50%-ige Beteiligung am Petrochemiekomplex von TotalEnergies
INEOS hat trotz des Rückgangs der Nachfrage nach Chemikalien in Europa eine 50%-ige Beteiligung am Petrochemiekomplex von TotalEnergies im französischen Lavéra erworben. Das heißt, dass INEOS jetzt 50 % der Anteile des französischen Energieunternehmens an Naphtachimie (Steamcracker mit einer Jahreskapazität von 720 Kilotonnen), Appryl (Polypropylengeschäft mit einer Jahreskapazität von 300 Kilotonnen), Gexaro (Aromatengeschäft mit einer Jahreskapazität von 270 Kilotonnen) sowie 3TC (Naphtaspeicher) übernommen hat.
„All diese Geschäftsbereiche waren Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen, seitdem INEOS im Jahr 2005 den Standort Lavéra übernahm“, sagt Tobias Hannemanns, CEO von INEOS O&P South.
Der Deal umfasste außerdem eine Reihe von anderen Infrastrukturanlagen, darunter ein Teil des Ethylen-Pipelinenetzes von TotalEnergies in Frankreich, das sich von Lavéra bis zum INEOS-Standort Sarralbe am Ufer der Saar nahe der deutschen Grenze erstreckt.
Für den Betrieb des Naphtha-Steamcrackers am Standort in Lavéra ist jetzt INEOS O&P South allein zuständig. Das Unternehmen hat jetzt die Chance, seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und seine Zukunft zu sichern, indem es sicherstellt, dass es umwelttechnisch für das 21. Jahrhundert gerüstet ist.
„Wir glauben, dass dies im besten Interesse unserer Kunden, unserer Mitarbeitenden und von INEOS selbst ist, denn wir können dadurch die Verbesserungen vornehmen, die notwendig sind“, so Xavi Cros.
„Außerdem werden wir dank dieser Investition trotz der aktuellen Schwierigkeiten im gesamten europäischen Chemiesektor stärker positioniert sein, wenn wir diese jüngste Krise überwunden haben.“
Er beschreibt die Übernahme des Polypropylen- und Aromatengeschäfts von TotalEnergies als wertvolle strategische Assets.
„Diese Geschäftsbereiche werden unser Portfolio zusätzlich aufwerten“, erklärt er weiter. „Eine Million Tonnen zusätzliche Kapazität bedeutet eine zusätzliche Million Tonnen Kundennachfrage.“
Laut Cros stellt die Entscheidung von INEOS, die Anteile seines Joint-Venture-Partners mittels Buyout zu erwerben, für die in Frankreich und Südeuropa ansässigen Unternehmen von INEOS einen großen Schritt nach vorn dar.
„Es macht Sinn“, erklärt er, „denn jetzt kann INEOS das volle Potenzial dieser Geschäftsbereiche optimal ausschöpfen und verfügt über deutlich mehr Anlagen im Süden, wohingegen TotalEnergies sehr stark auf Nordfrankreich ausgerichtet ist.“
Der Cracker ist einer der größten in Europa und in der Lage, 720.000 Tonnen Ethylen pro Jahr zu produzieren. Außerdem produziert er Propylen, Butadien und andere Olefinprodukte.
„Dank der Übernahme können wir diese Anlagen nun vollständig integrieren“, erklärt er. „Aber wir planen auch, weiter in die Anlagen sowie in die CO2-Reduktion zu investieren, um die Verpflichtung von INEOS einzuhalten, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.“