungszwecke eingesetzt werden, ohne fossiles Erdöl, Kohle oder Erdgas herstellen.

    Für INEOS in Stenungsund, wo man ausschließlich von fossilen Brennstoffen abhängt, ist das eine große Herausforderung. Doch laut Lars Josefsson, dem Vorstandsvorsitzenden von INEOS Sverige AB, ist es überlebenswichtig, erneuerbare Brennstoffe zu entdecken und darauf umzustellen, nicht nur für Schweden, auch für den Rest der Welt, wenn es hilft, damit den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken.

    „Zwar ist es eine gewaltige Herausforderung, aber wir wollen zu einer zukünftigen Gesellschaft beitragen, in der Ressourcen effizient genutzt werden und alle unsere Produkte recycelt werden“, meint er.

    „Wir wollen erneuerbare Ressourcen verwenden, um nachhaltigere Produkte zu entwickeln.“

    Der Chemieverbund mit den fünf Unternehmen in Stenungsund gilt als einer der leistungsstärksten der Welt. Als solcher hat man seit dem Beginn der Vision – Nachhaltige Chemie 2030 – bereits erhebliche finanzielle Mittel sichern können.

    „Wenn wir Erfolg haben, bedeutet das eine wichtige Verbesserung für die Umwelt und den wirtschaftlichen Wohlstand unserer Region“, so Lars.

    „Wir wissen, dass es möglich ist, aber es passiert nicht von allein. Es müssen viele beteiligt sein, damit es funktioniert, einschließlich der Zusammenarbeit mit Hochschulen, der Politik und anderen Industriezweigen. Wir alle müssen zusammenarbeiten.“

    Das haben sie auch gemacht, seitdem sie ihre Vision erarbeitet haben.

    Bisher haben sie unter anderen Finanzierungshilfen von der Europäischen Union und mehreren schwedischen Regierungsbehörden erhalten.

    Ihre Vision, ihre Abhängigkeit von den Erdöl- und Erdgasreserven zu überwinden, hat ihnen auch den Respekt der örtlichen Gemeinde eingebracht.

    Diese fünf wichtigen Unternehmen meinen, dass innerhalb von 20 Jahren Stenungsund die Triebkraft in der westschwedischen Wirtschaft, der Knotenpunkt für nachhaltige Produkte in der chemischen Industrie und ein Ort sein werde, an dem Unternehmen mit ähnlicher Mentalität sich entwickeln und florieren werden.

    Die Reise Richtung 2030 hat bereits begonnen. INEOS und Borealis waren daran beteiligt, die Pläne von Stena Recycling voranzutreiben und zu unterstützen, um Tausende von Tonnen Kunststoffleitungen jedes Jahr zu recyceln und zu neuen, besseren Produkten zu verarbeiten. Das Recycling hat vor ein paar Jahren begonnen, jedes Jahr werden nun Tonnen an Kunststoffen (PVC und PE) erfolgreich recycelt.

    „Das war zuvor aufgrund des hohen Metallgehalts im Material gar nicht möglich“, sagt Lars.

    AkzoNobel, wo man sehr viel in Forschung und Entwicklung investiert, ist ein weiteres Beispiel. Ein kommerzielles Ergebnis hierbei ist ein wasserbasierter, wirkungsvoller Schmutz- und Fettreiniger, mit dem es möglich ist, 97 Prozent des beim Autowaschen verwendeten Wassers wiederzuverwerten. Die meisten der neuen Autowaschanlagen in Schweden werden mit dieser Technologie gebaut.

    „Energie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle“, so Lars. „Wir haben ein Projekt am Laufen, bei dem es ums Energiesparen geht. Bei einer Standortanalyse durch die Chalmers University of Technology mit Finanzierung durch die schwedische Energiebehörde zeigt sich großes Einsparpotential, wenn wir alle fünf Unternehmen zusammen betrachten. Jetzt wurde eine zweite Phase gestartet um herauszufinden, wie dieses Potential umgesetzt werden kann.“

    Der Chemieverbund hat ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem es um mehr Recycling von Kunststoffen aus Krankenhäusern geht.

    „In Krankenhäusern wird viel Kunststoff einschließlich PVC verwendet“, erklärt Lars.

    „Wir haben jetzt mit verschiedenen Partnern ein Konsortium eingerichtet, unter anderem mit dem Bezirk Stockholm und der schwedischen Westküstenregion. Neben INEOS gehören weitere Partner wie schwedische Universitäten und Institute, Recyclingunternehmen und PVC MedAlliance dazu.* Das Ziel ist, ein System für den nachhaltigen Umgang mit medizinischen Kunststoffabfällen durch die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdern und Feldversuche zu finden.“

    Ein weiteres Projekt ist ein gemeinsames Programm mit führenden schwedischen Papier- und Zellstoffunternehmen, um möglicherweise erneuerbare Rohstoffe aus Wäldern zu beziehen. Schweden, das Europas drittgrößte Papier- und Zellstoffindustrie besitzt, befindet sich in einer einzigartigen Position, da große Teile des Landes mit Wäldern bedeckt sind.

    Da der Papierverbrauch jedoch zurückgeht, sucht die Branche neue Anwendungen.

    Das Projekt Forest-Chemistry wird von der schwedischen Regierungsbehörde VINNOVA unterstützt.

    Nachhaltige Chemie 2030 wird inzwischen – neben anderen – auch von Hochschulen wie der Chalmers University of Technology, dem SP Technical Research Institute of Sweden, der Universität Göteborg, IVL, und der Luleå/Umeå Universität unterstützt.

    „Unsere Vision, Nachhaltige Chemie 2030, hat zu einer besseren Zusammenarbeit im Verbund geführt und dient als Plattform, um zu kommunizieren, dass man Chemie für den Übergang zu einer biobasierten Gesellschaft braucht“, so Lars. „Dies ist ein gutes Argument, wenn wir andere wichtige Themen mit der Politik besprechen.“

    Lars erklärt, durch den Blick auf das Jahr 2030 seien klare Schwerpunkte gegeben, somit werde der Druck, das Ziel zu erreichen, aufrechterhalten.

    „Wir denken, es ist möglich, unser Ziel zu erreichen“, meint er.

    *Mehr über PVC MedAlliance unter www.pvcmed.org.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Vorsprung für INEOS durch Ethylenterminal

    INEOS Oxide eröffnete kürzlich ein neues Tiefseeterminal mit einer Million Tonnen Kapazität am Standort Antwerpen in Belgien. Damit hat INEOS Zugang zu günstigem Ethylen aus aller Welt.

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    ETHYLENE TERMINAL

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    CEO Hans Casier sagt, der Standort Antwerpen könne nun erfolgreich mit den weltweit Besten mithalten.

    Das neue Terminal, das sich in der zweitgrößten Petrochemieregion weltweit befindet, wurde offiziell von Kris Peeters, Ministerpräsident von Flandern, eröffnet.

    „Dieses neue Terminal verschafft dem Petrochemieverbund in Antwerpen einen neuen Wettbewerbsvorteil. In den letzten 50 Jahren hat die Branche für Arbeitsplätze für Fachkräfte und Wohlstand in Flandern gesorgt“, erläutert der Präsident. „Diese Investition zeigt, dass INEOS in Antwerpen eine Zukunft sieht und die Industriepolitik Flanderns Früchte trägt.“

    Mit dem Terminal können die größten Ethylentransportschiffe der Welt entladen werden. Mit dem Ethylen werden einerseits die INEOS-Anlagen in Belgien und andererseits das ARG-Pipelinenetz, das Antwerpen mit Köln und dem Ruhrgebiet verbindet, versorgt.

    Durch die Verbindung des Terminals mit INEOS Oxide in Antwerpen und über die Pipeline mit den LAO/PAOAnlagen von INEOS Oligomers im belgischen Feluy sowie den Anlagen von INEOS Olefins & Polymers Europe in Lillo und Köln ist INEOS in der Lage, preislich konkurrenzfähige Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, um den Bedarf vieler seiner größten europäischen Anlagen aufeinander abzustimmen.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 5
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    Die Branche in neuem Licht

    Wer diesen Sommer in Frankreich war, konnte die Branche in neuem Licht sehen.

    Gigantische, beleuchtete Fotos von Beschäftigten von INEOS und Petroineos wurden auf riesige Lagertanks projiziert, große Fotografi en der Lavéra-Raffinerie waren an Gebäuden in Martigues und Port-de-Bouc zu sehen. 

    Dieses Ereignis mit dem Titel Industrial Light war eine Hommage an das Industrieerbe der Provinz von Marseille als europäischer Kulturhauptstadt.

    Der Standort Lavéra mit den Tochtergesellschaften Appryl, Naphtachimie und Oxochimie ist der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich, aber bei dieser Gelegenheit gab es einen Tag der offenen Tür.

    Laut Martine Le Ster von Petroineos Manufacturing France SA, nutzten mehr als 700 Personen die besonderen Öffnungszeiten und Bustouren mit ausführlichen Kommentaren von Schauspielern. 

    An weiteren Veranstaltungsorten fanden Theateraufführungen und Konzerte statt und auf den Geländen anderer Unternehmen drängten sich ebenfalls die Besucherinnen und Besucher.

    1 minute lesezeit Ausgabe 5
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    Unipetrol vertraut auf INEOS

    Das führende tschechische Raffi nerie- und Petrochemieunternehmen hat INEOS gewählt, um bei der Entwicklung seines Polyethylengeschäfts zu helfen.

    Unipetrol hat den INEOS Technologies Innovene S Process in Lizenz erworben, um damit im Kracker in Litvinov MDPE und HDPE herzustellen.

    Laut Unipetrol handelte es sich bei dem Bau der neuen Polyethylenanlage um ein wichtiges Investitionsprojekt für die mittelfristige Strategie.

    „Wir haben die neueste Technik gewählt, um unser aktuelles Produktportfolio zu erneuern und selbst die anspruchsvollsten Anforderungen unserer Kunden erfüllen zu können“, so Marek Świtajewski,

    Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor. Mit dieser Technik werden zudem die Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Produktion verbessert.

    1 minute lesezeit Ausgabe 5
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    INEOS Capital

    Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der Arbeit von INEOS auf der ganzen Welt. aber wie geht das Unternehmen mit diesem viel diskutierten Thema um? Um das herauszufinden, traf sich Tom Crotty mit Jim Dawson, EXCO-Mitglied von INEOS und vorsitzender von INEOS Technologies, Oxide mit Bio, ein Manager mit umfangreichem Praxishintergrund in der Petrochemie.  

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    Tom: Viele Unternehmen haben in eigene Abteilungen für Nachhaltigkeit investiert, INEOS aber nicht. Betrachtet INEOS das Thema Nachhaltigkeit nicht als wichtig genug, als dass es eine eigene Abteilung rechtfertigen würde?

    Jim: Ganz im Gegenteil. Nachhaltigkeit ist für INEOS sehr wichtig. Sie ist Bestandteil aller unserer Aktivitäten. Wir sind nicht die Art von unternehmen mit einer großen Zentrale, die permanent ‘Nachhaltigkeit’ kommuniziert. Wir erwarten von jedem Geschäftsbereich und jedem Mitarbeiter, dass dieses Konzept als Teil des täglichen Geschäfts verstanden wird.

    Ich kann mich erinnern – ich bin ja nicht mehr ganz jung –, dass vor etwa 40 Jahren der Ölpreis bei $2 lag (das entspräche ca. $10 in der heutigen Zeit) und Energie insgesamt billig war. Heute und in den letzten Jahren liegt der Preis weltweit bei ca. $110. Deshalb herrscht großer Druck, den Energieverbrauch zu senken und energiesparende Produkte zu erzeugen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Effizienzverbesserung unserer Anlagen. Wir investieren in leistungsfähigere Wärmetauscher. Wir verbessern die Zuverlässigkeit und reduzieren den Fackelbetrieb. Wir machen unsere öfen effizienter. Dadurch fällt unser Energieverbrauch erheblich. Und die Produkte, die wir herstellen, bieten der Gesellschaft auch erhebliche Vorteile.

    Produkte wie expandier bares Polystyrol zum Beispiel. Wir bieten eine spezielle Version für die Gebäudeisolierung unter dem Namen EPS Silver an. Es ist eine besondere Form von EPS mit einer im Vergleich zu Standardprodukten um 20% verbesserten Energieeffizienz. Das ist nur ein Beispiel für die herstellung von Produkten, die positiv für eine nachhaltige Entwicklung sind. Im Durchschnitt werden für jedes Kilogramm emittierten Kohlenstoffs aus der Produktion von Chemikalien zwei Kilogramm Kohlenstoff bei deren Verwendung eingespart. 

    Tom: INEOS spricht oft über die Bedeutung guter Nachbarschaft. Warum ist das so wichtig für die Nachhaltigkeit des Unternehmens? 

    Jim: Es ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Wir müssen Vertrauen und ein gutes Verhältnis zu unseren benachbarten Gemeinden pflegen. Ein Grund ist natürlich, dass wir eine Menge Leute an unseren Standorten beschäftigen, die in den benachbarten Gemeinden leben. Es ist sehr wichtig, bezüglich der Aktivitäten an unseren Standorten transparente Verhältnisse zu schaffen. Ein gutes Beispiel sind Sicherheit und Umwelt. Beides ist für uns sehr wichtig. Wenn wir das richtig hinbekommen, haben unsere Nachbarn Vertrauen in uns. Wir nehmen Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz auf höchstem Niveau sehr ernst. Wir haben 15 Geschäftsbereiche und treffen uns alle ein bis zwei Monate zu Vorstandssitzungen. Zu Beginn jeder Sitzung besprechen wir Arbeits- und Anlagen-Sicherheitsthemen sowie die Einflüsse auf die Umwelt. Und ich freue mich, dass das vergangene Jahr bezüglich unserer Sicherheitsleistung eines der besten in der Geschichte von INEOS war, was genauso für die Auswirkungen auf die Umwelt gilt. Daher denke ich, dass wir der Gemeinschaft und uns selber Gutes tun, wenn wir an diesen Themen arbeiten. Wir fuhren auch an vielen Standorten Treffen mit Gemeindevertretern durch, so dass die Menschen vor Ort genau wissen, was in den benachbarten Betrieben vor sich geht.

    Tom: Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit liegt darin, die richtigen Leute zu werben und zu halten. Wie investiert INEOS in die ausbildung und Entwicklung hin zu einer bestmöglichen Belegschaft?

    Jim: Wir bewegen uns in einem technisch anspruchsvollen Umfeld und es herrscht ein großer Wettbewerb. Daher müssen wir sicherstellen, dass wir die richtigen Leute werben und halten, und zwar auf allen Ebenen der Organisation. Dabei kann es sich um Lehrstellen handeln, wo wir versuchen, den Betrieb an unserer Anlage zu verbessern und Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten. Oder das Graduiertenprogramm, wo wir daran arbeiten, den Leuten diverse Trainingsmöglichkeiten zu bieten, so dass sie ihre Entwicklung nach ihren Wünschen gestalten können sowie die Gelegenheit bekommen, in unterschiedlichen Bereichen zu arbeiten, und sich im Unternehmen hocharbeiten können. Aus diesem Grund arbeiten wir mit möglichst vielen Institutionen zusammen, wie z.B. Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, um die besten Nachwuchskräfte zu finden, die eines Tages die führung in unserem Unternehmen übernehmen werden. 

    Tom: Jim, wir haben viel über Unternehmenskultur gesprochen. Und die Kultur bei INEOS scheint den Unternehmergeist wirklich zu fördern. Warum ist das so?

    Jim: INEOS hat seinen eigenen konzentrierten Stil. Konzentriert auf den wirtschaftlichen Erfolg, konzentriert auf Sicherheit und einen unternehmerischen ‘Das-schaffen-wir’-Stil. Wir brauchen ein solches Konzept, weil die chemische Industrie komplex und konkurrenzbetont ist. Chemikalien werden im Transportsektor, in der Medizin, in der Kommunikationstechnik, in Gebäuden, in einer ganzen Reihe von wichtigen märkten eingesetzt, und es ist Unternehmergeist erforderlich, um das Beste daraus zu machen. Dafür gibt es einige gute Beispiele. Die Verpackung von flüssigen Lebensmitteln ist uns allen vertraut. Wir können die Polyethylen- Beschichtung mithilfe von neuartigen Katalysatoren 35% dünner machen. Wir beschäftigen uns auch mit einfachen Dingen, wie zum Beispiel der Nutzung einer anderen Form von hochdichtem Polyethylen zur Verringerung des gewichtes von Flaschendeckeln. Das klingt trivial, aber wenn Sie überlegen, wie viele Milliarden von Flaschen produziert werden, dann machen solche kleinen Änderungen einen großen Unterschied aus. Ein weiteres Beispiel für unternehmerisches Denken sieht man bei unseren Bio-Kraftstoffen. Wir haben einen Prozess entwickelt, bei dem organische Abfälle, z.B. Hausmüll, in Bio-Ethanol umgewandelt werden. Diese werden zunächst zu Synthesegas vergast, das aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht. Das Gas reagiert dann mit Mikroorganismen, die es in Ethanol umwandeln. Wir haben in Florida eine Industrieanlage mit einer Kapazität von 8 Millionen Gallonen (ca. 30 Millionen Liter) entworfen und gebaut. Es ist die erste ihrer Art weltweit. Es handelt sich hier um eine neue Technologie, deswegen haben wir derzeit eine recht zeitaufwändige Phase der Inbetriebnahme der Anlage. Das Handling mit Feststoffen am Anfang oder Flüssigkeiten in der Mitte des Prozesses braucht Zeit, um die Abläufe zu optimieren. Nach Abschluss werden wir Bio-Ethanol in kommerziellem Maßstab produzieren und dieses in den USA als Brennstoff vermarkten. Und das ist sicherlich ein Musterbeispiel für nachhaltige Entwicklung.

    Tom: Warum ist es so wichtig, dass Firmen wie wir Produkte mit Mehrwert herstellen und entwickeln?

    Jim: Das liegt ganz einfach in der Natur des Chemie-Geschäfts.

    Es ist wichtig, dass wir neue Produkte für die Bedürfnisse der Welt produzieren. Manchmal können diese Produkte ganz alltäglich sein. Chlor ist zum Beispiel eine Substanz, die es schon seit vielen, vielen Jahrzehnten gibt. Und dennoch reinigt das von uns im Vereinigten Königreich produzierte Chlor 98% der Wasserversorgung des Landes. Das ist eine Statistik, auf die man stolz sein kann. Wir haben auch ein Bio-Chlor-Membranverfahren entwickelt, um auf Quecksilber verzichten zu können und zur Steigerung der Effizienz bei der Chlor-Herstellung um rund 30%.

    Ein weiteres Beispiel sind synthetische Motorenöle. Weil Automotoren immer komplexer und immer effizienter werden, brauchen sie hochwertige Motorenöle. Wir produzieren synthetische Öle für den Einsatz in hochwertigen Schmierstoffen.

    Aber das ist noch nicht alles. Wir nutzen unser Know-how auch für Getriebe von Antrieben und Kompressoren. Hier ist ein gutes Beispiel die spezielle schmiermittelart, die wir für Windkraftanlagen entwickelt haben. Sie können sich vorstellen: Wenn Sie eine Windkraftanlage aufgebaut haben – auf eine hohe Konstruktion, auf der sich das Getriebe ganz weit oben befindet – werden Sie nicht jede Woche rauf und runter klettern wollen, um die Anlage zu schmieren. Deshalb haben wir Produkte entwickelt, die eine gute Scherfestigkeit, lange Haltbarkeit und gute Schmiereigenschaften aufweisen. Sie reduzieren die Reibung und sind somit ideal dazu geeignet, die Lebensdauer der Windkraftanlagen auf der ganzen welt zu verlängern.

    Wir stellen auch Acrylnitril, den Vorläufer der Karbonfaser, her. Karbonfaser ist leicht und stark. Bei Verwendung in Flugzeugen kann man den kraftstoffverbrauch um etwa 30% reduzieren, weil sich dann eine leichtere Konstruktion durch die Luft bewegt. Das ist also nicht nur im Golfsport so. Aber im Transportbereich macht es viel aus. Und wir von INEOS sind der Meinung, dass wir Produkte herstellen, die sich von der Konkurrenz abheben.

    20 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Die Bedeutung der zukunftsorientierung

    Unternehmen, die sich zu nachhaltigen Unternehmen entwickeln wollen, benötigen einen großen Fundus an Talenten. Wenn sie allerdings mit einer alternden Belegschaft und einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben, wird es kritisch. Wie alle Unternehmen aus dem Wissenschafts-, Technik- und Technologie-Sektor ist sich INEOS dessen bewusst. Das ist einer der Gründe, warum intensiv daran gearbeitet wird, INEOS zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen, der talentierte Arbeitskräfte anzieht, die dann gefördert und gebunden werden können.

    Zukunftsorientierte Unternehmen tun genau das. Sie orientieren sich an der Zukunft.

    Sie denken voraus. Sie planen.

    Und ein wesentlicher Bestandteil des Planens besteht darin zu erkennen, wer genau die zukünftigen zentralen Figuren im Unternehmen sind.

    Noch nie war das für die chemische Industrie von solch großer Bedeutung.

    „Eine alternde Belegschaft in Kombination mit einem Fachkräftemangel hat tiefgreifende Auswirkungen auf alle Branchen”, meint der europäische Dachverband der chemischen Industrie Cefic (European Chemical Industry Council).

    Für die chemische Industrie, die zum Überleben auf dem hart umkämpften Weltmarkt einen kontinuierlichen Strom von qualifizierten, gut ausgebildeten, hoch disziplinierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern benötigt, ist es besonders besorgniserregend, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die eine Karriere im Bereich der Natur- und Ingenieurswissenschaften anstreben, zurückgeht.

    Ein Teil des Problems liegt in dem Bild, das die Natur- und Ingenieurswissenschaft versuchen in den Schulen von sich zu vermitteln und der allgemein negative öffentlichen Wahrnehmung der Industrie.

    Anfang des Jahres veröffentlichte Cefic seinen ersten Bericht über die Empfehlungen an die chemische Industrie in Europa zum Thema Nachhaltigkeit.

    Ein Aspekt war, dass die chemische Industrie mehr unternehmen müsse, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern. Dies sei machbar, wenn die Industrie Studenten, Regierungen und Interessengruppen mit größerer Offenheit begegnen würde. Zudem sollte der positive Einfluss ihrer Erzeugnisse auf die Gesellschaft kommunizieren werden.

    „Unser Ziel ist es, die Chemiebranche allgemein und unser Business im Besonderen als eine noch attraktivere Karriereoption darzustellen”, sagte Cefic.

    Als Unternehmen hat INEOS damit begonnen.

    Es ist klar, dass es seinen globalen Bekanntheitsgrad steigern muss, wenn es in der Lage sein will, die nächste Generation von Wissenschaftler/-innen, Ingenieur/-innen, Manager/-innen oder Arbeiter/-innen für sich zu gewinnen.

    INEOS nimmt zwar eine wichtige Position im weltweiten Chemiesektor ein, dennoch haben viele Menschen noch nie etwas von dem Unternehmen gehört.

    Zur Schaffung eines besseren Gleichgewichts hat INEOS kontinuierlich Brücken zu Schulen, Hochschulen, Universitäten und Kommunen geschlagen.

    Das Ziel ist unverändert: helle Köpfe dazu inspirieren und begeistern, für INEOS zu arbeiten und Städten und Gemeinden gegenüber glaubwürdig aufzutreten und zu vermitteln, dass man sich auch um ihre Belange kümmert.

    „Der Aufbau von guten Beziehungen zu unseren lokalen Gemeinden sowie die Präsentation unseres Unternehmens als optimaler Arbeitgeber macht auch wirtschaftlich Sinn”, so Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Communications Manager bei INEOS in Köln.

    „Und beide sind wesentlich für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.”

    Das Konzept funktioniert.

    In Amerika und Deutschland, wo INEOS eng mit Schulen, Universitäten und Organisationen zusammenarbeitet, ist es durch das Einstellen der adäquaten Arbeitskräfte gelungen, das Ruder in die eigene Hand zu nehmen.

    „Kurz gesagt haben wir eine Talentpipeline etablieren können”, berichtet Sam Scheiner, HR Director bei Olefins & Polymers USA, dem INCH-Magazin.

    Ein Großteil der positiven Entwicklungsarbeit bei INEOS geschieht jedoch ohne großes Aufsehen hinter den Kulissen.

    Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua hielt vor kurzem eine Rede auf einer vom Global Network of Science Academies organisierten internationalen Wissenschaftskonferenz im finnischen Helsinki, mit dem Thema, wie Schulen und Industrie die Arbeitskräfte von morgen vorbereiten sollten.

    Neben anderen chemischen Industrien in Stenungsunnd, Schweden, ist INEOS auch stark im Wissenschaftszentrum von Weltrang Molekylverkstan engagiert, das alleine im letzten Jahr 50.000 Besucher anlockte.

    Dort können Kinder mit Modellen von Molekülen experimentieren und so verstehen, wie die Welt wirklich funktioniert.

    „Molekylverkstan ist eine wichtige Plattform für die chemische Industrie”, macht Carita Johansson, Communications Officer bei INEOS ChlorVinyls in Stenungsund deutlich.

    „Unser Ziel ist es, Bewusstsein und Interesse an der Wissenschaft zu wecken.”

    Dazu kooperiert INEOS mit der örtlichen Fachhochschule um Lehrveranstaltungen industrie- und praxisrelevant zu gestalten.

    „Die Zusammenarbeit zwischen der chemischen Industrie und Bildungseinrichtungen ist wichtig, weil wir so talentierte Kinder erreichen, die eines Tages, mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet, unsere Beschäftigten sein werden”, erklärt sie.

    Auf einer anderen Ebene ist die größte Hürde jedoch die Tatsache, dass viele INEOS gar nicht kennen, obwohl das Unternehmen 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und 51 Produktionsstandorte in elf Ländern betreibt.

    „In Anbetracht der Größe von INEOS haben wir die INEOS-Story wohl nie so gut verkauft, wie wir es hätten tun sollen”, überlegt Jill Dolan, INEOS Group HR Director.

    Damit das anders wird, hat INEOS in diesem Jahr zum ersten Mal an einigen Berufsmessen an Universitäten in den USA und Europa teilgenommen.

    „Aber es reicht nicht aus, die Besten für ein Unternehmen zu interessieren”, sagt Nathalie Crutzen, Accenture Vorsitzende in Sustainable Strategy an der HEC Management School der Universität Lüttich.

    Das Unternehmen muss auch mehr für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun – auch für die Menschen, die in der Nähe von Chemiestandorten leben und arbeiten.

    „Wenn wir die Ziele einer makroökonomisch nachhaltigen Entwicklung erreichen wollen, müssen Unternehmen auch die sozialen Aspekte verbessern, wie zum Beispiel das Wohlbefinden der Arbeitnehmer und den Wohlstand der Bevölkerung im Umkreis der Firma”, erläutert sie.

    Das ist ein Aspekt, mit dem sich INEOS täglich befasst.

    „Wir arbeiten konsequent daran, dass sich die Arbeit bei INEOS für unsere Beschäftigten lohnt, weil wir wissen, dass hoch qualifizierte Arbeitskräfte für die langfristige Tragfähigkeit unseres Unternehmens von entscheidender Bedeutung sind”, so Jill Dolan.

    „Wir benötigen auch langfristiges Vertrauen der Städte und Gemeinden in der Nähe unserer Standorte. Wir sind es uns schuldig, sie zu unterstützen, da die Unternehmensethik unseres Betriebs darauf beruht.”

    8 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Sichere Normen für INEOS

    Sicherheit ist für INEOS oberste Priorität. Das Unternehmen weiß, dass es nicht lange überleben wird, wenn es die Sicherheit seiner Beschäftigten und der Menschen, die in der Nähe der Produktionsstandorte leben, nicht ernst nimmt. Jahrelang hat INEOS konzernweit seine Performance sehr streng auf Basis eines ehemaligen ICI-Systems kontrolliert. Heute geht INEOS neue Wege. Das Unternehmen stellt sich einer Beurteilung im Vergleich zu den Besten der Branche.

    Die Sicherheitsleistung von INEOS kann demnächst direkt mit anderen Petrochemie-Unternehmen verglichen werden.

    Die multinationalen Chemieriesen Shell, Dow Chemical, BP und Exxon berichten seit Jahren Berufsunfälle und Krankheiten nach den Regeln der Occupational Health and Safety Administration (OSHA), eine 1970 unter Präsident Richard Nixon eingerichtete Bundesbehörde des US Arbeitsministeriums.

    Jahrelang hat INEOS als Unternehmen, das durch Firmenübernahmen gewachsen ist, ein System zur Registrierung von “klassifizierten meldepflichtigen Arbeitsunfällen”, und Krankheiten verwendet, das es quasi von ICI geerbt hat.

    Nun wurde der Konzernbeschluss gefasst, wie viele andere Unternehmen auch unter dem Dach der OSHA zu berichten.

    „Obwohl das OSHA-System ein amerikanisches System ist, wird es weltweit anerkannt”, sagt Stephen Yee, Manager für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei INEOS ChlorVinyls.

    „Das wird uns den Vergleich mit Firmen wie Exxon hinsichtlich unserer Sicherheitsleistung erleichtern”, sagte er.

    US-amerikanische INEOS-Unternehmen fallen heute schon unter die OSHA Richtlinien und die zwei größten Anlagen von INEOS Olefins & Polymers USA haben unter dem Voluntary Protection Program (VPP) bereits sehr gute Bewertungen erhalten.

    Unternehmen, die sich für dieses Programm qualifizieren, müssen ein effizientes Gesundheits- und Arbeitssystem betreiben, das strenge leistungsbezogene Kriterien erfüllt.

    Kurz, es wird vorausgesetzt, dass sie mehr tun, als OSHA von ihnen erwartet.

    Das INEOS-System hat sehr gut funktioniert und zu einem deutlich verbesserten Sicherheitsniveau im Unternehmen geführt. Während des ständigen Wachstums über Jahre hinweg gab es für INEOS keinen Anlass, etwas zu ändern.

    Die Entscheidung, jetzt zu den OSHA-Richtlinien zu wechseln, ist ein bedeutender und mutiger Schritt.

    „OSHA ist völlig neu”, berichtet Stephen Yee.

    Während INEOS es nicht als, klassifizierten meldepflichtigen Arbeitsunfall’ melden wurde, wenn ein Mitglied der Belegschaft Paracetamol vom Betriebsarzt verschrieben bekäme, ist in den OSHA-Leitlinien die Aufnahme eines solchen Falles vorgesehen.

    „Sicherheit ist weiterhin unsere höchste Priorität und mit dieser Neuerung werden wir unsere Sicherheitsleistung überwachen und verbessern. Ereignisse werden jedoch anders protokolliert”, erläutert Yee.

    Um den Übergang zum neuen System zu erleichtern – und damit die Beschäftigten wissen, dass die Sicherheitsleistung sich nicht über Nacht verschlechtert hat – hat Stephen Yee einen Bericht erstellt, der zeigt, wie INEOS nach den OSHA-Leitlinien seit 2002 dagestanden hätte.

    „Wir wollten den Beschäftigten vermitteln, wie die unternehmensweiten Zahlen ausgesehen hätten”, erklärt er.

    Seit Oktober nutzt INEOS nun beide Systeme parallel, um eine kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.

    „Somit können unsere Mitarbeiter weiterhin sehen, wie unsere Leistung unter dem alten System ausgesehen hätte”, sagt Yee.

    Diese Neuerung ändert nichts an der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen des Unternehmens: INEOS wird weiterhin seine behördlichen Auflagen erfüllen.

    „In jedem Land haben wir lokale Rechtsvorschriften”, sagte er. „Das wird sich nicht ändern.”

    In den letzten vier Jahren hat sich der Sicherheitsstandard bei INEOS von Jahr zu Jahr verbessert, und 2012 wäre das bisher beste Jahr gewesen, wenn es im vergangenen Dezember nicht zu einem Vorfall bei der Prozesssicherheit im französischen Lavéra gekommen wäre, bei dem fünf Feuerwehrleute einem überhöhten Lärmpegel ausgesetzt waren.

    „Da sie für mehr als drei Tage von der Arbeit freigestellt waren, wurde es als klassifizierter, meldepflichtiger Arbeitsunfall eingestuft”, fügt Yee hinzu.

    Sicherheit ist seit jeher oberstes Gebot bei INEOS, und das Unternehmen ist stolz auf seine Transparenz in diesem Bereich. Diese zeigt sich hinsichtlich der Art und des Umfangs der ergriffenen Maßnahmen sowie der Auswirkungen auf die Beschäftigten und Menschen in unmittelbarer Nähe seiner 51 Produktionsstätten.

    „Wir haben immer über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus überprüft und berichtet”, sagt Stephen Yee, „und diese etablierte Vorgehensweise ändert sich auch mit dem OSHA-System nicht.”

    Auch wenn nicht jeder Betriebsangehörige über OSHA Bescheid weiß, gibt es Kollegen und Kolleginnen, die den Ablauf kennen.

    „OSHA ist vermutlich vielen Leuten bekannt, da INEOS im Laufe der Jahre Betriebe von Unternehmen erworben hat, in denen dieses System zuvor angewandt wurde”, sagte Stephen Yee.

    Alle Beschäftigten, die Bestimmung eines OSHA Betriebsunfalls durchzuführen haben, wurden im September letzten Jahres entsprechend geschult und Yee hält sich jederzeit (zusammen mit Teams aus den USA) bereit, falls es Fragen gibt.

    „Natürlich ändert sich für uns nichts an der Bedeutung der Sicherheit für jeden Aspekt unserer Arbeit. Nur der Ablauf ändert sich, aber es ist wichtig, dass wir den Übergang reibungslos gestalten und uns auf die Arbeitssicherheit konzentrieren”, schließt Stephen Yee.

    7 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Jim ist führend in seinem Bereich INEOS vorsitzender tritt der Elite bei

    INEOS Vorsitzender Jim Ratcliffe wurde für seinen Beitrag an die Welt, in der wir leben, ausgezeichnet.

    Video

    JIM RATCLIFFE MIT DEM ERDÖL HERITAGE AWARD

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    Der Petrochemical Heritage Award wurde ihm auf der diesjährigen Petrochemical Conference in San Antonio, Texas, verliehen.

    Diese Auszeichnung, die lange von der Industrie als einer der renommiertesten Preise angesehen wurde, erhielten vor ihm einige der bekanntesten Wirtschafts pioniere aus allen Teilen der Welt für ihr Lebenswerk.

    Tom Tritton, Präsident und CEO der Chemical Heritage Foundation, begründete die Wahl damit, dass das schnelle Wachstum und der unglaubliche Erfolg von INEOS in den letzten 15 Jahren ausschlaggebend für die überwältigende Mehrheit bei der Entscheidung für die Auszeichnung waren.

    „Wissenschaftlich orientierte Branchen benötigen Leute wie Jim Ratcliffe”, erklärte er dem INCH-Magazin nach der Zeremonie. “Er verbindet das Verständnis von wissenschaftlichen Grundlagen mit einem genauen Einblick in die Umsetzung von Wissenschaft in Praxis.

    „Er weiß auch, wann der Zeitpunkt gekommen ist, das Risiko einzugehen, eine Idee in die Realität umzusetzen.”

    Es ist das erste Mal in der siebzehnjährigen Geschichte der Auszeichnung, dass ein Brite die Auszeichnung erhielt – eine Tatsache, die Jim nicht und kommentiert ließ.

    „Ich war ein wenig besorgt, dass eure Standards nachlassen würden”, sagte er mit einem Lächeln.

    Aber der frühere Chemieingenieur, der seinen Abschluss 1974 an der Birmingham University machte, wies darauf hin, dass der Erfolg von INEOS nicht die Arbeit eines Einzelnen sei.

    „Der Erfolg von INEOS hat mich hierher gebracht, aber ich bin es nicht allein gewesen, der das alles geschafft hat”, erklärt er.

    „Wir bei INEOS fühlen uns eng miteinander verbunden und daher war es einfach Teamleistung, die uns so weit gebracht hat.”

    INEOS, führte er aus, arbeite in einer anderen Weise als die meisten anderen ähnlich großen Unternehmen.

    „Wir sind mehr wie ein Verband von Unternehmen”, sagte er. „Wir lassen unseren Unternehmen viel Freiheit. Wir lassen auch unserem Management und den Hauptgeschäfts führen viel Freiheit und Unabhängigkeit.”

    „Ich hoffe, das ist der Grund, warum sich Leute bei INEOS eher wie Eigentümer als wie Beschäftigte verhalten. Und das schafft hoffentlich auch diesen Unternehmergeist mit zügiger Arbeitsweise und schnellen Entscheidungen.”

    Er sagte INEOS sei fokussiert auf Fixkosten und Gewinnmargen, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anlagen.

    „Jeder in unserer Branche spricht von Sicherheit, aber bei uns gibt es etwa 10 bis 15 Vorstandssitzungen pro Monat und der erste Tagungsordnungspunkt auf jeder Agenda ist Sicherheit”, sagte er.

    Während seiner Dankesrede und der nachfolgenden Fragerunde ging Jim Ratcliffe auch kurz auf die herausragende INEOS-Geschichte ein, auf die Rezession 2008-2009 und wie INEOS den Weg aus der Krise fand und schließlich auf den Schiefergas-Boom, der Amerikas Fertigungsindustrie grundlegend verändert hat.

    Er sprach auch darüber, warum INEOS eine Abneigung gegen Bürokratie hat – ‘es erstickt Unternehmen’ – und warum er glaubt, dass das Vereinigte Königreich, in dem sich früher der Hauptsitz von INEOS befand, noch in der Rezession steckt.

    „Ich bin fest davon überzeugt, dass jede Volkswirtschaft eine starke industrielle Basis haben muss”, sagte er.

    „Der Hauptgrund, warum Großbritannien nicht aus dieser Rezession gekommen ist, besteht darin, dass es nur eine kleine industrielle Basis hat.”

    Er erinnerte daran, wie deprimierend es war, Zeuge eines fast vollständigen Zusammenbruchs des produzierenden Gewerbes im Vereinigten Königreich zu sein, das vor 15 Jahren noch auf einer Stufe mit Deutschland stand – bei etwa 25%.

    Heute beträgt der Anteil der Produktion an der britischen Wirtschaft nur noch etwa 10%, gegenüber 25% in Deutschland.

    Seiner Auffassung nach sei es dazu gekommen, weil die britische Regierung zu diesem Zeitpunkt mehr an Finanzdienstleistungen als am produzierenden Gewerbe interessiert gewesen sei.

    „Sie dachten, Finanzdienstleistungen seien die Zukunft”, führte er aus.

    Jim erklärte den anwesenden Gästen, dass das produzierende Gewerbe in einem Land nur erfolgreich sein kann, wenn es Alleinstellungsmerkmale (Unique Selling Points) hat.

    „Wenn Sie heute das Vereinigte Königreich anschauen, dann gibt es nicht viele Alleinstellungsmerkmale”, sagte er. „Es gibt nicht viele Gründe, eine Produktionsanlage im Vereinigten Königreich zu betreiben, außer vielleicht die englische Sprache.”

    „Die Steuern sind relativ hoch, die Gewerkschaften schwierig, die Renten teuer und die Logistik- und Energiekosten sehr hoch.”

    In den USA hingegen gäbe es ‘viele, viele USPs’.

    „Ihr habt Fachkräfte, die Gewerkschaften sind pragmatisch, die Renten sind vernünftig, und ihr habt dieses neue, starke Alleinstellungsmerkmal: billige Energie und billige Rohstoffe”, erläuterte er.

    Während der Fragerunde wurde Jim Ratcliffe gebeten, sich zu Schiefergas – dem billigen Rohstoff, der Amerikas Fertigungsindustrie ihren Aufschwung beschert hat – zu äußern, und ob die US-Regierung Schiefergas-Exporte beschränken sollte, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen.

    „In bestimmten Bereichen kann ich eine Beschränkung verstehen”, sagte er. „Aber generell würde die Welt das als einen problematischen Präzedenzfall ansehen, da Amerika eine Menge Öl importiert.”

    Als 17. Preisträger der Petrochemical Heritage Award tritt Jim Ratcliffe einer elitären Gemeinschaft bei, zu der auch der ehemalige Präsident von Cain Chemical und der Firmengründer der Texas Petrochemicals Company zählt.

    „Jim Ratcliffes Karriere zeigt, wie ein Optimierer stetig weiterkommt”, meinte Tom Tritton. „Er hat INEOS durch zwei große industrielle Abschwünge gelotst und von Erfolg zu Erfolg geführt.”

    „Er ist eindeutig ein Mann mit langfristigen Zielen. Seit 1998 ist er Vorsitzender von INEOS und in diesem Jahr hat er die Paris-, London- und Genf-Marathons in weniger als vier Stunden geschafft.”

    „Für mich ist ein Marathonlauf eine ganz bewundernswerte Leistung. Es zeigt Engagement, Durchhaltevermögen gegenüber Widerständen und die Bereitschaft sich ehrgeizige Ziele zu setzen.”

    Die Chemical Heritage Foundation und der Founders Club haben den Petrochemical Heritage Award 1997 ins Leben gerufen, um Vorbilder auszuzeichnen, die einen herausragenden Beitrag für die petrochemische Industrie geleistet und das öffentliche Verständnis für die modernen Wissenschaften, Industrie und Wirtschaft gefördert haben.

    Nomen est omen

    Haben Sie sich jemals gefragt, wo der Name INEOS herkommt?

    Das war eine Frage an Jim Ratcliffe, nachdem er seine Auszeichnung in Texas in Empfang genommen hat.

    Zwei Söhne, zwei Wörterbücher und eine Übernahmefrist führten zum einzigartigen Namen des Unternehmens, als es vor 15 Jahren gegründet wurde.

    Freitags, als Jim Ratcliffe die Übernahme des Unternehmens abschließen wollte, brauchten seine Anwälte einen Namen. Bis Montag.

    Am Samstagmorgen kaufte Ratcliffe zwei Wörterbücher, eins für Griechisch, eins für Latein, und setzte sich mit seinen beiden Söhnen, damals im Alter von 10 und 12, zusammen.

    Die drei legten dann mit der Namensfindung los. Und zu einem Preis von 18 Euro fanden sie ein Wort, das viele Bedeutung en hat.

    Der Name des neuen Business war zuvor INspec Ethylene Oxide and Specialties, und so ergaben sich die Buchstaben fast von allein.

    In den Wörterbüchern fanden die drei das Wort ‘INEO’, was lateinisch für Neuanfang ist. ‘EOS’ ist die griechische Göttin der Morgenröte und ‘NEOS’ ist neu, neuartig und innovativ. Und so wurde der Name gewählt – INEOS – als Symbol für etwas Neues und Innovatives.

    Das Unternehmen wird seinem Namen seither in jeder Hinsicht gerecht.

    26 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Materieller Gewinn

    Niemand kennt die genauen Auswirkungen, die Schiefergas auf Europa haben könnte, aber der Kontinent sitzt auf erheblichen Reserven. Diese können durch den als ‘Fracking’ bekannten Prozess angezapft werden. INEOS geht davon aus, dass die EU diese Möglichkeit nicht ausschlagen kann, wenn sie ernsthaft mit Amerika konkurrieren will. Der Zugang zu Schiefergas hat dort die Energiepreise schon drastisch reduziert und eine industrielle Wiederbelebung bewirkt, so dass Arbeitsplätze und Produktionsprozesse, die nach China ausgelagert wurden, nun wieder in die USA zurückkommen.

    Während Europa zögert, ist Amerika bereits dabei, die Früchte von Schiefergas für Energiekosten und –Sicherheit zu ernten. Wettbewerbsfähige Rohstoffe unterstützen einen Großteil seiner verarbeitenden Industrie. In diesem Bereich gibt es noch viel zu holen.

    Unternehmen der chemischen Industrie aus aller Welt strömen jetzt nach Houston, um neue Gas-Cracker zu bauen, alte wieder in Betrieb zu nehmen oder bestehende Anlagen zu erweitern und sich die großen Mengen an inländischem Erdgas zunutze zu machen. Es enthält die wichtigen Rohstoffe, die petrochemische Industrie zur Herstellung von Kunststoffen und Lösungsmitteln benötigt.

    Die American Chemical Council beurteilt dies als eine der spannendsten Entwicklungen der US-amerikanischen Energiewirtschaft in den vergangenen 50 Jahren und als einen Grundstein für die industrielle Wiederbelebung Amerikas.

    Nach vielen Jahren, in denen man gegenüber den Entwicklungsländern das Nachsehen hatte, verlagert eine wachsende Anzahl amerikanischer Firmen ihre Produktion nun wieder zurück in die Vereinigten Staaten. Das Blatt ist derzeit möglicherweise im Begriff, sich zu wenden. PricewaterhouseCoopers spricht von ‘Homecoming’ (Heimkehr).

    Auf der anderen Seite des Atlantiks, in Europa, sieht die Sache anders aus.

    Auch Europa ist in der Lage, die bahnbrechende Technologie, mit der das in Schiefergestein enthaltene Erdgas freigesetzt werden kann, einzusetzen. Aber sie bleibt bisher ungenutzt, niemand weiß, für wie lange.

    Frankreich, das stark in die Atomkraft investiert hat, sieht sich einem starkem Widerstand gegen das Schiefergas aus der Atomindustrie gegenüber, und Deutschland, das sein Geld in riesige Windparks gesteckt hat, will nicht den Zorn der Lobby für erneuerbare Energie auf sich ziehen. Somit dauert die Debatte an.

    INEOS will nicht länger warten und hat ein Abkommen mit den USA über die Belieferung der europäischen Betriebe mit Rohstoffen geschlossen, um im weltweiten Olefins & Polymers-Geschäft weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Ab 2015 erhält INEOS Olefins & Polymers in Norwegen US-amerikanisches Ethan, ein wesentlicher Bestandteil für die Ethylen-Produktion.

    „Wir sind ein globales Unternehmen, das die Weltmärkte beliefert. Daher sind wettbewerbsfähige Rohstoffpreise von grundlegender Bedeutung, wenn wir unser Geschäft und unsere Arbeitsplätze hier in Zukunft sichern wollen”, äußert Magnar Bakke, Werksleiter INEOS Olefins & Polymere Norwegen.

    Für INEOS komplettiert der Rohstoffimport von 800.000 Tonnen Ethan aus den USA das Portfolio von Rohstoff-Vereinbarungen für die europäischen Gas-Cracker. Es stärkt die Wettbewerbsposition als Ethylen-Produzent in Europa für die absehbare Zukunft deutlich.

    Die Vertragsverhandlungen haben insgesamt zwei Jahre gedauert – von der ursprünglichen Idee bis zur Unterzeichnung der Verträge. INEOS wird bis 2015 nicht finanziell davon profitieren. Aber dann wird der Vorteil nicht unerheblich sein.

    „Wir könnten bereits jetzt anfangen, das Ethan abzunehmen, aber die entsprechenden Systeme und Infrastrukturen sind noch nicht eingerichtet”, erklärt David Thompson, Procurement Director INEOS O&P Europe. “Es muss zum Beispiel noch ein Export- Terminal gebaut werden”.

    Vor nicht allzu langer Zeit war Amerika auf LNG-Importe angewiesen.

    Nun ist das Land im Begriff, ein großer Gas-Exporteur zu werden.

    Hydraulisches Bohren und große Fortschritte bei der hydraulischen Frakturierung von Schiefergestein haben den Prozess wirtschaftlich gemacht.

    Öl- und Gas-Unternehmen haben vorgemacht, wie Öl und Gas aus Gestein extrahiert werden können, obwohl dies als zu kompliziert und teuer galt. Grob gesagt warden lange, dünne Spalten im Schiefer und anderem Gestein aufgebrochen und das Gas aus dem Fels gelöst, indem Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in den Boden gepumpt werden.

    „Diese Technologie stellt einen wichtigen technischen Durchbruch dar”, sagt Thompson.

    Die USA haben nun ein ganz anderes Problem: sie haben jetzt so viel Gas, dass sie nicht wissen, wohin damit. Infolgedessen fallen die Gaspreise in den USA und ziehen damit auch die Ethan-Rohstoff-Preise nach unten.

    Eine Möglichkeit der Preisstabilisierung besteht darin, neue Kunden zu gewinnen. Und INEOS ist einer von ihnen.

    „Im Moment wird das Gas auf dem lokalen Markt in Amerika abgesetzt, aber der Deal mit uns stellt einen neuen Weg dar, wie die USA das Ethan, das in Hülle und Fülle im ‘nassen Schiefergas’ gefunden wird, verkaufen können”, so Thompson.

    In den USA werden Stimmen laut, die das US-Gas in den USA behalten möchten. Dow Chemical zum Beispiel befürchtet, dass unkontrollierte Exporte zu Steigerungen der Inlandspreise führen und auch Investitionen in die US Produktion bedrohen könnten.

    „Die Debatte ist noch nicht abgeschlossen”, sagt David Thompson.

    Kurz vor Weihnachten hat INEOS seine 15-Jahres-Verträge mit den drei Unternehmen geschlossen, die für das Bohren, die Verteilung, die Verflüssigung und die Verschiffung von Ethan aus Amerika an den INEOS-Standort in Rafnes in Norwegen verantwortlich sein werden.

    Das Ethan wird vom Marcellus-Schiefervorrat in den Appalachen nach Marcus Hook, Pennsylvania, geleitet. Von dort wird es nach Europa verschifft.

    Vor Ort wird es dann in einem neuen Ethan-Tank gespeichert, der neben den vorhandenen INEOS Speichern für lokales Ethan und LPG gebaut wird.

    Der aktuelle Preis bestimmt dann, welchen Rohstoff INEOS zur Ethylenherstellung verwendet – Ethan oder LPG – das in Tausenden von Produkten eingesetzt wird, die wir jeden Tag verwenden. Damit ist INEOS dann äußerst unabhängig.

    Thompson unterstreicht, dass der Versorgungsvertrag mit Range Resources Appalachia LLC auch die Wettbewerbsposition von INEOS als Ethylen-Produzent in Europa für absehbare Zeit stärkt.

    Und aufgrund der europäischen Politik der CO2- Reduzierung, welche die Energiepreise in Europa voraussichtlich in die Höhe treiben wird, ist das wichtiger denn je.

    In einem Bericht an den EU-Unterausschuss des britischen Oberhauses House of Lords hat INEOS davor gewarnt, dass steigende Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hersteller auf dem Weltmarkt bedrohen.

    Besonders gefährdet seien laut Bericht die chemischen Industrien, die stark auf fossile Brennstoffe für die Produktion angewiesen sind.

    „Wir sind derzeit sehr anfällig für Energiepreisschwankungen”, unterstreicht Tom Crotty, INEOS Group Director.

    „Wir verkaufen unsere Produkte auf hart umkämpften internationalen Märkten und können erhöhte Kosten nicht an unsere Kunden weitergeben.”

    „Aber wir können es uns auch nicht leisten, in Ländern mit nicht wettbewerbsfähigen Energiepreisen zu operieren.”

    Laut INEOS sollten – wenn Europa es mit der Reduzierung des CO2-Ausstoßes ernst meint – energieintensive Branchen vor starken Preiserhöhungen geschützt und die Schaffung bezahlbarer CO2-armer Energiequellen vorangetrieben werden.

    „Andernfalls würde die Produktion aus Europa hin zu wettbewerbsfähigeren Standorten abwandern, was zum Verlust von Arbeitsplätzen, Investitionen und Steuereinnahmen führt”, erläutert er.

    „CO2-Reduzierung sollte nicht gleichzusetzen sein mit Deindustrialisierung,” sagte Tom Crotty.

    „Das Ziel muss sein, Industrien mit grüner Energie zu versöhnen, nicht die Industrien zu vergraulen”, fügt er hinzu.

    Energieintensive Industrien seien keine aussterbenden Industriezweige, die Umweltverbesserungen im Wege stünden.

    „Sie sind ganz im Gegenteil eine wichtige Quelle für Rohstoffe und Innovationen, die zur Realisierung einer grünen Wirtschaft notwendig sind”, sagt er.

    Pro Tonne CO2, die in der chemischen Industrie anfällt, werden schätzungsweise mehr als zwei Tonnen durch die Produkte eingespart. Dazu zählen Katalysatoren, Isolierungen, Komponenten für Windturbinen und Solarzellen.

    INEOS vertritt die Ansicht, dass Deutschland und Frankreich Richtlinien erlassen haben, die der Industrie das Vertrauen für die notwendigen Investitionen und Fortschritt geben.

    Deutschland biete demnach erhebliche Steuerermäßigungen für Energie, während Frankreich auf Langzeitenergieverträge setze.

    „Großbritannien riskiert derzeit, abgehängt zu werden”, schätzt Andrew Mackenzie von INEOS ChlorVinyls die Lage ein. „Die britischen Strompreise sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern recht hoch, und unsere Gaspreise sind deutlich höher als in außereuropäischen Ländern.”

    „Dieses Gefälle in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit wird sich im nächsten Jahrzehnt durch die von der Regierungspolitik verursachten Energiepreissteigerungen drastisch weiter erhöhen.”

    Er beurteilt Schiefergas, das aufgrund seines niedrigen Kohlenstoff-Footprints allgemein als die wichtigste Brücke zu den zukünftigen erneuerbaren Energien betrachtet wird, als eine wertvolle neue Ressource, die Großbritanniens Energiesicherheit stabilisieren und zu wettbewerbsfähigeren Preisen in Großbritannien führen würde.

    Testbohrungen für Schiefergas in Großbritannien, das OnShore-Reserven von geschätzten 5,6 Billionen Kubikmeter alleine im Nordwesten besitzt, wurden nach anfänglichen Widerständen im Mai 2011 nun in Lancashire wieder aufgenommen.

    Das ist eine positive Entwicklung für INEOS.

    „Unser Erfolg in Großbritannien hängt vom Zugang zu wettbewerbsfähigen Energie- und Rohstoffvorräten ab”, erklärt er.

    „Der Zugang zu kostengünstigeren Rohstoffen und Energien würde die Aufstellung der britischen Petrochemie-Industrie grundlegend ändern und ihr helfen, auf einem globalen Markt zu konkurrieren.”

    In Amerika ist Gas – dank des Schiefergas-Booms – jetzt fünfmal so billig wie in Großbritannien.

    „Ähnliche Gaspreise in Großbritannien würden die Kosten der Chlorproduktion am Standort Runcorn, der derzeit so viel Strom wie die Stadt Liverpool braucht, um fast 60 Millionen Euro pro Jahr senken”, rechnet Mackenzie vor.

    Testbohrungen für Schiefergas in Großbritannien wurden durch die Regierungskoalition gestoppt, nachdem Cuadrilla Resources Ltd ein kleineres Beben in der Nähe von Blackpool verursacht hatte.

    Eine spätere Untersuchung durch drei bedeutende Geologen versicherte der Regierung dann, dass Fracking sicher ist.

    „Es wurde einfach durch die Medien übertrieben”, berichtet Tom Crotty. „Das ‘Erdbeben’ war geringer als die Erschütterungen, die alltägliche Erdbewegungen in alten Minen hervorrufen.”

    „Im Bericht der Geologen stand, dass es kein Problem war, aber dass das Unternehmen dafür sorgen sollte, dass es nicht wieder passiert.”

    INEOS ist darum an einem Abkommen mit Cuadrilla interessiert.

    „Sie planen das Gas als Brennstoff zu verwenden. Aber wie leicht es dazu einsetzbar ist, hängt davon ab, wie es zusammengesetzt ist”, so Tom Crotty.

    Bevor Erdgas kommerziell verkauft werden kann, müssen bestimmte Komponenten des Gemisches, genannt Fraktionen, extrahiert werden. Darunter befinden sich Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Butan und Propan, die als Rohstoffe in der chemischen Industrie sehr gefragt sind.

    „Cuadrilla kennt die Zusammensetzung des Gases noch nicht, weil sie es noch nicht aus dem Boden geholt haben. Aber wenn sie diese Gase extrahieren wollen, können wir ihnen dabei helfen”, meint Crotty.

    „Wir können die Gase gewinnen, Chemikalien aus ihnen machen, wertvolle Produkte daraus herstellen, die verwendet und recycelt werden können”, äußert er.

    „Wenn es nach uns geht, muss nichts verschwendet werden.”

    INEOS tritt massiv gegen die Verschwendung ein.

    „Ethan ist der wertvollste chemische Rohstoff der Welt, weil man daraus so viele Dinge machen kann. Aber das meiste davon wird verbrannt, weil es nicht aus dem Gasstrom extrahiert wird”, macht er deutlich.

    INEOS besitzt derzeit zwei der vier Gas-Cracker in Europa.

    Einer steht in Norwegen, der andere im schottischen Grangemouth.

    Schon vor etwa 30 Jahren wurde der Grangemouth-Cracker für reines Ethan von den Nordsee-Bohrinseln gebaut.

    In den letzten 15 Jahren ist die Menge von als Feuerzeug-Gas genutztem Ethan jedoch gesunken und wurde durch schwerere Gase mit größerem Kohlenstoffgehalt ersetzt.

    „Durch Verkokung verstopfen die Ethan-Cracker. Man muss sie komplett stilllegen, damit man sie zur Reinigung betreten kann. Das ist sehr ineffizient”, erklärt Tom Crotty.

    INEOS hat kürzlich Millionen in seinen Cracker in Grangemouth investiert, damit dieser besser mit dem schwereren Rohstoff umgehen kann.

    Derzeit sieht es so aus, als könne Grangemouth nicht ohne größere Investitionen am Standort von dem Ethan aus günstigem US-Amerikan schen Schiefergas profitieren.

    Studien werden derzeit durchgeführt, um die Optionen auszuloten.

    „Wir müssten einen neuen Anleger, Löschanlagen und Lagertanks bauen”, so Crotty.

    „In Norwegen sind wir schon weit. Und wir werden in den Bau von weiteren Einrichtungen investieren, damit wir in Zukunft mehr davon abnehmen können.”

    14 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Der weg in die Zukunft

    Manche sagen, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steckt.

    Der deutsche Autoingenieur Karl Benz, wäre er heute noch am Leben, würde vermutlich zustimmen.

    Denn es war die werbewirksame Initiative seiner Frau Bertha, die im Jahre 1888 die Aufmerksamkeit der Welt auf seinen patentierten Motorwagen lenkte und seinem Unternehmen die ersten Umsätze bescherte.

    Sie lieh sich am 5. August das Automobil ihres Mannes – ohne ihm Bescheid zu sagen – und begab sich mit den beiden ältesten Söhnen von Mannheim aus auf eine historische Reise. Es war das erste Mal, dass jemand versucht hatte, mit einem Auto eine solch lange Strecke zurückzulegen.

    Die Leute dachten, Autos seien gefährlich und unzuverlässig. Und niemand wollte eins.

    Bertha entschied sich, das Gegenteil zu beweisen.

    Sie wollte alle Zweifel ausräumen.

    Dem Auto gehörte die Zukunft.

    Sie begann die Reise kurz vor dem Morgengrauen und erreichte nach Einbruch der Dunkelheit das Haus ihrer Mutter in Pforzheim, von wo aus sie Karl ein Telegramm mit der guten Nachricht schickte.

    Am darauffolgenden Tag verwirrte sie die Kritiker noch mehr, indem sie nach Hause fuhr und ihrem Ehemann eine Liste von Vorschlägen mit allen mechanischen Details, die während ihrer Reise schief gelaufen waren, vorlegte.

    Diese Reise über 106 Kilometer löste vor 124 Jahren eine Liebe für das Auto aus, die bis heute andauert.

    Damals bestand die Aufgabe darin, eine skeptische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass es eine praktikable Reisemöglichkeit war. Heute geht es darum, die zunehmenden Millionen von Autos auf der Straße zu halten, während ihre Auswirkungen auf den Menschen und den Planeten zu verringern sind.

    Und das ist ein Vollzeitjob.

    Denn die Technik entwickelt sich derart schnell, dass eine Prognose über die Richtung, in die sich dieser Industriezweig bewegen wird, ausgesprochen schwierig ist.

    Werden die Autos der Zukunft durch Wasserstoff, Biokraftstoffe, Brennstoffzellen, Solarstrom, Strom, flüssigen Stickstoff oder Erdgas angetrieben? Werden sie aus Kunststoff, Kohlefaser oder Aluminium konstruiert?

    Es wird keine Patentlösung geben, aber die Orientierung bleibt gleich. Die Autos der Zukunft benötigen Materialien und Technologien, die sie leichter und sicherer machen, damit den Kraftstoffverbrauch senken und die Abgasemissionen drastisch verringern.

    Konventionelle Autos arbeiten derzeit mit einem Wirkungsgrad von etwa 15%. Das Verbesserungspotenzial durch neue Technologien ist enorm.

    Selbst bei flüchtiger Betrachtung wird deutlich, dass INEOS bereits eine zentrale Rolle bei vielen solcher Entwicklungsschritten einnimmt, die das Auto stärker, sicherer, leichter, attraktiver und effizienter machen, und dem Umweltschutz entgegen kommen.

    Kunststoff spielt dabei eine große Rolle. Das Gleiche gilt für Kohlefaser. Aber es gibt auch eine Vielzahl anderer Rohstoffe von INEOS, die eine zentrale Aufgabe bei Reifen, Sicherheitsgurten, Bremsflüssigkeiten, Frostschutzmitteln, Luftfiltern und synthetischen Ölen erfüllen.

    INEOS Olefins & Polymers stellt HDPE (High-Density Polyethylene) und Polypropylenher, die das Rückgrat der gesamten kunststoffverarbeitenden Industrie bilden.

    Kunststoff wird von Automobilherstellern besonders geschätzt, da es in nahezu jede Form modelliert werden kann. Aber Plastik bietet noch deutlich mehr als nur Vielseitigkeit.

    Obwohl wesentlich leichter als Stahl, ist es auch unglaublich stabil, wodurch ohne Sicherheitseinbußen leichtere und sparsamere Autos gebaut werden können.

    Heute sind die meisten Kraftstofftanks in Europa und Amerika und etwa 40% in Asien aus Kunststoff statt aus Stahl, weil der Werkstoff leichter ist, recycelt werden kann und nicht korrodiert.

    Und einige der weltweit führenden Hersteller verwenden maßgeschneiderte Polymere von INEOS in der Produktion von Tanks.

    Die Verwendung von Kohlefaser ist auch ein spannender Bereich und INEOS Nitriles, der weltweit größte Produzent des wichtigen Kohlefaserbestandteils Acrylnitril, befindet sich direkt im Kern dieses Geschäfts.

    Kohlefaser ist um 50% leichter als Stahl und dennoch etwa fünfmal stärker. Die Herausforderung ist, die Herstellung günstiger zu machen, damit eine Massenfertigung möglich wird.

    INEOS vertritt die Ansicht, dass angesichts der weltweiten Anzahl von Autos auf den Straßen der potenzielle Nutzen für die Umwelt enorm ist.

    Schaut man sich die Elektronik in den meisten Autos genau an, stellt man fest, dass die Leitungen mit PVC beschichtet sind. PVC ist feuerbeständig – ein Faktor, der mit der steigenden Anzahl von elektrischen Komponenten in Pkw immer wichtiger wird.

    „Im Gegensatz zu Gummi wird PVC nicht brüchig”, sagt Dr. Jason Leadbitter, Sustainability & Compliance Manager bei INEOS ChlorVinyls, Europas größtem PVC Hersteller.

    In der Zwischenzeit arbeiten seine Kolleginnen und Kollegen bei INEOS Oligomers eng mit den Herstellern synthetischer Öle und Lieferanten von Additiven zusammen, um ihre Kundinnen und Kunden bedarfsgerecht zu beliefern. Fortschrittliche Syntheseöle helfen, den Verschleiß von Motorkomponenten zu verringern, und tragen auch zur Effizienzverbesserung moderner Motoren bei.

    „Die heutige Nachfrage nach verbesserten Verbrauchswerten hat nicht nur bei Endverbrauchern, sondern auch bei Herstellern zu einem Interesse an niedrigviskosen Schmierölen geführt”, sagt Michel Sánchez, PAO Market Development Manager bei INEOS Oligomers. „Und dieser Trend wird sich mit der Einführung von neuen, maßgeschneiderten Viskositätsklassen fortsetzen.”

    Er führt aus, dass die INEOS Gruppe IV Basisöle – bekannt als PAOs – in puncto Motorenhaltbarkeit, Leistung und Zuverlässigkeit sehr gut abgeschnitten hat.

    Bei INEOS Olefins & Polymers werden auch die Rohstoffe für Butadien produziert, mit dem synthetischer Kautschuk für Reifen hergestellt wird. Dieser hat den Vorteil, dass er bei jedem Wetter gleich gut funktioniert und im Vergleich zu anderem Gummi großem Verschleiß standhalten kann.

    Derzeit gibt es mehr als 160 Reifenhersteller auf der Welt, die über 1 Milliarde Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung stecken, damit Autos wirtschaftlicher, ihr Handling verbessert und die Bremswege verkürzt werden.

    Auch INEOS Phenol geht diesen Weg.

    Sein Phenol wird für Harze zur Verbesserung des Reifengrips und Nylon-Zwischenprodukte für die Herstellung von Reifencord und anderen technischen Thermoplasten verwendet.

    Aber da ist INEOS Phenol noch lange nicht am Ende.

    Phenol und Aceton sind gleichermaßen erforderlich, um Polycarbonat, ein magisch anmutendes, biegsames Material herzustellen, aus dem Sonnendächer, Seitenscheiben, Rückleuchten, Scheinwerfer und andere Autoteile hergestellt werden.

    Polycarbonat bietet den Vorteil, dass es in einem Stück geformt werden kann. Zudem ist es leicht und unglaublich stark, was besseren Schutz im Falle eines Unfalls bedeutet.

    INEOS Phenol stellt auch Aceton her, das in Plexiglas, in Acryl für Lacke und in Harzen für Bremsbeläge und Luftfilter verwendet wird.

    Vielleicht ist die größte Frage jedoch die nach dem Antrieb der Autos der Zukunft.

    Jedes Autounternehmen erwägt ausnahmslos Alternativen zu fossilen Brennstoffen und die Auswirkungen auf ihr Produkt.

    Auch hier ist INEOS beteiligt.

    Sein Werk in Florida soll jährlich 30 Millionen Liter fortschrittlichen Biokraftstoff aus Abfällen für die Autos von heute und morgen produzieren.

    In der Zwischenzeit haben die Kolleginnen und Kollegen bei INEOS ChlorVinyls geholfen, durch die Bereitstellung einer sauberen Form von Wasserstoff einen ‘Wasserstoff-Highway’ quer durch Norwegen zu erstellen.

    Der Wasserstoff, der für Brennstoffzellen unverzichtbar ist, ist ein Nebenprodukt des INEOS Chloralkali-Prozesses am Standort Rafnes.

    „INEOS liefert den Kraftstoff für eine von mehreren Wasserstoff-Tankstellen, die jetzt einen Korridor von Stavanger nach Oslo bilden”, beschreibt Dr. Leadbitter den „Highway”.

    Die Bedeutung der chemischen Industrie für die Automobilindustrie kann nicht in Frage gestellt werden.

    Der International Council of Chemical Associations äußerte kürzlich, dass chemische Produkte für Fahrzeuge derzeit jährlich 230 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen einsparen würden.

    In einem Bericht an den Rio +20-Gipfel wurde auch dargelegt, wie die von INEOS Technologies lizenzierte Metallocene Katalysator-Technologie einen erheblichen Durchbruch bei der Kunststoffherstellung bildete.

    „Metallocene Polymere ermöglichen es, bei Automobilen Stahl häufiger durch modifizierte Kunststoffe zu ersetzen”, machte die ICCA deutlich.

    Auf jeden Fall wird die Automobilindustrie auf der Suche nach Antworten weiterhin auf Firmen wie INEOS schauen.

    Zum Glück hat INEOS viel zu bieten.

    KRAFTSTOFFBEHÄLTER

    Kraftstofftanks aus Kunststoff ersetzen Stahltanks, da sie leichter sind (leichtere Autos senken den Kraftstoffverbrauch), recycelt werden können und nicht korrodieren. INEOS Olefins & Polymers fertigt hochdichte Polymere für solche Kunststoff-Treibstofftanks.

    REIFEN

    Derzeit gibt es weltweit mehr als 160 Reifenhersteller, die über 1,2 Milliarden Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung stecken, um Autos wirtschaftlicher zu machen und Bremswege zu verkürzen. INEOS Olefins & Polymers produziert Werkstoffe für die Reifenherstellung. Sie helfen, die Leistung zu erhöhen und die Abnutzung zu reduzieren. INEOS Phenol produziert Phenolharze, die verwendet werden, um Reifen-Klebrig Macher herzustellen. Alpha-Methyl-Styrol hilft dabei, bessere und effizientere Reifen herzustellen.

    INTERIEUR

    Kunststoffe werden in Autos verwendet, um deren Ästhetik und Sicherheit zu verbessern. INEOS Olefins & Polymers produziert HDPE und Polypropylen, die das Rückgrat der gesamten kunststoffverarbeitenden Industrie bilden. Phenol und Aceton von INEOS werden beide für die Herstellung von Polycarbonat benötigt, was auch für das Fahrzeuginnendesign und die äußere Gestaltung verwendet wird. INEOS Phenols Phenol und Aceton sind gleichermaßen erforderlich, um Polycarbonat herzustellen.

    KRAFTSTOFF

    Die Welt sucht nach Alternativen zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen. INEOS Bio Technologie produziert fortschrittliche Biokraftstoffe (aus Abfällen anstelle von Pflanzen), die Benzin beigemischt werden. Diese Kraftstoffe könnten auch zur Stromerzeugung genutzt werden, um Batterien mit erneuerbarer Energie zu laden.

    SYNTHETISCHE ÖLE

    Die Nachfrage nach besseren Verbrauchswerten und leistungsfähigeren Motoren hat zu einem gesteigerten Interesse an niedrigviskosen Motorenölen geführt. INEOS Oligomers bietet den Herstellern von synthetischen Ölen und Additiv Lieferanten die entsprechenden Hochleistungsbasisöle, die helfen, die Effizienz eines Autos zu steigern.

    ELEKTRIK

    PVC wird für die Beschichtung der Verdrahtung von elektrischen Komponenten im Auto verwendet, da es schwer entflammbar ist und im Gegensatz zu Gummi nicht brüchig wird. INEOS ChlorVinyls ist Europas größter PVC-Hersteller.

    KAROSSERIETEILE

    Kohlefaser ist 50% leichter als Stahl und dennoch etwa fünfmal stärker. Das Produkt kommt heute bei der Herstellung von Autos vermehrt zum Einsatz, um ohne Einbußen bei der Sicherheit Gewicht zu reduzieren. INEOS Nitriles ist der weltweit größte Hersteller von Acrylnitril, das ein wesentlicher Bestandteil von Kohlefaser ist. Ohne Acrylnitril gäbe es keine Kohlefaser.

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    Gute Chemie

    Die Welt steht heute einer stetig zunehmenden Herausforderung gegenüber. Wie können die Anforderungen einer rasch wachsenden Bevölkerung – mit ihren aktuell 7 Milliarden Menschen – mit endlichen Ressourcen in einer Weise befriedigt werden, die nicht den ganzen Planeten bedroht? Ein Sektor, der eine Antwort darauf hat und mehr unternimmt, um sich dieser Herausforderung zu stellen als der Öffentlichkeit bewusst ist, ist die weltweite chemische Industrie.

    Auf der ganzen Welt arbeitet die chemische Industrie intensiv daran, Problemlösungen für eine stetig wachsende Gesellschaft zu finden.

    Seit dem ersten historischen Earth Summit (Erdgipfel) in Rio de Janeiro 1992 hat dieses Engagement dazu beigetragen, dass Landwirte und Wirtinnen nachhaltige Anbaumethoden annehmen und immer mehr Menschen sicheren Zugang zu Trinkwasser haben. Des Weiteren hat es zu medizinischen Durchbrüchen geführt, die Form der Energienutzung verändert und zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen beigetragen.

    Und die Arbeit geht weiter.

    Im vergangenen Jahr hat die chemische Industrie, die weltweit mehr als 7 Millionen Menschen direkt beschäftigt, eine Bestandsaufnahme der Errungenschaften aus den letzten 20 Jahren seit der ersten UN Konferenz über Umwelt und Entwicklung sowie eine Prognose erstellt, wie die seitdem entstandenen Herausforderungen solidarisch zu meistern wären.

    Während der Rio +20-Konferenz mit Vertretern aus 196 Ländern, sagte Steve Elliott, Geschäftsführer der UK Chemical Industries Association, dass die chemische Industrie eine Spitzenposition in der aufstrebenden ‘grünen’ Wirtschaft einnimmt.

    „Ohne chemische Unternehmen sind grüne Technologien und eine grüne Wirtschaft einfach nicht möglich”, sagte er.

    Steve Elliott gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Rio +20 der Welt zeigen würde, wie durch die Zusammenarbeit von Industrie und ihren Akteuren Fortschritte für die gesamte Menschheit, die globale Entwicklung und die Wirtschaft erzielt werden könnten.

    Einige Fortschritte wurden in einem Bericht des International Council of Chemical Associations, der weltweiten Stimme der chemischen Industrie, hervorgehoben.

    ICCA-Präsident Andrew Liveris äußerte während einer Podiumsdiskussion, dass der Fortschritt das Ergebnis innovativer Ideen, Technologien und Prozesse sei, die alle nur durch Chemie möglich gemacht wurden.

    „Auf der ganzen Welt erarbeitet die chemische Industrie die Lösungsansätze, die wir benötigen, um die globalen Herausforderungen zu meistern”, sagte er.

    In ihrem Bericht unterstrich die ICCA, dass der Aufbau einer grünen Wirtschaft von innovativen Lösungen aus allen Bereichen abhängt – eine Ansicht, die auch von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon geteilt wird.

    „In Zeiten von Sparmaßnahmen und wirtschaftlicher Unsicherheit werden öffentliche Anstrengungen allein nicht ausreichen”, sagte er.

    „Wir müssen alle, die für eine gemeinsame Sache arbeiten, um einen Tisch versammeln – Investoren, CEOs, Regierungen, Bürgerbewegungen, Techniker und Praktiker.”

    Carlos Fadigas, Vorstandsvorsitzender des brasilianischen Chemiekonzerns Braskem, nahm ebenfalls an der ICCA-Podiumsdiskussion auf dem Gipfel teil.

    Er machte darauf aufmerksam, dass die effiziente Nutzung von Ressourcen von entscheidender Bedeutung sei.

    „Wir müssen nicht nur auf nachhaltigen Konsum und auf nachhaltige Produktion achten, sondern uns dazu verpflichten, Waren und Dienstleistungen effizient zu produzieren und sie anders zu konsumieren”, sagte er.

    „Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass jedes Unternehmen die Nachhaltigkeit als ein Kernstück seiner Geschäftsstrategie versteht. Immer mehr Chemie-Unternehmen machen genau das.”

    Die ICCA drückte die Hoffnung aus, dass Rio +20 die Regierungen zur Schaffung eines geeigneten Wirtschaftsumfeldes ermutigen würde, das Unternehmen der chemischen Industrie die Möglichkeit für rasches Handeln eröffnet, um noch mehr innovative Lösungen für die sich wandelnden Bedürfnisse dieser Welt zu finden.

    “Innovative und effiziente Lösungen sind notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen”, hieß es in diesem Kontext.

    “Und die Beiträge der globalen chemischen Industrie spielen eine wesentliche Rolle beim Übergang zu einer grünen Wirtschaft, wie Rio +20 sie vorsieht.”

    Die ICCA fördert weiterhin den verantwortungsvollen Umgang mit derzeit mehr als 2.000 auf dem Markt befindlichen Chemikalien in den Entwicklungsländern. Diese Workshops wurden bisher z.B. im Nahen Osten, Afrika und Asien von führenden Unternehmen der chemischen Industrie durchgeführt.

    “Die Förderung des sicheren Umgangs mit den unverzichtbaren Produkten der Chemie ist eine gemeinsame Verantwortung der Hersteller, Regierungen und all derjenigen, die chemische Produkte verkaufen oder verwenden”, sagte die ICCA.

    Rio +20 folgte der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts des European Chemical Industry Council, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die gesellschaftlichen Vorteile, die Industrie bietet, schärfen sollte.

    “Dies ist eine große Herausforderung”, sagte Tom Crotty, der auch Mitglied des Cefic Board und Executive Committee ist.

    Cefic ist der europäische Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council). Diese Organisation mit Sitz in Brüssel gab bekannt, dass eigenen Erhebungen und externen Forschungen zufolge die öffentliche Meinung über die chemische Industrie von Land zu Land unterschiedlich ist.

    Der Bericht, der Beispiele für innovative Produkte und Initiativen sowie bahnbrechende Fortschritte hervorhob, zielte darauf ab, in der Öffentlichkeit die überwiegend negative Wahrnehmung der chemischen Industrie zu verbessern.

    “Die chemische Industrie ist vielleicht besser aufgestellt als jeder andere Sektor, die Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu meistern”, sagte er.

    “Denn es gibt nahezu kein Produkt, keine Dienstleistung oder menschliche Tätigkeit, die nicht in irgendeiner Weise von der Chemie beeinflusst wird.”

    In seinem Bericht betonte Cefic die zentrale Bedeutung einer offenen Kommunikationskultur.

    “Partnerschaften und Zusammenarbeit innerhalb der Branche sind unverzichtbar”, sagte der Präsident der Cefic Giorgoi Squinzi. “Aber das Gleiche gilt für Partnerschaften mit Behörden, den Akteuren in der Lieferkette oder akademischen Einrichtungen und Forschungsinstitutionen.”

    7 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Eine unabhängige Betrachtung

    Professor Peter Styles ist einer von drei Experten, die im Auftrag der britischen Regierung im Jahr 2011 einen unabhängigen Bericht verfassten, nachdem Fracking im Norden Englands zwei Erdbeben verursacht hatte. Hier erklärt er, warum Großbritanniens langfristige Zukunft von den enormen Reserven an Schiefergas tief unter der Erdoberfläche abhängt.

    Großbritanniens Rettung könnte im Schiefergas liegen, das seit 300 Millionen Jahren im Gestein schlummert.

    Professor Peter Styles ist der Auffassung, dass diese enormen Reserven genutzt werden müssen, wenn Großbritannien seinen langfristigen Energiebedarf sichern möchte.

    „Das ist wirklich wichtig”, erklärt er. „Ich glaube nicht, dass den Menschen wirklich bewusst ist, wie prekär unsere Lage in Großbritannien ist.

    „Derzeit kochen und heizen 70% der Briten mit Gas, wobei die Hälfte davon importiert werden muss.”

    „Ein Teil kommt aus Norwegen, was wahrscheinlich unproblematisch ist, aber ein Großteil stammt aus Sibirien, nicht unbedingt ein Garant für Versorgungssicherheit.”

    Im Januar 2009 führte ein Streit zwischen der Ukraine und Russland über Erdgaspreise zum vollkommenen Stopp der Lieferungen an eine Reihe von europäischen Ländern.

    „Wir hatten nur noch Gas für zwei Tage”, erinnert sich Peter Styles.

    „Und wenn so etwas passiert, werden Unternehmen wie INEOS ChlorVinyls in Runcorn – der drittgrößte Nutzer von Gas in Großbritannien – ausgeschaltet, weil die inländische Versorgung Vorrang hat.”

    Normalerweise hat Großbritannien nur Gasspeicherkapazität für 12 Tage.

    „Frankreich hat Kapazitäten für 120 Tage und Deutschland für 150”, führt er aus. „Aber wir nur für 12.”

    Und es scheint so, als würde sich die Situation weiter verschlechtern.

    Bis 2015 wird Großbritannien aufgrund der europäischen Vorschriften sechs Kohlekraftwerke schließen.

    „Damit gehen dem System etwa acht bis neun Gigawatt an erzeugtem Strom verloren”, sagte er. „Wir reden hier in etwa über den Stromverlust von einem Tag pro Woche. Im Prinzip sagen wir, dass wir ohne die Menge an Strom und Energie auskommen müssen, die wir an einem Tag benutzen würden. Und wie wollen wir diese Menge ersetzen? Windkraftanlagen scheiden aus, weil die Leute nicht bereit sind, sie hinter ihrem Haus zu tolerieren.”

    Professor Styles sagte, die britische Öffentlichkeit müsse sich der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sein, wenn sie die Schiefergas-Suche im Vereinigten Königreich und die Entwicklung von Windparks ablehne oder Unternehmen daran hindere, die entsprechenden Gaslagerstätten zu bauen – wie in Byley, im englischen Cheshire, im Jahr 2001 geschehen.

    Die Haltung ist oft: „Ich weiß nichts darüber aber ich weiß, dass ich es nicht will”, erklärt er.

    „Das ist in Ordnung. Wenn die Leute sagen, dass sie es nicht wollen, kann ich damit leben. Aber wenn wir diese Entscheidung treffen, müssen wir mit den Konsequenzen leben. Und das könnte bedeuten, mit weniger Energie leben zu müssen.”

    Am 30. Januar erlitt die britische Atomindustrie einen Rückschlag, als Pläne für die Suche nach einem Standort für ein 14 Milliarden Euro teures Atommüll lager in Cumbria vom dortigen Kreisrat abgelehnt wurden.

    „Ich bin nicht sicher, ob sich der Kreisrat von Cumbria darüber im Klaren ist, dass er sich effektiv dazu entschlossen hat, weitere 10 Jahre (oder mehr) mit der oberirdischen Lagerung eines Großteils des britischen Atommülls in Sellafield zu leben, darunter befinden sich mehr als 100 Tonnen Plutonium”, sagte er.

    „Diese Entscheidung wird die Kernenergie nicht unterstützen. Es wird um Stopp von neuen Atomanlagen im Vereinigten Königreich kommen, da zunächst das Atommüll Problem gelöst werden muss. Dennoch ist die Atomenergie neben dem Gas mittelfristig die einzige Energiequelle, die uns langfristige, saubere (d. h. CO2-arme) Grundlast-Energie liefern kann.

    „Es überrascht die Leute manchmal, wenn ich ihnen sage, dass radioaktive Erze ohnehin im Felsen zu finden sind – da kommen sie schließlich her. Und trotz ihrer natürlichen Radioaktivität ist es etwas Besonderes, wenn man sie findet. So ist die Rückgabe in den Boden für die geologische Speicherung nicht so abwegig, wie es auf den ersten Blick erscheint.”

    „Im Moment liegt der gesamte Atommüll auf der Erdoberfläche in Sellafield, unter Lagerbedingungen, die vor 50 Jahren konzipiert wurden.”

    Ein weiteres Problem wirft seine Schatten voraus – und mobilisiert Demonstranten: die Suche nach Schiefergas mit der umstrittenen Technik, dem sog. Fracking, bei dem Wasser, Sand und Chemikalien mit Hochdruck in Gestein gepumpt werden, um das Gas zu extrahieren.

    „Schiefer ist so dicht, dass das Gas nach 300 Millionen Jahren immer noch an Ort und Stelle ist”, erklärt Styles.

    „Aber im Bowland Becken in Lancashire haben wir fast einen Kilometer solchen Schiefers. Das ist vier Mal so dick wie das Vorkommen in den USA, aus dem fast der gesamte Gasbedarf gewonnen wird.”

    Demonstranten glauben, das Fracking berge ‘große Umweltrisiken’.

    Aber Professor Styles, einer der drei Experten, die im Auftrag der britischen Regierung im Jahr 2011 eine unabhängige Studie angefertigt hatten nachdem diese Technik für die Entstehung von zwei Beben in Blackpool verantwortlich gemacht wurde, führt aus, dass sie sicher sei, wenn sie sorgfältig kontrolliert wird.

    „In Stoke-on-Trent im Vereinigten Königreich haben wir regelmäßig größere Erdbeben, die durch das Fluten von alten Bergwerkstollen verursacht werden”, erläutert er.

    „Das bedeutet nicht, dass ein wahrnehmbares Erdbeben keine Störung ist. Aber durch richtig überwachtes Fracking müssen wahrnehmbare Erdbeben gar nicht erst entstehen.”

    Auch die Befürchtungen der Demonstranten in puncto Wasserverschmutzung seien unbegründet.

    „Wir haben eine optimal reglementierte Industrie”, sagte er. „Wenn INEOS ChlorVinyls in Runcorn eine einzige Dose Cola in den Abfluss gießt, ist die entsprechende Grenzmenge bereits überschritten.

    „Das zeigt, wie streng im Vereinigten Königreich alles reguliert ist.”

    Er erklärt, eine der Chemikalien, die mit Sand und Wasser zum Fracking gemischt werden, sei ein Reinigungsmittel ähnlich unserem herkömmlichen Spülmittel.

    „Beim Autowaschen denkt niemand zweimal darüber nach, so etwas in den Abfluss zu gießen”, sagte er. „Und Pinselreiniger ist ein schreckliches Zeug, aber Menschen spülen es auch einfach in die Kanalisation” ergänzt er. „Glauben Sie, dass Ihre Kanalleitungen komplett dicht sind?”

    Unternehmen, die nach Schiefergas bohren, dürfen Fracking nicht näher als 600 Meter von einem Wasserlauf entfernt durchführen.

    „Das Fracking findet tatsächlich in einer Tiefe von 3 km statt”, erklärt Professor Styles. „Was wird dann wohl eher zu Verunreinigung führen?”

    Er fügt hinzu: „Wenn Leute etwas ablehnen, sollten sie gute Gründe dafür haben.”

    Großbritannien verfügt vermutlich über enorme Schiefergas-Reserven.

    Wie viel davon erreichbar sein wird, ist noch offen.

    „Das Vereinigte Königreich ist dichter bevölkert als Amerika, das macht die Sache nicht einfacher”, macht er deutlich.

    „Ich kann Ihnen sagen, ob es technisch machbar ist und die Entwickler müssen dann entscheiden, ob es wirtschaftlich möglich ist. Und wenn nicht, machen sie es nicht.”

    „Aber das Schwierigste bei fast allen diesen wichtigen Fragen wie Atommüll, Kohlenstoffbindung und seit kurzem auch Schiefergas, ist es, die Menschen davon zu überzeugen – und das gilt für Regierungen, Kommunen und lokale Interessengruppen.”

    Und darin liegt das Problem.

    „Früher kam die Wärme- und Stromerzeugung aus der Umgebung”, erinnert Professor Styles. „Man ging raus und schnitt Torf oder fällte Bäume.”

    „Die Erfindung des öffentlichen Stromnetzes war eine echte Errungenschaft, aber sie schuf Distanz zwischen Endverbraucher und Produktionsquellen. Es distanzierte die Leute auch von der Wirklichkeit.”

    „Jeder will Energie, aber keiner will in Erzeugungsnähe leben, wenn es nicht gerade ein knisterndes Kaminfeuer ist.”

    Professor Styles erklärt sich enttäuscht von denen, die den Bezug von Gas aus unregulierten Ländern akzeptieren.

    „Undichte Pipelines, die das Gas aus Sibirien weiterleiten, haben einen deutlicheren CO2-Fußabdruck, als wenn es in Großbritannien verbrannt wird”, führt er aus.

    „Wenn die Leute sagen, dass aus Schiefergas mehr freigesetzt wird als aus konventionellem Gas, müssen sie sich auch dieser Tatsache bewusst sein. Dann können wir ja direkt die Menge an CO2 in die Luft pumpen.”

    „Wir wollen unser Gas, aber es gibt auch Probleme. Globale Veränderungen kennen keine Grenzen. Die Klimaerwärmung wird es nicht stoppen.”

    „Davon abgesehen ist es aber auch ethisch fragwürdig, anderen die Last der ökologischen Probleme aufzubürden, die aufgrund unseres Energiebedarfs entstanden sind.”

    Er erklärt, dass Schiefergas in Bezug auf die Menge der entstehenden schädlichen Treibhausgase umweltverträglicher als Kohle sei.

    „Es ist halb so schlimm wie Kohle”, sagt er.

    Viele Unternehmen erhielten von der britischen Regierung bereits entsprechende Lizenzen, um nach Erdöl und konventionellem Gas sowie dem irrtümlich als unkonventionell beschriebenen Kohleflöz-Methan und nach Schiefergas zu suchen, zu bohren und es entsprechend zu fördern.

    „Diese Unternehmen sind vertraglich dazu verpflichtet, einige Explorationsbohrungen im Rahmen dieser Lizenzen durchzuführen”, berichtet Peter Styles.

    10 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Das klima verändert sich

    Auf den ersten Blick würde man nicht auf die Idee kommen, dass einer der weltweit führenden Umweltschützer und das drittgrößte Chemieunternehmen der Welt viel gemeinsam hätten. Aber das Klima hat sich geändert, wie der ehemalige Berater der britischen Regierung Jonathon Porritt festgestellt hat.

    Umweltschützer Jonathon Porritt vertritt die Ansicht, dass private Unternehmen wie INEOS nun am besten aufgestellt sind, die Welt zum Positiven zu verändern.

    Er ist davon überzeugt, dass sie den Willen, den Wunsch, das Know-how und den überzeugenden Geschäftsplan zur Bekämpfung des Klimawandels und anderer dringender Nachhaltigkeitsprobleme haben.

    „Die echte Leadership zur Schaffung einer nachhaltigen Welt kommt von privaten Unternehmen.” Sagt er. „Sie kommt nicht von Regierungen. Im Moment sind Regierungen durch ihre eigene Mittelmäßigkeit gelähmt.”

    Aber er sagt auch, dass Regierungen durch die Risikoreduktion vom Investitionsfluss helfen könnten, den Kapitalmärkten klar zu signalisieren, wie eine nachhaltige Welt wirklich aussehen kann. Das bedeutet stabile Politik mit Anreizen für die Kapitalmärkte, um eine langfristige Entwicklung in Gang zu bringen.

    „Regierungen haben nicht nur die Aufgabe, Initiativen auf den Weg zu bringen”, erklärt er. „Sie sind auch dafür da, Negatives zu stoppen.”

    „INEOS hat die Bereitschaft gezeigt, seine Innovationskonzepte bereitzustellen.”

    „Gewissermaßen eine Lösungspipeline für das Nachhaltigkeitsdilemma, mit dem wir heute konfrontiert sind. INEOS ist eines der Unternehmen, die in der Lage sind, auf diese Gelegenheiten zu reagieren.”

    Jonathon Porritt sprach nach der Erstellung eines Berichts für die britische Regierung über die Zukunft der industriellen Biotechnologie mit dem INCH-Magazin.

    Darin betonte er die bahnbrechenden Leistungen von INEOS in Vero Beach, Florida, Standort der ersten kommerziellen Anlage ihrer Art weltweit, die verschiedene Abfallsorten in fortschrittlichen Biokraftstoff und erneuerbare Energie verwandelt.

    Sein Bericht – der am 22. Januar veröffentlicht wurde – richtet sich in erster Linie an die Industrie, und weniger an Regierungen, um ein Umdenken zu fördern.

    Nichtsdestotrotz glaubt Porritt auch, dass Regierungen weiterhin eine Funktion erfüllen müssen.

    „Noch mehr Vorschriften empfehle ich nicht, allerdings können sie einen großen Unterschied ausmachen”, erklärt er, „vor allem in wichtigen Fragen wie dem Klimawandel.”

    INEOS sei laut Porritt wie alle großen Chemieunternehmen noch immer ölabhängig, könne aber in vielen Bereichen eine wahre Erfolgsgeschichte vorweisen.

    Er bezog sich dabei auf die INEOS-Beteiligung an The Natural Step, einer globalen Nachhaltigkeitsinitiative, die ursprünglich in Schweden ins Leben gerufen wurde, um den notwendigen wirtschaftlichen Veränderungen einen gründlichen wissenschaftlichen Rahmen zu bieten.

    INEOS und Norsk Hydro wurden als zwei der weltweit größten Produzenten von PVC angesprochen.

    „Deren Engagement war kritisch”, erklärte Porritt.

    Auf dem jüngsten europäischen Kunststoff-Gipfel in Deutschland lobte Porritt INEOS – und die Kunststoff-Industrie als Ganzes – für ihr aktuelles Engagement zur Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft.

    „Diese Bemühungen widersprechen dem Bild, das viele Menschen in der EU von Kunststoff haben, ein endloser Horror beispiellosen Ausmaßes”, äußerte er während seiner Rede auf dem PolyTalk-Gipfel in Wiesbaden.

    Er wies darauf hin, dass die außergewöhnliche Menge neuer Ideen aus den kunststoffabhängigen Industriesparten – Auto, Elektronik, Gesundheit, Landwirtschaft, Verpackung, Energie, Beleuchtung und Bau – ihm durchaus Hoffnung auf eine bessere Zukunft mache.

    Seine Anmerkungen wurden von Dr. Jason Leadbitter, Sustainability and Compliance Manager von INEOS ChlorVinyls begrü.t.

    „PVC wird oft unter den anderen Kunststoffen herausgehoben, und nicht immer aus gutem Grund. Deswegen ist es sehr ermutigend und erfreulich, solch ein Lob zu erhalten”, kommentierte er die Darstellung nach dem Gipfel.

    In seiner Rede erklärte Porritt, dass die Schwierigkeit darin liege, Branchenexterne zu überzeugen. Es gebe ein ernsthaftes Glaubwürdigkeit Problem vor dem Hintergrund der Kommunikation der Branche in der Vergangenheit.

    Er erklärte, dass er auch die Frustration bei Umweltschützerinnen und -Schützern verstehe, die sich ausschließlich mit der Vergangenheit anstatt mit der Zukunft auseinandersetzen würden.

    Allerdings deutete er an, dass die Kunststoff-Industrie NGOs (Nichtregierungsorganisationen) benötige. Sie hätten sich das Vertrauen der Gesellschaft erarbeitet, mit dem sie als Vermittler in komplexen und kontroversen Debatten auftreten könnten.

    „Im Grunde genommen sind die Aussichten für die Industrie suboptimal, wenn wir nicht effektiver zusammenarbeiten”, erklärte er auf dem Gipfel.

    Porritt sparte aber auch in Bezug auf die Rolle der NGO nicht an Kritik. Er wies darauf hin, wie enttäuschend es sei, wenn NGOs manchmal das in sie gesetzte Vertrauen missbrauchten, vor allem in Großbritannien, wo er einigen NGOs die Schuld für die NIMBY-Einstellung (‘Not in my Back Yard’ – Nicht vor unserer Haustür) gab, speziell hinsichtlich neuer Abfallwirtschaftstechnologien.

    „Wenn sie nur einen Bruchteil dieser Energie nutzen würden, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf eine stärker integrierte, anspruchsvollere Vorgehensweise bei der Abfallverwaltung in unserer Gesellschaft zu lenken, wären wir schon einen gewaltigen Schritt weiter”, sagt er.

    Als Vorsitzender von The Natural Step in Großbritannien berichtete er, einige dieser Schwierigkeiten erlebt zu haben, als er mit INEOS und Norsk Hydro an einer Initiative zur genauen Definition einer ‘wirklich nachhaltigen PVC-Industrie’ gearbeitet hat.

    „Einige NGOs dachten, es sei nicht angebracht, überhaupt solch eine Diskussion zu führen”, erinnerte er sich auf dem PolyTalk-Gipfel. „Sie waren der Meinung, dass es unmöglich sei, eine wirklich nachhaltige Vision für die Zukunft von PVC zu formulieren. Sie sahen es als einen ‘Widerspruch in sich’ an und wandten schließlich dem Dialog den Rücken zu.”

    Dennoch führte die Natural Step-Initiative schließlich zur Entwicklung von Vinyl 2010, einer 10-jährigen Selbstverpflichtung zu PVC der Kunststoffindustrie nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa.

    „Das Gute an Vinyl 2010 war, dass es tatsächlich freiwillig war, aber es hatte auch Biss”, macht Jonathon Porritt deutlich.

    „Eine Vielzahl von Initiativen sind nur Lippenbekenntnisse, so dass Unternehmen sie leichten Herzens unterzeichnen können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, wenn sie nur herumsitzen und nichts tun.”

    Seitdem ist die Kunststoffindustrie noch einen Schritt weiter gegangen und hat VinylPlus unterzeichnet, das sich noch ehrgeizigere Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt hat.

    In seinem Interview mit INCH wies Porritt darauf hin, dass die Verstimmung und der Antagonismus zwischen Unternehmen und NGOs teilweise historisch bedingt sei.

    „In der Vergangenheit waren die Industrie und NGOs scheinbar immer auf dem Kriegsfuß und eine Konfrontation jagte die nächste”, erinnert er. „Heute sind die meisten NGOs gerne bereit, mit Unternehmen zu kooperieren, wenn sie das Gefühl haben, dass das Unternehmen Verständnis für ihre Ziele aufbringt.”

    Er erläuterte dem INCH-Magazin gegenüber, dass vor gerade mal 10 Jahren einige Unternehmen noch Probleme hatten, das Konzept der Nachhaltigkeit zu verstehen.

    In den 90er-Jahren war ‘Greenwashing’ bei vielen Top-Firmen an der Tagesordnung. Dabei werden falsche Behauptungen aufgestellt, um den Kundinnen und Kunden durch ein umweltfreundliches Image zu imponieren.

    „Einige Firmen haben frech mit der Nachhaltigkeit geflirtet, aber nie den letzten Schritt getan”, macht er deutlich. „Das war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn es führte zu größter Skepsis und die Leute dachten, dass sie bei grünen Themen betrogen wurden.”

    Das habe sich nun geändert und es gebe drei gute Gründe, warum sich Unternehmen jetzt zunehmend an der Nachhaltigkeit orientieren und erkennen, dass es aus finanzieller Sicht Sinn macht, ihrem Unternehmen die Ressourcen zu verleihen, mit denen es auf den globalen Märkten konkurrenzfähig bleibt.

    Er erklärte, dass die drei wichtigsten Faktoren für weitere nachhaltige Wertsteigerung die staatliche Regulierung, die Verbrauchererwartung und die industrielle Innovation seien.

    Er fuhr fort, dass er beeindruckt sei, wie viele Unternehmen sich nun den schwierigen zukünftigen Herausforderungen stellten und ihrer Verantwortung gerecht würden.

    „Politiker gehen kurzfristig auf Stimmenfang, aber Unternehmen Müssen langfristig denken”, fügt er hinzu.

    Er bedauert, dass Verbraucher zwar viel über Nachhaltigkeit sprechen, aber nicht immer mit ihrem grünen Gewissen einkaufen würden.

    „Das kann sehr frustrierend sein”, sagt er. „Aber nachhaltige Unternehmen können noch hoffen, dass sie den Verbraucher schließlich mit ins Boot bringen.”

    „Dennoch sollten nachhaltige Produkte nicht teurer sein, das funktioniert einfach nicht.”

    12 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Debatte: Ist der Klimawandel eine unausweichliche Katastrophe oder eine technologische Herausforderung, die es zu überwinden gilt?

    Wissenschaftler warnen, dass die noch nie da gewesene Eisschmelze in der Arktis Teil eines besorgniserregenden Trends ist – und ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Gesellschaft den Klimawandel bekämpfen muss. Aber ist der Klimawandel eine unvermeidbare Katastrophe oder eine technologische Herausforderung, die es zu überwinden gilt?

    Was sagen die weltweit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu?

    Ja:

    1. Der Klimawandel geht uns alle an. Gegen die globale Erwärmung sollten wir sicherlich Maßnahmen ergreifen. Aber die Lösungen, die Menschen vorschlagen, werden das Problem nicht aus der Welt schaffen. Deswegen müssen wir an der Energiepolitik arbeiten. Sie muss eng mit Wissenschaft, Technik und Technologie verknüpft werden. Zwei Aspekte sind dabei wirklich wichtig. Zum einen können wir viel in Sachen Energieeffizienz und Umweltschutz tun: effizientere Autos, bessere Isolierung von Gebäuden. Zum anderen, und das ist nicht weniger wichtig, muss sich die Erkenntnis verbreiten, dass Erdgas nur zu einem Drittel des Kohlendioxids von Kohle führt.
      Richard Muller, leitender Wissenschaftler am US Lawrence Berkeley National Laboratory

    2. Der Klimawandel stellt eine große globale Herausforderung dar. Nicht zuletzt bietet er auch starke Anreize für Forschung und Entwicklung, creative Problemlösungen zu entwickeln, damit sich Städte und Gemeinden an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen können. Länder, die erfolgreicher bei diesen Bemühungen sind, haben eine bessere Ausgangsposition, um ihre eigenen nationalen Herausforderungen anzugehen, grüne Technologien und Lösungen in anderen Ländern anzubieten, und in einer Welt im Wandel zu bestehen. Singapur investiert aktiv in diesen Bereich und positioniert sich als Prüfstand für neue Technologien und Geschäftsmodelle für grüne Lösungen auf unserem Planeten.
      Das National Climate Change Sekretariat, Singapur

    3. Eine Katastrophe bahnt sich an. Wir haben eines der wichtigsten Ökosysteme des Planeten dem Untergang geweiht (die Arktis, die mit erschreckender Geschwindigkeit geschmolzen ist) und ein anderes stark beschädigt (die Ozeane, die heute 30 % säurehaltiger sind als vor 40 Jahren). Die technologischen Herausforderungen im Umgang mit dieser Situation (die schnelle Umstellung auf erneuerbare Energien) sind klein im Vergleich zu den politischen Problemen mit der fossilen Brennstoff-Industrie, die bisher bei jeder Gelegenheit einem Wandel im Wege gestanden hat.
      Bill McKibben, US-amerikanischer Umweltaktivist

    4. Angesichts der historisch bedingten Anreicherung von Emissionen in der Atmosphäre sind einige Änderungen für unser Klima unvermeidlich. Aber zum Glück existieren eine Reihe technologischer Lösungen zur Verringerung des Treibhauseffekts. Natürlich haben diese Technologien ihren Preis, er ist aber deutlich geringer als der Preis des Nichthandelns. Dennoch bleibt die Finanzierung dieser Techniken eine Herausforderung. Neue Finanzierungsquellen, wie z.B. die CO2-Märkte, müssen die notwendigen Investitionen und Finanzströme zur Bekämpfung des Klimawandels mobilisieren.
      Die Carbon Neutral Company, London

     

    Nein:

    1. Auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Erkenntnisse ist es verfrüht, Geo-Engineering als eine praktikable Option für die Bekämpfung des Klimawandels zu betrachten. An erster Stelle steht die Bekämpfung der Ursachen durch Reduktion der Treibhausgasemission, die der Mensch selbst verursacht, dann erst geht es um die Anpassung an die unvermeidbaren Auswirkungen. Die Verringerung des Klimawandels durch Emissionsreduktion und den Schutz natürlicher CO2-Senkung ist nach wie vor das sicherste Mittel, um unsere Chancen auf Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels zu sichern. Es gibt Lösungsvorschläge, auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, bei denen Geo-Engineering neben den anderen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels eine Rolle spielen könnte. Allerdings existieren für die meisten Techniken keine präzisen Vorstellungen über Kosten, Machbarkeit, ökologische oder gesellschaftliche Auswirkungen.
      Amt für Energie & Klimawandel (britische Regierung)

    2. Alarmierende Nachrichten über den Klimawandel sind in der Regel kontraproduktiv und führen eher zu Skepsis als dem Wunsch zum Handeln. Der Klimawandel wird jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt (Wasserverfügbarkeit, Ökosysteme) und auf sozioökonomische Bereiche (Landwirtschaft, Gesundheit, Energie) haben, in unterschiedlicher Ausprägung je nach Region und Gesellschaftsschicht. Alle technologischen und wirtschaftlichen Maßnahmen haben daher die Verpflichtung, Strategien zur Verringerung der negativen Effekte der Klimaerwärmung zu implementieren.
      Professor Martin Beniston, Direktor des Instituts für Umweltwissenschaften, Universität Genf, Schweiz

    3. Wir haben keine Vorstellung über die negativen oder positiven Auswirkungen des Klimawandels in den nächsten 100 Jahren weltweit. Die potenziellen Risiken der globalen Erwärmung wurden in der Vergangenheit von Klimawissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern übertrieben. Während die möglichen Gefahren durch wärmere Temperaturen überschätzt werden, ignoriert manch einer auch die möglichen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Vorteile einer moderaten Erwärmung. Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass hoch entwickelte Gesellschaften die klimatischen Veränderungen der Natur nicht verkraften könnten. Während vergangene Gesellschaften gegenüber klimatischen Stressfaktoren äußerst anfällig waren, ist unsere hochtechnisierte Kultur aufgrund technologischer Anpassungsfähigkeit und gesellschaftlich entschärfter Strukturen besser vor Temperaturveränderungen geschützt.
      Dr. Benny Peiser, Direktor, The Global Warming Policy Foundation, London

    4. Kurze Legislaturperioden ermutigen nicht zum langfristigen Handeln, insbesondere, wenn die Vorlaufkosten hoch sind. Aber die Bekämpfung des Klimawandels kann helfen, einen Wirtschafts- und Energiewandel zu beschleunigen, eine technische Revolution anzuschieben und die Entwicklung neuer Produktionsmodelle zu fördern. Es kann die Erzeugung neuer Produkte, Dienstleistungen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Export vorantreiben. Das erfordert allerdings engagierte Bürger und Mut und Weitsicht in den Regierungen.
      Helen Clark, Vorsitzende der United Nations Development Group

    7 minuten lesezeit Ausgabe 4
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    Know-how von INEOS für Tricoya

    Der Handel mit tropischen Harthölzern wie Mahagoni und Teak wurde lange als ein Hauptgrund für die Zerstörung der Regenwälder angesehen. Die Nachfrage könnte sich bald verschieben, da INEOS sich mit einem kleinen, innovativen niederländischen Unternehmen zusammentut.

    INEOS ist eine Partnerschaft mit einem britisch-niederländischen Unternehmen eingegangen, dessen innovative Technologie dabei helfen könnte, die Abholzung von Hartholz aus dem Regenwald zu verhindern.

    Es wurde ein Abkommen mit Accsys Technologies Plc, einem kleinen AIM-gelisteten Unternehmen unterzeichnet, das eine bahnbrechende Technologie entwickelt hat: Weiches Holz aus schnellwachsenden, nachhaltigen Wäldern wird in belastbares langlebiges Holz verwandelt – mit Eigenschaften, die mindestens so gut wie die von tropischen Harthölzern sind.

    „Ich denke, es ist allgemein anerkannt, dass diese Wälder nicht mehr gerodet werden dürfen. Unsere einzigartige Technologie trägt dazu bei, die Nachfrage für Tropenholz aus Regenwäldern umzukehren”, erklärt Paul Clegg, Chief Executive Officer von Accsys.

    „Wir möchten Lizenzen unserer Technologie weltweit vertreiben. Es kann eine Weile dauern und es mag auch ein hochgestecktes Ziel sein, aber wir sind überzeugt, dass es möglich ist.”

    INEOS Aufgabe in der neuen Firma Tricoya Technologies Ltd besteht darin, die langjährige Erfahrung, die ausgezeichneten, weltweiten Verbindungen und das Knowhow bei der Lizenzierung von Technologien einzubringen, mit der die Tricoya Acetylierung auf der ganzen Welt eingesetzt werden kann.

    „Ohne INEOS wären wir am Ende auch dorthin gekommen, aber es hätte länger gedauert”, sagt Clegg.

    „Tolle Ideen gibt es viele, aber was zählt, ist die erfolgreiche Umsetzung einer Idee.”

    Die Beteiligung durch INEOS bringt das Projekt voran und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Verwirklichung.

    „Dadurch wird der Roll-Out von Tricoya beschleunigt und INEOS steuert seine Kontakte in China, Indien und Russland bei, über die wir nicht verfügen.”

    Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen, dieses Marktvolumen von ca. €60 Milliarden jährlich zu nutzen, begannen vor etwa 18 Monaten.

    INEOS war von der patentierten Technologie Tricoyas und den revolutionären Möglichkeiten für den Holzplattenmarkt sehr angetan. Accsys hingegen benötigte einen Partner mit einem weltweiten Renommee für hervorragende Leistungen.

    „Es kann ein sehr langer Prozess sein, Märkte vom besseren Produkt und der bahnbrechenden Technologie zu überzeugen”, erklärt Pierre Lasson, General Manager von Tricoya.

    „INEOS kann diesen Prozess mit seiner Kompetenz beschleunigen und die innovative Technologie voranbringen.”

    INEOS leistet dabei die ‘Bestätigung eines Dritten’, die man für Geld nicht kaufen kann.

    „Menschen sind eher geneigt, den Käufern oder Nutzern eines Produktes zu glauben als dem Unternehmen selbst”, macht Paul Clegg deutlich.

    Die beiden Unternehmen legen ihre Stärken zusammen, um die Herstellung und den Verkauf von Tricoya Holzprodukten voranzutreiben.

    Die Tricoya-Technologie ist etwas Besonderes. Sie wird neue Horizonte für Produkte erschließen, wie seinerzeit das MDF, das die Industrie in den achtziger Jahren revolutionierte.

    MDF wurde zwar als ultimative Lösung in Sachen Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit gefeiert als es 1980 erstmals eingeführt wurde, es hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass es Wasser wie ein Schwamm aufsaugt. Dadurch ist es im Freien oder unter feuchten, ungünstigen Bedingungen mehr oder weniger nutzlos.

    „Wenn Sie es in einen Eimer mit Wasser legen, wird es zu Brei”, berichtet Clegg.

    Tricoya verfügt über die positiven Eigenschaften von MDF, aber es speichert kein Wasser, d.h. es verformt sich nicht, dehnt sich nicht aus und verrottet nicht. Stattdessen verbessert der Herstellungsprozess die Haltbarkeit und Stabilität des Holzes, das von einer weichen Holzplatte zu einer Holzplatte mit Haltbarkeitseigenschaften der Klasse 1 wird und eine 50-jährige Garantie für den externen, oberirdischen Gebrauch bietet.

    „Was Tricoya einzigartig macht, ist seine Beständigkeit gegen Wasser. Das bedeutet, dass es in neuen Anwendungen eingesetzt werden kann, bei denen Holz in der Vergangenheit versagte und andere Produkte, wie z.B. PVC, bevorzugt wurden”, meint Clegg.

    Das wird für die Bauindustrie – die oft für die Verwendung von nachhaltigen Werkstoffen gelobt wird – wahrscheinlich interessant. Ähnliches gilt für Holzplattenhersteller, deren Margen wegen billiger Produktpreise niedrig sind.

    „Wir können ihnen helfen, höherwertige Produkte herzustellen, die ihnen eine bessere Rendite verschaffen”, überlegt Clegg.

    Ein weiterer Vorteil von Tricoya ist die Tatsache, dass es Kohlendioxid bindet. Der Baum nimmt Kohlenstoff auf und da er nicht verrottet, bleibt es im Material.

    „Wenn unser Produkt abgenutzt ist, kann es verbrannt werden und der Energieerzeugung dienen”, erklärt Paul Clegg.

    Die Freisetzung von Kohlendioxid in die Atmosphäre bereitet Kanada derzeit kolossales Kopfzerbrechen.

    Große Teile seiner Wälder sind von einer Borkenkäferplage betroffen, der Millionen von Bäumen zum Opfer fallen. Forscher/-innen glauben, dass der Borkenkäfer bis 2020 zur Freisetzung von 270 Megatonnen Kohlendioxid führen wird.

    Am 5. März wurde Tricoya von Sustain Magazin zum Produkt des Jahres gewählt.

    Video

    KNOW-HOW VON INEOS FÜR TRICOYA

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    „Offensichtlich bringt die Auszeichnung schon Anerkennung”, sagte Clegg.

    „Aber von Anerkennung allein kann niemand leben.”

    „Dennoch ist es ist eine Bestätigung unserer Prozesse und Produkte und unterstützt unsere Meinung.”

    Das Joint Venture mit INEOS hat bei Accsys für größte Euphorie gesorgt.

    „Tricoya ist unser Baby, aber INEOS war attraktiv für uns, weil es alle Attribute eines großen Unternehmens aufweist, obwohl es ein privates Unternehmen ist”, blickt Clegg zurück.

    „Es ist reaktionsschnell und hat ein wirkliches Interesse daran, nachhaltige Ideen zu fördern. Das ist eine besondere Mischung.”

    Paul Clegg sagt, dass auch Vertrauen einen erheblichen, nicht unwichtigen Anteil an der Entscheidung von Accsys, die Gewinne mit INEOS zu teilen, gespielt hat.

    Peter Williams, Geschäftsführer von INEOS Technologies, äußerte, es freue ihn, dass das Joint Venture die Kommerzialisierung des neuen Prozesses auf der ganzen Welt beschleunigen würde.

    „Tricoya bietet der Bauwirtschaft wertvolle neue Optionen für die Anwendung von leistungsfähigen, kostengünstigen und nachhaltigeren Holzwerkstoffen”, führt er aus.

    „Unsere jeweiligen Kompetenzen ergänzen sich und gemeinsam werden wir wichtige Synergien für das neue Unternehmen realisieren.”

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    INEOS berichtet über Vorteile des cleveren Refinanzierungsgeschäfts

    INEOS hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass es zugreifen kann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Die jüngste Entscheidung, das günstige Niveau auf dem Darlehensmarkt zu nutzen, hat dem Unternehmen soeben $140 Millionen pro Jahr an Zinszahlungen erspart.

    Finanzvorstand John Reece erklärt, der optimal abgestimmte Deal würde jetzt zu deutlich niedrigeren jährlichen Zinskosten führen. Dadurch bleiben mehr liquide Mittel im Unternehmen, mit denen in die Geschäftsentwicklung investiert werden kann.

    In einer Mitteilung an alle Mitarbeiter beschrieb Chairman Jim Ratcliffe das jüngste Refinanzierungsgeschäft als sehr erfolgreich.

    „Die Finanzmärkte wurden im Laufe dieses Jahres zunehmend günstiger“, sagt er in der Rückschau.

    INEOS zahlt jetzt 4 % Zinsen auf sein $3 Milliarden- Darlehen anstatt 6,5%.

    „Das ist von allen Firmen in diesem Jahr der größte Rückgang des Zinssatzes für ein Darlehen“, erklärt Ratcliffe.

    Darüber hinaus hat INEOS weitere $2,4 Milliarden in einer Mischung aus Darlehen und Obligationen aufgenommen, und dafür $2,4 Milliarden an älteren.

    Schulden mit ungünstigeren Konditionen getilgt. Kredit-Analysten gehen davon aus, dass INEOS die derzeit günstige Lage an den Finanzmärkten zur Kostenreduzierung nutzt, um so für einen möglichen Abschwung gewappnet zu sein.

    Auf jeden Fall war es ein weiterer Schachzug von INEOS, das schon im vergangenen Jahr Finanzgeschichte schrieb, als es den weltweit größten Covenant-lite Kredit für eine europäische Firma seit der Finanzkrise 2008 erhielt.

    Dieser Abschluss wurde im April 2012 von Finanzanalysten als „atemberaubende Leistung“ gefeiert. „Man muss die sich bietenden Möglichkeiten auf den Kreditmärkten aktiv nutzen, weil sie sehr zyklisch auftreten“, erklärte Reece dem INCHMagazin im vergangenen Jahr.

    Malcolm Stewart, Partner bei Ondra Partners, einem langjährigen Berater von INEOS, wies darauf hin, dass das Timing perfekt war.

    „Sie haben es auf den Punkt geschafft“, erklärte er.

    Standard & Poor‘s hob sein Rating für die Firma von B auf B+ und vermerkte eine „robuste“ 2012-Performance in Nordamerika, die „weitgehend“ die schwierigen europäischen Ergebnisse ausgleiche.

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    INEOS-Marathon erzielt 100.000 Euro Spenden

    INEOS hat im April nur durch geistige und körperliche Entschlossenheit 100.000 Euro für ein britisches Kinderhilfswerk gesammelt.

    Die 43 Läufer von INEOS gehörten zu den 34.631 für den London-Marathon – eines der angesehensten Sportereignisse der Welt – angemeldeten Sportlern.

    Beeindruckendes Ergebnis: Jeder von INEOS überquerte die Ziellinie – und dabei gelang es 100.000 Euro fürden britischen Kinderschutzverein National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC) zu sammeln. Das war eine Erwähnung im britischen Fernsehen wert.

    Chris Woods von O&P Europa meisterte die Strecke in drei Stunden, 14 Minuten und 41 Sekunden.

    Für viele bei INEOS war es der erste Marathon.

    Für andere, wie für Woods, waren die 42,195 Kilometer lediglich eine Aufwärmübung.

    Denn fünf Wochen später haben Chris Woods, Jim Ratcliffe, Leen Heemskerk, Oliver Hayward-Young und Alessia Maresca das ultimative Ausdauerrennen, den 90 Kilometer langen Comrades-Marathon in Durban, Südafrika, absolviert.

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    Zusammenschluss zwischen INEOS und Solvay zu einem PVC-Hersteller von Weltrang

    INEOS unterschrieb am 7. Mai eine Absichtserklärung für den Zusammenschluss der europäischen Chlorvinyl-Aktivitäten in einem 50:50 Joint Venture. Aus dieser Kooperation würde ein PVC-Hersteller hervorgehen, der weltweit unter den Top 3 wäre. Die Stärken beider Unternehmen würden ihm eine erheblich verbesserte Wettbewerbsfähigkeit verleihen.

    „Dieses Abkommen zielt auf die Schaffung eines wirklich wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Unternehmens ab, das bedeutenden Nutzen wie z.B. die zuverlässige Bereitstellung von PVC für die Kunden bietet“, sagt Jim Ratcliffe. „Das neue Geschäftsmodell von Weltrang wird besser auf die sich schnell verändernden Märkte und den zunehmenden Wettbewerb globaler Hersteller reagieren können.“

    Die Vereinbarung sieht vor, dass INEOS vier bis sechs Jahre nach der Gründung den 50%igen Anteil von Solvays an dem Joint Venture erwirbt, wodurch INEOS zum Alleininhaber des Unternehmens würde.

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    INEOS Nitriles und Tianjin Bohai Chemical Industry Group Corporation bilden Joint Venture

    Am 22. Mai haben INEOS Nitriles und Tianjin Bohai Chemical Industry Group Corporation unverbindliche Eckpunkte einer Vereinbarung unterzeichnet. Diese Vereinbarung dient dem Ziel, ein 50:50 Joint Venture zum Bau und Betrieb einer Produktionsanlage mit einer Kapazität von 260.000 Tonnen Acrylnitril in Tianjin, China, zu gründen. Voraussichtlich wird die Anlage, die gemäß den neuesten INEOS-Prozess- und Katalysator-Technologien entworfen wird, Ende 2016 fertiggestellt.

    Rob Nevin, CEO von INEOS Nitriles erklärt: „Dies ist eine wichtige Investition für das Nitriles-Geschäft in Asien, um dem wachsenden Bedarf unserer Kunden in der Region nachzukommen. Es freut uns, dass wir Rahmen des Joint Ventures bauen können. Unsere Partnerschaft bringt beiden Unternehmen und ihren Kunden erhebliche Vorteile. Die Zusammenführung unserer Acrylnitril-Technologie mit dem Know-how und den Rohstoffen von Tianjin Bohai Chemical bildet ein beträchtliches Potenzial.“

    Dies ist die zweite Joint Venture-Projektankündigung von INEOS in China in diesem Jahr. Schon im März hatte INEOS Phenol ein Joint-Venture-Abkommen mit Sinopec YPC unterzeichnet. Bei beiden Projekten wird unsere weltweit führende Technologie mit einem starken chinesischen Partner umgesetzt. Sie umfassen ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 1 Milliarde Dollar.

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    INEOS Barex Ag erwirbt das Polyacrylonitriles-Geschäft von Mitsui Chemicals Inc.

    INEOS Barex AG hat eine bindende Vereinbarung über den Erwerb des Polyacrylonitriles (PAN)-Geschäfts von Mitsui Chemicals Inc. unterzeichnet. Das Abkommen verbindet die sich ergänzenden Stärken beider Unternehmen und sichert Kunden in ganz Asien die langfristige Versorgung mit PAN-Harz und Zexlon™-Folie.

    CEO David Schmidt berichtet: „Die Übertragung dieses Geschäfts in die INEOS Barex AG ergibt strategisch eindeutig Sinn. Alle Beteiligten werden von dieser Vereinbarung profitieren. Als wichtigster Aspekt sind die erheblichen Kundenvorteile durch kontinuierliche und zuverlässige Bereitstellung von Barex®, PAN-Harz und Zexlon-Folie hervorzuheben.“

    INEOS Barex AG investiert weiter in den Barex®-Vertrieb, um die Produktqualität zu steigern, die verfügbare Kapazität auszubauen und so den wachsenden Anforderungen der neuen Märkte in der Pharma-, Medizin-, Kosmetik- und Körperpflege- Verpackungsindustrie gerecht zu werden.

    Barex® ist ein spezielles Acrylnitril-Methyl-Acrylat-Copolymer, das sowohl US-Pharmacopeia- als auch FDA-Freigaben für medizinische und pharmazeutische Verpackungen erhalten hat. Die Chemie hinter Barex® vereinfacht die Modellierung von Filmmaterial, Bögen und Flaschen in Extrusions-, Spritzgussund Kalendrierverfahren auf Standardausrüstung.

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    INEOS entdeckt in Seal Sands eine wahre Goldgrube

    Berufsanfänger/-innen, die manchmal recht planlos vorgehen, werden nun zu Weltklasse-Leistungsträgern ausgebildet.

    Das haben sie INEOS zu verdanken.

    INEOS Nitriles entdeckte zufällig ein Schulungskonzept, als es den Standort Seal Sands auf Teeside in England im Jahr 2008 erwarb.

    Es wurde festgestellt, dass die Ausbildung von neuen Kolleginnen und Kollegen sowie Auszubildenden ad hoc und zusammenhanglos erfolgte und für vorhandene Produktionstechniker lediglich begrenzte Auffrischungsschulungen verfügbar waren.

    Die Ausbildung wurde zudem von Beschäftigten zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben durchgeführt.

    Das Unternehmen brachte vier erfahrene Prozesskoordinatoren mit fundierten Kenntnissen über ihre jeweiligen Bereiche zusammen.

    Zunächst konzentrierten sie sich auf Bewertung, Umschulung und erneute Zertifizierung aller vorhandenen Produktionstechniker/-innen, um sicherzustellen, dass alle über grundlegende Kenntnisse und elementare Fähigkeiten verfügten.

    Dies war ein zeitaufwändiger Prozess, der den vier Trainern aber eine klare Vorstellung über den zukünftigen Fortbildungsbedarf gab.

    Anhand der HR-Datenbank stellten sie fest, dass 70 % der vorhandenen Produktionstechniker/ -innen in den nächsten 10 Jahren das Rentenalter erreichen würden.

    Seit dieser ersten Einschätzung haben sie ein neues Nachschulungsprogramm eingeführt – das während und nach der Schicht durchgeführt wird – um das Fertigkeitsniveau zu halten, einen Wissenstransfer von anderen INEOS Nitriles Standorten zu ermöglichen und eventuelle Änderungen an der Anlage oder an Prozessen mit einzubeziehen.

    Sie haben zusätzlich 32 grundlegende Erstausbildungseinheiten entwickelt, die alle neuen Kolleginnen und Kollegen absolvieren müssen, bevor sie mit ihrer spezifischen Werksausbildung beginnen. Um sicherzustellen, dass die Schulung aktuell und relevant ist, wurde ein Qualitätskontrollsystem mit Unterstützung der Standort-Spezialisten eingerichtet.

    INEOS war so stolz auf diese Leistung und die Trainingsprogramme, dass das Werk in Middlesbrough die National Skills Academy Process Industries mit einem Audit des Trainingsprozesses beauftragte.

    Mit welchem Ergebnis? Das Ausbildungsprogramm von INEOS Nitriles am Standort wurde jetzt mit dem Cogent Gold Standard ausgezeichnet, dem Maßstab für Weltklasse-Leistungen.

    „Wir freuen uns natürlich darüber, dass unser Engagement und die intensive Arbeit anerkannt wurden“, berichtet Dave Hart, Training and Development Manager in Seal Sands.

    „Die Tatsache, dass wir jetzt das Gold-Standard-Logo auf unserer Korrespondenz verwenden können und das INEOS-Logo auf der Cogent/NSAPI Roll Of Honour steht, spiegelt das große Engagement für Standortschulungen wider, das INEOS seit der Übernahme des Seal Sands Standorts gezeigt hat.“

    Aber die Arbeit ist noch nicht zu Ende.

    Hart sagte, sie seien nun hoch motiviert, in die nächste Phase überzugehen.

    „Wir planen, unser internes Standorttraining als eine anerkannte Qualifikation durch eine externe Vergabestelle anerkennen zu lassen“, erklärt er.

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    Einen Schritt weiter gehen, um die Besten Absolventinnen und Absolventen zu werben 

    Firmen wissen, dass sie in der heutigen stark umkämpften Welt einen Schritt weitergehen müssen, wenn sie die besten Absolventinnen und Absolventen für sich gewinnen wollen.

    An den INEOS-Standorten in Belgien wird dieser Schritt nun getan.

    Jedes Jahr steigen mehrere Unternehmensingenieure und HR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von INEOS mit einer ausgewählten Gruppe von anderen Firmen in einen Spezialzug, der in allen Universitätsstädten im Norden Belgiens hält.

    An jeder Haltestelle werden angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die in ihrem letzten Studienjahr sind, dazu eingeladen, in den Zug zu steigen und mit potenziellen

    Arbeitgebern über aktuelle Möglichkeiten zu reden.

    Der Job-Zug – wie er genannt wird – wird von ie-net, einem Netzwerk von Absolventen aus den wichtigsten technischen Fakultäten in Belgien, organisiert.

    Mittagessen wird für die Vertreter der Firmen und die Studentinnen und Studenten zur Verfügung gestellt, so dass es genügend Zeit für Networking gibt.

    Den Zug gibt es nun bereits seit drei Jahren.

    Für INEOS hat es sich gelohnt, den Zug zu nehmen, vor allem, um von den Studentinnen und Studenten als wichtiger Arbeitgeber im belgischen Chemie-Arbeitsmarkt wahrgenommen zu werden.

    „In den letzten zwei Jahren wurden mehr als 300 Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften auf diesem Wege an INEOS herangeführt, wodurch das Unternehmen viele gute Kandidatinnen und Kandidaten gewinnen konnte“, sagte Katrien Poppe, Personel and Communications Officer.

    1 minute lesezeit Ausgabe 4
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    Joint Venture mit Ineos zum Bau des Grössten Phenolwerks in China

    INEOS ist ein Joint Venture mit einem führenden chinesischen Petrochemieunternehmen zum Bau und Betrieb der größten Phenolproduktionsstätte in China eingegangen.

    Nach Fertigstellung wird diese mehr als 400.000 Tonnen Phenol pro Jahr produzieren und den rasch wachsenden chinesischen Markt mit diesem wertvollen Rohstoff bedienen können.

    Der Deal mit Sinopec Yangzi Petrochemical Company wurde Anfang dieses Jahres abgeschlossen.

    Harry Deans, CEO von INEOS Phenol, erklärte, es handele sich dabei um die größte jemals in China getätigte Investition von INEOS.

    „Diese gegenseitig vorteilhafte Partnerschaft ist eine wichtige Entwicklung für INEOS Phenol und INEOS in China”, berichtet er.

    „Die Kombination eines starken lokalen Partners wie Sinopec YPC mit unserer Phenol-Technologie und der Zugang zum Markt bedeutet einen erheblichen Mehrwert für unser Unternehmen und unsere Kunden.”

    Die Anlage, die voraussichtlich bis Ende 2015 ihren Betrieb aufnehmen wird, wird auch 250.000 Tonnen Aceton – ein weiterer wertvoller Rohstoff für Produkte des täglichen Bedarfs – und 550.000 Tonnen Cumol pro Jahr produzieren.

    Dr. Ma Qiulin, CEO von Sinopec YPC, beschreibt das Joint Venture als eine wichtige Partnerschaft.

    „Als etablierter Anbieter mit einem Wettbewerbsvorteil und der Cumol- Technologie, erzielen wir zusammen mit INEOS führender Phenol-Technologie eine starke Position, um die wachsende Nachfrage für nachgelagerte petrochemische Produkte in der Region zu bedienen“, erklärt er.

    INEOS ist bereits der weltweit größte Hersteller von Phenol und Aceton mit Standorten in Deutschland, Belgien und Amerika.

    Damit wird INEOS nun zum einzigen Hersteller der Welt, der Phenol- und Aceton- Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien betreibt.

    Grünes Licht für das Projekt wurde im vergangenen November gegeben, nachdem das chinesische Ministerium für Umweltschutz die von INEOS und Sinopec vorgelegte Umweltverträglichkeitsbewertung genehmigte.

    Die Genehmigung, die einer detaillierten Analyse folgte, wurde als wichtiger Schritt hin zur Gründung des Joint Ventures angesehen.

    Die Anlage wird im Nanjing Chemical Industrial Park in der Provinz Jiangsu gebaut – im Herzen von Chinas größtem Markt für Phenol und Aceton.

    Da China der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Phenol und Aceton ist, wird erwartet, dass das neue Werk in Nanjing auch Kapazitäten der europäischen und amerikanischen Werke freisetzen wird, so dass diese das Wachstum in ihren Regionen bedienen können.

    Sinopec, Chinas führender Hersteller von Phenol und Aceton, hat derzeit drei Produktionsstätten in Shanghai, Peking und Tianjin.

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    Tarkett baut Solides Fundament für PVC-Bodenbelag – Riflex lotet Möglichkeiten bei Erneuerbarkeit aus

    Die Zukunft von PVC-Böden in Schweden war noch nie so gut – dank dem größten INEOS Kunden in Skandinavien.

    Tarkett verkauft nun PVC-Bodenbeläge, die frei vom lange umstrittenen Weichmacher Phthalaten sind.

    Damit nicht genug: die PVC-Bodenbeläge der Firma haben nun auch als erste den Segen eines angesehenen Berufsverbands in Schweden erhalten.

    Das schwedische Byggvarubedömningen (BVB) führt Tarketts iQ Granit in seiner Datenbank als ein Produkt, das es empfiehlt.

    Der BVB bewertet alle Baustoffe, um dem Baugewerbe umweltgerechte Entscheidungen zu ermöglichen. Bisher haben seine Experten mehr als 7.000 Produkte bewertet, neue kommen ständig hinzu.

    Die Anerkennung von Tarketts PVCBodenbelägen ist auch eine positive Nachricht für INEOS, da wir das Unternehmen mit PVC beliefern.

    In der Zwischenzeit hat die schwedische Firma Riflex Film AB, ein weiterer INEOS-Kunde, eine Produktpalette mit einem neuen Weichmacher entwickelt, der auf nachwachsenden Rohstoffen beruht. 

    Geschüftsführer Magnus Jörsmo erklärte, die Investition sei Bestandteil der Strategie des Strebens des privaten Unternehmens, Europas führender Hersteller von Nischen-PVC-Folien zu werden.

    INEOS beliefert Riflex mit Polymeren, die von INEOS ChlorVinyls in Stenungsund hergestellt werden.

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    Eine ausgewogene betrachtung

    Andy Currie ist seit 13 Jahren Director von INEOS. Als Teil des INEOS Capital-Teams leistete er einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Umsetzung der erfolgreichen Wachstumsstrategie des Unternehmens. Hier spricht er mit Tom Crotty über INEOS, dessen ausgewogenes Portfolio von Geschäftsbereichen, künftiges Wachstum und warum das Unternehmen den vollen Auswirkungen der Krise in Europa widerstehen konnte.

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    INEOS CAPITAL INTERVIEW

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    Tom: Wenn man das Wachstum von INEOS betrachtet, könnte man denken, es war opportunistisch. Kann man das so sagen?

    Andy: Historisch gesehen denke ich, dass man das durchaus so sagen kann. Wie Sie wissen, sahen wir uns in unserer Anfangszeit, speziell
in den ersten fünf bis 10 Jahren von INEOS, ständig nach verwaisten Anlagen von großen Blue Chip-Akteuren um, die verfügbar, ungeliebt und wahrscheinlich nicht ausreichend verwaltet waren. Dies entwickelte sich zu unserem Zielbereich. Seit der großen Übernahme von Innovene im Dezember 2005 haben sich die Zeiten geändert. Wir mussten ziemlich schwierige Marktbedingungen überstehen, konzentrieren uns heutzutage allerdings eher auf unsere tagtäglichen Geschäftsaktivitäten, darauf, diese effizienter
zu gestalten, und sicherzustellen, dass unser Geschäft durch eine stabile Finanzierung für die Zukunft gerüstet ist – mit gelegentlichen Übernahmen. Die Übernahmen waren vorwiegend strategischer Art. Seal Sands ist ein passendes Beispiel dafür: Wir konnten im Wesentlichen eine Anlage übernehmen, die
zu kämpfen hatte, änderten ihre Kostenbasis, verbesserten ihre Effizienz und gestalteten sie vollständig um, und zwar mit der gesamten Fachkenntnis, die
in unserer Unternehmensgruppe verfügbar ist. Ein neueres Beispiel ist die Übernahme des ChlorVinyls-Geschäftsbereichs von Tessenderlo durch Kerling, der gerade dieselben Schritte durchläuft.

    Tom: Was sind die speziellen Vorteile dieser Vorgehensweise?

    Andy: Der größte Vorteil ist, dass wir die Fachkenntnis im Haus haben. Wir haben viele Beschäftigte, die über eine große Bandbreite an Fertigkeiten verfügen und diese Bereiche effizient führen können. Im Fall von INEOS Nitriles sind wir der weltweit größte Hersteller. Unsere Technologie ist überall auf der
Welt in unzähligen Anlagen zu finden, d. h. wir verfügen über umfangreiche Kernexpertise in Anlagen und Technologie und können dies einfließen lassen, wenn es darum geht, die Anlagen effizient und äußerst effektiv zu betreiben.

    Tom: Wie steht es um die Portfolioprodukte? Was leisten sie für uns?

    Andy: Wir sind im Grunde genommen in vielen Sektoren der Chemiebranche vertreten. Der wichtigste Vorteil davon ist, dass es uns eine gewisse Stabilität bei den Einkünften und beim Umsatz bringt – speziell in schwierigen Zeiten. Da wir im Bereich Wirtschaftsgüter tätig sind, müssen wir unweigerlich mit ziemlich intensiven Konjunkturzyklen umgehen. Wenn wir also über eine große Bandbreite an Unternehmen und Anwendungen in verschiedenen Endmärkten verfügen, bietet uns dies eine gewisse Sicherheit in schlechten Zeiten. Das haben wir bereits miterlebt. Der einschneidende Wirtschaftsabschwung 2008/2009 – der in vielerlei Hinsicht fast ein Zusammenbruch war – stellte die ultimative Prüfung dieses Ansatzes dar. Zu dieser Zeit erzielten wir nahezu ein Viertel unseres Umsatzes im Bereich Verbrauchsgüter. Dies war sehr nützlich, denn die Menschen waren immer auf Lebensmittel angewiesen und diese mussten verpackt werden. An dieser Stelle kamen wir wieder ins Spiel, wie auch bei anderen Produkten, die in der Pharmaindustrie, in der Kosmetik oder sogar im Bereich Reinigungsmittel benötigt wurden.

    Tom: Wir haben also ein wunderbar ausgeglichenes Portfolio an Produkten, aber das kann man über unsere geografische Ausgewogenheit nicht behaupten?

    Andy: Nein. Das stimmt wohl. Allerdings müssen wir auch unsere letzten Errungenschaften betrachten. Unsere Rentabilität hat sich immer stärker dahingehend entwickelt, dass wir ein Verhältnis 50:50 zwischen Nordamerika und Europa erreicht haben. Vor etwa sechs Jahren, kurz nach der Innovene- Transaktion, wurden noch etwa 70 Prozent in Europa erzielt. Wir haben weltweit noch keine ideale Ausgewogenheit erreicht, sind allerdings auf dem richtigen Weg. Die USA stellen in puncto Schiefergas zudem gerade einen sehr interessanten Markt für uns dar. Wir arbeiten jedoch auch verstärkt daran, unser Engagement in Asien zu verstärken und unsere Einnahmen in dieser Region zu erhöhen. Genau das ist ein Teil der grundlegenden Strategie, um uns weiterzuentwickeln.

    Tom: Was sind die wichtigsten strategischen Herausforderungen für die Entwicklungsstrategie von INEOS?

    Andy: Eine Herausforderung ist die Reduzierung unserer Verschuldung. Dabei haben wir große Fortschritte erzielt. Die Refinanzierung ist nun glücklicherweise abgeschlossen. Also besteht unsere nächste Aufgabe darin, am Portfolio
zu arbeiten, unsere Einnahmen zu verwenden und die Verschuldung und Fremdkapitalaufnahme gleichzeitig auf einem niedrigen Niveau zu halten. Parallel dazu müssen wir nach Möglichkeiten suchen, unser Wachstum zu finanzieren.

    Tom: Wie sieht es mit dem Wachstum aus? Wie wird INEOS Ihrer Meinung nach künftig wachsen?

    Andy: Neben den kleinen Möglichkeiten, die sich aus Übernahmen ergeben, liegt unsere wichtigste Stärke derzeit darin, dass wir den US Golf und den US- Markt genau beobachten, um zu erkennen, wie wir das neueste Auftreten von Schiefergas zu unserem Vorteil nutzen können. Zudem erleben wir derzeit ein großes Wiedererwachen der petrochemischen Industrie an der Golfküste und dass sehr kostengünstiges Ethan als Rohstoff auf den Markt kommt. Wir haben dort bereits eine gute Ausgangsposition, und eine unserer Herausforderungen wird darin bestehen, herauszufinden, wie INEOS dies vorteilhaft nutzen kann. Darauf wird das Hauptaugenmerk für Wachstum liegen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt wird Asien sein, speziell China. Unser Phenol-Projekt ist bereits hinlänglich bekannt, dem werden allerdings noch weitere folgen. Dies wird sich auf den Bereich Zwischenprodukte beziehen, wo wir sehr gute Marktpositionen haben. Im Bereich Technologie sind wir ebenso sehr gut aufgestellt, können China also tatsächlich etwas bieten, und das ist überaus wichtig.

    Tom: Wie schwierig ist es, diese Ergebnisse zu erzielen, wenn Sie innerhalb der Einschränkungen von Joint Ventures arbeiten müssen?

    Andy: Joint Ventures bringen zweifellos gewisse Komplikationen mit sich. Mit zwei Gesellschaftergruppen ist alles – trotz guter Abstimmung – viel komplexer. Man muss daran glauben, dass die Vorteile schwerer wiegen als die
Nachteile, die damit verbunden sind. Wenn wir unsere großen Joint Ventures betrachten, so haben wir im Raffineriebereich einen äußerst wichtigen
Partner: Eines der größten Unternehmen weltweit arbeitet jetzt mit uns in der Raffineriebranche zusammen, die heutzutage bekanntermaßen mit großen Herausforderungen zu kämpfen hat. Es bringt seine vorgelagerten Fähigkeiten im Bereich Beschaffung mit ein, seine finanzielle Stärke und sein extrem
großes Handelspotenzial in der gesamten Branche. In diesem Sinne passen
wir also sehr gut zusammen. Sehen wir uns Styrolution an. Hier haben wir zwei Gruppen von Bereichen zusammengefügt und das größte Styren-Geschäft weltweit geschaffen. Uns stehen umfangreiche Synergiemöglichkeiten zur Verfügung, mit denen wir das Geschäft vereinfachen, Kosten reduzieren und das Beste beider Welten übernehmen können. Joint Ventures funktionieren. Sie sind nicht so geradlinig wie hundertprozentiges Eigentum. Allerdings wissen
wir in Verbindung mit der Finanzierung und Möglichkeiten ganz genau, dass wir diese Joint Ventures schließen und viele Vorteile aus ihnen ableiten können.

    Tom: Zu guter Letzt ein Blick auf INEOS Capital: Jim Ratcliffe ist Fan von Manchester United, Jim Dawson von Wolverhampton und John Reece von Sunderland. Für wen schlägt Ihr Herz?

    Andy: Nun, ich muss sagen, ich habe meine Sympathien bisher eher für mich behalten. Heute kann ich es ja sagen, auch wenn ich mich damit ein wenig aus dem Fenster lehne: Es ist Sheffield Wednesday, die nun im nächsten Jahr in der ruhmreichen Championship spielen werden. Ja, sie sind etwas abgeschlagen, aber auf dem Weg der Besserung.

    15 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    Unfälle werfen lange schatten

    Wenn wir an Texas City, Piper Alpha und Deep Water Horizon denken, verstehen wir, warum Sicherheit bei INEOS höchste Priorität hat. Vorfälle solchen Ausmaßes geschehen glücklicherweise nur selten auf der Welt. Allerdings sind es häufig kleinere Vorfälle, die zu größeren führen. Wenn wir diese genau betrachten, können wir nicht nur Verletzungen vermeiden, sondern auch die Einstellung der Menschen zu Sicherheit und Vermeidung von Unfällen beeinflussen.

    Bei den meisten Unfällen, die INEOS verzeichnet, handelt es sich um Ausrutscher, Stolperunfälle und Stürze – oder aber speziell in Köln: um Handverletzungen. Die Kampagne zur Vermeidung von Unfällen an diesem Standort war so erfolgreich, dass sie jetzt von anderen Geschäftsbereichen übernommen wird.

    Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen Zuhören und Umsetzen. Das weiß niemand so gut wie Jürgen Schmitz. Seine Aufgabe bei INEOS in Köln ist es, den fast 2.000 eigenen und 1.000 Partnerfirmenbeschäftigten jeden Tag die wichtigsten Lehren in puncto Sicherheit zu vermitteln – und zu hoffen, dass sie ihm zugehört und es verstanden haben.

    „Das ist keine einfache Aufgabe”, gibt er zu. „Es kann eine große Herausforderung sein, neue Wege zu finden, um sicherheitsbezogene Themen für den Adressatenkreis interessant zu gestalten. Aber das ist überaus wichtig, denn Sicherheit ist an unserem Standort von höchster Bedeutung.”

    Die Anzahl und Schwere der Unfälle hat in den letzten
Jahren auf dem 191 Hektar umfassenden Standort konstant abgenommen. 98 Prozent der Unfälle sind verhaltensbedingt. Jürgen und sein Team beschlossen daher mit Holger Laqua, Asset Manager bei INEOS Oxide in Köln, eine andere Vorgehensweise zu wählen und beauftragten erstmalig eine Werbeagentur aus Düsseldorf, die sie bei der Entwicklung einer effektiven Sicherheitskampagne unterstützen sollte.

    „Dies hat sich zu einem stimulierenden
Projekt entwickelt”, merkt Jürgen an. „Wir sind Sicherheitsingenieure und eher engstirnige Techniker. Sie dagegen sind überaus kreative und ‘out-of the-box’ denkende Leute.

    Es war sehr interessant, zu sehen und zu hören, wie Sicherheit von Menschen ausgelegt wird, die sich nicht wie wir tagtäglich mit sicherheitsbezogenen Themen beschäftigen.

    Sie entwickelten einige sehr originelle Ideen.”

    Die Werbeagentur brachten Jürgen als Leiter der Abteilung für Arbeitsschutz und Sicherheit und sein Team dazu, das Thema Sicherheit vom Standpunkt der Beschäftigten aus zu sehen.

    Sie erarbeiteten gemeinsam sechs verschiedene Szenarien für eine Plakatserie, die den Nagel auf den Kopf treffen. Jedes dieser Plakate bezieht sich jeweils auf einen Bereich, in dem Unfälle augenscheinlich auftreten können.

    „Anstatt auf externe Menschen zurückzugreifen, fragten wir unsere eigenen Beschäftigten, ob sie sich als Models für die Fotos zur Verfügung stellen würden, die in der Anlage aufgenommen werden sollten, d. h. in einer Umgebung, die unsere Beschäftigten wiedererkennen würden”, fügte er hinzu.

    Das Ergebnis war unmittelbar erkennbar. Beschäftigte erkannten sich selbst in gefährlichen Situationen und führten sich so potenzielle Gefahren deutlich vor Augen.

    Bisher wurden drei dieser Plakate veröffentlicht, die alle den Titel ‘Unfälle werfen lange Schatten’ tragen. Auf einem der Plakate ist ein Mitarbeiter zu sehen, der in einem engen Raum arbeitet, ein weiterer arbeitet in großer Höhe und das dritte Plakat bezieht sich auf die Sicherheit beim Radfahren. Die Schatten auf jedem Bild zeigen, was bei einem Unfall passieren könnte.

    „Es handelt sich um typische Gefahrensituationen, die typisch für unseren Standort und die Chemiebranche selbst sind”, erklärt Jürgen.

    Als die Plakate veröffentlicht wurden, organisierten Jürgen und sein Team einen interaktiven Tag zur Sicherheit, wo Beschäftigte ihre Fähigkeit und ihr Wissen an Simulatoren testen konnten. Es gab auch ein Quiz und einen Gewinn. Jürgen fügte hinzu, dass der Auslöser der Kampagne der Wunsch war, die Beschäftigten dazu zu bringen, auf neue und unbekannte Weise über Sicherheit nachzudenken.

    „Es geht rein um Psychologie”, so Jürgen. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Minute lang innehalten und nachdenken, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen.”

    Bisher war das Feedback der eigenen und Partnerfirmenbeschäftigten auf die Plakatkampagne positiv. Die Botschaft wurde scheinbar nicht nur gehört, sondern auch verstanden.

    Die Kampagne war so überaus effektiv und überzeugend, dass die Plakate ins Niederländische, Englische, Italienische und Norwegische übersetzt wurden, um auch in anderen Geschäftsbereichen und an weiteren Standorten von INEOS eingesetzt zu werden.

    Die Kampagne wurde zudem von externen Organisationen gelobt.

    „Lokale Behörden interessierten sich sehr stark dafür, was wir tun und fragten an, ob die Plakate nicht in anderen Chemieunternehmen in Deutschland eingesetzt werden könne,” sagte Jürgen.

    Persönlich ist Jürgen sehr stolz auf sein Team und das bisher Erreichte.

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    INEOS ist sehr stolz auf sein Basketball-Team, das den Pokal holte

    INEOS glaubt fest daran, dass frische Talente entwickelt werden müssen – sowohl auf der Arbeit als auch im Sport.

    Das Engagement des Unternehmens, die besten jungen Talente anzuziehen, ist unter Auszubildenden weitläufig bekannt. Seine Leidenschaft, junge Sportmannschaften zu unterstützen, allerdings weniger. Die Unterstützung half jedoch dem U19 Basketball- Team von BBC Nyon dabei, die landesweiten Meisterschaften in der Schweiz zu gewinnen.

    Das A-Team hat tatsächlich richtig abgeräumt: Es gewann auch die Conférence OUEST de Basketball und den Vaud’s Cup.

    „Die Unterstützung durch Unternehmen wie INEOS ist sehr wichtig für Sportvereine, denn wir wollen nicht nur die Trainingsbedingungen verbessern, sondern auch die Leidenschaft der Kinder für den Sport wecken“, merkte die Sprecherin des Vereins, Josiane Chabbey, an.

    „Wir sind zudem der Ansicht, dass Sport eine wichtige soziale Rolle im Leben der Kinder spielt und ihnen dabei helfen kann, auf dem richtigen Pfad zu bleiben.“ INEOS Rolle nahm das Sponsoring der Mannschaft zu Beginn der Saison 2011/2012 auf und ist stolz auf seinen Job am Spielfeldrand.

    „Wir sind überzeugt davon, dass wir soziale Verantwortung tragen, die Kommunen, in denen wir tätig sind, zu unterstützen“, sagte der in Rolle tätige David Thompson, der als Procurement Director für INEOS Olefins and Polymers gruppenweit die Verantwortung für Sponsoring trägt. Er berichtete, dass die Mannschaft, die regelmäßig etwa 200 Kinder umfasst und auch ausländische Kinder aufnimmt, das Geld einsetzte, um in professionelles Training und Einrichtungen sowie in Ausrüstung für alle Juniorenteams des Vereins zu investieren.

    INEOS Rolle unterstützt auch den Bursin/Rolle/ Perroy Fußballverein, den Nyon Rugbyclub und den Lausanne Hockey-Club finanziell. „In allen Vereinen wird das von uns gespendete Geld vorrangig für die Juniorenteams eingesetzt“, so David.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    INEOS Oxides „Rennen zur Sonne“

    Zugegeben, die acht hätten leicht in weniger als zwei Stunden von Paris nach Nizza fliegen können. Das war allerdings nicht das Ziel der Aktion – bei keinem der Beteiligten.

    Kurt De Bruyn, Didier Audenaert, Johan De Veirman, Jan De Meyere, Patrick Staes, Chantal Bracke, Kathleen Vriesacker und Chris Vroman von INEOS Oxide entschieden sich für eine landschaftlich reizvollere Route und nahmen das Fahrrad. Das passte auch wunderbar in ihre alljährliche Herausforderung, fit zu werden.

    Die 1.155 km lange Strecke, die unter professionellen Radfahrern als das „Rennen zur Sonne“ bekannt ist, wurde ernst.

    Es sollte kein Rennen werden, sondern ein sechstägiges Ausdauertraining mit einer starken Team-Building-Komponente.

    Da alle sechs Teilnehmer richtige Wettkämpfer sind, herrschte stets der Wunsch vor, schneller zu sein, gerade auf den Bergen.

    Der größte „Hügel“, den sie bezwingen mussten, war der 21 km lange Anstieg auf den 1.912 m hohen Mont Ventoux, den höchsten Berg in der französischen Provence. Dies ist zudem der härteste Gebirgspass, den es in Frankreich zu erklimmen gilt.

    Er ist zudem Teil vieler Legenden und kostete dem britischen Radrennfahrer Tom Simpson das Leben. Er starb am 13. Juli 1967 an einem Hitzschlag nur wenige Hundert Meter vom Gipfel entfernt.

    Thierry Nordera von INEOS Lavéra, das nicht weit von diesem Berg liegt, begleitete seine Kollegen auf ihrem Anstieg auf den Pass, den alle gut gelaunt erreichten.

    Von der Bergspitze hat man eine atemberaubende Sicht über die ganze Provence, und die Mondlandschaft auf der Bergspitze ist spektakulär.

    Die Reise verlief ohne dramatische Vorfälle.

    An einigen Tagen war es so heiß, dass die Straße dahinschmolz. An anderen Tagen wurden die Fahrer bis auf die Haut durchnässt. An einem Tag war der Nebel so dicht, dass die Fahrt von Col de Vence nicht nur Angst einflößend, sondern auch erschöpfend war.

    Alle waren sehr erleichtert, als sie schließlich in Nizza ankamen.

    Zur Feier des Tages genossen sie ein gutes Essen und ein paar Gläser Wein, während sie ihrem überanstrengten Körper in einem Hotel oberhalb von Nizza etwas Erholung gönnten. Am nächsten Tag bestiegen sie ihren Minibus, der sie auf der Fahrt von Paris nach Nizza begleitet hatte, und reisten nach Antwerpen zurück.

    Die Gruppe, die jederzeit von INEOS unterstützt wurde, sagte, dass künftig vielleicht eine Fahrt organisiert werden könnte, die einige Standorte von INEOS innerhalb Europas verbinde.

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    INEOS unterstützt historisches Panda-Projekt

    Ein historisches Projekt, in dessen Rahmen große Pandas ausgewildert werden sollen, bekommt nun finanzielle Unterstützung von INEOS Grangemouth and PetroIneos Fuels Ltd.

    Das Unternehmen hat beschlossen, die Panda-Forschung der Royal Zoological Society of Scotland für die nächsten drei Jahre zu unterstützen.

    Im Rahmen des Forschungsprojekts zur Artenerhaltung wurden jetzt zwei große Pandas im Zoo von Edinburgh untergebracht. Sie sind die einzigen Tiere ihrer Art im Vereinigten Königreich und eines von drei Paaren in Europa.

    China bestätigte, dass beide Pandas genau an jenem Tag nach Großbritannien gebracht werden konnten, als INEOS die Absichtserklärung unterzeichnete, die anschließend zur Gründung des Joint Ventures mit PetroChina im Raffineriebereich führte.

    Gordon Grant, CEO von INEOS Grangemouth Services, sagte dazu, dass es äußerst passend war, die Sponsorshipvereinbarung genau an diesem Tag zum Abschluss zu bringen.

    Andrew Gardner, Commercial Manager von PetroIneos Fuels, merkte an, dass die Partnerschaft mit PetroChina auch den Raffinerien von INEOS in Schottland und Südfrankreich große Vorteile bringen werde.

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    INEOS erteilt Zuschlag für einen beispiellosen Auftrag

    Die Feuerwehr von Cleveland hat einen Auftrag über mehrere Millionen Pfund gewonnen, der die Bereitstellung einer 24-Stunden-Überwachung am Standort von INEOS Nitriles in Seal Sands vorsieht. Es ist das erste Mal, dass die Feuerwehr einen Auftrag aus dem privaten Sektor erhält. Sie hofft jedoch, dass es der erste von vielen sein wird und die lokalen Feuerwehr- und Rettungsdienste in Zeiten umfangreicher staatlicher Kürzungen im öffentlichen Sektor durch die britische Regierung damit sichergestellt werden können.

    „Wir freuen uns sehr, dass unser Ansatz für soziale Unternehmungen einen ersten wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen konnte“, erklärte Wehrleiter Ian Hayton.

    Der gesamte Gewinn geht in den nächsten drei Jahren in die Finanzierung einer Vielzahl von Sicherheitsprogrammen für den Brandschutz.

    INEOS sagte, dass man sehr zufrieden sei mit der Entscheidung, den Auftrag nach Cleveland zu vergeben.

    „Wir werden nicht nur qualitativ hochwertige und professionelle Leistungen erhalten, sondern wir freuen uns auch, dass der Gewinn für wichtige Sicherheitsprogramme in den Gemeinden eingesetzt und damitdie Lebensqualität in ganz Teesside positiv beeinflusst wird“, erklärte Jean Phaneuf von INEOS Nitriles.

    1 minute lesezeit Ausgabe 3
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    Die Welt verfolgt das größte Sportereignis weltweit

    Mehr als eine Milliarde Menschen aus allen Regionen der Welt verfolgte die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London am 27. Juli 2012.

    Eine Menschenmenge, die fast der gesamten Bevölkerungszahl Chinas entsprach, war dabei und wurde Zeugin des größten Sportereignisses der Welt.

    INEOS war dabei – aus mehreren Gründen.

    Als Unternehmen haben wir die Entscheidung der Veranstalter, PVC und alle seine wunderbaren Eigenschaften beim Bau des Olympic Parks einzusetzen, sehr begrüßt.

    Als Unternehmen mit Produktionsstätten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Kanada Norwegen, Schweden, den USA und im Vereinigten Königreich feuerten Beschäftigte aus vielen Nationen die Athleten ihrer Heimatländer an.

    Für einzelne wie Jerry Tweddle und Manfred Hartung, die beide bei INEOS arbeiten, war es eine sehr persönliche Sache, denn ihre Kinder, die britische Turnerin Beth und der für Deutschland im Fechten angetretene Max, wollten von den Sommerspielen eine Goldmedaille nach Hause bringen. Als INCH in Produktion ging, war Max nur ganz knapp am Ungarn Aron Szilagyi gescheitert, um einen Platz im Halbfinale des Säbelwettkampfs der Männer zu erreichen.

    Beth dagegen schaffte es als erste britische Frau überhaupt, eine olympische Medaille im Einzelwettkampf im Geräteturnen zu gewinnen. In einem spannenden Finale in der North Greenwich Arena gewann die 27-Jährige eine Bronzemedaille, nachdem sie sich mit einer der besten Übungen ihres Lebens für das Finale am Stufenbarren qualifizierte.

    Die Veranstalter der Sommerspiele 2012 in London berichteten, dass sich die Vorbereitungen im Olympic Stadium in Stratford, East London, für die extravagante Eröffnungszeremonie mit dem Titel „Isles of Wonder“ über Wochen hinzogen.

    „Wir wollten ein Bild von uns als Nation zeigen, wo wir herkommen und wohin wir gehen wollen,” erklärte Danny Boyle, der Artistic Director der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012.

    Die Erleuchtung des Kessels mit dem olympischen Feuer in dem mit 80.000 Sitzen bestückten Stadion signalisierte den Start des 16-tägigen Ereignisses und das Finale
des 70 Tage andauernden Fackellaufs, an dem 8.000 Fackelträger beteiligt waren. Der Lauf begann am 19. Mai 2012 in Land’s End in Cornwall mit Ben Ainslie, dem dreimaligen Gewinner einer Olympischen Goldmedaille im Segeln, der die erste Etappe der mehr als 12.800 km langen Strecke absolvierte.

    Auf seiner langen Reise wurde das Feuer nicht nur
zu Fuß, sondern auch im Rettungsboot, mit einer Dampflokomotive, einem Ruderboot, zu Pferd, über
eine Seilbrücke, mit einer Seilbahn und über Loch Ness transportiert, und es wurde an vielen historischen Stätten wie der Galopprennbahn in Aintree, dem Eden Project, dem Caernarfon Castle, an Stonehenge, der Hängebrücke in Clifton, am Trafalgar Square, der Downing Street und dem Buckingham Palace vorbeigetragen.

    Zu den Fackelträgern gehörten unter anderem der frühere olympische Leichtathlet Brendan Foster, Jerry Tweddles Tochter Beth, die inzwischen als beste Turnerin Großbritanniens gilt, und natürlich der INEOS- Feuerwehrmann Craig Hannah.

    Die Fackel wurde im Klimatestzentrum von BMW in München getestet, um sicherzustellen, dass sie dem wechselhaften britischen Wetter standhält.

    Obwohl die Flamme durch eine Fehlfunktion im Brenner in Devon erlosch, leuchtete sie weiter, als sie den höchsten Punkt der Laufstrecke für London 2012 erreichte: den 1.085 m hohen Gipfel des Snowdon in North Wales.

    Das Wetter war geradezu perfekt, als der 77-jährige Bergsteiger Sir Chris Bonington, der 1975 den Mount Everest bezwang, auf dem Berggipfel in Wales stand und die Flamme in die Höhe hielt.

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    Angefeuert

    Das Olympische Feuer war in äußerst sicheren Händen, als es am 8. Juni 2012 an Craig Hannah übergeben wurde.

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    Craig trägt das olympische feuer

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    Denn der 48-Jährige, der ausgewählt wurde, die Fackel durch die schottische Stadt Glasgow zu tragen, ist seit Jahren Feuerwehrmann.

    Craig, der für INEOS in Grangemouth arbeitet, sagte, dass es an diesem Tag keine Ereignisse gab – abgesehen von der Aufregung, am Ereignis selbst teilzuhaben.

    „Ich schwebte an diesem Tag auf Wolke sieben”, sagte er.

    Die Fackel, die Craig mehr als 800 Meter trug, bevor er sie an den nächsten Träger weiterreichte, war 29 Tage zuvor in Griechenland durch Sonnenstrahlen entzündet worden.

    „Wenn man darüber nachdenkt, ist es schon beeindruckend,” schwärmte Craig. „Du hältst eine Flamme in der Hand, die so einen langen Weg hinter sich hat.”

    Lord Sebastian Coe, Vorsitzender des Organisationskomitees London 2012, sagte, dass die Flamme den olympischen Geist repräsentierte und ihre Reise durch das Vereinigte Königreich die Freude über die Spiele in London auf die Straßen des Landes brachte.

    Genau das hatte sich Craig erhofft und schließlich erlebt, als er seinen Lauf antrat.

    „Es war gut, die Kinder für Olympia zu begeistern und sie zu ermuntern, Sport zu treiben. Man sieht nicht mehr viele Kinder draußen heutzutage,” fügte er hinzu. „Sie scheinen alle zu Hause vor ihren Computern zu sitzen.”

    Craig wurde als einer von 8.000 britischen Fackelträgern ausgewählt, nachdem ihn sein Schwager Jim Blaikie für seine Arbeit in der Gemeinde Bo’ness nominiert hatte.

    „Ich fühlte mich sehr geehrt, dass ich aus so vielen Nominierten ausgewählt wurde”, bemerkte Craig.

    Craig ist eine bekannte Stütze der Gemeinde Bo’ness.

    Er hat fast 15 Jahre ein Musikprojekt für Jugendliche in Bo’ness geleitet, das sich „Cozy Blanket“ nennt. Viele Kinder und Bands des Ortes nutzen das Studio, das voll ausgerüstet ist.

    Er ist zudem Kirchenältester in der Gemeinde St Andrew’s, spielt Schlagzeug in der lokalen Band „Hunter“ und ist als freiwilliger Ersthelfer für die Rettung tätig.

    „Es ist gut, eine Arbeit zu haben, in der man auf Schicht arbeitet. So kann ich meine freiwilligen Einsätze besser planen”, sagte er.

    Wer Craig in Glasgow verpasste, traf ihn und die olympische Fackel, die er durch die Straßen der schottischen Stadt trug, auf dem Bo’ness Children’s Fair Festival am 29. Juni 2012 wieder.

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    Nick Rogers: Segeln & Olympia

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    7 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    PVC zeigt muskeln

    Normalerweise prahlt INEOS nicht mit seinen Errungenschaften, aber vielleicht sollten wir dies tun. Wenn Sie ein Unternehmen suchen, das bei allem, was wir tun, dabei ist, dann steht INEOS für Chemikalien.

    Schon seit Jahren hilft INEOS dabei, Weltrekorde zu brechen, weltweite Ereignisse zu prägen und Weltmeister zu schaffen.

    Als Unternehmen sind wir überaus stolz auf unsere Errungenschaften, aber damit beenden wir die Lobgesänge.

    Nur wenige – außerhalb der Branche – wissen, welch enormen Beitrag PVC in der Welt des modernen Sports leistet.

    „Es ist ein wunderbares Material,” schwärmte Jason Leadbitter, Sustainability and Compliance Manager bei INEOS ChlorVinyls.

    „Es ist kosteneffizient, langlebig, leicht instand zu halten und ein überaus vielseitig einsetzbares Baumaterial mit geringer Umweltbelastung.”

    Allerdings, fügt Jason hinzu, seien viele generell gegenüber PVC voreingenommen.

    „Es wird immer als schwarzes Schaf der Kunststofffamilie betrachtet. Das bedauere ich sehr,” gab er zu.

    Aus Sorge, die Veranstalter der Olympischen Spiele in London 2012 würden dem Druck von Umweltschutzgruppen wie Greenpeace nachgeben und PVC von den Olympischen Spielen ausschließen – wie es die australischen Organisatoren 2000 in Sydney getan hatten – vereinbarten er und andere Vertreter der Branche vor etwa fünf Jahren ein Treffen mit Dan Epstein, dem Leiter des Bereichs nachhaltige Entwicklung der Olympic Delivery Authority, um eine Lanze für den Einsatz von PVC zu brechen.

    „Wir haben uns lediglich eine faire Anhörung gewünscht,” so Roger Mottram, Environmental & Regulatory Affairs Manager bei INEOS ChlorVinyls und Vorsitzender der British Plastics Federation Vinyls Group. Er war ebenfalls beim Treffen dabei.

    „Und genau das haben wir erreicht. Er war uns gegenüber sehr offen.

    Er sagte uns, dass man nicht nur von den Athleten erwarte, über sich hinauszuwachsen, sondern ebenso von der Industrie.

    Er wünschte sich von uns neue Maßstäbe und Innovationen.

    Und wir wünschten uns nur die Chance, dies zu beweisen. Und genau das wollten wir auch tun.”

    Als die Olympischen Spiele von London am 27. Juli 2012 offiziell eröffnet wurden, waren 142.000 m2 PVC in den Bau der Veranstaltungsorte einschließlich des Wassersportzentrums verarbeitet worden – für die größte Sportshow auf Erden.

    Sportler kämpften in Sportarenen mit PVC-Böden und manche vertrauten dem Equipment aus PVC.

    Die Tausenden Zuschauer der Veranstaltungen saßen unter PVC-Dächern, geschützt von PVC-Barrieren.

    Nicht zu vergessen die kilometerlang verlegten PVC-Schläuche und elektrischen Kabel für die Eröffnungszeremonie, die mehr als eine Milliarde Fernsehzuschauer fesselte.

    „Fast überall, wo man hinsah, war PVC im Einsatz,” freute sich Roger.

    Der Grund dafür ist einfach. In Kürze: PVC kann strömendem Regen, wilden Gewässern und gleißender Sonne widerstehen. Das ist eine gute Nachricht, wenn man sich den nicht vorhersagbaren Sommer in Großbritannien vor Augen führt.

    Wer jetzt allerdings denkt, dass die Olympic Delivery Authority einfach nur dem Druck der PVC-Industrie nachgegeben und ihr freie Hand gelassen hat, liegt falsch.

    Mit dem Wissen, dass der Einsatz von PVC eine umstrittene Angelegenheit sei, veröffentlichte das für die Nachhaltigkeit von Olympia 2012 
in London verantwortliche Komitee 2009 eine Strategie, in der die Verwendung von PVC im Olympic Park beschrieben wurde.

    Video

    PVC im Sport

    00:00

    „Wir haben die Gelegenheit, die uns die Organisation der Olympischen Spiele in London bot, genutzt und mit der Industrie an neuen Maßstäben gearbeitet,” erklärte Dan Epstein.

    „Wir wollten der Industrie helfen, sich in Richtung einer nachhaltigeren Produktion, Verwendung und Entsorgung von PVC zu bewegen.”

    Er fügte hinzu, dass dort, wo PVC zum Einsatz kam, strenge Kontroll- und Prüfprozesse eingesetzt wurden, um sicherzustellen, dass dies umweltverträglich geschah und ein Großteil recycelt oder wiederverwendet werden konnte.

    David Stubbs, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit im Organisationskomitee für die Olympischen Spiele und Paralympics in London, erklärte, dass Recycling eine wichtige Rolle spielte, da für die Spiele 2012 mehr temporäre Veranstaltungsorte benötigt wurden, als bei allen vorherigen Olympiaden oder globalen Ereignissen.

    Diese temporären Strukturen sind so ausgelegt, dass sie nach Ende der Paralympics am 9. September 2012 recycelt werden können.

    PVC wird von allen anderen Materialien wie zum Beispiel natürlichen Fasern, Metall und Gummi getrennt und danach recycelt oder wiederverwendet.

    So wurde vorgeschlagen, dass ein Teil des PVC bei der FIFA-WM 2014 in Brasilien eingesetzt wird. Weiterhin hofft man, dass die Basketball-Arena nach deren Rückbau bei den Spielen 2016 in Rio erneut verwendet werden kann.

    Die Strategie, die für London 2012 entwickelt wurde, bestand zudem darauf, dass alle Materialien:

    • mindestens 30 Prozent recycelte Inhaltsstoffe enthalten;

    • gemäß den Vorgaben Industriecharta des European Council of Vinyl Manufacturers hergestellt werden und

    • die Vorgaben für Abwasser und Abgase erfüllt und keine Blei-, Quecksilber- oder Cadmium-Stabilisatoren verwendet werden

    Richard Jackson, Hauptverantwortlicher für nachhaltige Entwicklung und Regeneration bei der Olympic Delivery Authority, bezog sich in einem Bericht mit dem Titel ‘Learning Legacy’ auf Lehren, die gezogen wurden.

    Obwohl erst Bedenken hinsichtlich der Strategie bestanden, hat die Kunststoffindustrie den Ansatz sehr gut aufgenommen. Die Zulieferkette wurde tatsächlich angeregt, Neuerungen im Bereich phthalatfreies PVC zu entwickeln, das schließlich in einer Vielzahl von Gebäudeummantelungen verwendet wurde.

    In die Strategie wurde zudem Vinyl2010, der freiwillige Kodex der PVC- Industrie einbezogen, der in seiner 10-jährigen Laufzeit ein Übertreffen seiner eigenen Ziele für Recycling erreichen und gute Fortschritte bei der Vermeidung verschiedener Additive machen konnte.

    INEOS war stark involviert, als durch Vinyl2010 überprüft werden sollte, was die Industrie hinsichtlich PVC in ganz Europa erreichen kann und hat einen großen finanziellen Beitrag für dessen Erfolg geleistet.

    Im vergangenen Jahr ging die europäische PVC-Industrie – angespornt durch den Erfolg von Vinyl2010 – noch einen Schritt weiter und erweiterte die freiwillige Selbstverpflichtung im Rahmen von VinylPlus um weitere 10 Jahre.

    „Mit VinylPlus haben wir uns neue und ehrgeizigere Ziele für die nachhaltige Entwicklung gesetzt,” so Jason.

    Alle diese Ziele wurden nach einer Konsultation indirekt durch Interessengruppen festgelegt.

    „Das heißt, wir können jetzt tatsächlich Bereiche ansprechen, die als problematisch betrachtet werden,” fügte er hinzu.

    Folgendes ist geplant:


    • RECYCLING von 800.000 Tonnen PVC pro Jahr bis 2020;

    • AUSLAUFENLASSEN von Bleistabilisatoren bis 2015 und

    • REDUZIERUNG der bei der Herstellung von PVC verbrauchten Energie.

    „Wir versuchen Wege zu finden, um Menschen besser von den Vorteilen von PVC zu überzeugen und ihnen gleichzeitig klar zu machen, dass wir gute Fortschritte im Bereich umweltbezogene Nachhaltigkeit erzielen,” erklärte Jason.

    Auf einer Pressekonferenz im Juni 2012 in London stellte Roger die Broschüre ‘PVC im Sport’ der British Plastic Federation vor, die zeigen soll, welch wichtige Rolle PVC inzwischen in der Welt des Hochleistungssports spielt.

    „Für Sportereignisse sind spannende Zeiten angebrochen, und PVC spielt dabei seine Rolle,” erklärte er.

    Die Broschüre hob zudem hervor, welche Kriterien die Olympic Delivery Authority in Verbindung mit ihrer PVC-Strategie für London 2012 vorgab.

    Roger hofft, dass sie zur Information über die Nachhaltigkeit von PVC beiträgt.

    „Die PVC-Industrie des Vereinigten Königreichs hat sich völlig gewandelt, nachdem der Stoff eine Zeit lang förmlich als öffentliche Bedrohung angesehen wurde,” erklärte er Journalisten.

    In einem Interview mit dem British Plastics and Rubber Magazine sprach Roger kürzlich über die Bedeutung von Ereignissen wie den Olympischen Spielen für PVC.

    „Wenn eine große Menge PVC in großen Projekten wie den Olympischen Spielen eingesetzt wird und belegt werden kann, dass gleichzeitig strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden, hoffen wir, dass andere folgen,” fügt er hinzu.

    „Wir haben bewiesen, dass PVC recycelt und verantwortungsbewusst auf sehr hohem Niveau produziert wird.”

    Jason erklärte, dass es zu den wichtigsten Zielen von VinylPlus gehöre, Interessengruppen den wichtigen Beitrag, den PVC zum modernen Leben leistet, vor Augen zu führen.

    „PVC ist unglaublich vielseitig und wird in vielen Alltagsgegenständen verwendet, die Menschen als selbstverständlich nehmen”, ergänzt er.

    Die Gruppe verbreitet zudem eine neue Studie, die die gesamten Kosten für PVC mit denen anderer Materialien vergleicht.

    „In der derzeitigen Wirtschaftslage, wo der öffentliche Sektor unter Druck steht, Einsparungen durchzusetzen, möchten wir zeigen, dass man durch den Einsatz von PVC-Produkten in öffentlichen Haushalten Millionen sparen kann,” merkt er an.

    15 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    INEOS unterstützt athletinnen und athleten im rennen nach gold

    Karbonfasern revolutionieren die Art, wie wir leben, arbeiten und unsere Freizeit gestalten. Und auf vielfältige Art und Weise haben sie dies schon getan. Dazu muss man sich nur die Sprinter bei den Paralympics vor Augen führen, die auf Karbonfaserfedern laufen. INEOS Nitriles beliefert die Welt mit Acrylnitril, der wichtigsten Zutat für die Herstellung von Karbonfasern.

    Niemand wird den Anblick des amerikanischen Sprinters Dennis Oehler vergessen, als er 1988 im 100-Meter-Lauf bei den Paralympics in Südkorea erstmals die 12-Sekunden-Grenze unterbot.

    Es war das erste Mal, dass die Welt Karbonfaserfedern live sehen konnte.

    Diese Karbonfaserfedern, die Leichtathletikwettkämpfe für behinderte Athletinnen und Athleten seit dieser Zeit revolutionierten,
sind zu einem Symbol für den paralympischen Sport geworden.

    Und für INEOS Nitriles, dem weltweit größten Produzenten von Acrylnitril, ist es ein weiterer Grund, mächtig stolz zu sein.

    Acrylnitril – eine Chemikalie aus der Zyanidfamilie – ist ein unerlässlicher Zusatzstoff bei der Herstellung von Karbonfasern.

    Ohne diesen Stoff gäbe es in der Welt keine Karbonfasern, und ohne Karbonfasern wären viele wichtige, neue Entwicklungen nicht möglich.

    Barry Slater ist Global Sales Director bei INEOS Nitriles.

    „Es ist unglaublich interessant, auf diesem Gebiet zu arbeiten,” erklärt er.

    „Die größte Herausforderung ist, dass Karbonfasern sehr kostspielig sind – erheblich teurer als Stahl – aber sie finden ihren Weg in die Premiummärkte.”

    Betrachten wir die Boeing 787, das moderne, amerikanische Flugzeug mittlerer Größe,
das vergangenes Jahr vorgestellt wurde. Sein karbonfaserverstärkter Rumpf führte zu einer Reduzierung des Gewichtes und einer Verminderung der CO2-Emissionen um nahezu 20 Prozent im Vergleich zu anderen Flugzeugen.

    Die Menschen hinter diesem Flugzeug gehören zu Toray, einem japanischen Unternehmen, das inzwischen als weltweit führend in der Herstellung von Karbonfasern gilt. Die Menschen hinter Toray gehören zu INEOS. Sie haben die Rechte gesichert, Toray mit Acrylnitril für die Boeing 787-Flotte
zu beliefern.

    Bisher wird davon ausgegangen, dass Boeing Bestellungen für mehr als 800 Flugzeuge von Fluglinien auf der ganzen Welt erhalten hat.

    „Das ist fantastisch für INEOS”, erklärt Barry. In der Zwischenzeit liegt das Hauptaugenmerk allerdings auf den Paralympics in London.

    Dort spielten Karbonfasern eine bedeutende Rolle für die erhebliche Steigerung der Leistung behinderter Athletinnen und Athleten. Durch seine besonderen Eigenschaften hat es sich als ideales Material für Prothesen erwiesen.

    Zum Beispiel ist es fünfmal so stark wie Stahl. Es
ist steifer, aber zugleich viel leichter. Es besteht aus einzelnen Karbonfasersträngen, die dünner als Haare sind, verdreht und anschließend wie ein Stoff gewebt werden, um eine Karbonfaserschicht zu erhalten.

    Jede Lauffeder besteht aus mehr als 80 Schichten Karbon. Jede Schicht wird in Handarbeit einzeln über eine Form gelegt. Eine Person kann bis zu zwei Stunden benötigen, um das Karbon für eine einzige Lauffeder auszulegen. Durch Druck und Hitze werden die Karbonschichten verbunden und gehärtet. Der Formprozess und das Einstellen sind am spannendsten.

    Ein Athelet, der mit Lauffedern aus Karbonfasern
in den Wettkampf ging, war der Weltmeister über 100 m, Heinrich Popow, der fast einen neuen Europarekord aufstellte, als er am 15. Juni 2012 in Berlin die 100 Meter in 12,43 Sekunden lief.

    „Das war der perfekte Auftakt für die Saison”, jubelte er.

    Bei den Spielen 2012 in London trat er im 100-Meter-Lauf und im Weitsprung an.

    Aber es sind die 100 Meter, für die er die Goldmedaille nach Deutschland holen wollte.

    „Es geht allein um die 100 Meter, und ich will nicht zweiter warden”, sagte er.

    Längerfristig hofft er, dass seine Leistung dazu beitragen wird, die Messlatte für alle olympischen Sportarten höher zu legen.

    „Für mich ist klar, dass alle im Wettbewerb bei den Paralympics für ihre sportlichen Leistungen anerkannt werden – und nicht für ihre Behinderungen”, fügte er hinzu.

    Heinrich, der früher einmal davon träumte, Profi-Fußballer zu werden, sagte, dass es eine Weile gedauert hätte, bis er lernte, mit einer Prothese schnell zu laufen. Wichtig war nur, niemals aufzugeben.

    „Sport ist das Wichtigste in meinem Leben”,
 gab Heinrich zu. Er war erst neun Jahre alt, als Ärzte einen Tumor in seiner linken Wade entdeckten und ihm mitteilten, dass sein Bein amputiert
werden müsse.

    „Es ist egal, ob ich gewinne oder verliere – ich gebe nicht auf. Ich bleibe dabei. Ich möchte anderen Menschen mit meinem Erfolg Mut machen und ihnen zeigen, dass es immer eine Möglichkeit gibt – egal wie weit es dich zurückwirft.”

    Eine weitere Sportlerin, die 2012 mit einer Lauffeder aus Karbonfaser an den Paralympics in London teilnahm, ist Kelly Cartwright. Das Internationale Paralympic Committee war davon überzeugt, dass Heinrich und Kelly zwei der Athleten waren, die man sich in diesem Sommer ansehen sollte.

    „Ich bin der Meinung, dass man alles im Leben erreichen kann, was man will, und zwar unabhängig davon, ob man eine Behinderung hat oder nicht”, erklärte Kelly.

    „Ich werde oft gefragt, was ich durch meine Behinderung nicht tun kann. Allerdings ist das Einzige, was mir einfällt, hochhackige Schuhe zu tragen.”

    7 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    INEOS übertrifft sich selbst
bei regen oder sonnenschein

    INEOS Oligomers stellt einige hervorragende Materialien her, u. a. Polyisobutylen, ein bemerkenswertes Produkt mit einer Unzahl von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden. Ein in diesem Sinne „nicht normaler“ Mann, der sich damit auskennt, ist Richard Schabel. Er entdeckte Polyisobutylen nicht nur, sondern es half ihm auch dabei, Weltmeister zu werden.

    Die Chancen von Richard Schabel, eine Goldmedaille zu gewinnen, glitten dem paralympischen Sportler bei den Sommerspielen 2000 in Sydney wortwörtlich aus der Hand.

    Der britische Diskuswerfer, der mit seiner Hand nicht zugreifen kann, verwendete eine klebstoffartige Substanz, um am Diskus festzuhalten, bis er ihn loslassen konnte.

    Die von ihm verwendete kienharzartige Substanz schmolz in dem extrem heißen Wetter in seiner Hand.

    „Der Diskus wurde dadurch rutschig und ich konnte ihn nicht mehr festhalten”, erklärt er.

    Angetrieben durch diese Enttäuschung begab er sich auf die Suche nach einem Produkt, das unabhängig von den Witterungsbedingungen die gewünschte Leistung erbringt. Seine Suche führte ihn zu einem Produkt mit der Bezeichnung Indopol, das von INEOS Oligomers hergestellt wird.

    „Er hatte bereits ein Muster ausprobiert und wusste, dass es funktioniert. Er wollte dann mit dem Hersteller reden, um eine regelmäßige größere Belieferung zu sichern”, berichtet Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers.

    Ian kam diesem Wunsch gern nach.

    „Wir konnten mit Sicherheit verstehen, warum es funktionieren würde, allerdings nicht wie es funktionieren sollte”, fügt er hinzu. „Indopol
ist eine der klebrigsten Substanzen auf dem Markt und bietet eine hervorragende Haftung auf nahezu jeder Oberfläche. Zudem sorgen seine hydrophobischen Eigenschaften dafür, dass es nicht durch Regen oder Schweiß beeinträchtigt wird.”

    Dieses Produkt ist zwar kein Klebstoff im herkömmlichen Sinne, es funktionierte allerdings wunderbar.

    „Es machte einen riesigen Unterschied für meine Leistung”, so Richard, der im Anschluss der weltweit beste Diskuswerfer wurde.

    „Es funktionierte konstant gut und das hieß, ich konnte besser trainieren. An Wettkampftagen wusste ich, dass ich mir darum keine Sorgen machen musste.”

    Es dauerte jedoch eine Weile, bis Richard seinen Wurf mit dieser Substanz, die er auf seiner Handfläche auftrug, perfektionieren konnte.

    „Ich habe keine Kontrolle darüber, wenn sich der Diskus löst. Wenn ich also zu wenig auftrage, kann er zu früh aus meiner Hand rutschen,” erklärt er. „Wenn ich dagegen zu viel auftrage, löst er sich zu spät.”

    Was Richard zugutekam, war, dass das Produkt seine Klebeeigenschaften behielt. Er musste also lediglich an seinem Timing arbeiten.

    Leider bekam der jetzt 54-jährige Richard nicht die Gelegenheit, das Produkt dem ultimativen Test zu unterziehen, da er die Qualifikation für die britische Mannschaft für die Paralympics in London nur knapp verpasste.

    Er war zwar enttäuscht, war aber trotzdem vor Ort, um seine Mannschaftskameraden von der Seitenlinie aus zu unterstützen.

    Da er viermal den Marathon in London absolviert hat, weiß er, dass das heimische Publikum einen großen Unterschied für die britischen Sportler machen kann.

    „Sie waren alle besonders aufgeregt, weil sie zu Hause antraten”, fügt er hinzu.

    „Der Geräuschpegel war ohrenbetäubend.”

    Richard, der sich im Alter von 21 Jahren eine Genickverletzung bei einem Autounfall zuzog, konnte bereits einen Blick in das Olympic Stadium in London werfen.

    Er und viele weitere Sportler wurden eingeladen, an einem Test in dem 80.000 Sitzplätze fassenden Stadion teilzunehmen.

    Obwohl sich Richard nicht für die britische Mannschaft qualifizierte, beobachtete ein großer Fan die britischen Diskuswerfer bei den Paralympics – Ian.

    „Es ist sehr schade, dass Richard nicht dabei war”, bedauert Ian. „Ich persönlich finde es jedoch fantastisch, dass wir in der Lage waren, Richard zu helfen.

    Aus geschäftlicher Sicht ist es zudem immer faszinierend, neue und interessante Anwendungen für unsere Produkte zu finden. Dadurch können wir lernen, wie wir Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte mit unseren Materialien unterstützen können.”

    Fast 80.000 Tonnen Polyisobutylen werden bei INEOS Oligomers in Lavéra, Frankreich, in jedem Jahr hergestellt.

    Es ist auch unter der Abkürzung ‘PIB’ bekannt und eine wirklich schlaue kleine Chemikalie, die fast überall wiederzufinden ist – von Kosmetika, über Klebemasse bis hin zu Motorradöl und Frischhaltefolie. Es ist sogar für die ‘Kau-Komponente’ in Kaugummi verantwortlich.

    „Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt”, erklärt Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers, der PIB seit 11 Jahren an den Mann bringt. „Es ist ein fabelhaftes Produkt mit einer Unmenge von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden.”

    INEOS bietet die Chemie und wendet verschiedene Prozesse in der Produktion an, die daraufhin zu verschiedenen Ausführungen von Polyisobutylen führt. Einige erscheinen in Form flüssiger Öle, andere sind klebriger, vergleichbar mit Honig und wiederum andere Ausführungen kommen in sehr klebrigen, gummiartigen Materialien daher.

    „Gezaubert wird im Prinzip in der Polymerisationsphase”, erklärt Ian. Einige der größten Kunden von INEOS sind Folienhersteller (die Silofolie an die Landwirtschaft liefert) und Hersteller von Klebstoffen und Dichtungsmitteln.

    Ian berichtet, dass es PIB seit Jahren gibt. Er arbeitete also in einem gut gewachsenen Markt, in dem jede mögliche Verwendung größtenteils bereits ausgeschöpft wurde.

    Das war einer der Gründe, warum Ian so erfreut war, als sich der paralympische Sportler Richard Schabel an ihn wendete.

    „Die meisten Interessenten, die mich wegen Mustern anrufen, sind Hersteller”, gibt er an. „Es ist sehr selten, dass wir mit jemandem reden können, der tatsächlich das Endprodukt verwendet.

    Wir bewegen uns hier zwar in einem ultimativen Nischenmarkt, allerdings zeigt es auch, wie gut wir funktionieren. Wenn wir solche Geschichten hören, lernen wir zu verstehen, wie wir mit unseren Materialien neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln und neue Produkte schaffen können.”

    10 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    Debatte: Olympische spiele - nachhaltiges erbe oder kostenintensive extravaganz?

    Großbritannien hat 9,3 Milliarden Pfund für die Ausrichtung der diesjährigen olympischen Spiele ausgegeben. Der britische Premierminister, David Cameron, ist der Meinung, dass die
Spiele ein dauerndes Erbe für die Stadt London hinterlassen werden. Andere sind dagegen nicht dieser Meinung – insbesondere Griechenland,
wo die Ausrichtung der Spiele 2004 in Athen
für die derzeitige erhebliche Schuldenkrise verantwortlich gemacht wird.

    Was sind die Olympischen Spiele also: ein nachhaltiges Erbe oder eine kostenintensive Extravaganz?

    Erbe:

    1. Die Olympischen Spiele werden der Sportlandschaft in Großbritannien über Generationen hinweg neues Leben einhauchen, und zwar als Hinterlassenschaft des Sports in Schulen, denn die Hälfte aller Schulen im Land beteiligt sich an einer Schulolympiade. Am wenigsten greifbar von allem ist dagegen die Inspiration, die die Menschen fühlen werden, wenn sie unsere großartigen britischen Sportler in Aktion sehen – egal ob beim Rudern, in einem Radrennen oder einem Laufwettbewerb. Es ist durchaus bekannt, dass dies zu einem Wandel führen kann. Sie können unzählige Regierungstreffen zum Thema Sport in Schulen einberufen, allerdings reicht bereits der Anblick von Sir Chris Hoy oder einem anderen Spitzensportler, der Menschen dazu bewegt, sich ein Fahrrad zu kaufen. Genau dies ist nicht greifbar, dafür aber sehr, sehr aussagekräftig und ich denke auch, dass es ein Land zusammenbringen kann. 

      David Cameron, britischer Premierminister

    2. Die Hinterlassenschaft der Olympischen Spiele 2012 hat uns ebenso viel beschäftigt, wie das Ereignis selbst. Und genau so soll es sein. Wenn wir so viel in ein zweieinhalbwöchiges Festival des Sports investieren, erwarten wir mit Recht einige langfristigen Vorteile.
Allerdings ist das Wort „Erbe oder Hinterlassenschaft“ ein wenig problematisch, weil es so viele Nuancen hat. Zum einen sehen wir das materielle Erbe in Form der verschiedenen Sportstätten, beispielsweise das Velodrom, das Wassersportzentrum und das olympische Stadion selbst. Dann haben wir das kulturelle Erbe, den Eindruck, den die Besucher aus Großbritannien mit nach Hause nehmen. Der wichtigste Teil ist meiner Meinung nach jedoch das menschliche Erbe. Der Sport in Großbritannien wird einen unbeschreiblichen, kräftigen Schub davon bekommen, dass Olympia im Vordergrund der Gedanken aller steht.
      Sir Steve Redgrave, Gewinner von fünf olympischen Goldmedaillen

    3. Zu beachten sind auch die umfassenden sozialen Vorteile der Ausrichtung der Olympischen Spiele. Es wurde sehr viel in eine Gegend in London investiert, die dringend sanierungsbedürftig war. Der östliche Teil von London steht für steigende Kinderarmut und nicht für Chancen und Versprechen. Das ist kein „Zirkus“. Die Spiele werden langfristige Auswirkungen auf das Gebiet haben und auf die britische Wirtschaft. 

      Charlie Edwards, Gründer und Herausgeber von Political Promise

    4. Die Olympischen Spiele von Peking waren in vielerlei Hinsicht die extravagantesten Spiele, die jemals ausgerichtet wurden. Atemberaubende neue Stadien wurden errichtet, die selbst zu Touristenattraktionen wurden. Große Teile im Norden Pekings (einer
Stadt, in der Land ein teures und seltenes Gut ist) wurden im Rahmen der Spiele zu Sportstätten, Erholungsstätten und Wohnraum umgebaut. Das bereitstehende Budget wurde allein dafür deutlich überschritten, ohne dass man die Kosten für die prächtigen Eröffnungszeremonien hinzurechnet. Was der Stadt jedoch zugutekam, waren die enormen Investitionen in die grundlegende Infrastruktur und in den öffentlichen
Raum. Neue U-Bahnlinien durchkreuzen nun eine Stadt, die durch den ausufernden Straßenverkehr regelrecht paralysiert wurde. Neue Schnellstraßen wurden gebaut, d. h. nun umkreist ein Ring nach dem nächsten das Stadtzentrum. Ein beeindruckender neuer Flughafenterminal, der größer ist als ganz Heathrow und wahrscheinlich der schönste Terminal weltweit, wurde gleichzeitig mit den Olympischen Spielen eröffnet, und neue Parks erweckten die sonst graue Großstadt zum Leben.

      William Kirby, Professor für Chinese Studies, Harvard University

    5. Die Sommerspiele von 1996 hatten einen überaus positiven Effekt auf die städtische Landschaft von Atlanta. Ohne den Auslöser, die Olympischen Spiele auszurichten, wäre wahrscheinlich nie ein so hervorragender öffentlicher Raum wie der Centennial Olympic Park in unserem Stadtzentrum entstanden. Der Park ist das Zentrum der Sanierungsbemühungen in Downtown Atlanta, wo zudem viele Hochhäuser, Museen und Attraktionen in seiner Umgebung gebaut wurden. Er dient immer noch als beeindruckender Veranstaltungsort. Natürlich sind die Olympischen Spiele kostenintensiv, sie können aber dabei behilflich sein, ein stärker nachhaltiges städtisches Umfeld für die Gastgeberstadt zu schaffen. 

      Dahshi Marshall, Stadtplaner, Atlanta Regional Commission

    Extravaganz:

    1. Niemand weiß, wie viel Griechenland tatsächlich für die Olympischen Spiele zahlen musste. Viele sind jedoch der Meinung, dass sie eine wichtige Rolle im Aufbau der Verschuldung spielten, die für den wirtschaftlichen Absturz
des Landes verantwortlich war. Als eines der kleinsten Länder,
die dieses Ereignis jemals ausgerichtet haben, spricht man in Griechenland immer noch vom Jahr 2004 als einschneidenden Moment, als das Land voll Optimismus, Vertrauen und Stolz war. Der olympische Park in Athen ist allerdings kein Zeugnis mehr für den Glanz der Vergangenheit. Stattdessen ist es ein Anzeichen für falsche Extravaganz, Einsamkeit und Verzweiflung.
      Helena Smith, The Sydney Morning Herald

    2. In den Olympischen Spielen ging es ausschließlich um Konsum, um das Phänomen Olympia bestmöglich auszuschlachten und Werbespots zu drehen, mit denen Produkte verkauft werden sollten. Für uns war es eine Katastrophe.
      Manolis Trickas, Stadtrat von Hellenikon, einer Vorstadt von Athen

    3. Es gibt keinen Zweifel, dass die Ausrichtung einer Olympiade eine große Menge an nationalem Stolz freisetzt. Wenn die Gastgeberstadt im Fernsehen präsentiert wird und zwei Drittel der Weltbevölkerung ihre Augen auf sie richten, wird das Ereignis zu einem überzogenen PR-Ereignis und Werbephänomen. Der durch ein solches Ereignis ausgelöste Nationalstolz ist allerdings vergänglich und die für das Spektakel gebauten Monumente, d. h. Stadien und Sportstätten, sind kurz nach den Spielen nur noch geisterhafte Erinnerungen an eine einst glorreiche Zeit. Tatsache ist auch, dass der historische Nachweis der langfristigen Vorteile von olympischen Sportstätten dadurch erheblich getrübt wird, dass die Instandhaltungs- und Betriebskosten die Einnahmen durch Nutzungsgebühren deutlich übersteigen.
      Robert K. Barney, International Centre for Olympic Studies an der University of Western Ontario in Canada

    4. Nachweise aus vergangenen Olympischen Spielen zeigen nicht wirklich, dass diese einen durchschlagenden wirtschaftlichen Nutzen für die Gastgeberstadt mit sich bringen. Die Olympischen Spiele 1976 in Montreal hinterließen der Stadt 2,7 Milliarden Dollar Schulden, die erst 2005 endgültig abgezahlt werden konnten. Eine Stadt, die einen wirtschaftlichen Aufschwung anstrebt, sollte besser nicht die Olympischen Spiele ausrichten.
      Andrew Zimbalist, Wirtschaftswissenschaftler, Smith College, Massachusetts

    5. Wirtschaftswissenschaftler sind im Allgemeinen der Ansicht, dass lokale Veranstalter und Sportförderer die Vorteile in der Regel übertreiben und die Kosten für die Ausrichtung eines so großen Ereignisses wie der Olympischen Spiele unterschätzen. Wenn eine Stadt den erwarteten finanziellen Goldrausch als Rechtfertigung für die Ausrichtung von Olympia verwendet, zeigt die Vergangenheit, dass der Gastgeber sich auf ein böses Erwachen einstellen sollte.
      Victor Matheson, Wirtschaftswissenschaftler, College of Holy Cross in Worcester, Massachusetts

    8 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    Erfolgreich eingekleidet

    Wer hätte gedacht, dass künstlich hergestellte Fasern, die früher nur aufgrund ihres preislichen Vorteils getragen wurden, heute als Wegbereiter in der Herstellung von Hochleistungskleidung gelten würden? Genau so ist es allerdings gekommen. Und darauf sind INEOS und Dralon unheimlich stolz, und zwar aus verschiedenen Gründen.

    Männer und Frauen in einem gewissen Alter erinnern sich sicher an Nylon und Acryl.

    Diese synthetischen Fasern waren in den siebziger Jahren sehr beliebt. Nylon knitterte nicht und es trocknete schneller als Baumwolle. Acryl dagegen war dick und hielt warm. Und beide waren sehr preiswert.

    Mit der Zeit wurden sie jedoch zu Produkten, die gemieden wurden.

    Barry Slater, Global Sales Director bei INEOS Nitriles, erinnert sich gut an diese Zeit.

    „Synthetische Fasern galten als ärmliche Alternative zu natürlichen Fasern”, erklärt er. „Sie leisteten nicht viel und fühlten sich nicht gut an, aber sie hatten ihren eigenen Platz auf dem Markt.”

    Plötzlich änderte sich etwas. Sie änderten sich. Wie alle Athleten auch arbeiteten sie an ihrer Leistung.

    „Das ist das Gute an Synthetik,” erklärt Barry. „Da sie künstlich hergestellt wird, kann man tatsächlich mit ihren Eigenschaften spielen. Man kann die Zusammensetzung der Chemikalien anpassen und die Eigenschaften so ändern, dass sie mit natürlichen Fasern Schritt halten können. Und manchmal kann man sie sogar besser machen.”

    Und genau das tat Dralon, der weltweit größte Hersteller trocken gesponnener Acrylfasern. Und er nutzte INEOS’ Bestände an Acrylnitril, um dies zu erreichen.

    Dralon und INEOS teilen sich einen Standort in Dormagen, in der Nähe von Köln. Dies macht es für beide Unternehmen leichter, zusammenzuarbeiten.

    Jeden Tag werden Hunderte von Tonnen Acrylnitril, dem wichtigsten Ausgangsstoff für die Herstellung von Acrylfasern, zu Dralon geleitet, wo seit mehreren Jahren wundervolle Dinge passieren.

    „In den letzten Jahren wurde ein großer Entwicklungsaufwand betrieben”, erklärt Barry.

    „Acryl beispielsweise ist jetzt viel weicher. Es war einmal so fest, dass Pullover mit der Zeit Knötchen bildeten. Es wurde viel Arbeit investiert, den Stoff weicher zu machen, damit die Knötchen einfach abfallen.

    Das führte dazu, dass Weltklassesportler in der heutigen Zeit sowohl auf Nylon- als auch Acrylkleidung vertrauen, um ihre Leistung zu steigern.

    Ein kleines Wunder. Die heutigen Acrylstoffe sind clever. Wenn Ihnen kalt ist, halten sie Sie warm und wenn Ihnen warm ist und Sie schwitzen, helfen sie auch dagegen. Sie nehmen Feuchtigkeit auf, halten sie vom Körper weg und transportieren sie nach außen, damit sie verdunstet.

    Baumwolle ist dagegen ganz anders. Wenn sie nass wird, wird sie schwer und führt zu Blasen an den Füßen. Gleiches gilt für Denim, daher sollte man es nie zum Wandern anziehen. Bei schlechtem Wetter wird es nass und schwer.

    „Baumwolle wird fast rund, wenn es Wasser und Schweiß ausgesetzt ist”, erklärt Manfred Borchers, Leiter der Abteilung Marketing and Sales worldwide bei Dralon.

    Tests haben zudem erwiesen, dass Nylon 60 % schneller trocknet als Baumwolle und Acryl erreicht sogar noch mehr – 75 %.

    Socken behalten ihre Form und Jacken ihre wärmenden Eigenschaften, sogar wenn sie nass sind.

    Dralon produziert in seinen zwei Anlagen 188.000 Tonnen trocken und nass gesponnene Acrylfasern pro Jahr. Diese Fasern werden dann in eine Vielzahl von Hochleistungskleidungsstücken umgewandelt, beispielsweise Socken, Sweatshirts, T-Shirts, Skikleidung und Mützen.

    „Unsere trocken gesponnenen Fasern nehmen überhaupt keine Feuchtigkeit auf”, fügt Manfred hinzu.

    Die Acrylnitril-Industrie produziert inzwischen mehr als fünf Millionen Tonnen.

    „INEOS ist der weltweit führende Hersteller und Vermarkter”, merkt Barry an. „Wir beliefern die ganze Welt damit.”

    Zu den fünf größten Kunden von INEOS Nitriles gehören Dralon, Chi Mei, der weltweit größte Hersteller von ABS-Kunststoff in Taiwan, und das türkische Unternehmen AKSA, einer der weltweit größten Hersteller von Acryl.

    Acrylnitril wird auch an Toray Industries, den japanischen Hersteller von Synthetikfasern, geliefert, dem weltweit führenden Hersteller von Karbonfasern, die mit der Zeit die Art, wie wir leben, arbeiten und unsere Freizeit gestalten, revolutionieren werden.

    „Karbonfasern sind im Prinzip geröstete Acrylfasern”, erklärt Barry. „Es ist allerdings ein erstaunliches Material.”

    Man muss sich nur das kultige Lotus-Rad betrachten, mit dem der britische Radfahrer Chris Boardman bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona zum Sieg fuhr.

    Die Acrylfaserindustrie ist inzwischen allerdings nicht so lukrativ, wie sie einst war.

    „Früher wurden zweieinhalb Millionen Tonnen pro Jahr produziert. Inzwischen sind es zwei Millionen, da sich das günstigere Polyester zu einem starken Konkurrenten entwickelt hat”, bedauert Barry.

    Seiner Meinung nach ist das einer der Gründe, warum sich die Acrylfaserindustrie auf den Markt für Sportkleidung im Hochleistungsbereich spezialisiert hat. Sie suchte nach einem Nischenmarkt und fand einen.

    Für INEOS Nitriles ist die Verwendung von Acrylnitril in der Herstellung von Kunststoff, das für IT-Ausrüstung, Haushaltsgeräte wie Dyson und im Innenraum von Fahrzeugen eingesetzt wird, ein wachsender Bereich.

    Als Unternehmen kann INEOS Nitriles im günstigsten Fall ca. 3 Milliarden Pfund Umsatz pro Jahr machen.

    „Wir haben einige fantastische Kunden, weil wir über eine solide Produktion von Acrylnitril verfügen”, erklärt Barry. „Wir sind die Technologie.”

    Die Nachfrage nach Fasern aller Art steigt jedoch an. Der Markt für Fasern aller Art, der heute 35 Millionen Tonnen umfasst, wird bis 2020 wahrscheinlich auf 70 Millionen Tonnen anwachsen, wenn sich die entsprechenden Wirtschaftsbereiche entwickeln.

    Da die Landressourcen auf der Erde begrenzt und damit überfordert sind, Lebensmittel für steigende Bevölkerungszahlen bereitzustellen, wird sich nahezu das gesamte Wachstum im Bereich Fasern auf Synthetik beziehen.

    „Das könnte für Acryl durchaus positiv sein”, fügt Barry hinzu. 

    Eine ideale partnerschaft

    Köln wird als Heimat von Acrylfasern und Acrylnitril in Europa betrachtet. 

    Was heute INEOS ist, war früher BP. Was heute Dralon ist, war früher der Bereich Acrylfasern der Bayer AG. 

    In den späten 50er-Jahren beschlossen BP und Bayer den Bau eines Naphtha-Crackers in Dormagen, um Bayers steigenden Bedarf an Derivaten aus der Petrochemie abzudecken. Um diesen Cracker herum wurden nachgelagerte Produkte – Chemikalienbausteine – wie Acrylnitril aufgebaut. 

    „Ein großer Teil des verfügbaren Propylen wurde in Acrylnitril umgewandelt und eine große Menge dieses Stoffs wurde und wird immer noch über eine Rohrleitung an Dralon geliefert“, erklärt Manfred Borchers, Leiter der Abteilung Marketing and Sales worldwide bei Dralon. 

    „Dadurch wurde eine sehr nachhaltige Lieferkette aufgebaut, und zwar lange bevor die heutzutage dauerhaft geführten Diskussionen darüber aufkamen, was nachhaltig ist und was nicht.“ 

    INEOS ist heute globaler Branchenführer im Bereich Acrylnitril. Dralon ist derzeit der weltweit drittgrößte Hersteller von Acrylfasern, und dies trotz eines wachsenden Wettbewerbs aus Fernost, wo die Fasern vorwiegend hergestellt werden.

    12 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    Perfektes timing

    INEOS’ großes Ziel in diesem Jahr war die Refinanzierung der verbleibenden Darlehen zum passenden Zeitpunkt. Mit der Nutzung günstiger Gelegenheiten im Hinterkopf war INEOS der Ansicht, dass der Zeitpunkt im April gekommen war. Und andere schlossen sich dieser Meinung an.

    INEOS konnte im April in der Finanzwelt Geschichte schreiben

    Gestützt von der Reaktion der Märkte auf das Angebot an mögliche Investoren, ging INEOS Ende Januar wie geplant zur Refinanzierung der verbleibenden Darlehen über und erreichte ein „Covenant-lite Loan“, d. h. ein Darlehen unter erleichterten Auflagen, im nie gesehenen Umfang für ein europäisches Unternehmen und das weltweit größte seit Beginn der Kreditkrise im Jahre 2008.

    „Das war eine wirklich beeindruckende Leistung des Unternehmens”, erklärt Michael Moravec, Leiter des europäischen High-Yield Syndicate und Mitleiter im Bereich EMEA-Fremdfinanzierungen bei Barclays, den globalen Koordinatoren der Finanzierung neben JPMorgan.

    „Alle kurzfristigen Fälligkeiten von INEOS wurden eliminiert, das Refinanzierungsrisiko wurde aus dem Spiel genommen und die gesamte Verschuldungsstruktur wurde von Maintenance Covenants zu einfachen Incurrence Covenants umgewandelt.”

    Im Ergebnis dessen, fügt er hinzu, erhält INEOS mehr Freiheiten und eine größere Flexibilität bei seinen Geschäftsaktivitäten, da Maintenance Covenants Unternehmen stärker einschränken, und zwar speziell solche, die in stark konjunkturanfälligen Sektoren wie dem Chemiesektor tätig sind.

    „Die Unternehmensleitung kann sich jetzt wieder darauf konzentrieren, was sie am besten kann: Ein Chemieunternehmen leiten”, fügt er hinzu.

    An anderer Stelle war die Reaktion auf das Refinanzierungspaket gleichermaßen positiv.

    Euroweek, die führende Wochenzeitung für die globalen Kapitalmärkte, berichtete, dass INEOS sein Können als Kreditnehmer unter Beweis gestellt hat.

    „INEOS schaffte es, im letzten Moment dahin zu wechseln, wo die Preise am schärfsten kalkuliert wurden”, schrieb Oliver West, Journalist im Bereich Fremdfinanzierung, in einem Ende April veröffentlichten Bericht.

    Ein wichtiger Punkt war jedoch auch das Timing, wie INEOS Finance Director John Reece vorhergesagt hatte, als er im März mit INCH sprach, nachdem INEOS die Refinanzierung eines großen Teils seiner Darlehen im Januar erfolgreich abgeschlossen hatte – ein Jahr bevor dies erforderlich war.

    „Man muss die Kreditmärkte zum Vorteil nutzen, wenn sich Gelegenheit dazu gibt, denn sie sind sehr zyklisch ausgerichtet”, erklärte er.

    Malcolm Stewart, Partner bei Ondra Partners, einem langjährigen Berater von INEOS, sagte, dass das Timing perfekt war.

    „Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen”, fügte er hinzu.

    „Der ursprüngliche Abschluss wurde Ende Januar so gut auf den Märkten aufgenommen, dass INEOS sehr schnell auf die Märkte zurückkehren konnte.”

    INEOS wusste auch, dass die von Märkten gebotene Gelegenheit nicht sehr lang erhalten bleiben würde – und das Management behielt Recht.

    Innerhalb eines Monats stiegen die Zinssätze wieder um 1 Prozent an.

    „Wenn es um eine Refinanzierungstransaktion über 3,8 Milliarden Dollar geht, steht eine Menge Geld auf dem Spiel, das an anderer Stelle im Unternehmen investiert werden könnte”, merkt Malcolm an, der den Abschluss vom April als „glücklichen Höhepunkt“ von vier Jahren Arbeit bezeichnete.

    Das Wiederaufleben der „Covenant-Lite Loans“ ist
das Ergebnis der Suche nach ‘Erträgen’ im Bereich Unternehmensverschuldung. In einer Zeit, in der die Zinssätze auf einem absoluten Tiefststand sind, möchten Investoren mehr für ihr Geld und Kreditnehmer mehr Flexibilität, da die globale Wirtschaft nur schwer vorhersagbar ist. Covenant-Lite Loans, die Unternehmen einige dieser Einschränkungen nehmen, bieten beides.

    Im April veranstaltete die INEOS Group Investorentage in London und New York. CEOs von jedem Geschäftsbereich vermittelten detaillierte Informationen über Leistung und Märkte, um Investoren die Möglichkeit zu geben, die Geschäftsbereiche voll zu verstehen. Angestrebt waren die Refinanzierung der älteren Kreditfazilitäten und die Auswahl der besten Bedingungen. Um dies zu erreichen, wurden die Vorteile der konkurrierenden Nachfrage von US- und Euro- Investoren in Hochzinsanleihen und -darlehen genutzt.

    „Das Unternehmen trat zunächst mit 1,5 Milliarden Dollar in Darlehen und 2,2 Milliarden Dollar in Anleihen hervor”, berichtet Malcolm.

    „Allerdings kannte jeder Investor weltweit die Stärke und Tiefe des US-Marktes für Hochzinsanleihen und dass dieser die gesamte Refinanzierung hätte erfassen können.

    Erste Anzeichen einer Hochzinsanleihe waren damit ein guter Anreiz für Darlehensinvestoren, umfangreiche Bestellungen mit engen Laufzeiten zu tätigen.”

    Dann überraschte INEOS den Markt mit einem
schlauen Schachzug, und zwar kurz vor Ende. Die Euro- Hochzinsanleihe wurde vollständig fallen gelassen und die US-Hochzinsanleihe auf nur 775 Millionen Dollar reduziert.

    Stattdessen kam ein ‘Convenant-lite’ -finanziertes Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit und einem Wert von 2 Milliarden Dollar hervor, ein ‘Convenant-Lite Loan’ mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Wert von 375 Millionen Dollar sowie – und das war die größte Überraschung – ein ‘Convenant-lite’ -finanziertes Darlehen mit sechsjähriger Laufzeit und einem Wert von 500 Millionen Dollar.

    Und es gab weitere positive Nachrichten.

    Die erfolgreiche Refinanzierung von INEOS verbesserte deren Kreditwürdigkeit.

    Standard & Poor’s steigerten sie von B auf B mit „positiven“ Aussichten.

    „Dieser Bewertungsschritt spiegelt unsere Ansicht über die solide Betriebsleistung von INEOS in den letzten Quartalen wider”, erklärt Oliver Kroemker, Associate Director und Credit Analyst bei Standard & Poor’s.

    Moody’s Investors Service änderte ebenfalls seine Prognose für INEOS auf positiv. Sie erklärten, dass die Refinanzierung INEOS einen größeren finanziellen Spielraum geben würde, da die Einschränkungen der Verpflichtungen aufgehoben wurden.

    Der größte Teil der Darlehen von INEOS stammt aus dem Jahr 2005, als mehrere Kredite aufgenommen wurden, um Innovene von BP zu kaufen. Viele dieser Kredite haben jetzt ihre Fälligkeit erreicht.

    John berichtet, dass sich INEOS für die Finanzierung auch auf dem Equity-Markt hätte umsehen können und nicht auf dem Schuldenmarkt. Darauf verzichteten sie allerdings.

    „Der Unterschied ist, dass der eine INEOS eine Kontrolle ermöglicht; der andere allerdings nicht”, fügt er hinzu.

    Malcolm merkt an, dass er INEOS’ Zögern verstehen konnte, weiterhin ein Unternehmen in Privatbesitz bleiben zu wollen.

    „Public Equity ist nichts für INEOS”, fügt er hinzu.

    „Wenn man der Öffentlichkeit Anteile übergibt, übergibt man ihnen auch Stimmrechte und Rechte darin, wie ein Unternehmen geführt wird.

    So, wie es momentan aussieht, kann sich INEOS selbst um seine Angelegenheiten kümmern, um die Höhen und Tiefen der Konjunktur in der Chemiebranche zu überstehen, und zwar so, wie es dem Unternehmen und seinen langfristigen Bedürfnissen am besten passt. Und ohne sich wegen der kurzfristigen Bedürfnisse der Anteilseigner zu sorgen.”

    Geschäftsaktivitäten der INEOS Group im zweiten Quartal

    Nach einem beeindruckenden Start ins neue Jahr musste INEOS einen Abschwung im zweiten Quartal 2012 hinnehmen.

    Die Gruppe meldete, dass ihre Einnahmen (EBITDA)
im zweiten Quartal 308 Millionen Euro betrugen und damit 576 Millionen Euro (quartalsweise erfasst) aus demselben Quartal im letzten Jahr gegenüberstanden. Sie lagen zudem 157 Euro unter den Ergebnissen des ersten Quartals dieses Jahres.

    Finance Director John Reece dazu: „INEOS erlebte einen ziemlich starken Monat April, allerdings beeinträchtigten die Auswirkungen der rapide sinkenden Ölpreise – der Preis fiel von 123 Dollar/Barrel auf 94 Dollar/Barrel in dem Quartal – die historischen Kostenergebnisse der Monate Mai und Juni.“

    Das heißt, im zweiten Quartal wurden Verluste von ca. 141 Millionen Euro bei nicht zahlungswirksamen Beständen verzeichnet, und zwar vorwiegend bei Olefins & Polymers.

    Chemical Intermediates meldete ein EBITDA von 119 Millionen Euro, das einem Wert von 267 Millionen Euro aus dem zweiten Quartal im letzten Jahr und 233 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Geringere Rohstoffpreise gekoppelt mit der allgemeinen Unsicherheit in der Makroökonomie haben das Verhalten im Bereich der chemischen Zwischenprodukte beeinträchtigt.

    INEOS Phenol gehörte zu denen, die eine bessere Leistung erzielten. Der anstrengende Revisionsplan in der Industrie hatte große Auswirkungen von Seiten der Lieferkette, was wiederum zu stabilen Margen und Volumina führte.

    INEOS Oligomers erfuhr zudem eine konstante Nachfrage und solide Margen in allen Sektoren.

    Die Volumina und Margen von INEOS Nitriles blieben relativ schwach, während die Nachfrage nach Acrylfasern und ABS in Fernost und Europa eher schwach war.

    Die Leistung von INEOS Oxide war dagegen gemischt. Die Nachfrage nach Ethylenoxid in Europa bliebt stabil, wurde jedoch – speziell in Asien – durch eine geringere Nachfrage nach Glykolen getrübt.

    INEOS Olefins & Polymers North America meldete ein EBITDA von 132 Millionen Euro, das einem Wert von 163 Millionen Euro aus demselben Quartal im letzten Jahr und 175 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Das Unternehmen konnte weiterhin die Vorteile des günstigen Erdgases nutzen, d. h. die guten Margen konnten erhalten werden. Somit wurde ein neuer Höchstwert in der Quartalsleistung erzielt (vor Bestandsverlusten).

    Das amerikanische Cracker-Geschäft konnte durch geringe Rohstoffpreise weiter gestärkt werden und förderte dadurch die Betriebsmargen der Cracker im Laufe des Quartals.
Die Nachfrage nach Polymer blieb insgesamt robust und der Export von Derivaten machte die schwächere Binnennachfrage wieder wett, da Gas-Cracker global äußerst wettbewerbsfähig bleiben. An einem der Cracker
in Chocolate Bayou wurde eine geplante Revision durchgeführt, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

    INEOS Olefins & Polymers Europe meldete ein EBITDA von 57 Millionen Euro, das einem Wert von 146 Millionen Euro aus demselben Quartal im letzten Jahr und 57 Millionen Euro aus dem ersten Quartal gegenübersteht. Die Nachfrage nach Olefinen blieb mäßig, allerdings entwickelte sich Butadien weiterhin sehr gut. Der große Rückgang der Naphtha-Preise führte zu gesunden Cracker- Margen im gesamten zweiten Quartal. Allerdings nahmen die Volumina ab, nachdem einige Kunden ihre Bestände abbauten. Der Cracker in Rafnes (Norwegen) erfuhr eine umfassende geplante Revision im zweiten Quartal. Die Nachfrage nach Polymeren war geschwächt, da Kunden von einem weiteren Preisrückgang ausgingen, nachdem die Preise für Erdöl und Naphtha fielen. Die Schwäche in den Polymerrohstoffmärkten führte zudem zu geringen Margen.

    Im Mai 2012 gab die Gruppe erfolgreich Senior Secured Notes im Wert von 775 Millionen Dollar heraus, die
2020 fällig werden, und schloss einen neuen Senior Secured Term Loan im Wert von 3.025 Millionen Dollar. Der Nettoerlös wurde für die Ablösung der ausstehenden Verschuldung im Rahmen des Senior Facilities Agreement verwendet sowie zur Zahlung der aufgelaufenen PIK-Zinsen und der verbundenen Emissionskosten.

    John gab an, dass sich die INEOS Group auch weiterhin auf die Verwaltung des Barkapitals und die Liquidität konzentrieren werde.

    Die Nettoverschuldung von INEOS lag Ende Juni 2012 bei 6,55 Milliarden Euro. Das Barguthaben betrug am Ende des zweiten Quartals 1.247 Millionen Euro und die Verfügbarkeit ungenutzter Kapitalfazilitäten lag bei 200 Millionen Euro. Der Nettoverschuldungsgrad war ca. 4,9 Mal so groß wie Ende Juni 2012.

    16 minuten lesezeit Ausgabe 3
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    Sicherheit geht vor

    Im vergangenen Jahr verbesserte sich die Sicherheitsleistung von INEOS von 0,25 klassifizierten Unfällen pro 100.000 Arbeitsstunden auf 0,21. Es war das 4. Jahr in Folge, in dem unser Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung auf diesem Gebiet vorweisen konnte. Steve Yee, Business Safety Health & Environment Manager, zum Unternehmenskonzept.

    Kommunikation funktioniert dort, wo daran gearbeitet wird, sagte der britische Komponist John Powell, der Musik zu mehr als 50 Filmen komponiert hat.

    Und in der Kommunikation im Bereich Sicherheit ist INEOS besonders gut. Manche behaupten sogar, es sei eine Besessenheit, aber wir haben wirklich sehr gute Gründe dafür.

    INEOS geht mit gefährlichen Stoffen um, von denen Gefahren ausgehen können, falls Kontrollen nicht den höchsten Anforderungen gerecht werden. Aus diesem Grund wird keine Arbeit als so wichtig angesehen, dass durch ihre Ausführung Menschen gefährdet werden. Zu diesen zählen auch alle, die in der Nähe der INEOS-Anlagen wohnen oder arbeiten.

    Steve Yee ist für die Zusammenstellung der Sicherheitsberichte des Unternehmens verantwortlich.

    „Ereignet sich ein Vorfall an irgendeinem der Standorte, so erfahre ich es”, sagt er.

    Öfters stellt er Vergleiche zwischen den erreichten Sicherheitsstandards von INEOS und dem vergleichbarer Chemieunternehmen der Welt an.

    „Unser ultimatives Ziel ist es, Menschen nicht zu Schaden kommen zu lassen, daher stellt das Verständnis von Statistiken nur eine Teillösung dar, die es uns ermöglichen soll, dieses Ziel zu erreichen. Der entscheidende Faktor in unserer Branche ist die Kenntnis, wie man den Austritt von Chemikalien aus dem Verfahren verhindern kann”

    „Was die Statistiken uns jedoch sagen ist, dass wir nie selbstzufrieden sein dürfen und es immer Möglichkeiten zur Verbesserung gibt. Es erfordert viel Zeit, das Sicherheitsniveau zu heben, ein Augenblick reicht aber, auf das Anfangsniveau zurückzufallen. Wir müssen daher stets am Ball bleiben.”

    Im vergangenen Jahr verbesserte sich die Sicherheitsleistung von INEOS von 0,25 klassifizierten Unfällen pro 100.000 Arbeitsstunden auf 0,21. Es war das 4. Jahr in Folge, in dem unser Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung vorweisen konnte. Dies ist das Ergebnis harter Arbeit und des Engagements aller Ebenen, um Unfälle zu vermeiden.

    Das Hauptaugenmerk im letzten Jahr lag auf verhaltensbezogenen Faktoren, wie wir diese beeinflussen können, um unsere Leistung weiter zu verbessern, so Steve.

    „Die meisten unserer Verletzungen sind nicht chemietypisch”, sagt er. „Vielmehr sind sie auf Ausrutschen, Stolpern und Fallen zurückzuführen.”

    „Unsere Bilanz ist zwar sehr gut, wir dürfen jedoch nie selbstzufrieden werden. Wenn wir uns ständig verbessern wollen, müssen wir
alle unser Handeln einer kritischen Betrachtung unterziehen, auf Scheinlösungen verzichten und das Richtige tun, auch wenn es etwas mehr Zeit kostet. Es geht darum, Verhaltensweisen dahingehend zu ändern, dass wir alle vorsichtiger handeln.”

    Die Hauptprinzipien, die den Standard für das gesamte Unternehmen festsetzen – 10 basieren auf dem menschlichen Verhalten und 10 basieren auf der Prozesssicherheit. Alle Prinzipien ruhen auf den Erkenntnissen aus Unfällen und Beinahereignissen.

    10 Prinzipien zur prozesssicherheit

    1. Asset-/Betriebsleiter sind für den sicheren Betrieb ihrer Anlagen verantwortlich.

    2. Asset-/Betriebsingenieure sind für die Instandhaltung und die Funktionsfähigkeit der Sicherheitssysteme verantwortlich.

    3. Klare Zuständigkeiten für Anlagenänderungen und Eingriffe ins Verfahren.

    4. Fahr-/Betriebsparameter sind einzuhalten und Abweichungen vom normalen Betrieb sind zu melden und zu untersuchen.

    5. Risiken zu Anlagenänderungen müssen betrachtet und das Anlagenänderungsverfahren eingehalten werden.

    6. Risiken sind systematisch zu erkennen, wenn nicht vermeidbar zu minimieren, dann zu inaktivieren bzw. zu kontrollieren.

    7. In allen Anlagen sind regelmäßig Inspektionen durchzuführen, um Sicherheit jederzeit gewährleisten zu können.

    8. Sicherheit hat Vorrang vor Produktion, ggf. muss die Anlage außer Betrieb genommen werden.

    9. Im Zweifel muss die Entscheidung immer zur sicheren Seite erfolgen.

    10. Wir haben Notfallpläne und testen diese regelmäßig.

    10 Prinzipien zum verhalten

    1. Wir können Ereignisse und Unfälle vermeiden.

    2. Unsere erste Verantwortung ist sicheres Arbeiten.

    3. Jede/r hat die Pflicht, unsichere Situationen zu unterbrechen.

    4. Unsere Erwartungen und Standards gelten für jede/n im Werk.

    5. Regeln und Prozesse müssen befolgt werden.

    6. Wir achten auf Sicherheit, auch bei anderen.

    7. Alle Ereignisse, Unfälle und Beinah-Unfälle müssen berichtet und untersucht werden.

    8. Risiken müssen vor, während und nach Fertigstellung der Arbeiten beachtet werden.

    9. Alle Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung, unsere Prinzipien zu unterstützen und zu fördern.

    10. Wir führen nur Arbeiten aus, für die wir ausgebildet und kompetent sind.

    Unsere Verhaltensweisen zu ändern ist jedoch nicht so einfach, wie es klingt.

    „Es kann Jahre dauern, sie zu ändern, aber schon innerhalb von sechs Monaten kann alles verloren gehen, wenn man zu den alten Verhaltensweisen zurückkehrt.„ erklärt er. „Menschen sind menschlich.”

    Bei INEOS haben wir für alle die gleichen Sicherheitsanforderungen, egal ob es sich um Beschäftigte, Partnerfirmen oder Besucher/innen handelt. Wir unterscheiden, wie in der chemischen Industrie üblich, nicht zwischen den einzelnen Unfällen. In den vergangenen Jahren haben wir uns gesteigert, aber wir möchten eine noch stärkere Verbesserung erreichen. 


    Wie bei allen großen Chemiekonzernen findet auch bei INEOS eine umfassendere Aufarbeitung und Berichterstattung über Unfälle statt, als das durch die Gesetzgebung des jeweiligen Landes vorgesehen ist. 


    „Wir betrachten jeden ,Beinah-Unfall ́ als
ein Warnsignal und als Quelle wertvoller Informationen, aus der wir Lehren ziehen können, egal ob sich dieser bei INEOS oder bei anderen Unternehmen ereignet hat”, sagt Steve.

    
„Wir sind ständig bemüht, unsere Systeme aufgrund der ,Beinah-Unfall-Berichte’ zu verbessern. Die Nachverfolgung, Überwachung und der Austausch von Informationen 
über sämtliche ,Beinahe-Unfälle’ mit allen Geschäftsbereichen tragen dazu bei, wirkliche Vorfälle zu vermeiden. Das ist eigentlich ziemlich klar. Warten, bis Unfälle geschehen, ist eine Option, die für uns einfach nicht in 
Frage kommt.” 


    „Jedes Ereignis, das ernst ist und aus dem inhaltliche Lehren gezogen werden können, kommunizieren wir als SHE-Alert an sämtliche Geschäftsbereiche”, sagt Steve.

    „Diese SHE-Alerts können möglicherweise dazu beitragen, ähnliche Probleme an einem anderen Standort zu verhindern.”

    
Die Verbesserung der Sicherheit ist die Verpflichtung aller, angefangen bei INEOS Capital, über die jeweiligen Vorstände der Geschäftsbereiche bis zur gesamten Organisation. 


    In jedem Geschäftsbereich gibt es Weisungsketten, die gewährleisten, dass die Informationen am Ende des Vorgangs alle Beschäftigten erreichen. 


    „Die Verantwortung für die Sicherheit ist in jedem INEOS-Geschäftsbereich klar abgegrenzt”, meint Steve. 


    „Unsere Herangehensweise unterscheidet sich von vielen Großunternehmen. Bei anderen Chemieunternehmen wird oft mit Anweisungen und Prüfungen durch die zentrale SHE- Organisation gearbeitet. Meiner Ansicht nach entzieht man dadurch die Verantwortung denjenigen Beschäftigten, die die Verbesserungen machen könnten. Das kann nicht funktionieren.”

    INEOS ist weiterhin bestrebt, den positiven Trend im Bereich Sicherheit fortzusetzen, die Unfallrate des Jahres 2011 zu unterbieten und gleichzeitig eines seiner bis jetzt ehrgeizigsten Vorhaben auszurollen.

    Um die Verbesserungen im Bereich Sicherheit voranzutreiben, leitete Tony Traynor, INEOS Group Operations Director, eine Initiative des INEOS- Teams für Verfahrenssicherheits-Management zur Erarbeitung von zwei Sätzen mit jeweils 10 Leitprinzipien, die den Standard für das gesamte Unternehmen bestimmen werden. Dabei basieren 10 davon auf menschlichen Faktoren, die dem Bereich Verhaltenssicherheit zugeordnet werden, und 10 auf Prozesssicherheit. Alle diese Prinzipien basieren auf tatsächlichen Vorfällen oder ‘Beinahe-Unfällen’, die durch SHE-Alerts kommuniziert wurden.

    „Sie basieren auf bewährten Verfahren, die bei INEOS und in anderen Chemieunternehmen weltweit angewandt werden”, führt Steve
aus. „Wir haben eine enorme Menge an Informationen in eine allgemein verständliche Form gebracht, was dazu beitragen soll, unsere diesjährige hervorragende Leistung in Bezug auf Sicherheit weiter zu verbessern.”

    Steves Antwort auf die Frage, ob 20 Prinzipien nicht zu viel seien, ist ziemlich klar. „Ich glaube nicht. Sie sind, was sie sind. Diese Leitprinzipien spiegeln die Erfahrungen wider, die wir über Jahre gesammelt haben. Wir sind der Meinung, dass sie sämtliche Vorfälle umfassen. Wenn sich alle an diese Prinzipien gehalten hätten, sei es bei INEOS oder bei anderen Unternehmen, hätten sämtliche Unfälle der letzten Jahre vermieden werden können. Daher glaube ich, dass die Anzahl richtig ist.”

    Für die chemische Industrie ist die öffentliche Wahrnehmung ein Teil des Problems. Daher arbeiten wir hart daran, dass unsere Nachbarschaft uns versteht und sieht, wie wir unsere Leistung bezüglich Sicherheit und Umweltschutz ständig verbessern.

    „Die meisten chemischen Vorfälle, ob groß oder klein, erscheinen in den Schlagzeilen, obwohl die chemische Branche in Bezug auf Sicherheit wesentlich besser abschneidet als viele andere Industrien. Das ist eine Tatsache.”

    „Betrachtet man die Unfallstatistiken vieler anderer Fertigungsindustrien, so ist festzustellen, dass die Chemiebranche mit Abstand an der vordersten Spitze liegt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Verbesserungspotential ist immer vorhanden. Für mich ist auch nur eine einzige Verletzung in der gesamten Branche eine Verletzung, die hätte verhindert werden können.”

    „Ich kann nachts gut schlafen, denn ich
weiß, dass die Sicherheitssysteme, Verfahren, Menschen und Notfallpläne überwacht werden (und ständig überprüft werden) und dafür sorgen, dass das Risiko auf niedrigem Niveau gehalten wird. Sollte eine Abweichung auftreten, würde ich das über die Meldelinie erfahren.”

    12 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Unabhängig denken

    INEOS betreibt seine Geschäfte anders als andere Unternehmen
und das zahlt sich aus, besonders wenn es um die Finanzierung des Unternehmens geht, wie der erste Teil des Refinanzierungsabkommens – im Februar unter Dach und Fach gebracht – zeigt. Finanzvorstand John Reece wirft einen Blick auf die Finanzierung von INEOS und
die Leistung 2011.

    Video

    John Reece spricht über die finanzierung und die leistung von INEOS

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    Mitunter lohnt es sich anders zu sein

    Über die Jahre ist in den Medien weltweit viel über INEOS und ihre Fremdfinanzierung geschrieben worden, über
die Größe des Unternehmens, Wachstum, Umsatz oder Erträge (EBITDA) wurden hingegen kaum berichtet.

    Nichtsdestotrotz hat sich das Geschäftsmodell von INEOS immer wieder als erfolgreich erwiesen. Es ist für ein Unternehmen mit Basischemikalien das vollkommen richtige und bedeutet, dass dem Unternehmen die Kontrolle über das eigene Schicksal erhalten bleibt. Kurz gesagt, untersteht es nicht den kurzfristigen Anforderungen von Aktionären. John Reece sagt: 
„INEOS hatte immer die Wahl, wie es das Unternehmen finanziert
”

    Entweder man finanziert sich über den Kapitalmarkt oder weiterhin über den Schuldenmarkt. Der Unterschied ist, dass die eine Finanzierungsart die Kontrolle von INEOS ermöglicht, die andere nicht.

    
„Eine Finanzierung über den Kapitalmarkt würde einen Börsengang bedeuten,
” sagt er. 
„Und dies wiederum würde bedeuten, dass wir uns mit dem typischen Börsenablauf auseinandersetzen müssten – jedes Quartal muss besser als das vorherige sein, weil das die Kapitalmarktanalysten und Investoren erwarten
”

    „Und dies ist sehr schwer für unser zyklisches Unternehmen mit Basischemikalien. Wir sind mehr darauf fokussiert, langfristiges Wachstum zu erzielen statt uns quartalsweise weiterzuentwickeln
”

    Stattdessen war INEOS immer der Auffassung, dass insbesondere ein offener Schuldenmarkt mit attraktiven Preisen einen besseren und effizienteren Weg für die Finanzierung des Unternehmens darstellt. Und das hat gut funktioniert. INEOS hat die letzten 14 Jahre auf diese Weise agiert.

    Ende Februar hat INEOS erfolgreich einen Großteil seiner Schulden bereits ein Jahr vor Fälligkeit refinanziert.

    Die Antwort des Finanzmarktes war besser als erwartet. INEOS hatte gehofft, eine Anleihe mit einem Wert von etwa einer Milliarde US-Dollar zu platzieren. Jedoch war die Antwort der Investoren so positiv, dass INEOS sich aufgrund der günstigen Finanzierungskonditionen dazu entschieden hat, den für die Refinanzierung beabsichtigten Betrag zu erhöhen.


    „Du musst deine Zeit genau einteilen, aber das Vertrauen in INEOS war hoch und wir hatten eine sehr starke Nachfrage,
” sagt er.

    Die meisten Darlehen von INEOS stammen von Finanzinstituten und Fonds. Die Ursache dafür liegt
im Jahre 2005, als eine Reihe von Darlehen aufgenommen wurde, um das Unternehmen Innovene von BP zu kaufen. Viele dieser Schulden warden innerhalb der nächsten Jahre fällig.

    Das große Ziel von INEOS in diesem Jahr
ist, bei passender zeitlicher Gegebenheit, die Refinanzierung der übrigen Darlehen (oder erstrangige Kreditvereinbarungen), die sich auf circa 2,4 Milliarden Euro belaufen, abzuschließen.

    „Das ist sicherlich die Absicht,
” sagt John.

    „Wir konzentrieren uns auf die Kosten der Darlehen und versuchen dabei sicherzustellen, dass die Zinsaufwendungen im Laufe der Zeit reduziert werden können.
”

    „Aber du musst die Vorteile an den Kreditmärkten wahrnehmen, solange diese da sind, denn die Märkte sind sehr zyklisch.
”

    Er sagte, die sich verbessernde Wirtschaft in den USA habe den amerikanischen Kreditmärkten dabei geholfen, einen guten Start hinzulegen – und deshalb hat INEOS Anfang Januar dort seine erste Tranche platziert, um einen Teil der 2013 fälligen Schulden zurückzuzahlen. Jetzt haben wir bis 2014 keine bedeutenden Finanzverpflichtungen.

    Die Art und Weise, wie INEOS sein Unternehmen finanziert, lässt sich nicht auf andere Unternehmen übertragen.

    
„Für ein zyklisches Unternehmen, das auf ein langfristiges Engagement ausgelegt ist, passt es genau”, sagt John. „Für andere Unternehmen mit unter Umständen anderen Zielen, wie beispielsweise bei durch privates Eigenkapital finanzierten Unternehmen, die einen Exit durch einen Börsengang anstreben, mag es anders aussehen.
”

    John sagt, INEOS würde eine Veränderung seiner Finanzierung erst dann in Betracht ziehen, wenn die Kreditmärkte geschlossen werden.

    
„Wenn wir die Darlehen nicht refinanzieren könnten, dann wäre dies etwas, worüber wir nachdenken müssten, aber das ist hoffentlich
eher unwahrscheinlich”, sagt er.

    Ein spiel mit zwei halbzeiten – die finanzielle leistung 2011

    Das Jahr 2011 entwickelte sich für INEOS zu einem Spiel mit zwei Hälften; das Unternehmen hatte ein starkes erstes Halbjahr mit zwei Rekordquartalen, aber nach dem Sommer war das dritte Quartal bedeutend schwächer und das vierte Quartal endete schließlich sehr schwach.

    Als Unternehmen erwartet INEOS Höhen und Tiefen, welche die globale Wirtschaft widerspiegeln. Zuletzt war es schwer, die Entwicklung von einem Quartal in das nächste besonders in Europa vorherzusagen.

    Aber die Hauptursachen für die schwächere zweite Hälfte lagen außerhalb der Kontrollmöglichkeiten von INEOS.

    Neben Verlusten aufgrund von betrieblichen Schwierigkeiten bei der Rohstoffversorgung in Grangemouth, Schottland, und Problemen mit einer Drittpartei in Köln, Deutschland, wurde das Unternehmen stark von der Eurokrise und Chinas Entscheidung, auf die Bremse zu treten, getroffen.

    
„Das Geschäftsumfeld im vierten Quartal 2011
war anspruchsvoll„ sagt John Reece. 
„Die globalen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten haben die Nachfrage in zahlreichen Sektoren beeinträchtigt.
”


    „Zweifellos haben die Handlungen der chinesischen Regierung die Nachfrage einiger unserer Produkte im fernen Osten gedämpft, was zu sinkenden Produktpreisen führte
”

    Die Eurokrise hat die Unternehmen auf der ganzen
Welt beeinflusst, wobei viele Kunden ihre Lagerbestände reduzierten – was zu schwächerer Nachfrage und verringerten Kapazitätsauslastungen führte. Der nordamerikanische Geschäftsbereich von INEOS konnte seine guten Margen beibehalten, weil diese von günstigeren Gasrohstoffen und einem Vertrauensanstieg in der Wirtschaft profitieren konnten.

    Die Geschäftsbedingungen in Nordamerika waren beständig und die Margen blieben oberhalb des mittleren Zyklus. Die Ethylenderivate blieben ebenso im Exportgeschäft wettbewerbsfähig.

    Insgesamt betrachtet war 2011 mit einem EBITDA der INEOS-Gruppe in Höhe von £1,7 Milliarden ein gutes Jahr – etwas besser als das Vorjahr.

    Auch dieses Jahr läuft bisher für INEOS gut. 
„Das Geschäftsumfeld hat sich Anfang 2012
im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres bedeutend verbessert,
” sagt John. 
„Im gesamten Unternehmen war der vierwöchige gleitende Durchschnitt der wöchentlichen Bestellmengen während der ersten Wochen im Januar der höchste der letzten fünf Jahre
”

    Die Margen von INEOS Olefins & Polymers Nordamerika haben von einem Preisanstieg für Polyethylen, einem Rückgang der Ethankosten und einer sich beruhigenden Angebotsseite aufgrund der starken Stillstandszeit in der Industrie profitiert.

    Alle Anlagen von INEOS Olefins & Polymers Europe laufen gut und erreichten eine bedeutende Erhöhung der Verkaufspreise im Februar.

    Bei den chemischen Zwischenprodukten haben alle vier Geschäftsbereiche verbesserte Geschäftsbedingungen erlebt.

    Der Verkauf von Phenol ist 20 Prozent höher als im Dezember und zeigt verbesserte Margen in engen Märkten.

    Die Kapazitätsauslastung der Nitriles-Anlagen hat von
60 Prozent im vierten Quartal 2011 auf fast 100 Prozent im Februar zugenommen. Die Preise steigen in allen Regionen weiter an und die Nachfrage erholt sich nach der Saison der Stillstände mit eingeschränkter Versorgung.

    Auch die Marktbedingungen im Geschäftsbereich Oxide verbessern sich weiter und der Geschäftsbereich Oligomers bleibt beständig mit guten Volumina und robusten Margen.

    „Es ist vielversprechend”, sagt John 
„so dass wir nun in einer guten Position sind, im Laufe des Jahres unsere Refinanzierung an den Märkten abzuschließen.
”

    15 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    INEOS Capital

    Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von INEOS, spricht mit Tom Crotty, Direktor der INEOS-Gruppe, über 2011 und die ersten Monate des Jahres 2012.

    Video

    Jim Ratcliffe spricht über 2011 und die ersten monate von 2012

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    TC: Das letzte Mal haben wir uns im November getroffen. Damals haben Sie erklärt, dass trotz der guten Entwicklung am Jahresanfang die Nachfrage bis Jahresende wegen der Unsicherheit in Europa nachgab. Ist das Jahr Ihren Erwartungen entsprechend zu Ende gegangen?

    JR: Ja. Es war aufgrund der Euro-Krise und der Entscheidung Chinas, den Gürtel enger zu schnallen, ein ruhiges 4. Quartal, und in allen unseren Geschäftsbereichen sank die Zahl der Aufträge. Überall in der Welt wurden die Vorräte abgebaut.

    Wir hatten 2009 und 2010 ähnliche 4. Quartale; von daher war es keine Katastrophe, sondern eher eine Enttäuschung, weil das erste Halbjahr hervorragend war. Aber das Chemikaliengeschäft ist von Höhen und Tiefen geprägt. Wir alle wissen das.

    Insgesamt haben sich die vier Quartale im Jahr 2011 ausgeglichen. Wir hatten ein sehr komfortables Jahr 2011 und das 1. Quartal dieses Jahres startete kraftvoll.

    Die Vorräte werden aufgefüllt und die Nachfrage hat sich allgemein erholt. In Amerika läuft es gut und China hat seinen Gürtel wieder etwas gelockert. Insgesamt sind wir mit dem 1. Quartal zufrieden.

    TC: Wie war das Sicherheitsergebnis im letzten Jahr?

    JR: Im Bereich der Verhaltenssicherheit hatten wir ein Rekordjahr. Unsere Sicherheitsstatistik wies 0,2 bzw. 0,21 aus; das ist das beste jemals erzielte Ergebnis.

    Das ist an sich schon sehr erfreulich, aber noch wichtiger ist, dass wir vier Jahre lang Fortschritte gemacht haben. Das zeigt, dass die installierten Systeme gut funktionieren.

    Wir können mit Sicherheit behaupten, dass wir nun im oberen Zehntel der chemischen Industrie liegen.
Wir wissen aber, dass Exxon eine Quote von 0,16 hat, und wir liegen bei 0,21. Das bedeutet, dass wir immer noch besser werden können, dass weitere Verbesserungen möglich sind, bis wir Null erreichen.
Ein anderer Aspekt ist die Prozesssicherheit, die schwieriger zu messen ist als verhaltensbasierte
Sicherheit, weil sich aus statistischer Sicht nicht viel ändert.

    Wir untersuchen Produktaustritte sehr sorgfältig, und diese werden ausführlich in den Vorstandssitzungen diskutiert. Außerdem sehen wir uns die sicherheitskritischen Abschaltungen von Anlagen und Alarme genau an, damit wir – falls wir jemals an die letzte Barriere stoßen oder es ein Problem mit den chemischen Verfahren gibt – größere Schwierigkeiten verhindern können.

    TC: Im Januar sind Sie zwecks Refinanzierung der Darlehen an die Finanzmärkte gegangen. Wie war die Reaktion potenzieller Investoren?

    JR: Überraschend gut. Der Januar war noch ein besonders schwieriger Monat: Die Auswirkungen der Euro-Krise wirkten nach, die Investoren waren unsicher, weil China noch nicht von den Neujahrsfeierlichkeiten zurückgekehrt war und wir selbst waren unsicher, wie der Markt auf uns reagieren würde, obwohl wir sehr positive Zeichen aus Amerika erhalten hatten.

    Nichtsdestotrotz waren die Anleihen stark überzeichnet. Wir wollten knapp 1 Milliarde US-Dollar beschaffen, die Nachfrage reichte jedoch für 5 Milliarde US-Dollar. Schließlich haben wir etwas mehr als 1,6 Milliarde US- Dollar aufgenommen. Im verbleibenden Jahr ist eine unserer Aufgaben die restliche Refinanzierung des Unternehmens.

    TC: Warum war die Nachfrage nach INEOS-Anleihen so hoch?

    JR: Nun, neben der Tatsache, dass man uns offensichtlich mochte und die Präsentationen erfolgreich waren, hat INEOS im Laufe der Jahre zahlreiche Anleihen emittiert. Wir haben dabei niemals jemanden enttäuscht. Im Krisenjahr 2008 wurden wir hart geprüft und haben diese Hürde in der schlimmsten Rezession der letzten 30 oder 40 Jahre offensichtlich genommen.

    Seitdem haben sich die Investoren stark zurückgehalten und sitzen nun auf Bargeld. Sie wissen, dass sie bei Einlagengeschäften fast nichts verdienen, deshalb suchen sie nach anderen Anlagemöglichkeiten.

    Unsere ausgegebenen Anleihen werden mit 8 Prozent verzinst; INEOS wird folglich als vertretbares Risiko eingeschätzt. Bisher sind unsere Anleihen stets gut gelaufen. Natürlich schwanken sie. In einer Krise geben Anleihen nun mal nach, aber sie haben sich immer wieder erholt und wir sind nie in Zahlungsverzug geraten.

    Abgesehen vom 4. Quartal 2011 war das Ergebnis von INEOS immer stark. Das erste Halbjahr 2011 war das bisher stärkste, was wir bisher gesehen haben. Das zeigt, dass wir uns offensichtlich gut von der Rezession erholt haben und unsere Aussicht für 2102 ist ziemlich positiv. Insgesamt war es ein sehr, sehr gutes Ergebnis und wir haben uns darüber gefreut.

    TC: War das überraschend?

    JR: Wir waren angenehm überrascht. Wir haben daran geglaubt, dass es ziemlich gut laufen würde, sonst hätten wir die Anleihen nicht emittiert.

    Es gibt einen schrecklichen Begriff in den USA (ich entschuldige mich bei allen amerikanischen Lesern), den sogenannten ‘blowout deal’ [blowout = Reifenplatzer]. Er klingt in der englischen Sprache nicht besonders gut, aber es handelte sich tatsächlich um einen ‘blowout deal’. Die meisten Anleihenkäufer kommen aus den Vereinigten Staaten; und das in einem sehr starken Marktumfeld. Im Augenblick sind die Amerikaner sehr positiv auf die Zukunft gestimmt.

    TC: Was bedeutet das für das Unternehmen?

    JR: Wie Sie wissen, wollen wir die Refinanzierung abschließen. Dies ist ein schrittweise stattfindender Prozess, der nicht in einem Ruck vollzogen werden kann. Wir hoffen, dass wir die Refinanzierung in der ersten Hälfte dieses Jahres abschließen können. Das bedeutet, dass wir am Ende des Jahres eine sehr ausgeglichene Bilanz haben werden.

    Wir wollen uns auch mit den Vorkommnissen der Jahre 2008 und 2009 auseinandersetzen. Sicher erinnern sich die Menschen daran, dass uns in der letzten Krise erhebliche Strafzahlungen von den Finanzmärkten auferlegt wurden, in einer Krise, die die Banken selbst verursacht hatten.

    Die Banken haben also offensichtlich die Macht, INEOS hohe Strafen aufzuerlegen, so dass wir uns dagegen schützen müssen. Durch die Refinanzierung verschwinden diese Strafzahlungen nun.

    TC: Sehen Sie Veränderungen
beim INEOS-Modell – ein privater geschäftsbereichsbezogener Hersteller chemischer Produkte?

    JR: Nein, das glaube ich nicht. Das Unternehmen bleibt wie es ist.

    TC: Wie arbeiten die im vergangenen Jahr gegründeten Joint Ventures?

    JR: Obwohl Styrolution ein sehr ruhiges 4. Quartal hatte, war das Gesamtjahr recht gut. Wie INEOS hatte das Unternehmen ein starkes erstes Quartal 2012, das heißt, das Jahr begann mit voller Kraft.

    Der Raffineriemarkt in Europa hat sich nach der Krise 2008/2009 noch nicht beruhigt. Wir brauchen eine stärkere Kapazitätskonsolidierung. Mit dem Zusammenbruch von Petroplus vor einigen Monaten schrumpfte die Kapazität etwas, obgleich einige Menschen immer noch mit dem Gedanken spielen, einige dieser Bereiche zu retten. Wir halten das für absurd,
aber eine Vorhersage für das Geschäft zu wagen ist sehr schwierig. Der Januar verlief im Bereich Refining ganz gut, der Februar war jedoch ziemlich schwierig. Wir brauchen mehr Zeit, um zur Ruhe zu kommen und das Angebot und die Nachfrage auszugleichen.

    TC: Was ist der diesjährige Schwerpunkt des Unternehmens?

    JR: Ohne Zweifel ist der Abschluss der Refinanzierung unser Hauptaugenmerk, was hoffentlich gut klappt. Ich denke, dass unser Schwerpunkt danach auf zwei Wachstumsbereichen für INEOS liegt.

    Erstens haben wir in Amerika Schiefergas, das zahlreiche Möglichkeiten eröffnet. Wir verwenden einen großen
Teil unserer Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration
auf Überlegungen, ob wir eine dieser Möglichkeiten wahrnehmen wollen.

    Die zweite Wachstumsgeschichte betrifft China, wo großes Interesse an unseren Geschäftsbereichen für Zwischenprodukte besteht.

    China hat in seine Upstream-Bereiche investiert, die
wir als O&P-Geschäftsbereich bezeichnen würden; aus diesem Grund wurden und werden in China zahlreiche Kracker- und Polymeranlagen gebaut. China hat sich bisher noch nicht im Bereich der Zwischenprodukte bewegt, einer nachgelagerten Stufe des Upstream- Bereichs in der Petrochemie. INEOS hat mit Phenol und Acrylnitril, Oligomers, Oxide und dem Technologie- Geschäftsbereich sehr interessante Möglichkeiten.

    TC: Im November berichteten Sie darüber, dass es in der Branche immer Höhen und Tiefen geben werde. Wie kann INEOS sicherstellen, dass es trotz dieser Unsicherheit weiter gut vorankommt?

    JR: Einfache Rezepte oder Garantien gibt es nicht.
Wir wissen, dass unsere Branche zyklisch ist und es Höhen und Tiefen geben wird. Das einzige, was man tun kann, ist dafür zu sorgen, dass man möglichst fit ist und die eigenen Fixkosten sehr wettbewerbsfähig sind, damit
wir am unteren Ende des Zyklus in der Gewinn- und Verlustrechnung keine negativen Zahlen sehen. Das heißt, wir brauchen große Anlagen mit niedrigen Fixkosten, effiziente und zuverlässige Anlagen und eine effiziente Technologie. Vieles davon wurde während der Krise 2008/2009 einem Realitätscheck unterzogen. Seitdem haben wir die eine oder andere Anlage geschlossen
und die eine oder andere verkauft. Das heutige INEOS-Portfolio umfasst schlanke und zukunftsfähige Vermögenswerte sowie Anlagen.

    TC: Zu guter Letzt, wie geht es dem Team?
Ich meine natürlich Manchester United.


    JR: Das musste ja kommen. Die Leser bzw. Zuhörer wissen vielleicht, dass Tom auch Fan von Manchester United ist. Dieser Teil des Interviews könnte länger als das gesamte übrige Interview dauern, wenn ich erst einmal anfange. Ich will damit sagen, dass wir uns durch das grottenschlechte Abschneiden der übrigen Mannschaften der englischen Liga geschmeichelt fühlen. Alle stehen hoffnungslos da – Liverpool, Chelsea, Arsenal sind aussichtslos. Alle guten Spieler scheinen Großbritannien verlassen zu haben. United steht ganz oben, aber wir mussten Paul Scholes ins Mittelfeld zurückholen. Er ist 38 und wir mussten ihn ins Mittelfeld zurückholen. Barcelona hat acht oder neun Spieler wie Paul Scholes und alle sind 24 oder 25 Jahre alt. Ich bin nicht überrascht, dass wir aus der Champions League ausgeschieden sind, wie übrigens auch die anderen Mannschaften der englischen Liga. Ich weiß nicht, was passiert ist. Es ist alles sehr deprimierend. Tom, du hast das Interview völlig ruiniert.

    10 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Fechter Max Macht eine gute figur und nimmt es auf mit der Ganzen welt aufnimmt

    Manfred Hartung aus Deutschland hat seinem Sohn dabei zugesehen, wie er über die Jahre zu einem Weltklasse- Säbelfechter herangewachsen ist. Beim Zusehen hat er eine Menge über Kommunikation mit Beschäftigten, Führungsverhalten und Verantwortung gelernt.

    Der ehemalige amerikanische Boxer Muhammad Ali sagte, dass Champions nicht in Turnhallen geboren werden.

    Sie entwickeln sich aus etwas, das tief in ihrem Inneren steckt – aus einem Verlangen, einem Traum, einer Vision.

    Max Hartung hat ein Verlangen, einen Traum, eine Vision – er will für Deutschland Olympiagold nach Hause holen.

    Wenn dieser Fall eintritt, wird niemand stolzer sein als sein Vater Manfred, Leiter Instandhaltungsservice bei INEOS in Köln, der, kurz nachdem sein Sohn anfing zu fechten, gelernt hat, ein Buch nicht nach seinem Umschlag zu bewerten.

    „Max war als Kind eher unbeholfen und wurde manchmal auch wegen seiner Brille gehänselt,” erinnert sich Hartung.

    „Meine Frau und ich dachten, er wäre ein hoffnungsloser Fall beim Fechten, weil er so unkoordiniert wirkte”

    „Und ich erinnere mich, wie ich gelächelt habe, als sein Trainer sagte, dass das eigentlich sein Vorteil sei. Er sagte zu uns, dass seine Gegner ihn unterschätzen würden.”

    Manfred und seine Frau Roswitha hörten zwar zu, waren aber immer noch nicht überzeugt, und als es dann darum ging ihn auszustatten, haben sie Max eine Ausrüstung aus zweiter Hand gekauft.

    „Max hatte eine Mädchenfechtjacke, was etwas seltsam aussah, aber ihn hat es nicht gestört,” sagt Manfred.

    Max, der zu der Zeit erst neun Jahre alt war und mit Schaumstoffschwertern kämpfte, zahlte dies aber mehr als zurück, als er anfing, die ersten Turniere zu gewinnen.

    Im Februar dieses Jahres hat sich der 22-jährige Sohn von Manfred und Roswitha für die Olympischen Spiele in London qualifiziert.

    Er wird Teil des Vier-Mann-Säbelteams sein, das im Falle eines Sieges die erste deutsche Säbel-Mannschaft der Geschichte sein wird, die
je eine Olympische Goldmedaille im Fechten gewonnen hat. Allerdings werden nur drei der Mannschaft als Wettkampfteilnehmer antreten können. Der vierte wird der Ersatzmann sein.

    Manfred erzählt, dass Max fest entschlossen ist, nicht auf der Ersatzbank zu sitzen.

    Ihr Trainer ist Vilmos Szabo, ein rumänischer Olympiagewinner.

    „Seine Vision war es, eine Gruppe junger Männer und Frauen in Olympioniken und Weltmeister zu entwickeln,” erzählt Manfred.

    „Bislang hat er sechs Weltmeister hervorgebracht.”

    Manfred, der für die Olympischen Spiele nach London reist, sagt, dass er sehr nervös sein wird, wenn er seinem Sohn dabei zusieht, wie er es mit den Besten der Welt aufnimmt.

    Aber es hilft zu wissen, dass Max über die Jahre seinen inneren Frieden und Zuversicht entwickelt hat.

    „Wenn du bei dieser Art von Sport mit Stress nicht fertig wirst, musst du aufhören, denn Fechten ist sehr gefährlich,” sagt er.

    Max, der vor vielen Jahren während eines Trainings von einem Säbel verletzt wurde, ist sich dieser Gefahr sehr bewusst.

    „Das Schwert durchbohrte seinen Arm,” erzählt Manfred.
 „Aber zum Glück hat Max es überstanden, ohne physische oder mentale Narben davonzutragen”

    „Er macht sich nie Sorgen darum, sich zu verletzen.”

    Über die Jahre hat Manfred seinem Sohn dabei zugesehen, wie er
sich zu einem Weltklasse-Säbelfechter entwickelt hat. Aber er bleibt bescheiden, wenn es um seine und die Rolle seiner Frau geht, die sie bei diesem Erfolg gespielt haben.

    „Die wahrscheinlich größten Geschenke, die wir unserem Sohn gegeben haben, sind unsere Liebe und die Freiheit, aufzuwachsen und sich zu entwickeln,” sagt er.

    „Er ist auf der anderen Seite auch mein Vorbild und hat mir unheimlich dabei geholfen, meine Arbeit bei INEOS in Köln so zu machen, wie ich es heute tue.”

    Manfred erzählt, dass er von Max sehr viel über Führungsverhalten, Verantwortung und darüber, wie man eine Mannschaft leitet, gelernt hat.

    „Als Führungskraft muss man Rahmenbedingungen schaffen, die es den Beschäftigten erlauben, eigene Entscheidungen zu treffen,” sagt er.

    „Das macht sie nicht nur verantwortungsbewusster für ihr Handeln, sondern es stärkt auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Überzeugung und lässt zu, dass sie stolz auf ihre Leistungen sind.”

    Manfred ist der Meinung, dass dies das Fundament eines jeden erfolgreichen Unternehmens ist.

    „Darüber hinaus braucht man allerdings jemanden, der an deine Fähigkeiten glaubt und der bereit ist, dich zu ermutigen, noch größere Dinge zu erreichen.”

    „In den letzen 10 Jahren habe ich gemerkt, dass man alles erreichen kann, wenn man eine Vision, die richtige Umgebung und die richtigen Leute neben sich hat.”

    7 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Talente entdecken

    Für jede organisation, die in der heutigen, von Konkurrenz geprägten Welt wachsen und gedeihen will, ist es von zentraler Bedeutung, leute zu finden, welche die unternehmensphilosophie verstehen. Manchmal ist dies jedoch nicht so einfach, wie es sich anhört. ineoS hat Schwierigkeiten immer auch als Chance für verbesserungen angesehen, deswegen beginnt die Suche nach den Besten schon früh.

    Menschen sind für den Erfolg oder Misserfolg einer Organisation oder Situation entscheidend.

    Man braucht sich nur den Zwischenfall anzuschauen, bei dem der Kapitän der Costa Concordia anscheinend von Bord seines Schiffs ging und die Passagiere
und die Mannschaft ihrem Schicksal überließ,
nachdem sein Kreuzfahrtschiff vor der italienischen Küste auf Felsen aufgelaufen und gekentert war.

    Daher ist es entscheidend, Menschen zu finden, die nicht nur die Unternehmensphilosophie verstehen, sondern sie als Vorbild leben.

    Deswegen arbeitet INEOS ständig daran, ein Reservoir an hoch qualifizierten, disziplinierten und motivierten Beschäftigten sicherzustellen, die ihre Verantwortung anerkennen und bereit sind, nichts dem Zufall zu überlassen.

    Die Suche beginnt bereits frühzeitig: an Grundschulen, weiterführenden Schulen, Berufsmessen und an Berufsorientierungstagen.

    
„Wir suchen ständig neue Bewerberinnen und Bewerber und bilden unsere Beschäftigten selbst aus
”, sagt Patrick Giefers, kaufmännischer Geschäftsführer in Köln.

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    Neue Talente in Köln

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    Der Grund ist einfach: INEOS weiß, dass es sich lohnt, in die Besten zu investieren. Dieser Ansatz wird von den potenziellen Kandidaten am Standort Köln und in dessen Umgebung anerkannt.

    Andreas Hain, Leiter der Ausbildungsabteilung, betont, dass sich jedes Jahr nahezu 2.000 junge Menschen auf etwa 60 Ausbildungsplätze bewerben.

    
„Unser Ausbildungssystem ist sehr erfolgreich und wir haben keine Schwierigkeiten, qualifizierten Nachwuchs für unsere
freien Stellen zu finden
”, erklärt er.

    
„Wir können uns auf das konzentrieren, was uns wichtig ist, auf die Berufe, die wir brauchen, aber vor allem auf die Persönlichkeit der Menschen, die wir im Unternehmen haben möchten
”, fährt er fort.

    In Deutschland funktioniert das.

    Im Vereinigten Königreich sind junge Menschen mit geeigneter Qualifikation, die eine
Laufbahn in der petrochemischen Industrie einschlagen möchten, jedoch noch knapp.

    
„An Standorten, wo INEOS tätig ist, haben wir nie Mangel an Bewerbungen
”, sagt Tom Crotty, Direktor der INEOS-Gruppe.

    
„Dort ist es sehr einfach. Die Familien sind mit der Arbeit dort aufgewachsen und wissen, dass es ein solides Unternehmen mit guten Verdienstmöglichkeiten ist; deswegen werden wir mit Bewerbungen überschwemmt.
”

    Das Problem – kürzlich von Hans Niederberger erkannt, der den Standort Köln früher leitete – ist das Niveau der britischen Studentinnen und Studenten.

    
„Er stellte einen gewaltigen Qualitätsunterschied bei Jungingenieuren fest.
” beschreibt Tom. „Sie waren intellektuell begabt, aber ihnen fehlten die praktischen Fähigkeiten für den Job.
”

    Um diese Lücke zu schließen und die Nachfrage nach jungen Facharbeiter/innen in der Raffinerie Grangemouth in Schottland zu decken, hat sich INEOS mit dem Forth Valley College und der Heriot Watt University zusammengetan.

    Gemeinsam haben sie das Programm 
’Engineers of the Future
’ ein auf fünf Jahre angelegtes modernes Ausbildungsprogramm, gestartet, das den Student/ innen eine umfassende Universitätsausbildung sowie umfangreiche und – was noch wichtiger ist – relevante praktische Erfahrungen vermittelt.

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    Stellen Messe Grangemouth

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„Auf diese Weise sind die Universitätsabsolvent/innen einsatzbereit – im Gegensatz zu dem traditionellen Ausbildungsweg, wo erst am ersten Arbeitstag das Lernen in der Industrie beginnt
”, sagt Gordon Grant, CEO INEOS Grangemouth Services and Infrastructure.

    Seiner Ansicht nach beschränkt sich diese von INEOS erkannte Qualifikationslücke nicht nur auf INEOS.

    
„Diese Lücke sehen wir in der gesamten petrochemischen Industrie, und genau genommen in der gesamten Technologiebranche des Vereinigten Königreichs.
” erklärt er.

    Er habe mit der schottischen Regierung und der Qualifizierungsbehörde zwecks Förderung des INEOS- Modells eng zusammengearbeitet, führt er weiter aus.

    
„Man sollte das Modell auch für andere Industriezweige in Erwägung ziehen und seine Vorteile zur Geltung bringen
”, erklärt er.

    
„Dieses Modell, das die Universitäts- oder Collegeausbildung mit praktischer Erfahrung verbindet, bringt für alle Beteiligten Vorteile.
”

    Natürlich ist das Konzept von Praktika als Teil einer Universitätsausbildung nichts Neues.

    Neu aber ist die ihm zu Grunde liegende Denkweise.

    
„Sich die Zeit zu nehmen und zu überlegen, welche Erfahrungen der Einzelne sammelt und sie während des gesamten Programms mit dem Unterricht zu verbinden, ist recht innovativ
”, sagt Robin Westacott, Direktor des 
’Engineers of the Future
’ Programms.

    Am Forth Valley College laufen zwei Programme: eins für die Berufsausbildung und ein akademisches Programm.

    Darüber hinaus untersuchen die Lehrkräfte am College auch die INEOS-Werte, insbesondere hinsichtlich der Sicherheit.

    
„Wir wollen, dass sie die INEOS-Kultur verstehen, damit sie diese beim Beginn ihrer Vor-Ort-Ausbildung im Werk bereits verinnerlicht haben
”, sagt Kenny MacInnes, Stellvertreter des Leiters Technik am Forth Valley College.

    Die Student/innen sind vom Programm genauso begeistert wie INEOS.

    
„Die Arbeit wird bezahlt, man erwirbt praktische Fertigkeiten, die Leute an der Universität nicht haben, und man erwirbt auch Erfahrungen
im Werk
”, sagt ein Teilnehmer.

    Ein anderer freute sich über die Tatsache, dass er bereits vor seinem Abschluss einen Vorsprung vor seinen Studienkolleg/innen hat.

    
„Man weiß bereits viel mehr als ein typischer Absolvent
”, meint er.

    Genau das ist das Ziel.

    
„Ich hoffe, dass immer mehr solcher Programme für die Technologie-Branchen eingeführt werden, um Arbeitskräfte mit hohem Niveau
für die Zukunft auszubilden
”, sagt Gordon.

    16 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Überzeugende idee zur Gewinnung neuer Talente

    INEOS unterstützt jetzt indirekt – über Tom Crotty – kleine Unternehmen bei der Suche nach erstklassigen Auszubildenden.

    Tom wurde kürzlich zum Vorsitzenden von Cogent ernannt, einer Gruppe führender Geschäftsleute, die ermächtigt sind, den Standard in der chemischen, pharmazeutischen, Nuklear-, Öl- und Gas- sowie petrochemischen und Polymerindustrie zu erhöhen und die Chancen für junge Menschen im Vereinigten Königreich zu verbessern.

    „Das Problem sind nicht die Großunternehmen, die können sich die Ausbildung junger Menschen leisten”, sagt er.

    „Aber wenn man eine kleine Technikfirma ist, kann es sein, dass man die Einstellung eines Auszubildenden für zu riskant hält und sich daher für einen 35-jährigen entscheidet, der ein paar Straßen weiter arbeitet.”

    Er äußert die Hoffnung, dass sich das mit der Unterstützung von Cogent ändern wird.

    „Cogent würde die Azubis in einem Drei-Jahres-Programm einstellen”, fährt er fort.

    „Das Unternehmen würde die Hälfte der Kosten übernehmen und hätte nicht das Problem, den Azubi zu beschäftigen.”

    „Und wenn das Unternehmen mit ihm nicht zufrieden ist, suchen wir jemand anderen.”

    Tom zufolge besteht der Auftrag von Cogent darin, vielversprechende Schulabgänger vom Wert der Ausbildung zu überzeugen.

    „Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass eine Berufsausbildung zwangsläufig mit schmutzverkrusteten Schuhen oder ölverschmierten Haaren einhergeht.”

    Steigende Studiengebühren lenken die Aufmerksamkeit junger Menschen auf die Tatsache, dass der Erwerb von Fähigkeiten in der Industrie ein sinnvoller Weg zu einer Karriere und erfolgreichen Zukunft ist, stellt Tom fest.

    Cogent ist ein Zusammenschluss der chemischen, pharmazeutischen, Nuklear-, Öl- und Gas-, petrochemischen und Polymerindustrie.

    In der Vergangenheit wurde der Organisation von der Regierung ein feststehendes Budget zugeteilt. Jetzt müssen sie sich darum bewerben.

    4 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Das VK braucht eine klare, langfristige energiepolitik, um die zukunft der fertigungsindustrie zu sichern

    Mit etwa 4.000 Beschäftigen an sechs Standorten hat INEOS auch künftig eine beachtliche Präsenz im Vereinigten Königreich.

    Die Firma bleibt ihrer bestehenden Produktionsbasis verbunden, ist aber besorgt, dass das wirtschaftliche Umfeld die Bedürfnisse eines konkurrenzbasierten internationalen Unternehmens nicht unterstützt.

    Tom Crotty, Direktor der INEOS-Gruppe, glaubt, dass Großbritannien vor allem eine klare, langfristige Energiepolitik braucht, wenn es den Verfall stoppen und die Zukunft der Fertigungsindustrie im Vereinigten Königreich sichern will.

    Seiner Ansicht nach hat kurzfristiges Denken bereits beträchtlichen Schaden angerichtet.

    „Im Augenblick gibt es kaum gemeinsames Denken, das muss sich jedoch ändern, wenn im Vereinigten Königreich der Trend der letzten 10 Jahre umgekehrt werden soll”, stellt er fest.

    „Ohne Industrie kann das Land keinen Wohlstand erwirtschaften und ohne Wohlstand können wir die staatlichen Ausgaben für die Instandhaltung unserer Schulen und Krankenhäuser nicht erhöhen.”

    Er betont, dass die Länder, denen es am besten ergangen ist – Deutschland und Skandinavien – massiv in die Industrie investiert haben.

    Diejenigen, die das versäumten (Griechenland, Spanien, Irland), haben sich törichterweise auf die Dienstleistungsbranche verlassen.

    Nach Toms Ansicht müssten die britische Regierung und die Energiebranche eine in sich geschlossene Industriepolitik ausarbeiten, damit jedermann erkennen kann, welche Sektoren um jeden Preis erhalten werden müssen.

    „Das ist das allerwichtigste und wird entscheidend sein”, meint er. Wenn wir eine langfristige stabile Energiepolitik haben, kann die Industrie sie konsequent umsetzen.

    „Im Augenblick sind wir glücklich, wenn unsere Strategie eine Amtszeit der Regierung übersteht.”

    Außerdem fordert Tom die britische Regierung nachdrücklich auf, auf noch mehr ordnungspolitische Vorschriften – gleichgültig, ob eigene oder von der Europäischen Union erzwungen – für eine Industrie zu verzichten, die schon jetzt unter dem Gewicht der Gesetze zusammenzubrechen droht.

    Die Deutschen und Franzosen haben es richtig gemacht, stellt er fest.

    „Sie interpretieren die EU-Vorschriften anders als wir. Sie wenden die Vorschriften so an, dass sie ihren Industriesektor schützen.”

    „Ich glaube, wir müssen die Auswirkungen aller EU-Vorschriften auf unsere Industrie erst prüfen, bevor wir sie blind umsetzen.”

    Als Prozent des BIP ausgedrückt, schrumpfte die britische Industrie zwischen 1997 und 2007 um die Hälfte und sank von 22 Prozent auf 11 Prozent.

    Demgegenüber wurde die deutsche Industrie kaum beeinflusst, und etwa 50 Prozent ihres Energiebedarfs wird noch mit Kohle gedeckt.

    Anlässlich eines Essens mit dem Wirtschaftsminister der britischen Regierung, Vince Cable, wurde Tom gefragt, mit welcher Einzelmaßnahme die Koalitionsregierung die britische Industrie unterstützen könnte.

    „Ich schlug eine Zeitmaschine vor, die uns in die Zeit vor 20 Jahren zurückbringt”, sagt er.

    Tom glaubt aber, dass sich die Stimmung möglicherweise ändert.

    „Ich denke, der Abschwung hat uns klar gezeigt, was notwendig ist.”

    6 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Neue talente gewinnen

    INEOS-Kampagne zur Anwerbung amerikanischer Topabsolventen zahlt
sich aus.

    Absolventen in den USA wissen, dass sie, falls sie von INEOS Olefins & Polymers USA eingestellt werden, eine anspruchsvolle Aufgabe mit Verantwortung erhalten – und zwar sehr früh.

    Das spricht sich herum.

    „Topabsolventen fordern bedeutendere Arbeitsplätze und Rollen. Sie haben eine neue Perspektive und Erwartungen, die wir direkt nutzen können,” erklärt Sam Scheiner, HR Director INEOS Olefins & Polymers USA.

    „Als Erstes geben wir unseren Absolventen eine sinnvolle Beschäftigung, in der sie sich vom ersten Tag an echten Herausforderungen stellen müssen. Unsere neu eingestellten Absolventen werden nicht in einem nullachtfünfzehn Arbeitsplatz eingesetzt.”

    „Dank ihres Einsatzes an wichtigen Arbeitsplätzen und der Zusammenarbeit mit erfahrenen Beschäftigten erreichen unsere Absolventen viel schneller ein umfassendes Potenzial und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmen.”

    Bill Steiner, der als Absolvent der Georgia Tech University in chemischer Verfahrenstechnik vor fast fünf Jahren zu INEOS kam, bestätigte den Unterschied. „Ich trug sofort große Verantwortung und konnte unmittelbar einen Beitrag zum Erfolg des Geschäftsbereichs leisten”, sagt er.

    Die Anzahl der von Olefins & Polymers USA eingestellten US Absolventen ändert sich jedes Jahr. Sie hängt von den Bedürfnissen des Unternehmens ab.

    O&P USA startete vor sechs Jahren seine Kampagne zur Anwerbung von Absolvent/innen. Seitdem nahmen 35 Collegeabsolvent/innen, die meisten mit Abschlüssen in Ingenieurwissenschaften, Finanzwesen oder Chemie, eine Tätigkeit im Unternehmen auf.

    „Wichtig ist zudem die Feststellung, dass die meisten von ihnen – insgesamt 30 im Gebiet um Houston
– immer noch im Unternehmen arbeiten, in einem Markt, in dem hohe Fluktuationsraten üblich sind”, fährt Sam fort. „Das bedeutet, dass wir etwas haben, was sich die Leute wünschen, so dass sie bleiben, damit sie es bekommen.”

    „Unsere Absolvent/innen wissen, dass ihre Arbeit
für die Organisation entscheidend ist. Das spricht sich herum. Wir bauen den Ruf von INEOS an den Universitäten, mit denen wir eng zusammenarbeiten, Jahr für Jahr weiter aus.”

    Die Mehrheit der Absolvent/innen – und die Unternehmen stehen untereinander in hartem Wettbewerb um die Besten in den USA – kommt von den bekannten Universitäten in Texas und im benachbarten Louisiana.

    Alle diese Universitäten und Colleges haben gemeinsam, dass sie über Beschäftigte, die Ehemalige dieser Einrichtungen sind, enge Beziehungen zu INEOS unterhalten.

    „Für uns ist ein enges Verhältnis zu den Universitäten, an denen wir rekrutieren, wichtig,” stellt Sam fest.

    Um seinen Bekanntheitsgrad an den Universitäten und unter den Student/innen zu erhöhen, beteiligt sich Olefins & Polymers USA regelmäßig an Jobbörsen.

    „Das ist sehr wichtig für uns und einer der Gründe, warum wir so viel Zeit und Mühe aufwenden, es richtig zu machen”, sagt Sam.

    „Die richtigen Absolventen zu bekommen ist von zentraler Bedeutung für den gesamten Prozess. Wir wollen die richtigen, zu unserem Unternehmen passenden Menschen, die in einem so spannenden und anspruchsvollen Umfeld wie dem unseren wachsen und gedeihen.”

    Olefins & Polymers USA hat an jeder Universität spezialisierte Rekrutierungsteams. „Dadurch bekommen wir frühzeitig ein Gefühl dafür, wer für das Unternehmen der Richtige ist”, sagt Sam.

    Jedes Team erstellt eine Auswahlliste und führt mit den Kandidat/innen an den Universitäten Gespräche, bevor entschieden wird, wer zu einem zweitägigen ‘Super- Rekrutierungstreffen’ in Marina View eingeladen
wird. Dabei werden den potenziellen Beschäftigten eine Werkbesichtigung am INEOS-Standort Chocolate Bayou oder Battleground geboten.

    „Potenzielle Absolvent/innen treffen auch mit dem CEO und den Vorstandsmitgliedern unseres Unternehmens zusammen, wenn sie unsere Standorte besuchen”, erklärt Sam.

    Dennis Seith, CEO für O&P USA, sagt, das Rekrutierungsverfahren entspreche dem Führungsstil von INEOS.

    „Unser Ansatz unterscheidet sich von dem unserer Wettbewerber”, stellt er fest. „Weil wir eine flache Organisationsstruktur haben, ist der direkte Kontakt zu den Führungskräften nicht nur möglich, sondern üblich. In der Zusammenarbeit mit leitenden Beschäftigten können die Neulinge Fähigkeiten entwickeln und ich glaube, dadurch verkürzt sich die Zeit, die es beansprucht, bis man Spitzentalente erkennt.”

    „Das ist gut für INEOS, weil wir so das Beste aus unseren Absolvent/innen herausholen. Es ist aber auch gut für unsere Absolvent/innen, da sie frühzeitig herausgefordert und nicht mit bürokratischem Kram belastet werden.”

    Dank der Rekrutierungskampagne an Hochschulen kann INEOS seine Zukunft positiv gestalten.

    „Kurz gesagt, wir haben es geschafft, eine Talente- Pipeline zu installieren”, erklärt Sam. „Wir haben einige tolle Leute gewonnen und aufgebaut, die zweifellos in Zukunft unser Unternehmen führen werden.”

    „Im Allgemeinen muss die petrochemische Industrie auf ihrem Fachwissen und ihrer Fachkompetenz aufbauen, wenn sie an den hart umkämpften Weltmärkten bestehen will.”

    „Wenn wir ein nachhaltiges langfristiges Unternehmen aufbauen sollen, das die Bedürfnisse der Gesellschaft auch in ferner Zukunft erfüllt, ist eine reiche Talentequelle, die wir nutzbar machen können, unverzichtbar.”

    „Die Zukunft unseres Unternehmens hängt auf lange Sicht von der Arbeit ab, die wir heute leisten, um die richtigen Menschen für unsere Organisation zu bekommen, um unsere Kultur auch künftig zu gestalten und um den Erfolg des Unternehmens als Ganzes zu sichern. Und ich denke, wir bekommen eine ziemlich gute Rendite für unsere Investition.”

    10 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Die Perspektive verändern – siehe Deinen Vorteil

    Schichtarbeit ist für viele Millionen Menschen auf der Welt ein Teil des Lebens. Diejenigen, die das Unternehmen 24 Stunden am Tag über Wasser halten, können mehr tun als Sie denken, um ihr Leben leichter, gesünder und glücklicher zu gestalten.

    Schichtarbeit ist nichts Neues – werden Ihnen die meisten in der Produktion sicherlich sagen.

    Dort, wo kontinuierliche Produktionsprozesse Tage brauchen, um an- oder abzufahren, ist es nicht praktikabel, von 8 bis um 16 Uhr zu arbeiten.

    Heutzutage arbeiten mehr und mehr Menschen in Schicht, um die ständige Nachfrage und Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen.

    Der entscheidende Punkt besteht darin, wie wir am besten mit Schichtarbeit umgehen, damit der Übergang von Tag auf Nacht und umgekehrt mit dem gleichen Energielevel funktioniert.

    Steve Gasser, seit acht Jahren Anlagenfahrer bei INEOS Joffre LAO, ist einer von 35 Beschäftigten, der sich tagtäglich um die Anlage kümmert. Seine Erfahrung hat gezeigt, dass Schichtarbeit unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise beeinflusst.

    „Je älter man wird, desto schwieriger wird es für den Körper, sich an die Schichtarbeit anzupassen”, sagt er. „Es kann die Energieleistung, wie man denkt und sich körperlich fühlt, beeinflussen. Sowohl auf der Arbeit als auch zuhause.”

    Die Erfahrungen sind nicht unüblich. Es ist vergleichbar mit einem Jetlag. Jedoch können Beschäftigte weitaus mehr tun, als sie vielleicht denken, um die innere Uhr z.B. durch gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Sport wieder in Balance zu bringen.

    Steve hat mehr als 25 Jahre auf Schicht gearbeitet und sagt, dass viele Schichtler auf Koffein und Energiegetränke verzichten, lernen, schnell einzuschlafen und sich oft bewegen.

    Dr. Adam Carey, Gründer und Geschäftsführer von Corperformance, rät: „In den letzten Jahren haben Forscher herausgefunden, dass bestimmte Nahrungsmittel zu bestimmten Uhrzeiten den Einfluss von Jetlag um bis zu 70 Prozent reduzieren können, und vieles davon lässt sich auch auf die Schichtarbeit übertragen.”

    „Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt halten die Menschen wacher und Mahlzeiten, die reich an Kohlenhydraten sind, regen aufgrund des hormonellen Einflusses zu Schläfrigkeit an.”

    „Wenn die Ernährung mit Bewegung und ausreichend Schlaf in kühlen, abgedunkelten Räumlichkeiten kombiniert wird, kann der Einfluss bedeutend sein.”

    Es gibt eine Vielzahl an Dingen, die Schichtbeschäftigte bereits tun. Um die Auswirkung der ersten Nachtschicht zu verringern, versuchen sie oftmals viel später als üblich ins Bett zu gehen – so dass sie früher einschlafen und am ersten Nachttag später wach werden.

    „Ernährungswissenschaftler haben herausgefunden, dass die Verringerung der körpereigenen Zuckerreserven vor der Schicht helfen kann”, sagt Adam. Nach unserer Erfahrung muss dies mindestens 24 Stunden vor Umstellung auf Schichtarbeit passiert sein.

    „Wir würden den Beschäftigten dazu raten, am letzten Tag seiner Tagschicht auf Kohlenhydrate zu verzichten und stattdessen auf proteinbasierte Mahlzeiten zu setzen.”

    Das bedeutet, kein Brot, Reis, Nudeln, Wurzelgemüse, Weizen, Süßigkeiten, Schokolade und Kuchen an diesem Tag zu sich zu nehmen.

    „Nach dem Aufwachen und vor der ersten Schicht am ersten Tag sollten Beschäftigte sehr leichte Kost essen. Jede Mahlzeit sollte reich an Eiweiß und gering an Kohlenhydraten sein.”

    Während der Schicht – und um aufmerksam zu bleiben – sollten alle Essensportionen ebenso reich an Eiweiß und niedrig an Kohlenhydraten sein.

    „Es ist zudem sehr wichtig, genügend Wasser zu trinken.” Viele Menschen werden müde und leiden an Konzentrationsschwierigkeiten, nur weil sie leicht dehydriert sind.

    „Am Ende der Nachtschicht kann leichte Bewegung vor einer Mahlzeit mit Kohlenhydraten und wenig Eiweiß, wie Nudeln, hilfreich sein, da dies die Hormone zum Einschlafen freigibt.”

    Adam rät auch immer auf die Schlafqualität und den Schlafort zu achten.

    „Viele Menschen schlafen in Räumlichkeiten, die viel zu warm sind” sagt er. „Aber es ist sehr wichtig, die Körpertemperatur leicht zu senken. Wenn der Raum oder das Bett sie davon abhält abzukühlen, wird es schwieriger einzuschlafen oder gar durchzuschlafen, auch wenn Sie müde sind.”

    Misti Jezek, Schichtführerin in der Polypropylen-Anlage in Chocolate Bayou, arbeitet seit mehr als 19 Jahren in Schicht. Sie sorgt dafür, dass ihr Schlafzimmer ruhig, kalt und dunkel ist.

    „Ich habe festgestellt, dass ich am besten schlafen kann, wenn die Klimaanlage läuft, da diese die Nebengeräusche abhält”, sagt sie.

    Jeder Raum sollte maximal 16o C haben – sogar besser zwischen 12-14o C. Nach einem guten Schlaf ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit und Essen zu sich zu nehmen.

    „Wenn es in den Wintermonaten beim Aufstehen dunkler wird, ist ein Zeitschaltlicht nützlich und hilft etwas natürlicher aufzuwachen”, sagt Adam.

    „Helles Licht am Arbeitsplatz ist ebenso wichtig.”

    Am Ende der Nachtschicht tendieren die Menschen zu einer der beiden folgenden Strategien. Entweder sie gehen nach Hause und schlafen kurz, stehen dafür aber früher auf, oder sie versuchen nicht zu schlafen und gehen früh ins Bett. So oder so, solange Sie wach sind, versuchen Sie sich etwas zu bewegen, eine proteinreiche Kost zu essen und stärkehaltige Nahrung zu vermeiden. Zur Schlafenszeit erhöht eine stärkehaltige Mahlzeit die Wahrscheinlichkeit schnell einzuschlafen.

    Kenneth Cockheijt, ein junger Chemikant in den Anlagen in Antwerpen, ist so jemand.

    „Ich treibe viel Sport, gehe ins Fitnessstudio oder fahre Fahrrad, so dass ich, wenn ich schlafen soll, meistens auch müde bin”, meint er.

    Wenn er jemals mit sich kämpft, einzuschlafen, höre er Musik. Er achtet auf seine Ernährung und passt diese an, so dass er zusätzliche Energie zur Verfügung hat, wenn er sie auch tatsächlich benötigt.

    Das Arbeitsumfeld ist selten perfekt, aber die Nahrungsaufnahme anzupassen und sich zu bewegen, wird Sie nicht nur glücklicher und gesünder machen, sondern wird auch dafür sorgen, dass Sie das Beste aus Ihrer Freizeit herausholen.

    Und dies war für Misti immer schon wichtig, denn sie begann mit der Schichtarbeit, als ihre Tochter drei Jahre alt war.

    „Schichtarbeit hat mir im Laufe der Jahre viel mehr Möglichkeiten gegeben, Schulveranstaltungen meiner Tochter zu besuchen, als Eltern, die einen normalen Tagesablauf haben”, sagt sie.

    Was können Schichtbeschäftigte tun?

    • Eiweißreiche Kost vor der Arbeit zu sich nehmen, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen

    • Vor der Schlafenszeit Kohlenhydrate essen

    • In dunklen und kühlen Räumen schlafen. Die Raumtemperatur sollte maximal 16o C haben

    • Bewegung tut gut

    • Ausreichend Wasser trinken

    12 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Managen von teams

    Nicht nur auf dem Sportplatz ist es wichtig zu wissen, wie teams funktionieren und die leistung gesteigert werden kann. Hier erklärt dr. phil Hopley, warum dieses Wissen in vielen Bereichen unseres alltagslebens von Bedeutung ist.

    Als Gewinner/in wird man nicht geboren, egal ob man in einem Büro, einer Fabrik oder einer Steuerzentrale arbeitet oder Weltklasseathlet ist. Gewinner/innen werden gemacht.

    Es ist verständlich, dass viele dieser Behauptung kritisch gegenüberstehen. Viele sind der Ansicht, dass sie mit Spitzenathlet/innen nichts gemeinsam haben, dass Spitzenathlet/innen nicht wichtig dafür sind, wie sie ihre Arbeit erledigen oder ihre Teams leiten.

    Aber wie oft blicken Führungskräfte durch die Bürotür hinaus auf das Sportfeld, um sich dort inspirieren zu lassen und sowohl ihre eigene Leistung als auch die anderer zu verbessern?

    Lesen Sie die Biografien von Sir Steve Redgrave, Sir Clive Woodward oder Sir Alex Ferguson, denn dort finden Sie die Antwort auf diese Frage. Sehr oft sogar.

    Warum ist das so?

    Eine Möglichkeit, damit gestresste Führungskräfte ihrem Büro entfliehen können?

    Führungskräfte, die ihre unerfüllten sportlichen Träume ausleben?

    Oder könnte es wirklich sein, dass Hochleistungssportler/ innen einen Einblick in eine Welt gewähren, in der es zählt, der/die Beste in seinem/ihrem Bereich zu sein, und dass die Geschäftswelt davon etwas lernen könnte?

    Hören Sie einmal erfolgreichen Sportler/innen zu, und Sie werden herausfinden, was wirklich die Basis für ihren Erfolg war – nämlich Planung, Teamauswahl, Strategie, Vorbereitung, Führung, Teamwork und harte Arbeit.

    Was aber noch wichtiger ist: Hören Sie zu, wie diese Botschaft auf sehr inspirative Art und Weise übermittelt wird.

    Sir Clive Woodward, Elite Performance Director der British Olympic Association und Coach jener Mannschaft, die 2003 den Rugby World Cup gewann, spricht oftmals über die Fähigkeit, ‘unter Druck klar denken zu können’.

    Der fünfmalige Olympia-Goldmedaillengewinner Sir Steve Redgrave schreibt über ‘mentale Disziplin und die Steigerung eines geringen Selbstwertgefühls’.

    Beide Einstellungen zeigen, dass wir nur Menschen sind. Wir alle.

    Dennoch nehmen viele von uns fälschlicherweise an, dass Spitzenathlet/innen über eine Art unschlagbaren Geist verfügen. Dabei sind sie nicht anders als der Rest von uns.

    Genau das konnte ich während der vielen Jahre, die ich mit olympischen Ruder/innen, professionellen Rugby- Spieler/innen, Spitzenfußballer/innen und Ski-Abfahrer/ innen zusammengearbeitet habe, feststellen.

    Was aber können wir tun, um unsere Belastbarkeit zu verbessern und unsere Leistung zu steigern?

    Mit Belastbarkeit meine ich übrigens die Fähigkeit, Druck standzuhalten, sich von Rückschlägen zu erholen und wieder auf die Beine zu kommen und in der Lage zu sein, langfristig optimal zu arbeiten.

    Zu allererst müssen wir ganz einfach gemeinsame Ziele festlegen und sie mit dem verbinden, was für uns persönlich wichtig ist.

    Meistens tun wir zwar das erste, aber nicht das
zweite. Folglich versäumen wir es, die Grundlage für Belastbarkeit zu schaffen. Ohne Belastbarkeit steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, unter Stress zu geraten.

    Wenn wir aber gemeinsame Ziele festlegen und sie mit unseren Werten verknüpfen können, werden wir motiviert und wir glauben an das, was wir gerade tun und in welche Richtung wir uns bewegen.

    Daher sollte man nicht erwarten, dass Ergebnisse über Nacht erzielt werden oder sich der Erfolg sofort einstellt. So einfach ist das nämlich nicht.

    Zuerst müssen wir herausfinden, wie wir die Leistung anderer Personen verbessern können.

    Häufig liegt das Problem darin, wie eine Person denkt oder Dinge wahrnimmt.

    Gute Manager/innen sehen für gewöhnlich die Probleme in ihrem Team und können diese lösen. Manchmal jedoch ist ein spezielles individuelles Coaching erforderlich.

    Wie im Sport müssen wir alle mit Druck, negativen Gedanken und Emotionen umgehen können, wenn wir Höchstleistungen erbringen möchten.

    Mittels kognitivem Verhaltenstraining lernen Athlet/ innen und Manager/innen, wie man trotz schwieriger emotionaler Umstände auf den Job fokussiert bleibt.

    Beim kognitiven Verhalten geht es um Denkmuster. Coaching hilft uns, jene Gedanken und Gefühle zu verstehen, die Sichtweisen beeinflussen und zu bestimmten Verhaltensweisen führen.

    In einer idealen Welt sollten Manager/innen und Führungskräfte ihren Teams eine Entwicklung gestatten, und zwar durch Übertragung von Kontrolle und Verantwortung für das, was sie tun.

    Es geht darum, absolute Kontrolle durch Unterstützung und Hilfe zu ersetzen.

    Manager/innen, die sich zu viel mit Einzelheiten beschäftigen, sind eigentlich Mikromanager/innen ihres Teams, und nichts kann ein Team schneller demoralisieren als diese Verhaltensweise. Diese lässt nämlich darauf schließen, dass die betroffene Führungskraft ihren Beschäftigten nicht zutraut, ihre Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen.

    Geben Sie ein wenig Kontrolle an andere ab, und Sie werden nicht nur Ihr Stresslevel reduzieren, sondern auch dabei zusehen, wie sich die Leistung der anderen steigert.

    Manager/innen bitten oftmals um Unterstützung, wenn sie es mit leistungsschwachen Teams zu tun haben.

    Meiner Erfahrung nach bleibt alles beim Alten, wenn es keine ehrliche Kommunikationskultur gibt.

    Sobald Menschen offen ihre Probleme und Bedenken äußern, geht es aber wieder um das Thema Kontrolle.

    Studien in den Bereichen Sport und Wirtschaft zeigen eindeutig, dass wir besser arbeiten, wenn wir mehr Kontrolle über unsere Handlungen haben und auch dafür zur Verantwortung gezogen werden können.

    Es geht darum, anderen zu vertrauen, dass diese ihre Leistung bringen. Und für Teamleiter/innen ist es von Bedeutung, das Team so zu unterstützen, dass es seine Leistung bringen kann.

    Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking beschäftigten sich die Manager/innen des britischen Radteams eingehend mit sich selbst. Sie kamen zu dem Entschluss, dass sie sich selbst ändern müssten, dass sie aufhören müssten, die Athlet/innen zu kontrollieren und stattdessen eine Umgebung schaffen müssten, in der sich die Athlet/innen entwickeln könnten.

    Und was für einen Unterschied das bewirkt hat!

    Über Leadership und wie man im Sport oder der Geschäftswelt das meiste aus seinem Team herausholt wird viel geschrieben.

    Allerdings war es interessant zu beobachten, wie wenig Aufmerksamkeit man dem Cheftrainer Jürgen Gröbler schenkte, als die britischen Ruderer bei der letzten Weltmeisterschaft im slowenischen Bled eine hervorragende Leistung zeigten und 14 Medaillen gewannen.

    David Bolchover, Mitautor von ‘The 90-Minute- Manager’, war einer der Personen, die der zentralen Rolle, die Jürgen bei diesem Triumph spielte, Anerkennung schenkte.

    Er beschrieb ihn als einen ruhigen bescheidenen Mann, der nicht daran interessiert war, im Rampenlicht zu stehen.

    Er schrieb: „Sein Äquivalent in der Geschäftswelt ist nicht der charismatische quotenbringende Firmenchef, der von den Medien so geliebt wird, sondern die unbekannte Führungskraft aus dem mittleren Management, die sich gänzlich darauf konzentriert, den letzten Tropfen Potenzial aus den ihr zur Verfügung stehenden Beschäftigten herauszuholen.”

    Könnte das vielleicht ein beispiel für alle führungskräfte in der geschäftswelt abgeben?

    7 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Debatte: Bedeutet das 7-Milliards-te baby für die erde eine katastrophe?

    INEOS stellt die grundmaterialien für viele produkte her, von denen die gesellschaft in zunehmendem
Maß abhängig ist. unsere geschäftstätigkeit wird vom Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (Bip) gesteuert.

    Durch das Wachstum der Weltbevölkerung und
die entwicklung von ländern steigt auch die nachfrage nach Chemikalien, die in den Bereichen transport, Bauwesen, elektronik, landwirtschaft und gesundheitswesen benötigt werden.

    Gegen ende des Jahres 2011 wurde das 7-milliardste Baby geboren, und seither sehen viele unsere zukunft in einem bedrohlichen licht und prognostizieren unkontrollierte Bevölkerungszahlen und lebensmittelknappheit.

    Sollen wir uns Sorgen machen?
 Oder wird sich unsere gesellschaft weiterhin anpassen und von neuen talenten, neuen erfindungen und einer kontinuierlichen entwicklung des menschlichen geistes profitieren?

    Wir werfen einen Blick auf die Meinungen von Kommentator/innen, Journalist/innen und politiker/innen.

    Beunruhigt:

    1. Das rasante Weltbevölkerungswachstum verschärft nicht nur die Armut, sondern ist zudem ein wichtiger Grund für die weltweiten Umweltprobleme. Auch steigende Weltmarktpreise für Nahrungsmittel sind unter 
anderem auf die zunehmende Weltbevölkerung zurückzuführen.
      Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung

    2. Das Bevölkerungswachstum muss gestoppt werden. Die weltweiten Ressourcen sind für das aktuelle Bevölkerungswachstum nicht ausreichend. Es darf nicht mehr Menschen geben, als diese Erde ernähren kann. Je eher wir die Bevölkerungszahl stabilisieren, desto eher können wir unsere Talfahrt stoppen. Dadurch haben wir die Chance, den Berg zu erklimmen, was so viel heißt wie, allen Bewohnern dieser Erde ein anständiges Leben zu bieten. Dennoch scheint es rund um diese Thematik sonderbarerweise ein Tabu zu geben. Diesem Tabu unterwerfen sich nicht nur Politiker und Regierungsvertreter, die an großen Konferenzen teilnehmen, sondern es wirkt sich auch auf Umwelt- und nichtstaatliche Entwicklungsorganisationen aus, jene Menschen, deren Passion es laut ihrer eigenen Aussage ist, eine nachhaltige und glückliche Zukunft für unsere Kinder zu schaffen. 

      Sir David Attenborough, bekanntester Tierfilmer und Naturforscher Großbritanniens

    3. Derzeit beutet die Weltbevölkerung ihre grundlegenden Versorgungssysteme beinahe vollständig aus. Das ist der Grund, warum weltweit die Waldflächen schrumpfen, die Fischbestände kleiner werden, sich die Weideflächen aufgrund von Übergrasung in Wüstengebiete verwandeln, warum es zu Bodenerosion kommt und nun in 18 Ländern, in denen die Hälfte der Weltpopulation lebt, der Grundwasserspiegel sinkt. Land ist bereits zum neuen Gold geworden. Dies ist ein früher Ausblick auf das, was uns in Zukunft erwartet. Unsere Welt wird zu einer Welt werden, in der jedes Land um das eigene Überleben kämpft – unabhängig davon, ob es um Öl, Wasser, Getreide oder Kupfer geht.
      Lester Brown, Präsident des Earth Policy Institute, 
einer Umweltschutzorganisation in Washington

    4. Unsere Bevölkerung wächst, gleichzeitig sind wir in zunehmend geringerem Ausmaß in der Lage, Leben auf unserem Planeten am Leben zu erhalten. Daher müssen wir uns ändern, bevor uns die Natur dazu zwingt. Jede weitere Person benötigt Nahrung, Wasser und Energie und produziert mehr Müll und Umweltverschmutzung. Dies erhöht unseren gesamten Fußabdruck auf dem Planeten und verringert alles, was wir teilen – wobei die Reichen dafür bei Weitem mehr verantwortlich sind als die Armen. Laut Definition ergeben sich der gesamte Fußabdruck und der Gesamtverbrauch durch Messung des Durchschnittswerts pro Person und Multiplikation dieses Werts mit der Anzahl der Personen. Daher sind alle Umweltprobleme (und auch viele wirtschaftlichen und sozialen) leichter zu lösen, wenn es nur wenige Menschen 
gibt, und letztendlich unmöglich zu lösen, wenn es immer mehr davon gibt.
      
Roger Martin, Vorsitzender der Wohltätigkeitsorganisation Population Matters

    5. Eigentlich bin ich ja von Natur aus so veranlagt, Menschen als erfindungsreich
und die Gesellschaft als veränderbar anzusehen. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass es einer Katastrophe gleichzusetzen ist, dass die Bemühungen
zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums bisher ignoriert wurden. Dieser Standpunkt erhärtete sich bei meinem Besuch in Afghanistan und Pakistan. Dort scheint es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, Schulen und Kliniken schneller zu bauen als die Nachfrage steigt – genauso unmöglich wie die Bemühungen, 
die Menschen dort zu überzeugen, dass die Regierung das Leben der lokalen Bevölkerung mehr verbessern könnte als die Taliban. In Peshawar hörte ich einer Frau zu, die Mitte 20 war, sieben Kinder hatte und verzweifelt erklärte, dass sie keine weiteren Kinder wolle. Für mich schien es nur menschlich zu sein, ihr die erforderlichen Mittel zu gewähren, damit sie sich ihren Wunsch erfüllen kann.
      Bronwen Maddox, Herausgeber der Zeitschrift Prospect

     

    Keine angst:

    1. Wir leben auf einem überbevölkerten Planeten. Eine Folge davon ist, dass Naturkatastrophen wie der Tsunami des zweiten Weihnachtsfeiertags 2004 (Boxing Day) bei Weitem mehr Todesopfer fordern als in der Vergangenheit. Eine weitere Folge ist, dass es heute mehr Konflikte wegen natürlichen Ressourcen wie Öl und Wasser gibt. Nur Zusammenarbeit kann uns retten – und deshalb müssen wir uns auf eine reformierte UNO verlassen.
      Martin Bell, früherer Washington-Korrespondent der BBC und früheres Parlamentsmitglied

    2. Bis zum Jahr 2050 wächst die Weltbevölkerung mit hoher Wahrscheinlichkeit um weitere drei Milliarden, vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Nie zuvor gab es so viel Wachstum in so kurzer Zeit. Prägend für das 21. Jahrhundert wird mit Sicherheit die starke Alterung sein - nicht nur in Europa und Japan, sondern auch in China, in Lateinamerika und nach 2050 schließlich auch in Indien. Individuen und Gesellschaften profitieren von der steigenden Lebenserwartung. Und das ist gut so. Zudem bleibt unser Wissen und Können länger einsetzbar. Das heißt aber, Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme müssen sich auch darauf einstellen.
      Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz

    3. Bisher haben sich die Erschöpfbarkeit von Ressourcen und die Innovation ein Rennen geliefert, wobei bisher stets die Innovation der Gewinner war. Da unsere These durch mehrere tausend Jahre Menschheitsgeschichte untermauert wird, bin ich aus gutem Grund optimistisch.
      Willem Buiter, Chief Economist von Citi und Sohn des holländischen Ökonomen Harm Buiter

    4. Thomas Malthus sagte im Jahr 1798 voraus, dass ein unkontrolliertes Bevölkerungswachstum die Erde zugrunde richten würde. Er hatte in den letzten 200 Jahren nicht recht, warum sollte er also in den nächsten 100 Jahren recht haben?
      
Robert Aliber, Professor für Internationale Wirtschaft und Finanzen an der Chicago University

    5. Die Angst vor einer zu hohen Bevölkerungszahl ist oftmals auf schlechte Information und böse Absicht zurückzuführen. Sie richtet sich gegen die Armen, die sich „wie die Karnickel vermehren oder Einwanderer, die die Einheimischen „überschwemmen”. Unter diesen Umständen ist die bevölkerungsbezogene Panikmache eine Art von Terrorismus und die „Bevölkerungsbombe“ eine Falschmeldung. Die wirkliche Gefahr besteht darin, dass wir menschliches Leben weniger wertschätzen, wenn sich Menschen vermehren. Wir
sollten menschliches Leben jedoch würdigen und es auch weiterhin – unabhängig von der Bevölkerungszahl – als etwas Wertvolles ansehen.
      Felipe Fernández-Armesto, Autor von
 „The World: A Global History”

    6. Wir begrüßen den 7-milliardsten Erdenbürger. Meiner Meinung nach liegt
der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, egal ob geboren oder noch ungeboren, in den Händen der Frauen. Frauen können diese Aufgabe jedoch nur dann bewältigen, wenn sie keinen Hunger leiden müssen, sie zur Schule gehen dürfen und ihre Familienplanung selbst in die Hand nehmen können. All das ist unmöglich, wenn sie arm sind. Wir im Westen müssen uns dafür entscheiden, Wohlstand und Reichtum neu zu verteilen. Wir müssen garantieren, dass das 7-milliardste Baby eine Schule besuchen kann, selbst entscheiden kann, wen es heiratet und ob bzw. wie viele Kinder es möchte.
      Johan Braeckman, Professor für Philosophie, Universität von Ghent „The World: A Global History”

    8 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    INEOS-Beschäftigte bereiten sich auf das härteste Rennen auf Erden vor

    Der Gewerkschaftsführer John Oivind Selmer und der Mechaniker Oyvind Skogen, beide von INEOS in Norwegen, nehmen am Finnmarksløpet, dem nördlichsten Schlittenhunderennen der Welt, teil.

    Zu Rennbeginn ist es wahrscheinlich auch das kälteste auf Erden.

    Trotz der Tatsache, dass es sich um ein 500-kmlanges Rennen über gefrorene Seen und Berge handelt, auf denen die Temperaturen bis zu -45° C betragen können, wird es den Teilnehmer/innen des Finnmark Schlittenhunderennens nach dem Start jedoch bald sehr warm werden.

    Gemeinsam an den Start gehen werden der Gewerkschaftsführer John Oivind Selmer und der Mechaniker Oyvind Skogen, beide von INEOS in Norwegen.

    John ist ein Veteran, der dieses Rennen, das von vielen als das härteste der Welt angesehen wird, bereits 11 Mal hinter sich gebracht hat. Im Gegensatz dazu ist Oyvind ein Neuling, der diese Distanz erst einmal zurückgelegt hat.

    Beide Männer haben jedoch hart für das Rennen, das zur Hälfte im Dunkeln stattfinden wird, trainiert. Allerdings sind die beiden nicht die einzigen, die in Top-Form sein müssen, wenn sie in Alta gemeinsam mit 75 anderen Teams vom Start gehen.

    „Auch unsere Hunde müssen sehr gut in Form sein“, erklärte Oyvind. „Und das heißt, sowohl physisch als auch psychisch.“

    Die Männer erwarten ein hartes Rennen unter harten Bedingungen. Am meisten fürchten sie starken Schneefall und Wind.

    „Einige Hundeschlittenführer haben dieses Rennen als Überlebensparcours geschildert“, meint Oyvind.

    Wenn das Wetter jedoch gut ist, wird es seiner Meinung nach das schönste Winterabenteuer sein, das er jemals erlebt hat.

    „Ein fantastischer Anblick wird das Spiel des Polarlichts am Himmel sein“, betont er. Allerdings besteht immer die Gefahr, aufgrund der eisigen Kälte Erfrierungen an Zehen und Fingern davonzutragen und diese im ungünstigsten Fall zu verlieren. Um Frostbeulen vorzubeugen, werden beide.

    Männer jedoch mehrere Kleidungsschichten tragen.

    „Wir können bis zu sechs Schichten tragen“, erklärt Oyvind.

    Während des unendlich langen Rennens haben die Teams einmal eine Verschnaufpause, da die Regeln eine 20-stündige Pause für die Hunde vorschreiben.

    „Ich bin schon zufrieden, wenn ich fünf Stunden lang schlafen kann“, meint Oyvind.

    Am wichtigsten ist jedoch, während des Rennens genügend zu trinken und sich nicht zu verirren.

    „Es ist sehr einfach, vom Weg abzukommen, weil es in Finnmark so viele Spuren von Schneescootern gibt“, sagt Oyvind.

    Wenn alles nach Plan verläuft, möchten John und Oyvind das Rennen in weniger als zwei Tagen und drei Stunden – übrigens Johns persönlicher Bestzeit – beenden.

    Die schnellste, jemals aufgezeichnete Zeit beträgt zwei Tage und eine Stunde.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Staffan hängt königlichen Konkurrenten in zermürbendem 90-km-Skirennen ab

    Der Schichtarbeiter Staffan Sandberg entdeckte am 4. März, dass er etwas mit dem dänischen Thronfolger gemeinsam hat – nämlich die Liebe zum Langlaufen.

    Als er sich beim diesjährigen 90-km-langen schwedischen Rennen von Salen nach Mora am Start einreihte, war Kronprinz Frederik von Dänemark einer von tausenden Mitstreitern. Das zermürbende Vasaloppet gilt als eines der härtesten Langlaufrennen der Welt. Und mit beinahe 16.000 Startern ist es sicherlich das teilnehmerstärkste.

    „Zuerst ist es immer ein wenig hektisch, da man versucht, so schnell wie möglich vom Start wegzukommen“, erklärt Staffan, der bei INEOS in Stenungsund arbeitet.

    „Und weil so viele Menschen gleichzeitig am Start sind, kann man ganz leicht einen Skistock abbrechen.“

    Trotz der Temperaturen unter Null ist die Erschöpfung das größte Problem während des Rennens, bei dem es einen Abschnitt mit einer besonders langen Steigung gibt.

    „Einige Menschen vergleichen dieses Rennen aufgrund seiner Länge mit einem Marathon“, sagt er.

    „Beim Radfahren kann man manchmal eine Pause machen, nicht aber bei diesem Rennen, bei dem man ständig in Bewegung ist.“

    „Und gegen Ende hin, wenn man schon völlig leer ist, wird es wirklich hart.“ Staffan schaffte es jedoch und verfehlte seinen persönlichen Rekord um nur 29 Sekunden. Es machte ihn – und INEOS – stolz, weil er die Ziellinie bei Mora in vier Stunden, 22 Minuten und 31 Sekunden passierte.

    Der dänische Prinz fuhr mehr als zwei Stunden nach Staffan über die Ziellinie, Berichten zufolge müde, aber mit einem Lächeln in seinem Gesicht und einem Funkeln in den Augen.

    „Es war ein wunderschöner Tag auf der Loipe“, betont er.

    Der Gewinner dieses Rennens war Jorgen Brink, der den Lauf in einer Zeit von drei Stunden, 38 Minuten und 41 Sekunden absolvierte und damit 16 Sekunden unter dem Kursrekord blieb.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Französische Beschäftigte machen sich fit mit Sylvia

    Die Beschäftigten am INEOS-Standort in Lavéra, Frankreich, stehen Schlange, um fit zu werden.

    Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen bereits an den wöchentlichen Fitnesskursen von Sylvia Moreau teil.

    „Diese Einheiten sind nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Moral“, erklärt ein Teilnehmer.

    Sylvia, die für ihren Enthusiasmus und ihr Durchhaltevermögen bekannt ist, organisierte diese Kurse erstmals vor zwei Jahren, als ihr am Standort ein Raum zur Verfügung gestellt wurde.

    Heute stellt INEOS Sylvia Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen es auch Umkleidekabinen gibt und wo sie drei Kurse zu Mittag und zwei Kurse nach der Arbeit anbietet.

    1 minute lesezeit Ausgabe 2
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    Kindern wird beigebracht, nach den Sternen zu greifen

    Ein vater, der ein INEOS-Werk in Texas leitet, hilft Kindern bereits seit Jahren, nach hochgesteckten Zielen zu greifen.

    Und für Bob Bradshaw bedeutet das Jahr 2012 keine Ausnahme.

    In diesem Jahr trainiert er vier „Special Olympics Basketballteams“, deren Spieler zwischen 12 und 20 Jahre alt sind. Und nach den Leistungen der letzten drei Jahre zu urteilen, könnten ein oder zwei seiner Teams ein paar weitere Goldmedaillen nach Hause bringen.

    Was an seinen Spielern neben ihrer geistigen Behinderung so besonders ist, ist ihr unglaublicher Lernwille.

    „Es ist unglaublich bereichernd, diesen Spielern dabei zuzusehen, wie sie Fähigkeiten entwickeln und Teil von etwas Größerem werden“, sagt er.

    Bob, der den Battleground Manufacturing Complex in La Porte (Texas) leitet, entschied sich erstmals in den späten 1980er-Jahren, Athleten der Special Olympics seine Hilfe als Coach anzubieten – beinahe 20 Jahre nach seinem ersten Special Olympics Besuch bei Soldier Field in Chicago.

    „Das Erlebnis, diesen Athleten zuzusehen und ihren Spaß beim Wettkampf zu beobachten, hat mich eigentlich niemals mehr losgelassen“, meint er.

    Ursprünglich organisierte er zwei Jahre lang Volleyball-, Basketball- und Leichtathletikveranstaltungen in Chicago, gab diese Funktion jedoch auf, als seine zwei älteren Kinder geboren wurden.

    Danach zog die Familie nach Houston um, 1993 wurde dann ihr jüngster Sohn Sammy geboren.

    Wie es das Schicksal wollte, kam Sammy mit einer Behinderung zur Welt. Sammy hatte das Down-Syndrom.

    Als Sammy acht war, entschloss sich Bob, dass es wieder Zeit für das Ballspielen wäre.

    Seither hat er das nicht bereut.

    In den letzten 11 Jahren trainierte er Teilnehmer/innen der Special Olympics in den Disziplinen Volleyball, Softball, Schwimmen und Basketball.

    Basketball war und wird auch in Zukunft immer seine Leidenschaft bleiben.

    „Diese Kinder haben in einem anderen Umfeld nicht viele Möglichkeiten, Teil eines Teams zu werden“, betont er.

    „Daher ist es für mich äußerst bereichernd, diesen Kindern eine solche Möglichkeit zu geben.“ Heutzutage gibt es in 170 Ländern vier Millionen Olympionik/innen der Special Olympics.

    Die Gewinner/innen der lokalen Wettkämpfe messen sich in regionalen Ausscheidungskämpfen, um einen Platz in den nationalen Finalkämpfen zu ergattern.

    Die allerbesten treffen dann in den Weltspielen aufeinander. Die nächsten Sommerspiele werden 2014 in Korea stattfinden.

    3 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    Lavéra investiert 77 Millionen Euro. zur Reduzierung der Emissionen am Standort

    Die Raffinerie in Lavéra investiert derzeit 77 Millionen Euro in eine Reihe von neuen Projekten, mithilfe derer am Standort die SOx- Emissionen (Schwefeloxid) um 50 Prozent und die NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) um 40 Prozent gesenkt werden sollen.

    Der erste Schritt wurde Ende Februar mit der Inbetriebnahme der neuen Schwefelrückgewinnungsanlage (SRU), die Teil einer Restgasaufbereitungsanlage (TGTU) ist, gesetzt.

    Mit dem Bau dieser neuen Anlagen begann man bereits im Januar 2010. Die Herausforderungen dabei waren der äußerst geringe Platz, der für die Unterbringung dieser Anlagen zur Verfügung stand, und die beschränkte Zugangsmöglichkeit, die die Projektingenieure und die Beschäftigten in ihrem Umfeld vor hohe Anforderungen in Bezug auf Planung und Bau stellte. Das Team, das zu Spitzenzeiten aus mehr als 150 direkt involvierten Beschäftigten bestand, hielt sich bei allen Arbeiten an strenge Auflagen in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und umweltbezogenes Risikomanagement.

    Bei der neuen SRU und TGTU kommt die beste verfügbare Technologie zum Einsatz, die eine Schwefelrückgewinnung von 99,5 Prozent und folglich eine Reduzierung unserer SOx-Emissionen um bis zu 25 Prozent ermöglicht. Das zweite Projekt zielt auf die Dampfproduktion der Raffinerie ab. Das ist aber eine andere Geschichte.

    1 minute lesezeit Ausgabe 2
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    Schüler/innen bei der jährlichen SET Messe von INEOS

    INEOS hilft dabei, eine weitere Generation von Kindern für die Wunder der Wissenschaft zu begeistern.

    Wieder einmal waren Vertreter/innen des Standortes Grangemouth bei der jährlich stattfindenden INEOS-Messe für Wissenschaft, Technik und Technologie anwesend, um Grundschüler/innen dafür zu begeistern, einen Tag lang als Techniker/innen und Wissenschaftler/innen tätig zu sein.

    „Als eine Branche, die sich täglich der Wissenschaft und Technologie bedient, ist es wichtig, dass wir die nächste Generation dafür begeistern, damit diese in höheren Schulen diese Fächer belegen“, erklärt David East, Kommunikationsmanager des schottischen Standortes.

    Während der 12-tägigen Messe treten beinahe 1800 Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren von 53 örtlichen Schulen durch die Türen des Grangemouth Stadiums in eine Welt der Wunder ein und werden begeistert.

    In verschiedenen interaktiven Workshops wird Kindern gezeigt, wie man:

    • Elektrizität KONTROLLIERT

    • Batteriebetriebene Schaltplatten ERSTELLT

    • Komponenten unter anderem für Roboter ENTWICKELT und baut

    • Startklare Raketen FERTIGT – und einen Fallschirm entwickelt, um sicher wieder zur Erde zurückzukehren

    „In dieser Veranstaltung geht es einzig und allein darum, Kindern zu zeigen, dass Wissenschaft und Technologie Spaß machen können“ erklärt David East.

    Während des Events hob das Team des Glasgow Science Center auch hervor, welch große Bedeutung die Wissenschaft hat und wie eng die Fächer Biologie, Chemie und Physik mit ihren Karrieren verknüpft sind.

    Die Veranstaltung, die von den INEOS-Partnern Global Science, Scottish Power und Falkirk Council unterstützt wurde, fand gleichzeitig mit der National Science Week, der nationalen Wissenschaftswoche, statt.

    Frank McKeever, Sprecher von Global Science, betonte, dass die INEOS-Veranstaltung nun innerhalb des Distrikts Falkirk als wichtigstes STEM-Ereignis (Science, Technology, Engineering, Maths, auf dt. Wissenschaft, Technologie, Technik, Mathematik) angesehen wird.

    2 minuten lesezeit Ausgabe 2
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    INEOS Capital: interview mit Jim Ratcliffe

    INEOS wächst und entwickelt sich weiter. Aus dem Wirtschaftsabschwung ist INEOS gestärkt hervorgegangen, die Geschäftsbereiche wachsen organisch, strategische Joint Ventures in neuen und wachsenden Märkten werden gebildet. Das Unternehmen, von dem gesagt wurde, es habe sich „aus der Rezession katapultiert“, hat 2010 und im ersten Halbjahr 2011 zweifellos gute Leistungen erbracht, ist nun aber gegen Jahresende mit schwierigen Marktverhältnissen konfrontiert.

    In diesem Interview spricht Tom Crotty, Group Director for Corporate Affairs & Communications, offen
mit Jim Ratcliffe über seine Prioritäten für INEOS,
die Herausforderungen, die auf das Unternehmen zukommen, und darüber, wie er die Zukunft des Unternehmens sieht.

    Video

    INEOS CAPITAL INTERVIEW

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    TC: Wie kann es sein, dass INEOS,
obwohl es eines der weltweit führenden Chemieunternehmen ist und Platz 318 der Fortune 500-Liste belegt, immer noch als das größte Unternehmen bezeichnet wird, von dem die Welt noch nie gehört hat?

    JR: Ich nehme an, der Grund, warum noch nie jemand etwas von INEOS gehört hat, liegt vermutlich darin, dass
wir keine Konsumprodukte anbieten. Wir sind also nicht
so nah am Verbraucher wie zum Beispiel die Coca Colas dieser Welt oder auch Unternehmen, die INEOS ähneln,
wie BP oder Exxon mit eigenen Tankstellenketten. Wir
traten aus dem Schatten heraus, als wir BP Chemicals übernahmen. Das war eine große Transaktion, und allein wegen unserer Größe wurden wir bekannt. Nun sind wir verpflichtet, ein wenig an unserem Image zu arbeiten. Dazu hatten wir vorher keine Zeit, weil wir uns auf unser Geschäft konzentriert hatten. Für Politiker und Hochschulabsolventen ist es aber ziemlich wichtig, dass Menschen INEOS ein wenig besser kennen, als sie dies momentan tun.

    TC: Unsere Erträge gingen im Abschwung 2008/2009 stark zurück, aber wir haben die Phase gut überstanden. Wie sehen Sie INEOS heute?

    JR: Während der Krise gingen unser Ertrag und unsere Profitabilität stark zurück, aber so erging es allen Herstellern. Wie Sie sagen sind wir da ziemlich gut rausgekommen. Wir nahmen Änderungen vor, senkten Kosten. Ich glaube, dass wir aus dieser schwierigen Situation sogar stärker hervorgingen als andere Unternehmen, sicherlich in unserer Industrie. Viele haben diesen Abschwung nicht überstanden. Mit Sicherheit war er das Schlimmste, was wir in unserem Arbeitsleben je erlebt haben. Heute ist das Unternehmen in einem sehr viel besseren Zustand: die Schuldenlast ist geringer, das Geschäft ist in der ersten Jahreshälfte extrem gut gelaufen und war auch im vergangenen Jahr ziemlich gut. Ich denke also, dass wir ganz positiv in die langfristige Zukunft blicken können.

    TC: Wir sind aus dem Abschwung von 2008/2009 rausgekommen, aber gerade als wir wieder
auf den Beine stehen, gibt es eine weitere Finanzkrise. Was bedeutet das für INEOS?

    JR: Es ist schwierig, in die Zukunft zu blicken. Ich glaube nicht, dass wir ein 2008 nochmals sehen werden. Unsere Erfahrung seit ein paar Jahren ist, dass wir nach der Krise 2008/2009 eine stetige Verbesserung sehen, die aber nicht linear verlaufen wird. Es wird ein seltsames Auf und Ab geben., Ich glaube, das ist einer der größeren Ausschläge, aber ich denke nicht, dass es wie 2008/2009 sein wird. Ich glaube, wir sind in einem besseren Zustand, um mit dem bottom-of-cycle umzugehen. Chemikalien werden immer konjunkturabhängig sein. Es ist eigentlich sinnlos vorherzusagen, wann die Welt im Auf- oder im Abschwung sein wird. Wenn wir das könnten, gäbe es einfachere Wege, Geld zu verdienen! Ich glaube, wir müssen einfach nur sicherstellen, dass wir uns im bottom- of-cycle in einem guten Zustand befinden. Und ich bin mir sicher, dass wir ziemlich gut aufgestellt sind.

    TC: Das Unternehmen ist durch Übernahmen sehr schnell gewachsen. Wir befinden uns aber jetzt in einer ganz anderen Welt, in der weit weniger Kredite zur Verfügung stehen. Wie wird das unser Geschäftsmodell verändern?

    JR: Das hat das Geschäftsmodell zweifellos verändert, denn Kredite sind in der westlichen Welt nicht mehr verfügbar wie zuvor. Eine weitere Veränderung, die wir gerade weltweit erleben, ist, dass sich ein Großteil der Wirtschaftskraft von West nach Osten verlagert. INEOS wird also verstärkt Richtung Osten blicken. Während wir im Westen enorme Handelsdefizite erfahren, verzeichnet der Osten riesige Handelsüberschüsse. Einige der Handelsüberschüsse finden ihren Weg ins Bankensystem und werden als Kredit verfügbar. Wir werden also sehen, dass sich INEOS vielen unterschiedlichen Projekten im Osten zuwenden wird.

    TC: Wir haben Joint Ventures mit PetroChina, Styrolution und möglicherweise mit Sinopec. Gibt es Überlegungen, in den Nahen Osten zu ziehen und würden Joint Ventures dort funktionieren?

    JR: Geht man in diese Teile der Welt, die sich stark von unseren Erfahrungen unterscheiden, braucht man einen Partner. Tut man das nicht, endet man in Schwierigkeiten, weil die Lernkurve recht steil verläuft und sehr lang sein kann. Ich finde, wir brauchen einen Partner in einem Land wie China.

    Wir haben oft in Richtung Naher Osten geblickt. Sollten wir jemals entscheiden, dort weiterzumachen, bin ich sicher, dass wir einen Partner haben werden. Man muss aber bedenken, dass es dort keine Endmärkte gibt. Die Wüste ist kein augenscheinlicher Ort für die Produktion von Chemikalien. Es ist ein ziemlich schwieriges Umfeld. Und dann muss Sie die Endprodukte verschiffen. Es muss also gute Gründe geben, mit Kapitalinvestitionen im Nahen Osten zu beginnen, und das bedeutet Zugang zu sehr wettbewerbsfähigen Rohstoffen. Das sind die wirklichen Entwicklungsgrundlagen in der Region, und natürlich ist es nicht so einfach, an diese billigen Rohstoffe heranzukommen. Der Hauptteil unserer Arbeit in dieser Region bestand im Aufbau von Beziehungen und in der Identifikation von sicheren Rohstoffquellen.

    TC: Das Unternehmen arbeitet gerade an einer Möglichkeit, Bioethanol aus Abfall zu gewinnen. Wie groß sind die Chancen für INEOS dabei?

    JR: Das ist die spannendste Gelegenheit, die sich
INEOS momentan bietet und mit Sicherheit unser faszinierendstes Projekt. Der Schlüssel für diese spezielle Technologie besteht darin, dass sie extrem flexibel ist.
Sie kann so ziemlich jeden organischen Abfall einsetzen und in Ethanol, einen Treibstoff, verwandeln und zudem Elektrizität ins Netz speisen. Das ist hochinteressant. Erstens gibt es weltweit eine Menge organischer Abfälle. Nehmen wir zum Beispiel die Zuckerrohrindustrie. Sie stellt Zucker aus Zuckerrohr her. Aber zwei Drittel des Abfalls ist Mist, der übrig bleibt. Dieser kann dann in Treibstoff umgewandelt werden. Dann gibt es weltweit eine Menge Hausmüll, es gibt viele Bau- oder Forstabfälle und so weiter. Zweitens hat die Welt ein Treibstoffproblem, da Öl immer teurer und wertvoller wird, weil es schwierig zu bekommen ist. Der INEOS Bio-Prozess löst beide Probleme – organischer Abfall wird in Treibstoff verwandelt und speist zudem erneuerbare Elektrizität ins Netz.

    Wir bauen gerade ein Werk in den USA mit einem Wert von etwa 150 Millionen US-Dollar. Die weltweit erste Anlage wird im kommenden Jahr (2012) in Florida in Betrieb gehen. Wenn das erfolgreich läuft und wenn man sehr, sehr optimistisch ist, dann könnten diese

    Anlagen wie Starbucks überall auf der Welt errichtet werden, um verschiedensten Abfall umzuwandeln. Abfall von Kleinstädten in Deutschland oder England zum Beispiel könnte in Treibstoff umgewandelt werden, mit dem man sein Auto betankt. Alternativ könnten sehr große Anlagen den Abfall großer Städte wie Chicago in große Mengen Treibstoff oder Strom umwandeln. Wenn sich das Projekt als erfolgreich erweist, ist es also ein wirklich äußerst spannendes Projekt. 2012 oder 2013 wissen wir mehr.

    TC: Wenn Sie die Zukunft betrachten, wie kann INEOS Ihrer Ansicht nach für die richtigen Menschen attraktiv sein, die das Unternehmen weiter wachsen lassen?

    JR: Ich denke INEOS ist in erster Linie ein kapitalintensives Unternehmen. Eigentlich haben wir nicht sehr viele Menschen, aber die, die wir haben, müssen extrem hochqualifiziert sein. Das bedeutet,
wir haben viele mit Hochschulabschluss in unserer Organisation. Wir haben aufgrund der verschiedenen Akquisitionen extrem gute Leute bekommen, die aus
Blue Chip-Unternehmen hervorgegangen sind. Während des Eingliederungsprozesses dieser Unternehmen in
die INEOS-Organisation und aufgrund der Tatsache, dass wir durch den Abschwung 2008/2009 gegangen sind, haben wir die Organisation verschlankt und es
war nicht angebracht, viele neue Hochschulabsolventen zu rekrutieren. Heute ist es sicherlich sehr wichtig, den Rekrutierungsprozess von erstklassigen Absolventen fortzusetzen. INEOS bietet ein spannendes Arbeitsumfeld, weil unsere Beschäftigten viel Verantwortung bekommen, und sie können sich sehr innerhalb der Organisation entwickeln. Gerade weil wir in den vergangenen zehn Jahren nicht so viele Hochschulabsolventen
eingestellt haben.

    TC: Wie sehen Sie also die Zukunft für INEOS? Wo sehen Sie das Unternehmen in zehn Jahren?

    JR: Ich habe es aufgegeben, die Zukunft vorhersagen zu wollen. Das ist zu schwierig, zumindest für zehn Jahre. Es ist schwierig vorherzusagen, wo INEOS stehen wird, auch wenn ich das Unternehmen leite. Wir waren in den vergangenen 12 bis 13 Jahren opportunistisch. Man kann eines über die kommenden Jahre sagen:
Bis 2020/2025 wird China so viele Chemikalien benötigen, wie der Rest der Welt zusammen. China
wird sozusagen hinsichtlich des Bedarfs an Chemikalien so etwas wie ein zweiter Planet Erde sein. Wenn sie so weiterwachsen wie jetzt, dann gibt es keine Zweifel, dass sie da hinkommen. Sie werden also so groß sein wie Europa und Amerika zusammen! Sehen wir uns unsere Anlagen an, so haben wir viele Phenolwerke
und einige Acrylnitrilwerke etc., aber die stehen alle in Amerika oder Europa. Wir haben nichts in China. Wenn ich also zehn Jahre vorausschaue, wäre ich überrascht, wenn wir in China keine Präsenz oder nicht zumindest bedeutende Fußstapfen hinterlassen hätten. Es erscheint mir sinnvoll, wenn wir einen vernünftigen Weg in dieses Land finden.

    TC: Eine letzte Frage: Was raubt Ihnen nachts den Schlaf?

    JR: Dass Manchester United von Manchester City Ende Oktober im eigenen Stadion mit 6:1 erledigt wurde!

    Nein, wirklich, das Einzige, was mich nachts wach bleiben lässt, ist die Sicherheit. Man darf nie zufrieden sein. Sicherheit hat bei INEOS den höchsten Stellenwert, und wird bei INEOS auch immer den höchsten Stellenwert haben. Sicherheit ist immer der erste Tagesordnungspunkt, über den wir in unseren Vorstandssitzungen sprechen. Sicherheit wird immer unsere höchste Priorität sein.

    20 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    Financial Times

    Als Folge des wirtschaftlichen Abschwungs des Jahres 2009 verzeichnete INEOS im Jahr 2010 eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse des Geschäftsjahres. Dieser Trend hielt während
der ersten Hälfte des Jahres 2011 an. Wie sieht angesichts der Tatsache, dass das Vertrauen in die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte zurückging und sich die Nachfrage abgeschwächt hat, für das Unternehmen die Zukunft im Jahr 2012 aus? Zum Ausklang des Jahres 2011 teilt uns John Reece dazu seine Meinung mit.

    INEOS weiß, wie man mit einer Rezession umgeht. Als der Abschwung 2008/09 eintraf, reagierte das Unternehmen schnell, um seine Kosten und Geldmittel zu lenken. Alles Steuerbare wurde straff verwaltet. Während der Abschwung über die meisten, wenn nicht alle Märkte, hereinbrach, blieb das Unternehmen in einem akzeptablen Zustand.

    Nach Senkung der Kosten, Effizienzsteigerungen und verringerter Mittelbindung im Umlaufvermögen wurde INEOS – so sagen manche – als sich die Wirtschaftslage entspannte, ‘aus der Rezession katapultiert.’

    „Zwischen 2009 und 2010 nahmen wir 200 Millionen Euro aus den Fixkosten und haben das nicht rückgängig gemacht. Das ist einer der Gründe, warum wir weiterhin so erfolgreich sind”, sagt John Reece, Financial Director der INEOS AG.

    Mit einem Vorsprung von 70 Prozent im Vergleich zu 2009 beweist das Ergebnis von 2010, die Richtigkeit dieser Aussage. Da die Nachfrage weiterhin an Fahrt gewann, schien es, als ob 2011 ebenfalls alle Rekorde brechen würde. Für die erste Jahreshälfte traf das auch tatsächlich zu. INEOS verzeichnete zwei Rekordquartale, bis September lag das Ergebnis weit über dem von 2010. Die Ergebnisse der ersten Hälfte des Jahres 2011 waren besser als das Gesamtergebnis von 2009.

    Auch die Unternehmensstruktur wurde 2011 fundamental gestärkt. Im Juli wurde das Übereinkommen mit PetroChina abgeschlossen. Dadurch wurde ein Raffinerie-Joint Venture mit einem der größten Unternehmen der Welt gebildet. Dieser Abschluss war für die Gruppe ein bahnbrechendes Geschäft, im Rahmen dessen eine Rückzahlung von einer Milliarde US-Dollar an Kreditverbindlichkeiten gegenüber Banken erfolgte. Damit wurde der Fremdfinanzierungsgrad vom 4,4-fachen des Gewinns vor Steuern auf etwa das 3,5-fache des Gewinns vor Steuern reduziert.

    „Mit den Raffinerien verhält es sich so: Alles ist zehnmal größer als
unsere anderen Geschäftsbereiche. Also sind die zinslosen Kredite des Umlaufvermögens zehnmal höher, der Investitionsaufwand zehnmal
größer. Der Transfer des Raffineriebereichs aus der Gruppe in eine separate Finanzierungsstruktur macht einen riesigen Unterschied. Das ist der Grund, warum das Geschäft mit PetroChina so bahnbrechend ist”, erklärt John Reece.

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    FINANCIAL TIMES

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    INEOS entwickelte sich im ersten Halbjahr 2011 sehr positiv. Das sollte aber in der zweiten Jahreshälfte auf den Kopf gestellt werden. Da ein erheblicher Teil der Produkte des Unternehmens in Gebrauchsgüter einfließt, tendiert das Unternehmen dazu, sich entsprechend dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu entwickeln. Als das Vertrauen in die Weltwirtschaft im Sommer zurückging, war es wenig überraschend zu beobachten, dass Nachfrage, Margen und Ertragswachstum von INEOS-Produkten ebenso deutlich abnahmen.

    In Europa haben Bedenken über öffentliche Schulden und die potenzielle Auswirkung auf den Euro zu Unsicherheit und einem Nachfragerückgang geführt. Ebenso ist die Nachfrage in Nordamerika zurückgegangen, doch die Region zeigt weiterhin eine gute Ertragslage, was teilweise aus der Verfügbarkeit preiswerten Schiefergases resultiert. 50 Prozent des diesjährigen Gewinns vor Steuern stammt aus den USA, und es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.

    In China ging im November die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes erstmalig seit fast drei Jahren zurück. Dies schürte die Ängste hinsichtlich der Gesundheit der Weltwirtschaft. INEOS aber erwartet, dass das Wachstum in diesem Markt nach weltweiten Maßstäben relativ stark bleiben wird. Im dritten Quartal expandierte Chinas Wirtschaft um 9,1 Prozent und damit langsamer als 9,5 Prozent im zweiten Quartal, aber immer noch mit beneidenswerter Wachstumsrate.

    „Derzeit erwarten wir, dass das Wachstum in Asien sich trotz unvermeidlichen schwächeren Wirtschaftswachstums langfristig fortsetzen wird”, kommentiert John Reece.

    „Nach mehr als zwei Jahren zunehmend strengerer Politik hat Beijing eine neue Runde der Lockerung der währungspolitischen Bedingungen eingeläutet. Durch Reduzierung der Einlagen, die die chinesischen Banken bei der Zentralbank in Reserve halten müssen, wird China die Restriktionen für Kreditvergaben lockern. Das kommt einer Finanzspritze von 63 Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft gleich.”

    In Nordeuropa und Nordamerika ist INEOS bereits gut positioniert – jetzt blickt man in den Fernen Osten. Ein anderer Vorteil des PetroChina- Geschäfts besteht darin, dass die beiden Unternehmen jetzt eine sehr gute Beziehung zueinander unterhalten. Sie wollen diese weiter ausbauen, indem das Interesse auch auf andere INEOS-Produkte ausgeweitet wird.

    Globale ökonomische und politische Turbulenzen haben in vielen Märkten zu Zögerlichkeit geführt. Dadurch kam es in einer Reihe von Sektoren zum Ende dieses Jahres zu einem Nachfragerückgang. Im Vergleich zu den 464 Millionen Euro für das dritte Quartal 2010 und den 576 Millionen Euro für das zweite Quartal 2011 wies INEOS einen Gewinn vor Steuern für das dritte Quartal 2011 in Höhe von 371 Millionen aus.

    „Die Nachfrage im vierten Quartal ist weiterhin schwach. Wir erwarten Ähnliches im ersten und zweiten Quartal 2012, bevor
sich die Dinge im zweiten Halbjahr langsam zu beschleunigen beginnen”, meint John Reece. „Zum jetzigen Zeitpunkt betrachten wir das Jahr 2012 hinsichtlich Gewinn vor Steuern als Stillstandsjahr. Wenn man sich aber unser reduziertes Investitionsvolumen und die Steuerbegünstigung in der Schweiz ansieht, werden wir immer noch liquide Mittel produzieren und einige Verbindlichkeiten zurückzahlen, was unser Hauptziel ist.”

    Sollten wir jemals einen stabilen Kreditmarkt bekommen, ist ein weiteres Hauptziel, raus zu gehen und zu refinanzieren. Sicherlich möchten wir dies 2012 tun.

    „Ich glaube, dass wir uns nach der Jahreswende zu 2012 darauf konzentrieren werden, eine Refinanzierung zu erreichen, das wird eine Funktion der Kreditmärkte sein. Nach den Vorgängen in Griechenland ist das momentan nicht leicht einzufordern. Die Kreditmärkte sind viel volatiler als die Chemiemärkte. Wir glauben aber, dass sich das bessern wird. Es fließt eine Menge Liquidität in den US-amerikanischen renditestarken Markt. Daher würde ich sagen, dass wir jedenfalls über die Refinanzierung im zweiten Quartal des kommenden Jahres nachdenken müssen.”

    John schließt mit folgenden Worten: „INEOS ist ein Unternehmen, dessen Entwicklung eng mit dem Bruttoinlandsprodukt verknüpft ist. Unsere Basischemikalien fließen in Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter ein. Wir sind also immer der globalen Nachfrage ausgesetzt. Aufgrund der schlimmsten Rezession der letzten dreißig Jahre sind wir aber stresserprobt. Wir sind immer noch am Markt und unsere Finanzlage ist heute besser, als sie es zum Jahreswechsel 2008 war. Wir müssen den Konjunkturzyklus durchlaufen – das ist keine Frage. Aber ich glaube, dass wir uns dafür in einem guten Zustand befinden.”

    14 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    Sicherheit Zuerst

    Sicherheit hat für die Unternehmensleitung und die Beschäftigten in allen 15 operativen Geschäftsbereichen von INEOS höchste Priorität. Kontinuierliche Verbesserung braucht jedoch kontinuierlichen Fokus. Mit Beginn von 2012 wird das Unternehmen sein Engagement in Sachen Sicherheit auf einen anderen Level setzen.

    INEOS sieht bei der Sicherheitsleistung für die einzelnen Geschäftsbereiche weiterhin einen Trend zur Verbesserung. Aber im Januar wird Tony Traynor, INEOS Group Operations Director, auf Gruppenebene die Verantwortung für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) mit zentraler Überwachungsfunktion für die Verfahrenssicherheit und die Sicherheitskultur übernehmen. „Bei meiner Aufgabe“, sagt er, „geht es darum, dafür zu sorgen, dass Dinge in die Praxis umgesetzt werden, sowie sicherzustellen, dass wir das meiste aus besten Praktiken von allen unseren Geschäftsbereichen und anderen in der Industrie machen.“

    Traynor wird in der Lage sein, das gesamte Unternehmen zu betrachten. Dadurch „sollten wir Trends identifizieren können, die zu berücksichtigen sind, damit ich mich gemeinsam mit den Operations Directors [in den Geschäftsbereichen] entsprechend einsetzen und an allen Problemen arbeiten kann.“ Er wird zudem die Ergebnisse der Untersuchungen von Beinaheunfällen und Unfällen, die geschehen, prüfen, und sicherstellen, dass alle Bedenken bearbeitet und Lernerfahrungen geteilt werden.

    Er erklärt, es sei immer schon unerlässlich gewesen, dass alle INEOS-Geschäftsbereiche monatlich über alle entscheidenden Sicherheitsangelegenheiten und die Zuverlässigkeit der
Anlagen berichten, während die Operations Directors an den Vorstandsvorsitzenden jedes Geschäftsbereichs berichten. Dieser Fokus hat sich bereits ausgezahlt, da sich zum Beispiel die Unfallrate von INEOS-Beschäftigten und Beschäftigten von Partnerfirmen im Laufe der letzten 10 Jahre von 0,81 klassifizierten Unfällen bei 100.000 Arbeitsstunden im Jahr 2002 auf 0,19 im Jahr 2011 zweimal halbiert hat.

    Im Hinblick auf wesentliche Parameter konzentriert sich INEOS
am meisten auf Verletzungen, Umweltereignissen, Verstöße gegen Rechtsvorschriften, Betriebssicherheit der Anlagen und Leckagen, Inspektionsraten und Vorfälle/Beinaheunfälle. Für Letzteres, sagt Traynor, gibt es ein entscheidendes System für den Bericht und
die Messung von Beinaheunfällen. „Je mehr Beinaheunfälle uns bekannt sind, desto höher ist unsere Chance, daraus zu lernen und tatsächliche Unfälle zu vermeiden. Deshalb ermutigen wir unsere Beschäftigten aktiv, jeden Beinaheunfall zu melden.“

    Traynor, er erwarb Erfahrungen in der Industrie bei ICI Acrylics bevor er Operations Director bei INEOS Chlor und später INEOS Raffinery wurde, erklärt, dass INEOS über drei entscheidende Erfolgsfaktoren verfüge: „Nummer eins ist der sichere Betrieb unserer Anlagen; Nummer zwei, die Anlagen auf höchstem Leistungsniveau zu betreiben, und Nummer drei besteht darin, auf niedrigster nachhaltiger Kostenbasis zu arbeiten. Effizienz, Verfügbarkeit und Betriebssicherheit sind miteinander verknüpft und unerlässlich für den Erfolg aller unserer Geschäftsbereiche.“

    Um Verbesserungen hinsichtlich der Sicherheitsleistung zu erreichen, hat Traynor
bei INEOS eine Initiative des Process Safety- Managementteams geleitet, deren Ziel es ist, zwei Regelwerke von je zehn Grundprinzipien
zu entwickeln, welche die Standards fürs Unternehmen setzen. Diese wurden im Laufe
der Jahre auf Grundlage der Erfahrungen und Lernprozesse innerhalb des INEOS-Konzerns entwickelt, aber auch unter Einbeziehung externer Erfahrungen, die bei bekannten Vorfällen wie
z. B. der Explosion bei BP in Texas City oder
der Explosion des Tanklagers Buncefield in Großbritannien gemacht wurden.

    Traynor ist insbesondere deshalb bestens für die Aufgabe geeignet, externes Wissen im Konzern praktisch zu verwerten, da er Vorsitzender der britischen Process Safety Leadership Group war, die 2007 nach dem Buncefield-Vorfall gebildet wurde und sich mit dem Vorantreiben hoher Standards bei der Leitung der Betriebssicherheit und mit der abschließenden Implementierung der Empfehlungen, die sich aus der Untersuchung des Falls Buncefield für den gesamten Industriezweig ergaben, befasste.

    Ein Regelwerk der Grundprinzipien, erklärt Traynor, behandle Process Safety Management, während sich das andere Regelwerk mit dem menschlichen Faktor bzw. der Sicherheitskultur und sicherheitstechnischem Verhalten befasst. „Das sind keine Verfahren, die wir herausgeben“, unterstreicht er, „sondern Grundprinzipien, die unsere Arbeitsweise beschreiben.“Im Laufe dieses Jahres werden alle im Unternehmen Beschäftigten darüber informiert werden.

    Die Process Safety-Prinzipien zielen auf das technische Niveau ab, um sicherzustellen, dass die richtige Führung und die richtigen Werte gesetzt sind, und um die Betriebssicherheit der Anlagen
zu erhalten, so Traynor. „Zur Gewährleistung
eines sicheren Betriebs wollen wir die Anlage immer im bestmöglichen Sicherheitszustand halten. Das wird immer bedeuten, Sicherheit immer vor die Produktion zu stellen. Es gibt eine Reihe von unerlässlichen Dingen wie zum Beispiel erfahrene Leute mit entsprechender Schulung. Zudem ist es von entscheidender Bedeutung, die Anlagen in Schuss zu halten und so für deren Betriebssicherheit zu sorgen. Wir wollen Leckagen vermeiden, denn dies ist die Grundlage der Sicherheit in unseren Werken.“

    Hinsichtlich des Aspekts des menschlichen Faktors, fügt er hinzu, „geht es tatsächlich um das Verankern richtiger Werte und Verhaltensweisen, damit die Menschen verstehen, dass wir Produktion nicht vor die Sicherheit stellen. Wir erwarten von den Beschäftigten in den Anlagen nicht, dass sie Risiken eingehen. Daher müssen wir dafür sorgen, dass wir die richtige Kultur fördern und die Durchführung exakter Risikoanalysen sicherstellen.“

    Traynor fügt hinzu, dass die Grundprinzipien allgemeine Anwendung finden, so dass jeder, der in einem INEOS Werk arbeitet, geschützt wird. „Wir wollen keine unterschiedlichen Werte für einzelne Werke. Und wir wollen nicht, dass eigene Beschäftigte und Beschäftigte von Partnerfirmen anders betrachtet werden.“

    Angesichts der INEOS-Geschichte von Wachstum durch Akquisitionen hat es in der Gruppe ein breites Spektrum an Kulturen gegeben. Aber, sagt Traynor, „Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Auf dieser Grundlage verankern wir allgemeine Werte und Prinzipien. Wie diese erfüllt werden, wird von der Kultur abhängen. Hauptsache ist, dass sie erfüllt werden.“

    Traynor weiß, dass er aktuell auf einem bereits bestehenden glaubwürdigen Sicherheitsniveau aufbaut, das kontinuierlich verbessert wird. INEOS gehört in Bezug auf klassifizierte Unfallraten zum oberen Viertel petrochemischer Unternehmen. Einige Hersteller, fügt er hinzu, haben doppelt so hohe Raten wie INEOS. Aber dann wiederum bemerkt er: „Wir betrachten Exxon Mobil als Branchenführer. Wir sind noch nicht so gut wie sie, aber wir liegen nicht weit zurück!“

    In seiner neuen Rolle betont Traynor für das kommende Jahr seine Leidenschaft für ständige Verbesserung in Leistungen hinsichtlich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Sein wichtigstes Anliegen ist, die INEOS-Standorte zu besuchen, um seine Ansichten zu diskutieren und den Ansatz der beiden Prinzipien zu teilen. „Ich möchte, dass die Menschen sie verstehen, akzeptieren und implementieren“, merkt er an.

    Natürlich, räumt er ein, fangen die Geschäftsbereiche der Gruppe nicht bei Null
an. Alle Geschäftsbereiche haben bereits ihre eigenen Sicherheitsmanagementsysteme etabliert. „Ich möchte, dass sie die neuen Grundprinzipien mit ihren bestehenden Systemen vergleichen und prüfen, ob sie ihnen gerecht werden. Sie können dann lernen und weiter vorankommen. Mit dem konzernweitem Blick bin ich überzeugt, dass wir unsere Lernprozesse beschleunigen und weiterhin eine immer besser werdende Erfolgsgeschichte sehen“, schließt Traynor.

    8 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    Uner-reichbar

    James Cracknell, Olympiasieger und Weltmeister im Rudern, teilt seine Erfahrung wie man Unmögliches erreicht

    James Cracknell hat seinen Eintrag ins Geschichtsbuch geschafft, als er beim Rudern im Vierer ohne Steuermann zwei Olympische Goldmedaillen gewann, 2000 in Sydney und 2004 in Athen. Er besitzt zudem sechs Weltmeisterschaftsgoldmedaillen im Rudern. Seit 2004 hat er einige Herausforderungen gemeistert wie 2010 den Sandmarathon in der Sahara.

    Meine ehrliche Antwort auf die Frage „Wie ist das, die Olympischen Spiele zu gewinnen?” scheint beim Fragesteller immer zu einem gewissen Gefühl der Enttäuschung zu führen. Urteilen Sie selbst: Trotz Rückschlägen habe ich erstens nie daran gezweifelt, dass ich eine Goldmedaille gewinnen würde, und zweitens erwies sich das Selbstvertrauen, das mir das Gewinnen der Medaille gab, beim Setzen und Erreichen von Zielen in anderen Bereichen als außerordentlich wertvoll.

    Zugegeben beweist die Behauptung, dass man
die Olympiade gewinnen wird, ein gehöriges Maß an Selbstvertrauen. Was auch immer man sich
zum Ziel setzt: ohne das Zugrundelegen eines robusten Rüstzeugs, wird es nicht passieren. Das Anlegen einer Treppe vom aktuellen Stand zu einem Niveau, das einen befähigt, eine dem Meistertitel entsprechende Leistung zu erbringen, hat mir
zum Glauben und Vertrauen verholfen, dass alles möglich ist, solange ein solider Plan für den Weg dorthin da ist.

    Ich habe erkannt, dass diese Antworten nicht sehr emotional sind. Ein Rennen vor 100.000 Menschen ist ein phänomenales Erlebnis, aber sehen wir uns die letzte Szene in Rocky 3 an. Apollo Creed und Rocky Balboa – mit jeweils einem Sieg aus ihren vorangegangenen Begegnungen – kämpfen in einer leeren Halle. Nur um festzustellen, wer wirklich der Beste ist. Klar, das ist nicht die eleganteste Analogie, aber mir geht es eher um persönliche Genugtuung denn um öffentliches Interesse.

    Nachdem ich die Schule verlassen hatte, ruderte ich im selben Club wie Steve Redgrave, der bereits ein paar Olympische Goldmedaillen in der Schublade hatte. Ich stellte mir vor, ihn einmal im Monat zu schlagen dann einmal pro Woche und schließlich jeden Tag, um zu beweisen, dass ich das Talent zum Gewinnen der Spiele hatte. Der große Kerl brauchte etwas Überzeugungskraft, er war mein Coach während des Aufbaus der U18-Weltmeisterschaften. Während der ersten Trainingseinheit kenterte ich, deshalb dachte ich, es sei nicht der beste Moment, ihm zu sagen, dass wir in zehn Jahren gemeinsam an den Olympischen Spielen teilnehmen würden.

    Danach sah es auch sieben Jahre später aufgrund der zuvor erwähnten erlittenen Rückschläge nicht aus. Ich kam in die Auswahl für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona, brach mir aber bei einem Rugbyspiel meine Schulter. Mir wurde angeboten,
als Reserve mitzureisen. Im Gegensatz zu einem Ersatzspieler im Fußball kann man aber nicht einfach nach Wettkampfbeginn als Ersatz ins Boot springen, falls es nicht nach Plan läuft. Also entschied ich mich, nicht hinzufahren. Ich hatte zwar einen lässigen Sommer, verlor aber meine finanzielle Unterstützung und musste während der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele von Atlanta 1996 Training und Job unter einen Hut bringen.

    Der Unterschied zwischen einem Vollzeitathleten und der Kombination aus Job und Training ist nicht der Trainingsaufwand, sondern die Zeit, die dem Körper zum Ausruhen und Erholen bleibt. Ich flog zu den Spielen nach Atlanta und bekam am Tag der Eröffnungszeremonie eine Mandelentzündung (wahrscheinlich aufgrund eines angeschlagenen Immunsystems), also verbrachte ich die Olympischen Spiele in Quarantäne. Das waren die zweiten Spiele, für die ich nominiert war, aber mein Start sollte noch kommen.

    1996 waren die Olympischen Spiele für das britische Team schrecklich. Wir gewannen eine Goldmedaille im Zweier ohne Steuermann mit Steve Redgrave und Matthew Pinsent. Steve forderte alle heraus, ihre Schusstrefferqualitäten zu testen, als er ankündigte, bei den Olympischen Spielen in Sydney wieder im Vierer ohne Steuermann anzutreten. Sogar meine mathematischen Grundkenntnisse reichten aus, um zu erkennen, dass sie noch zwei Leute brauchten. Der Auswahlprozess ist eigentlich ziemlich objektiv und es geht weniger darum, wer denn beim Angriff am besten an Wayne Rooneys Seite passt. Würde ich alle Selektionskriterien bestehen, wäre es für mich unmöglich, draußen zu bleiben, auch wenn ich in der Vergangenheit ein ‘Pechvogelathlet’ war. Die Kriterien beinhalteten Geschwindigkeitstests an den Rudermaschinen, Gewichtstemmen im Kraftraum, Einzelrennen im Boot, aus dem man mit jemandem mit ähnlicher Schnelligkeit zu einem Paar wurde, und die beiden Toppaare waren dann die Vierer.

    Unser Vierer, der bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 zum Einsatz kam, wurde zum ersten Mal im April 1997 zu Wasser gelassen. Unser Trainer sagte: „Es wird ein einziges Rennen geben, nach dem ihr bewertet werdet. Das ist am 23. September 2000 um 10 Uhr 30. Um den Sieg zu garantieren, muss euer Schlechtester den Besten der anderen übertreffen.”

    Mit diesem Mantra trainierten wir, jedes gewonnene Rennen war ein verlorenes, das uns zwang, noch besser zu werden. Wir hatten keine Regeln, glaubten an Selbstverantwortung. Wenn du jemand nicht zutraust, außerhalb des Trainings auf sich selbst zu schauen, traust du ihm auch am halben Weg im Olympischen Finale nicht, wenn dein Körper dich anbrüllt: ‘Aufhören!’

    Wir gewannen in Sydney, und Steve schaffte es gerade so, am Podium nicht zusammenzuklappen. Als wir zum Bootsschuppen zurückkamen, sagte
unser Coach: „Das war nicht besonders gut.” und forderte uns auf, das Rennen auf einer Skala von eins bis zehn zu bewerten. Der höchste Wert war sechs. Wenn wir ehrlich gewesen wären, hatten wir unser schlechtestes Rennen für nicht gut genug gehalten, um zu gewinnen, aber weil wir uns rigorose Maßstäbe gesetzt hatten, waren wir gut genug.

    Ich war nicht sicher, ob ich für die Olympischen Spiele in Athen weitermachen wollte. Unser Trainer hat das bemerkt und sagte mir am Flughafen in Sydney unsanft: „Jeder kann mal gewinnen. Echte Champions tun’s wieder.” Damit hab ich für weitere vier Jahre unterschrieben.

    Als Steve Redgrave seinen Lycraanzug schließlich an den Nagel gehängt hatte, waren Matt Pinsent und ich das Paar im Rennen. Einige Jahre waren wir erfolgreich, gewannen zwei Weltmeisterschaften und brachen den Weltrekord bei der zweiten.
 In dieser Zeit fingen wir an, unsere goldene Regel zu vergessen und nahmen einen Sieg als Sieg. Wir hatten zwar den Maßstab gesetzt, den unsere Konkurrenz als möglich erachtete, aber wir machten während des langen Wintertrainings keine Fortschritte. Die Rechnung bekamen wir im darauffolgenden Jahr. Ich bilde mir ein, wenn ich gut trainiert und ein gutes Rennen gemacht, aber dennoch verloren hätte, dann hätte ich
den Widerspruch besser verkraftet. Aber es war unakzeptabel, uns nicht die besten Chancen auf einen Gewinn gegeben zu haben.

    Usain Bolt hat mit seinen 9,69 Sekunden bei den Olympischen Spielen in Peking den anderen Läufern auf der 100-Meter-Distanz gezeigt, was möglich war. Im Folgejahr gewann er die Weltmeisterschaften mit 9,58 Sekunden. Wenn er sich nicht verbessert hätte, dann hätte ihn der Amerikaner Tyson Gay mit seinem Anrecht auf Silber mit den 9,69 Sekunden geschlagen.

    Zurück zum Leben auf dem Wasser. Nachdem wir
bei den Weltmeisterschaften 2003 geschlagen wurden, fand unser Trainer, dass unsere beste Leistung ausreichte, um zu gewinnen. Aber wir hatten nicht bewiesen, dass unsere schlechteste oder auch nur mittelmäßige Leistung es tat. Also wurden Matt und ich nur drei Monate vor den Olympischen Spielen in Athen 2004 in den Vierer ohne Steuermann zurückgesetzt. Sechs Wochen vor den Spielen mussten wir verletzungsbedingt die Mannschaft ändern.
Unser erstes gemeinsames Rennen würde also im Olympischen Feuer stattfinden.

    Wir hatten einen begrenzten Zeitraum, um
uns gegenseitig zu vertrauen und nicht die verletzungsbedingte Umbesetzung als Vorwand zu nehmen, unsere Erwartungen runter zu schrauben. Um sicherzugehen, dass wir den größtmöglichen Speed aus dem Boot holten, schafften wir eine Atmosphäre absoluter Offenheit für kritische Stimmen ohne wie du mir, so ich dir”. Matt und ich waren wahrscheinlich zu sehr allein auf den Sieg konzentriert. Deshalb stellten wir sicher, dass wir nach vorne blickten, und die Maßstäbe der Olympischen Spiele schätzten und benutzten, um unsere Leistung zu steigern.

    Am Tag des Olympischen Finales glaubten wir, dass unser Bestes gut genug war. Weil wir aber vorher noch kein Rennen zusammen gefahren waren, konnten wir nicht sicher sein. Hätten wir auf diejenigen gehört, die den Plafond unserer potenziellen Leistung sahen, hätten wir den Sieg niemals nach Hause getragen, aber mit einem Vorsprung von 0,08 Sekunden war auch nicht viel Platz für Fehler.

    Außerhalb vom Sport habe ich die Gefahr begriffen, die von gesetzten Grenzen ausgeht. Vor einem Jahr wurde ich in den USA durch einen Tanklaster vom Fahrrad gekickt. Hätte ich den von den ‘Experten’ veranschlagten Gesundungshorizont akzeptiert, wäre ich da auch gelandet. Aber indem ich daran glaubte, wieder dorthin zu gelangen, wo ich vorher war, gab ich mir selbst die beste Chance, das zu erreichen.

    Wenn es also etwas gibt, das ich während
meiner Ruderkarriere und den anschließenden Herausforderungen wie dem Sandmarathon gelernt habe, dann Folgendes: stets einen klaren Plan haben, dafür sorgen, dass deine schlechteste Leistung immer noch besser als die beste der anderen ist einen Sieg als eine Niederlage werten und niemanden eine Grenze für deine Möglichkeiten ziehen lassen.

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    Vorsicht, stufe! Die ‚krankheit’ der eurozone und die globalen auswirkungen

    In the last two quarters of euorpäische economic engine has become noticeably slower. We expect gross domestic product in 2012 will drop slightly. In December, the European Central Bank has cut its intervention rate by 0.25 percent, and we expect 2012 other cuts.

    The slow economic growth in the euro zone growth hides considerable differences among the member countries. We expect that Germany, Finland, Austria and other so-called 'core countries' growth in southern countries such as Italy, Spain, Greece and Portugal will surpass. The main reasons for this growth divergence are (a) differences in economic competitiveness (b) the level of indebtedness of the government and parts of the private sector, and (c) the different nature of financial market shocks. Given the high level of external debt held in Greece, Portugal and Spain, the continued prevalence of current account deficits in these countries is an indicator that further substantial adjustments must be made.

    Between the core countries and southern countries have financing costs of the Government to high fluctuations. In Italy, for example, exceeded the two-year borrowing costs of the government in November 7 percent before falling to the current level of 6 percent. Comparable German rates hover around 0.3 percent. Consequently, companies will also be confronted in Italy and other southern countries compared to its German, Dutch and Austrian colleagues with significantly higher funding costs. Companies that predict future growth of its business sectors are likely to be more cautious with investments in southern Europe until the governments are able to show that they have control over fiscal policy and substantial liberalization measures.

    The reasons for the weak growth in the euro zone and the divergence between countries are numerous and intertwined. Nonetheless, these are the currently most important underlying causes:

    • Foreign demand has waned in recent quarters: The drastic pressure by the rise in global inflation in the first half of 2011 undermined the real purchasing power of consumers. Furthermore, rising interest rates affected the global demand adversely, especially in most major emerging markets. This decrease in external demand was particularly among the leading exporters in the euro zone, such as Germany, considerable. It is, for example, in German orders very well documented (Abbildung 1).

    • During the summer and fall, it became apparent that Spain, Italy, Portugal, Greece and France had to announce additional austerity measures to meet the growing investor concerns about the sustainability of public finances. We estimate that this will reduce the real economic growth 2011/2012 by about one percentage point.

    • The intensification of the sovereign debt crisis in the fourth quarter of 2011, driven parts of the euro zone at the edge of a significant tightening of credit standards.

    However, other regions, despite these adversities in the euro zone showed a stronger stabilization in the global context (such as the US and much of Asia).

    Some of these effects, such as the reconstruction-related increase of activities in Japan, are temporary. Nevertheless, the reduction of global inflation is likely to have the effect that the demand growth can be stimulated and strengthened, while the central banks in emerging economies will be given at the same time a framework to ease policy (as a weakening of the reserve requirements for banks in China is visible ). The increase in retail sales in the US in recent months is a good example. Given the slight recovery in global demand growth, it seems likely that the euro zone could avoid a deep recession, when the problem of the financial sector contagion risk from Greece and Italy / Spain can be averted by taking decisive action.

    We are still cautious regarding the European perspective, including Central and Eastern Europe (which is materially intertwined with the euro zone) remain. Investors and global companies should focus their attention on the faster-growing emerging markets with stable political conditions in Asia and Latin America. In the industrialized countries, investors in Canada, Australia / New Zealand and the Scandinavian countries are likely to focus on.

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    Die welt blickt auf China

    Am 11. Dezember 2011 war der zehnte Jahrestag von Chinas Eintritt in die Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO). In seiner Rede zum Gedenken an dieses Ereignis meint Pascal Lamy, Generaldirektor der Welthandelsorganisation: „Zehn Jahre sind eine lange Minute in Chinas Jahrtausende alter Geschichte. Trotzdem gab es in diesen zehn Jahren nie da gewesen Veränderungen in Chinas Wirtschaft und Gesellschaft.”

    Sowohl in China als auch in der ganzen Welt bedeutet dieser Jahrestag sehr viel mehr als nur der erleichterte Zugang zu chinesischen Märkten.

    „Chinas Wachstumswunder startete nicht erst im Dezember 2001”, erläutert Patrick Lamy. „Das begann vor dem Eintritt in die WTO. Doch der Beitritt zur WTO wurde als ein Weg gesehen, Reformen zu verankern und Veränderungen weiter zu verfolgen. Die WTO- Mitgliedschaft hat Chinas wirtschaftlichen Fortschritt stabilisiert und beschleunigt.”

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    die welt blickt auf china

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    1980, am Beginn der Reform- und Öffnungsphase, trug China lediglich 2 Prozent zur weltweiten Wirtschaftsleistung bei. 2010 war dieser Anteil auf etwa 14 Prozent gestiegen, China überholte Japan als weltweit zweitgrößte Wirtschaftsmacht. Bis 2016 erwartet der Internationale Währungsfonds, dass diese Zahl auf ungefähr 18 Prozent steigen wird und China damit die USA vom ersten Platz verdrängen wird.

    Mit der Entwicklung Chinas zum weltweit größten Handelsland wurden seine Handelsdaten zu einem wichtigen Indikator der weltweiten wirtschaftlichen Situation. Es überrascht also nicht, dass Export- und Importdaten im November einen Rückgang verzeichneten. Dies ist eine klare Widerspiegelung der weltweiten wirtschaftlichen Abkühlung.

    Neueste Handelsdaten zeigen, dass Chinas Exporte im November im Vergleich zum Vorjahr zwar um 13,8 Prozent gewachsen sind, sich aber gleichzeitig zum Oktober mit einem Wert von 15,9 Prozent abschwächten. Importe wuchsen im Jahresvergleich um 22,1 Prozent, jedoch weniger als der Anstieg von 28,7 Prozent im Vormonat. Wenngleich jüngste Wachstumsraten etwas gesunken sind, bleibt die langfristige Wachstumsprognose für die Region beeindruckend. Es wird geschätzt, dass Chinas gesamte Importe über die nächsten fünf Jahre 8 Billionen Dollar übersteigen und so enorme Möglichkeiten für weltweiten Handel bieten könnten.

    Es überrascht nicht, dass diese Wachstumsrate eine beispiellose Nachfrage nach
Öl nach sich gezogen hat. Es ist kein Wunder, dass das Öl- und Gasunternehmen PetroChina zu den Unternehmen mit den höchsten Umsatzerlösen in China gehört und mittlerweile eines der größten Unternehmen der Welt ist.

    Die kürzliche Akquisition von 50 Prozent des Geschäftsbereichs INEOS Refining bietet PetroChina das perfekte Sprungbrett, sein Portfolio nach Europa zu erweitern, und es bietet INEOS einen neuen Partner, der in China großen Einfluss hat. Im Rahmen eines Übereinkommens, das mehr als eine Milliarde Dollar umfasst, bildeten PetroChina und INEOS Handels- und Raffinerie-Joint Ventures hinsichtlich der Raffinerieaktivitäten in Grangemouth, Schottland, und Lavéra, Frankreich. Die strategische Zusammenarbeit stärkt die langfristige Zukunftsfähigkeit beider Raffinerien, bietet weitere Investitionen und fördert die Sicherung von Versorgung, Stellen, Fähigkeiten und Wettbewerb auf dem europäischen Markt. Es bietet Vorteile für beide Unternehmen, und diese sind keinesfalls nur auf das 15 Milliarden Dollar-Raffineriegeschäft beschränkt.

    INEOS hat sofort auf die Bedeutung aufgesattelt, die das Übereinkommen mit PetroChina-Deal bringt. Kürzlich fand in Tianjin die internationale Konferenz „China Petroleum Chemical„ statt, auf der viele der maßgebenden Unternehmen teilnahmen, darunter INEOS.

    „Das weltweite Wachstum spielt sich in China ab”, ist Tom Crotty, Corporate Affairs & Communications Director der INEOS-Gruppe überzeugt. „Wir sehen Wachstumsraten von 10 bis 15 Prozent in der chemischen Industrie. Für ein Unternehmen wie INEOS bedeutet das, wir müssen da präsent sein.”

    Tom Crotty und Hans Casier, CEO von INEOS Oxide, hielten auf der Konferenz einen wichtigen Vortrag und sprachen anlässlich des Besuchs des Entwicklungsstandortes Tianjin Economic Technology Development Area (TEDA) vor den Toren von Tianjin
mit vielen führenden Vertretern der petrochemischen Industrie Chinas. Viele große multinationale Unternehmen wie Motorola, Toyota und Samsung sind bereits vertreten. Das laufende Bauprogramm in der Bohai Bay verspricht ein idealer Standort für den aufblühenden petrochemischen Handel des Landes zu sein.

    Tom Crotty unterstreicht die hohe Geschwindigkeit der Veränderungen und beschreibt den TEDA-Standort so: „Die neue Hafenentwicklung vor den Toren von Tianjin ist
ein klassisches Beispiel dafür, was sich innerhalb Chinas abspielt und für die schnell ablaufende Entwicklung. Die Fläche war vor zwei Jahren noch Meer, seitdem wurden Meereskanäle geräumt und ein neuer Hafen wurde gebaut. Mit dieser Infrastruktur als Basis sollen eine neue 30 Millionen Tonnen-Raffinerie und eine komplette Chemieanlage gebaut werden, was INEOS enorme Möglichkeiten eröffnen könnte.”

    Obwohl begrenzte Bodenschätze und die ökologischen Kosten hindernde Faktoren für eine schnelle Entwicklung sein mögen, ist China zumindest momentan ein „Land der unbegrenzten Möglichkeiten”. Wer über die nötigen Ressourcen und Fachkenntnisse verfügt, dem steht die Tür weit offen.

    „Die chinesische petrochemische Industrie hat sich über die letzten dreißig Jahre entwickelt. Wir haben eine Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen, also einen
sehr hohen Energiebedarf und einen sehr großen Energiemarkt”, sagt Li Yongwu, Vorsitzender der chinesischen Vereinigung für die Petro- und Chemieindustrie. „INEOS hat einen sehr großen Einfluss auf die weltweite petrochemische Industrie. Wir heißen Sie in China willkommen, um in China zu investieren. Ich freue mich auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Ihnen in der Zukunft.”

    Der Geschäftsbereich, der jetzt INEOS Technologies ist, lizenziert seit 1973 erfolgreich Technologie, um die durch den erhöhten Bedarf an Chemikalien in China entstandenen Chancen zu nutzen. In seiner Funktion als Partner zahlreicher führender Chemieunternehmen Chinas hat er in diesem Zeitraum mehr als 11 Millionen Tonnen Kapazität an Chemikalien lizenziert. Mittlerweile kennt INEOS Technologies Land und Kultur Chinas sehr gut und verfügt auf diesem wichtigen Weltmarkt über mehr als 38 Jahre Erfahrung bei der Vergabe von Lizenzen für Technologien zur Herstellung von Polyolefinen, Polystyrolen, Nitrilen, Vinylen und Chloralkali.

    Andere Geschäftsbereiche von INEOS bereiten sich ebenfalls vor, um den Bedürfnissen Chinas gerecht zu werden. Anfang des Jahres 2011 unterschrieb INEOS Phenol eine Absichtserklärung mit Sinopec, um im Nanjing Chemical Industrial Park in der Provinz Jiangsu eine Phenol- und Acetonproduktionsanlage im Wert von 500 Millionen Dollar zu errichten und zu betreiben.

    Im Shanghai-Büro von INEOS befindet sich momentan eine Verkaufsabteilung, die für die Geschäftsbereiche Technologies, O&P Europe und Phenol zuständig ist. In einem Land, an dessen Skyline sich ein riesiges Bauprojekt nach dem anderen reiht und
das zumindest zurzeit das weltweite Wirtschaftswachstum antreibt – wer weiß, welche Veränderungen die Zukunft für Roger Wang und den Rest des INEOS-Teams in Shanghai bringt.

    11 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    Ihr plan für ein gesundes

    Es gibt eine ganze Menge an Grundlagen wie die Lebensweise das Wohlbefinden beeinflussen kann. Hierbei geht es nicht nur um das langfristige Risiko der weit verbreiteten westlichen Krankheiten wie Herzkrankheiten oder Diabetes, sondern um eine Lebensweise, durch die das tägliche Wohlbefinden gefördert wird. Es geht darum, sich zu Hause und bei der Arbeit Tag für Tag wohlzufühlen.

    Stressbewältigung ist seit kurzem die Hauptursache für betriebliche Fehlzeiten auf dem britischen Arbeitsmarkt. Stress ist die schädliche körperliche oder emotionale Antwort darauf, wenn Beschäftigte einer hohen Belastung ausgesetzt sind, jedoch nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen, um damit umzugehen. Viele Menschen verbrauchen einen erheblichen Teil ihrer Ressourcen allein durch schlechte Essgewohnheiten und mangelnde Bewegung. Wenn Sie häufig übermüdet oder stark gestresst sind, hilft es, wenn Sie mehr auf sich achten und nachfolgende Richtlinien beachten.

    Es gibt eine einfache und schnelle Methode zur Beurteilung der körperlichen Verfassung, die auf zwei Faktoren beruht: der Body-Mass-Index (BMI) und der Taille-Körpergröße-Quotienten (WSR). Der BMI beschreibt das Verhältnis von Körpergröße zu Körpergewicht und lässt sich leicht berechnen (z. B. der Google BMI-Rechner). Für Männer ist ein Wert zwischen 24 und 25 gut, wenn der WSR- Wert okay ist. Für Frauen wird ein Wert zwischen 21 und 23 vorgezogen. Der WSR-Wert ist ein Hinweis auf den Körperfettanteil. Als Richtwert sollte laut der Experten Ihr Bauchumfang die Hälfte Ihrer Körpergröße nicht übersteigen. Sollte Ihr BMI hoch sein, bzw. normal aber der WSR zu hoch sein, dann könnten Sie nachfolgendes System in Betracht ziehen, um Sie wieder auf Kurs zu bringen.

    Die Grundregeln von gut essen und gut leben:

    1. Viel Flüssigkeit. In den Massenmedien ist dieses Prinzip umstritten, aber es funktioniert. Trinken Sie täglich zwei Liter Wasser und koffeinfreie Heißgetränke. Meiden Sie alle gezuckerten Getränke.

    2. Drei Mahlzeiten am Tag. Gewöhnen Sie sich an, morgens zu frühstücken, versuchen Sie zumindest, zu Mittag zu essen, egal wie beschäftigt Sie sind, und vermeiden Sie es, tagsüber weggelassene Mahlzeiten beim Abendessen aufzuholen.

    3. Wichtig: unraffinierte Kohlenhydrate. Ganze Früchte statt Saft, Vollkorn statt Weißmehl. Wie nah ist das Nahrungsmittel daran wie es wuchs? Crunchy- Nut-Cornflakes haben wenig mit dem Mais auf dem Kolben zu tun. Zu viel Zucker bei unserer Ernährung ist ein großes, böses Problem.

    4. Weniger Stärke, mehr Ballaststoffe. Dadurch sinken Körperfettanteil und Cholesterinspiegel, die Verdauung wird unterstützt. Weniger Brot, Nudeln, Kartoffeln und Reis, stattdessen mehr Gemüse, das oberhalb der
Erde wächst.

    5. Snacks weglassen. Zwischenmahlzeiten enthalten oft zu viel Fett, Zucker und Salz. Besser richtige Mahlzeiten essen, dann kommt kein Hungergefühl auf und Sie vermeiden den Schaden, den Snacks als Zwischenmahlzeiten anrichten.

    6. In der heutigen Zeit essen nur die wenigsten Menschen ausreichend Proteine. Diese unterdrücken den Appetit und sind daher entscheidend, wenn man ungesundes Naschen zwischendurch reduzieren und die tägliche Kalorienzufuhr senken will. Außerdem verlangsamen sie die Aufnahme von Glukose in den Blutkreislauf.

    7. Fett enthält doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate oder Proteine.
Fett ist allerdings Geschmacksträger. Weil es einfach besser schmeckt, essen wir heutzutage viel fettreicher als früher. Industriell verarbeitetes Fleisch (wie Würstchen, Schinken und Speck), Käse und Butter werden häufig in zu großen Mengen verzehrt. Je weniger tierische Fette Sie essen, desto besser.

    8. Etliche der Süßigkeiten und Gaumenfreuden, die wir täglich zu uns nehmen, sollen nur in Maßen genossen werden. Trinken Sie pro Tag höchstens zwei koffeinhaltige Getränke und pro Woche höchstens eine Flasche Wein (oder fünf Gläser Bier) und höchstens eine Dose kohlensäurehaltige Getränke. (Falls Sie rauchen, machen Sie sich selbst eine Freude).

    9. Bewegung. Wie oft machen Sie Sport? Besorgen Sie sich einen Schrittzähler und machen Sie täglich 10.000 Schritte. Falls nicht, sitzen Sie zu viel und müssen Schritt für Schritt mehr Bewegung in Ihren Alltag integrieren. Sport tut jedem gut, egal wann Sie damit anfangen. Es ist das beste Gegenmittel gegen Stress, das wir haben. Setzen Sie sich ein angemessenes Trainingsziel, auf das Sie drei bis sechs Monate hinarbeiten. Vom 5000-Meter-Wohltätigkeitslauf bis zum ersten Marathon oder der ersten Bergbesteigung. Starten Sie mit drei Stunden pro Woche und bauen Sie regelmäßigen Sport ein. Holen Sie sich Rat von Freunden, falls Sie nicht sicher sind, wie Sie Ihren Trainingsplan strukturieren sollen.

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    Schiefergas: ein Rohstoff der den markt verändern wird

    Schiefergas erlebt derzeit einen Boom, ebenso wie die amerikanischen Petrochemieunternehmen, die diese preiswerte neue Gasquelle als wichtigsten Rohstoff verwenden. Schiefergas hat den Energiemarkt in den USA von Grund auf verändert. Alles deutet darauf hin, dass sich dies auch auf den weltweiten Energiemärkten niederschlagen wird. Die Fördermenge ist seit dem Jahr 2000 sprunghaft von lediglich ein bis zwei Prozent der gesamten US-amerikanischen Förderleistung auf fast 25 Prozent gestiegen. Inzwischen entfällt mehr als ein Viertel der gesamten Gasförderleistung in den USA auf Schiefergas. Bis 2035 könnte dieser Anteil auf bis zu 50 Prozent ansteigen. Je mehr Schiefergas auf den Markt kommt, brechen die Preise im Vergleich zu steigenden Ölpreisen weiter ein. Bis vor kurzem war Amerika noch abhängig von Flüssigerdgasimporten. Heute steht das Land kurz davor, ein Gasexporteur zu werden. Seit fast hundert Jahren weiß man aufgrund von geologischen Kartierungen und Öl- und Gasbohrungen, dass überall in den USA riesige ‘Schiefer’-Gesteinsformationen mit einem sehr hohen Kohlenwasserstoffgehalt vorkommen. Diese Gesteinsformationen wurden bis zur Entwicklung neuer Gewinnungstechniken als ‘nicht durchlässig genug’ angesehen, um daraus Öl oder Gas fördern zu können. Allerdings sind inzwischen auch diese neuen Fördertechniken bekannt. Die ‘horizontale Richtbohrtechnik’ wurde vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren in großem Maßstab angewendet; das sogenannte ‘Hydraulic Fracturing’ bzw. ‘Fracking’ kam erstmals in den 1950er-Jahren zum Einsatz. Doch erst in den letzten zehn Jahren ist es wirtschaftlich und technologisch machbar geworden, beide Verfahren zusammen einzusetzen, um neue Vorkommen zu erschließen.

    Die ‘horizontale Richtbohrtechnik’ ermöglicht das Bohren eines Erdöl-/Gasbohrlochs über mehrere Kilometer
lange horizontale Bohrstrecken in der Gesteinsschicht. Beim ‘Fracking’-Verfahren werden die unterirdischen Gesteinsschichten dadurch aufgebrochen, dass man Risse im Gestein erzeugt. Dies geschieht, indem man unter Hochdruck eine Mischung aus Sand, Wasser und Chemikalien ins Gestein presst, wodurch Erdöl und Gas entweichen kann. Eine Besonderheit der Schiefergasförderung ist, dass dabei häufig mehr Erdgas als Erdöl gewonnen wird. Außerdem enthält das auf diese Weise geförderte Erdgas Kondensaten wie Ethan und Propan. Diese Bestandteile können aus dem Erdgas zurückgewonnen und dann als Rohstoff für petrochemische Produkte eingesetzt werden.

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    EIN ROHSTOFF, DER DEN MARKT VERÄNDERN WIRD

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    Aufgrund der Vielzahl an neuen Bohrungen und kürzlich in Betrieb genommenen Förderanlagen sind sowohl Erdgas als auch erdgasbasierte Rohstoffe gegenüber den üblichen Erdölpreisen und den Preisen für aus Erdöl gewonnenen Rohstoffen wie beispielsweise Naphtha, das außerhalb der USA häufiger zum Einsatz kommt, im Preis gefallen. Es besteht daher kein Zweifel, dass Schiefergas innerhalb der letzten zwei Jahre dem petrochemischen Sektor in den USA zum Auftrieb verholfen hat, wie auch daran deutlich wird, dass zahlreiche Firmen den Bau neuer Kracker angekündigt haben. Zurzeit wird dies allerdings hauptsächlich als amerikanisches Phänomen gesehen.

    „INEOS ist sehr gut aufgestellt, um von dem Ausbau der Ethanförderung zu profitieren, der durch das Schiefergas ermöglicht wird“, erläutert Dennis Seith, CEO von INEOS Olefins & Polymers USA. „Derzeit wird immer mehr Ethan verfügbar, wodurch wir besser an diesen wertvollen Rohstoff herankommen. Unsere Kracker sind ausreichend flexibel, um auch leichtere Erdgaskondensate einzuspeisen und zu unserem Hauptprodukt Ethylen zu verarbeiten. Derzeit werden Schieferformationen in Texas, im oberen Mittleren Westen und im Nordosten
der USA erschlossen. Dabei wird nicht nur preiswertes Erdgas gewonnen, sondern es werden auch beträchtliche Mengen an Erdgaskondensaten gefördert. Die Gewinnung kostengünstiger Rohstoffvorräte eröffnet unseren bestehenden Anlagen in den USA zahlreiche neue Geschäftsmöglichkeiten. Anfang des Jahres haben wir angekündigt, dass wir kurz vor dem Abschluss technischer Studien stehen, um Kapazitätsengpässe bei der Ethylengewinnung im texanischen Chocolate Bayou zu beseitigen. Durch eine derartige Investition könnten zusätzliche 115.000 Tonnen pro Jahr produziert werden. Dadurch könnte der Bedarf gedeckt werden, der aus dem Engagement von INEOS auf dem Ethylen-Handelsmarkt der US-Golfküste erwächst. Gleichzeitig würde dies unserer Anlage für hochdichtes Polyethylen [HDPE] in La Porte in Texas zugutekommen.“

    Allerdings birgt das ‘Fracking’ auch Probleme. Viele befürchten, dass das Verfahren zu einer Absenkung
des Bodens, geologischer Instabilität und einer Verschmutzung des Trinkwassers führen könnte. Deshalb war es in etlichen Bundesstaaten der USA und auch in mehreren europäischen Ländern zunächst verboten, bis es gründlicher erforscht war und bessere gesetzliche Regelungen und Kontrollen entwickelt werden konnten.

    „INEOS ist zwar nicht in der Auffindung und Förderung
von Schiefergas tätig, doch wir sind uns bewusst, welchen Nutzen eine sichere, gut gesteuerte und regulierte Förderung mit sich bringt, um. eine wertvolle und nachhaltige Energiequelle für das ganze Land sowie für die hier ansässige nachgelagerte petrochemische Industrie zu erschließen“, erklärt Dennis Seith. „Der Fördervorgang
ist mittlerweile ausreichend erforscht, daher sollte die Erdgasindustrie unserer Meinung nach in Partnerschaft mit kommunalen und nationalen Behörden auf ‘vernünftige’ gesetzliche Regelungen hinwirken, um die Bedenken in
der Öffentlichkeit hinsichtlich möglicher Probleme, die
das ‘Hydraulic Fracturing’ aufwirft, auszuräumen und
um zu gewährleisten, dass Fragen der Sicherheit, der Gesundheit und der Umwelt höchste Priorität bei der weiteren Entwicklung dieser sich rasant ausbreitenden Technologie in den USA zukommt.“

    Bisher profitiert vor allem die USA von ihren Schiefergasvorkommen. Doch
wie lange noch? In Europa sind die Erdgaspreise doppelt so hoch wie in Amerika. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mehrere europäische Länder alles daran setzen, den amerikanischen Schiefergasboom zu kopieren. Doch dies dürfte sich schwierig gestalten. Zum einen sind die Kosten in Europa aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse höher. Zum anderen erschweren der fehlende politische Wille sowie die höhere Bevölkerungsdichte in vielen europäischen Ländern den Aufbau der nötigen Infrastruktur zur Rückgewinnung und zum Transport des Gases. Es wird daher noch eine Weile dauern, bis entsprechende Pläne umgesetzt werden. Laut derzeitiger Einschätzung geht man jedoch davon aus, dass die Probleme lösbar sind und die Frage nicht ‘ob’ lautet, sondern ‘wann’ der Schiefergas- Boom von den USA nach Europa herüber schwappt.

    Da die Nachfrage nach Energie weltweit unvermindert anhält, wird Schiefergas in Zukunft zwangsläufig
eine wichtige Rolle spielen. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Polen über enorme Schiefergasvorkommen in Höhe von 5,3 Billionen Kubikmeter verfügt. Damit könnte sich das Land 300 Jahre lang selbst mit Energie versorgen. PetroChina hofft, 2015 eine Milliarde Kubikmeter Schiefergas im Südwesten Chinas zu fördern. Selbst im Nordwesten Englands in der Nähe von Blackpool wurden kürzlich Schiefergasvorkommen entdeckt.

    INEOS hat sich diesbezüglich schon längst positioniert und setzt in den USA bereits auf eine effiziente Nutzung dieser wertvollen Ressource. Obwohl die Förderung dieses Rohstoffs gerade erst anläuft, hat sich die Verfügbarkeit von Schiefergas bereits auf den Märkten bemerkbar gemacht. Innerhalb Europas
ist INEOS hervorragend aufgestellt, um strategisch wichtige, preisgünstige Ethylenimporte zu lagern,
 sobald der Bau unseres neuen Tiefseeterminals in Antwerpen abgeschlossen ist. Mit der Eröffnung dieses neuen Tiefseelagers Anfang 2012, eines der wenigen Tiefseeterminals in Europa, sind wir sehr gut positioniert, um die Vorteile dieser preisgünstigen Ethylenimporte voll auszuschöpfen, die sich durch die Verfügbarkeit von Schiefergas aus der ganzen Welt ergeben.

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    Debatte: ist die Kernkraft Großbritanniens beste Hoffnung für ein leben nach dem öl?

    Der radioaktive Niederschlag nach der Krise im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi war der schlimmste Strahlengsunfall seit der Kernschmelze in Tschernobyl vor 25 Jahren und hallt mit Nachdruck in der ganzen Welt nach. Eine Industrie am Scheitelpunkt einer weltweiten Renaissance wird von Zweifeln geschüttelt. Die Energiepolitik vieler Länder weltweit gerät sowohl von Oppositionsparteien als auch der öffentlichen Meinung unter Beschuss. Die Europäische Union hat dazu aufgerufen, alle Kernkraftwerke unter extremen Bedingungen zu testen, während China, die USA, die Schweiz, Indien und Deutschland die Genehmigung neuer Kernkraftwerke ausgesetzt haben. Der britische Energieminister Chris Huhne hat ebenfalls eine strategische Prüfung aller britischen Kernkraftwerke angeordnet. Zu einem Zeitpunkt, wo durch den Nahen Osten fegende politische Unruhen die Rohölpreise in Rekordhöhen haben schnellen lassen, hat die Fukushima-Krise die Gefahren alternder Kernkraftwerke in den Blickpunkt gerückt.

    Ist die Kernkraft Großbritanniens einzige Hoffnung für eine energiesichere Zukunft? Gibt es bessere Alternativen? Oder sehen wir einer Rückkehr fossiler Brennstoffen und wiederkehrender Stromausfälle entgegen?

    PRO:

    DIE ANTIKERNKRAFT-REAKTION AUF FUKUSHIMA IST SCHWARZSEHERISCH

    Keine Energiequelle kann jemals 100 Prozent risikofrei sein, aber die mit der Kernkraft verbundenen Gefahren wurden von den ‚Katastrophisten’, so Brendan O’Neil von ‚The Telegraph’, überzeichnet. Die Financial Times führt an, dass ‚Fakten in einer von Kernunfällen verursachten Angstwolke verschwinden’ , und es ist offensichtlich, dass die Tragödie von Fukushima eine latente Angst vor Kernenergie ansticht, die sich seit den 70er-Jahren zusammenbraute. Zwischenfälle wie Three Mile Island schürten eine Panik, die zu ähnlich pauschalen Aussagen über die Sicherheit geführt haben. Jedoch ignorieren die meisten Aufrufe zur Aufgabe von Kernenergie die Unterschiede in Alter, Design und ökologischem Risiko zwischen Fukushima und Großbritannien. Im Guardian sagt George Monbiot: ‚Vor dem Hintergrund der Katastrophe von Fukushima bin ich, was die Kernkraft angeht, nicht mehr neutral. Ich unterstütze sie jetzt. Eine miserable 40 Jahre alte Anlage mit unzureichenden Sicherheitsvorrichtungen wurde von einem enormen Erdbeben und einem riesigen Tsunami getroffen. Trotzdem hat noch niemand eine tödliche Strahlungsdosis abbekommen.’

    KERNKRAFT IST FÜR DIE ENERGIESICHERHEIT VON GRUNDLEGENDER BEDEUTUNG

    Die politischen Unruhen, die an der Küste von Nordafrika entlang in die Golfstaaten gefegt sind, bedeuten eine wirkliche Bedrohung für die britische Energiesicherheit. Mitarbeiter mussten den Jemen und Libyen verlassen, da beide Länder in Bürgerkriege geraten. 2010 war Libyen der drittgrößte Importeur des Vereinigten Königreichs. Dies gekoppelt mit der Abhängigkeit von Erdgas einer russischen Regierung, die bereits ihre Bereitschaft zur Abdrehung des Hahns bewiesen hat, lässt die nationale Abhängigkeit von Kernkraft für die Zukunft als sehr wahrscheinlich erscheinen. Eine Gesetzesvorlage des britischen Wirtschaftsministeriums zur Zukunft der Kernkraft besagt, dass ‚die Nuklearindustrie stabil und voll entwickelt ist’ und die Ausdehnung von Kernkraft in Großbritannien ‚möglicherweise einen reduzierten Bedarf zur Gasbeschaffung aus Ländern mit politischer Instabilität zur Folge hat.’

    KERNENERGIE IST FÜR EINE DÄMPFUNG DES KLIMAWANDELS VON
GRUNDLEGENDER BEDEUTUNG

    Großbritannien hat vorgeschlagen, seine Kohlenstoffemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, muss die Kernkraft in den Energiemix Großbritanniens einbezogen werden. Die gegenwärtige langfristige Energiepolitik basiert auf einem drei Säulenmodell: eine Bekenntnis zur Kernenergie, die Entwicklung von mehr erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Meer; und neue Technologien zur Filterung von Kohlenstoff, um die zerstörerischen ökologischen Folgen von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen zu mildern. Würde man die Kernenergie aus dieser Gleichung entfernen, müsste man noch massiver in erneuerbare Energiequellen investieren. Tim Yeo, Vorsitzender der Conservative Party, erläutert: ‚Andere Arten von kohlenstoffarmer Energie wie z. B. Solar oder Hochseewind sind teurer als Kernenergie. 
Solar und Wind sind keine verlässlichen Stromproduzenten – an wolkigen oder windstillen Tagen produzieren sie keine Energie. Also müssen sie mit verlässlichen Stromquellen unterstützt werden.’

    DIE ZEIT FÜR REALISIERBARE ALTERNATIVEN LÄUFT AB

    Bis auf eines sollen alle zehn britischen Kernkraftwerke bis 2023 geschlossen werden, 8 Standorte wurden als Ersatz ausgemacht. Emissionsgrenzen der EU haben zur Folge, dass bis 2015 auch die meisten heimischen Kohlekraftwerke geschlossen werden müssen. Dies wird zu einem Defizit im Stromnetz führen, das möglicherweise wiederkehrende Stromausfälle wie in den 70er-Jahren verursachen könnte. Tim Yeo: ‚Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir ohne neue Kernkraftwerke einfach nicht rechtzeitig eine ausreichend verlässliche Stromproduktion haben, um die im Moment von der Kernkraft erzeugte Energie zu ersetzen.’ Die Möglichkeiten für Länder ohne Kernenergie sind begrenzt, und wie George Monbiot im Guardian argumentiert, wird die Antwort, nicht Holz, Wasser, Wind oder Sonne, sondern fossile Brennstoffe sein. Er ist der Meinung, dass ‚Kohle in jeder Hinsicht hundertmal schlimmer als Kernenergie ist.’ Auch wenn Investitionen zur Erforschung von umweltfreundlichen Technologien bewundernswert sind – falls wir unseren zukünftigen Energiebedarf decken wollen, müssen wir neue Kernkraftwerke bauen.

    DAS IST DER WEG, DEN DIE REGIERUNG EINSCHLAGEN MUSS

    John McNamara von der Vereinigung der Kernindustrie, die die Regierung zur Energieversorgung berät, räumt ein, dass sich die Regierung zwar die Öffentlichkeit und ihre Bedenken nach Fukushima anhören muss, jedoch bringen alle Energiequellen Risiken mit sich und wir müssen für eine sichere, robuste und kohlenstoffarme Zukunft planen, um unsere Wirtschaft zu stärken. ‚Er fügt hinzu, dass die gegenwärtigen britischen Kernkraftwerke exzellente Sicherheitsstandards aufweisen und einen entscheidenden Anteil unserer kohlenstoffarmen Stromversorgung ausmachen.’

    CONTRA:

    EINE KERNSCHMELZE WIE IN FUKUSHIMA KÖNNTE HIER AUCH PASSIEREN

    Es ist Wahnwitz, die Gefahren, die durch die Katastrophe von Fukushima mehr als deutlich
wurden, einfach zu ignorieren. Kernenergie ist nicht nur eine gegenwärtige Gefahr, es handelt
sich auch um eine Zeitbombe für unsere Enkelkinder. Erst im September letzten Jahres hat das britische Energieunternehmen EDF zugegeben, dass aufgrund unkorrekter Maßnahmen es zu ‚außerplanmäßigen Abschaltungen’ von zwei Reaktoren in Torness in East Lothian gekommen sei. Dieser Zwischenfall, der in einem Bericht der britischen Atomaufsichtsbehörde beleuchtet wurde, zeigt, dass man sich niemals gegen Inkompetenz und menschliches Versagen schützen kann. ‚Es handelt sich um Zwischenfälle, bei denen laute Warnglocken läuten sollten’, sagt Pete Roche, Kernenergieberater. Brahma Chellaney, Professor für strategische Studien am Center for Policy Research in New Delhi, fügt hinzu, dass der steigende Meeresspiegel eine ernsthafte Bedrohung für küstennahe Kraftwerke darstellt. ‚Viele Kernkraftwerke entlang der britischen Küste befinden sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel.’

    KERNKRAFT IST EIN SICHERHEITSRISIKO

    Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat sich über die terroristische Bedrohung von Ländern mit Kernenergie geäußert und sagte: ‚Nach den schlimmen Zerstörungen durch Terroristen in New York, Moskau, Madrid, Tokio, Bali und anderswo im Laufe der letzten
15 Jahre, müssen wir vorsichtig die Verwundbarkeit von Kernbrennstoffen, Abklingbecken und ähnlichen spaltbaren Materialien, sowie von Anlagen hinsichtlich Sabotage, Attacken und Diebstahl in Betracht ziehen.’ Großbritannien muss sich zwar nichtso wie die am Pazifik liegenden Länder Japan und Kalifornien mit ökologischen Risiken auseinandersetzen, es ist jedoch eine Realität der heutigen Welt, dass Großbritannien Ziel von Terroranschlägen ist.

    ‘GRÜNE’ KERNKRAFT IST EIN MYTHOS

    Die Behauptung, dass Kernenergie die ‚grüne’ und kohlenstofffreie Option ist, ist gewissermaßen irreführend und vernachlässigt völlig die Treibhausgase, die beim Bau der Anlage selbst entstehen, bei der Lagerung von Nuklearabfall sowie beim Abbau des Uranerzes zur Betreibung der Anlage. Ein Bericht der Internationalen Energieagentur aus dem Jahr 2008 hat gezeigt, dass auch eine Vervierfachung der weltweiten Kernenergieproduktion bis zum Jahr 2050 nur 10 Prozent der weltweiten Energieproduktion ausmachen würde. Greenpeace stellte fest, dass diese Erhöhung die weltweiten Kohlenstoffemissionen nur um 4 Prozent reduzieren würde. Das Thema Abfallvermächtnis stellt ebenso eine reale ökologische Bedrohung dar, die Jahrzehnte andauern wird. 2006 warnte der Vorsitzende des Komitees für nukleares Abfallmanagement, Gordon McKerron, die Regierung: ‚Es ist uns in den letzten 50 Jahren nicht gelungen, eine längerfristige Managementmöglichkeit für hochgefährlichen radioaktiven Abfall zu finden’

    GROSSBRITANNIEN SOLL BEI ALTERNATIVER ENERGIE FÜHREND SEIN

    Großbritannien hat das Potenzial, auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien weltweit zu führen und könnte so auf Kernkraft verzichten, ohne seine Energiesicherheit zu riskieren. Aber wir hinken traurig hinter Ländern wie Deutschland hinterher, dessen Solarkollektoren auf Hausdächern mehr Energie produzieren als die Anlage in Fukushima. Im Oktober 2010 hat die Regierung Pläne aufgegeben, die vorsahen, in einen 10 Meilen langen Staudamm im Mündungsgebiet des Severn zu investieren, um ‚grüne’ Energie zu produzieren. Stattdessen wurden Genehmigungen für die acht neuen Kernkraft-Standorte erteilt, die derzeit geprüft werden. Energieminister Chris Huhne sagte damals: ‚Wir brauchen dringend Investitionen in neue und unterschiedliche Energiequellen, um das Vereinigte Königreich weiter zu bringen. Trotzdem sieht es so aus, als ob Finanzminister George Osborne massiv die Atomindustrie unterstützt. In seinem jüngsten Haushaltsplan wird die Atomindustrie subventioniert, indem er der neu gegründeten Green Investment Bank erlaubt, Darlehen an Unternehmen zu vergeben, die neue Atomkraftwerke errichten wollen. Er hat ein sogenanntes ‚carbon floor pricing system’ eingeführt, das dazu führt, Atomkraftunternehmen einen unerwarteten Geldregen von 1,3 bis 3 Milliarden englische Pfund zu bescheren. Caroline Lucas, Abgeordnete der Grünen, nannte dies: ‚Einen Verrat an unserer Umwelt.’

    DIE BEVÖLKERUNG WILL ERNEUERBARE ENERGIEN, KEINE KERNENERGIE

    Eine von Friends of the Earth nach dem Unfall von Fukushima in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass 75 Prozent der Bevölkerung jetzt mehr Investitionen der Regierung in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien wünscht. Nur 9 Prozent der Befragten befürworten weitere Investitionen in Kernenergie. Craig Bennett, Director of Policy and Campaigns von Friends of the Earth UK sieht sich darin bestätigt, dass die Pläne der Regierung zum Ausbau der Kernkraft nicht ‚die Wünsche der Bevölkerung widerspiegeln. Die Regierung müsse dringend ihre Energiepolitik ändern, bevor acht neue Kernkraftwerke gebaut werden.

    Diese Debatte ist dem Magazin In-Debate entnommen.
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    12 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    Norwegischer Premierminister besucht INEOS

    Der norwegische Premierminister Jens Stoltenberg war kürzlich bei seiner Tour durch die Telemark-Region am INEOS-Standort Noretyl. Sein Besuch war von örtlichen Gewerkschaften und Vertretern der Arbeiterpartei der Region organisiert und war Teil der nationalen Wahlkampagne in Norwegen.

    Der Premierminister war nicht das erste Mal zu Besuch, er kennt Noretyl bereits aus seiner Funktion als Wirtschafts- und Energieminister. Er bestätigte den Wert des INEOS-Standorts und unterstrich die Wichtigkeit eines sicheren Rohstoffangebotes, kostengünstiger und wettbewerbsfähiger Strompreise und Steuern.

    Magnar Bakke erklärt: „Der Besuch in Noretyl war das Ergebnis der guten Arbeit unserer Gewerkschaftsvertreter. Dadurch hatten wir die Gelegenheit, dem Premierminister und seinen Beratern die derzeitigen Herausforderungen für die chemische Industrie in Norwegen persönlich darzulegen.“

    Der Premierminister wurde von Politikern aus der Region, unter anderem vom Abgeordneten Terje Aasland, Vorsitzender des Wirtschafts- und Handelsausschusses im norwegischen Parlament, und Medienvertretern begleitet.

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    Lavera ersetzt hydrocrackerreaktoren

    Die Raffinerie in Lavéra baut zurzeit zwei neue Reaktoren in ihre Hydrocrackeranlage ein, um die drei Reaktoren zu ersetzen, die das Ende ihrer Laufzeit erreicht haben. Die Investition von fast 40 Millionen Euro stellt die Effizienz und Verlässlichkeit der Raffinerie in Lavéra sicher.

    Der Hydrocracker ist wertschöpfungsintensiv und trägt wesentlich zur Wirtschaftlichkeit der Raffinerie bei. Er wandelt niedrigwertiges Vakuum-Gasöl in hochwertigen Diesel und Flugzeugbenzin um.

    Die bestehenden Reaktoren sind mehr als 40 Jahre alt und haben in einer wasserstoffreichen Umgebung bei hohem Druck und hohen Temperaturen guten Dienst geleistet. Um sicher und effizient unter diesen Bedingungen zu funktionieren, wurden für die neuen Reaktoren die neusten Entwicklungen in der Metallurgie genutzt. Sie sind aus geschmiedetem Vanadium und modifiziertem Chromstahl mit einer Deckschicht aus Edelstahl gefertigt.

    Um Ihnen eine Größenordnung dieser Investition zu geben, der dickste dieser Behälter wiegt 420 Tonnen, beide sind mehr als 185 mm dick. Riesige Kräne und Spezialfahrzeuge wurden benötigt, um die beiden Reaktoren an ihren Platz zu bringen. Dank sicherer und sehr genauer Arbeitsprozesse sind die Reaktoren jetzt eingebaut und stehen für das endgültige Einbinden bereit. Die Inbetriebnahme ist für Juni 2012 geplant.

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    Sinopec entscheidet sich für den Innovene-PP-prozess von INEOS für Maoming City, China

    Im Oktober hat sich Sinopec in Guangdong, China, für das Innovene- Polypropylen-Verfahren von INEOS Technologies für sein neues Projekt entschieden. Die in Maoming City gelegene 200 Kilotonnenanlage soll die südchinesischen Märkte versorgen, unter anderem die Region um die Pearl River Flussmündung. Es ist dies die vierte von INEOS Technologies in China abgeschlossene PP-Lizenz.

    Sinopec ist der größte Polypropylenproduzent in China und stellt eine Reihe von Produkten mit Hilfe der Innovene-PP-Technologie her. Die 2013 in Betrieb gehende Anlage in Maoming bringt Sinopecs gesamte auf dem Innovene-Verfahren der INEOS Technologies basierende Kapazität auf 1,2 Millionen Tonnen Polypropylen.

    Peter Williams, CEO von INEOS Technologies, kommentiert: „Wir freuen uns, dass Sinopec sich für INEOS als Partner für dieses Projekt entschieden hat und sehen einer guten Zusammenarbeit entgegen, um den Erfolg der neuen Anlage sicherzustellen. Die Tatsache, dass ein Kunde wie Sinopec erneut auf uns zukommt, spricht für die Spitzenleistung der Technologie und für die Unterstützung, die INEOS Technologies seinen Lizenznehmern bietet. INEOS hat alleine in diesem Jahr in China ungefähr 1,7 Millionen Tonnen Kapazität lizenziert.“

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    INEOS Geel unterstützt Avalympics

    Avalympics ist eine gemeinnützige Organisation, die geistig oder körperlich behinderten Personen aus Ortschaften in der Nähe unseres Standortes Geel eine große Bandbreite von Sportarten anbietet. Die Sportler haben die Möglichkeit, in 14 Sportarten zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen wie zum Beispiel das G-Fahrradrennen – eine Veranstaltung, die von Gert Verbiest, INEOS Operator in Geel, organisiert wird.

    „Wir nennen es G-Fahrradfahren“, erklärt Gert. „Es fing vor drei Jahren während der jährlichen ’Ride Together’-Aktivität an, als man mich bat, beim Entwickeln von Fahrradaktivitäten zu helfen. Man stiftete uns zehn Rennräder, weil nicht jeder eins hatte, zusammen mit Mannschaftstrikots mit unserem Motto ’just sports together’. Und weg waren wir!“

    „Wir begannen mit Fahrradtraining, zweimal pro Monat auf der ehemaligen Formel Eins-Rennstrecke im benachbarten Zolder. Unser Ziel war es, unseren Radfahrern beizubringen, als Mannschaft zu fahren, die Gangschaltung zu beherrschen, Selbstvertrauen aufzubauen und am Zeitfahren teilzunehmen.“

    Seit damals hat sich beim G-Fahrradrennen viel getan. Der Höhepunkt ist zweifellos die Fahrt auf den Mont Ventoux in Frankreich im vergangenen Jahr. Sechs G-Fahrer wurden für diese Aktivität ausgewählt und jeder von ihnen erreichte den Gipfel. Sie haben bis an ihre Grenzen gekämpft und sich der Herausforderung gestellt!

    In dieser Saison hat Gert geholfen, zwei Touren von Geel nach Xanten in Deutschland zu organisieren. Es handelt sich um eine Strecke von 160 km und die durchschnittliche Geschwindigkeit der Wettkampfteilnehmer variiert zwischen 10 und 39 Kilometern pro Stunde. Dabei kommt es nicht darauf an, wer als Erster oder Letzter ankommt. Jeder beendet das Rennen in seinem eigenen Stil, in der Regel mit hoch erhobenen Armen, stolz aufs eigene Ergebnis.

    „Die Arbeit mit diesen Sportlern ist ein wahrhaft lohnendes Erlebnis und ich fühle mich unglaublich privilegiert“, folgert Gert. „Es ist schön, etwas mit Leuten zu unternehmen, die so dankbar sind und einfach jede Minute dieser Aktivitäten genießen. All dies ist nur möglich dank der Unterstützung vieler Personen und Organisationen, unter anderem INEOS Olefins & Polymers in Geel.”

    Wenn Sie mehr über Avalympics herausfinden möchten, besuchen Sie bitte deren Website: www.avalympics.be

    3 minuten lesezeit Ausgabe 1
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    INEOS Oxide benennt drei mögliche standorte an der US-Amerikanischen Golfhüste

    INEOS Oxide hat mit Plaquemine in Louisiana, sowie Battleground Dear Park und Chocolate Bayou in Texas drei mögliche Standorte zur Durchführung endgültiger, detaillierter Studien bestimmt. Als Teil der Strategie für das weltweite Wachstum des globalen Geschäfts während der kommenden Jahre soll die Kapazität zur Produktion von Ethylenoxid (EO) und Ethylenoxid-Derivaten (EOD) ausgebaut werden.

    „Nach unserer Ankündigung Anfang des Jahres haben wir die potenziellen Standorte für endgültige detaillierte Studien für unsere EO- und EOD-Investition eingegrenzt“, erklärt Hans Casier, CEO von INEOS Oxide. „Die seit März unternommenen Arbeiten haben bestätigt, dass die USA der eindeutige Standort für INEOS Oxide und seine nächste Expansion ist. Wir kennen den Markt dort gut und die INEOS-Gruppe hat bereits eine gut aufgestellte Produktionspräsenz dort, die aus kostengünstigen Rohstoffen Vorteile ziehen kann.“

    „Wir freuen uns sehr über dieses Projekt. Die Produktionskapazität wird mit mindestens 500 Kilotonnen EO eine globale Größenordnung aufweisen und über eine entsprechend groß angelegte Glykol- und Derivatanlage verfügen. Die Standorte Battleground, Chocolate Bayou und Plaquemine haben sich bei den Studien des Auswahlverfahrens als Favoriten herauskristallisiert. Wir wollen uns Anfang kommenden Jahres für den endgültigen Standort entscheiden und dann detaillierte Ingenieurarbeiten durchführen. Die neue Anlage soll Ende 2014 in Betrieb genommen werden.“

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    INEOS Oxide plant ausweitung seiner produktionskapazität für Ethyliden-norbornen (ENB)

    Am 6. Dezember bestätigte INEOS Oxide seine Pläne zur Ausweitung seiner Ethyliden- Norbornen (ENB)-Kapazität. Als Teil seines Wachstumsplans ist der Bau einer Anlage von globaler Größenordnung in Südostasien geplant. Momentan laufen Auswahlstudien hinsichtlich des Standorts sowie Verhandlungen für Rohstofflieferungen, um die Anlage spätestens 2015 in Betrieb nehmen zu können.

    „Wir glauben, dass anhaltendes weltweites Wachstum und potenzielle neue Baunachfrage von ENB-Kunden, besonders für EPDM, eine Ausweitung der ENB-Kapazität nötig macht. Wir sind überzeugt davon, dass Südostasien der richtige Standort für uns ist, um Zugang zu diesen wachsenden Märkte zu erhalten“, sagt Hans Casier, CEO von INEOS Oxide.

    „Wir freuen uns über diese Ankündigung, damit INEOS Kunden weiterhin beim Wachstum ihrer Unternehmen unterstützen kann. Der Zeitrahmen der Inbetriebnahme hängt von endgültigen Rohstofflieferverträgen, Genehmigungen und einer vollständigen Studie zur Ingenieursplanung ab.“

    ENB wird hauptsächlich bei der Produktion von Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) verwendet. Es handelt sich um ein extrem hochwertiges verschleiss- und wetterfestes Gummi, das zunehmend in Kraftfahrzeugen, Haushaltsgeräten und der Bauindustrie eingesetzt wird. Es findet als Duftträger auch bei hochwertigen Parfums und Aromen Anwendung.

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