Als 2011 die erste Ausgabe von INCH veröffentlicht wurde, hatten Umfragen ergeben, dass die INEOS-Marke nicht so bekannt war, wie man es aufgrund der Größe des Unternehmens erwarten könnte. Dies ist jedoch erforderlich, um die besten Absolvent/innen und potenzielle Investor/innen zu beeindrucken und Politik und Medien zu beeinflussen. Dieses Magazin hat – hoffentlich – dazu beigetragen, diese Situation zu ändern. Inzwischen wurde INEOS so bekannt, wie es nicht einmal Vorstandsvorsitzender Jim Ratcliffe hätte vorhersagen können.
INEOS ist nicht länger das größte Unternehmen, von dem noch niemand je gehört hat.
Seit den Ereignissen in Grangemouth, Schottland, Ende letzten Jahres waren die Meinung des Unternehmens und die seines Gründers und Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe gefragt.
Zeitungen aus der ganzen Welt wollten Artikel über das Unternehmen und seine Führungskräfte veröffentlichen.
Sylvia Pfeifer, Journalistin bei der Financial Times, bestätigt, dass INEOS bis vor ein paar Monaten außerhalb der Branche nur wenig bekannt war.
„Die Ereignisse in Grangemouth haben zwar zu unfreiwilligen Schlagzeilen geführt, sie haben INEOS allerdings auch aus dem Schatten ins Licht gerückt“, fügt sie hinzu.
Journalist/innen waren nicht nur an INEOS’ Erfolgsgeschichte interessiert. Es gab auch Fragen zum allgemeinen Zustand des herstellenden Gewerbes in Großbritannien, zu den Auswirkungen des Schiefergasbooms in den USA, zu den erdrückenden Energiekosten in Europa und den riesigen Wachstumschancen in China.
Der Wirtschaftsredakteur Alistair Osborne schrieb im Daily Telegraph: „Jim Ratcliffe ist zwar kein bekannter Name, aber es ist nicht leicht, einen anderen britischen Industriellen zu finden, der in 15 Schwindel erregenden Jahren ein Unternehmen aus dem Nichts zu einer globalen Umsatzmaschine mit einem Wert von 43 Milliarden US-Dollar (27,5 Milliarden Pfund) aufgebaut hat. Ratcliffe ist ein Mann mit umfassender Erfahrung. Wenn er also sagt, dass Großbritannien bisher kein sehr attraktiver Standort für die Fertigungsindustrie war bzw. Großbritannien bei Schiefergas und Atomkraft endlich eine wichtige Rolle übernehmen soll, wird seine Meinung gehört.“
In einem Interview mit Brian Carney, Redakteur des The Wall Street Journal, wurde Jim gefragt, was die USA unternehmen könnten, um das Leben für die Wirtschaft in Amerika besser zu machen.
„Reduziert die Körperschaftssteuer“, lautete seine prompte Antwort. „Das ist das Einzige, was mir Bauchschmerzen bereitet. Wenn sie auf etwa 30 Prozent reduziert würde, wären die USA unschlagbar.“
In einem Interview mit Stanley Reed von der New York Times sprach Jim darüber, warum er nicht akzeptieren könne, dass die gewinnbringenden Standorte in den USA die verlustreichen Standorte in Europa unterstützen sollen.
Bernd Freytag sprach mit INEOS für einen Artikel, den er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung verfasste. Darin schrieb er dem Unternehmen eine Vorreiterrolle zu, nachdem es die Entscheidung getroffen hatte, günstiges und aus Schiefer gewonnenes Ethangas zu importieren, um die Betriebskosten der europäischen Kracker von INEOS zu reduzieren.
Mit Verweis auf Jim fügte Bernd hinzu: „Er zeichnet ein eher düsteres Bild der petrochemischen Industrie in Europa und sagt schwere Zeiten voraus. Er teilt nicht die Meinung einiger Experten, die ein baldiges Ende des Schiefergasbooms in den USA vorhersagen. Mit dieser Meinung steht er zwar allein da, aber er glaubt, das sei Unsinn.“
Eine ähnliche Geschichte erschien in Le Monde. „Europa ist gerade kein guter Unternehmensstandort, und es wird noch schlimmer“, schrieb der Londoner Korrespondent von Le Monde, Eric Albert, in seinem ersten Interview mit dem Unternehmen. „Ich denke, die Menschen sind sich noch nicht bewusst, welche Probleme auf sie zukommen.“
In Zeitungen in Norwegen und China wurden zudem Interviews von Cecily Liu, Reporterin bei The China Daily, veröffentlicht. Darin ging es um den riesigen Markt für Petrochemikalien und die konstante Nachfrage, die Chinas Wachstum ankurbelt.
„Ich kenne INEOS nur durch das Joint Venture mit PetroChina, wusste aber nur sehr wenig über Jim“, erzählte sie INCH. „Nach Grangemouth meldete er sich in den Medien öfter und deutlicher zu Wort. Er weiß scheinbar ganz genau, wie er sein Talent am besten nutzen kann und ist risikobereiter als viele andere.“
Eines der Probleme von INEOS ist inzwischen gelöst.
„INEOS ist so schnell gewachsen, dass die öffentliche Meinung über uns damit nicht Schritt halten konnte“, erklärt Tom Crotty, Group Director for Corporate Affairs. „Selbst einige unserer Kunden sagten uns, dass wir ihrer Ansicht nach, in Anbetracht unserer Unternehmensgröße, uns zu sehr mit Äußerungen zum Markt zurückhielten. Investoren und die Medien gaben uns zu verstehen, dass wir mit unserer Meinung nicht hinter dem Berg halten sollten.“
Heute kann man INEOS diesbezüglich nicht mehr kritisieren.