Sicherheit ist für INEOS oberste Priorität. Das Unternehmen weiß, dass es nicht lange überleben wird, wenn es die Sicherheit seiner Beschäftigten und der Menschen, die in der Nähe der Produktionsstandorte leben, nicht ernst nimmt. Jahrelang hat INEOS konzernweit seine Performance sehr streng auf Basis eines ehemaligen ICI-Systems kontrolliert. Heute geht INEOS neue Wege. Das Unternehmen stellt sich einer Beurteilung im Vergleich zu den Besten der Branche.
Die Sicherheitsleistung von INEOS kann demnächst direkt mit anderen Petrochemie-Unternehmen verglichen werden.
Die multinationalen Chemieriesen Shell, Dow Chemical, BP und Exxon berichten seit Jahren Berufsunfälle und Krankheiten nach den Regeln der Occupational Health and Safety Administration (OSHA), eine 1970 unter Präsident Richard Nixon eingerichtete Bundesbehörde des US Arbeitsministeriums.
Jahrelang hat INEOS als Unternehmen, das durch Firmenübernahmen gewachsen ist, ein System zur Registrierung von “klassifizierten meldepflichtigen Arbeitsunfällen”, und Krankheiten verwendet, das es quasi von ICI geerbt hat.
Nun wurde der Konzernbeschluss gefasst, wie viele andere Unternehmen auch unter dem Dach der OSHA zu berichten.
„Obwohl das OSHA-System ein amerikanisches System ist, wird es weltweit anerkannt”, sagt Stephen Yee, Manager für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei INEOS ChlorVinyls.
„Das wird uns den Vergleich mit Firmen wie Exxon hinsichtlich unserer Sicherheitsleistung erleichtern”, sagte er.
US-amerikanische INEOS-Unternehmen fallen heute schon unter die OSHA Richtlinien und die zwei größten Anlagen von INEOS Olefins & Polymers USA haben unter dem Voluntary Protection Program (VPP) bereits sehr gute Bewertungen erhalten.
Unternehmen, die sich für dieses Programm qualifizieren, müssen ein effizientes Gesundheits- und Arbeitssystem betreiben, das strenge leistungsbezogene Kriterien erfüllt.
Kurz, es wird vorausgesetzt, dass sie mehr tun, als OSHA von ihnen erwartet.
Das INEOS-System hat sehr gut funktioniert und zu einem deutlich verbesserten Sicherheitsniveau im Unternehmen geführt. Während des ständigen Wachstums über Jahre hinweg gab es für INEOS keinen Anlass, etwas zu ändern.
Die Entscheidung, jetzt zu den OSHA-Richtlinien zu wechseln, ist ein bedeutender und mutiger Schritt.
„OSHA ist völlig neu”, berichtet Stephen Yee.
Während INEOS es nicht als, klassifizierten meldepflichtigen Arbeitsunfall’ melden wurde, wenn ein Mitglied der Belegschaft Paracetamol vom Betriebsarzt verschrieben bekäme, ist in den OSHA-Leitlinien die Aufnahme eines solchen Falles vorgesehen.
„Sicherheit ist weiterhin unsere höchste Priorität und mit dieser Neuerung werden wir unsere Sicherheitsleistung überwachen und verbessern. Ereignisse werden jedoch anders protokolliert”, erläutert Yee.
Um den Übergang zum neuen System zu erleichtern – und damit die Beschäftigten wissen, dass die Sicherheitsleistung sich nicht über Nacht verschlechtert hat – hat Stephen Yee einen Bericht erstellt, der zeigt, wie INEOS nach den OSHA-Leitlinien seit 2002 dagestanden hätte.
„Wir wollten den Beschäftigten vermitteln, wie die unternehmensweiten Zahlen ausgesehen hätten”, erklärt er.
Seit Oktober nutzt INEOS nun beide Systeme parallel, um eine kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.
„Somit können unsere Mitarbeiter weiterhin sehen, wie unsere Leistung unter dem alten System ausgesehen hätte”, sagt Yee.
Diese Neuerung ändert nichts an der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen des Unternehmens: INEOS wird weiterhin seine behördlichen Auflagen erfüllen.
„In jedem Land haben wir lokale Rechtsvorschriften”, sagte er. „Das wird sich nicht ändern.”
In den letzten vier Jahren hat sich der Sicherheitsstandard bei INEOS von Jahr zu Jahr verbessert, und 2012 wäre das bisher beste Jahr gewesen, wenn es im vergangenen Dezember nicht zu einem Vorfall bei der Prozesssicherheit im französischen Lavéra gekommen wäre, bei dem fünf Feuerwehrleute einem überhöhten Lärmpegel ausgesetzt waren.
„Da sie für mehr als drei Tage von der Arbeit freigestellt waren, wurde es als klassifizierter, meldepflichtiger Arbeitsunfall eingestuft”, fügt Yee hinzu.
Sicherheit ist seit jeher oberstes Gebot bei INEOS, und das Unternehmen ist stolz auf seine Transparenz in diesem Bereich. Diese zeigt sich hinsichtlich der Art und des Umfangs der ergriffenen Maßnahmen sowie der Auswirkungen auf die Beschäftigten und Menschen in unmittelbarer Nähe seiner 51 Produktionsstätten.
„Wir haben immer über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus überprüft und berichtet”, sagt Stephen Yee, „und diese etablierte Vorgehensweise ändert sich auch mit dem OSHA-System nicht.”
Auch wenn nicht jeder Betriebsangehörige über OSHA Bescheid weiß, gibt es Kollegen und Kolleginnen, die den Ablauf kennen.
„OSHA ist vermutlich vielen Leuten bekannt, da INEOS im Laufe der Jahre Betriebe von Unternehmen erworben hat, in denen dieses System zuvor angewandt wurde”, sagte Stephen Yee.
Alle Beschäftigten, die Bestimmung eines OSHA Betriebsunfalls durchzuführen haben, wurden im September letzten Jahres entsprechend geschult und Yee hält sich jederzeit (zusammen mit Teams aus den USA) bereit, falls es Fragen gibt.
„Natürlich ändert sich für uns nichts an der Bedeutung der Sicherheit für jeden Aspekt unserer Arbeit. Nur der Ablauf ändert sich, aber es ist wichtig, dass wir den Übergang reibungslos gestalten und uns auf die Arbeitssicherheit konzentrieren”, schließt Stephen Yee.