INEOS Oligomers stellt einige hervorragende Materialien her, u. a. Polyisobutylen, ein bemerkenswertes Produkt mit einer Unzahl von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden. Ein in diesem Sinne „nicht normaler“ Mann, der sich damit auskennt, ist Richard Schabel. Er entdeckte Polyisobutylen nicht nur, sondern es half ihm auch dabei, Weltmeister zu werden.
Die Chancen von Richard Schabel, eine Goldmedaille zu gewinnen, glitten dem paralympischen Sportler bei den Sommerspielen 2000 in Sydney wortwörtlich aus der Hand.
Der britische Diskuswerfer, der mit seiner Hand nicht zugreifen kann, verwendete eine klebstoffartige Substanz, um am Diskus festzuhalten, bis er ihn loslassen konnte.
Die von ihm verwendete kienharzartige Substanz schmolz in dem extrem heißen Wetter in seiner Hand.
„Der Diskus wurde dadurch rutschig und ich konnte ihn nicht mehr festhalten”, erklärt er.
Angetrieben durch diese Enttäuschung begab er sich auf die Suche nach einem Produkt, das unabhängig von den Witterungsbedingungen die gewünschte Leistung erbringt. Seine Suche führte ihn zu einem Produkt mit der Bezeichnung Indopol, das von INEOS Oligomers hergestellt wird.
„Er hatte bereits ein Muster ausprobiert und wusste, dass es funktioniert. Er wollte dann mit dem Hersteller reden, um eine regelmäßige größere Belieferung zu sichern”, berichtet Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers.
Ian kam diesem Wunsch gern nach.
„Wir konnten mit Sicherheit verstehen, warum es funktionieren würde, allerdings nicht wie es funktionieren sollte”, fügt er hinzu. „Indopol ist eine der klebrigsten Substanzen auf dem Markt und bietet eine hervorragende Haftung auf nahezu jeder Oberfläche. Zudem sorgen seine hydrophobischen Eigenschaften dafür, dass es nicht durch Regen oder Schweiß beeinträchtigt wird.”
Dieses Produkt ist zwar kein Klebstoff im herkömmlichen Sinne, es funktionierte allerdings wunderbar.
„Es machte einen riesigen Unterschied für meine Leistung”, so Richard, der im Anschluss der weltweit beste Diskuswerfer wurde.
„Es funktionierte konstant gut und das hieß, ich konnte besser trainieren. An Wettkampftagen wusste ich, dass ich mir darum keine Sorgen machen musste.”
Es dauerte jedoch eine Weile, bis Richard seinen Wurf mit dieser Substanz, die er auf seiner Handfläche auftrug, perfektionieren konnte.
„Ich habe keine Kontrolle darüber, wenn sich der Diskus löst. Wenn ich also zu wenig auftrage, kann er zu früh aus meiner Hand rutschen,” erklärt er. „Wenn ich dagegen zu viel auftrage, löst er sich zu spät.”
Was Richard zugutekam, war, dass das Produkt seine Klebeeigenschaften behielt. Er musste also lediglich an seinem Timing arbeiten.
Leider bekam der jetzt 54-jährige Richard nicht die Gelegenheit, das Produkt dem ultimativen Test zu unterziehen, da er die Qualifikation für die britische Mannschaft für die Paralympics in London nur knapp verpasste.
Er war zwar enttäuscht, war aber trotzdem vor Ort, um seine Mannschaftskameraden von der Seitenlinie aus zu unterstützen.
Da er viermal den Marathon in London absolviert hat, weiß er, dass das heimische Publikum einen großen Unterschied für die britischen Sportler machen kann.
„Sie waren alle besonders aufgeregt, weil sie zu Hause antraten”, fügt er hinzu.
„Der Geräuschpegel war ohrenbetäubend.”
Richard, der sich im Alter von 21 Jahren eine Genickverletzung bei einem Autounfall zuzog, konnte bereits einen Blick in das Olympic Stadium in London werfen.
Er und viele weitere Sportler wurden eingeladen, an einem Test in dem 80.000 Sitzplätze fassenden Stadion teilzunehmen.
Obwohl sich Richard nicht für die britische Mannschaft qualifizierte, beobachtete ein großer Fan die britischen Diskuswerfer bei den Paralympics – Ian.
„Es ist sehr schade, dass Richard nicht dabei war”, bedauert Ian. „Ich persönlich finde es jedoch fantastisch, dass wir in der Lage waren, Richard zu helfen.
Aus geschäftlicher Sicht ist es zudem immer faszinierend, neue und interessante Anwendungen für unsere Produkte zu finden. Dadurch können wir lernen, wie wir Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte mit unseren Materialien unterstützen können.”
Fast 80.000 Tonnen Polyisobutylen werden bei INEOS Oligomers in Lavéra, Frankreich, in jedem Jahr hergestellt.
Es ist auch unter der Abkürzung ‘PIB’ bekannt und eine wirklich schlaue kleine Chemikalie, die fast überall wiederzufinden ist – von Kosmetika, über Klebemasse bis hin zu Motorradöl und Frischhaltefolie. Es ist sogar für die ‘Kau-Komponente’ in Kaugummi verantwortlich.
„Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt”, erklärt Ian Purvis, Account Manager bei INEOS Oligomers, der PIB seit 11 Jahren an den Mann bringt. „Es ist ein fabelhaftes Produkt mit einer Unmenge von Einsatzmöglichkeiten, an die die meisten normalen Menschen gar nicht denken würden.”
INEOS bietet die Chemie und wendet verschiedene Prozesse in der Produktion an, die daraufhin zu verschiedenen Ausführungen von Polyisobutylen führt. Einige erscheinen in Form flüssiger Öle, andere sind klebriger, vergleichbar mit Honig und wiederum andere Ausführungen kommen in sehr klebrigen, gummiartigen Materialien daher.
„Gezaubert wird im Prinzip in der Polymerisationsphase”, erklärt Ian. Einige der größten Kunden von INEOS sind Folienhersteller (die Silofolie an die Landwirtschaft liefert) und Hersteller von Klebstoffen und Dichtungsmitteln.
Ian berichtet, dass es PIB seit Jahren gibt. Er arbeitete also in einem gut gewachsenen Markt, in dem jede mögliche Verwendung größtenteils bereits ausgeschöpft wurde.
Das war einer der Gründe, warum Ian so erfreut war, als sich der paralympische Sportler Richard Schabel an ihn wendete.
„Die meisten Interessenten, die mich wegen Mustern anrufen, sind Hersteller”, gibt er an. „Es ist sehr selten, dass wir mit jemandem reden können, der tatsächlich das Endprodukt verwendet.
Wir bewegen uns hier zwar in einem ultimativen Nischenmarkt, allerdings zeigt es auch, wie gut wir funktionieren. Wenn wir solche Geschichten hören, lernen wir zu verstehen, wie wir mit unseren Materialien neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln und neue Produkte schaffen können.”