MILLIARDEN von Kunststoffverschlüssen von Getränkeflaschen, die bisher auf Deponien landeten, werden nun durch Recycling zu perfekt geformten, bunten, neuen Verschlüssen. INEOS als Vorreiter sagt, das sei ein absolutes Novum.
„Es ist ein bedeutender Schritt, und er war nötig“, so Bruce Debell, Business Director von INEOS OPS. „Wir beweisen der Welt, dass man aus Recyclingprodukten hochwertige Produkte machen kann.“
In den nächsten fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden.
OPS arbeitet hier mit einem italienischen Privatunternehmen zusammen, das sich auf die Wiederverwertung von Polyethylen hoher Dichte spezialisiert und ein System entwickelt hat, mit dem Verschlüsse verschiedener Farben getrennt und gereinigt werden können.
In der Vergangenheit landete dieser äußerst vielseitige Kunststoff, der in nahezu jede Form gebracht werden kann, auf Deponien oder wurde zu Blumentöpfen und Gartenmöbeln weiterverarbeitet. Bruce bezeichnet dies als Verschwendung eines hochentwickelten Kunststoffs, der Besseres verdient. „Für diese Dinge kann man andere, weniger hochwertige Kunststoffe verwenden“, meint er.
INEOS und Forever Plast in Mailand haben bereits einige bekannte Marken unter ihren Kunden, die die neuen Flaschenverschlüsse kaufen möchten.
Die Veränderungen sind eine direkte Reaktion auf Verbraucherinnen und Verbraucher, die in ihrer Sorge um die Umwelt von Firmen fordern, dass Recyclingprodukte zum Einsatz kommen.
„Wir verwenden für die Herstellung unserer Produkte weniger fossile Energieträger“, erklärt Bruce Debell.
Forever Plast mischt die recycelten Flaschenverschlüsse zu 50 Prozent mit hochtechnischen Spezialchemikalien, die im INEOS-Werk in der Toskana entwickelt wurden und und neuem Polyethylen hoher Dichte entsprechen.
Derzeit dürfen die neuen Verschlüsse, die zu 50 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen, aus gesetzlichen Gründen nicht für Lebensmittelbehälter oder Trinkflaschen verwendet werden. Doch das ist das Ziel. „Es ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich“, so Bruce Debell.
„Wir wollen, dass diese Produkte für Lebensmittel verwenden werden dürfen. Damit täte sich ein riesiger Markt auf.“
Flaschenverschlüsse sind im Laufe der Jahre ohne an Qualität einzubüßen leichter geworden.
Es mag trivial erscheinen, doch angesichts von Milliarden Flaschenverschlüssen, die jedes Jahr hergestellt werden, macht der Verbrauch von weniger Ressourcen für deren Produktion einen gewaltigen Unterschied.
„Das wurde mithilfe der Wissenschaft erreicht“, so Bruce Debell.
Forever Plast
In den kommenden fünf Jahren sollen 6,5 Milliarden Flaschenverschlüsse wiederverwertet werden
- PET-Flaschen werden für das Recycling gesammelt.
- Die Kunststoffflaschen werden sortiert und zu Ballen verpresst.
- Der Kunststoff wird zu Flocken geschreddert und ins Wasser gegeben.
- Das Flaschen-Material PET sinkt zu Boden.
- Das Material der Verschlusskappen, Polyethylen hoher Dichte, schwimmt oben auf.
- Die bunten Flocken der Verschlusskappen können dann von der Oberfläche abgeschöpft werden.
- Diese Flocken gehen an Forever Plast, wo die Farben in einer Maschine entsprechend sortiert werden.
- Anschließend werden sie gereinigt, zu Pellets vermahlen und mit hochtechnischen neuen Chemikalien von INEOS gemischt.