Nach vielen von Spekulationen geprägten Monaten hat The Grenadier, der robuste, leistungsstarke Geländewagen von INEOS, endlich die Hüllen fallen lassen. Ein wichtiger Meilenstein für das INEOS Automotive-Team, das diesen Moment schon herbeigesehnt hatte.
„Die meisten Hersteller hätten gewartet – wir aber sind ein neuer Geschäftsbereich, der eine neue Marke aufbaut. Wir wollen, dass uns die Öffentlichkeit auf dieser spannenden Reise begleitet“, sagt CEO Dirk Heilmann. Das Team kann das Fahrzeug nun ganz offen testen, ohne Camouflage-Folie, Schaumstoffblöcken oder Bauteilattrappen. In den nächsten zwölf Monaten werden Prototypen des Fahrzeugs mehr als 1,8 Millionen Kilometer zurücklegen, um unter allen möglichen Bedingungen Haltbarkeit und Leistungsvermögen zu testen.
„Vor uns liegt ein herausforderndes Programm“, meint Dirk. „Nachdem wir das Design jetzt offengelegt haben, können wir uns auf die kritische nächste Phase konzentrieren. Seit dem ersten Tag lautet unsere Philosophie Funktion vor Form – ohne Kompromisse.“
Der Grenadier soll Ende kommenden Jahres in den Verkauf gehen, und die Erwartungen sind hoch. „Unsere Kunden werden in dem Fahrzeug leben und arbeiten. Sie wissen genau, was sie wollen!“, sagt Dirk.
DESIGN
Der Grenadier ist Design, nicht stylish. Er kombiniert praktische, zweckorientierte Elemente mit einem unverwechselbaren Charakter. Von der kompromisslosen, kantigen Karosserie mit den exponierten Scharnieren bis hin zu den kultträchtigen, kreisförmigen Lampen. „Wir haben jeden Quadratmillimeter genau überlegt“, so Toby Ecuyer, Head of Design.
HECKTÜREN
Die Hecktüren des Grenadier stehen im 70:30-Verhältnis zum hinteren Bereich des Fahrzeugs und lassen sich einzeln öffnen. So können kleinere Werkzeuge rasch ein- und ausgeladen werden. Da beide Türen geöffnet werden können, besteht maximaler Zugang zum Ladebereich. Ein am Heck montiertes Reserverad maximiert die Bodenfreiheit.
RÄDER
Die Räder des Grenadier sind nahe an den Ecken des Fahrzeugs angebracht, mit sehr geringem Überhang vorne und hinten. Dies gewährleistet die Anfahr- und Böschungswinkel für eine maximale Offroad-Leistung.
Mehr entdecken auf www.ineosgrenadier.com
WIE INEOS NACH EINEM BIER IM PUB EIN FAHRZEUG AUF DEN WEG BRINGT
Es war eine Chance, die sich INEOS-Gründer Sir Jim Ratcliffe nicht entgehen lassen wollte. Warum sollte INEOS nicht den spirituellen Nachfolger eines der legendärsten Geländefahrzeuge aller Zeiten bauen? Was sprach dagegen? Als er und seine Kollegen in London den Pub verließen, hatten sie einen Traum. Einen Traum, der nun Wirklichkeit geworden ist.
Im „The Grenadier“, einem kleinen Pub im Herzen Londons, gibt es eines der besten Biere Yorkshires. Um die Ecke der INEOS-Zentrale gelegen, ist es für Jim Ratcliffe praktisch, sich dort mit ein paar Kollegen zu treffen. Bei einem Glas Timothy Taylor‘s bedauerte einer davon, dass der legendäre Land Rover Defender eingestellt worden war. Diese Bemerkung führte dazu, dass die Gruppe den Pub mit einem 600 Millionen Pfund-Plan verließ, dessen „Nachfolger im Geiste“ zu bauen. Als Name bot sich der Ort an, an dem die Idee entstanden war … The Grenadier. Und so heißt das Fahrzeug heute auch.
Tony Whitehead, seit zehn Jahren Wirt von „The Grenadier“, ist unglaublich stolz auf die Rolle, die sein Pub bei der Entstehung des robusten, kompromisslosen Geländewagens von INEOS gespielt hat. „Unser Pub ist wegen seiner Geschichte schon weltberühmt“, so Tony. „Nun sind wir sehr stolz auf die Rolle, die wir in dieser Geschichte gespielt haben!“
„The Grenadier“ wurde 1818 unter dem Namen „The Guardsman“ eröffnet. Der Pub änderte seinen Namen als Zeichen des Respekts für einen Grenadier, der beim Kartenspielen getrickst hatte und deshalb ermordet wurde.
An die Decke des Pubs gepinnt sind 5 Pfund-Geldscheine von Besucherinnen und Besuchern, welche die Spielschulden des Soldaten abbezahlen sollen. Darunter ist auch ein Schein von Jim, auf dem er zwei Land Rover Defender gezeichnet hat.
Im Laufe der Jahre besuchten viele Berühmtheiten den Pub, darunter Hollywoodstar Burt Reynolds, die Sängerin Miley Cyrus und der Schauspieler Will Ferrell. „Jim ist in bester Gesellschaft“, meint Tony. Seither sind fast drei Jahre vergangen.
Im Juli wurde nun „The Grenadier“ – das Geländefahrzeug, dessen Entwicklung damals beschlossen wurde – endlich der Öffentlichkeit präsentiert. Jim hatte immer eine sehr klare Vorstellung davon, wie das Fahrzeug aussehen und sich anfühlen sollte.
Tom Crotty, Communications Director bei INEOS, erinnert sich noch gut an den ersten Anruf, bei dem er vom Plan erfuhr. „Ich war überrascht", gibt er zu. „Ich wusste, Jim mag Neues, doch das war doch etwas anderes. Bedenkt man aber, wie leidenschaftlich Jim den Defender und die Produktion an sich liebt, war es dann vielleicht doch nicht so überraschend!“
Zu Anfang war man vielerorts skeptisch, ob INEOS es schaffen würde, ohne Erfahrung ein Auto von Grund auf zu bauen. „Es wurde erwartet, dass wir scheitern würden – davon bin ich überzeugt. Sogar für die Automobilindustrie wäre es eine Herausforderung gewesen, ein neues Auto auf den Markt zu bringen“, meint Tom. „Aber dass die chemische Industrie es versuchen würde, erschien allen verrückt.“
Unbeirrt luden Tom und sein Team die weltbesten Autokonstrukteure zu einer Art „Schaulauf“ ein. Die besten von ihnen wurden ausgewählt und durften Jim ihre Ideen präsentieren.
Es handelte sich dabei um Expertinnen und Experten mit einer klaren Vorstellung davon, welche Reise die Automobilindustrie einschlagen solle und was genau sich die Öffentlichkeit erwarten würde. „Dieses Treffen lief nicht so gut“, gibt Tom zu. Es zeigte den Zweifelnden aber, dass es INEOS mit seinen Plänen ernst war.
Alles musste passen. Was Jim gezeigt worden war, entsprach seinen Vorstellungen überhaupt nicht.
„Wir fingen bei Null an und waren daher nicht durch die traditionellen Denkansätze der Automobilindustrie gebunden“, erklärt Tom. „Satellitennavi, autonomes Fahren und Tempomat interessierten uns nicht.“
Stattdessen wandte sich Jim an einen Schiffsarchitekten, der noch nie in seinem Leben ein Auto konstruiert hatte. Toby Ecuyer ist der kreative Leiter des britischen Designstudios RWD und hatte Jims Jachten Hampshire II und Sherpa entworfen.
Statt am Computer arbeitet er gerne mit Papier, Bleistift und Radiergummi. Außerdem ist er ein großer Fan des Land Rover Defender und verstand deshalb sofort, worum es Jim ging.
„Ich liebe die Tatsache, dass der Defender klassenlos war“, meint er. „Ich glaube, dass die Leute das zu schätzen wussten. Leute, die nichts dabei finden, mit der Königin Tee zu trinken und in der nächsten Minute die Ärmel hochkrempeln, um einen Zaun zu reparieren. Für mich ist der Land Rover Defender der Inbegriff all dieser Dinge.“
Beim Design des Grenadier gab die Technik den Ton an. Seine Leistung stand im Vordergrund. „Bei manchen Aspekten konnten wir richtig kreativ werden. Wir haben eng mit Jim und mit Sebastian in Deutschland gearbeitet“, meint Tony. „Wir haben Vorschläge und Ideen eingebracht, entwickelt und interpretiert. Ich weiß gar nicht, wie viele Zeichnungen wir angefertigt haben. Jeder Aspekt dieses Fahrzeugs wurde gründlich konzipiert. Wir haben tausende Zeichnungen gemacht.“
Tom ist vom Erfolg des Grenadier überzeugt. Dieser beruht auf der Leidenschaft, dem Engagement, der Entschlossenheit und der Detailgenauigkeit aller, die am Projekt mitgearbeitet haben.
Toby teilt diese Ansicht. „Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag geleistet zu haben“, sagt er. „Diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen war eine unglaubliche Kraftanstrengung, an der Dutzende sehr talentierte Menschen beteiligt waren.“
Das „Projekt Grenadier“ wie es zuerst hieß, wird von Dirk Heilmann geleitet, ehemaliger Head of Engineering and Technology bei INEOS O&P.
Auch er hatte keinerlei Erfahrung in der Automobilindustrie, verstand aber, wie INEOS tickt und dass INEOS kein typisches Blue-Chip-Unternehmen ist.
Als CEO von INEOS Automotive brauchte er aber jemand mit einschlägiger Erfahrung an seiner Seite. Die Wahl fiel auf Mark Tennant, der sowohl die wirtschaftliche als auch die branchenspezifische Expertise mitbrachte.
„Wir wussten sofort, dass er der richtige Mann war“, meint Tom.
Während der vergangenen drei Jahre leiteten und motivierten die beiden ein Team aus internationalen Spezialistinnen und Spezialisten mit einer gemeinsamen Vision: einen kompromisslosen Geländewagen zu konstruieren und zu bauen, der Straßen bewältigt, Flüsse durchquert und Berge erklimmt.
Insgesamt waren etwa 60 Unternehmen beteiligt, alle davon erstklassig.
Das österreichische Engineering-Unternehmen Magna Steyr hat mehr als hundert Jahre Erfahrung bei der Entwicklung einiger der widerstandsfähigsten Off-Roader der Welt. Die Federung des Grenadier wurde von Ingenieur/innen von Magna Steyr konzipiert, um die Bedürfnisse jener zu erfüllen, die ihren Geländewagen täglich für die Arbeit einsetzen.
„Wir haben mehrere hundert Stunden Dauertests auf dem Prüfstand durchgeführt, was 300.000 Offroad-Kilometern entspricht“, erklärt Development Engineer Matthias Maier.
Die Federung des Grenadier ist vollkommen frei von elektrischen Komponenten und damit besonders robust und einfach zu warten. Um sie zu perfektionieren, zerlegte das Team einige der berühmtesten Geländewagen weltweit, verglich sie miteinander und kombinierte ihre besten technischen Eigenschaften, um etwas noch Besseres zu schaffen.
Carraro, ein Unternehmen mit langer Erfahrung beim Bau belastbarer Geländewagen entwickelte die Vorder- und Hinterachsen.
Der Grenadier wird von den neuesten 3-Liter-Benzin- und Dieselmotoren von BMW angetrieben und soll nächstes Jahr in den Verkauf gehen.
„Wir hörten immer wieder, dass das, was wir taten, nicht machbar sei“, meint Dirk. „Das war dann ein netter kleiner Ansporn für mich!“
DER DESIGNER, DEN DIE LEHRKRÄFTE ABGESCHRIEBEN HATTEN
ALS TOBY ECUYER die Schule verließ, hatte er die negativen Beurteilungen seiner Lehrkräfte im Kopf. „In der Schule war ich eigentlich in keinem Fach gut“, meint er. „Ihrer Meinung nach konnte ich bestenfalls darauf hoffen, in einer Fabrik Shampoo verpacken zu dürfen.“ Heute ist Toby nicht nur einer der besten Superjacht-Designer Großbritanniens, er ist auch der Urheber der Zeichnung, die den Grenadier von INEOS inspirierte – trotz der Tatsache, dass er nie zuvor ein Auto entworfen hatte.
Toby wurde an Bord geholt, nachdem INEOS-Gründer Jim Ratcliffe die Sicht der Automobilexpertinnen und -experten, wie sein neuer Geländewagen auszusehen hätte, abgelehnt hatte.
„Es war ein Abschied von Jachten, aber weniger weitreichend als man vielleicht glauben möchte“, so Toby.
Tobys Designtalent wurde erst erkannt, als er nach Verlassen der Schule ein einjähriges Ausbildungsprogramm für Jugendliche absolvierte. Man ermutigte ihn, sich für einen Grundkurs am South Devon College of Arts anzumelden.
Dort entdeckte er seine Leidenschaft für Design. „Mein Dozent förderte mein Talent und bestand darauf, dass ich Architekt werden sollte“, erzählt Toby.
Mit Unterstützung seines Dozenten und einem vielversprechenden Portfolio ausgestattet, ergatterte Toby einen Platz an der Plymouth School of Architecture unter der Leitung von Professor Adrian Gale.
Toby Ecuyer
Der Grenadier wurde von einem international anerkannten Produktdesigner konzipiert, der am liebsten mit Bleistift und Papier arbeitet.
Als ausgebildeter Architekt, ehemaliger Partner und Kreativdirektor bei RWD hat Toby individuelle, maßgefertigte Superjachten für Kunden auf der ganzen Welt mit Sinn für Detailtreue entworfen.
„Ich wurde ohne Qualifikationen zum Studium zugelassen, abgesehen von meiner Radfahrprüfung und einem Anstecker vom Kinderfernsehprogramm!“, lacht er heute.
Während seiner Zeit in Plymouth lernte er segeln und betrieb dies später professionell im Mittelmeer.
Als er nach Großbritannien zurückkehrte, bekam er einen Job als Junior Designer bei EPR Architects, vermisste aber das Meer.
Zufällig fiel sein Blick auf eine Anzeige für einen Designer im Magazin Yachting World, der zeichnen können sollte, aber sonst keine Erfahrung haben musste.
„Das war der Anfang von 20 Jahren Bootsdesign“, erzählt er. „Ich war in meinem Element. Ich liebte die vielen Details, an die man denken muss, und die Gestaltungsfreiheit. Oft habe ich das Äußere des Bootes, die Innenräume, die Möbel und Metallgriffe, das Geschirr und Besteck, die Crew-Uniformen, ja, sogar Gepäckstücke und Brettspiele entworfen.“
Als Jim ihn kennenlernte, war Toby gerade Kreativdirektor bei RWD geworden. Mit Jims Hilfe entwarf Toby das Interior seiner Jacht Hampshire II und sowohl das Interior als auch das Exterior seiner Jacht Sherpa.
„Ich zeichne am liebsten auf Papier, das Ergebnis ist unmittelbar da“, meint er. „Die Idee manifestiert sich sofort auf dem Blatt. Es ist einfach fantastisch, mit jemandem zusammenzusitzen und die Vorstellung, die das Gegenüber vor Augen hat, konkret werden zu lassen.“
ERNTEHILFE
INEOS Automotive hat sich nicht nur darauf konzentriert, den besten Offroader der Welt zu bauen: Das Team half zudem britischen Landwirt/innen dabei, eine moderne Landbrigade auf die Beine zu stellen, die bei der Ernte von Millionen Tonnen Obst und Gemüse mithelfen sollte, die sonst auf den Feldern verfault wären.
Laut Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, stand die britische Landwirtschaft vor der größten Herausforderung seit der Maul- und Klauenseuche. „80.000 Leute wurden gebraucht, um die Ernte einzubringen“, sagt er.
INEOS half dem Magazin „Farmers’ Weekly“ dabei, eine Webseite einzurichten, auf der sich Erntehelfer/innen sowie für andere Jobs in der Nähe ihres Wohnsitzes bewerben konnten. Landwirt/innen konnten auf der Webseite „The Farmers Army“ www.thefarmersarmy.co.uk per Telefon unter +44 20 8652 8638 anrufen oder per E-Mail an recruitment.services@rbi.co.uk kostenlos Stellenausschreibungen schalten.