INEOS ist nun der größte Player in der britischen Schiefergasindustrie. Schneller Erfolg für ein Unternehmen, das erst 2014 damit begann, seine Optionen zu sondieren
Die britische Regierung hat INEOS die Genehmigung erteilt, weite Teile von England auf Schiefergasvorkommen zu untersuchen.
Die Bekanntgabe des Ministeriums für Energie und Klimawandel bedeutet, dass INEOS nun Lizenzen besitzt, um eine Million Acre an potenziellen Schiefergasreserven zu erkunden.
„Wir sind nun der größte Player in der britischen Schiefergasindustrie und werden eindeutig als verlässlich angesehen“, sagte Gary Haywood, CEO von INEOS Shale.
Großbritannien ist gegenwärtig einer der teuersten Orte weltweit für die Herstellung von Petrochemikalien.
Doch INEOS glaubt daran, dass eine einheimische Schiefergasindustrie die Kraft besitzt, die Produktion in Großbritannien zu revolutionieren, dem Vereinigten Königreich erstmals seit vielen Jahren Energiesicherheit zu geben und Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen.
„Wir haben mit eigenen Augen gesehen, was dies für die US-Wirtschaft bewirkt hat“, kommentierte Gary. „Schiefergas ist eine einmalige Chance, die sich das Vereinigte Königreich nicht entgehen lassen darf. Das Nordsee-Öl hat für das Vereinigte Königreich großen Reichtum geschaffen. So kann es auch beim Schiefergas sein.“
Die meisten der 21 Lizenzen, die INEOS im Dezember 2015 erteilt wurden, befinden sich in Regionen, die auf eine Bergbau- bzw. Industrietradition zurückblicken, zum Beispiel Bereiche in der Nähe der INEOS-Standorte Runcorn, Hull und Newton Aycliffe.
„Wir freuen uns sehr, dass die britische Regierung entschlossen ist, mit dieser spannenden neuen Industrie voranzukommen“, sagte INEOSVorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe.
INEOS Shale ist der Geschäftsbereich von INEOS, der sich auf dem Festland mit der Erdöl- und Gasexploration und -produktion befasst. Der Bereich machte im August 2014 seinen ersten Schritt in die Sparte Schiefergasexploration, als er von Dart Energy einen Anteil an einer Lizenz für Erdölexploration und -entwicklung erwarb.
Seitdem ist er rapide gewachsen. Im März 2015 traf es eine Vereinbarung mit IGas, die ihm Zugang zu fast einer Viertelmillion Acre von potenziellen Schiefergasreserven in Schottland verschaffte. Daran schloss sich unmittelbar die Genehmigung der Regierung an, Teile der East Midlands auf Schiefergasvorkommen zu erkunden.
Doch es war die jüngste Bekanntgabe – die Vergabe weiterer 21 Konzessionen –, die das INEOS-Team besonders freute.
„Unsere Überzeugung, dass wir das richtige Unternehmen für die Gewinnung von Schiefergas im Vereinigten Königreich sind, wird dadurch gestützt, dass uns so viele Konzessionen erteilt wurden“, sagte Gary. „Bei Schiefergas geht es bei uns nicht um kurzfristige Spekulation, sondern darum, unsere Produktionsbasis zu sichern, die Tausende von Arbeitsplätzen in regionalen Ökonomien schaffen wird, viele davon im Norden Englands und in Schottland.“
INEOS‘ Entscheidung, im Vereinigten Königreich die Exploration von Schiefergasvorkommen zu verfolgen, hat wenig überraschend zu einem Kollisionskurs mit Umweltschützer/innen und Protestgruppen geführt.
Die Gegner/innen des Fracking behaupten, es sei gefährlich und umweltzerstörend, löse Erdbeben aus, verunreinige Trinkwasser und Luft.
Die Befürworter/innen führen an, es sei – bei ordnungsgemäßer Durchführung – sicher, biete Ländern eine wertvolle inländische Ressource, schaffe Arbeitsplätze, unterstütze die Produktion und trage dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren, indem es die Kohle ersetzt, die doppelt so viel CO2 emittiert wie Gas.
Im Laufe des Jahres 2015 traf sich INEOS mit Bewohner/innen vor Ort im Rahmen gemeinsamer Bemühungen, die Fakten rund um die Entwicklung von Schiefergas zu erläutern und alle Fragen zu beantworten, die Menschen in den schottischen Gemeinden stellten, die in einem unserer Lizenzgebiete leben oder arbeiten.
„Es wird immer einen harten Kern von Gegnerinnen und Gegnern geben, der die Erschließung fossiler Brennstoffe aus philosophischen Gründen ablehnt, auch wenn das Schiefergas nur die Hälfte der CO2-Bilanz von Kohle aufweist“, sagte Gary. „Doch viele Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort fürchten die Erschließung von Schiefergas aus lokal bedingten Gründen – und diese Menschen will INEOS ansprechen, um sie in Bezug auf die Auswirkungen der Schiefergasentwicklung zu beruhigen. Unserer Ansicht nach stehen die meisten Menschen der Entwicklung von Schiefergas aufgeschlossen gegenüber, wünschen sich aber mehr Information.“
Er fügte hinzu: „Entscheidend ist, den Menschen zu versichern, dass die Industrie verantwortlich und ohne langfristige Schäden an der Umwelt oder Beeinträchtigung ihres Lebensstils handelt. Ebenso ist es von wesentlicher Bedeutung, überzeugende Argumente dafür zu liefern, warum die Entwicklung von Schiefergas für die Gemeinden und für das Land vorteilhaft ist.“
INEOS hat sich verpflichtet, alle lokalen Gemeinden umfassend zu beraten, und wird sechs Prozent der Einnahmen mit Eigentümer/innen von Häusern und Grundstücken sowie den in der Nähe der Schiefergasbohrlöcher gelegenen Gemeinden teilen.*
„Wir wollen die Vision verwirklichen, dass die Gemeinden am Gewinn beteiligt werden müssen, damit sie sich erfolgreich weiterentwickeln können“, sagte Jim.
Mit INEOS exklusiv arbeiten die drei weltweit führenden Pioniere, welche die Entwicklung des ersten privatwirtschaftlich genutzten Schiefergasvorkommens in den USA, das Barnett- Schiefergebiet, geleitet haben.
Der Erdölingenieur Nick Steinsberger und die Geologen Kent Bowker und Dan Steward haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche.
„Sie haben tausende Schiefergasbohrlöcher gebohrt, ohne auf große Probleme zu stoßen, und beraten INEOS, wie man am besten einen sicheren Zugang zu Großbritanniens gewaltigen Reserven erhält“, erklärte Gary.
Im Unterschied zu vielen Explorationsunternehmen kann INEOS Schiefergas sowohl als Rohmaterial als auch als Energiequelle nutzen. Das heißt, Schiefergas könnte zudem dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von INEOS‘ Produktionsstandorten überall im Vereinigten Königreich auf Jahre hinaus zu stärken.
*Vier Prozent an Eigentümer/innen von Häusern und Grundstücken direkt oberhalb der Bohrlöcher und zwei Prozent an die größeren Gemeinden