Aus Afrika kommt Hoffnung
Neu gebaute Landebahn hilft Scouts, eines der wichtigsten Feuchtbiotope der Welt zu überwachen und zu schützen.
AUS der Luft ist sie in der weiten Landschaft kaum zu sehen. Doch auf dem Boden ist der Bau einer Landebahn in einer der abgelegensten Regionen Afrikas nicht nur eine große Leistung, sondern auch äußerst bedeutsam. Denn dadurch können Kleinflugzeuge regelmäßig das Feuchtbiotop von Usangu überwachen – den Ort, an dem der Ruaha-Fluss entspringt und viele Tierarten beheimatet sind.
„Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten beim Schutz des Biotops“, sagt Brandon Kemp, CEO von Six Rivers Africa. „Usangu ist ein empfindliches Gebiet und benötigt alle erdenkliche Hilfe.“
Im Zentrum von Usangu befindet sich der Ihefu-Sumpf, eine gewaltige unberührte Wildnis in Südtansania. Dort leben Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden, Wildhunde und Tigerbarsche – und früher war die Region nur zu Fuß erreichbar.
2019 wurde eine Straße durch den dichten Wald von Miombo gebaut; und jetzt gibt es das Rollfeld in Ikoga.
Bei der Eröffnung der neuen, 1,4 km langen Landebahn, dankte Glenn Turner, der Vorstand von Six Rivers Africa, der Regierung und dem Volk von Tansania für das Vertrauen in die von INEOS unterstützte wohltätige Organisation und ihre Investitionen in Schutzprojekte für einige der bedeutendsten Wildgebiete in Afrika.
„Gemeinsam können wir etwas bewegen“, sagte er.
Es hat sechs Monate gedauert, die neue Landebahn und die dazugehörige Schutzstation zu bauen, in der Menschen aus der Region für Forschungsarbeiten und Patrouillengänge gegen Wilderer geschult werden. Auch die 16 Scouts werden dort leben.
Auch wenn sie derzeit von der Verwaltung der tansanischen Nationalparks und dem Team von Six Rivers genutzt wird, soll die Landebahn eines Tages möglicherweise auch Touristen den Weg in dieses abgelegene afrikanische Gebiet erleichtern.
Die Mittel für ihren Bau hat Sir Jim Ratcliffe, der Vorstandsvorsitzende von INEOS, bereitgestellt. Er gründete Six Rivers Africa aus Sorge um den Erhalt der afrikanischen Savanne.
Er hat viel Zeit in Afrika verbracht und glaubt, dass nachhaltiger Tourismus in Südtansania nicht nur das Bewusstsein für die Schönheit und Bedeutung der Region schärfen, sondern auch dauerhafte Arbeitsplätze für die Einwohnerinnen und Einwohner schaffen wird.
„Wenn die Menschen vor Ort von lukrativer Beschäftigung durch Tourismus profitieren, tritt Naturschutz an die Stelle der Wilderei, um diese Stellen zu erhalten“, sagt er.
In den letzten neun Jahren hat Six Rivers Africa eng mit Asilia Africa zusammengearbeitet, einem der führenden Safari-Anbieter des Landes.
Zuletzt entstand die Station in Usangu, wo Touristen bei der Durchführung von Forschungsarbeiten und der Nachverfolgung von Wildtieren geholfen haben.
Der andere Zweck der Station war die Bekämpfung der Wilderei. Und den scheint sie zu erfüllen.
„Seit der Eröffnung gibt es viel weniger Fälle
von Wilderei“, sagt Glenn. „Jetzt kehren Büffel- und Antilopenherden und viele Elefanten mit Kälbern in diese eindrucksvollen Feuchtgebiete zurück.“
Doch das ist nicht alles.
Auch Löwenrudel, Leoparden und Hyänen haben das Biotop besiedelt.
Chris Fallows, ein professioneller Tierfotograf, hat letztes Jahr etwas Zeit im Expeditionscamp von Usangu verbracht und war begeistert, was das Team erreicht hat.
„Alle Projektteilnehmenden waren erstaunt, dass die Veränderung so schnell vor sich gegangen ist.
Das vorherrschende Gefühl ist, dass es ein enormes Regenerationspotenzial gibt“, sagt er.