Unternehmen, die sich zu nachhaltigen Unternehmen entwickeln wollen, benötigen einen großen Fundus an Talenten. Wenn sie allerdings mit einer alternden Belegschaft und einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben, wird es kritisch. Wie alle Unternehmen aus dem Wissenschafts-, Technik- und Technologie-Sektor ist sich INEOS dessen bewusst. Das ist einer der Gründe, warum intensiv daran gearbeitet wird, INEOS zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen, der talentierte Arbeitskräfte anzieht, die dann gefördert und gebunden werden können.
Zukunftsorientierte Unternehmen tun genau das. Sie orientieren sich an der Zukunft.
Sie denken voraus. Sie planen.
Und ein wesentlicher Bestandteil des Planens besteht darin zu erkennen, wer genau die zukünftigen zentralen Figuren im Unternehmen sind.
Noch nie war das für die chemische Industrie von solch großer Bedeutung.
„Eine alternde Belegschaft in Kombination mit einem Fachkräftemangel hat tiefgreifende Auswirkungen auf alle Branchen”, meint der europäische Dachverband der chemischen Industrie Cefic (European Chemical Industry Council).
Für die chemische Industrie, die zum Überleben auf dem hart umkämpften Weltmarkt einen kontinuierlichen Strom von qualifizierten, gut ausgebildeten, hoch disziplinierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern benötigt, ist es besonders besorgniserregend, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die eine Karriere im Bereich der Natur- und Ingenieurswissenschaften anstreben, zurückgeht.
Ein Teil des Problems liegt in dem Bild, das die Natur- und Ingenieurswissenschaft versuchen in den Schulen von sich zu vermitteln und der allgemein negative öffentlichen Wahrnehmung der Industrie.
Anfang des Jahres veröffentlichte Cefic seinen ersten Bericht über die Empfehlungen an die chemische Industrie in Europa zum Thema Nachhaltigkeit.
Ein Aspekt war, dass die chemische Industrie mehr unternehmen müsse, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern. Dies sei machbar, wenn die Industrie Studenten, Regierungen und Interessengruppen mit größerer Offenheit begegnen würde. Zudem sollte der positive Einfluss ihrer Erzeugnisse auf die Gesellschaft kommunizieren werden.
„Unser Ziel ist es, die Chemiebranche allgemein und unser Business im Besonderen als eine noch attraktivere Karriereoption darzustellen”, sagte Cefic.
Als Unternehmen hat INEOS damit begonnen.
Es ist klar, dass es seinen globalen Bekanntheitsgrad steigern muss, wenn es in der Lage sein will, die nächste Generation von Wissenschaftler/-innen, Ingenieur/-innen, Manager/-innen oder Arbeiter/-innen für sich zu gewinnen.
INEOS nimmt zwar eine wichtige Position im weltweiten Chemiesektor ein, dennoch haben viele Menschen noch nie etwas von dem Unternehmen gehört.
Zur Schaffung eines besseren Gleichgewichts hat INEOS kontinuierlich Brücken zu Schulen, Hochschulen, Universitäten und Kommunen geschlagen.
Das Ziel ist unverändert: helle Köpfe dazu inspirieren und begeistern, für INEOS zu arbeiten und Städten und Gemeinden gegenüber glaubwürdig aufzutreten und zu vermitteln, dass man sich auch um ihre Belange kümmert.
„Der Aufbau von guten Beziehungen zu unseren lokalen Gemeinden sowie die Präsentation unseres Unternehmens als optimaler Arbeitgeber macht auch wirtschaftlich Sinn”, so Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Communications Manager bei INEOS in Köln.
„Und beide sind wesentlich für den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.”
Das Konzept funktioniert.
In Amerika und Deutschland, wo INEOS eng mit Schulen, Universitäten und Organisationen zusammenarbeitet, ist es durch das Einstellen der adäquaten Arbeitskräfte gelungen, das Ruder in die eigene Hand zu nehmen.
„Kurz gesagt haben wir eine Talentpipeline etablieren können”, berichtet Sam Scheiner, HR Director bei Olefins & Polymers USA, dem INCH-Magazin.
Ein Großteil der positiven Entwicklungsarbeit bei INEOS geschieht jedoch ohne großes Aufsehen hinter den Kulissen.
Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua hielt vor kurzem eine Rede auf einer vom Global Network of Science Academies organisierten internationalen Wissenschaftskonferenz im finnischen Helsinki, mit dem Thema, wie Schulen und Industrie die Arbeitskräfte von morgen vorbereiten sollten.
Neben anderen chemischen Industrien in Stenungsunnd, Schweden, ist INEOS auch stark im Wissenschaftszentrum von Weltrang Molekylverkstan engagiert, das alleine im letzten Jahr 50.000 Besucher anlockte.
Dort können Kinder mit Modellen von Molekülen experimentieren und so verstehen, wie die Welt wirklich funktioniert.
„Molekylverkstan ist eine wichtige Plattform für die chemische Industrie”, macht Carita Johansson, Communications Officer bei INEOS ChlorVinyls in Stenungsund deutlich.
„Unser Ziel ist es, Bewusstsein und Interesse an der Wissenschaft zu wecken.”
Dazu kooperiert INEOS mit der örtlichen Fachhochschule um Lehrveranstaltungen industrie- und praxisrelevant zu gestalten.
„Die Zusammenarbeit zwischen der chemischen Industrie und Bildungseinrichtungen ist wichtig, weil wir so talentierte Kinder erreichen, die eines Tages, mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet, unsere Beschäftigten sein werden”, erklärt sie.
Auf einer anderen Ebene ist die größte Hürde jedoch die Tatsache, dass viele INEOS gar nicht kennen, obwohl das Unternehmen 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und 51 Produktionsstandorte in elf Ländern betreibt.
„In Anbetracht der Größe von INEOS haben wir die INEOS-Story wohl nie so gut verkauft, wie wir es hätten tun sollen”, überlegt Jill Dolan, INEOS Group HR Director.
Damit das anders wird, hat INEOS in diesem Jahr zum ersten Mal an einigen Berufsmessen an Universitäten in den USA und Europa teilgenommen.
„Aber es reicht nicht aus, die Besten für ein Unternehmen zu interessieren”, sagt Nathalie Crutzen, Accenture Vorsitzende in Sustainable Strategy an der HEC Management School der Universität Lüttich.
Das Unternehmen muss auch mehr für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun – auch für die Menschen, die in der Nähe von Chemiestandorten leben und arbeiten.
„Wenn wir die Ziele einer makroökonomisch nachhaltigen Entwicklung erreichen wollen, müssen Unternehmen auch die sozialen Aspekte verbessern, wie zum Beispiel das Wohlbefinden der Arbeitnehmer und den Wohlstand der Bevölkerung im Umkreis der Firma”, erläutert sie.
Das ist ein Aspekt, mit dem sich INEOS täglich befasst.
„Wir arbeiten konsequent daran, dass sich die Arbeit bei INEOS für unsere Beschäftigten lohnt, weil wir wissen, dass hoch qualifizierte Arbeitskräfte für die langfristige Tragfähigkeit unseres Unternehmens von entscheidender Bedeutung sind”, so Jill Dolan.
„Wir benötigen auch langfristiges Vertrauen der Städte und Gemeinden in der Nähe unserer Standorte. Wir sind es uns schuldig, sie zu unterstützen, da die Unternehmensethik unseres Betriebs darauf beruht.”