Im vergangenen Jahr verbesserte sich die Sicherheitsleistung von INEOS von 0,25 klassifizierten Unfällen pro 100.000 Arbeitsstunden auf 0,21. Es war das 4. Jahr in Folge, in dem unser Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung auf diesem Gebiet vorweisen konnte. Steve Yee, Business Safety Health & Environment Manager, zum Unternehmenskonzept.
Kommunikation funktioniert dort, wo daran gearbeitet wird, sagte der britische Komponist John Powell, der Musik zu mehr als 50 Filmen komponiert hat.
Und in der Kommunikation im Bereich Sicherheit ist INEOS besonders gut. Manche behaupten sogar, es sei eine Besessenheit, aber wir haben wirklich sehr gute Gründe dafür.
INEOS geht mit gefährlichen Stoffen um, von denen Gefahren ausgehen können, falls Kontrollen nicht den höchsten Anforderungen gerecht werden. Aus diesem Grund wird keine Arbeit als so wichtig angesehen, dass durch ihre Ausführung Menschen gefährdet werden. Zu diesen zählen auch alle, die in der Nähe der INEOS-Anlagen wohnen oder arbeiten.
Steve Yee ist für die Zusammenstellung der Sicherheitsberichte des Unternehmens verantwortlich.
„Ereignet sich ein Vorfall an irgendeinem der Standorte, so erfahre ich es”, sagt er.
Öfters stellt er Vergleiche zwischen den erreichten Sicherheitsstandards von INEOS und dem vergleichbarer Chemieunternehmen der Welt an.
„Unser ultimatives Ziel ist es, Menschen nicht zu Schaden kommen zu lassen, daher stellt das Verständnis von Statistiken nur eine Teillösung dar, die es uns ermöglichen soll, dieses Ziel zu erreichen. Der entscheidende Faktor in unserer Branche ist die Kenntnis, wie man den Austritt von Chemikalien aus dem Verfahren verhindern kann”
„Was die Statistiken uns jedoch sagen ist, dass wir nie selbstzufrieden sein dürfen und es immer Möglichkeiten zur Verbesserung gibt. Es erfordert viel Zeit, das Sicherheitsniveau zu heben, ein Augenblick reicht aber, auf das Anfangsniveau zurückzufallen. Wir müssen daher stets am Ball bleiben.”
Im vergangenen Jahr verbesserte sich die Sicherheitsleistung von INEOS von 0,25 klassifizierten Unfällen pro 100.000 Arbeitsstunden auf 0,21. Es war das 4. Jahr in Folge, in dem unser Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung vorweisen konnte. Dies ist das Ergebnis harter Arbeit und des Engagements aller Ebenen, um Unfälle zu vermeiden.
Das Hauptaugenmerk im letzten Jahr lag auf verhaltensbezogenen Faktoren, wie wir diese beeinflussen können, um unsere Leistung weiter zu verbessern, so Steve.
„Die meisten unserer Verletzungen sind nicht chemietypisch”, sagt er. „Vielmehr sind sie auf Ausrutschen, Stolpern und Fallen zurückzuführen.”
„Unsere Bilanz ist zwar sehr gut, wir dürfen jedoch nie selbstzufrieden werden. Wenn wir uns ständig verbessern wollen, müssen wir alle unser Handeln einer kritischen Betrachtung unterziehen, auf Scheinlösungen verzichten und das Richtige tun, auch wenn es etwas mehr Zeit kostet. Es geht darum, Verhaltensweisen dahingehend zu ändern, dass wir alle vorsichtiger handeln.”
Die Hauptprinzipien, die den Standard für das gesamte Unternehmen festsetzen – 10 basieren auf dem menschlichen Verhalten und 10 basieren auf der Prozesssicherheit. Alle Prinzipien ruhen auf den Erkenntnissen aus Unfällen und Beinahereignissen.
10 Prinzipien zur prozesssicherheit
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Asset-/Betriebsleiter sind für den sicheren Betrieb ihrer Anlagen verantwortlich.
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Asset-/Betriebsingenieure sind für die Instandhaltung und die Funktionsfähigkeit der Sicherheitssysteme verantwortlich.
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Klare Zuständigkeiten für Anlagenänderungen und Eingriffe ins Verfahren.
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Fahr-/Betriebsparameter sind einzuhalten und Abweichungen vom normalen Betrieb sind zu melden und zu untersuchen.
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Risiken zu Anlagenänderungen müssen betrachtet und das Anlagenänderungsverfahren eingehalten werden.
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Risiken sind systematisch zu erkennen, wenn nicht vermeidbar zu minimieren, dann zu inaktivieren bzw. zu kontrollieren.
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In allen Anlagen sind regelmäßig Inspektionen durchzuführen, um Sicherheit jederzeit gewährleisten zu können.
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Sicherheit hat Vorrang vor Produktion, ggf. muss die Anlage außer Betrieb genommen werden.
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Im Zweifel muss die Entscheidung immer zur sicheren Seite erfolgen.
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Wir haben Notfallpläne und testen diese regelmäßig.
10 Prinzipien zum verhalten
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Wir können Ereignisse und Unfälle vermeiden.
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Unsere erste Verantwortung ist sicheres Arbeiten.
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Jede/r hat die Pflicht, unsichere Situationen zu unterbrechen.
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Unsere Erwartungen und Standards gelten für jede/n im Werk.
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Regeln und Prozesse müssen befolgt werden.
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Wir achten auf Sicherheit, auch bei anderen.
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Alle Ereignisse, Unfälle und Beinah-Unfälle müssen berichtet und untersucht werden.
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Risiken müssen vor, während und nach Fertigstellung der Arbeiten beachtet werden.
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Alle Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung, unsere Prinzipien zu unterstützen und zu fördern.
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Wir führen nur Arbeiten aus, für die wir ausgebildet und kompetent sind.
Unsere Verhaltensweisen zu ändern ist jedoch nicht so einfach, wie es klingt.
„Es kann Jahre dauern, sie zu ändern, aber schon innerhalb von sechs Monaten kann alles verloren gehen, wenn man zu den alten Verhaltensweisen zurückkehrt.„ erklärt er. „Menschen sind menschlich.”
Bei INEOS haben wir für alle die gleichen Sicherheitsanforderungen, egal ob es sich um Beschäftigte, Partnerfirmen oder Besucher/innen handelt. Wir unterscheiden, wie in der chemischen Industrie üblich, nicht zwischen den einzelnen Unfällen. In den vergangenen Jahren haben wir uns gesteigert, aber wir möchten eine noch stärkere Verbesserung erreichen.
Wie bei allen großen Chemiekonzernen findet auch bei INEOS eine umfassendere Aufarbeitung und Berichterstattung über Unfälle statt, als das durch die Gesetzgebung des jeweiligen Landes vorgesehen ist.
„Wir betrachten jeden ,Beinah-Unfall ́ als ein Warnsignal und als Quelle wertvoller Informationen, aus der wir Lehren ziehen können, egal ob sich dieser bei INEOS oder bei anderen Unternehmen ereignet hat”, sagt Steve.
„Wir sind ständig bemüht, unsere Systeme aufgrund der ,Beinah-Unfall-Berichte’ zu verbessern. Die Nachverfolgung, Überwachung und der Austausch von Informationen über sämtliche ,Beinahe-Unfälle’ mit allen Geschäftsbereichen tragen dazu bei, wirkliche Vorfälle zu vermeiden. Das ist eigentlich ziemlich klar. Warten, bis Unfälle geschehen, ist eine Option, die für uns einfach nicht in Frage kommt.”
„Jedes Ereignis, das ernst ist und aus dem inhaltliche Lehren gezogen werden können, kommunizieren wir als SHE-Alert an sämtliche Geschäftsbereiche”, sagt Steve.
„Diese SHE-Alerts können möglicherweise dazu beitragen, ähnliche Probleme an einem anderen Standort zu verhindern.”
Die Verbesserung der Sicherheit ist die Verpflichtung aller, angefangen bei INEOS Capital, über die jeweiligen Vorstände der Geschäftsbereiche bis zur gesamten Organisation.
In jedem Geschäftsbereich gibt es Weisungsketten, die gewährleisten, dass die Informationen am Ende des Vorgangs alle Beschäftigten erreichen.
„Die Verantwortung für die Sicherheit ist in jedem INEOS-Geschäftsbereich klar abgegrenzt”, meint Steve.
„Unsere Herangehensweise unterscheidet sich von vielen Großunternehmen. Bei anderen Chemieunternehmen wird oft mit Anweisungen und Prüfungen durch die zentrale SHE- Organisation gearbeitet. Meiner Ansicht nach entzieht man dadurch die Verantwortung denjenigen Beschäftigten, die die Verbesserungen machen könnten. Das kann nicht funktionieren.”
INEOS ist weiterhin bestrebt, den positiven Trend im Bereich Sicherheit fortzusetzen, die Unfallrate des Jahres 2011 zu unterbieten und gleichzeitig eines seiner bis jetzt ehrgeizigsten Vorhaben auszurollen.
Um die Verbesserungen im Bereich Sicherheit voranzutreiben, leitete Tony Traynor, INEOS Group Operations Director, eine Initiative des INEOS- Teams für Verfahrenssicherheits-Management zur Erarbeitung von zwei Sätzen mit jeweils 10 Leitprinzipien, die den Standard für das gesamte Unternehmen bestimmen werden. Dabei basieren 10 davon auf menschlichen Faktoren, die dem Bereich Verhaltenssicherheit zugeordnet werden, und 10 auf Prozesssicherheit. Alle diese Prinzipien basieren auf tatsächlichen Vorfällen oder ‘Beinahe-Unfällen’, die durch SHE-Alerts kommuniziert wurden.
„Sie basieren auf bewährten Verfahren, die bei INEOS und in anderen Chemieunternehmen weltweit angewandt werden”, führt Steve aus. „Wir haben eine enorme Menge an Informationen in eine allgemein verständliche Form gebracht, was dazu beitragen soll, unsere diesjährige hervorragende Leistung in Bezug auf Sicherheit weiter zu verbessern.”
Steves Antwort auf die Frage, ob 20 Prinzipien nicht zu viel seien, ist ziemlich klar. „Ich glaube nicht. Sie sind, was sie sind. Diese Leitprinzipien spiegeln die Erfahrungen wider, die wir über Jahre gesammelt haben. Wir sind der Meinung, dass sie sämtliche Vorfälle umfassen. Wenn sich alle an diese Prinzipien gehalten hätten, sei es bei INEOS oder bei anderen Unternehmen, hätten sämtliche Unfälle der letzten Jahre vermieden werden können. Daher glaube ich, dass die Anzahl richtig ist.”
Für die chemische Industrie ist die öffentliche Wahrnehmung ein Teil des Problems. Daher arbeiten wir hart daran, dass unsere Nachbarschaft uns versteht und sieht, wie wir unsere Leistung bezüglich Sicherheit und Umweltschutz ständig verbessern.
„Die meisten chemischen Vorfälle, ob groß oder klein, erscheinen in den Schlagzeilen, obwohl die chemische Branche in Bezug auf Sicherheit wesentlich besser abschneidet als viele andere Industrien. Das ist eine Tatsache.”
„Betrachtet man die Unfallstatistiken vieler anderer Fertigungsindustrien, so ist festzustellen, dass die Chemiebranche mit Abstand an der vordersten Spitze liegt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Verbesserungspotential ist immer vorhanden. Für mich ist auch nur eine einzige Verletzung in der gesamten Branche eine Verletzung, die hätte verhindert werden können.”
„Ich kann nachts gut schlafen, denn ich weiß, dass die Sicherheitssysteme, Verfahren, Menschen und Notfallpläne überwacht werden (und ständig überprüft werden) und dafür sorgen, dass das Risiko auf niedrigem Niveau gehalten wird. Sollte eine Abweichung auftreten, würde ich das über die Meldelinie erfahren.”