FACHLEUTE von Weltrang sind sich einig, dass sie zusammenarbeiten müssen, um den wilden Atlantischen Lachs zu retten. Bei einer internationalen Konferenz in Island, zu der INEOS eingeladen hatte, wurde die Bedeutung des Wissensaustauschs klar hinsichtlich des alarmierenden Rückgangs des Lachsbestands und der Bemühungen zur Rettung dieses einzigartigen Fisches vor dem Aussterben.
Wissenschaftler/innen, Forschende und Naturschützende aus Island, Großbritannien, Norwegen, Irland und Kanada haben verstanden, dass echte Veränderung nur möglich ist, wenn sie sich zusammenschließen.
„Alle leisten sehr gute Arbeit, deshalb wollten wir sie alle zusammenbringen“, so Dr. Peter Williams, Technology Director der INEOS-Gruppe.
„Wenn es ein Forum gibt, bei dem unsere und die Aktivitäten anderer Forschenden besprochen werden können, ist gegenseitige Unterstützung möglich. Der bessere Überblick fördert das Verständnis, erlaubt gezieltes Vorgehen und einen effektiven Austausch.“
Die Bestände des Atlantischen Lachses sind in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent gefallen, eine Gefährdung ist gegeben.
Während der Konferenz sprach Dr. Colin Bull von The Missing Salmon Alliance von der dringenden Notwendigkeit einer Initiative, die ein Zusammenbringen aller bereits vorhandenen Informationen ermöglicht.
„Ich denke, es gibt die Chance, quer über verschiedene Disziplinen aus Forschungs- und Managementdaten zum Lachs und zu seinem Lebensraum eine zusammenhängende Wissensbasis zu erstellen, um unser aller Bemühungen gezielt auszurichten und voranzutreiben“, meint er.
Gudni Gudbergsson, Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Island, sagt, es gebe bereits eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen ICIS und NASCO, doch beide Organisationen hätten spezifische Aufgabenbereiche. „Eine hilfreiche Rückgratorganisation. Doch was wir brauchen, sind neues Denken und Kooperation. Genau deshalb sind wir heute hier“, sagt er.
Dr. James Rosindell lehrt am Imperial College London Biodiversitätstheorie. Er meint, dass es zu einem Austausch von akademischen und praktischen Forschungsdaten kommen müsse. „Die Forschungsarbeiten werden oft von unterschiedlichen Gruppen durchgeführt, die sie nicht teilen wollen“, erklärt er. Er fordert eine Reform des traditionellen akademischen Systems. „Es ist belastend und ineffizient, gegeneinander um Finanzierungen zu kämpfen, das Rad neu zu erfinden und dann Arbeiten zu publizieren, die im Regal verstauben“, fährt er fort.
Die im Januar 2020 in Reykjavík abgehaltene Konferenz schloss mit der Zusage, rasch neue Erhaltungsstrategien zu erstellen, um den Rückgang des Lachsbestands umzukehren.
Viele dieser Strategien werden in Island im Rahmen des vom INEOS-Gründer und -Vorstandsvorsitzenden Sir Jim Ratcliffe initiierten Six Rivers Conservation Project bereits getestet. „Es ist ein ganzheitliches Programm mit wissenschaftlicher Unterstützung“, so Dr. Peter Williams.
Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Botanikerinnen und Botaniker Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.
Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.
Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen.
Darüber hinaus haben Doktorandinnen und Doktoranden des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London neue mit alten Daten verglichen, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat. „Wir glauben, dass das Six Rivers-Projekt Erkenntnisse auch für Naturschutzprojekte in anderen Ländern liefern wird“, so Dr. Peter Williams.
Gisli Asgeirsson, CEO des Strengur-Angelclubs, meint, die Arbeit sei entscheidend, um zu verstehen, warum der Bestand des Atlantischen Lachs zurückgeht und was getan werden müsse, um diesen Trend aufzuhalten. „Wenn wir das nötige Wissen haben, können wir Maßnahmen ergreifen, damit der Lachs nicht nur überlebt, sondern gute Bedingungen vorfindet“, führt er weiter aus.
Sir Jim Ratcliffe ist ein erfahrener Fliegenfischer und arbeitet seit Jahren mit Strengur zusammen.
Alle Gewinne des Strengur-Clubs, der Fliegenfischen in höchster Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.
Weitere Informationen und Fotos vom Symposium finden Sie auf: sixrivers.is/en/symposium
Symposium Haupt- Referent/innen
23. Januar 2020, The Hilton Nordica, Reykjavik, Island
Dr. Peter S. Williams
Technology Director der INEOS-Gruppe
Dr. Colin Bull
The Missing Salmon Alliance
Prof. Guy Woodward
Professor für Ökologie und Deputy Head of Life Sciences am Imperial College London
Dr. Rasmus Lauridsen
Leiter der Forschung im Bereich Fischerei des Game & Wildlife Conservation Trust
Else Möller
M.Sc Forstwissenschaften in Austurbrú
Prof. Nikolai Friberg
Research Director for Biodiversity am Norwegischen Institut für Wasserforschung (NIVA) in Oslo, Norwegen
Gudni Gudbergsson
Head of the Freshwater Division am Marine and Freshwater Research Institute in Reykjavík
Prof. James Rvosindell
Professor für Biodiversitätstheorie am Imperial College London
Mark Saunders
Director, International Year of the Salmon – Region Nordpazifik
Prof. Philip McGinnity
Forschungsprofessor am Environmental Research Institute des University College Cork
Wissenschaftler/innen
Doktorand/innen des Marine and Freshwater Research Institute und des Imperial College London vergleichen neue mit alten Daten, die das Institut in den vergangenen 75 Jahren gesammelt hat.
Naturschützende
Weiter flussaufwärts in Flussbetten wurden Millionen Lachseier im Kies vergraben, um gesündere und robustere Bestände heranzuziehen. Außerdem wurden Lachstreppen errichtet, über die die Lachse neue Laichgründe weiter flussaufwärts erreichen können.
Naturwissenschaftler/innen
Etwa 1.000 Smolts – Lachse vom 2. bis zum 4. Lebensjahr – wurden gekennzeichnet, damit die Wissenschaftler/innen sie nachverfolgen und ihr Verhalten studieren können.
Botaniker/innen
Im Rahmen dieses Projekts pflanzen Biolog/innen mit Fachbereich Botanik Bäume, die den Boden entlang der Flüsse nährstoffreicher machen. Eine gesunde Vegetation bietet den im Fluss lebenden Organismen ein gesünderes Umfeld.
Strengur Angelclub
Alle Gewinne des Clubs, der Fliegenfischen in bester Qualität anbietet, werden nun reinvestiert und kommen dem Schutz des Lachses im Nordosten Islands zugute.
Das Six Rivers-Projekt, nunmehr im vierten Jahr seiner Entwicklung, erzielt gute Fortschritte
Unser Ziel: den Atlantischen Lachs zu schützen, dessen Gefährdung mittlerweile anzunehmen ist. Das bedeutet: eine selbstfinanzierende Einrichtung, die langfristige Naturschutzinitiativen durchführt.
Die Aktivitäten: jährliches Aussetzen von Lachseiern, Neubepflanzung/Baumpflanzung, Errichten von Lachstreppen, in nie gekanntem Ausmaß.
Die Grundlage: weltweit führende Forschung. Diese Initiativen werden der Lachspopulation im Nordosten Islands nachhaltig zugutekommen. Die Natur braucht Zeit, doch wir sehen bereits positive Anzeichen.
Es kommt noch mehr – Bill Reid, Vorstand Six Rivers & Strengur