SIR JIM RATCLIFFE ist jetzt Miteigentümer von Manchester United, des weltweit beliebtesten Fußballvereins. Für Sir Jim, der im Schatten des Stadions von Old Trafford aufgewachsen ist und sein Leben lang ein begeisterter Fan des Vereins war, erfüllt sich damit ein Kindheitstraum. „Miteigentümer von Manchester United zu werden, ist eine große Ehre, die mit einer großen Verantwortung einhergeht“, sagt er.
„Die Transaktion ist damit abgeschlossen, aber das ist erst der Anfang unserer Mission, Manchester United wieder an die Spitze des Fußballs in England, Europa und der Welt zu befördern. Ich möchte Manchester United wieder erfolgreich und in Topform erleben.“
Nach Abschluss des Deals über 1,25 Milliarden GBP mit der amerikanischen Familie Glazer sprach der Vorstandsvorsitzende und Gründer von INEOS mit Helen Evans von Manchester United TV über seine Pläne auf und neben dem Spielfeld.
Er erklärt, dass INEOS immer schon einen Fußballverein der Premier League in sein erfolgreiches Sportportfolio habe aufnehmen wollen, zu dem auch einige der besten Teams im Radsport, der Formel 1, im Segelsport, Rugby und im Laufsport zählen.
Auf dem Spielfeld sei aktuell sein einziges Ziel zu sehen, wie die „Roten Teufel“ wieder zu ihrem alten Ruhm zurückfinden.
„Das macht Manchester United aus“, sagt er. Es muss sich alles um den Kampf um den Meistertitel und den Champions-League-Titel drehen, immer.“
Neben dem Spielfeld wird der Fokus auf den Werten liegen, die diesen einst so großartigen Fußballverein näher zusammenbringen sollen.
„Wir müssen die richtige organisatorische Struktur entwickeln, sie mit den richtigen Leuten auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit besetzen und dann die richtige Atmosphäre schaffen“, so Ratcliffe.
Laut Sir Jim, der jetzt für den Fußballbetrieb verantwortlich ist, gibt es zwei dringende zentrale Themen: die Leistung auf dem Spielfeld und den Zustand des Stadions, das im Jahr 1910 sein Eröffnungsspiel veranstaltete.
„Es entspricht nicht wirklich dem Standard, den man von Manchester United erwarten würde. Deshalb müssen wir eine bauliche Neugestaltung des Stadions ins Auge fassen“, so Ratcliffe weiter. „Eine Möglichkeit wäre, das jetzige Stadion zu sanieren, eine andere wäre, ein neues Stadion zu bauen.“
Der Sportdirektor von INEOS und führende Kopf hinter sieben Tour-de-France-Siegen, Sir Dave Brailsford, beschäftigt sich im Moment intensiv mit dem Verein, um die Herausforderungen in Bezug auf die Leistung zu analysieren.
Eine Person, mit der Sir Jim gesprochen hat, ist Sir Alex Ferguson. Der Schotte zog sich im Jahr 2013 nach 27 Jahren als Manager des Vereins in den Ruhestand zurück. Während seiner Amtszeit als Trainer gewann Manchester United 13 Premier-League-Titel und 25 weitere Heim- und internationale Trophäen.
„Er gilt weltweit als Trainerlegende schlechthin und spielt in der Geschichte von Manchester United eine wesentliche Rolle“, sagt Sir Jim.
Die beiden Männer haben sich seit der Bekanntgabe des INEOS-Deals an Heiligabend einige Male getroffen.
Sir Jim plant außerdem ein Mittagessen mit Eric Cantona, der auf dem Rasen zu Berühmtheit gelangt ist, auf dem auch George Best – ein weiterer Lieblingsspieler von Sir Ratcliffe – 20 Jahre zuvor schon so virtuos gezaubert hat.
„Es gibt bestimmte Spieler, bei denen man immer ganz aufgeregt wird, sobald sie an den Ball kommen, weil man nie weiß, was sie tun werden“, schwärmt er.
An Sir Daves Seite wird der Franzose Jean-Claude Blanc arbeiten, der in den Vorstand berufen wurde und dabei helfen wird, die Entwicklung des Vereins zu überwachen.
„United ist der beste Verein der Welt, also sollte er auch den besten Fußball der Welt spielen“, findet Sir Jim.
„Aber die Fans müssen verstehen, dass das Zeit braucht. Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen. Die Spieler können nicht auf dem Niveau von Real Madrid spielen, weil sie das in den letzten 11 Jahren nicht geschafft haben.“
Sir Jim sagt, dass die Kernwerte von INEOS – Fleiß, Sorgfalt und Humor –, welche die Gruppe zu einem der größten Chemieunternehmen der Welt gemacht haben, grundsätzlich auch für den Fußball gelten.
„Auch gute Umgangsformen und Loyalität sind wichtig“, fügt er hinzu.
„Miteigentümer von Manchester United zu werden, ist eine große Ehre, die mit einer großen Verantwortung einhergeht.“