Die Initiative keine Anführungszeichen: The Daily Mile und GO Run For Fun von INEOS von INEOS machen riesige Fortschritte bei der Förderung der Fitness und der Bekämpfung von Übergewichtigkeit unter Kindern. Doch das ist nur der halbe Kampf. Ungesunde Nahrungsmittel mit viel Zucker gelten als Ursache für Karies und langfristige Gesundheitsprobleme wie Diabetes Typ 2. Wie also können wir Kinder dazu motivieren, zuckerhaltige Nahrungsmittel aufzugeben?
WIR stellen fest, dass es immer mehr Initiativen gibt, mit denen Kinder dazu angeregt werden sollen, sich gesünder zu ernähren. Schulen übernehmen allmählich ihren Teil der Verantwortung, und Einzelhandelsketten führen ebenfalls Initiativen ein (z. B. zusätzlich Bonuspunkte für Kundenkarteninhaber beim Kauf von Obst und Gemüse). Auch hier wiederum motiviert der spielerische Aspekt Kinder und Eltern, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir unsererseits gehen Partnerschaften mit „gesunden Alternativen“ für Massensportveranstaltungen ein, bei denen wir zum Beispiel Läufe für Kinder anbieten. Dies sind gute Zeichen, doch alles in allem ist es weitaus schwieriger, sich in diesem Bereich für eine gesunde Lebensweise einzusetzen. Es bedarf vor allem einer Änderung der Denkweise der Eltern, und das ist heutzutage/zurzeit nach wie vor sehr problematisch, da die Zahl der übergewichtigen Kinder heute höher ist als je zuvor.
Jeroen Plasman, The Energy Lab
WÄHREND die Zusammenhänge von Fettleibigkeit und Zucker außerordentlich komplex sind, liegen die Fakten über die Auswirkungen von Zucker auf die Zähne auf der Hand. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nicht zu widerlegen: Zucker nährt Bakterien, die Säure produzieren, die wiederum die Zähne angreift. Und Karies ist derzeit in Großbritannien der Hauptgrund für Krankenhauseinweisungen kleiner Kinder. Wir haben dazu aufgerufen, dass dringend etwas getan werden muss, um den Zuckerkonsum der Bevölkerung zu reduzieren, vor allem Maßnahmen zur Reduzierung der empfohlenen Tagesmenge bis hin zum Marketing, zur Etikettierung und zur Umsatzsteuer- Einfach über das Thema zu sprechen, kann wesentlich dazu beitragen, das Bewusstsein über die Menge- von Zucker in beliebten Nahrungsmitteln – einschließlich solcher, die als „gesund“ vermarktet werden – zu schärfen und so die Zahngesundheit bei der Bevölkerung insgesamt zu fördern.
Graham Stokes, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Wissenschaft des britischen Zahnärzteverbands (British Dental Association
ALS Theresa May zur britischen Premierministerin wurde, machte sie das Versprechen, sich um die Armen und Kranken zu kümmern. Ihr ehemaliger Berater Nick Timothy jedoch kürzte David Camerons evidenzbasierten Plan zur Bekämpfung von Übergewicht innerhalb von nur drei Wochen von 37 auf 13 Seiten und strich damit eine Reihe wichtiger politischer Maßnahmen. Daher war ich erstaunt zu hören, dass nach der gekürzten Rede der Königin nicht mit einem Wort die Stärkung des Plans der britischen Regierung zur Bekämpfung der Fettleibigkeit unter Kindern erwähnt wurde – der größten Gesundheitskrise der Bevölkerung, mit der wir gegenwärtig konfrontiert sind. Das Gesundheitswesen ist stark unterfinanziert, wenn man ihre Kosteneffizienz betrachtet. Es ist erstaunlich, dass Theresa May eine Milliarde Pfund Sterling aufbringen kann, um eine Regierung zu bilden, es aber nicht schafft, eine Million Pfund aufzubringen, um Millionen von Briten vor Übergewichtigkeit, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck zu bewahren.
Graham MacGregor, Professor für Herz-Kreislauf-Medizin, Queen Mary University London
NAHEZU ein Viertel des zusätzlichen Zuckers in unserer Ernährung geht auf Erfrischungsgetränke zurück, und Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren nehmen 40 Prozent ihrer zusätzlichen Zuckermenge mit Erfrischungsgetränken auf. Wir plädieren seit vielen Jahren für eine Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke, da wir der Meinung sind, dass eine solche Steuer klare Vorzüge für die Zahngesundheit mit sich bringen würde. Wir haben die Ankündigung der britischen Regierung über die Erhebung einer Steuer auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke ab dem Jahr 2018 begrüßt, rufen aber zu weiterführenden Maßnahmen auf, die sich auf noch mehr zuckerhaltige Nahrungsmitteln und Getränke beziehen, und dass die Einnahmen aus dieser Zuckersteuer zur Finanzierung von Initiativen zur Förderung der Zahngesundheit unter Kindern eingesetzt werden.
Britischer Zahnärzteverband (British Dental Association)
BEWEISE zeigen, dass eine langsame Änderung des Gleichgewichts der Zutaten in alltäglichen Lebensmitteln oder eine Änderung der Produktgröße ein erfolgreicher Weg zu einer besseren Ernährung sind. Denn diese Änderungen sind universell und beruhen nicht auf Änderungen der Verhaltensweisen des Einzelnen. Wir stehen einem breit angelegten strukturierten Programm zur Zuckerreduzierung vor, um Zucker aus denjenigen Produkten zu beseitigen, die von Kindern am meisten konsumiert werden. Alle Bereiche der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden dahingehend beeinflusst, den Gesamtzuckergehalt bei einer Reihe von Produkten, die zum Zuckerkonsum von Kindern beitragen, bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zu reduzieren.
Public Health England
DER VERSUCH, Zucker in der Ernährung zu reduzieren, scheint oftmals eine unmögliche Herausforderung zu sein, denn Zucker scheint sich in den unterschiedlichsten Lebensmitteln zu verbergen. Dennoch kann man viele kleine Dinge tun, um die tägliche Zuckeraufnahme zu reduzieren. Es ist wichtig, möglichst kleine Anpassungen unserer Ernährung und Lebensweise vorzunehmen, um den täglichen Zuckerkonsum zu reduzieren. Aufschlussreich ist, dass unser Gaumen sich tatsächlich schon nach kurzer Zeit an weniger zuckerhaltige Nahrungsmittel gewöhnt und uns dann Lebensmittel, die wir vorher gegessen haben, viel zu süß erscheinen.
Action on Sugar
WIR haben handfeste Beweise dafür, dass das Risiko auf Übergewicht, Fettleibigkeit und Karies gesenkt wird, wenn unsere gesamte Energiezufuhr zu maximal 10 Prozent aus freiem Zucker besteht. Es ist unerlässlich, dass Länder Änderungen bei ihren politischen Maßnahmen durchführen, wenn sie ihr Engagement zur Reduzierung der Last nicht-übertragbarer Krankheiten erfüllen wollen.
Dr. Francesco Branca, Direktor der Abteilung Ernährung für Gesundheit und Entwicklung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)